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NEUES VON DER INDUSTRIE<br />
CAPAROL<br />
FRANKFURTS DOM-RÖMER-AREAL: WIEDERGEBURT EINER ALTSTADT<br />
Zwischen dem Kaiserdom St. Bartholomäus<br />
und dem Römer, wie das Rathaus der Stadt<br />
Frankfurt am Main seit dem 15. Jahrhundert<br />
heißt, liegt die 7.000 Quadratmeter große,<br />
über Jahrhunderte gewachsene Altstadt der<br />
Mainmetropole. Gegen Ende des Zweiten<br />
Weltkriegs wurde das Areal nahezu völlig<br />
zerstört und in den 1970er-Jahren unter anderem<br />
mit dem Technischen Rathaus überbaut.<br />
Nach 8-jähriger Planungsphase wurde<br />
im Januar 2012 schließlich der Grundstein<br />
für das neue Dom-Römer-Areal gelegt: Die<br />
Stadt hatte zusammen mit ihren Bürgern beschlossen,<br />
ihre geschichtsträchtige Altstadt<br />
wieder auferstehen zu lassen – komplett mit<br />
Fachwerk, Innenhöfen, figürlichem Schmuck<br />
und Vergoldungsarbeiten. Die Firma Caparol<br />
erhielt den Auftrag, die Fassadenfarben für<br />
die historischen Bauten zu liefern.<br />
Rekonstruktionen und Neuschöpfungen<br />
Kritiker warnten vor „Fake-Ästhetik“ und einer<br />
„Märchenstunde am Main“. Doch vielen Befürchtungen<br />
zum Trotz ist aus der neuen Altstadt<br />
kein Disneyland geworden. Alle Gassen sind<br />
eng wie zu Goethes Zeiten und fast alle Häuser<br />
schmal und hoch, edel und elegant. Sie heißen<br />
„Goldenes Lämmchen“, „Klein Nürnberg“ oder<br />
„Goldene Waage“. Die Farben der Fassaden<br />
wurden harmonisch und zugleich historisch unanfechtbar<br />
aufeinander abgestimmt. Das neue<br />
Areal umfasst das Stadthaus und 35 Altstadthäuser:<br />
15 detailgetreue Rekonstruktionen werden<br />
auf dem Areal am historischen Krönungsweg<br />
ergänzt durch 20 „schöpferische Neubauten“.<br />
„Das verträgt sich gut“, meinen viele Frankfurter über<br />
die spannende Mischung aus Rekonstruktionen und<br />
Neubauten.<br />
Doch wie haben die Fassaden der Vorkriegshäuser<br />
aus verschiedenen Jahrhunderten tatsächlich<br />
ausgesehen? Zum Glück konnten sich die<br />
Planer an einem von den Brüdern Hermann und<br />
Robert Treuner angefertigten, maßstabsgerechten<br />
Nachbau orientieren. Die Farben dieser Miniaturbauten<br />
und die Aufzeichnungen der Brüder<br />
halfen bei der Erstellung des Farbkonzepts. Der<br />
Frankfurter Restaurator Heinrich Paulus-Füller<br />
Hinter dem Lämmchen 8: Früher war die gewölbte Halle<br />
im Erdgeschoss von „Klein Nürnberg“ mit dem verschieferten<br />
Wellengiebel ein Messehof.<br />
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