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MIKS ONLINE Herbst 2018

Menschen Info Kultur und Pferdesport sind unsere Themen. Reisen Sie in der dieser Ausgabe mit uns in die Bretagne und nach Bilbao. Treffen Sie Julia Engelmann und lesen Sie eine Kurzgeschichte von der Versemacherin. Außerdem erfahren stellt sich Dr. Britta Schöffmann unseren Fragen zur aktuellen Entwicklung im Pferdeleistungssport.

Menschen Info Kultur und Pferdesport sind unsere Themen. Reisen Sie in der dieser Ausgabe mit uns in die Bretagne und nach Bilbao. Treffen Sie Julia Engelmann und lesen Sie eine Kurzgeschichte von der Versemacherin. Außerdem erfahren stellt sich Dr. Britta Schöffmann unseren Fragen zur aktuellen Entwicklung im Pferdeleistungssport.

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Und trotzdem: Auf der anderen Seite hat sich<br />

die Situation im Turniersport verbessert, denn die<br />

Kontrollmechanismen wurden optimiert, die Reiter<br />

und Trainer stehen unter Beobachtung (durch Stewarts<br />

o.Ä.) und müssen sich bei offiziellen Veranstaltungen<br />

an Regeln halten. Und trotzdem beweisen<br />

manche Bilder, dass das nicht reicht. Oft sind<br />

die Stewarts eingeschüchtert, wenn ein namhafter<br />

Reiter oder Trainer nicht auf die Ermahnung reagiert<br />

oder wohlmöglich laut wird. Den Stewarts<br />

muss der Rücken gestärkt werden, sie müssen ihren<br />

Job ungestraft und ohne Angst machen dürfen,<br />

nur dann macht er Sinn. Und nur dann könnte<br />

man gewährleisten, dass auch die Rollkur-Reiter<br />

ihre Reitweise überdenken und ändern.<br />

Müssten dann auch die Organisatoren,<br />

die Zuschauer und die Züchter umdenken?<br />

Ganz genau, Richter, Reiter, Pferdebesitzer alle<br />

zusammen. Diejenigen, die in der Öffentlichkeit<br />

stehen haben die Macht, Dinge zu ändern. Ich<br />

meine Reiter, Richter und Verbände. Sie haben<br />

eine große Lobby und auch viel Einfluss auf das<br />

Publikum und im Alltäglichen auf die Hobbyreiter,<br />

die die breite Basis bilden. Wenn sie mit gutem<br />

Beispiel – sich selbst auch mal hinterfragend – voran<br />

und mit artgerechten<br />

Lehrmethoden an die<br />

Basis gehen, wie das natürlich<br />

schon viele tun,<br />

wird sich die Reiterei erholen<br />

und keiner muss<br />

mit seinem Hobby hinterm<br />

Berg halten, aus<br />

Angst vor Tierschützern<br />

oder Militanten.<br />

Welche Rolle spielen<br />

die sozialen Medien?<br />

Die Überkritisierung<br />

durch soziale Medien<br />

tut ihr Übriges und<br />

hier ist wirklich jeder<br />

einzelne gefragt. Man<br />

muss sich bewusst sein,<br />

was für Auswirkungen<br />

der ein oder andere Post<br />

haben kann. Durchaus<br />

auch Gutes, denn viele<br />

Missstände wurden dadurch<br />

aufgedeckt. Ein<br />

großer Erfolg. Aber es<br />

wird auch unreflektiert<br />

Meinung gemacht und das nützt niemandem. Wir<br />

können und wollen die Uhr nicht zurück drehen,<br />

sondern sollten lernen, mit den Möglichkeiten der<br />

sozialen Medien verantwortungsvoll umzugehen.<br />

Wären „Good News“ eine Möglichkeit?<br />

Sie wären zumindest ein Ansatz. Hier sind<br />

Pferdebesitzer und natürlich die Medien gefragt,<br />

denn leider gelten positive Nachrichten oft als<br />

langweilig, interessanter erscheinen negative Meldungen.<br />

Das muss sich ändern. Und ein Stück<br />

weit die Grundeinstellung zur Reiterei. Doch Liebe<br />

zum Pferd allein reicht dafür nicht aus. Ich vergleiche<br />

sie gerne mit Musik: Auch da reicht die<br />

Liebe zur Musik nicht aus, ein guter Musiker zu<br />

werden. Übertragen auf den Reitsport heißt das:<br />

Wer Pferde liebt, ist nicht automatisch ein guter<br />

Reiter. Ich appelliere deshalb an jeden einzelnen,<br />

sich und seinen Umgang mit den Pferden regelmäßig<br />

zu hinterfragen und sich weiterzubilden.<br />

Der erste Schritt sollte ein abwechslungsreiches,<br />

altersgerechtes und auf das Pferd individuell abgestimmtes<br />

Training sein. Denn eins steht fest:<br />

Richtig reiten reicht. Mit diesem Satz traf und<br />

trifft der verstorbene Pferdemann Paul Stecken den<br />

Nagel auf den Kopf.<br />

Mein Fazit: Früher war nicht alles besser, es<br />

haben nur nicht alle zugesehen. Wichtig ist, dass<br />

sich Emotionalität und Fachlichkeit die Waage<br />

halten. Dann geht es leidenschaftlich weiter mit<br />

dem „schönsten Sport der Welt.“<br />

Hier geht<br />

es zum geballten<br />

Wissen<br />

der charmanten Duisburgerin<br />

http://<br />

britta-schoeffmann.com/<br />

buecher/<br />

<strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong> <strong>MIKS</strong> Magazin EN

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