MIKS ONLINE Herbst 2018

MIKS on Tour Bilbao
17
Ein Juwel im Baskenland: Bilbao
Guggenheim, PINTXOs und Gastfreundschaft – Spaniens Kulturmetropole
ist mehr als eine Reise wert
Weltbekannt wurde die nordspanische Stadt
durch seine moderne Hauptattraktion:
das Guggenheim-Museum. 1997 eröffnete König
Juan Carlos das Museum für moderne Kunst und
fortan wurde Bilbao zum angesagten Reiseziel. Die
Industriestadt mauserte sich zur Kulturmetropole
und bricht seitdem jährlich die Besucherrekorde.
Grund genug für uns herauszufinden, ob sich
Bilbao nicht länger hinter Barcelona und Madrid
verstecken muss.
Die Nähe zum Atlantik liegt wortwörtlich in
der Luft. Bilbao empfängt uns mit mediterranem
Flair und einem atemberaubenden Blick auf das
Guggenheim-Museums. In der Tat eines der ersten
Bauwerke, die man auf der Fahrt vom Flughafen
in die Innenstadt entdeckt. Obwohl der Nahverkehr
nicht so ausgeklügelt ist wie in den Millionenstädten,
kommen wir mit Bus, Straßenbahn
und Metro (mittlerweile gibt es drei Linien) prima
von A nach B und vor allem zu unserem Hotel.
Schon sind wir mittendrin in einem herrlich
lebhaften Gemisch aus Pintxobars, Kaufhäusern
und Grünanlagen. Eines wissen wir schon jetzt:
kulinarisch werden wir bestens versorgt.
Für Kunst- und Kulturliebhaber ist Bilbao ein
Muss. Abseits der geschäftigen Altstadt mit den
„Siete Calles“, die sieben Straßen voll mit Restaurants,
Bars und kleinen Läden, finden wir die
modernen Highlights der Baskenstadt. Nach einem
Spaziergang entlang des Rio Nervión, vorbei am
Theater, einem großen Park, Kirchen, der Fußgängerbrücke
Zubizuri tut es sich auf: das Guggenheim-Museum.
Der imposante Bau von Frank
O. Gehry wird gerne als Architektur des dritten
Jahrtausends bezeichnet. Glänzende Titanplatten
sorgen dafür, dass das Museum von nah und fern
gesehen wird. Über 11000 qm Ausstellungsfläche
begeistern jährlich circa eine Million Besucher.
Als kleine Schwester, aber nicht minder sehenswert,
erscheint uns das Museo de Bellas Artes de
Bilbao. Das Museum der schönen Künste ist eines
der bedeutendsten Gemäldegalerien Spaniens
und deckt mit 8000 Werken die Periode vom 12.
Jahrhundert bis heute ab.
Um die vielen künstlerischen Eindrücke zu verarbeiten,
empfehlen wir einen Abstecher auf die
nahe gelegene Gran Via (de Don Diego López de
Haro). Mondän kommt sie daher mit teuren Labels
und gehobenen Restaurants. Auch schön, doch wir
vermissen schnell den Charme der Altstadt und
der sehenswerten Nebenstraßen in deren Bars sich
die Einheimischen nur so tummeln. Mit einem
herrlichen Panoramablick über die Stadt werden
wir nach einer Fahrt mit Bilbaos Standseilbahn
belohnt. Die Furnicular de Artxanda bringt uns
in 15 Minuten auf den Hausberg. Einen längeren
Aufenthalt planen wir hier nicht, außer wenigen
Restaurants und einem kleinen Park bietet der
Gipfel keine touristischen Attraktionen. In einer
guten halben Stunde erreichen wir die Atlantikküste
und kommen vorbei an der weltberühmten
Biskaya-Brücke. Sie ist die älteste Schwebebrücke
der Welt und verbindet noch heute auf traditionelle
Weise die Orte Portugalete und Getxo.
Neben dem Charme, der Gastfreundschaft und
dem kulturellen Angebot hat uns vor allem eins
begeistert: die wunderschönen Grünanlagen. Es
gibt sie in allen Größen und sie sind fast überall
in Sichtweite. Vierbeiner sind genauso willkommen
wie Kinder und Menschen mit Handicap. Früh
am Morgen können wir uns noch eine Platz auf
den gepflegten Bänken aussuchen, ein paar Stunden
später wird das schon schwieriger.
Herbst 2018 MIKS Magazin EN