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MIKS ONLINE Herbst 2018

Menschen Info Kultur und Pferdesport sind unsere Themen. Reisen Sie in der dieser Ausgabe mit uns in die Bretagne und nach Bilbao. Treffen Sie Julia Engelmann und lesen Sie eine Kurzgeschichte von der Versemacherin. Außerdem erfahren stellt sich Dr. Britta Schöffmann unseren Fragen zur aktuellen Entwicklung im Pferdeleistungssport.

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12<br />

Kultur Tibet<br />

Welt der Extreme<br />

Die Tibetologin Teresa Raffelsberger forscht in Ladakh<br />

Alle Fotos © Teresa Raffelsberger.<br />

Bericht zuerst erschienen in<br />

forsch 2/<strong>2018</strong>, Universität Bonn.<br />

Kloster Chemrey:<br />

Dem Himmel ganz nah<br />

befinden sich die Klöster.<br />

Pässe in 6.000 Metern Höhe, die Luft ist dünn. Wüstenartige Gebiete wechseln sich mit fruchtbaren<br />

Oasen ab, wo Getreide und Gemüse gedeihen können. Im Norden Indiens liegt Ladakh,<br />

einer der rausten und trockensten Orte der Erde. Gleichzeitig beheimatet die Region ein über tausend<br />

Jahre altes archäologisches Kulturerbe: Das Forschungsobjekt der Tibetologin Teresa Raffelsberger.<br />

Mindestens einmal im Jahr reist sie dorthin,<br />

um zu forschen. Ein atemberaubendes Unterfangen.<br />

„Man sieht aus dem Flugzeug für fast eine<br />

halbe Stunde nur ein Meer von schneebedeckten-<br />

Bergen“, berichtet Raffelsberger. Sie befasst sich<br />

als eine von 20 Doktorandinnen und Doktoranden<br />

im Sonderforschungsbereich 1167 „Macht und<br />

Herrschaft – Vormoderne Konfigurationen in transkultureller<br />

Perspektive“<br />

der Universität Bonn<br />

mit fernen Ländern und<br />

Sprachen, rätselhaften<br />

Handschriften, Objekten<br />

und Wandmalereien.<br />

Damit fügt sie Informationen<br />

Schritt für<br />

Schritt wie ein Puzzle<br />

zusammen, um den<br />

Themen Macht und<br />

Herrschaft in vormodernen<br />

Gesellschaften auf<br />

die Spur zu kommen.<br />

Die kulturellen Besonderheiten<br />

findet<br />

Raffelsberger besonders<br />

eindrucksvoll. In<br />

der Bevölkerung sind<br />

verschiedenste Ethnien<br />

und Religionen vertre-<br />

ten. In der Hauptstadt Leh gibt es sowohl Moscheen<br />

als auch buddhistische Klöster, die teilweise<br />

direkt aneinandergrenzen. „Morgens wurde ich<br />

meistens von den Rufen der Muezzins geweckt, die<br />

sich mit dem Erklingen der Ritualinstrumente aus<br />

den Klöstern abwechselten“, erzählt die Wissenschaftlerin.<br />

Zusammen mit dem Sonnenaufgang<br />

sei dies immer eine ganz besondere Atmosphäre.<br />

Ihre Forschungsarbeit ermöglicht ihr aber auch<br />

persönliche Einblicke in eher ländliche Gegenden,<br />

die den Großteil Ladakhs ausmachen. Raffelsberger:<br />

„Die meisten Forscher kommen bei ladakhischen<br />

Familien vor Ort oder einem Gästezimmer<br />

in Klöstern unter.“<br />

Eine transkulturelle Region<br />

Die Region Ladakh ist Teil der ehemaligen Seidenstraße,<br />

ein Schmelztiegel der Kulturen. Seit<br />

jeher haben unter anderem Händler die Pässe,<br />

Klippen und Berge bezwungen. Große Handelsumschlagplätze<br />

waren die Städte Leh und Kargil. „Die<br />

Globalisierung ist dort also kein neues Phänomen“,<br />

schmunzelt Teresa Raffelsberger. Das Königreich<br />

Ladakh war vom 7. bis 9. Jahrhundert Teil des<br />

tibetischen Großreichs und gehörte damit sowohl<br />

ethnisch als auch linguistisch zum tibetischen Kulturraum.<br />

Nach dem Zusammenbruch des Großreichs<br />

nahm es eine von Zentraltibet unabhängige<br />

politische Entwicklung. Das Herrschaftssystem un-<br />

<strong>MIKS</strong> Magazin EN <strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong>

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