09.10.2018 Aufrufe

MEDIA PLANET

Sich von Kopf bis Fuß in der eigenen Haut wohlfühlen

Sich von Kopf bis Fuß in der eigenen Haut wohlfühlen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2 · www.dergesundheitsratgeber.at<br />

Vorwort<br />

Messetipp:<br />

Lebenslust<br />

Seniorenmesse<br />

24. - 27. Oktober<br />

Messe Wien, Eintritt frei!<br />

www.lebenslust-messe.at<br />

Foto: istockphoto / PeopleImages<br />

Schönheit<br />

beginnt im Kopf<br />

Sich in seiner Haut wohl fühlen – ein Sprichwort, das nicht von<br />

ungefähr kommt. Denn die Haut ist das größte Sinnesorgan.<br />

Von ihr gehen eine Menge Wahrnehmungen aus neben Augen und Ohren.<br />

Foto: zvg<br />

Univ. Prof. Dr. Rainer Kunstfeld<br />

Facharzt für Dermatologie<br />

und Venerologie<br />

Das Zitat von Paul Valery:<br />

„Die Haut ist das Tiefste<br />

beim Menschen.“<br />

zeigt den Facettenreichtum unseres<br />

größten Organs.<br />

Beim Embryo bilden sich<br />

Haut und Hirn aus der<br />

gleichen Membran. Ein<br />

großer Teil der embryonalen<br />

Wahrnehmungen<br />

im Mutterleib vollzieht sich<br />

über die Haut, der Tastsinn entwickelt<br />

sich von allen Sinnen als erster<br />

und zwar bereits, wenn der Embryo<br />

erst 3 cm groß ist. Auch nach<br />

der Geburt sind es zuerst die taktile<br />

Wahrnehmung (die Rezeptoren für<br />

Schmerz, Druck, Kälte und Wärme)<br />

und später die auditive Wahrnehmung,<br />

die den höchsten Stellenwert<br />

einnehmen. Durch die Haut<br />

lernt der Säugling, wo er beginnt,<br />

wo er endet, wo seine Selbstgrenzen<br />

sind. Hier erlebt er erste Lust<br />

und Unlustgefühle. Diese primären<br />

Erfahrungen begründen die enge<br />

Verbindung von Hautempfindungen<br />

und emotionalen Zuständen,<br />

die sein Leben lang bestehen bleiben.<br />

Worte wie „Fühlen“, „Berührt<br />

sein“, „Ergriffen sein“ und „Empfinden“<br />

spiegeln diese Verbindung<br />

zwischen Haut und Emotionen<br />

wieder und führen auf den taktilen<br />

Ursprung zurück.<br />

Die Haut als Ausdruck<br />

unserer Persönlichkeit<br />

Die Haut ist ein sich ständig erneuerndes<br />

Organ und sinnlich<br />

im wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Gleichzeitig aber auch zäh und robust,<br />

wenn es darum geht, uns zu<br />

schützen. Unsere Haut umfasst die<br />

Größe von ca. 2 m 2 und ist genau<br />

genommen das beste Hightech Verpackungsmaterial<br />

das es gibt.<br />

Viele Allegorien und Sprichwörter<br />

beziehen sich auf die Haut: „Die<br />

Haut zu Markte tragen“, „etwas geht<br />

einem unter die Haut“, „dünnhäutig<br />

sein“, „hautnah erleben“, „mit Haut<br />

und Haaren verschlingen“. All diese<br />

Metaphern beschäftigen sich mit<br />

der schützenden Rolle bzw. Verletzlichkeit<br />

der Haut und sagen dabei einiges<br />

über sie aus.<br />

Die Haut ist mehr denn je zur individuellen<br />

Visitenkarte geworden,<br />

zum Experimentierfeld in Sachen<br />

Schönheit und Selbstinszenierung.<br />

Sehnsüchtig streben wir nach der<br />

perfekten Hautoberfläche und spiegeln<br />

unser Inneres durch ihre Veränderung<br />

mit Make-up, Piercings<br />

und Tattoos.<br />

Wenn es um Schönheit geht, ist die<br />

Haut das erste Sichtbare. Wer etwas<br />

auf sich hält, kennt sich im Reich<br />

der Cremen und Tinkturen aus, mit<br />

denen man mehr oder weniger erfolgreich<br />

die Zeit bremsen kann.<br />

Makellose Haut ist keine Erfindung<br />

der heutigen Zeit. Die Haut<br />

zählte, wenn auch bei weitem nicht<br />

so offensiv wie heute, bereits in der<br />

Antike zum Repertoire der Kunst.<br />

Als Pflicht galt und gilt, die Haut<br />

idealisierend darzustellen. Stellen<br />

Sie sich vor: Mona Lisa mit Pickeln?<br />

Das Porträts eines Königs mit Pigmentflecken?<br />

Undenkbar! Was früher<br />

die alten Meister mit Ölfarben<br />

erzielten, ersetzen jetzt die Fotografie,<br />

der Computer und Visagisten.<br />

Realität versus Fiktion<br />

In den Medien werden wir tagtäglich<br />

von perfekten Schönheiten mit tadelloser<br />

Haut begrüßt. Dazu der Gegensatz:<br />

Jeden Tag sehen wir auch unser<br />

eigenes Spiegelbild und – wer kennt<br />

das nicht? – der eigene Anblick kann<br />

an manchen Tagen niederschmetternd<br />

sein. Unsere Haut schreibt unverfälscht<br />

(!) die Geschichte unseres<br />

Lebens. An dieser Stelle habe ich<br />

mich als Kind verletzt, hier wurde ich<br />

operiert, diese Falten sind der Preis<br />

für meine Sonnenbrände und auch<br />

jede gerauchte Zigarette wird sorgsam<br />

von unserer Haut notiert. So, wie<br />

die Linien der Handflächen von unserem<br />

Schicksal Auskunft geben sollen,<br />

so lassen sich auch unsere Gesichter<br />

lesen und deuten.<br />

Die Haut erzählt Ihre<br />

Geschichte<br />

Was ein Mensch erlebt und wie er<br />

lebt, zeigt das Hautbild. Der zurückliegende<br />

Lebensweg wird verewigt.<br />

Die Haut dokumentiert die einzelnen<br />

Phasen des Lebens und ist eine<br />

Art visuelles Gedächtnis. Die<br />

Haut ist so individuell wie der einzelne<br />

Mensch. Sie schützt uns vor<br />

der Umwelt und saugt gleichzeitig<br />

so viel von unserer Umgebung auf.<br />

Sie ist gestaltbar und flexibel, sie<br />

beschützt und umhüllt uns. Auch<br />

im Alter ist sie aussagekräftig und<br />

kann schön sein. Nehmen Sie ihr<br />

Hautbild an, das Ihre persönliche<br />

Geschichte erzählt. Denn Schönheit<br />

beginnt im Kopf. ■<br />

Die Haut, unser Freund und Helfer<br />

Mit durchschnittlich 2 qm und 10 kg stellt die Haut das größte Organ des Menschen dar. Sie schützt, duftet, schwitzt,<br />

riecht, kommuniziert und fühlt, ohne dass wir Menschen aktiv darüber nachdenken.<br />

Die zahlreichen Funktionen<br />

unserer Haut sind erstaunlich:<br />

Die Gänsehaut bildet<br />

mit Muskeln und Härchen ein Luftpolster,<br />

um uns vor Kälte zu schützen;<br />

das Schwitzen kühlt uns ab und<br />

reguliert die Körpertemperatur; der<br />

Duft unserer Haut lockt unterbewusst<br />

Sexualpartner an; bei der Berührung<br />

von Haut auf Haut wird das<br />

Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet,<br />

was uns geduldiger macht<br />

und entspannt. Nach neuesten Erkenntnissen<br />

kann unsere Haut sogar<br />

hören. Sie ist ein Multitalent<br />

und Mediziner auf der ganzen Welt<br />

bringen kontinuierlich neue Funktionen<br />

ans Tageslicht.<br />

Die richtige Pflege<br />

Mit Blick auf die große Masse der<br />

verfügbaren Kosmetikprodukte<br />

stellt sich die Frage, wie viel Pflege<br />

unsere Haut wirklich benötigt.<br />

Die Antwort von Dermatologen ist:<br />

„Nicht viel!“, denn unsere Haut versorgt<br />

sich selbst. So sind beispielsweise<br />

die unbeliebten Talgdrüsen<br />

auf der Nase dafür da, unser Gesicht<br />

mit Feuchtigkeit zu versorgen.<br />

Ein anderes Beispiel ist die Haut<br />

im Ohr, die das notwendige Ohrenschmalz<br />

selbst produziert, um<br />

sich vor Eindringlingen zu schützen.<br />

Dermatologen raten davon ab,<br />

sich zu häufig zu waschen und aggressive<br />

Produkte zu nutzen, denn<br />

dadurch wird die natürliche Bakterienflora<br />

unserer Haut aus dem<br />

Gleichgewicht gebracht.<br />

Schutzfaktor Ernährung<br />

Stress oder eine einseitige Ernährung,<br />

Rauchen und Alkohol können<br />

eine negative Auswirkung auf unser<br />

Hautbild haben. Mediziner sprechen<br />

von modernen Einflüssen, denen<br />

die Haut heute ausgesetzt ist.<br />

Den Großteil der Menschheitsgeschichte<br />

war unsere Haut weder<br />

Feinstaub noch Weizen oder Kosmetik<br />

ausgesetzt, insofern kommt es<br />

zu neuen Zivilisationskrankheiten.<br />

Um die Haut langfristig positiv zu<br />

unterstützen, raten Experten, Sonne<br />

nur geschützt zu genießen, nicht<br />

zu viel Zucker, Kohlenhydrate und<br />

Milch zu sich zu nehmen und stattdessen<br />

häufiger frisches Gemüse zu<br />

essen. Auch Bewegung an der frischen<br />

Luft und ausreichend Schlaf<br />

fördern ein gesundes Hautbild.<br />

Gute Chancen auf Heilung<br />

Dermatologen raten einmal pro<br />

Jahr zum Vorsorge-Check zu gehen.<br />

Dabei werden zum einen Muttermale<br />

und deren Veränderungen<br />

geprüft, zum anderen wird die<br />

Haut allgemein nach Auffälligkeiten<br />

gescannt. Werden Hautkrankheiten<br />

frühzeitig erkannt, gibt es<br />

gute Chancen auf Heilung.Außerdem<br />

lassen Hautveränderungen<br />

häufig auf vorgelagerte Krankheiten<br />

oder Ungleichgewichte schließen,<br />

die frühzeitig therapiert werden<br />

können. Aktuell sind ca. 2.000<br />

Hautkrankheiten bekannt. Zu den<br />

häufigsten Hautkrankheiten zählen<br />

Akne, Hautkrebs, Neurodermitis,<br />

Warzen, Ekzeme und Schuppenflechten.<br />

Häufig wird die Haut<br />

als Spiegel unserer Seele bezeichnet,<br />

da sie sensibel auf innere und<br />

äußere Einflüsse reagiert. ■<br />

von Redaktion<br />

Dermatologie, 6. Ausgabe, Oktober 2018<br />

Bleiben Sie in Kontakt: @MediaplanetWorld @austriamediaplanet<br />

Projekt Manager: Mag. Karin Lehner · Business Developer: Claudia Auer, MA · Editorial Manager: Buket Akkaya · Layout: Daniel Pufe · Managing Director: Sophia Rüscher, MBA<br />

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH · Bösendorferstraße 4/23 · 1010 Wien · ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien · Impressum: http://studio.mp/at/impressum-at<br />

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H. · Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co.KG · Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 1 236 3438 29 E-Mail: at.redaktion@mediaplanet.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!