Sport in der Antike
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BG Tanzenberg Schuljahr 2005/06<br />
Neben den üblichen Diszipl<strong>in</strong>en trat <strong>der</strong> Wassersport nicht stark <strong>in</strong><br />
Ersche<strong>in</strong>ung, gelegentlich werden Ru<strong>der</strong>regatten genannt, Schwimmen<br />
h<strong>in</strong>gegen wird so gut wie nie als Wettkampf ausgeübt. Bekannt s<strong>in</strong>d weiters<br />
verschiedene Ballspiele und e<strong>in</strong>e Form des Hockeyspiels.<br />
Anfangs war <strong>der</strong> <strong>Sport</strong> <strong>in</strong> Rom stark griechischen und etruskischen E<strong>in</strong>flüssen<br />
ausgesetzt, entwickelte aber se<strong>in</strong> eigenes Profil. Davon zeugen die riesigen<br />
öffentlichen Thermenanlagen und die zahlreichen privaten Bä<strong>der</strong>, <strong>in</strong> denen<br />
Freizeit- und Breitensport betrieben wurde (die Römer hatten e<strong>in</strong>e Vorliebe für<br />
das Ballspiel – trigon, harpastum).<br />
Selbst die Bezeichnung für die sportlichen Wettkäpfe <strong>in</strong> Rom – ludi – sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong><br />
aus dem Etruskischen stammendes Wort zu se<strong>in</strong>. Livius br<strong>in</strong>gt die ersten Spiele<br />
des Jahres 364 v.Chr. mit den „ludiones“ <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung, „Schauspielern, die<br />
man aus Etrurien herbeigeholt hat“. Die Spiele bestanden hauptsächlich aus<br />
sportlichen (Pferde- o<strong>der</strong> Wagenrennen, R<strong>in</strong>g- und Faustkämpfen, athletischen<br />
Wettkämpfen aller Art) und künstlerischen Aktivitäten (Mimus, Musik und<br />
allg. Theater). Verschiedene religiöse Riten begleiteten die Spiele.<br />
Ursprung <strong>der</strong> Spiele <strong>in</strong> Rom<br />
(Q. Septimius Florens Tertullianus, Liber de spectaculis 5)<br />
Exstant 1 auctores multi, qui super 2 ista re commentarios 3 edi<strong>der</strong>unt. Ab<br />
his ludorum origo sic traditur: Lydos 4ex Asia transvenas 5 <strong>in</strong> Etruria<br />
consedisse, ut Timaeus 6 refert, duce Tyrreno, qui fratri suo cesserat regni<br />
contentione 7: igitur <strong>in</strong> Etruria, <strong>in</strong>ter ceteros ritus 8 superstitionum 9<br />
suarum spectacula quoque religionis nom<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stituunt. Inde Romani<br />
arcessitos 10 artifices 11 mutuantur 12, itemque enuntiationem 13, ut ludi a<br />
1<br />
exstare vorhanden se<strong>in</strong><br />
2<br />
super = de<br />
3<br />
commentarius,-i Abhandlung<br />
4<br />
Lydi,-orum Ly<strong>der</strong>, Volksstamm an <strong>der</strong> Westküste Kle<strong>in</strong>asiens<br />
5<br />
transvena,-ae m. Flüchtl<strong>in</strong>g<br />
6<br />
Timaeus griechischer Historiker aus Sizilien des 4./3. Jh.v.Chr.<br />
7<br />
contentio,-ionis f. Streit, Kampf<br />
8<br />
ritus,-us m. Zeremonie<br />
9<br />
superstitio,-ionis f. Aberglaube (vom Christentum aus gesehen)<br />
10<br />
arcessere herbeiholen<br />
11<br />
artifex,-icis m./f. Künstler<br />
12<br />
mutuari ausborgen<br />
13<br />
enuntiatio,-ionis f. Wort, Ausdruck<br />
<strong>Sport</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Antike</strong> - 2 - ©Schöffmann PUR