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Botin aus der Buckligen Welt Oktober 2018 - Nr 199

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KULTUR & BILDUNG<br />

Frauen in die Technik: viel Selbstbewusstsein un<br />

Immer mehr junge Frauen interessieren<br />

sich für eine Ausbildung<br />

im technischen Bereich. Das<br />

zeigen nicht zuletzt die Beispiele<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> HTL in Wiener Neustadt.<br />

Für die „<strong>Botin</strong>“ haben wir einen<br />

Blick hinter die Schulmauern<br />

geworfen und dabei viele spannende<br />

Beispiele dafür gefunden,<br />

dass Technik längst keine Männersache<br />

mehr ist.<br />

Ein Teil <strong>der</strong> Schülerinnen an <strong>der</strong> HTL Wiener Neustadt mit zwei <strong>der</strong> Professorinnen. Sie zeigen in den Bereichen<br />

Bau- und Elektrotechnik sowie Informatik, dass Frauen und Technik bestens zusammenpassen. / Foto: Rehberger<br />

Sithari Bianca Hochkirchner<br />

hat diesen Sommer mit <strong>der</strong><br />

Lichttechnikgruppe die „Pitten<br />

Classics“ ins rechte Licht gesetzt.<br />

Victoria Wolfgruber arbeitet<br />

in ihrer Diplomarbeit an Sensorik<br />

für autonome Fahrroboter,<br />

und Lena Weichselbaumer arbeitet<br />

an <strong>der</strong> Entwicklung einer<br />

Luftmessstation.<br />

Professorin Marion Staffler<br />

und ihre Kollegin Katja Knoll<br />

beschäftigen sich dieses Schuljahr<br />

mit dem Therapiehof Regenbogental.<br />

Die Schülerinnen<br />

Johanna Kogelbauer und Pia<br />

Reiter arbeiten aktiv an diesem<br />

Projekt mit.<br />

Anna-Maria Ardelt macht<br />

beim Eternit-Wettbewerb mit,<br />

und Karin Wallner hat ihre Diplomarbeit<br />

über die Vermessung<br />

und die Bestands- und Entwurfspläne<br />

<strong>der</strong> Kirche St. Lorenzen<br />

geschrieben.<br />

Lena Jankoschek, Ida Hönigmann<br />

und Svenja Unger haben<br />

mit den Robotik-Teams tolle<br />

Erfolge erzielt, unter an<strong>der</strong>em<br />

einen Europameister-Titel.<br />

Das ist nur ein kleiner Auszug<br />

<strong>aus</strong> den abwechslungsreichen<br />

Aktivitäten <strong>der</strong> Schülerinnen, die<br />

nach wie vor in einem „typisch<br />

männlichen“ Bereich tätig sind.<br />

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm<br />

Für alle war sehr schnell klar,<br />

was sie machen wollen. Sei es,<br />

weil sie schon in <strong>der</strong> Unterstufe<br />

Geometrisch Zeichnen o<strong>der</strong><br />

Mathematik als Lieblingsfach<br />

hatten o<strong>der</strong> weil sie sich schon<br />

immer sehr für Computer interessiert<br />

haben. Die meisten von<br />

ihnen haben dann im Rahmen<br />

des Tags <strong>der</strong> offenen Tür an <strong>der</strong><br />

HTL Wiener Neustadt festgestellt,<br />

dass sie hier richtig sind.<br />

Bei vielen war <strong>der</strong> Auslöser aber<br />

auch, dass sie die richtigen Vorbil<strong>der</strong><br />

hatten. Seien es die Eltern,<br />

die in einem technischen<br />

Bereich tätig sind, o<strong>der</strong> Lehrer,<br />

die an sie geglaubt haben.<br />

Aber nicht nur die Schülerinnen<br />

zeigen, dass Mädchen in<br />

Sachen Bau- o<strong>der</strong> Elekrotechnik<br />

sowie Informatik top sind,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Lehrerinnen.<br />

Gabriele Haas ist die einzige<br />

weibliche Lehrkraft in <strong>der</strong> Informatik-Abteilung.<br />

Dass sie als<br />

Frau in einer Männerdomäne arbeitet,<br />

sei aber nie ein Problem<br />

Diese Maltechnik nennt man Pointillismus.<br />

Das Original wäre unbezahlbar.<br />

/ Fotos (4): Martina Planker<br />

Auch Aquarellmalerei auf Acryl und<br />

Öl sowie Monotypie gehört zu ihrem<br />

Repertoire<br />

Im Wohnzimmer von Martina Planker <strong>aus</strong> Aspang hängen zahlreiche Werke<br />

von ihr, die Hobbykünstlerin sucht immer die Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung / Foto: Egerer<br />

Das „Maler-Gen“ von Martina<br />

Planker <strong>aus</strong> Aspang reicht väterlicherseits<br />

schon zwei Generationen<br />

zurück. Bereits in<br />

<strong>der</strong> Schulzeit zählte Zeichnen<br />

zu ihren Lieblingsfächern. Die<br />

künstlerische Betätigung gehört<br />

schon seit 20 Jahren zu ihrem<br />

Leben als Ausgleich zu ihrem<br />

Brotberuf als Masseurin.<br />

36 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong><br />

„Ich suche auch in <strong>der</strong> Kunst<br />

immer wie<strong>der</strong> die Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung.<br />

Die Malerei und Druckerei<br />

überschneiden sich. Man kann<br />

bei meinen <strong>der</strong>zeitigen Techniken<br />

von beiden Seiten alle eigenen<br />

Ideen und Möglichkeiten<br />

einfließen lassen“, freut sich die<br />

Hobbykünstlerin. Martina Planker<br />

besuchte einige Kurse für<br />

diese speziellen Techniken wie<br />

den Pointillismus o<strong>der</strong> die Monotypie.<br />

„Wenn du ein Bild mit diesen<br />

Techniken fabrizierst, wird<br />

es immer ein Unikat bleiben.<br />

Auch wenn ich das gleiche Bild<br />

noch einmal abdrucke, schaut<br />

es ganz an<strong>der</strong>s <strong>aus</strong>. Das war<br />

ein wichtiger Schritt in meiner<br />

künstlerischen Entwicklung.“<br />

Nicht nur am Anfang ist viel<br />

Papier im Kamin gelandet. Man<br />

muss schnell arbeiten, bevor die<br />

Farbe abgetrocknet ist“, erklärt<br />

Planker. „Der Pointillismus o<strong>der</strong><br />

die Monotypie sind zwar sehr<br />

aufwendig, aber äußerst reizvoll“,<br />

schwärmt sie.<br />

Vor allem Menschen haben es<br />

ihr angetan. Köpfe, Gesichter<br />

porträtiert sie am liebsten.<br />

„Denn das Antlitz eines Menschen<br />

ist weit weg von monoton<br />

und sehr <strong>aus</strong>sagekräftig. Daher<br />

fasziniert es mich so“, meint die<br />

Künstlerin. Einige Vernissagen<br />

hat sie schon hinter sich. Bei<br />

ihr daheim hängen viele ihrer<br />

Werke, die im Laufe <strong>der</strong> letzten<br />

20 Jahre entstanden sind. Hier<br />

hat sie auch ihr Atelier eingerichtet.<br />

Man fühlt sich jedenfalls<br />

sofort wohl, ein Hauch von<br />

künstlerischer Spiritualität weht<br />

durch die Luft.<br />

Karin Egerer

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