Botin aus der Buckligen Welt Oktober 2018 - Nr 199
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KULINARIK<br />
... in St. Peter<br />
Wie<strong>der</strong> „Auftischt“ in St. Peter<br />
Das Organisationsteam <strong>der</strong><br />
katholischen Frauenbewegung<br />
in Aspangberg-St. Peter,<br />
Martina Secco, Claudia Pölzlbauer<br />
und Julia Tauchner, luden<br />
nach dem fulminanten Erfolg<br />
ihres „Auftischt“ des Vorjahres<br />
auch heuer wie<strong>der</strong> zu einer kulinarischen<br />
Schmankerlreise.<br />
„Voriges Jahr präsentierten<br />
wir ja das handgeschriebene<br />
Kochbuch mit regionalen<br />
Schmankerln. Nun haben wir<br />
beschlossen, jedes Jahr ein<br />
an<strong>der</strong>es Bundesland in den<br />
Mittelpunkt zu stellen, heuer<br />
natürlich gleich unser schönes<br />
Nie<strong>der</strong>österreich.“<br />
Der Juniorchef des „Peterwirts“,<br />
Mario Prenner, setzte<br />
die regionalen Leckerbissen-<br />
Rezepte dann in die Tat um.<br />
Auch eine Bierverkostung vom<br />
Wolfsbräu und eine Weinkost<br />
warteten. Ein Teil <strong>der</strong> Einnahmen<br />
wird wie<strong>der</strong> für soziale Projekte<br />
in <strong>der</strong> näheren Umgebung<br />
verwendet.<br />
Karin Egerer<br />
Im Einklang mit <strong>der</strong> Natur in Seebenstein<br />
Weil ihr gesunde Ernährung sehr<br />
wichtig ist, fing Tina Kodym<br />
irgendwann an, Obst und Gemüse<br />
im Einklang mit <strong>der</strong> Natur<br />
selbst anzubauen. Schnell interessierten<br />
sich auch Familie<br />
und Freunde für ihre Ernte. Bis<br />
30 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong><br />
sie schließlich vor Kurzem mit<br />
„Tinas Kuchlgartl“ den Schritt<br />
in die Selbstständigkeit wagte.<br />
Seit wenigen Wochen kann<br />
sich die Seebensteinerin offiziell<br />
Landwirtin nennen. Sie hat alle<br />
Günther und Tina Kodym mit Tochter Katharina und zwei<br />
<strong>der</strong> Weidehühner / Foto: Rehberger<br />
Fotos (3): Egerer<br />
Formalitäten abgeschlossen,<br />
um als Bäuerin tätig zu sein.<br />
Dass es so weit kommt, verdankt<br />
Tina Kodym <strong>der</strong> Tatsache,<br />
dass sie sehr darauf achtet, was<br />
bei ihrer Familie auf den Teller<br />
kommt. „Wenn wir beim Mittagessen<br />
sitzen und ich stelle fest,<br />
dass alles, Fleisch, Gemüse und<br />
Kräuter, <strong>aus</strong> dem eigenen Garten<br />
kommt, freut mich das beson<strong>der</strong>s“,<br />
so Kodym. Begonnen<br />
hat alles in kleinerem Rahmen.<br />
Der Überschuss an Ernteprodukten<br />
wurde an Freunde und<br />
Familie verteilt und die Rückmeldungen<br />
waren sehr positiv.<br />
So kam zum großen Garten<br />
schließlich ein weiteres Grundstück<br />
dazu. Und langsam reifte<br />
auch <strong>der</strong> Gedanke, all das nicht<br />
mehr nur für den Eigenbedarf<br />
anzubauen.<br />
Am Nachbargrundstück wird<br />
<strong>der</strong> eigene Anbau seither jährlich<br />
um ein paar Beete erweitert.<br />
Legehennen und Weidehühner<br />
sind hier ebenson daheim wie<br />
Kaninchen.<br />
Einer <strong>der</strong> Hauptgründe, warum<br />
die Neo-Landwirtin sich mit<br />
<strong>der</strong> Idee, mit einer eigenen kleinen<br />
Produktion selbstständig<br />
zu machen, anfreunden konnte,<br />
war die Möglichkeit, nebenbei<br />
noch genug Zeit für die vier Kin<strong>der</strong><br />
zu haben. Hilfe kommt auch<br />
von ihrem Mann, <strong>der</strong> als Lehrer<br />
an <strong>der</strong> Landwirtschaftlichen<br />
Fachschule in Warth zusätzliches<br />
Know-how mitbringt. Ist<br />
es da nicht manchmal schwierig,<br />
sein eigenes Ding durchzuziehen?<br />
„Wir haben einen<br />
Deal“, verrät Tina Kodym. „Der<br />
ursprüngliche Küchengarten<br />
des H<strong>aus</strong>es bleibt alleine mein<br />
Reich, über den Rest können wir<br />
diskutieren.“<br />
Eigentlich ist die Betreiberin<br />
von „Tinas Kuchlgartl“ gelernte<br />
Bankkauffrau. Später arbeitete<br />
sie auch als Religionslehrerin<br />
an einer Volksschule. Als Bäuerin<br />
fühlt sie sich nun aber angekommen.<br />
„Es ist noch nicht absehbar,<br />
wie gut sich das entwickeln<br />
wird, mir ist aber wichtig, sozial<br />
verantwortlich zu produzieren,<br />
im Einklang mit <strong>der</strong> Natur und<br />
unbehandelt. Wir ernähren uns<br />
<strong>aus</strong>schließlich saisonal, und das<br />
will ich auch weitergeben.“<br />
Cornelia Rehberger