REGION In den Museen haben die Frauen das Sagen Für die Landes<strong>aus</strong>stellung 2019 stehen in den Gemeinden Katzelsdorf, Lanzenkirchen, Bad Erlach und Pitten allein zwei neue Museumsprojekte, ein Themenweg sowie zahlreiche Neuerungen in <strong>der</strong> Zinnfigurenwelt Katzelsdorf an. Bemerkenswert bei all diesen Vorhaben ist das hohe Engagement von Frauen. Hannelore Handler-Woltran Elfriede Oswald GR Sabina Doria, Sabine Monza Martha Keil / Fotos (4): Hruby Kleine <strong>Welt</strong> in Katzelsdorf In Katzelsdorf ist die Bürgermeisterin a. D. Hannelore Handler-Woltran intensiv für die Zinnfigurenwelt engagiert. Sie ist seit 2003 Obfrau des Museumsvereines. Handler-Woltran hat kürzlich den Lehrgang für Kulturvermittlung erfolgreich abgeschlossen und wird sich in Zukunft beson<strong>der</strong>s den Führungen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche widmen. Neben dem Museumsdirektor Franz Rie<strong>der</strong> ist sie auch für Werbung, Marketing und Organisatorisches in <strong>der</strong> Zinnfigurenwelt verantwortlich. Um für die Landes<strong>aus</strong>stellung 2019 gerüstet zu sein, wurde bereits das Obergeschoß des Museums neugestaltet. Weiters werden <strong>der</strong> Eingangsbereich sowie <strong>der</strong> Museumsshop mo<strong>der</strong>nisiert. Im Außenbereich werden Sitzgelegenheit sowie Spielgeräte aufgestellt. An <strong>der</strong> Außenmauer des Museums werden überdimensionale Zinnfiguren angebracht, die auch beleuchtet werden. Für die Ausstellungsräume werden zwei Monitore mit Touchscreen angeschafft. Im Rahmen <strong>der</strong> Landes<strong>aus</strong>stellung wird es in <strong>der</strong> Zinnfigurenwelt eine Son<strong>der</strong><strong>aus</strong>stellung zur regionalen Geschichte geben. Dafür werden eigene Dioramen gebaut. Als Geschichtenerzähler wird <strong>der</strong> Minnesänger Ulrich von Liechtenstein in Erscheinung treten, dieser hat <strong>der</strong> Historie nach einen engen Bezug zu Katzelsdorf. Die Öffnungszeiten des Museums werden um zwei Tage erweitert, ehrenamtliche Mitarbeiter sind daher gesucht. Zeitspuren im Land <strong>der</strong> 1.000 Hügel Das neu gestaltete Museum in Pitten wird sich <strong>der</strong> regionalen Geschichte widmen. Elfriede Oswald ist schon seit Monaten als Kuratorin tätig und trägt unermüdlich Ausstellungsstücke, Artefakte, Dokumente und Urkunden, archäologische Fundstücke o<strong>der</strong> Fotos zusammen. Wer das Museum in Pitten im nächsten Jahr besuchen wird, wird auf eine Spurensuche eingeladen, die in <strong>der</strong> Ur- und Frühgeschichte beginnt und bis in die Neuzeit reicht. Ein großes Anliegen ist Elfriede Oswald die Nachhaltigkeit des Museums – man will zum Nachdenken anregen, sich mit einem Lebensraum zu identifizieren, <strong>der</strong> an die 4.000 Jahre alt ist. Und es sollen auch Antworten auf die Frage gegeben werden, warum gerade in dieser Region so früh besiedelt wurde. Oswald kann sich auf ein kompetentes Team stützen, <strong>der</strong> Architekt Checko Sterneck zeichnet für die räumliche Gestaltung des Museums verantwortlich. Wissenschaftliche Unterstützung leistete das Naturhistorische Museum sowie die Hochschule für Bodenkultur. Man will mit dem Regionsmuseum „die Bewegung in <strong>der</strong> Entwicklung und <strong>der</strong> Entstehung eines Lebensraumes zeigen“, so Elfriede Oswald. Das passt zum Landes<strong>aus</strong>stellungsmotto „<strong>Welt</strong> in Bewegung“ sehr gut. Die Museumseröffnung wird am 5. Jänner 2019 erfolgen, am 6. Jänner 2019 wird es im Museum einen Tag <strong>der</strong> offenen Tür geben. Bourbonenweg Lanzenkirchen In Lanzenkirchen-Frohsdorf widmet man sich anlässlich <strong>der</strong> Landes<strong>aus</strong>stellung ganz <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Bourbonen. Die Leitha-Gemeinde diente für viele Jahre als Exil für Teile <strong>der</strong> französischen Königsfamilie beginnend 1844 mit Marie Theresa Charlotte de Bourbon, <strong>der</strong> Tochter von Marie Antoinette und Ludwig XVI. In Lanzenkirchen befasste man sich bereits in vielen Arbeitskreisen mit <strong>der</strong> Aufarbeitung <strong>der</strong> Geschichte. Die Erkenntnisse dieser Aufarbeitung werden nun in einem Themenweg – dem Bourbonenweg – umgesetzt. Die beiden Damen Sabina Doria und Sabine Monza sind seit Wochen mit <strong>der</strong> Koordinierung <strong>der</strong> Arbeiten befasst. Der Weg nimmt seinen Ausgang beim Grandhotel NÖ Hof und führt über 12 Stationen durch Frohsdorf und Lanzenkirchen. Infotafeln geben Auskunft über die jeweiligen Sehenswürdigkeiten, und das auf Deutsch und Französisch. Die grafische Gestaltung <strong>der</strong> Tafeln wurde von Michaela Karnthaler übernommen. Zurzeit wird <strong>der</strong> Dorfplatz in Frohsdorf neugestaltet. Das verbindende Logo für den gesamten Themenweg ist die Bourbonenlilie. Doria und Monza hoffen, dass die Bauarbeiten im Herbst <strong>2018</strong> beendet sein werden, die offizielle Eröffnung des Bourbonenweges wird im Zuge <strong>der</strong> Landes<strong>aus</strong>stellung im nächsten Jahr erfolgen. Die Gesamtkosten für die Umsetzung des Bourbonenweges betragen rund Euro 180.000. Bad Erlach – Museum für Zeitgeschichte In Bad Erlach entsteht zurzeit das Museum für Zeitgeschichte im ehemaligen Hacker-H<strong>aus</strong>. Im Zuge <strong>der</strong> Landes<strong>aus</strong>stellung wird dort die Son<strong>der</strong><strong>aus</strong>stellung „Mit ohne Juden“ präsentiert. Die Basis für die Ausstellung bildet ein Forschungsprojekt <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong>-<strong>Welt</strong>-Gemeinden über das Schicksal <strong>der</strong> jüdischen Bevölkerung in <strong>der</strong> Region. Kuratorin für die Ausstellung ist Martha Keil, Leiterin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs in St. Pölten. Seit März befasst sie sich mit <strong>der</strong> inhaltlichen Gestaltung <strong>der</strong> Ausstellung. Hauptanliegen <strong>der</strong> Kuratorin: „Die Besucher <strong>der</strong> Ausstellung sollen verstehen, dass jüdische Geschichte ein Teil ihrer eigenen Geschichte ist.“ In Bad Erlach steht daher nicht die Geschichte des Holoc<strong>aus</strong>t im Mittelpunkt, son<strong>der</strong>n das tägliche Leben <strong>der</strong> jüdischen Bevölkerung, die Geschichte von Familien und <strong>der</strong>en Schicksal. Mit <strong>der</strong> Ausstellung sollen Vorurteile abgebaut und zum Nachdenken angeregt werden. „Aber auch das Gedenken ist ein Teil <strong>der</strong> Ausstellung“, so Keil. Für das Ausstellungsdesign zeichnen zwei weitere Damen verantwortlich – Isabelle Blanc und Chiara Riccardi von <strong>der</strong> Firma Toikoi. Die Planung <strong>der</strong> Umbauarbeiten sowie die Koordinierung <strong>der</strong> Arbeiten am ehemaligen Hacker-H<strong>aus</strong> liegen in den Händen <strong>der</strong> Bad Erlacherin Hermine Besta. Irene Hruby 14 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong>
REGION QUALITÄT AUS EINER HAND Voll im Trend: Berglandeiche inkl. Verlegung 60,– € / m² inkl. MwSt. Schauraum Wiener Neustadt: Waldgasse 2, 2700 Wiener Neustadt Schauraum Brunn am Gebirge: Wolfholzgasse 11, 2345 Brunn am Gebirge www.parkettboden.at Telefon: 02622 / 27201-0 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong> 15