Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB
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Mobility and Migration 67<br />
9. Ausblick<br />
Die demografische Entwicklung führt in <strong>Deutschland</strong> zu einer zunehmenden Alterung der<br />
Gesellschaft. Bis 2025 wird sich der Anteil junger Leute zwischen 15 und 30 Jahren an der<br />
Bevölkerung um fast 20% reduziert haben (Badel et al. 2008). Für die deutsche Wirtschaft<br />
zeichnet sich schon jetzt ein erheblicher Fachkräftemangel ab. Das Nachfragepotenzial nach<br />
dualer Ausbildung schrumpft bereits (z.B. Ulmer/Ulrich 2008). Dies wirft immer wieder die Frage<br />
auf, ob sich der Fachkräftemangel nicht durch qualifizierte Zuwanderung entschärfen ließe.<br />
Zuwanderung nach <strong>Deutschland</strong> ist zurzeit jedoch überwiegend durch<br />
Familienzusammenführung/‐gründung motiviert. Damit steht zu befürchten, dass sie tendenziell<br />
niedrigqualifiziert bleibt. Es existieren zwar etliche Regelungen für die Aufnahme einer<br />
befristeten – auch qualifizierten – Beschäftigung durch Personen aus dem Ausland, doch fehlt es<br />
augenblicklich noch an einem Gesamtkonzept der Zuwanderungssteuerung und an Maßnahmen,<br />
die Attraktivität <strong>Deutschland</strong>s für wanderungswillige Personen mit guter Qualifikation zu<br />
erhöhen (z.B. Schultze 2007).<br />
Nicht nur aus sozialpolitischer, sondern auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es daher<br />
dringend geboten, die Bevölkerung – und hier vor allem die nicht gut Ausgebildeten – zu<br />
qualifizieren. Dazu kann ein ganzes Zielbündel abgeleitet werden (Ulmer/Ulrich 2008). Es<br />
umfasst die Senkung der Quote der Schulabbrecher bzw. ‐verweigerer, den Abbau von<br />
Warteschleifen im Übergangssystem, eine Begleitung des Berufsorientierungs‐ und<br />
Berufsfindungsprozesses und die Verringerung der Ausbildungsabbrüche. Wichtig ist ebenfalls<br />
die Nachqualifikation von Personen ohne Bildungsabschluss und der Ausbau der Weiterbildung<br />
gerade für diejenigen, die bislang wenig daran partizipiert haben. Ferner kann versucht werden,<br />
die Motivation von Abiturienten, eine duale Ausbildung aufzunehmen, zu stärken. Um solche<br />
Pakete zu realisieren ist zum einen eine Verbesserung des sogenannten regionalen<br />
Übergangsmanagements nötig. Zum anderen gilt es, gezielte Maßnahmen für Migranten zu<br />
entwickeln, deren Anteil an der Bevölkerung steigen wird, die aber zunehmend im beruflichen<br />
Bildungssystem benachteiligt sind.werden, die Motivation von Abiturienten, eine duale<br />
Ausbildung aufzunehmen, zu stärken. Um solche Pakete zu realisieren ist zum einen eine<br />
Verbesserung des sogenannten regionalen Übergangsmanagements nötig. Zum anderen gilt es,<br />
gezielte Maßnahmen für Migranten zu entwickeln, deren Anteil an der Bevölkerung steigen wird,<br />
die aber zunehmend im beruflichen Bildungssystem benachteiligt sind.