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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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Benefits of <strong>VET</strong> 29<br />

Im Rahmen des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) sollen in Zukunft auch auf<br />

europäischer Ebene die Qualität und Vergleichbarkeit von beruflicher Bildung gesichert werden<br />

(vgl. Frommberger et al., 2008, S. 5f.). Den Teilnehmern beruflicher Bildung in <strong>Deutschland</strong><br />

sollen durch den EQR folgende Chancen ermöglicht werden: Einerseits wird ihnen die Bildungs‐<br />

und Arbeitsmarktmobilität in Europa durch die Transparenz der Bildungsinhalte und Abschlüsse<br />

erleichtert; andererseits wird auch die Durchlässigkeit innerhalb der nationalen<br />

Bildungssysteme, also zwischen allgemeinbildenden, beruflichen und hochschulischen<br />

Bildungssystemen gefördert, d.h., Teilqualifikationen können besser anerkannt werden; darüber<br />

hinaus wird durch die europaweite Anerkennung von (Teil‐) Qualifikationen und Abschlüssen<br />

auch das lebenslange Lernen ausgebaut (vgl. Kuda and Stauß, 2008).<br />

Es wird in Zukunft Aufgabe der Berufsbildungsforschung sein zu untersuchen, wie sich die<br />

europäischen Anerkennungs‐ und Transparenzinstrumente auf nationale Zertifizierungssysteme<br />

auswirken, d.h., inwiefern sie zur Mobilität der Teilnehmer und damit zu einem einheitlichen<br />

europäischen Arbeitsmarkt beitragen oder inwiefern vielleicht sogar eine Inkompatibilität<br />

verschiedener Bewertungs‐ und Zertifizierungsschemata die Mobilität und Flexibilität eher<br />

hemmt.<br />

Ein weiterer Schritt zu einer europäischen Öffnung wurde in 2004 im BBiG durch die<br />

Möglichkeit, zeitlich begrenzte Abschnitte der Berufsausbildung auch im Ausland zu absolvieren,<br />

verankert. „Damit wird der Auslandsaufenthalt rechtlich als Teil der Berufsausbildung behandelt,<br />

sofern er dem Ausbildungsziel dient. […] Da der Auslandsabschnitt in diesen Fällen das<br />

Ausbildungsverhältnis nicht unterbricht, erübrigen sich zusätzliche Regelungen etwa zur<br />

Vergütungspflicht, zur Annerkennung der im Ausland erworbenen Fertigkeiten, Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten oder zum Status als Auszubildender hinsichtlich sozialversicherungs‐ und<br />

steuerrechtlicher Fragen“ (Sondermann, 2005, S. 6).<br />

In <strong>Deutschland</strong> hat seither die Zahl der beantragten und bewilligten Auslandsaufenthalte im<br />

Rahmen des Einzelprogramms Leonardo da Vinci 17 im Vergleich zu den Vorjahren erheblich<br />

zugenommen. Allein in der Erstausbildung hat sich die Anzahl der Auszubildenden und<br />

Berufsschüler, die einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren, gegenüber 2001 mehr als<br />

verdoppelt (vgl. BIBB, <strong>2009</strong>(a), S. 307).<br />

Zusammenfassend bleibt für alle dargestellten Maßnahmen im Rahmen einer europäischen<br />

Öffnung der beruflichen Bildung in Europa festzuhalten, dass langfristige Studien bezüglich der<br />

Wechselwirkungen mit der volkswirtschaftlichen Entwicklung bisher ausstehen.<br />

Bildungsökonomische Dimensionen<br />

Zuletzt ist im Rahmen der Analyse des volkswirtschaftlichen Nutzens auch auf die<br />

bildungsökonomischen Vorteile der beruflichen Bildung in <strong>Deutschland</strong> hinzuweisen. Die<br />

<strong>2009</strong>.<br />

17 Für weitere Informationen zum Leonardo da Vinci Programm wird verwiesen auf: Europäische Kommission,

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