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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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Benefits of <strong>VET</strong> 25<br />

Wie bereits im vorherigen Kapitel angedeutet, bleibt an dieser Stelle für künftige<br />

Forschungsaktivitäten die Frage offen, inwiefern von den Neuerungen im BBiG eine in Richtung<br />

Gleichwertigkeit gerichtete Verschmelzung der verschiedenen Segmente der Berufsbildung<br />

(duales System, Berufsfachschulen, Schulen des Gesundheits‐ und Sozialwesens sowie<br />

Beamtenausbildung) erwartet werden kann und wie dadurch auch die Bekanntheit und<br />

Akzeptanz der schulischen Berufsausbildung in Gesellschaft und Wirtschaft gefördert wird.<br />

2.3 Volkswirtschaftlicher Nutzen<br />

Die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft beruht zu einem<br />

wesentlichen Teil auf der Leistungsfähigkeit der beruflich qualifizierten Fachkräfte und damit<br />

auch auf dem Potenzial der beruflichen Bildung (vgl. Kremer, 2008(b)). Die gut ausgebaute<br />

Berufsbildung gilt als eine der Stärken des deutschen Bildungssystems. Sie wurde vor allem in<br />

den sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts als einer der Schlüssel für die<br />

erfolgreiche ökonomische Entwicklung der Bundesrepublik betrachtet (vgl. Pechar, 2006, S. 111).<br />

So trägt auch nach wie vor das System der beruflichen Bildung in <strong>Deutschland</strong> dazu bei, sich<br />

nicht nur den sektoralen Veränderungen in der Wirtschaft anzupassen, sondern auch den<br />

strukturellen Veränderungen auf der Nachfrageseite des Ausbildungsmarktes nachzukommen.<br />

Vermeidung von Friktion durch die berufliche Bildung<br />

Die betriebliche Ausbildung im dualen System, welche einerseits den Jugendlichen einen<br />

arbeitsplatznahen Erwerb praktischer Fertigkeiten und Fähigkeiten ermöglicht und andererseits<br />

zugleich durch das schulische Curriculum betriebs‐ und branchenübergreifende Lerninhalte<br />

sicherstellt, bietet den Absolventen eine breite, nicht ausschließlich betriebsspezifische und<br />

daher „marktverwertbare“ Ausbildung (vgl. ebd., S. 112f.).<br />

In mancher Hinsicht der Humankapitaltheorie widersprechend, welche u.a. davon ausgeht,<br />

dass die Ausbildungsbereitschaft von Betrieben vor allem der Theorie nach an einer rein<br />

firmenspezifischen und nicht am Arbeitsmarkt verwertbaren Ausbildung ausrichtet sein müsste,<br />

beteiligen sich deutsche Betriebe dennoch an der Ausbildung junger Menschen, da sie<br />

beispielsweise durch innerbetriebliche Karriereleitern das Abwandern der eigenen<br />

Auszubildenden verhindern und so längerfristig von deren Qualifizierung profitieren.<br />

Gangl (2003) zeigte anhand vergleichender empirischer Analysen auf der Basis der Daten<br />

von 12 europäischen Ländern, dass „[…] ein höheres Bildungsniveau und berufliche<br />

Spezialisierung dazu beitragen, Arbeitslosigkeit und gering qualifizierte Beschäftigung zu<br />

vermeiden“ (Gangl, 2003, S. 72). Die Ergebnisse seiner Studie belegten, dass im allgemeinen die<br />

duale Ausbildung durch ihre Kombination von beruflicher Qualifizierung und konkreter<br />

Arbeitserfahrung die Arbeitslosigkeitsrisiken minimieren(vgl. ebd., S. 73) und folglich am<br />

Arbeitsmarkt entsprechend geschätzt werden.<br />

Dieser positive Effekt der Ausbildung im dualen System trägt ebenfalls dazu bei, dass die<br />

Jugendarbeitslosigkeit in <strong>Deutschland</strong> mit einer Quote von 11,2% in Mitte <strong>2009</strong> im Vergleich zum

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