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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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14 Susanne Berger und Matthias Pilz<br />

Weiteren sind die Kosten für Auszubildende, die zum Teil in Lehrwerkstätten ausgebildet<br />

werden, relativ hoch: „Die Bruttokosten betragen in diesem Fall durchschnittlich 20 063 Euro,<br />

während nur relativ geringe Erträge in Höhe von 6 890 Euro erwirtschaftet werden“<br />

(Wenzelmann et al., <strong>2009</strong>, S. 4).<br />

Wenzelmann et al. schlussfolgern, dass auch, wenn die Ausbildung und die daran<br />

anschließende Übernahme der betriebseigenen Absolventen „[…] keine zwingende<br />

Voraussetzung für eine positive Kosten‐Nutzenbilanz ist […]“, die Ausbildungsbetriebe meist von<br />

der Ausbildung junger Menschen profitieren (ebd., S. 10).<br />

Es kann daher aus den vorgestellten Untersuchungsergebnissen abgeleitet werden, dass<br />

eine Investition in die berufliche Bildung eine lukrative Investition für deutsche Betriebe sein<br />

kann, vor allem, wenn diese damit verbunden wird, den eigenen betrieblich qualifizierten<br />

Nachwuchs zu sichern. Die zunächst aufgewandten Kosten könnten sich darüber hinaus für den<br />

ausbildenden Betrieb noch weiter amortisieren, wenn über die Weiterbeschäftigung nach der<br />

Erstausbildung hinaus der Mitarbeiter innerhalb der beruflichen Weiterbildung zusätzlich<br />

qualifiziert und für die Anforderungen des Betriebes spezialisiert wird.<br />

Die subjektive Einschätzung der Unternehmen ist, dass die betriebliche Ausbildung sich<br />

wirtschaftlich lohnt: 60% der Betriebe sind mit dem Kosten‐ Nutzen‐ Verhältnis der Ausbildung<br />

‚sehr zufrieden’ bzw. ‚zufrieden’, nur 11% sind unzufrieden (vgl. ebd.).<br />

Mit dem Fokus auf den Vergleich der Nettokosten der betrieblichen Ausbildung zwischen<br />

<strong>Deutschland</strong> und der Schweiz wurden in einer aktuellen Studie von Dionisius et al. gegenwärtig<br />

Werte aus beiden Ländern gegenübergestellt 11 (vgl. Dionisius et al., 2008). Ausgehend von dem<br />

beträchtlichen Unterschied in den Nettokosten der betrieblichen Ausbildung, ‐ im Gegensatz zu<br />

deutschen Betrieben, welche durch die Ausbildungsbeteiligung jährlich Nettokosten von ca. 7<br />

528 € pro Auszubildendem 12 auf sich nehmen, erzielen schweizerische Unternehmen einen<br />

Ertrag von ca. 913 € ‐, gingen Dionisius et al. der Frage nach, welche Parameter diese Differenz<br />

beeinflussen und inwiefern eine Veränderung der Einflussgrößen Auswirkungen auf die<br />

Nettokosten der betrieblichen Ausbildung haben. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass der<br />

große Unterschied zwischen <strong>Deutschland</strong> und der Schweiz in den Nettokosten betrieblicher<br />

Ausbildung nicht allein auf strukturelle Differenzen zwischen beiden Ländern zurückgeführt<br />

11<br />

Für die Gegenüberstellung der Datensätze aus <strong>Deutschland</strong> und der Schweiz wurden aufseiten der<br />

Bruttokosten der Ausbildung die Personalkosten für Ausbildungspersonal und Auszubildende sowie Material‐ und<br />

Sachkosten miteingerechnet(vgl. Zusammensetzung der Bruttokosten der Ausbildung in Abb. 1). Aufseiten der<br />

Nettokosten wurden in der Aufbereitung der Daten lediglich die Erträge durch die produktiven Leistungen des<br />

Auszubildenden herangezogen (vgl. Dionisius et al. 2008, S. 4) [Anm. d. Verf.].<br />

12<br />

Die abweichenden Nettokosten der Studie von Dionisius et al. (2008) von denen der BIBB Kosten‐Nutzen‐<br />

Analyse (vgl. Kapitel 2.1.2.3) erklären sich durch unterschiedliche methodische Vorgehensweisen und Berechnungen<br />

(siehe vorherige Fußnote)

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