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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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Transitions 135<br />

Bildung. Daher besitzt das Thema in der Berufsbildungsforschung eine lange Tradition (vgl.<br />

Husemann/Münch/Pütz 1995; Bremer u. a. 1993). Aktuell wird das Thema in der<br />

Berufsbildungsforschung nur sehr begrenzt bearbeitet, jedoch werden hierzu neue Forschungs‐<br />

und Entwicklungsprogramme durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

aufgelegt.<br />

Die klassischen Bildungswege in die Hochschulen<br />

Der Einstieg in das Studium an den Fachhochschulen und Universitäten erfolgt mehrheitlich<br />

über die Abschlüsse der Sekundarstufe II der allgemein bildenden Schulen (Gymnasium,<br />

Gesamtschule). Die strukturelle und inhaltliche Verknüpfung zwischen Allgemeinbildung und<br />

Hochschulbildung ist in <strong>Deutschland</strong> traditionell fest verankert (vgl. Wolter 1987). Dieser<br />

„Königsweg“ zur Hochschule wird ergänzt durch den sogenannten 2. Bildungsweg, namentlich<br />

über das Abendgymnasium und das Kolleg. Berufstätige Personen, die nachträglich eine<br />

Hochschulzugangsberechtigung erwerben möchten, um studieren zu können, absolvieren diese<br />

schulrechtlich geregelten Angebote des 2. Bildungsweges, die sich am allgemeinbildenden Abitur<br />

ausrichten. Auch über die Begabtenprüfung ist der Zugang zur Hochschule auf der Basis<br />

allgemein bildender Standards möglich. Diese Prüfung soll hervorragend begabten Bewerbern,<br />

die für ein bestimmtes Fachgebiet eine herausragende Befähigung besitzen, die aber wegen<br />

ihres Entwicklungsganges keine Abiturprüfung ablegen konnten, durch den Erwerb der<br />

allgemeinen Hochschulreife den Zugang zum Hochschulstudium ermöglichen. Die<br />

Begabtenprüfung ist jedoch keine Einrichtung des Zweiten Bildungsweges, die über einen<br />

schulischen Bildungsgang zum Abitur führt. Die Vorbereitung auf die Prüfung erfolgt privat.<br />

Quantitativ ist der Zugang zur Hochschule über die Begabtenprüfung nicht von Bedeutung.<br />

Der berufliche Bildungsweg in die Hochschulen<br />

Für die Berufsbildung interessant ist der 3. Bildungsweg, also der Erwerb der<br />

Hochschulzugangsberechtigung und Zulassungsmöglichkeit auf der Basis beruflicher<br />

Bildungswege und berufsqualifizierender Abschlüsse. 39 Dieser Bildungsweg steht seit einigen<br />

Jahren im Mittelpunkt der bildungs‐ und berufsbildungspolitischen Debatte. Es geht um die<br />

Öffnung der Hochschulen für Berufstätige bzw. für Personen, die den beruflichen Bildungsweg<br />

beschreiten. Der zentrale Beweggrund im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Öffnung der<br />

Hochschulen liegt in politischer Hinsicht in der Erhöhung des Nachfragepotenzials für ein<br />

Studium an den Hochschulen, insbesondere vor dem Hintergrund einer in internationalen<br />

Vergleichsuntersuchungen diagnostizierten relativ niedrigen Studierendenrate in <strong>Deutschland</strong><br />

39<br />

Streng genommen muss der Begriff Hochschulzugangsberechtigung von der Hochschulzulassung<br />

unterschieden werden. Der Begriff Hochschulzugang bezieht sich auf die Gesamtheit von Vorbedingungen,<br />

Möglichkeiten, Hindernissen und Strömungen beim Eintritt in die Hochschule. Der Hochschulzugang ist verbunden mit<br />

einem formulierten Rechtsanspruch im Hochschulrahmengesetz. Das Problem der Hochschulzulassung bezieht sich<br />

hingegen auf die konkreten Regelungen zur Selektion unter bereits qualifizierten Bewerbern oder auf den Prozess der<br />

Aufnahme in die Hochschule (vgl. Frommberger 1999).

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