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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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12 Susanne Berger und Matthias Pilz<br />

Mittels des am Institut für Technik und Wirtschaft (ITB) der Universität Bremen von Felix<br />

Rauner et al. (2007) entwickelten Selbstevaluationsinstruments für Ausbildungsbetriebe<br />

„Qualität – Erträge – Kosten“ (QEK) wird aktuell den Unternehmen selbst ein Werkzeug an die<br />

Hand gegeben, das ihnen ermöglichen soll, die zentrale Kosten‐Nutzen‐ Frage sowie die Qualität<br />

ihrer betrieblichen Ausbildung aufzuschlüsseln. Das QEK‐ Instrument orientiert sich bei der<br />

Gegenüberstellung von Bruttokosten und Erträgen der Ausbildung an dem oben aufgeführten<br />

Verfahren nach Beicht et al. (2004). Durch den Einsatz des Selbstevaluationsinstruments<br />

„erkennen sie [die Betriebe], welche Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich der Organisation<br />

und Gestaltung ihrer Ausbildung bestehen. Außerdem stellt das Instrument Durchschnittswerte<br />

zur Verfügung, damit die jeweiligen Betriebe feststellen können, wie sie […] hinsichtlich<br />

Kosten/Nutzen und Qualität ihrer Ausbildung abschneiden“ (Heinemann and Rauner, 2008, S.<br />

90). 9<br />

Im methodischen Rückgriff auf das QEK‐ Instrument erhob und bilanzierte Haasler (2008) die<br />

Kosten und Nutzen der betrieblichen Ausbildung der „Feintechnik GmbH“, einem kleinen<br />

nordrhein‐westfälischen Unternehmen mit sieben Auszubildenden. Die Erhebung zeigte, dass<br />

auch schon kleine und mittlere Unternehmen nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch<br />

kostendeckend ausbilden können. Demnach konnte das oben genannte Unternehmen über die<br />

gesamte Ausbildungsdauer hinweg einen Gewinn erwirtschaften, der sich auf etwa 2 000 €<br />

jährlich belief (vgl. Haasler, 2008, S. 168f.).<br />

Insgesamt gesehen, so die Bewertung von Wenzelmann et al. (<strong>2009</strong>) der ersten Ergebnisse<br />

der BIBB Kosten‐ und Nutzenerhebung 2007, bleibt festzuhalten, dass „Ausbildungsbetriebe in<br />

der Regel von der Ausbildung Jugendlicher profitieren. Zwar entstehen den Betrieben durch die<br />

Ausbildung vielfach Kosten, diese können aber durch die Übernahme und die damit<br />

eingesparten Personalgewinnungs‐ und Einarbeitungskosten neuer Fachkräfte und durch<br />

weniger gut messbare Faktoren, wie etwa Imagegewinn, kompensiert werden“ (Wenzelmann et<br />

al., <strong>2009</strong>, S.10).<br />

Ausbildungsbeteiligung als Imagegewinn<br />

Ausgehend von der oben zitierten Aussage ist es nicht verwunderlich, dass für viele<br />

Unternehmen bei der Ausbildungsbeteiligung nicht nur die Qualifizierung künftiger Fachkräfte<br />

im Vordergrund steht, sondern die Betriebe ebenfalls stark durch das Reputationsmotiv geleitet<br />

sind (vgl. Ebbinghaus, Ulmer, <strong>2009</strong>, S. 22).<br />

Je größer dabei ein Unternehmen ist, desto mehr errechnet es sich durch die Ausbildung<br />

eine Profilierung des Betriebsimages in der Öffentlichkeit, bei Kunden und Lieferanten sowie<br />

eine Steigerung der Attraktivität des Betriebs für leistungsfähige Arbeitskräfte(vgl. ebd.). Dies<br />

bestätigte ebenfalls Richard Hartmann, Ausbildungsleiter bei BASF SE, der durch die eigene<br />

9<br />

Für weitere Informationen zum QEK Forschungstool wird verwiesen auf: Rauner, 2007.<br />

Erste ausgewählte Ergebnisse zum Einsatz des Tools in der Forschungspraxis finden sich in Piening and Rauner 2008.

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