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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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122 Dietmar Frommberger<br />

2008): Duales System: 43,5 Prozent; Schulberufssystem: 16,8 Prozent; Berufliches<br />

Übergangssystem: 39,7 Prozent. Im Verlauf der letzten Jahre ist diesbezüglich für das Duale<br />

System eine abnehmende Tendenz, für das Schulberufssystem sowie wie für das<br />

Übergangssystem eine zunehmende Tendenz zu verzeichnen. Die relative Bedeutung des<br />

Übergangs in die duale Berufsausbildung nimmt ab.<br />

Die denkbare fünfte Möglichkeit, der unmittelbare Übertritt in die Arbeitswelt als ungelernte<br />

Arbeitskraft, ist in <strong>Deutschland</strong> ausgeschlossen. In den Schulgesetzen der Länder ist neben der<br />

neun‐ oder zehnjährigen Vollzeitschulpflicht eine Teilzeitschulpflicht verankert, die mindestens<br />

drei Jahre dauert. Alternativ kann durch den einjährigen Besuch einer beruflichen Vollzeitschule<br />

die dreijährige Teilzeitschulpflicht erfüllt werden.<br />

Die Übergänge von der Sekundarstufe I und der allgemein bildenden Sekundarstufe II in die<br />

berufsbildende Sekundarstufe II an der 1. Schwelle werden maßgeblich durch die mitgebrachten<br />

schulischen Abschlüsse bestimmt (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008, S. 157 f).<br />

SchulabgängerInnen ohne Abschluss oder mit Hauptschulabschluss sind überproportional stark<br />

im Übergangssystem (s. 2.4) vertreten und können um attraktive beruflicher<br />

Erstausbildungsplätze im Dualen System oder im Schulberufssystem mit den Absolventen und<br />

Absolventinnen mittlerer Schulabschlüsse oder Abiturienten nicht konkurrieren.<br />

Übergänge in die Berufsausbildung im Dualen System<br />

Quantitativ dominiert in <strong>Deutschland</strong> das Duale System der Berufsausbildung, das heißt der<br />

Einstieg in eine Form der beruflichen Erstausbildung, in welcher auf der Basis eines<br />

Ausbildungsvertrages mit einem Ausbildungsbetrieb das berufsbezogene Lernen überwiegend<br />

im Betrieb stattfindet und durch den Besuch einer Berufsschule flankiert wird. Auch hinsichtlich<br />

der Attraktivität dominiert das Duale System klar das Ausbildungswahlverhalten der<br />

SchulabgängerInnen (Bundesinstitut für Berufsbildung <strong>2009</strong>, S. 70 ff).<br />

Die Nachfrage nach einer Berufsausbildung im Dualen System dominiert das<br />

Berufswahlverhalten derjenigen, die keine Hochschulzugangsberechtigung erworben haben;<br />

zusätzlich bestimmt es aber auch maßgeblich die Wahl derjenigen, die in die Hochschule<br />

wechseln könnten (vgl. Friedrich 2008): Etwa 75 Prozent der Hauptschul‐, 60 Prozent der<br />

Realschulabsolventen und 25 Prozent der Studienberechtigten sind an einem zeitnahen Beginn<br />

einer dualen Berufsausbildung interessiert. Von den Abgängern und Abgängerinnen aus dem<br />

schulischen Berufsvorbereitungsjahr sind es 85 Prozent, aus dem vollzeitschulischen<br />

Berufsgrundbildungsjahr 90 Prozent, aus der Fachoberschule und aus den Fachgymnasien<br />

jeweils 50 Prozent und aus den grundbildenden Berufsfachschulen 65 Prozent. Auch das<br />

Nachfragepotenzial aus dem Kreis der „Altbewerber“, also derjenigen Personengruppe, die<br />

direkt nach dem Verlassen der allgemein bildenden Schule keinen Ausbildungsplatz im Dualen<br />

System erhalten hat und alternative berufliche Orientierungs‐ und Qualifizierungsprozesse,<br />

insbesondere im Übergangssystem, durchlief, ist immens (vgl. Friedrich 2008).

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