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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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104 Sandra Bohlinger<br />

hat, fehlt eine umfassende Forschung zur Überprüfung von Qualitätsverfahren und der Beweis<br />

ihrer positiven Auswirkung im Bereich der beruflichen Aus‐ und Weiterbildung bislang gänzlich<br />

(Gonon 2008b).<br />

Grundsätzlich sind alle Qualitätssicherungsmodelle, ‐verfahren und ‐instrumente darauf<br />

angewiesen, dass Erkenntnisse zur Effektivität bzw. Wirkung von pädagogischen Prozessen im<br />

jeweiligen Bildungsbereich vorliegen, auf deren Basis Kriterien und Indikatoren bestimmt und<br />

Befunde bewertet werden können. Solche Erkenntnisse sollten sich nicht nur auf<br />

Querschnittsdaten (Vergleichsstudien, Benchmarks, Rankings) beschränken, sondern auch die<br />

Chancen und Hürden für Entwicklungsprozesse in pädagogischen Organisationen aufdecken.<br />

Zugespitzt formuliert: Qualitätssicherung ist letztlich nur dann wissenschaftlich seriös, wenn<br />

abgesicherte Erkenntnisse darüber vorliegen, a) welche Beobachtungen und Messungen<br />

tatsächlich als Indikatoren für mehr oder weniger hohe (pädagogische) Qualität gelten können<br />

und b) welche Konsequenzen (Strukturveränderungen, konkrete Maßnahmen etc.) gezogen<br />

werden können, um Qualität weiter zu verbessern. Nicht in allen Bildungssektoren ist aber die<br />

Wirkungs‐ und Interventionsforschung weit genug fortgeschritten, um solche Aussagen<br />

abzusichern. Dies gilt vor allem für den Bereich der berufliche Erstausbildung und Weiterbildung.<br />

Während eine Vielzahl von konzeptionellen Arbeiten zur Entwicklung von Standards, von<br />

Qualitäts‐ und Professionalitätsentwicklung sowie von Qualitäts‐ und Effektivitätsindikatoren<br />

vorliegt, fehlen nach wie vor empirische Erhebungen, die diese Konzepte stützen – oder<br />

widerlegen. Erst durch solche empirischen Arbeiten könnten Faktoren der Bildungsqualität<br />

valide erforscht und in fundierte Standards und Qualitätssicherungssysteme eingebunden<br />

werden. Im Idealfall entwickelt sich Grundlagenwissen über Qualitätssicherung und Effektivität<br />

durch und mit konkreter Qualitäts‐ und Effektivitätssicherung in der Praxis. Das setzt zugleich<br />

eine klare Vorstellung darüber voraus, was mit Qualitätssicherung und Effektivitätsbestrebungen<br />

erreicht werden soll. Hier hat sich gezeigt, dass die Vorstellungen darüber variieren:

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