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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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Effectivness and quality assurance 103<br />

Kontext auf den „sensiblen Punkt im Sinne der Austarierung von regulativen Vorgaben, Lern‐<br />

und Unterstützungsangeboten sowie professionellen Handlungsfreiräumen auf dem Weg zur<br />

Erreichung vorgegebener Ziele“ (Berner et al. 2008: 224). Wenn es dabei gelingt, politische mit<br />

pädagogischen Ansprüchen in Übereinstimmung zu bringen und nicht gegeneinander<br />

auszuspielen, könnten Standards auch in der beruflichen Bildung einen expliziten Beitrag zur<br />

Qualitätssicherung leisten.<br />

3. Implikationen für künftige Forschungsvorhaben und die Qualität der<br />

Qualitätssicherung<br />

Bei den bis hierher getroffenen Aussagen wurde bislang eine Frage vollständig ausgeblendet,<br />

nämlich jene, wer auf welche Weise die Qualität der Qualitätssicherung gewährleistet. Im<br />

Vordergrund stehen bei dieser Frage – entsprechend der Ausrichtung des vorliegenden Berichts<br />

– wissenschaftliche Einrichtungen, die sich mit der Qualitätsthematik befassen, und nicht<br />

einzelne Unternehmen oder Agenturen wie etwa jene für Akkreditierung.<br />

Die Notwendigkeit der Qualitätsprüfung und Forschungsevaluation von wissenschaftlichen<br />

Studien, Ansätzen und Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und ‐sicherung bildet die<br />

Grundlage für eine kontinuierliche Qualitätssicherung und für eine autonome Selbststeuerung<br />

von den Arbeitseinheiten, die sich mit der Thematik befassen. Zugleich dient sie der<br />

Legitimierung gegenüber Geldgebern und fördernden öffentlichen Institutionen. Insofern<br />

müssen die Mittel nach systematischen und klaren Qualitätskriterien vergeben werden. Die<br />

Forschungsevaluationen dienen also der Steuerung von relativ autonomen gesellschaftlichen<br />

Funktionsbereichen, die sich kompetitiv bewähren müssen. Entsprechende<br />

Evaluationskommissionen müssen daher in ihren Entscheidungen unabhängig sein und dürfen in<br />

keiner zu großen Nähe zu den zu evaluierenden Forschungseinheiten stehen.<br />

Im Idealfall sind Forschungsevaluationen aktuell, beachten aber gleichzeitig<br />

Trendbeschreibungen der vorgehenden Jahre. Selbstverständlich ist zudem, dass die Pluralität<br />

der methodischen Zugangsweisen ein erwünschtes Merkmal der Qualitätssicherung der<br />

Qualitätssicherung ist, und so stehen Fallstudien, Feldstudien, Begleitevaluationen und<br />

Modellversuche zunächst gleichwertig nebeneinander, sofern sie dem Gebot von Validität,<br />

Reliabilität und Objektivität folgen und die Forschungsresultate nachvollziehbar, nachprüfbar<br />

und öffentlich zugänglich sind (z.B. durch Veröffentlichungen). Werden Forschungseinrichtungen<br />

oder ‐einheiten evaluiert, orientiert sich die Qualitätsbewertung – und davon abgeleitet meist<br />

auch die Effektivitätsbeurteilung – meist an Aspekten wie Strukturmerkmalen,<br />

Mittelausstattung, Personal, Service und Arbeitsergebnissen. Die Bewertung Letzterer ist dabei<br />

ebenso sehr umstritten wie bei der Qualitätsforschung insgesamt, da es hier um die Bewertung<br />

der Inhalte der Forschung (Methodendesign, Theorieansätze, Ergebnisse) bzw. der Lehr‐<br />

/Lernprozesse (erworbenes Wissen, Kenntnisse, Kompetenzen, Fähigkeiten, Fertigkeiten,<br />

Anwendung und Transfer des Erworbenen – und zwar nicht nur auf Lernendenseite!) geht.<br />

Während die Qualität der Qualitätssicherung in der Forschungslandschaft längst Einzug gehalten

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