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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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Effectivness and quality assurance 101<br />

Akkreditierung tatsächlich zu Innovation, Exzellenz und individueller Profilbildung von<br />

Hochschulen beiträgt, oder ob hier nur ein zeit‐ und kostenaufwändiges Dokumentationskorsett<br />

entwickelt wird, das zwar formalen Aspekten der Qualitätssicherung gerecht wird, die<br />

eigentlichen Lehr‐, Lern‐, Forschungs‐ und Entwicklungsprozesse aber unberührt lässt.<br />

2.6 Bildungsstandards<br />

Bildungsstandards gelten seit einiger Zeit als Lösung für das hier an mehreren Stellen<br />

offensichtlich gewordene Grundproblem der schwierigen Steuerung von Qualität und Effektivität<br />

individueller Lernprozesse. Das gilt maßgeblich für die allgemeinbildenden Schulen, den<br />

Hochschulbereich und die Lehrerbildung, gerät aber auch zunehmend für den Bereich der<br />

beruflichen Erstausbildung und Weiterbildung in die Diskussion.<br />

Bildungsstandards beschreiben den von Bildungsinstitutionen zu garantierenden bzw.<br />

garantiert anzustrebenden Ertrag von Bildungsgängen. Sie bestehen i.d.R. aus einer Aufzählung<br />

von Fertigkeiten, Fähigkeiten, Wissen und Kompetenzen, die die Lernenden bis Ende des<br />

Bildungsgangs erreichen. Sie sollen gleichermaßen zur Qualitätssicherung und Steuerung eines<br />

Bildungsgangs und ganzer Bildungssysteme beitragen. Sie gelten zugleich als Richtmaße für<br />

Sollgrößen und sind in diesem Sinne politische Instrumente. Weiterhin können Standards ganz<br />

unterschiedlich klassifiziert werden, wobei gängig zwischen curricularen, instruktionalen,<br />

organisationalen und Evaluationsstandards differenziert wird. Bildungsstandards scheinen daher<br />

– zusammen mit der Lernergebnisorientierung – optimal mehrere grundlegende<br />

Modernisierungs‐, Reform‐ sowie Qualitätssicherungsbedarfe zu erfüllen:<br />

‐ Sie sichern Qualität durch die Definition von Zielen und die Überprüfung ihrer<br />

Einhaltung;<br />

‐ sie definieren Leistungsnormen durch die Festlegung von Bildungsoutcomes<br />

(Erreichung bestimmter Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Kompetenz und<br />

Haltungen zu einem bestimmten Zeitpunkt);<br />

‐ sie überlassen die Entscheidung, mit welchen Methoden die Ziele erreicht werden<br />

sollen, den Bildungsinstitutionen;<br />

‐ bei der Ausformulierung von Standardklassen (z.B. Minimal‐, Maximalstandards)<br />

erhalten die Bildungsinstitutionen Handlungsfreiräume und<br />

‐ sie können zentral oder dezentral geprüft und verglichen werden (vgl. Heid 2003:<br />

176; Klieme et al. 2003: 7).<br />

Mit Hilfe von Bildungsstandards sollen allgemein gültige (Berufs‐)Bildungsziele aufgegriffen<br />

werden und durch die Beschreibung von Kompetenzen konkretisiert werden. Daher können<br />

Bildungsstandards auch als Kompetenzstandards verstanden werden, die so konkret beschrieben<br />

und in Aufgabenstellungen umgesetzt werden, dass sie mit Hilfe von Testverfahren erfasst und<br />

verglichen werden können. Insbesondere in <strong>Deutschland</strong> wird dabei diskutiert, ob und inwieweit

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