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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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Effectivness and quality assurance 99<br />

die ihr zugeschriebene Erwartung, ein Instrument der Qualitätssicherung zu bilden, durchaus zu<br />

erfüllen“ (Wolter/Kerst 2008: 147).<br />

Neben der Akkreditierung von Studiengängen spielen für den Bereich „Lehre“ die<br />

Lehrevaluationen (einschließlich der studentischen Lehrveranstaltungskritik),<br />

hochschulübergreifende Evaluationsnetzwerke, Rankingverfahren und Lehrberichte zentrale<br />

Rollen. Einen wichtigen Part nimmt hier die studiengangbezogene Qualitätssicherung ein, die mit<br />

dem Paradigmenwechsel vom „Lehren zum Studieren“ bzw. vom „Lehren zum Lernen“<br />

verbunden ist. Die Qualität und Effektivität von Lehre wird dabei durch vier Kategorien<br />

bestimmt, nämlich<br />

‐ den Studienprogrammen, die die Rahmen für die Lehr‐/Lernprozesse bilden,<br />

‐ die Lehr‐/Lernprozesse selbst, deren Ausgestaltung maßgeblich von den Lehrenden<br />

abhängt,<br />

‐ die Hochschulen, die den Rahmen für Studium und Lehre schaffen und gleichzeitig<br />

von der Lehre mitgeprägt werden und<br />

‐ das Handeln der einzelnen Akteure sowie deren Interaktion.<br />

Qualität kann dabei zunächst auf der Ebene der Lehrveranstaltungen hergestellt werden,<br />

spiegelt sich aber auch in angemessenen Angebotsstrukturen und adäquaten institutionellen<br />

Rahmenbedingungen wider. Dementsprechend lassen sich für alle vier Bereiche Indikatoren<br />

identifizieren, die Auskunft über die Qualität für die Mikro‐, Meso‐ und Makroebene der Lehr‐<br />

/Lernprozesse geben sollen. Für die Mikroebene wird gewöhnlich auf das subjektive Urteil der<br />

Studierenden über eine Lehrveranstaltung zurückgegriffen, wobei allerdings die individuellen<br />

Lernvoraussetzungen völlig ausgeblendet werden und die Ergebnisse daher kritisch zu<br />

betrachten sind. Dennoch ist die studentische Veranstaltungskritik – sofern sie in<br />

standardisierter Form vorliegt – ein gängiges Instrument zur Qualitätstestierung (Kromrey 2005;<br />

Schmidt/Tippelt 2005) und dient seit einiger Zeit zugleich der Effektivitätsbeurteilung von<br />

Hochschullehrenden.<br />

Auf der Mesoebene haben sich mittlerweile Hochschulranking und Evaluationen von<br />

Fachbereichen bzw. Fakultäten durchgesetzt, die auf einer Kombination von internen und<br />

externen Evaluationen (in Form von Selbstberichten) beruhen. Diese sind häufig von einer<br />

unzureichenden Selbstreflexion geprägt, die wieder auf die Angst vor Mittelkürzungen,<br />

fehlendes Interesse an der Rechenschaftslegung und mangelnden personellen Ressourcen<br />

zurückzuführen ist. Um diesen Schwachpunkten zu begegnen, bietet sich die Einführung<br />

allgemeiner Standards für derartige Lehrevaluationen an.<br />

Auf der Makroebene der Outcomes von Lehr‐/Lernprozessen, die ebenfalls Auskunft über<br />

Effektivität und Qualität geben könnten, herrscht allerdings ein massiver Mangel an Daten. Zu<br />

erheben wären hier Daten über den Verbleib von Absolventen und Absolventinnen, deren<br />

Karriere‐ und Einkommensverläufe sowie Weiterbildungs‐ und Lernpfade. Sofern solche Daten

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