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Deutschland VET Research Report 2009 - BiBB

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Benefits of <strong>VET</strong> 9<br />

Unternehmen bilden den eigenen Nachwuchs im Unternehmen aus und können ihn so frühzeitig<br />

auf die betrieblichen Belange vorbereiten. […] Die Einarbeitungszeit für die spätere Tätigkeit ist<br />

in die Ausbildungszeit integriert.“<br />

Ein weiteres Motiv von Unternehmen, in die eigene Ausbildung zu investieren, ist die<br />

demografische Entwicklung in <strong>Deutschland</strong>. Einerseits ist ein fortdauernder<br />

Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen, andererseits geht mit der zunehmenden Überalterung<br />

der Gesellschaft (2030 werden schätzungsweise knapp zehn Prozent mehr Menschen als heute<br />

das 65. Lebensjahr überschritten haben) ein Mangel an Fachkräften einher (vgl. Statistisches<br />

Bundesamt, 2006). Daraus könnte gefolgert werden, dass die Betriebe zur Qualifizierung von<br />

Fachkräften auf die duale Berufsausbildung zurückgreifen müssen, um sich dadurch ihren<br />

eigenen betrieblichen Nachwuchs zu sichern. Ausgehend von dieser These untersuchte Troltsch<br />

(2008) auf der Datenbasis des BIBB‐Ausbildungsmonitors von 2007, inwiefern die<br />

Ausbildungsbereitschaft von Betrieben am künftigen Fachkräftebedarf orientiert ist. 3 Die ersten<br />

Ergebnisse der Erhebung 4 zeigten, dass diejenigen Unternehmen, die in der Vergangenheit<br />

Fachkräfte mittleren Qualifikationsniveaus eingestellt hatten, tendenziell auch bereit dazu sind,<br />

Ausbildungsstellen anzubieten, um weiterhin ihren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu<br />

decken. Des Weiteren belegten die Ergebnisse der Befragung, dass die Bereitschaft der Betriebe<br />

Ausbildungsplätze anzubieten, nicht durch die bisherige oder geplante Einstellung von (Fach‐)<br />

Hochschulabsolventen gemindert werden.<br />

Ähnliche Ergebnisse wie Troltsch gewann auch Ebbinghaus (<strong>2009</strong>) im Rahmen des<br />

Forschungsprojekts „Qualitätssicherung in der betrieblichen Berufsausbildung“ des<br />

Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). 5 Aus der Befragung ging hervor, dass die eigene<br />

Ausbildung für die Betriebe eines der wichtigsten Instrumente zur Deckung ihres<br />

Fachkräftebedarfs ist, insbesondere dann, wenn mit einer hohen Nachfrage nach qualifizierten<br />

Arbeitskräften gerechnet wird. Ist hingegen der erwartete betriebliche Bedarf eher gering,<br />

setzen sowohl Kleinstbetriebe als auch Großunternehmen auf das Mittel der Fort‐ und<br />

Weiterbildung des bestehenden Mitarbeiterpools. Hingegen wird die Deckung des künftigen<br />

Fachkräftebedarfs vielfach von den Betrieben weder durch die Einstellung von Hochschul‐ oder<br />

3<br />

Stichprobe: Telefonische Kontaktierung von 13 000 Betrieben, von denen 5 000 an der Untersuchung<br />

teilnahmen. Es wurden drei Erhebungswellen von TNS Infratest Sozialforschung im Jahr 2007 durchgeführt(vgl.<br />

Troltsch, 2008).<br />

4<br />

Die Gesamtergebnisse der BIBB Kosten‐ Nutzenerhebung 2007 werden zu Anfang des Jahres 2010<br />

veröffentlicht(vgl. Auskunft von Reinhold Weiß, Ständiger Vertreter des Präsidenten und Forschungsdirektor des<br />

Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Eröffnung der BIBB‐Fachtagung „Die Ausbildungsentscheidung von<br />

Betrieben: Ökonomische Forschungsansätze und Analysen" vom 23. bis 24.09.<strong>2009</strong> in Bonn.).<br />

5<br />

Stichprobe: Befragt wurden ca. 2 600 Betriebe, die in einem oder mehreren der Jahre 2005, 2006 oder 2007<br />

gemäß BBiG/HwO ausgebildet haben. Die Befragung erfolgte schriftlich‐postalisch mit einem standardisierten<br />

Fragebogen. Für weitere Informationen wird verwiesen an: Ebbinghaus, <strong>2009</strong>, S. 9‐18.

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