TheaterCourier Oktober 2018

Seite 14 | Oktober 2018
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MUSIK
DAVE Festival: Clubkultur vom Feinsten überall in Dresden
Das Motto „Other Worlds“
soll zum Weiterdenken
anregen
In der eher mit klassischer Musik auftretenden
Barockstadt Dresden – nun vielleicht
noch ein bisschen Pop, Rock und
einer Kaisermania – entwickelt sich rasant
eine elektronische Musikszene, die begeistert
in den Clubs angenommen wird. Vom
19. bis 28. Oktober findet zum fünften Male
das DAVE Festival statt – organisiert von
derzeit 20 Begeisterten, die sich 2016 zum
Verein DAVE e. V. zusammenschlossen. Mit
dem Ziel, „die Wahrnehmung der elektronischen
Musikszene als Bestandteil der
Dresdner Kulturlandschaft zu fördern, die
lokale Szene innerhalb und außerhalb der
Stadtgrenzen zu repräsentieren und sich
gezielt für die Förderung des Nachwuchses
in der Szene einzusetzen – kurz: Kunst
und Kultur zu fördern“.
Wie das Event angenommen wird, zeigt
sich bei den Besucherzahlen: Im Vorjahr
kamen zu den 70 Veranstaltungen über
10.000 Gäste. „Wir haben auch dieses Jahr
wieder 70 Termine in 30 Dresdner Locations
im Programm“, so Pressesprecher
Philipp Demankowski. „Highlights? Oh,
zum Beispiel Twilight Sounds, Encounter
Scenes, Beyond the Club, Workshops, Modular
Monster – und viele andere.“ Und
nachdem im Vorjahr mit „Transgressionen“
Grenzen überschritten wurden,
wird die andere Seite nun erkundet. Mit
anderen Formaten, neuen Reflektionen,
aber auch mit Variationen beliebter Veranstaltungen
aus den letzten Jahren. So
wird mit dem „Artist in Residence“- und
dem „Artist in Focus“-Programm wieder
jeweils ein lokaler und ein überregionaler
Künstler in verschiedenen Veranstaltungsformaten
im Fokus stehen. Zu
ersterem wurde bereits Robert Henke
gekürt, der als Musiker mit dem Projekt
Monolake sowie als Sound Designer,
Gründer und Entwickler für Ableton Live
seit 25 Jahren ein unermüdlicher Impulsgeber
für die Clubkultur ist. „Artist in Focus“
ist der Dresdner Moritz Simon Geist,
der mit seinem Projekt SONIC ROBOTS
die technische Seite der „Other Worlds“
zeigen will.
„Ganz wichtig ist auch die Nachwuchsförderung“,
betont Philipp Demankowski.
20 Workshops, Diskussions-Panels und
Formate wie der DJ-Contest werden angeboten.
Zu den Besonderheiten gehören
dieses Jahr „Twillight Sounds“, eine Ambientnacht
mit Schlafmöglichkeit im Kleinen
Haus, das Wandelkonzert-Format
„Encounter Scenes“ im Residenzschloss
DJ Tereza wird am 19. Oktober in der Groovestation ihren ganz eigenen Sound kreieren
und die große Abschlussveranstaltung
„Beyond The Club“ im Schauspielhaus. Regionale
Plattenfirmen finden sich auf dem
DAVE-Labelmarkt in der Scheune zusammen
und ausschließlich um Modularsynthese
wird es ein ganzes Wochenende im
Zentralwerk gehen. Auch Film spielt wieder
eine Rolle, zum Beispiel bei der Neuvertonung
des Horrorfrühwerks „Häxan“
im Militärhistorischen Museum sowie bei
der Musikfilmreihe „Music in Motion“.
„Natürlich wird es auch Clubnächte geben,
denn dort haben sich ja die meisten
der durchweg ehrenamtlich tätigen Mitglieder
kennengelernt“, so Demankowski,
DAVE Festival
19. - 28.10.18
www.dave-festival.de
© Jim Gramming
„der Höhepunkt wird sicher die DAVE
Off-Party im Sektor Evolution am zweiten
Samstag.“
Die Stadtoberen haben das Engagement
und das Festival rund um elektronische
Musik bereits 2016 mit dem Förderpreis
und einem Preisgeld von 5.000 Euro gewürdigt.
Regine Eberlein
Janowski mit Strauss und Bruckner
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HAYDN UND
BRUCKNER
20. OKT 2018, SA, 19.30 UHR
21. OKT 2018, SO, 18.00 UHR
KULTURPALAST
Janowski mit
Bruckner
Haydn: Sinfonie Nr. 100 G-Dur „Militär“
Bruckner: Messe Nr. 3 f-Moll
Marek Janowski | Dirigent
Camilla Nylund, Christa Mayer,
Bernhard Berchtold,
Günther Groissböck | Solisten
MDR Rundfunkchor
Dresdner Philharmonie
dresdnerphilharmonie.de
© www.annas-foto.de
Mit zwei Programmen ist
Marek Janowski, neuer
Chefdirigent der Dresdner
Philharmonie ab
der Saison 2019/20, im
Herbst dieses Jahres im
Kulturpalast zu erleben
Richard Strauss‘ Sinfonia domestica ist
ein ungemein farbenreiches und nuanciertes
Werk für großbesetztes Orchester.
Hintergründig gewitzt kommt
es als „Tagesablauf einer bürgerlichen
Familie“ daher. Eheglück und -leid, Kinderlachen
und Verwandtenbesuch – ein
Abbild bürgerlicher Häuslichkeit als
Sinfonie? Die Skepsis unter den Zeitgenossen
von Richard Strauss war groß,
viele lehnten es ab, eine Art familiären
Tagesablauf in den Konzertsaal zu bringen.
Hinzu kommt, dass Strauss dafür
einen enormen Orchesterapparat verlangt
und höchste spieltechnische Herausforderungen
an die Musiker stellt.
Aber gerade das macht das Werk für Janowski
interessant, es zählt für ihn zu
den brillantesten Orchesteretüden.
Ein hochkarätiges Solistenensemble
und der renommierte MDR Rundfunkchor
werden schließlich gemeinsam
mit der Dresdner Philharmonie Anton
Bruckners f-Moll-Messe aufführen. Sie
galt zunächst als „unsingbar“ und stellt
auch heute noch hohe Anforderungen
an die Sänger – Grund genug, ein Solistenensemble
der Spitzenklasse für
dieses Konzert einzuladen. Gleichwohl
ist sie ganz „Bruckner“ und überzeugt
durch Momente innigsten Ausdrucks
wie großes sinfonisches Register.
Janowski mit Strauss
13.10. | 14.10.18
www.dresdnerphilharmonie.de
Tickethotline: 0351 - 4 866 866
Chefdirigent Marek Janowski
© Markenfotografie