coolibri Campus No 08
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Winter 2018/2019
EDITORIAL<br />
Impressum<br />
Verlag<br />
<strong>coolibri</strong> GmbH•Ehrenfeldstraße34•<br />
44789Bochum<br />
Postfach 100207 •44702 Bochum<br />
Telefon:023 4/93737-0<br />
Fax: 02 34 /937 37 -97(Redaktion)<br />
Fax: 02 34 /937 37 -99(Anzeigen)<br />
Geschäftsführung<br />
JosefJasper, Thomas Hefke(CDO)<br />
N u r<br />
einzige<br />
eine<br />
kleine<br />
Redaktion<br />
Chefredaktion:<br />
•IrmineEstermann<br />
Printredaktion<br />
•Lukas Vering(CvD)<br />
Telefon:0234/93737-74<br />
WeitereAutoren dieser Ausgabe:<br />
Dinah Bronner, Angelina Seel,Stefanie<br />
Roenneke<br />
Fotos<br />
Titel: AdobeStock, studiostoks//Promo<br />
Anzeigen<br />
Telefon:0234/93737-50<br />
E-Mail:anzeigen@<strong>coolibri</strong>.de<br />
Marketing<br />
Moritz Spilker<br />
Telefon:0234/93737-23<br />
Vertrieb<br />
Kerstin Reigers, KirstinNix<br />
Telefon:0234/93737-33<br />
E-Mail:vertrieb@<strong>coolibri</strong>.de<br />
Druck<br />
DieWattenscheider Medien Vertriebs<br />
GmbH<br />
Redaktionsschluss<br />
14.9.<br />
Folgt u ns auf …<br />
I d e e<br />
Es brauchtnur dierichtigeIdee... dann wäre sogar<br />
Jurassic Park möglich! Also theoretisch.Sagtzumindest<br />
Prof.Dr. MichaelSchäfer,Leiterdes Fab-<br />
Labs am <strong>Campus</strong> Bottrop im Hinblick aufdie teilweisewahnsinnig<br />
schnellentechnologischenEntwicklungen,<br />
dietagtäglich geschehen. Waseine<br />
kleine Idee noch alles Großes bewegenkann,wollenwir<br />
euchinunserer achten Ausgabe <strong>coolibri</strong><br />
campus zeigen.<br />
Wirhaben mitstudentischenGründernaus derRegion<br />
gesprochen,die ihre Ideenzuerfolgreichen<br />
Start-upsausformuliert haben.Und dieheute Hundefutteraus<br />
Insekten verkaufen,ein Netzwerk für<br />
Bildungsaufsteigerinnen mitMigrationshintergrund<br />
betreibenoderMöbel aus urbanen Rohstoffen wie<br />
Sperrmüll erschaffen.OdereigeneVideospieleimeigenenEntwicklungsstudio<br />
in Bochum programmieren.<br />
WieIdeendagegen zu Kunstwerden, haben<br />
unssechs Studentenverschiedener künstlerischer<br />
Fachrichtungen erzählt,die mitKameras,Tönen,<br />
Gesten oder Pinselndie Welt verändern wollen.<br />
Ideensindalsoder Treibstoff dieser Ausgabe. Wasaber, wenn derSprit<br />
nichtzündenwill? Wenn keine Idee begeistert?Dann wird‘s ganz schnell<br />
langweilig–etwa im x-tenPflichtseminar über Themen,die einenschlichtwegnicht<br />
tangieren. Diepromovierende Soziologin SilkeOhlmeier erklärt,<br />
wasLangeweileeigentlich genauist undwas siemit unsmacht –und wir<br />
belegenmit einemFallbeispiel aus demeigenen Studium. Mehr vom<br />
„Blockseminar dertödlichen Langeweile“ gibt’sabSeite 18.<br />
Wenn auch euchein solchesSeminar plagt, dann hilft vielleicht Ablenkung.Und<br />
wir wären ja nichtdas freundlicheStadtmagazin vonnebenan,<br />
hättenwir nichtjedeMengespannende Veranstaltungstipps. CooleKonzerteund<br />
abgefahreneAusstellungenfindetihr ab Seite26!<br />
Und jetzt: VielSpaßimWintersemester2018/2019!<br />
LukasVering<br />
Wintersemester2018/19<br />
3
INHALT<br />
06<br />
Warumstudiertman eigentlich in Duisburg?Wir habennachgefragt!<br />
<strong>08</strong><br />
06 BLICKPUNKT: W ARUM DUISBURG<br />
<strong>08</strong> GRÜNDERGESCHICHTEN<br />
10 ZU BESUCH I M F ABLAB B OTTROP<br />
12 GAME DESIGNER AUS B OCHUM<br />
12<br />
12<br />
Wirwaren im FabLab Bottrop undglauben jetzt<br />
daran: Jurassic Park istmöglich!<br />
„UnforeseenIncidents“: EinPoint&Click-Adventure made in thePott<br />
14<br />
Hundefutteraus Insekten, ein<br />
Netzwerk für Frauen mit Migrationshintergrund<br />
oderMöbel<br />
ausSperrmüll: sechsstudentischeGründer<br />
erzählen vonihren<br />
Projekten und ihrem Wegzum<br />
eigenenStart-up.<br />
Was macht dieKunst?Studisantworten!<br />
4 Wintersemester2018/19
COOLIBRI.DE<br />
INHALT<br />
16<br />
Langeweile kenntjeder.Kaumein<br />
Semester vergehtohnePflichtveranstaltung,<br />
in der mansichzuTodelangweilt.Aber<br />
was, wenndiese Gefühle<br />
uns nicht nur sprichwörtlich, sondern<br />
ganz akut schaden? UnserAutor erinnertsich<br />
an einverhängnisvolles<br />
Blockseminar und fasstaktuelle Forschungsergebnisse<br />
zusammen.<br />
Finzanznöte?Wir habenTipps!<br />
18<br />
24<br />
Plastikfrei: Wirstellen dieUnverpackt-Läden derRegionvor<br />
14 KUNSTSTUDENTEN IM PORTRÄT<br />
26<br />
16 CAMPUS NEWS I<br />
18 LANGEWEILE: EIN PHÄNOMEN<br />
22 CAMPUS NEWS II<br />
24 UNVERPACKT-LÄDEN<br />
26 KONZERTE<br />
28 AUSSTELLUNGEN<br />
30 VERLOSUNGEN<br />
28<br />
CooleKonzerte im Herbst undWinter<br />
Ansichtssachen: SpannendeAusstellungen mitdem gewissen Etwas<br />
Wintersemester2018/19<br />
5
BLICKPUNKT<br />
Warum<br />
Duisburg?<br />
Studieren kann maninvielen Städten.Warum alsosollteman<br />
mittenimPottam<strong>Campus</strong>Duisburg der UDEstudieren? Wir<br />
haben Studierendeund Lehrendegefragt,warum siesichfür<br />
dieUDE als Uniund Duisburg als Stadtentschieden haben. Außerdemhaben<br />
wirschlagkräftige Argumente gesammelt, die<br />
zeigen,was Duisburgalles zu bieten hat.<br />
Foto:UDE /Uni Duisburg-Essen /Universität Duisburg-Essen<br />
Avash, 21<br />
Student<br />
Maren,19<br />
Schülerin<br />
Phillip, 22<br />
Student<br />
Foto (3)s: Angelina Seel<br />
Wo trifft man dich auf dem <strong>Campus</strong>?<br />
LE Gebäude, Bib<br />
Dein LieblingsortinDuisburg?<br />
Toeppersee, Rheinpark<br />
„Ich bingebürtigerDuisburger,die Entscheidung<br />
zurUni Duisburg lagalsonah,dennwer hat<br />
schon Bock aufPendeln? Ichstudiere Wirtschaftsinformatik<br />
undbin auch echtzufrieden<br />
–nur dasW-LAN könnte wirklich besser sein…<br />
Wir habenauch wenigKontakt zu unserenProfessoren,weildie<br />
Uniziemlichgroßist.Ein Vorteil<br />
dieser Größe istaber, dass aufund rund um<br />
den<strong>Campus</strong>eigentlich immer wasgeht. Es gibt<br />
Partys im Astakellerund ,,Poetry Jams‘‘.Auch<br />
dasSommerfestauf dem<strong>Campus</strong>ist immer<br />
ziemlich cool.Duisburg istmeine Heimat und<br />
deswegenstörtmicheigentlich nichts daran.“<br />
Wo trifft mandichauf dem<strong>Campus</strong>?<br />
Bishernochnicht...<br />
Dein LieblingsortinDuisburg?<br />
Dafürkenne ich michnochnichtgut genugaus<br />
„Ich habegrade mein Abitur gemacht und<br />
schaue mir jetztdie verschiedenenUniversitätender<br />
Umgebung an.Was mich an Duisburg<br />
begeistert,ist derguteRuf im BereichAngewandte<br />
Informatik.Ich möchtegerne in diesem<br />
Bereichstudieren undhoffe,dassich dieUni<br />
heute etwasbesserkennenlernenkann.Mein<br />
erster Eindruck istauf jedenFallgut,trotzdem<br />
werdeich mirnochweitere Unis anschauen. Die<br />
RUBzum Beispiel soll auch eingutes Angebot<br />
haben.Mal sehen, wo es mich hintreibt,aber<br />
weit wegvon zuhausesindweder RUBnoch<br />
Duisburg,dennich kommeaus Wuppertal.“<br />
Wo trifft man dich auf dem <strong>Campus</strong>?<br />
Mensa<br />
Dein LieblingsortinDuisburg?<br />
Wolfssee<br />
„Ich kommeaus Brasilien,studiere aber in<br />
Deutschland. Anfangshabeich in Essengewohnt,<br />
es hatmichdann aber nach Duisburg<br />
verschlagen. Hier hatman alles,was manzum<br />
Lebenbrauchtund dieMietensindvielgünstiger–vorallem<br />
im VergleichzuKöln undDüsseldorf.<br />
DieUDE kambei anderenAuslandsstudis<br />
gutan, deswegenhabeich mich dafür entschieden.Nicht<br />
weiterempfehlenwürde ichden Duisburger<br />
Hauptbahnhof –ich fühle mich da nicht<br />
wohl.Echtschön sind dieguten Radwege,so<br />
muss mannicht in dervollenBahnzur Uni, sondern<br />
kann auch maldas Fahrrad nehmen.“<br />
6<br />
Wintersemester2018/19
BLICKPUNKT<br />
Yo, 22und Ping,23<br />
Austauschstudenten<br />
Martina Schmid,36<br />
Professorin<br />
Foto: Angelina Seel<br />
Foto: UDE /Frank Preuß<br />
Wo trifft maneuch auf dem <strong>Campus</strong>?<br />
Hörsaal<br />
Euer LieblingsortinDuisburg?<br />
Seenplatte<br />
„Wir sind beideAuslandsstudenten,abernur für<br />
einSemesterhier. DieUni Duisburg-Essen war<br />
im Portal sehr gut bewertet,wir haben unsdann<br />
näher informiertund festgestellt, dass unsdie<br />
Universitätsehrgut gefällt. Ansonstenmögen<br />
wirdas vieleGrün, gerade aufdem <strong>Campus</strong>.EinenLieblingsortinDuisburghaben<br />
wir nicht<br />
wirklich,vermutlich,weilwir ja nichtsolange<br />
hier sind undnochnicht allessehen konnten.“<br />
Wo trifft manSie aufdem <strong>Campus</strong>?<br />
In der„Keksdose“<br />
Ihr Lieblingsort in Duisburg?<br />
Am Wasser –egalobRhein, Seen, Regattabahn<br />
„MeinFachgebiete an derUni Duisburg-Essen<br />
sind Physik undEnergyScience.MeinWeg zur<br />
UDEführteaus derHauptstadt Berlin,vom<br />
Helmholtz-ZentrumBerlin undder Freien Universität<br />
Berlin,nachDuisburg.Hierfindetman<br />
mich in dersogenannten„Keksdose“, wo die<br />
Bürosund Labore derMultioptiX-Gruppe liegen.<br />
Entschiedenhabeich mich für dieUDE aber<br />
nichtaufgrund derGebäudeformen,sondern<br />
aufgrundder Ausrichtungauf dieEnergiewissenschaften,<br />
diehierdie Fakultät für Physik bereichert,daich<br />
selbst mitÜberzeugungimBereichder<br />
Solarenergie tätig bin. Duisburg könnte<br />
sich meiner MeinungnachimBereich der<br />
Freizeitangebote fürStudierendeverbessern.<br />
Gleiches giltfür dieInnenstadtund ihre Architektur.Besonders<br />
gut an derStadt gefallen mir<br />
aber dievielenGrün- undWasserflächen, die<br />
sich hier trotzall derIndustriefindenlassen.<br />
Darumsindmeine Lieblingsorte in Duisburg<br />
auch alleamWasser: Am Rhein, an denSeen<br />
oder an derRegattabahn –woauch immer sich<br />
einschönes Outdoor-Office aufschlagenlässt.“<br />
Wo essen?<br />
Wo geht was?<br />
Wo tanzen?<br />
Krümelküche<br />
Das ersteveganeCaféinDuisburg istauch in<br />
vielen anderenSachenVorreiter.Hiergibtes<br />
nichtnur tierproduktfreie undsauleckereBurgerund<br />
Suppen undKuchenund Torten fürden<br />
süßenZahn,sondern auch etlicheKulturveranstaltungen.Die<br />
Auswahl an Konzertgästenist<br />
stetsvorzüglich! Johanniterstr. 28<br />
Inizio Espresso Bar<br />
Süßesvon einerkleinen italienischen Pasticceria,<br />
saisonaleKüche undnatürlichfabelhafter<br />
Kaffee –hierliegt la dolcevitaspürbarinder<br />
Luft! MünchenerStr.16<br />
Pommeserei<br />
Dieselegendäre Pommesbude macht Imbissklassiker<br />
aufnachhaltige Art: Vielesist Bio, anderesvegan,alles<br />
lecker! Ludgeriplatz39<br />
Wintersemester2018/19<br />
LandschaftsparkDuisburg-<strong>No</strong>rd<br />
Einesder wohl beeindruckendsten, begehbaren<br />
Industriedenkmäler derRegionfindetsichim<br />
<strong>No</strong>rden derStadt! Neben Ex-Gasometer zum<br />
Tauchen,Klettergarten,erklimmbaremHochofen<br />
undbuntenIlluminationenbei Nachtgibt‘s<br />
hier im Sommer auch dasTraumzeit Festival<br />
undOpen-Air-Kino. Emscherstr.71<br />
filmforum Duisburg<br />
Deutschlands ältestes kommunales Kinobietet<br />
nichtnur einmaligenFlair,sondern auch die<br />
„Duisburger Filmwochen“, einFilmfestfür Dokus–vom<br />
5.-11.11. Dellplatz16,Duisburg<br />
Tiger &Turtle<br />
Unter all denOutdoor-Spots willder MagicMountain<br />
mitder LandmarkeTiger &Turtlehervorgehobenwerden:<br />
Einmalig! Ehinger Str.117<br />
djäzz<br />
Washierals Jazzkellerfirmiert, bringt tatsächlich<br />
allerleiGenresauf dieBühne unterm Erdgeschoss!Jam-Sessions,Feierabendbier,<br />
ne Runde<br />
Tischtennis,Partykonzepte oder Literatur<br />
ausdem Mund derVerfasser –gehthieralles!<br />
Undzwar im charmant-authentischhochglanzfreien<br />
Ambiente. Börsenstr. 11<br />
Grammatikoff<br />
Dieser Kulturortkennt dieGrammatik des<br />
Nachtlebens: Partys,Konzerte, Comedy und<br />
mehr bringenhierallezusammen,die gernedas<br />
Lebengenießen. Dellplatz16A<br />
Finkenkrug<br />
Zugegeben: FettePartykonzepte gibt’sinder<br />
StudikneipeFinkenkrug nicht, aber dafür über<br />
300 verschiedene Biersorten! Finkenstr.8<br />
7
GRÜNDEN<br />
Felix Bierholz, 24<br />
Wirtschaftswissenschaftler<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
futterzeit-shop.de<br />
Gründergeschichten<br />
DasSocialImpact LabinDuisburg isteine Brutstätte fürzukunftsweisendeIdeen.<br />
Hier tummeln sich mutige Gründer,Co-<br />
Worker und Studismit Start-up-Ambitionen. Wir stellen einige<br />
der umdenkendenKöpfe, ihrespannendenProjekteund die Geschichtendahinter<br />
vor. Lassteuch inspirieren –und ermutigen.<br />
Denn vielleicht schwebt auch in eurem Hinterkopfschon eine<br />
visionäre Idee, dienur einen kleinen Anstoß braucht?<br />
„Ich mache Insekten zuHundefutter“<br />
MitmeinemStart-up Futterzeit stelle ichnachhaltigesHundefutterauf Basisvon<br />
Insekten her. Diesindeinegesunde undökologische Alternative<br />
zu Fleisch. Aufdie Idee binich durch einenmeinerMitbewohner gekommen,<br />
einenAustauschstudenten aus China, mitdem ichoft über verschiedene<br />
Esskulturensprach undsomehrüberInsektenals Nahrungsmittel<br />
erfuhr. Wenige Monatenachdemich dieIdee zu Futterzeit hatte, habeich<br />
einenGründerwettbewerb in Duisburg gewonnen.Das war derMomentwo<br />
ichwusste, dasVorhaben hatPotenzial –auch wenn ichmit Insekten als<br />
Proteinquellegegenviele Vorurteile ankämpfen mussund viel Überzeugungsarbeitzuleisten<br />
habe. Erste ErfahrungenimBereich Start-up sammelteich<br />
in derStudierendeninitiative Enactus undimRahmen meiner Abschlussarbeit,<br />
in derich wissenschaftlich dieKaufentscheidungfür Hundefutterauf<br />
Insektenbasisuntersuchte.Und ja,ich binmir sicher:Insektenwerdenwir<br />
in Zukunft auch im normalen Supermarkt finden!<br />
Foto: Futterzeit<br />
Lena Halbedel (27),FlorianKrohm(25)<br />
Industrial Designer<br />
Foto: Stadtteilfabrik<br />
Folkwang Universität derKünsteEssen<br />
stadtteilfabrik.de<br />
„Wir bringen urbane Produktion nach Essen“<br />
UnserGründungsprojekt istdie Stadtteilfabrik.Wir entwerfen Produkte<br />
aus urbanen Rohstoffen wieSperrmüllholz, diezuhauseoderbei unseren<br />
Workshops nachgebaut werden können. Wirhaben schon länger mitdem<br />
EssenerEltingviertelzutun undoft miterlebt, wiedortder Sperrmüll an<br />
denStraßen wuchert. Statt dasnur als Problemzusehen,haben wir einen<br />
Hocker aus demSperrmüllholzentworfen,der so gutes Feedback bekam,<br />
dass wir gesagt haben: ‚Wir probierenjetzt mal, wieder sich verkaufen<br />
lässt‘. Natürlichmussten wir unsdurch einenDschungel an Hürdenkämpfen,<br />
Gründung wirdeinem ja nirgendwo so richtigbeigebracht.Aberso<br />
lerntman eben auch am besten!Von unseremUni-Wissen hatuns am<br />
ehestendas konzeptionelle Arbeiten weitergeholfen. Denn beiuns im StudiengangIndustrialDesignentstehen<br />
zwar jedesSemesterendehaufenweisetolle<br />
Prototypen –inder Regellandendie dann aber in derMülltonne<br />
undwerdennicht weiterverfolgt,weilhiereinfachkeinerweiß, wiedas<br />
An-den-Markt-bringen funktionieren würde. Wir würdenuns da uniübergreifende<br />
Projekte mitMarketing, BWLoderauch Jura wünschen. Unsere<br />
aktuelleChallengesindbeispielsweise dieVertriebsmöglichkeiten. Hier<br />
sind wir froh,imAndersgründer-Stipendium desSocialImpactLabsgelandetzusein–dortbekommen<br />
wir massigInput!<br />
PiaBrillen,Michael Kortenbrede(27)<br />
Kommunikations-und Marktmanagement<br />
Hochschule Düsseldorf<br />
„Wir machen Mode mit Botschaft“<br />
bayti-hier.de<br />
baytihier istein integratives Modelabel, dasArbeitsmarktintegrationfür<br />
geflüchteteMenschenermöglichtund durch dieKombination westlicher<br />
undorientalischer Stilekulturellen Austauscherreicht.UnsereKunden<br />
sind keineKundenimklassischen Sinne, sondern Botschafterfür eine offene,tolerante<br />
Gesellschaft.Die Idee kamuns durchdie Begegnung miteinemsyrischen<br />
Pärchen,beidegelernteSchneider,ineinem WelcomeCafé<br />
in unsererHeimatstadtMünster.Wir wusstennicht,obesfür unserProdukt<br />
einenMarktgibt. Also haben wir erstmalein Facebook-Video gedreht<br />
unddie Resonanzen abgewartet.Dank despositiven Feedbackshaben<br />
wirlosgelegt.Anfangs haben wir alles aus eigener Tasche finanziertund<br />
mangelsErfahrung einigesanLeergeld gezahlt. WichtigesWissenaus der<br />
Uniwar fürmichdas ErlernenstrukturiertenArbeitens undEinblickein<br />
Unternehmensprozesseund Marktbedingungen. Das mussjetzt angewandtwerden,<br />
denn baytihiermussjetzt vorallem eins:Wachsen!<br />
Foto: bayti hier<br />
8<br />
Wintersemester2018/19
GRÜNDEN<br />
Fatima Çalıskan, 28<br />
Kulturanthropologin<br />
Ruhr-UniversitätBochum<br />
netzwerk-immigra.de<br />
Tim Weyel, 24<br />
BWLer<br />
Universität zu Köln<br />
socialbnb.org<br />
Foto: Rabia Çalıskan<br />
„Wir fördern Bildungsaufsteigerinnen“<br />
UnserProjekt heißt Netzwerk ImMigra undist eine Plattform für jungeBildungsaufsteigerinnen<br />
mitMigrationsgeschichteinDeutschland.Wir fördern<br />
Potenziale junger Frauen an derSchnittstelle vonSchuleund Universität<br />
durchunsereNetzwerkarbeitund WorkshopszuEmpowermentund<br />
Kernkompetenzen.Während unseresStudiums trafen wir aufviele Frauen<br />
mitähnlicher Biografie: Unsere Eltern sind nach Deutschlandimmigriert<br />
undmussten unsineinfachenVerhältnissengroßziehen. Um einenguten<br />
Abschlusszuerhaltenund einenPlatzinder Gesellschaftzubekommen<br />
mussten wir hart arbeiten. Das hatuns allezustarken undklugenEinzelkämpferinnen<br />
gemacht,aberwir wolltenmehr: Wirwollten unsuntereinandervernetzen<br />
undvoneinander lernen.AmEnde unseresStudiumshabenmeine<br />
Mitgründerin Handan undich beschlossen,sofortloszulegen<br />
undImMigra zu gründen. AlsGesellschaftswissenschaftlerinnen haben<br />
wiranfangs aber nurwenig Wissen über betriebliche Themen wieFinanzierung,<br />
Steuern oder Unternehmensorganisationgehabt–das mussten<br />
wiruns selbst aneignenund haben im Rahmen eine GründungsstipendiumsSeminare<br />
belegt.Besonders bereichert hatuns aber diemoralische<br />
Unterstützungvon anderenFraueninFührungspositionen.Wichtig ist<br />
uns, dass dieIdeenund Zielevon mehr Frauen gehört werden.Herkunft,<br />
Geschlecht, Religion oder andere Merkmaledürfen keinGrund sein,Menschenaus<br />
eineraktiven gesellschaftlichen Teilhabeauszuschließen.<br />
„Wir verbinden NGOs und Touristen“<br />
Socialbnb isteineinnovative, sozialeHomestay-Plattform,die Nichtregierungsorganisationund<br />
Touristen für einengegenseitigenNutzenmiteinanderverbindet.Auf<br />
Socialbnb.org können sich Hilfsorganisationenregistrieren<br />
undungenutzte Räumlichkeiten in Form vonUnterkünften inserieren,<br />
dieTouristendanndirekt buchen können. 80 Prozentdes Übernachtungspreises<br />
wandern direkt in NGOs undHilfsprojekte.Auf dasKonzept<br />
kamenwir,als wirvor zwei JahrenMr. Thyineinemkambodschanischen<br />
Dorf trafen.Erwollteden Kindern hier Englischunterrichtermöglichen,jedoch<br />
fehltendie finanziellen Mittel.Wir kamenauf dieIdee,indem vom<br />
Tourismus starkbetroffenen Gebiet eine Unterkunft derbesonderenArt zu<br />
errichtenund derNGO so eine konstanteEigenfinanzierungzuermöglichen.Dafür<br />
bekamenwir eine Sonderauszeichnungvon Airbnb undeine<br />
Einladungzum Innovators’Pitch 2017.Die größtenHerausforderungenwarenfür<br />
unsdas Hochhalten derMotivation trotzteils ausbleibenderErfolge<br />
unddie Kunst, sich für denrichtigen nächsten Schritt zu entscheiden. Die<br />
Rückmeldungender NGOs unddie Begeisterung,mit derMenschenauf<br />
unserKonzept reagieren, treibenuns aber immer wieder voran. Gerade<br />
warunser Team in Peru unterwegsund hattollesFeedback mitgebracht.<br />
Foto: Socialbnb<br />
Foto: Tremon Soft<br />
„Ich bringe Sozialarbeit ins Netz“<br />
Wintersemester2018/19<br />
SvenBaumgart, 22<br />
Angewandte Informatik /Intelligent SystemsDesign<br />
TU Dortmund /HSHL<strong>Campus</strong>Hamm<br />
tremonsoft.de<br />
Das Projekt tremaze bietet sozialen EinrichtungeneineeigeneWebsite<br />
undZugangzur tremaze-Appmit Toolszum Event-Management undder<br />
Kommunikationüberdie gängigenSocial-Media-Kanäle.Wir betrachten<br />
tremazeals unserenerstenBeitrag zu einerbesserenZukunftfür alle und<br />
demvon unsgeforderten Grundrechtauf Digitalisierung.GanzzuBeginn<br />
derIdeenphase entwickelten wir eine Individuallösungfür dieJugendeinrichtungen<br />
einerKommune in NRWund machtendiesesSystemdann fit,<br />
um kosten-und zeiteffizientauch vonanderen Kunden genutztzuwerden.<br />
Neben denüblichenSorgenund bürokratischenHürdenwar es besonders<br />
lehrreich, sich selbst als größtesHindernis zu identifizieren.<br />
Wenn mansichjedochersteinmal wirklichdaraufeingeschossen hat, diesesProjekt<br />
zumErfolgführenzuwollen, lösen sich alleanderen Probleme<br />
fast vonselbst. Das selbstständige,lösungsorientierteArbeiten, dasinder<br />
Unierforderlich ist, hilft dabeiungemein. Durchhaltevermögen undFokus<br />
zahlen sich immeraus.Derzeit laufen dieerstenPilotprojekte sehr zufriedenstellendund<br />
wirsindauf derintensivenSuchenachneuenTeammitgliedern.Ich<br />
finde,das Ruhrgebiet isteinetolle Spielflächefür Gründer!<br />
Der(meiner Meinung nach)bishererfolgreiche Transformationsprozess<br />
vonKohle undStahl zu IT undDienstleistungzeigt,welcheAnpassungsfähigkeitund<br />
Zukunftsorientierungdas Ruhrgebiet antreiben. Diehohe Dichte<br />
an Universitätenund Kultureinrichtungen undder geteilte Wille, etwas<br />
zu bewirken,sindeinmalig.<br />
9
FABLAB<br />
StudentJonasvan Hagen im „DesignThinking“-<br />
Prozessfür ein3D-gezeichnetes Luftschiff<br />
Fotos (4): FabLab Bottrop<br />
Wo Utopien<br />
Realität werden<br />
Eine Minifigur vonsichselbst im 3D-Printer ausdrucken? Einen 3000er Berginder Virtual-Reality-Brilleerklimmen? Im FabLab der<br />
HochschuleRuhr-West in Bottrop ist (fast) alles möglich! Wasgenau das FabLabist und warumesjeder unbedingteinmal besuchen<br />
sollte, hatsich<strong>coolibri</strong>-AutorinDinah Bronneraufgemachtzuerkunden.<br />
EinZukunftslaborfür fabelhafte Erfindungen.Eigentlich kommt „FabLab“<br />
von„FabricationLaboratory“, aber dasWortfabelhaft passtimFalledes<br />
FabLabsander Bottroper HochschuleRuhr-West genausogut.Zwischen<br />
Nähmaschine, Platinfräse, 3D-Drucker undVirtual-Reality-Brilleentsteht<br />
definitionsgemäß „fastalles“, vonfantasievollenSkurrilitäten zu industriellemHightech-Zubehör.<br />
„Das Konzeptdes ‚Fabrikationslabors‘ geht aufden US-Wissenschaftler<br />
NeilGershenfeldzurück, derander MTAUniversityinMassachussets<br />
vor14Jahrenunter demMotto<br />
‚how to make (almost) anything‘ daserste FabLab eröffnete“,<br />
erklärtMarcelKeller, TechnischerMitarbeiterund Gründerdes offenen<br />
NachmittagsimBottroper Labor. An jedemerstenund drittenMittwoch im<br />
Monatist dasFabLabfür ausnahmslos alleInteressiertengeöffnet.Danebengibtesfeste<br />
Tage für angemeldeteProjekteund universitätsinterne<br />
Seminare.Mit Kellergehören 22 Studentische Hilfskräfte zumBottroper<br />
Team,die an sieben verschiedenenForschungsprojekten arbeitenund<br />
„Jurassic Park<br />
istdenkbar“<br />
sich als Teil derinternationalen ‚Maker-Community‘sehen.Soreisendie<br />
SHKs desFabLabs zu internationalenKollegen-Versammlungenauch mal<br />
nach Toulouse,Lissabonund Shenzhen.Knapp 1500 offizielle FabLabsim<br />
GershenfeldschenSinnegibtesweltweit.Davon etwa 50 in Deutschland,<br />
Tendenzsteigend. KeinWunder, dass dietechnischenStudiengänge der<br />
Hochschule in Bottrop Begeisterung anziehen.„Das gehört natürlich auch<br />
dazu“, erzählt Keller.„Es freutuns sehr,dasssichviele nach<br />
regelmäßigenBesuchenimFabLabdazuentscheiden,inunserenFachbereich<br />
zu kommen“.<br />
Dasshierweltbewegende Technologieentsteht, spürtman<br />
auch an dermenschlichenMotivation,die im Raumeschwebt.Die durchwegenthusiastische<br />
Truppe aus Studentenund Professoren nimmt jeden<br />
an dieHand, derzuBesuch erscheint, weistinVirtualReality Software<br />
und3D-Drucker einund gibt Einblick in aktuelleForschungsprojekte: Da<br />
geht es um 3D-gedruckte Lebensmittel unddie globaleZukunftdes Essens,umdigitaleHilfsmittelinder<br />
Inklusion undumdie internationale<br />
10<br />
Wintersemester2018/19
FABLAB<br />
5Minuten vom <strong>Campus</strong> Essen:<br />
Künstlerdorf: www.unperfekthaus.de<br />
Groß-WG:www.geku-haus.de<br />
VR-Technik im FabLab<br />
Vernetzungzur weltweiten Entwicklungder<br />
Textil- undÖkoindustrie.<br />
Dazu gehörtauch dieDiskussionsbereitschaft<br />
zu Technologie,<br />
Kompetenzund Verantwortung.„Wenn<br />
manbeobachtet,wie<br />
drastischdie Kurveder technologischen<br />
Entwicklungensteigt<br />
Robert Reichert mitder weltweit größten3D-gedruckten<br />
Transportdrohne<br />
undwie weit dieKurve dermenschlichenKompetenz davonabdriftet, ist<br />
es definitivwichtig,sichsolche Fragen zu stellen“,sagtProf. Dr.Michael<br />
Schäfer,Leiterdes FabLabsam<strong>Campus</strong>Bottrop.Vieles, wasuns vorJahrenreine<br />
Utopie erschien,sei inzwischen realisierbar.Soauch dieTechnologieCRISPR/Cas,<br />
diederzeit ebenfalls in einerSteilkurve entwickelt werde<br />
undzur gezieltenManipulationund Reproduktionvon DNAdiene.„Wenn<br />
ichsolche Dinge sehe,wirdmir selbst teilweise mulmig: Konkretgesagt,<br />
istdamitJurassicPark in echt in naherZukunftdenkbar.“<br />
FabLabsseien aber keinesfalls fürWissenschaftler alleingedacht.„Manch<br />
einemhelfen wir dabei, Ersatzteilefür dieeigeneProtheseoderden Rollstuhlauszudrucken.Anderekommenvor<br />
einerSteampunk-Convention<br />
unddesignensichverrückteKleidungsstücke“, erzähltSHK Lena Hagenauer.<br />
„InersterLiniesolldas FabLab einoffener Ortdes Ausprobierens<br />
sein“, betont auch IndustriedesignerRobertReichert: „Auf fantasievoller<br />
Kreativität undDurchhaltevermögen basiertimGrundejedegroße Erfindung.“<br />
Wo in unsererZeitBildung undGesellschaftMut undkindliche Fantasiezunehmend<br />
eindämmen,sei das‚Machen‘selbstder besteWeg,um<br />
dieser Entwicklung entgegenzuwirken.Auch dies istein Ziel der‚Maker-<br />
Community‘.<br />
WE<br />
YOU<br />
www.<strong>coolibri</strong>.de<br />
Das Herumexperimentierenmit derZukunftstecktdefinitiv an undesfällt<br />
schwer,sichvom GeschehenimLab loszueisen.„Das beobachten wir<br />
auch in unserenWorkshops“,erzähltKeller. „Dakommenoft Angestellte<br />
aus denoberstenChefetagen. Zunächstsindsie skeptisch, wenn siemit<br />
Heliumballonsherumexperimentieren sollen.AberamEndedes Tages<br />
wollen diemeisten garnicht mehr gehen.“<br />
FabLabs im Ruhrgebiet<br />
HRWFabLab: Lützowstr. 5, Bottrop, offener Abendanjedem 1. und3.Mittwoch<br />
im Monat, 15.30-19.30Uhr;fablab.hochschule-ruhr-west.de<br />
DezentraleDortmund: Richardstr.18, Dortmund,mittwochs15-20 Uhr; dezentrale-dortmund.de<br />
3D DruckzentrumRuhr: Atelierhaus,Schützenbahn 19/21, Essen,24/7<br />
nach Anmeldung; 3d-druckzentrum-ruhr.de<br />
FabLab Lünen: Lanstroper Str. 6, Lünen, offenerBasteltreff jedenMittwoch,19-0<br />
Uhr; fablab-luenen.de<br />
(InPlanung)WorldfactoryPractice: O-Werk, Opelring1,Bochum<br />
Alles Wichtige rund ums BAföG und weitere<br />
Möglichkeiten der Studienfinanzierung erfährst<br />
du beim Studierendenwerk Dortmund.<br />
Infos unter www.stwdo.de/finanzen<br />
Studierendewerk Dortmund AöR<br />
Vogelpothsweg 85<br />
44227 Dortmund<br />
Tel.: 0231-755-3500<br />
E-Mail: info@stwdo.de<br />
11
GAME- D ESIGNER<br />
Von der Vision<br />
zum Videospiel<br />
DasBochumer Entwicklerteam vonBackwoods Entertainmenthat jüngst mit„Unforeseen Incidents“ ihr erstes Videospiel<br />
veröffentlicht. Im Gespräch verriet Schreiber,GameDesignerund Absolventder UniDuisburg-EssenMarcusBäumer,<br />
welcheInspirationen dahinterstecken,was die Region fürEntwicklerzubieten hatund wie aus einem jugendlichen<br />
Hirngespinst einwachechtesPoint&Click-Adventurewurde.<br />
MitgrollendemDonnerund prasselndemRegen<br />
aufeiner nächtlichen Landstraße begrüßtdas<br />
Point&Click-Adventure „Unforeseen Incidents“<br />
seineSpieler. Miteinem Klick auf„Spielstarten“<br />
geht es in dieliebevoll handgezeichnete, fast<br />
skizzenartigeWeltrundumdie Kleinstadt Yelltown,inder<br />
es dereigentlich so unbekümmerte<br />
Handwerker Harper Pendrell alsbald miteiner<br />
mysteriösen Seuchezutun bekommt,die sein<br />
beschauliches Lebenaufrüttelt. Fortan bewegt<br />
derSpieler densympathischen Lump Harper<br />
durcheinedetailstrotzende Welt in gekritzelter<br />
Grafik, dereneigenwilligemSchludercharme<br />
maneinfacherliegenmuss. Überall wartenPuzzleund<br />
Denksportaufgaben,die aufmerksames<br />
Interagieren mitder Umwelt abverlangenund<br />
für dieman einums andere Malumdie Ecke<br />
denken muss. Einklassisches Point&Click-<br />
Abenteuermit pfiffigenNeuerungenund spannenderStory,dassdreijunge<br />
Entwickler aus Bochum<br />
in jahrelanger Arbeit herangezüchtet haben.<br />
„Dassessopassiert, wieespassiertist –das<br />
war eigentlich niedas Ziel“, berichtetMarcus<br />
Bäumer,der sich bei„Unforeseen Incidents“für<br />
dieGeschichteund dasDesignder Puzzlesverantwortlich<br />
zeichnet.Denndie Idee zum Spiel<br />
istschon alt. Erstmals kamsie auf, alsMarcus<br />
Bäumer undseine zwei Kollegen Matthias Nikutta(Animationund<br />
Grafik)und TristanBerger<br />
(SoundDesigner) noch im beschaulichenOer-<br />
Erkenschwickbeheimatetwaren undbeim<br />
sommerlichen Grillen Entwürfe kritzelten und<br />
Geschichtenzusammensponnen. „Das war damals<br />
alles noch unglaublichschlecht. Aber<br />
letztlich war es doch dieBasis fürdas,was heute<br />
dasfertige Spielist.“ RichtigAnschub bekam<br />
dieIdee während einesPraktikumsinKanada,<br />
so Bäumer. „Dahatte icheinfachvielZeitüber<br />
dieStory nachzudenken undbin viel rumgelaufen<br />
undhabemichvon allem inspirieren lassen.“Auch<br />
während derStudienzeitwar das<br />
ThemaVideospiel stetspräsent. „Ich habeAngewandte<br />
Kognitions- undMedienwissenschaften<br />
an derUni Duisburg-Essen studiert.Informatik<br />
undPsychologie warendadie zwei großen Themen.<br />
Im Master lagmeinSchwerpunkt dann<br />
zwar aufSozial- undMedienpsychologie,ich habe<br />
aber immer Kursegewählt, diemir auch<br />
beim Spieleentwickeln weiterhelfen könnten.Da<br />
12<br />
Wintersemester2018/19
GAME- D ESIGNER<br />
Fotos (3): Backwoods Entertainment<br />
gabesviele Projekte rund um Videospiele,<br />
Game-Design-Kurseund so weiter.Späterhabe<br />
ichsolche Kurseauch geleitet.“<br />
Anfangs werkeltendie dreiErkenschwickerin<br />
derFreizeitanihremVideospiel.Der<br />
ersterichtige<br />
Entwurfentstand<br />
2011,vierJahre später<br />
fand sich dann perZufall<br />
einPublisher. „Bei<br />
derGamescom2015<br />
traf ichzufälligdie Leute<br />
vonApplication Systems<br />
Heidelberg,die dort ihreigenes Point&Clickvorstellten.Ein<br />
paar Monate später<br />
standdie Entscheidung, dass dieuns finanzierenwerden.<br />
Anfang 2016 haben wir unsdann<br />
mitBackwoods Entertainmentselbstständig<br />
gemacht undarbeitenseitdem in Vollzeit an diesemProjekt.“<br />
Inspiriertist „Unforeseen Incidents“nicht nur<br />
vonMysteryserien wie„Twin Peaks“, „AkteX“<br />
oder „Lost“ undalten Videospielen<br />
vonLucasArts,<br />
sondernauch von<br />
derErkenschwickerHeimat.„DerKontrastvon<br />
Klein- undGroßstädten<br />
wird im Spielsehroffensichtlich.Und<br />
auch Harpers<br />
Dilemma isteng<br />
damitverbunden: Er<br />
suchtseinenPlatz in<br />
derWelt, will erfahren,<br />
wererist undwas er<br />
will.Eigentlich will er in seiner kleinen, bescheidenenStadt<br />
Yelltown bleiben, aber dasnette Lebenist<br />
auch eine Sackgasse. Aufder einenSeite<br />
stehtdie Sicherheit desBleibens, aufder anderendas<br />
Abenteuerdes Weggehens.“Für Geschichtenschreiber<br />
Bäumer offensichtlich kein<br />
unbekannterKonflikt.Das SpielzwingtHarper<br />
schließlich,die komfortableIdyllezuverlassen.<br />
Mitihm reistder Spielerdurch vier verschiedene<br />
Settings, vomNationalpark biszur Metropole<br />
mitHipsterkult,und löst dabeinicht nurdie Geheimnisse<br />
rumumeine<br />
tödlicheSeuche, sondern<br />
erfährtauch mehr<br />
über HarpersVergangenheit.<br />
Das Erleben<br />
dieser Geschichte war<br />
dabeifür Marcus Bäumerwichtiger,als<br />
actiongeladenesGameplay.„BeiBallerspielen<br />
warich niebesonders<br />
gut,ich binmit Point&Click-Adventures<br />
Wintersemester2018/19<br />
„Auf dereinen Seite<br />
steht die Sicherheit des<br />
Bleibens,auf der<br />
anderendas Abenteuer<br />
desWeggehens.“<br />
Matthias Nikutta, Marcus Bäumer undTristanBerger<br />
groß geworden.Und beider Geschichte wollte<br />
ichMystery –aberamEndemit zufriedenstellenden<br />
Erklärungen. Nichtsoein Scheiß wiebei<br />
Lost!“<br />
Ihre Arbeitverrichten<br />
diedreiEntwicklermittenaus<br />
demRuhrgebiet<br />
heraus.Bochumist die<br />
Zentrale derWahl.„NRW<br />
istallgemein nicht<br />
schlecht fürEntwickler,<br />
da es vieleguteFördermöglichkeiten<br />
vom<br />
Land gibt. Wirhattenetwaein Stipendium vom<br />
Mediengründerzentrum NRW,das nebenfinanziellerUnterstützungauch<br />
Kursezuallem möglichen<br />
Businesskram enthielt.Das war wichtig,<br />
weil wir,wie vielejunge,kreativeMedienunternehmen,daextreme<br />
Wissenslückenhaben.“<br />
Das Ruhrgebiet selber seilautBäumer zwar keine<br />
herausstechendeAdressefür Medienmacher,die<br />
NähezuDüsseldorfund Köln helfe<br />
aber enorm. „Programmieren undschreiben<br />
kann ichvon überall,<br />
aber dieVernetzungsmöglichkeiten<br />
in den<br />
Medienstädtenist sehr<br />
wichtig, um voranzu<br />
kommen.“<br />
Weiter vorangehtes<br />
auch fürdie drei Exil-Erkenschwicker,dennan<br />
einemneuenTitel wird<br />
bereitsgetüftelt. Dafür<br />
konnte auch wiedereine<br />
Förderunggewonnen werden,diesmal von<br />
derFilm- undMedienstiftung. „Eswirdkein<br />
Point&Click-Adventure“,verrät Marcus Bäumer.<br />
„Ehrlich gesagt istdas einganzschönes Nischending.<br />
Es gibt da eine echte Fangruppe,<br />
wahreLiebhaber,aberletztendlichist es ein<br />
Genre,das schwer zu verkaufen ist. Unser<br />
nächstes Spielwirdzwar wieder eine Mysterygeschichte,die<br />
soll sich aber diesmalwie eininteraktiver<br />
Film spielen.Der Spielersollmit Umgebung<br />
undCharakteren agierenund jede Entscheidungbeeinflusst<br />
denLaufder Geschichte.“Wie<br />
im echten Lebenalso.<br />
LukasVering<br />
„UnforeseenIncidents“<br />
isterhältlich über<br />
Steam, GOG, Humble<br />
Store, MacApp Store<br />
oder aufder Homepage<br />
www.backwoodsentertainment.com<br />
AB OKTOBER<br />
BEAUTY<br />
AND<br />
THE BEAST<br />
13
KUNST<br />
Was macht<br />
JakobLebsanft,26<br />
Populäre Musik<br />
Folkwang Universitätder Künste<br />
soundcloud.com/lebsan<br />
die Kunst?<br />
Zeit istein bestimmender Faktor<br />
während desStudiums.Oftmals ist<br />
davon–wievom Geld –zuwenig<br />
da, obwohl Zeit zu haben, Freiheit<br />
bedeutet –zulernen,zudenken, zu<br />
schaffen. Dasgiltfür jeden Studiengang,<br />
erhältimkünstlerischen Rahmenjedocheine<br />
besondereBedeutung.Auchwenn<br />
sich hierzulande<br />
vorallemseit derRomantik derGeniekultweiter<br />
hält,brauchen auch<br />
Künstler eine Ausbildung,umTechniken<br />
zu lernen,Hintergründe zu erfahren,<br />
um somit herauszufinden,<br />
welchePosition sieund ihr Werk<br />
einnehmen wollen. Die Schule ist<br />
dabei im Idealfall einSchutzraum,<br />
derzum Austausch einlädt, aber<br />
auch Strukturen aufzeigt. Stefanie<br />
Roennekehat Studierende undAbsolventenverschiedensterKunstrichtungen<br />
ausNRW gefragt, wiesie zu<br />
ihrem Feld gefunden haben, welche<br />
Erfahrungensie gemacht haben und<br />
wasdie Kunstgeradesomacht.<br />
Ziemlich große Schlüsse<br />
„Meine Musikwächstrecht langsamheran undhätte nebeneinem anderenStudium<br />
nichtgenügendZeitdafür bekommen,“ erklärtJakob seinen<br />
Entschluss für einMusikstudium. Herausfordernd findeteres, gleichzeitig<br />
Produzent, Interpret undRezipient zu sein.„Alsomichselbstund andere<br />
mitmeinerMusik zu bewegen. Unddie Frage: Wozu kann ichuns überhauptbewegen?“<br />
Aufder SuchenachAntworten lässt er sich vonganz<br />
einfachenBeobachtungen beeinflussen, aus denenerziemlich große<br />
Schlüsseziehenkann.„IchversuchegenerelloffeneOhren undAugen zu<br />
behalten.Das Filternder Informationenfällt mir da schon schwerer.“ MomentaneProjekte:<br />
Das kuriosePop-Projekt BODDY, dasdüstere Techno-<br />
ProjektNOBODDY,das Electronica-DuoLebsanft &Raquetund dank wieder<br />
aufgenommenemSport diverseMuskelpartien seines Körpers.<br />
MarieKöhler, 37<br />
BildendeKunst<br />
FH Dortmund&Kunsthochschule für Medien Köln<br />
marie-koehler.com<br />
Geschichten inszenieren<br />
Das Inszenierenvon Geschichten, einschließlich Formen derSelbstinszenierung,<br />
hatfür Mariestets eine großeRolle gespielt, zuerst mittelsder<br />
Fotografie undanschließendmit weiteren Medien wieFilmoderInstallation.<br />
DieseHerangehensweiseist bereitsfrühbei ihr verankert, wollte sie<br />
doch ursprünglichSchauspielerin werden.Während ihresStudiumshat<br />
siedie Erfahrunggemacht,dassneben derkünstlerischen Ausbildung lebensnahe<br />
Punkte wieFördermöglichkeiten,das Zusammenbringenmit<br />
GaleristenoderwirtschaftlicheAspekte zu selten im Lehrplan verankert<br />
waren. Aktuellsetzt sich Mariemit demgespaltenen undselektivenVerhältnis<br />
zumKontinent Afrikaauseinander wiezuletzt mitder Ausstellung<br />
„Can aChicken change theWorld“inder Kölner Galeriematjö. Beeinflusst<br />
werden ihre Arbeitendurch aktuelleDiskurseund dasWeltgeschehen.<br />
Foto: privat<br />
Foto: Inga Geiser<br />
14<br />
Wintersemester2018/19
KUNST<br />
Tim Thomczyk,22<br />
FreieKunst<br />
KunstakademieDüsseldorf<br />
timthomczyk.de<br />
JulianeHerrmann, 29<br />
Fotografie<br />
FH Dortmund&AKV|St.Joost<br />
julianeherrmann.com<br />
Foto: privat<br />
Technik und Konzept<br />
Seit ihrerKindheitist dieFotografieJulianesgrößte Leidenschaft.Während<br />
ihrerAusbildungkonntesie StudienerfahrungeninzweiLändern<br />
sammeln. „In Deutschlandwar dasStudium rechttechnikfokussiert“,sagt<br />
sie. In denNiederlandenkonntesie dann aufihretechnischen undgestalterischen<br />
Kenntnissekonzeptionellaufbauen. Eine guteMischung: „Ich<br />
binrecht froh diesen Weggegangenzusein, auch wenn ichbei beiden<br />
Systemen Verbesserungen sehe“. Denn „das Studiumbereiteteinen leider<br />
kaum darauf vor, sein eigenes Geld mitder Kunstzuverdienen“. Zwar hat<br />
Julianebereits während desStudiumsassistiertund konnte Kontakte<br />
sammeln, aber „bis ichvölligunabhängigvon meiner Fotografie leben<br />
konnte,hat es einpaarJahre gedauert“. Zuletzthat siedas Fotobuch<br />
„Man amongMen“überFreimaurereiiminternationalenKontext veröffentlichtund<br />
steckt in denVorbereitungenfür einnächstesProjekt.<br />
Sich selbst neu finden<br />
„Ich habezweiSemesterhintermir.Ich binmit mir unddem Studium sehr<br />
zufrieden“, sagt TimzuseinerZeitander Kunstakademie. „Das Studium<br />
beinhaltetvordergründigdie Arbeit im Atelier sowie denAustausch mit<br />
Studentenund Professoren.“ Da aber auch dortdie Studierendenanzahl<br />
wachse,werde diePlatzverteilung derKlassenschwieriger.Die größte Herausforderungfür<br />
ihn: „Sichselbstund dieArbeitimmer wieder neuzufinden.<br />
Fürmichpersönlichist auch derUmgangmit derpolarisierenden SituationinDeutschland<br />
eine Herausforderung, aber auch Inspiration.“<br />
Sonstbeeinflusst ihn alles,was ihm vordie Nase kommt.Aktuell arbeitet<br />
er an Gemäldenund Skulpturenfür seinekommendeAusstellung im Kreativ.QuatierHallenbadinWanne-Eickel<br />
im <strong>No</strong>vember.„BesteStadt“, so Tim.<br />
Foto: privat<br />
JenniferEwert,37<br />
Schauspiel<br />
RomanKochanski,35<br />
Malerei<br />
KunstakademieDüsseldorf<br />
galerieloehrl.de<br />
Arturo Schauspielschule Köln<br />
commitment.de<br />
Das Studium als Luxus<br />
Gemalt hatRoman vonklein auf, doch dieEntscheidung, sich ganz derMalereizuwidmen,<br />
kamerst, als er Kunstauf Lehramt an derUniversität<br />
Duisburg-Essen studiert hat. „Ich brauchte einStudium,indem ichZeitbekomme,<br />
mein Ding zu machen. UnddiesenLuxusbietetein freies Kunststudium.“<br />
Jenesbegann er an derKunstakademie Düsseldorf. DieFreiheit<br />
im Studium bereiteeinen gut aufdie Arbeit als Künstler vor, weil Eigenständigkeitund<br />
Motivation eine großeRolle spielen. Dazu gehörtneben<br />
dentechnischen Fertigkeitenaberauch „Bewerbungen für Kunstvereine<br />
schreiben,odersichumAusstellungenkümmern,sichnachvorne bringen“.<br />
Solche Aspektedes Kunstmanagements seienzuseinerStudienzeit<br />
noch selten berücksichtigtworden. Dasmit derkünstlerischeArbeitzu<br />
vereinen,ist zudemeinealltäglicheHerausforderung. ZuletztwarenRomans<br />
Arbeiten in Berlinund Krefeld zu sehen.<br />
Wintersemester2018/19<br />
Foto: privat<br />
Bewegen und bewirken<br />
„Menschenerreichenund beijedem einzelnenetwas bewirken“, istfür<br />
Jennifer diegrößte Herausforderungals Schauspielerin.Dazu gefunden<br />
hatsie beieinem Schauspielkurs an derUni Düsseldorf, als sienoch<br />
Deutschund Allgemeine Sprachwissenschaften studiert hat. Mitihrer individuellen<br />
Ausbildung istsie zufrieden. „Wichtig ist, waswir alsSchauspielerdanachdaraus<br />
machen“, betont sie. In ihremBereich spieltdas Thema<br />
Werteund dieallgemeineAngst in derGesellschaftzurzeit eine großeRolle.„Inwieweit<br />
müssenwir unsauf derBühne politischkorrekt verhalten.<br />
Wasfälltunter bloßeProvokationund wasist moralisch vertretbar?“, so<br />
Jennifer.Aktuell arbeitetsie für dasStück„VALUES“ mitdem Ensemble c.t.<br />
201amComedia TheaterKöln zusammen.<br />
15<br />
Foto: Marie Köhler
CAMPUS<br />
N EWS<br />
Anil Albayrak undBenjaminWroblewski<br />
vonder SparkasseBochum<br />
Studentisch sparen<br />
Werneu anfängt zu studieren, musseineganze LatteanErledigungenabarbeiten–Wohnungsuchen,BAföG<br />
beantragen,Versicherungchecken<br />
undnebenbeinochdie Uniwuppen. Beiall demStress sollte einesnicht<br />
vergessen werden: einneuesBankkontoimStudienort.Das kommt nämlich<br />
dank desStatus als Studierenderoft mitnennenswerten Vorteilendaher.<br />
Einerder größten: Studentenkontensindoft kostenlos. DieSparkasse<br />
Bochum zum Beispiel bietet einkostenfreiesKonto mitOnline- undMobile<br />
Banking,Kwitt undmobilem Bezahlen perSmartphone. Dieses Kontoist<br />
auch für Auslandsstudentenbesonders attraktiv,dadas Team am BochumerUni-Center<br />
auch englischsprachigeBeratung anbietetund dasgebührenfreie<br />
Kontodie nötigeFlexibilität für Austauschstudis bietet,esjederzeit<br />
einfachzukündigen, wenn dieAbreise Richtung Heimat ansteht. lv<br />
Foto: Sparkasse Bochum<br />
Neu: Kindergeld kann manjetzt onlinebeantragen.Dabeikommt<br />
auch einbisschenmehrraus,als hier gezeigt.<br />
Money per Mausklick<br />
Das Internet istNeuland?Nicht für dieFamilienkasse. Biszum 25.Lebensjahr<br />
gibt es dieMöglichkeit,Kindergeld vomStaat zu erhalten.Dafür<br />
müssenjedocheinige Bedingungenerfüllt undvor allem,ein Antrag gestellt<br />
werden.Wer beiAnträgen auch an aufwändige Behördengänge<br />
denkt, derkann jetztaufatmen: DieFamilienkassehat ihrAntragssystem<br />
für Kindergeld reformiert.Absofortkanndas Kindergeldonlinebeantragt<br />
werden.Nachdem Ende derSchulbildungdes KindeserhaltenFamilien<br />
einSchreiben mitLog-in-Daten fürdas Familienkassen-Onlineportal. Hier<br />
könnenFormularund Studienbescheinigungdann bequemvon PC,SmartphoneoderTablet<br />
hochgeladenwerden. Sollte dasStudiumallerdingserheblichlängerbrauchen,<br />
als es dieRegelist,kann dasKindergeld auch vor<br />
dem26. Geburtstag gestrichen werden. an<br />
Foto: Lukas Vering<br />
INNOVATIVES COACHING FÜR IHR STUDIUM<br />
Mit dem liveonline-Angebot unterstützt die AOK<br />
Sie bei Ihrem Studium und Ihrer Karriereplanung<br />
durch erstklassige Vorträge und Kurse.<br />
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16<br />
Wintersemester2017/18
CAMPUS<br />
NEWS<br />
eigenen Haushalt, fälltdie finanzielle Unterstützungvom Staatgroßzügigeraus<br />
–bis zu 735Europro Monatsinddrin. Auch derVersicherungsstatus<br />
istzubeachten–istman selbst oder über dieElternmitversichert?<br />
Für denAntragmussunter anderemder Steuerbescheid derElterneingereicht<br />
werden; hinzu kommen Angabenüberetwaige Geschwister. DieBeschaffungdieserUnterlagenist<br />
für vieleabschreckend, genausowie die<br />
Wahrnehmung, manmüsse sich durch einenbürokratischenDschungel<br />
schlagen,umanseinGeld zu kommen.Ein bisschen Eigenengagement<br />
mussjeder Studierendefür seinen BAföG-Antragdurchausinvestieren –<br />
beim Rest hilftein gutgemachter Online-Assistentauf www.bafög.de. Dieserunterstützt<br />
beider Zusammenstellungder notwendigen Unterlagen.<br />
Überdies könnenauch dieSprechstundender Studierendenwerke genutzt<br />
werden,umsichHilfebeimAntragstellen einzuholen.<br />
Wege durch den BAföG-Dschungel<br />
ÜbersteigengeradeinjungenJahrendie Kosten das eigene Budget,ist<br />
BAföGeinegroße Hilfe. Dennochsinkendie Zahlen derer, diedie Finanzspritze<br />
beantragen. Dabei sinddie Hürden geringer alsviele denken.<br />
DiewichtigsteFrage vorweg: Wiehochfälltdie jeweilige BAföG-Unterstützung<br />
aus?Dadie Höheauf Grundlageunterschiedlicher Faktoren ermittelt<br />
wird,ist dies nichtpauschal zu beantworten. Beider individuellen Berechnung<br />
spieltdie Fragenachdem Wohnsitz eine wichtige Rolle: Wohntman<br />
noch beiseinenEltern, gibtesweniger Zuschuss,führt manschon einen<br />
Foto: Lukas Vering<br />
Fakten zur Finanzspritze<br />
Wilfried Blattgerste, Leiter derAbteilung Studienfinanzierung beim StudierendenwerkDortmund,<br />
will jedenStudiermutigen,seinAnrecht aufBAföG<br />
zu prüfen,immerhinsei dieses eine „günstigeund zuverlässige Finanzierungsquellemit<br />
einemsehrüberschaubarenRisiko.“Weitersagter:<br />
„Grundsätzlich sollte niemandvon einemStudiumAbstand nehmen,oder<br />
durch zu vieleJobsdie Studienzeitenstark verlängern,weilerdie BAföG-<br />
Rückzahlungfürchtet.“Dazusollten Studierende auch einige Fakten über<br />
diestaatlicheFinanzspritze kennen: Nur50Prozent derBAföG-Leistungen<br />
müssennachdem Studiumzurückgezahltwerden–maximal10000 Euro.Dabei<br />
fälltkeine Verzinsung an,die Rückzahlungist einkommensabhängigund<br />
dasDarlehen wirddurch Einmalzahlungreduziert.<br />
RT,lv<br />
Infos und Online-Assistent aufwww.bafög.de<br />
Nächster<br />
Kursstart<br />
März<br />
2019<br />
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Bochum<br />
Wintersemester2017/18<br />
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17
LANGEWEILE<br />
LAAAAANGWEILIG!<br />
Langeweilekenntjeder.Kaum einStudium,indem man sich nicht<br />
mindestens in einer Pflichtveranstaltung zu Tode langweilt. Oder<br />
ganze Blöcke vollkritzelt. Aber was, wenn diese Gefühle unsnicht<br />
nur sprichwörtlich, sondernganzakutschaden? LukasVering erinnertsichanein<br />
verhängnisvollesBlockseminar* undfasst dazuaktuelleForschungsergebnisse<br />
zumPhänomenLangeweile zusammen.<br />
18
LANGEWEILE<br />
Foto: Lukas Vering<br />
10:07Uhr<br />
Schonmehrals sechzigMinuten geschafft.<br />
<strong>No</strong>ch sieben elendiglange,drögeund hirnzersetzende<br />
Stunden bisdas Blockseminar endlich<br />
vorbei ist. Thema: EDV-Kenntnisse fürKulturwissenschaftler.Oderandersausgedrückt:<br />
Word vonAwie „AndereSchriftgröße“ bisZwie<br />
„Zeilenabstand verringern“. Dazu einpaarAusflügezuInDesignund<br />
Photoshop,die auch nur<br />
behandeln, wasich mirzum Setzen derSchülerzeitung<br />
vorJahrenselbstanlernenmusste.<br />
Ergo: Langeweile macht sich breit. Siesetzt<br />
sich wieein fetter Zwergauf meineSchultern,<br />
dermeinenKopf immerwiederauf die Tastatur<br />
hämmern will. Bevormeine Stirnwirklichdie<br />
Leertasteküsst,suche ichinfastschon panischerVerzweiflungnachAblenkung.Gefunden<br />
wirdsie letztlich in Stiftund Papier.Ich beginne<br />
zu kritzeln.Zuerstist dieRückseite derausgedrucktenTagesordnung<br />
dran.Den Ablaufplan<br />
meines langsamen Abstiegs in denWahnsinn<br />
braucheich eh nichtmehr, ichwerde mich<br />
durchden Rest desTageseinfachtreiben lassen.<br />
Beziehungsweise:michhindurchkritzeln.<br />
Ob das funktioniert?<br />
Jahrespätersollich diesen vollgemalten Zettel<br />
beim Aussortieren diverser verstaubterKartons<br />
wiederfindenund mich fragen: Warumwar diesesBlockseminar<br />
so schmerzlich? Zeit,eineExpertin<br />
zu fragen.Silke Ohlmeier vomInstitutfür<br />
Medizinsoziologie, Versorgungsforschungund<br />
Rehabilitationswissenschaftder UniKöln<br />
forschtaktuell für ihre PromotionimFachSoziologiezum<br />
ThemaLangeweile. Ihre Beschreibung,was<br />
Langeweileeigentlich genauist,trifft<br />
dieGefühle meines damaligenSelbstauf den<br />
Punkt:„Langeweileist derunerfüllteWunsch<br />
nach einerbefriedigendenTätigkeit. Dasbeinhaltet<br />
auch,dasswir unsineiner Situationgefangen<br />
fühlen unduns aufdas,was wirtun<br />
müssen, nichtkonzentrieren können oder wollen.“Ohlmeier<br />
richtetsichhier, da es keineeinheitlicheDefinitionvon<br />
Langeweile<br />
gibt, nach demPsychologen John<br />
Eastwood. Sieerklärtweiter: „Langeweileist<br />
perseein negativesGefühl.<br />
Haben wir gerade nichts oder<br />
nichtvielzutun undgenießendas,<br />
istdas keineLangeweile, sondern<br />
Entspannung, Meditation oder Muße.Wichtig ist<br />
also, Langeweilenicht mitNichtstun oder Monotoniegleichzusetzen.<br />
Prinzipiell kann mansich<br />
in jedererdenklichenSituationlangweilen–<br />
oder auch nicht. Es istalsonicht wichtig, ob<br />
manetwas zu tunhat,sondern vielmehr,ob<br />
mandas,was mantut alssinnvolloderbefriedigend<br />
erlebt.“ DieAbwesenheit vonSinnwar es<br />
also, diemichquälte. DerLernstoff,zudem ich<br />
verdonnert wurde,weildie Prüfungsordnung<br />
meines Studiengangesnun malfestvorsah,<br />
Wintersemester2018/19<br />
„Langeweileist der<br />
unerfüllte Wunsch<br />
nach einer<br />
befriedigenden<br />
Tätigkeit.“<br />
dass jederStudiunabhängigvon seinem Wissensstand,<br />
dengleichenEDV-Kurs zu durchlaufen<br />
habe, schien mir frei vonNutzen.<br />
12:34Uhr<br />
Währendneben mir eine offensichtlicheTechnik-Legasthenikerin<br />
mitder Verblüffungeiner<br />
Zeitreisendenaus dem18. Jahrhundertdie<br />
Freudender Dokumentenformatierung erprobt,<br />
habeich diegeforderten Aufgaben in einerMinute<br />
durch. MeineAufmerksamkeit gilt längst<br />
schonwiederdem Kritzeln. Inzwischen istder<br />
Ablaufzettelvon beiden Seiten minutiös und bis<br />
aufden letztenZentimeter mitkleinen Zeichnungen<br />
versehen worden und siehtimrichtigen<br />
Winkel betrachtet aus, wieder volltätowierte<br />
Rücken einesBikergangbosses.Als nächstes<br />
istdie Rückseitedes Collegeblocks<br />
dran.Auchdie könnte dochMitglied<br />
in derBikergang werden.Ich nenne<br />
sie: „Doodle-Dogs from Hell“. Aber<br />
warumnur stauntdie Word-Grundschülerin<br />
zu meiner Linkensodermaßenüber<br />
dieWunder von Word,während ich<br />
langsam aber sicher dieKraft verliere,umdie<br />
Zeit totzuschlagen?<br />
SilkeOhlmeier führtdazuihre Definition von<br />
Langeweileweiteraus:„Es istwichtig zu beachten,<br />
dass Langeweilekeine Charakteristikeiner<br />
Person oder Situationist,sondern eine Beziehung<br />
zwischen Situationenund Personen –also<br />
immer eine Interpretationeiner Situation.“<br />
Soll alsoheißen: Nurweilich persönlich ein<br />
Blockseminar unerträglich lahm finde,muss<br />
dasnicht fürjeden gelten.Woder eine dasFormatierenvon<br />
Word-Dokumentenals unsäglich<br />
langweiligwahrnimmt,erlebtder nächste vielleicht<br />
einenRausch derBegeisterung.Wer weiß,<br />
wäre derLernstoff besagten EDV-Kurses für<br />
mich nichtvölligüberholt gewesen, würde mein<br />
Collegeblockheute nichtauf demMotorradim<br />
Rudelder Doodle-Dogsdie Straßenunsichermachen.Wie<br />
dieSoziologinsagt: Es<br />
geht darum, wieich dieSituation<br />
wahrnehmeund ob ichsie als<br />
sinnvoll erlebe.Kommt dann noch<br />
dasGefühldazu, dass maninder<br />
Situationgefangenist,beziehungsweise<br />
in siehineingezwungenwurde<br />
–etwavon einerStudienordnung –<br />
wird dieLangeweileschmerzhaft.<br />
15:49Uhr<br />
Rück-und Vorderseitedes Collegeblocks sind<br />
inzwischen zu Doodle-Schlachtfeldern mutiert.<br />
DieMotivewerdendüsterer. MeineStimmung<br />
auch. DerKursbeschäftigt sich inzwischenmit<br />
demZauberstab-ToolinPhotoshop.Die Computer-Schleicheneben<br />
mir markiert wieeinewildgewordeneHexeFarbflächenund<br />
erforschtdie<br />
„Langeweile ist<br />
immer eine<br />
Interpretation<br />
einerSituation.“<br />
Wunder derBildbearbeitung,während sich auf<br />
meinem Bildschirm schonpsychodelischeCollageninachtEbenenübereinandertürmen.<br />
Inzwischenfühle<br />
ichmichfastschon verzweifelt,<br />
so langweiligist mir.Die Ablenkungsstrategien<br />
greifen vielleicht fürMinuten,aber derFrust darüber,wie<br />
ichhiermeinenTag verschwende,<br />
kehrtimmer wieder zurück.Als würde ichden<br />
fetten Zwergauf denSchultern vonmir werfen,<br />
nurumkurz durchzuatmen,bevor er schonwiederaus<br />
denSchattenherbeigekrochen kommt<br />
undanmeinemKörper emporklettert. Wielange<br />
kannich ihnnochdavon abhalten,meinen<br />
Schädelauf die Tasten zu dreschen?Nur noch<br />
knappeineStunde. UndMorgenalles wieder<br />
von vorne. UndSonntag. Währendich mein Gesichtinden<br />
Händen vergrabe,quältmicheine<br />
Frage:Was,wennmeinganzesStudium<br />
so wäre –und nichtnur ein<br />
kleinesBlockseminar?<br />
„Lauteiner Studieaus Großbritannien<br />
langweilen sich 60 Prozentder<br />
Studierendeninüber 50 Prozentihrer Veranstaltungen“,<br />
weiß SilkeOhlmeier.KeinseltenesPhänomenalso.<br />
Das hätte entwedermit einerUnterforderung<br />
zu tun, sieheEDV-Kurs,könneaber<br />
auch miteiner Überforderungzusammenhängen:<br />
„Etwa weil manden Inhalteiner Veranstaltung<br />
nichtversteht, sich nichtdaraufkonzentrieren<br />
kann undsoden Anschluss verliert.“Also<br />
quasi, wenn dieTechniklegasthenikerin eine<br />
echteTechnik-Analphabetin gewesenwäreund<br />
sich vonvornhereinausgeklinkthätte.Sokann<br />
auch dasganze Studium als eine einzigeLangeweilewahrgenommen<br />
werden: Wenn maneinfach<br />
keinenSinn in demsieht,was mantut.<br />
Wenn manein Studienfach nichtgewählthat,<br />
weil manein aufrichtiges Interessedaran hat<br />
undauch in keiner anderenFormBegeisterung<br />
dafür in sich wecken kann.„Schuld daransind<br />
einerseits passiveLernsituationenwie Frontalunterricht,wenig<br />
InvolvierungoderAuswendiglernen,sowie<br />
wenigEntscheidungsspielraum in<br />
derSeminar-oderThemenwahl,“erläutertdie<br />
Soziologin. „Andererseitsstehenaberauch die<br />
Studenten selbst in derSchuld: Wersichvorab<br />
nichteinarbeitet, etwa dienotwendigen Texte<br />
liest, kann derVorlesung verständlicherweise<br />
nurschwerfolgen. Das istdie Eigenverantwortung<br />
derStudierenden.“Indiese fälltwohlauch<br />
dieWahldes richtigenStudienfaches, für das<br />
manwenigstensein bisschen brennenkann.<br />
Unförderlich fürein interessantesund gesundesStudium<br />
sind nachdieserLogik dann Dinge<br />
wiePflichtseminare oder dieaktuell malwieder<br />
in der(Hochschul-)Politik debattierteAnwesenheitspflicht,<br />
dieStudenteninals langweilig<br />
wahrgenommeneSituationen zwingen. Und diese<br />
Langeweilekann zu mehr als nurzuvollgekritzeltenCollegeblockrückseitenführen.<br />
---><br />
19
LANGEWEILE<br />
<strong>08</strong>:28Uhr<br />
Tagzweides Blockseminarssteht kurz bevor.<br />
In denReihender Kommilitonenhaben<br />
sich Mitstreitergefunden,die ebenfallshart<br />
an ihrerSchmerzgrenze vegetieren.Nach<br />
erfolgreichemÜberlebenvon Tageinsrottete<br />
mansichzusammen und lästerteinbekannterStudi-Art<br />
über denUnsinndieser<br />
Veranstaltung, dendrögen Dozenten,die<br />
Sinnfreiheitder Inhalte unddas man, wenn<br />
es denKursschon alsPflicht gebenmuss,<br />
diese wenigstens modernisieren könne.<br />
Und darüber,dassman zwei weitereTage<br />
so aufkeinenFallertragenkönne.Drum<br />
wurden kleine Flachmännermitgebracht. In<br />
höchstungesunder, ja fastselbstzerstörerischerManierwirdHochprozentiger<br />
in<br />
Pappkaffeebecher ausgeschenkt.Die erstenSchlückebrennen<br />
noch in derKehle.In<br />
ein, zwei Stundenwirdesgeheime Trinkspieleüber<br />
drei Tischreihenhinweggeben.<br />
Und einwohligesGefühl vonBenommenheit,dasseinen<br />
Tropfen Wärme in diekühleSee<br />
derLangeweilewirft…<br />
Rückblickend fragtman sich:War dasgesund?<br />
Kaum.Kann Langeweileuns wirklichsoweit<br />
treiben? SilkeOhlmeierweiß: „Langeweileagiert<br />
in verschiedenenDimensionen.<br />
Neben einemverlangsamtem<br />
Zeitempfindenoderdem Gefühl<br />
derSinnlosigkeit, kann sieauch<br />
mitMüdigkeit, Lethargie, Gereiztheit<br />
undUnruheeinhergehen. Die<br />
Folgen können langfristigsehr<br />
schädlich sein:Langeweilekorreliertmit<br />
Depressionen,Risiko- undSuchtverhaltenoderArbeitsunfällen.ZudiesenZusammenhängengibtesviele<br />
quantitativeStudien.“Nicht<br />
schwer vorstellbar,wie oftder Schnapsindie<br />
Pappbecher fließen würde,wennjeder Studientagsoaussehenwürde,wie<br />
dasungeliebte<br />
Blockseminar.SilkeOhlmeierrelativiertdie Gefahr<br />
einesbis in dieKrankheit treibenden Studiumsaber:<br />
„Langeweileander Uniführt meiner<br />
Meinungnacheherzum Schwänzenvon Seminarenund<br />
im schlimmstenFall schließlichzum<br />
Studienabbruch –diesist ja eine Situation, der<br />
manbesserentfliehen kann unddie mehr Abwechslungbereithält.“ImKontrastdazusieht<br />
sie, wieviele andere Forscher, Situationenam<br />
Arbeitsplatz. Hier gibtesForschungen zu einem<br />
PhänomennamensBore-Out, alsoquasi einer<br />
Artverwandten desBurn-Outs.Die Symptome<br />
sind ähnlich,Ohlmeiererklärtsie so:„Bore-Out<br />
beziehtsichinvielenForschungen,die ichgesichtethabe,<br />
aufdie LangeweileamArbeitsplatz.<br />
Damiteinhergeht einGefühldes Gefangenseins<br />
in einerSituation. Manist alsozeitlich<br />
oder inhaltlich vonseinerArbeitunterfordert,<br />
gleichzeitig willoderkann mandiese aber nicht<br />
BeweisstückimFalldes langweiligenBlockseminars: DerCollegeblock.<br />
„Langeweileist<br />
ein Tabuthema<br />
in unserer<br />
Gesellschaft.“<br />
quittieren.Beispiel:Ein 50-jährigerBeamter<br />
langweiltsichamSchreibtisch.Erkönntekündigen,<br />
aber dieAnreizezubleiben sind groß,etwa<br />
derfeste Vertrag, dieSicherheit, dasGeld.<br />
Wasfolgt,sindgesundheitlicheReaktionenauf<br />
dieseStresssituation.“Ein extremer Zustand,<br />
laut Ohlmeier,die Langeweile<br />
eher als Spektrum mitvielenAbstufungensieht<br />
–wobei Bore-<br />
Outdie wirklich massivste Form<br />
wäre.<br />
16:01Uhr<br />
Tagzweizieht sich. DieFlachmänner<br />
sindleer,der Schwipsverflogen,zurück<br />
bleibt einbrummenderSchädel.Die Sitznachbarin,<br />
immernochbegeistertvon den<br />
Möglichkeiten derWundermaschineComputer,<br />
hatmeinLeiderkanntund mirihreCollegeblockrückseitegespendet.Vielleichtwillsie<br />
aber auch nursocoole Kritzeleieneiner geplagtenKünstlerseele<br />
zur Showtragen. Ichhätte ihr<br />
Geld dafürabnehmensollen. Ichhätte ein<br />
Start-up gründensollen: „Kritzelcool<br />
–der totalfescheBlock!“ Ich<br />
hätte…nachHause gehensollen.<br />
Um 16:04Uhr istder Entschluss<br />
gefasst: Tagdreiwirdgeschwänzt.<br />
AusSelbstschutz. Alkoholist auch<br />
keineLösung. Dasschreibeich der<br />
Techniklegasthenikerin zwischen<br />
dieSkizzen verdorrter Bäumeund<br />
weinenderDinosaurier.<br />
FürSoziologin Silke Ohlmeier istdas keinezwingend<br />
verwunderlicheReaktion. „Neuere Strömungen<br />
in derLangeweile-Forschungbeschreibendie<br />
Langeweileals eine ArtSelbstregulierungsmechanismus.Esist<br />
zwar einnegatives<br />
Foto: Lukas Vering<br />
„Wenn ichnicht<br />
denganzen<br />
Schmerzder<br />
Langeweile spüre,<br />
dann ändereich<br />
nichts.“<br />
Gefühl, aber wieSchmerz hateseinen<br />
Sinn:Das Unangenehme fordertuns auf,<br />
etwaszuändern.Esgibteinen Anstoß,darüber<br />
nachzudenken,was falsch läuftund<br />
zu erkennen, dass wasich tueoffensichtlich<br />
nichtimEinklang mitmeinenWünschen,<br />
Interessen undFähigkeitensteht.“<br />
Langeweilehelfe unsalso, aufunsere<br />
Emotionenzuhörenund aufdie Spur zu<br />
kommen,was unseigentlich wirklichinteressiertund<br />
waswir machenwollen. Aufdie<br />
Lektionender Langeweile, sollte manauch<br />
im Studium hören. „Wennich mich malin<br />
einerPflichtveranstaltung langweile, muss<br />
ichjetztnicht sofort mein Lebenumkrempeln,wennich<br />
aber 80 ProzentmeinesStudiumsals<br />
langweiligempfinde,sollteich<br />
anfangen, darüber nachzudenken,obes<br />
für mich dierichtigeWahl ist.“<br />
Generell,soOhlmeier, müssten wirviel<br />
mehr darauf hören,was dieLangeweile<br />
unssagen will.IhreExistenz wird laut derSoziologinoft<br />
ignoriertodersogar geleugnet. „Wenn<br />
ichmit Leuten über dasThema rede,höre ichoft<br />
Dingewie:‚Langeweile? Da musstdumichnicht<br />
fragen,das habeich nicht! Werhat denn heutzutage<br />
noch Langeweile?‘Langeweileist einTabuthemainunserer<br />
Gesellschaft. Wirversuchen<br />
ständigLeerstellen im Lebenzuvermeiden –<br />
dieLangeweilezuvermeiden heißtabernicht,<br />
siezuüberwinden!“ Mitanderen Worten: Den<br />
Collegeblockvollkritzeln, bedeutetnicht,die<br />
Sinnlosigkeitder Situationaufzulösen. Manfüllt<br />
dieLeere nurmit etwassogehaltlosemwie Zuckerwatte.<br />
Oder anders:„EinBeispiel:Wennich<br />
jedesMal,wennich eine Minute Langeweilehabe,das<br />
Handy raushole, dann nimmt nichtdie<br />
Langeweileab, sonderndie Langeweileschwelle<br />
sinkt–manist immer schnellergelangweilt.<br />
Das ewigedurch Facebook scrollen istgenauso<br />
eine Vermeidungsstrategie,wie wenn manauf<br />
derArbeitzehnmal zurToilettegeht, noch eine<br />
raucht undmit denKollegenquatscht.“ Aufdie<br />
Langeweilezuhörenund Tagdreieines sterbenslangweiligenBlockseminars<br />
zu canceln, isthingegendie gesündere<br />
Alternative. Ohlmeier:<br />
„Wennich nichtden ganzen<br />
Schmerzder Langeweilespüre,<br />
dann bleibe icheherinder Situation<br />
–und ändere nichts.Man muss<br />
Langeweilealsoauch annehmen<br />
können. Manmussder Versuchung<br />
widerstehen, sich dieganze Zeit abzulenken<br />
unddie Leeremit Sinnlosem zu füllen,nur damitsie<br />
gefülltist.Dann kann ausLangeweile<br />
auch etwasPositives entstehen.“ LukasVering<br />
*Die hier dargestelltenEreignisse entsprechen höchstens lose wahren<br />
Tatsachen und sind zu rhetorischen Zwecken teilsstark fiktionalisiert.<br />
20<br />
Wintersemester2018/19
Wintersemester2017/18<br />
21
CAMPUS<br />
N EWS<br />
50 Jahre<br />
Aufbruch<br />
Zum50ten: Studierendedes Institutsfür Kunstund<br />
Materielle Kultur gestalteteneineAußenfassadeder TU um.<br />
Foto: Anna Kropp<br />
Ihrleuchtend grünes Zeichen an demschon von<br />
derA40 sichtbaren Hochhaus gehörtmittlerweile<br />
genausozum Bildder Stadt, wie BVB-Stadionund<br />
,,U‘‘.Gemeintist dieTechnische Universität Dortmund,ein<br />
Knotenpunkt für Wissenschaft undKulturandem<br />
sichdie verschiedensten Menschen<br />
untereinem Dachzusammenfinden. VonMaschinenbauerinnen<br />
über Sozialpädagogenbis hin zu<br />
Athleten, vielleichtauchzukünftige <strong>No</strong>belpreisträgeroderBundeskanzlerinnen.<br />
BeiihrerGründung im Jahr 1968 wardie TU allein<br />
Universität für Chemie.Der ersteeingeschriebene<br />
Student derTU, Dr.Ullrich Ratsch beschreibtdie<br />
Stimmungimallerersten Semester<br />
derTU-Geschichteineinem Interviewauf der<br />
unieigenen Websiteals eine ,,Stimmungdes<br />
Aufbruchs‘‘. Jeder wusste,dakommt noch<br />
mehr.Damitlag manrichtig.Inden Folgejahren<br />
wurde dasStudienangebot erweitert. Es folgten<br />
Fächer wieMathematik,Physik, Informatik und<br />
1973 daserste nicht- technische Fach:Sozialwissenschaft.<br />
Heuteumfasst dieTechnischeUniversität Dortmund<br />
16 Fakultäten in längstnicht mehr nur<br />
technischen Bereichen. 34 600Studierende<br />
können hier von300 Professorenin80verschiedenen<br />
Studiengängenausgebildet werden.<br />
Vielfaltist alsosowohl für Lehrende als auch für<br />
Studierende kein Fremdwort. Durch Integrations-<br />
undInklusionsprogramme,wie DoBuS<br />
(Studiumund Behinderung)wirdesvielenMenschenermöglicht<br />
an derTUzustudieren. Auch<br />
Studierende aus demAusland erhalten an der<br />
TU dieMöglichkeit ihre Plänezuverwirklichen.<br />
Deutschlandweitgenießt dieTUDortmundein<br />
hohesAnsehen understkürzlichwurdendie<br />
drei Fachbereiche Produktionstechnik,Werkstofftechnik<br />
undInformatikim,,Förderatlas<br />
2018‘‘ unterden Top-Tenforschungsstärksten<br />
Fachbereichenaufgezählt. Durch Projekte wie<br />
dieGründerallianzRuhr,welchejungenStartupsdie<br />
Möglichkeitgeben soll,imRuhrgebiet<br />
Fußfassenzukönnen,tragendie TU undihre<br />
Partnerdazu bei, dasRuhrgebiet auch nach<br />
demUni-Abschluss fürjunge Menschen attraktivzuhalten.<br />
KeineMidlife-Crisis<br />
Kommen wir nach allden Fakten nunaberzu<br />
dem, wasdie TU wirklich attraktiv macht.Die TU<br />
Dortmund hatsiebenMensenund Cafés,serviertwirdhiervegetarisch,vegan,fleischig<br />
oder<br />
in Snackgröße.EsgibteineSchwebebahn,die<br />
nach feierreichenVorabendenden Wegvon<br />
<strong>No</strong>rd-zuSüdcampuserleichtert.Der <strong>Campus</strong><br />
trägt unterStudierendenden Beinamen ,,Grüner<br />
<strong>Campus</strong>‘‘, da es so gutwie überall Wiesen und<br />
schattenspendende Bäumegibt, diezuruhigen<br />
Lernsessions oder auch maleinem Schläfchen<br />
einladen.Man greiftalsonicht zu hoch,wenn<br />
mandie TU als eine dercoolsten50-Jährigen<br />
derRegionbetitelt. Undauch vonMidlife-Crisis<br />
keineSpur–stattdessen wirddas Alterausgelassen<br />
zelebriert..Am18.12.2017läutetesie<br />
dasJubiläumsjahr ein. Im LaufediesesJahres<br />
präsentiertdie TU in diversen Veranstaltungen<br />
ihre Vielseitigkeit. VomJubiläumskonzert bis<br />
zum Naturwissenschafts-Festival ,,Highlights<br />
derPhysik‘‘.Gleichermaßen wirdmithilfe einer<br />
speziell zum AnlasseingerichtetenWebsite an<br />
dievergangenen 50 Jahreerinnert. Angefangen<br />
mitdem Baubeginn in 1966 undder offiziellen<br />
Eröffnung am 16.12.1968 bishin zum50. Geburtstag<br />
am 16.12.2018.IndiesemSinne:<br />
HappyBirthdayTU! AngelinaSeel<br />
Foto: TUDortmund /Roland Baege<br />
22<br />
Wintersemester2018/19
CAMPUS<br />
NEWS<br />
Fotos (2): Angelina Seel<br />
RUB isbeautiful<br />
Wem in denletztenMonaten eingelbesLogo<br />
bestehendaus drei dicken Bs begegnet ist, der<br />
hatsichinodervor einem,,Big BeautifulBuilding‘‘<br />
aufgehaltenund es vielleicht nichteinmal<br />
gemerkt .Einer dieserOrteist die Ruhr-Universität<br />
Bochum.<br />
Werschon einmal an derRUB war, derweiß: sie<br />
istgroß. UnzähligeStufen,Wege undmehroder<br />
wenigergut befestigte Pflastersteine sind hier<br />
zu finden. Nichtsdestotrotzist<br />
dieRuhr-Uni<br />
ein,,Big Beautiful Building“.<br />
DieseAuszeichnung<br />
tragen insgesamt<br />
46 Bauwerke in ganz<br />
<strong>No</strong>rdrhein-Westfahlen.<br />
Das gleichnamige Projekt<br />
wurde vonder InitiativeStadtBauKultur<br />
NRW undder TU Dortmund<br />
insLeben gerufen.Das<br />
Ziel ist, auf<br />
Nachkriegsarchitektur<br />
aufmerksam zu machen.Das<br />
,,Beautiful‘‘<br />
beziehtsichdabei nicht<br />
aufdas äußere Erscheinungsbild<br />
desBauwerkes,<br />
sondern aufdas,was hinterseinerFassade<br />
lauert,alsoInnovationund mutige Ideen. DenTitel,,Big<br />
Beautiful Building‘‘ tragen Bauwerke,die<br />
zwischen 1950 und1970errichtetwurdenund<br />
dieinbesondererWeise denCharakter der<br />
Nachkriegszeitwiedergeben.Dieserwar geprägt<br />
vonZukunftsvisionenund Hoffnung auf<br />
eine fortschrittlicheund friedvolle Welt. Aus<br />
demSchuttund denTrümmerndes Kriegessollte<br />
wieder Lebenentstehen.Essollten Orte geschaffen<br />
werden,die dieBürgerdes Landes<br />
gleichzeitig zusammen-und voranbringen.<br />
Eingutes Beispiel dafür istdie Ruhr-Universität<br />
Bochum.Auf denerstenBlick istduRUB eher<br />
Graubau an Graubau an Graubau undinder Mitte<br />
dasHerzstückder Universität,das Audimax.<br />
Schon vonweitemist zu erkennen, dass dieses<br />
Gebäudemit seiner markantenArchitekturbesonders<br />
ist. Doch wiegesagt: Es istder genauereBlick,der<br />
es „Beautiful“ macht.Wie alleAusgezeichneten<br />
Bauwerke bringt auch dasAudimaxMenschenunterschiedlichster<br />
Kulturen<br />
undInteressengruppen zusammen.Unter den<br />
anderenTitelträgernbefindensichKirchen,<br />
Schulen, Verwaltungsgebäude undWohnbauten<br />
undallehaben siegemeinsam,dassdurch sie,<br />
mitihnen oder in ihnen eine Gemeinschaft entstehen<br />
kann,die denhöchstenWertder<br />
Nachkriegszeit,<br />
dieDemokratie, vertritt.<br />
,,Big Beautiful Buildings‘‘ soll<br />
aber nichtalleinuns Bürger<br />
aufdie Nachkriegsmoderne<br />
aufmerksam machen, vorallemder<br />
Politiksolldas Projekt<br />
einAnsporn sein,diese Bautenzufördern<br />
undzurestaurieren undsomit<br />
vergangene Fehler wieder gut zu machen.<br />
AngelinaSeel<br />
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Wintersemester2018/19<br />
23
UNVERPACKT<br />
Foto: FLinse &Co Foto: Von Grünstadt<br />
Foto: Füllbar Witten<br />
Hatman einmal dieAugendafür geöffnet,<br />
wie viel unnötigerVerpackungsmüll<br />
sich um diealltäglichen Einkäufewickelt,<br />
siehtman nichts anderes mehr.Außer<br />
mangehtineinen Unverpackt-Laden.<br />
Wir zeigen,woinder Region mandie<br />
umweltbewussten Shops findet.<br />
FüllbarWitten<br />
Einerder ersten Unverpackt-LädenimRuhrgebiet findetsichinWitten. Die<br />
„Füllbar“ wurde vonStudierendender UniWitten/Herdecke gegründet und<br />
bietet seit mehr alseinem Jahr WarenohneVerpackungan. Zu kaufen gibt<br />
es nebenklassischen Produktenwie Reis,Nudeln,Hülsenfrüchte, Gewürze,GetreideoderKaffe<br />
auch Knabbereienwie Bananenchips,TrockenfrüchteoderBruchschokolade,sowie<br />
saisonales Gemüsevom Wetteraner<br />
HofSackern.Auch Hygiene- undPutzartikel stehen im Sortiment. Werohne<br />
passendenBehälteraufkreuzt, kann Gläser,Stoffbeutel undCo. vorOrt<br />
erwerben.Workshops, Seminare undandereFormaterundumnachhaltige<br />
Themen beherbergt dieFüllbar ebenfalls.<br />
Steinstr.15, Witten; Mo-Fr14-18h, Sa 10-14h<br />
fuellbar-witten.de<br />
BIOKUBochum<br />
DerBio-und Kulturmarkt am Kortländer Kiez,Bochums aufstrebender<br />
Szeneecke,bieteteinesobreitewie spannende Auswahl vonWaren. Nahrungsmittel,<br />
Second-Hand-Kleidung, regional gewonnener Honig, Gemüse<br />
oder selbst abfüllbarerReisstehenneben handgefertigtemSchmuck und<br />
BüchernzuThemenwie SelbermachenoderUmweltbewusstsein.Der stylischeShop<br />
mitrustikalen, modernen Holzmöbelnplant zudem, Veranstaltungsstätte<br />
undCo-Working-Spacezuwerden. Sympathisch istdieserLaden,<br />
beidem mankurzvor Ladenschluss auch schon malein Brot geschenkt<br />
bekommt.<br />
Herner Str.14, Bochum;Mo-Fr 10-20h,Sa10-18h<br />
facebook.com/biokubochum<br />
Shopping<br />
ohne Plastik<br />
Glücklich unverpackt Essen<br />
Ob Kichererbsennudeln oder Haferflocken,obNüsse oder Müsli, ob vegane<br />
Schokolade oder frisches Gemüse: „Glücklichunverpackt“ versorgt den<br />
bewusstenKonsumenten mitetlichen Nahrungsmitteln. Darüber hinaus<br />
findensichhierauch Hygieneartikelwie Seifenbarren, abzapfbare Waschmittel<br />
oder plastikfreie Kämmeund Bürsten. Nichtseltensteigen in den<br />
Räumlichkeiten auch Kleidertauschpartys,DIY-Workshopsund Vorträge.<br />
Rosastr. 38,Essen;Mo+Di+Fr10-18h,Mi10-19h, Do 11-18h,Sa10-16h<br />
facebook.com/gluecklichunverpackt<br />
VonGrünstadtEssen<br />
<strong>No</strong>ch mehr unverpackte WarenfindenEssener im VonGrünstadt. Dieser<br />
schick hergerichteteShop konzentriert sich aber aufHaushaltswarenund<br />
Alltagsgegenstände.Heißt:Handcreme zum Abfüllen, unverpacktesToilettenpapieraus<br />
Bambus,Holz-Wäscheklammern, umweltbewusste Zahnbürsten,<br />
Bio-Feueranzünder, kompostierbaresGeschirr,plastikfreie Butterbrotdosen,Trinkflaschen,Hand-Kaffeemühlenund<br />
andere Küchenutensilien.Wer<br />
einrundumplastikfreies Lebenanstrebt, kann Stammkunde<br />
werden –und dienötigen Praktiken beiWorkshopsund Vorträgen lernen.<br />
RellinghauserStr.110,Essen;Mo-Mi+Fr10-19h, Do 10-20h,Sa11-16h<br />
facebook.com/vongruenstadt<br />
AllerleiVerpackungsfrei Bottrop<br />
Wernicht langeerklären will,kauft sich schlau:DieserBottroper Ladeneinesumweltbewussten<br />
Mutter-Sohn-Gespannsverkauft allerlei Waren–<br />
undzwar verpackungsfrei.Easy. Neben Backwarenund frischen Produktenwie<br />
Butter oder Joghurtstehenauch Pflegeprodukte, Reinigungsmittel<br />
undHaushaltswarenzum Verkauf. Oder unverpacktes Tierfutter!Heißist<br />
auch dieMöglichkeit, sich sein Müsli aus allerleiZutaten onlineselbstzusammenzuwürfeln<br />
unddann im Geschäft abzuholen.Wer lernen will,wie<br />
manein Gemüsenetz häkeltoderGurken einkocht,kann sich hier zu so<br />
mancherlehrreicherVeranstaltung anmelden.<br />
Hochstr. 11,Bottrop,Mo-Fr 9-18.30h,Sa9-15h<br />
allerlei-verpackungsfrei.de<br />
24<br />
Wintersemester2018/19
UNVERPACKT<br />
WE<br />
Y<br />
Mehr<br />
Jugend forscht<br />
pro m 2<br />
FLinse &Co. Düsseldorf<br />
Im schön hippenDüsseldorferStadtteil Flingern darf einUnverpackt-Ladennatürlichnicht<br />
fehlen. BeiFLinsegibt’snicht nurLinsenund andere<br />
Nahrungsmittel plus Haushaltswarenzum Abfüllen,sondern auch eine<br />
einzigartige Mühlen-Bar.Hierkann manseinMehlund seinen Kaffee<br />
frisch undvor Ortselbermahlen undGetreide-Flockenselbstherstellen<br />
undmit Samen, Trockenfrüchten undanderen Zutatenzum DIY-Müsli<br />
kombinieren.<br />
Lindenstr.165,Düsseldorf; Di 10-14+15-19h, Mi 9-14 +15-19h, Do 10-<br />
14 +15-20h, Fr 10-14+15-19h, Sa 10-14h<br />
flinse.co<br />
TanteLeMi Mönchengladbach<br />
Dieser Unverpackt-Ladenwirdvon demgemeinnützigem undehrenamtlichen<br />
Verein Eine Erde e.V. betrieben: Bevorman alsofröhlich in denverpackungsfreien<br />
Kaufrausch fallen kann,tritt mandem Verein zunächstbei.<br />
TanteLeMibietetausnahmslos unverpackte,veganeBio-Produkte. ErwerbbarsindLebensmittel,<br />
Körperpflegeprodukteund Reinigungsmittel.<br />
Gasthausstr.68-70,Mönchengladbach; Mi 17-20h,jeden 1.+3. Sa 11-15h<br />
tantelemi.wordpress.com<br />
TanteOlga Köln<br />
Eine großeAuswahl an Hülsenfrüchten,Müsli,Pasta undReisbietetKölns<br />
erstgeborenerUnverpackt-Laden. Auch Keimlinge,Trockenfrüchteund ein<br />
Baukastensystemvon Produkten, mitdenen manReinigerund Kosmetik<br />
selbst herstellen kann,werdenangeboten.Auch Kaffee wirdserviert.<br />
Berrenrather Str. 406, Köln; Di-Fr10-19h, Mo+Sa10-15h<br />
tante-olga.de<br />
migori Köln<br />
Auch in KölnsSüdstadtwirdplastikfreieingekauft. Beimigorifindensich<br />
Nudeln,Reis, Knabbereienund Co.zum Abfüllen undzudemauch Milchprodukte,<br />
Kaffee,Gewürze,Brotund Drogerieartikel.Dabei werden Erzeugeraus<br />
Köln unddem näheren Umfeld bevorzugt.<br />
BonnerStr.66, Köln; Mo-Fr10-19h, Sa 10-16h<br />
migori.de<br />
LukasVering<br />
Wintersemester2018/19<br />
Foto: Anna Kropp<br />
O<br />
U<br />
www.<strong>coolibri</strong>.de<br />
MESSE ESSEN GmbH<br />
Grugahalle<br />
Messeplatz 2<br />
D-45131 Essen<br />
Mietwohnungen, bei denen auch die<br />
Kleinsten Großes erkunden können,<br />
finden Sie nur auf www.gebag.de.<br />
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individuell und bezahlbar. Haben Sie<br />
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Grugahalle<br />
1958 -2018<br />
Terminstand: September 2018 . Änderungenvorbehalten<br />
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VIELFALT!<br />
06 | 10 | 2018-<br />
07 | 10 | 2018 Hochzeitsmesse Die Messe rund ums Heiraten<br />
14 | 10 | 2018 Mädchen Klamotte Der Mädchen-Flohmarkt<br />
20 | 10 | 2018 Festival Glamotion CelebrateTenYearsTogether<br />
31 | 10 | 2018 Oslo Gospel Choir „Messiah“<br />
04 | 11 | 2018 Schallplattenbörse im Foyer<br />
10 | 11 | 2018 Subergs Ü-30 Party Mehr als eine Party<br />
17 | 11 | 2018 Koncert Gwiazd Live2018<br />
01 | 12 | 2018 Oldie Nacht Essen mit Glitterband,T-Rexu.a.<br />
07 | 12 | 2018 Bülent Ceylan „Lassmalache“<br />
<strong>08</strong> | 12 | 2018 Bounce &Orchestra The Bon Jovi Symphony<br />
13 | 12 | 2018 257ers „Auf Basis vonLive2018“-Tour<br />
15 | 12 | 2018 Lasst uns Weihnachts- Kindgerechte Lieder<br />
lieder singen zum Mitsingen<br />
16 | 12 | 2018 Mädchen Klamotte Der Mädchen-Flohmarkt<br />
design: com.formedia .Ute Glebe .www.comformedia.de<br />
25
KONZERTE<br />
Tonbandgerät<br />
Foto: Dennis Dirksen<br />
Klang-<br />
Foto: Michael Wuermer Foto: Wolf Daubin<br />
Chuckamuck<br />
Culk<br />
Ob feiner Indiepop, brachialesGitarrengeschrammeloderlässiger<br />
Hip Hop–<br />
wir zeigen,welche Klangkünstler in<br />
denkommendenMonaten dieBühnen<br />
der Region mit ihrer Musik verzaubern.<br />
künstler<br />
terneKonzertformat zumAusprobierenund Rumexperimentieren namens<br />
„WerkimFortschritt“seine Pfortenund lädtzum Begutachten derklangvollen<br />
Studi-Ergüsse. Kuratiertund moderiertwirddas facettenreiche Programm<br />
vonGesangsdozent undSoulprofessor Jeff Cascaro.<br />
17.10. BahnhofLangendreer,Bochum<br />
Chuckamuck<br />
Siesinddie „Roboter derLiebe“, diedie Erde zumschönsten PlatzimAll<br />
machenwollenund zu langeamStrandvon KohPhangan saßen. Chuckamuck<br />
aus dergroßenHauptstadtmachengaragigen Rock miturigenTextenund<br />
Indiegefühl. Irgendwieverschroben,irgendwieunbedarft,irgendwietotal<br />
liebenswert. So einschlurig-schönerMix aus PeterLicht,Isolation<br />
Berlin undirgendeiner Dorfpunkbandvom plattenLand.<br />
5.10.Hotel Shanghai,Essen<br />
Umse<br />
DerursympathischeRapperaus Ratingen bringt entspannte Tracks auf<br />
zeitlosenOldschoolbeats. Textlich wirdmit Scharfsinn,Reflexionsvermögenund<br />
Beobachtungsgabe gepunktet.Nur Gangsterallürenund Machoshit<br />
suchtman vergeblich –auch aufdem neuenTonträger „Durch Die<br />
Wolkendecke“, aufdem nachdenklicherund zeitkritischer gerapptwird.<br />
10.10. Grammatikoff, Duisburg<br />
Lygo<br />
Dieses Bonner Trio bedientGitarre,Drums,Bassund Stimmbänderauf<br />
harteArt undWeise.IhrentemporeichenPost-Hardcore-Sound unterfüttern<br />
siemit selbst-und weltkritischenTextenauf DeutschüberZweifel,<br />
Festgefahrensein undWut.Liveist dieBandein Tornado, derjeden Körper<br />
zumWirbelnbringt.<br />
12.10. Druckluft, Oberhausen<br />
Werk im Fortschritt<br />
WeramInstitutfür Populäre Musikstudiert,der machtwahrscheinlich<br />
Musik. Und diekann manjamal vorstellen!Drumöffnetdas eigentlich in-<br />
Juniore,Culkund Inseln<br />
Dreifache DosisimFZW:Aneinem AbendstehendreisauguteActsauf einerBühne,<br />
dieganzunterschiedlicheVisionenvon modernem Poppräsentieren.HinterJunioreaus<br />
FrankreichstecktAnnaJeanmit ihrerBand, derenenigmatischeSongs<br />
wieangenehme Fieberträumeder 60er klingen.<br />
EinbisschenSurfRock, einbisschenSehnsucht, einbisschenUtopie–<br />
undalles très français.Dazu:WienerWeltschmerz-Pop mitdramatischem<br />
Sinn für Melodievon Culk undnoisigerRockimSinnedes deutschen<br />
Post-Punks der80ervon derMünsteraner Band Inseln.<br />
24.10. FZW, Dortmund<br />
Reis against the Spülmachine<br />
WerandiesemBandnamen ohne Schmunzeln vorbeikommt, derschafft<br />
es sicher auch ohne Zwerchfellstimulationdurch daskomödiantische<br />
Abendprogramm mitmusikalischer Unterwanderung dieses Duos.Oder<br />
hatzuvielBotox gespritzt. Aber auch mitzuvielNervengift in derStirn bekommt<br />
manfeinste Parodien beliebterStücke aus Popund Rock geboten.<br />
Kurz:Ja, is so wieLumpenpack–abermit Covern!<br />
26.10. ZecheCarl, Essen<br />
Tonbandgerät<br />
Ach, immer dieseverschludertenIndiekids mitihren Lockenköpfen, verschlafenen<br />
Augenund großartigenSongs voller Poesie undLebensgefühl.<br />
DieHamburgerPopkids vonTonbandgerät können all dieseKlischees<br />
wundervollbedienenund mausern sich aktuell zu so etwaswie einem<br />
zeitgemäßenHybriden aus WirsindHelden undOkKid.Jammi Jammi<br />
Wohlfühlpop!<br />
2.11.Rotunde, Bochum<br />
26<br />
Wintersemester2018/19
KONZERTE<br />
DreamWife<br />
Foto: Sonic PR<br />
DreamWife<br />
DiesedreiTraumfrauen aus London brettern lustvoll poppigenRock, der<br />
sich an Krachund Schrammel genausosehrerfreut,wie an ohrwurmfähigenRefrains.<br />
Einbisschenmelodiöses SchreddernàlaYeahYeahYeahs,<br />
etwasvon derkrudenKühleder Cardigansund eine gewisse<strong>No</strong>teThe<br />
Strokesbeschreiben denSound schon ganz gut.Livesinddiese Damen<br />
eine beeindruckende Wonneund eine bestaunenswerteWuchtzugleich.<br />
16.11. HotelShanghai,Essen<br />
Dicht und Ergreifend<br />
Darauf mussman stehen: DieseHip-Hop-Burschenrappen aufbayrisch.<br />
Fies,dassdas dank feisten Beats, dicker Tuba undlässigenVocals irgendwieziemlich<br />
cool klingt. Zu allemÜberflüsswirdder Sprechgesang live<br />
auch noch voneiner ziemlich abgehenden Band unterstützt, diedieses<br />
Erlebnis einfachsehr(unddalügt derBandnamenicht)dicht undergreifendmacht.Also:<br />
Keine morschen Hacksenzeigen!<br />
21.11. Bahnhof Langendreer,Bochum<br />
PressureAir Festival<br />
Zugegeben:Beider Recherchezur Namensbedeutung dieses Festivals ist<br />
demschreibendenAutor peinlich spät aufgefallen,dassessichwohlum<br />
diepseudoenglischeÜbersetzungdes Austragungsorthandelt: Druckluft.<br />
Nun. Aufspielen werden hier etwa diePost-Punker vonLoveA,die Punkrocker<br />
vonLeto, dieDeutscheLaichen aus Göttingenmit energetischemRiot<br />
Grrrl Punk oder Kruste –dem Namennachoffensichtlich eine Punkband<br />
alterSchule. Merke:Punk istder gemeinsame Nenner!<br />
23.+24.11. Druckluft, Oberhausen<br />
KONZERTE |KABARETT |COMEDY |PARTYS<br />
Matt Pless<br />
In schöner Regelmäßigkeitsteigen im veganenWittenerBistroThe Curly<br />
Cowkleine, aber sehr feine Konzerte. So etwa am 1.12., wenn derNew Yorker<br />
Matt Plessseinenlyrischen„hippiepunk“-Folkrockspielt. Klingt nach<br />
Songwriter-Musik mitmehrPfeffer undkritischerenTexten. Dazu werden<br />
übrigens DIY-Kurzfilmeaus <strong>No</strong>rthCarolinagescreent.<br />
1.12.The CurlyCow,Witten<br />
257er<br />
Manchmal brauchtman’s:EinfachalleHemmungen fallen lassen,das Holz<br />
umarmen unddas Lebenmit hirnfrei gutgelauntem Spaß-Hip-Hop abfeiern.<br />
Dann dürfen es auch maldie 257eraus demschönen Essensein.<br />
13.12. Grugahalle,Essen LukasVering<br />
Wintersemester2018/19<br />
www.zechecarl.de<br />
facebook.com/zechecarl<br />
Wilhelm-Nieswandt-Allee 100 |45326 Essen<br />
27
AUSSTELLUNGEN<br />
Foto: Deimage /Massimo Colombo Foto: Tony Oursler: N^u 2016, courtesy the Artist /Galerie Hans Mayer<br />
Vonwegen verstaubteGemälde:Wir<br />
zeigen Ausstellungen, dieden Kunstbegriffmit<br />
frischer Lebendigkeit füllen.<br />
Voninteraktiven Installationen<br />
überWeltverschwörungen biszu<br />
spannenden Street-Art-Künstlern.<br />
Ansichtssachen<br />
durchverschiedensteMediendie Machtund derEinfluss vonVerschwörungstheorien<br />
sichtbar gemacht werden.AberAchtung:Nicht alles isteindeutig!<br />
Und dieWahrheitist irgendwo da draußen... oder so.<br />
Bis18.11., NRW-Forum, Düsseldorf<br />
Foto: Eckart Hahn, nothingness, 2015 ©Eckart Hahn<br />
ComputerGrrrls<br />
Vonden Programmiererinnen zu Beginn des20. Jahrhundertsbis zumCyberfeminismus<br />
–diese Ausstellung verfolgt dasVerhältnis vonFrauen<br />
undTechnologie. DieversammeltenKunstschaffendenhinterfragenpopuläre<br />
Vorstellungen,decken unbekannte Geschichtenauf undbeschäftigen<br />
sich mitGenderfrageninden BereichenBig Data, KI,Hackenund Co.<br />
27.10.-24.2. HMKV im Dortmunder U, Dortmund<br />
Dreifach Ausstellung<br />
Einüberbordendes Geflechtaus Zeichnungen; großformatigeFotos,die zu<br />
sprechen scheinen wieFilmszenen; Gemälde,die wieeineSkulpturaus<br />
derWandschießen: DieaktuelleDreifach-Ausstellunginder Bochumer Galeriemist<br />
mehr alseinen Besuch wert,alleinschon wegendes Schlosspark<br />
Weitmar, in densichdie Galerieeinschmiegt. Diedreiausstellenden<br />
Künstlerinnen sind EvelinaCajacob,AinoKannisto undElisabeth Vary.<br />
Bis24.11.Galerie m, Bochum<br />
The PlaygroundProject<br />
Das Schlüsselwort„interaktiv“mal richtigauf dieSpitzetreiben –das hat<br />
mansichinder Bonner Bundeskunsthallegedacht undauf demDachund<br />
Vorplatz derHalleeinen kunstvollenSpieplatz aufgebaut. Fachsprachlich<br />
heißtdas:„DenBesuchenden wirdermöglicht, Kunstspielend, partizipativ<br />
undperformativ zu erleben“.Umgangsprachlich will mansagen: Es gibt<br />
Kicker,Partnerschaukeln, frecheWasserfontänen,verspiegelteTischtennisplatten,<br />
dieBonn-Slide-Rutsche,Legosteine,einebuntbeschriftete<br />
Skaterampe ,einen Karaokecontainer undsovielmehr, dass einemglatt<br />
derKopfvor Freude platzenkönnte! Im Museum selbst gibtesdann noch<br />
eine Ausstellungzum ThemaSpielplätze, dievor allem zwischen den50-<br />
ernund 80ern teilswahnwitzigkonzipiertwurden. Und wassollman sagen?<br />
Auch hier gibt’ssomanche interaktiveInstallationzum durchkriechen,draufklettern,runterrutschenund<br />
ausprobieren.Hin!<br />
Bis28.10., Bundeskunsthalle,Bonn<br />
Im Zweifel fürden Zweifel: Die große Weltverschwörung<br />
Fake News!InWirklichkeit warenesdie Illuminati! Und UFOs haben den<br />
noch lebenden TupacShakurentführt!Ja, manchmal stecktdie Welt voll<br />
Wahnsinn –wie gut,dassindieserinternationalen Gruppenausstellung<br />
Die Geste<br />
ZumJubel in dieHöhegestreckte Arme, einganzstinkiger Finger oder flehende<br />
Hände –Gestensindsoetwas wiedie körperlichen Verlängerungenunserer<br />
Emotionen. DieOberhausener Ludwiggalerieversammeltin<br />
ihrerAusstellung „DieGeste“rundumdiese nicht-sprachlicheArt der<br />
KommunikationWerke aus unterschiedlichenZeitenund Regionen –ob<br />
da wohl kulturelleMissverständnisse zwischen Merkel-Raute undasiatischenSkulpturenentstehen?Und<br />
warumsieht WolfgangMattheuers „Der<br />
Jahrhundertschritt“eigentlich so verdächtig nach Dabbing aus?<br />
Bis13.1.19., Ludwiggalerie,Oberhausen<br />
DerBergruft<br />
Waswillder Gasometereigentlich noch?Die höchsteAusstellungshalle<br />
desKontinentsist er schon,dochgreifen dieHände noch höher.Bis zum<br />
Dachder Welt: Dieneue Ausstellung„DerBergruft“ versammeltschwindelerregendeAnsichten<br />
vonden höchstenGipfeln derWelt, haarsträubendenAbenteuergeschichten<br />
vonBergsteigernund auch so manche schockierende<br />
Erkentnissüberdie Höhepunkte desGlobus.Dazu:Einegigantische<br />
Matterhornskulptur, dievon derDecke hängt.Schon schwindelig?<br />
Bis30.12., Gasometer,Oberhausen<br />
28<br />
Wintersemester2018/19
AUSSTELLUNGEN<br />
COMING SOON ADVERTORIAL<br />
Foto: ©Aino Kannisto, Untitled (Face Covered by Smoke), 2010, Courtesy Galerie mBochum<br />
Foto: fb©Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH<br />
BÜLENT CEYLAN<br />
Lachen ist die beste Medizin und das, obwohl<br />
sich auch immer wieder Menschen krank, schief<br />
oder kaputt lachen. Auf jeden Fall ist es schwer<br />
ansteckend! Es ist aber weniger die medizinische<br />
Seite des Lachens, die BÜLENT CEYLAN in<br />
seinem neuen Programm LASSMALACHE zum<br />
Thema macht. Es ist die Gesundheit der Seele<br />
und des Geistes, die durch Lachen und Humor<br />
nachhaltig beeinflusst werden. Wenn auch<br />
manchmal nur für ein paar wunderbar lustige<br />
Stunden.<br />
07.12.2018 Essen<br />
22.03.2019 Dortmund(TVAufzeichnung)<br />
30.03.2019 Köln<br />
Ticketsanallen bekanntenVVK Stellen und unter<br />
www.eventim.de∙Infos:www.p-promotion.info<br />
MARIO BARTH<br />
Wer glaubt, das Thema Mann/Frau sei<br />
irgendwann erschöpft, irrt: Der größte<br />
Paartherapeut der Galaxis weiß wieder<br />
Erstaunliches aus dem Beziehungsalltag<br />
zu berichten. Mit seiner scharfsinnigen<br />
Beobachtungsgabe ist er zu der Erkenntnis<br />
gekommen: „Männer sind faul, sagen<br />
die Frauen“.<br />
16.11.18 Oberhausen 30.11.18 Bochum<br />
26.01.19 Dortmund 16.02.19 Düsseldorf<br />
09.03.19 Köln<br />
Ticketsanallen bekanntenVVK Stellen und unterwww.<br />
eventim.de.Weitere Infos unterwww.p-promotion.info<br />
Twenty-Two Hours /The Tempest Society<br />
Zwei Videoarbeitender französisch-marokkanischen Künstlerin Bouchra<br />
Khalili sind derzeitimMuseumFolkwang zu sehen. In „Twenty-TwoHours“<br />
(43Minuten)reden Mitglieder derBlack LivesMatter-Bewegungund der<br />
BlackPanther Partyüberden Kampfvon AfroamerikanernumGleichberechtigung,während<br />
„The TempestSociety“insechzig MinutendreiAthenerfokussiert,<br />
dieüberHeimat undEuropadiskutieren.<br />
Bis21.10.MuseumFolkwang,Essen<br />
Aberich schriebmich verrückt<br />
VorzweiJahrenstarb derSchriftstellerund Nachtportier desBochumer<br />
Schauspielhauses WolfgangWelt: Fürdie einenWelteiner dergrößten<br />
deutschen Schriftstellerder jüngerenVergangenheit,andereunterschätztenoderignorierten<br />
ihn.Diese AusstellunggewährtEinblickeinunveröffentliches<br />
Material aus demNachlassund privatenSammlungenund<br />
macht diePersonund dasPhänomenWolfgangWelterfahrbar.<br />
Bis18.11., Heinrich-Heine-Institut,Düsseldorf<br />
CRASH, PRO176, SOTEN<br />
Gleich drei Street ArtKünstleraus drei Eckender Welt versammeltdie<br />
44309Street//ArtGalleryfür ihre aktuelleAusstellung. Dabeiist derNew<br />
Yorker Graffitikünstler JohnCRASH Matos, derinden 70ernZügemit seinerKunst<br />
versah undheute in allerleiDauerausstellungen hängt.Zudem<br />
werden auch Leinwändedes Pariser PRO176 aufgehängt,dessen unverkenntlicheInspirationen<br />
in denpsychodelischen Comics vonJackKirby<br />
liegen. Letzter im Bunde: derKopenhagener Sotenmit farbstarken Tags.<br />
Bis27.10., 44309Street//ArtGallery,Dortmund<br />
Lukas Vering<br />
Wintersemester2018/19<br />
QUATSCH COMEDYCLUB<br />
Deutschlands bekannteste Stand-Up-<br />
Comedy-Show ist live noch besser als<br />
im TV, denn hier erlebt Ihr Comedy<br />
so, wie sie sein muss: hautnah und vor<br />
allem unzensiert! Ein Moderator präsentiert<br />
vier verschiedene Comedians.<br />
Durch die Mischung aus ganz unterschiedlichen<br />
Humorrichtungen, hat hier<br />
wirklich jeder etwas zum Lachen!<br />
21.&22.09.2018 19. &20.10.2018<br />
16.11.2018 21.&22.12.2018<br />
Club im CapitolTheater Düsseldorf<br />
Ticketsschon ab 21 €<br />
www.capitol-theater.de oder 02 11 -734 40<br />
BOYBANDS FOREVER<br />
Die spektakuläre Live-Show BOYBANDS<br />
FOREVER mit den einzigartigen Songs<br />
von „Take That“, „Backstreet Boys“<br />
und Co. geht im Herbst 2018 aufgrund<br />
des triumphalen Erfolges und der ungebremsten<br />
Nachfrage erneut auf große<br />
Deutschlandtournee.<br />
<strong>08</strong>.11.2018 TheateramMarientor,<br />
Duisburg<br />
14.11.2018 Mitsubishi Electric Halle,<br />
Düsseldorf<br />
TICKETS unterwww.eventim.de<br />
29
VERLOSUNGEN<br />
Foto: Amol Raval<br />
Für Gewinner<br />
Wirhauen einen raus!Auf dieser Seitefindet ihrjede Menge<br />
Verlosungen vonTicketsbis zu Blu-rays.Teilnehmen könntihr<br />
ganz einfach undohne Anmeldung auf<strong>coolibri</strong>.de –imMenü<br />
einfachunter Serviceauf Gewinnspieleklicken.VielGlück!<br />
Feines aus dem Weltall<br />
DerHerbstbrichtan, dieTagewerdenlänger, dieDunkelheitnimmt Überhand.KeinGrund<br />
zumMurren!ImmerhinlassensichamfinstrenNachthimmel<br />
Sternenbildervielbessererkennen. WerdanochNachhilfe<br />
braucht, sollte maldas Bochumer Planetariumbesuchenund sich eine fesche<br />
Astronomieshow gönnen.Wir verlosen einGoodie-Bagfür alleSternhimmelliebhaber.<br />
<strong>coolibri</strong> verlost zwei<br />
Gutscheine fürdas<br />
PlanetariumBochum<br />
(Vorstellung nach<br />
Wahl)plusGymbag,<br />
eine PackungAstronautennahrungund<br />
die Bücher „Sterne<br />
finden–ganz einfach“<br />
und „Perlendes<br />
Südhimmels“.<br />
Lachenist diebeste Medizin<br />
Bülent Ceylan, derKomiker mitder langen,schwarzen Prachtmähneund<br />
dentausend Persönlichkeiten,führt sein inzwischen zehntesBühnenprogramm„Lachmalache“auf<br />
Tour.Darin geht’s umsLachenals Waffe, Reflex,Ablenkung,<br />
Wunderheilmittel undsoweiter.<br />
<strong>coolibri</strong> verlost je 3x2Ticketsfür Bülent Ceylan am 7.12.inder Grugahalle<br />
Essen fürMario Bartham30.11.imRuhrCongress Bochum.<br />
TemporärerMega-Club<br />
DieBigCityBeatsWorld Club Dome Winter Edition(16.-18.11.,MerkurSpiel-<br />
Arena,Düsseldorf) versteht sich als Club-Happening. Dank einesschwindelerregend<br />
starbesetzen Line-ups mitu.a.den BlackEyedPeas, Marshmello,<br />
Hardwell undGestörtaber<br />
GeiL undüber100 Acts auf20<br />
Floors kann dasEvent gutund<br />
gerneals größtertemporärerClub<br />
desPlanetenbezeichnetwerden.<br />
<strong>coolibri</strong> verlost 2x2Clubtickets für<br />
dieBigCityBeatsWorld Club Dome<br />
WinterEdition.<br />
SchrägeGags<br />
<strong>No</strong>ch mehr Stoffzum Lachen: DerQuatschComedyClublädtzumehreren<br />
Terminen im Herbstins Düsseldorfer Capitol. Diverse Comedianssorgen<br />
hier für langanhaltende Lacher,während ModeratorThomas Herrmanns<br />
mitHonigkuchenpferdegrinsendurchsProgramm manövriert.<br />
<strong>coolibri</strong> verlost 3x2Tickets füreinen Termin nach Wahl.<br />
Aufder Lauer<br />
DieDokumentation „Auf derJagd–Wemgehört<br />
dieNatur“ nimmt denZuschauer mitauf einen<br />
Spaziergang durchdie hiesigen Wälder.Dabei<br />
sollen aber nichtbloßschicke Naturaufnahmen<br />
betören,sondern auch kritische Fragen gestellt<br />
werden: Wemgehörtder<br />
Wald,gibtesnochunberührteNatur,gehörtder<br />
Wolf erschossen,ist dieJagd<br />
noch zeitgemäß, werden Rehe unsere Wälder aufmampfen?<br />
Ohne Zeigefingerfasst RegisseuringAlice<br />
Agneskirchnerdiese Themenfelder zusammen.<br />
<strong>coolibri</strong> verlost 3DVDs von„Aufder Jagd –Wem gehört<br />
dieNatur?“.<br />
Schneetreiben<br />
Bisdie ersten weißenFlocken fallen,dauertesvermutlich noch.Wer aber<br />
jetztschon Bock aufWinter(undvor allem Wintersport) hat, denbeglücken<br />
wirmit einemAusflug insAlpincenterBottrop.Neben einersteilen<br />
Abfahrtfür Ski- undSnowboardfahrersamt Lift werfen wirnochfreiesEssen,<br />
Trinken undMaterialausleihedrauf.Nudenn: Hals undBeinbruch!<br />
<strong>coolibri</strong> verlost2x2 All-Inklusive-Tickets(einlösbarMo-Do, gültig bisEnde<br />
2019)für das Alpincenter Bottrop.<br />
Mutterfragen<br />
„Tully“ istder neue Film der„Juno“-Macherund bieteteinenehrlichen<br />
Blickauf dieSchwierigkeitendes modernenund<br />
mondänen Mutter-Seins.Darin lässt sich die<br />
völlig ausgelaugteMarlovon derNacht-NannyTully unterdie<br />
Armegreifen undentdeckt alsbald ihr Lebenwieder.<br />
Charlize Theron strahlthierselbstals abgeschlafftesNervenbündel,<br />
derHumor passt, dieEmotionen auch –sehenswert!<br />
<strong>coolibri</strong> verlost2DVDs und 2Blu-raysvon „Tully“.<br />
Boys,Boys,Boys<br />
Die90erleben –immer noch!Eines ihrergrößtenVermächtnisse: Boybands!Wer<br />
seineNicks,Justins undRobbiesvermisst,der mussdank der<br />
Show „Boybands Forever“ nichtmehrleiden.Das Musical-Konzeptbringt<br />
Lieder ausder Hoch-Zeitder Bubenbanden, aber auch moderneTracksauf<br />
dieBühne.Mit feschenOutfits, coolen Videos undneckischem Augenzwinkern<br />
–und natürlichHitsvon Take That über Boyzonebis One Direction.<br />
<strong>coolibri</strong> verlost2x2 Ticketsfür den8.11. im TheateramMarientor in Duisburg<br />
oder den14.11.inder DüsseldorferMitsubishiElectricHalle.<br />
RaresStück<br />
DieBandBlackoutProblemskredenztauf ihremzweiten Album „Kaos“ erneut<br />
ziemlich fetten AlternativeRock. Für Fans derBand, desAlbumsoder<br />
rarerStücke haben wirganzwas Feines:Ein Exemplar einerauf nurwenige<br />
Stückzahlen limitierten<br />
Testpressungvon „Kaos“.<br />
Wenn dieBandinein paar<br />
Jahren so groß gehandelt<br />
wird, wieihr Soundandeutet,<br />
könntedas malein<br />
echter Goldschatz werden.<br />
Wiedas Album liveklingt,<br />
kann manübrigensam<br />
26.11. im Dortmunder FZW<br />
auschecken. <strong>coolibri</strong> verlost<br />
eine rare Testpressung<br />
von„Kaos“.<br />
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Wintersemester2018/19
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