Erfolg_Print_18-04_01_27-09-2018
DIE NEUEN REICHEN: Wie sie ticken und was sie wollen OLIVER POCHER: Im Interview über Grenzen und Geld FRANK THELEN: Im Interview über Ziele und Gründer-DNA SIDO: Interview über Kritik und Business DORO PESCH: Interview über Durchhalten im Rockstar-Life ANNETTE FRIER: Interview über Humor als Waffe RICHARD BRANSON: Der Millionär RIHANNA: Erfolgsstory TOM CRUISE: Alles oder nichts
DIE NEUEN REICHEN: Wie sie ticken und was sie wollen
OLIVER POCHER: Im Interview über Grenzen und Geld
FRANK THELEN: Im Interview über Ziele und Gründer-DNA
SIDO: Interview über Kritik und Business
DORO PESCH: Interview über Durchhalten im Rockstar-Life
ANNETTE FRIER: Interview über Humor als Waffe
RICHARD BRANSON: Der Millionär
RIHANNA: Erfolgsstory
TOM CRUISE: Alles oder nichts
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ERFOLG<br />
THOMAS ANDERS ÜBER STÄRKEN UND SELBSTREFLEXION<br />
D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E<br />
magazin<br />
4 / 20<strong>18</strong><br />
OLIVER<br />
POCHER<br />
IM INTERVIEW ÜBER<br />
GRENZEN UND GELD<br />
FRANK<br />
THELEN<br />
INTERVIEW ÜBER ZIELE<br />
UND GRÜNDER-DNA<br />
SIDO<br />
INTERVIEW ÜBER<br />
KRITIK UND BUSINESS<br />
RICHARD<br />
BRANSON<br />
DER MILLIARDÄR<br />
Verleger Julien<br />
Backhaus über<br />
Neugier<br />
RIHANNA<br />
ERFOLGSSTORY<br />
TOM CRUISE<br />
ALLES ODER NICHTS<br />
ANNETTE FRIER<br />
INTERVIEW<br />
DORO PESCH<br />
ROCKSTAR-LIFE<br />
BILDER: CALO BALAERA, ISMAIL GÖK, PRIVAT (3)<br />
Lukas<br />
Spies<br />
Sebastian<br />
Hager<br />
DIE<br />
NEUEN<br />
REICHEN<br />
Wie sie ticken und<br />
was sie wollen<br />
Daniel<br />
Schweig<br />
Thomas<br />
Knedel<br />
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in der Olympiahalle München.
Editorial<br />
Julien Backhaus<br />
Verleger und<br />
Herausgeber<br />
Bild: Ismail Gök<br />
Das nächste Heft<br />
erscheint am<br />
19. Dez. 20<strong>18</strong><br />
Neugier ist der Schlüssel<br />
zum <strong>Erfolg</strong><br />
Vor kurzem habe ich mein Zeugnis aus der zehnten<br />
Klasse im Tresor wiedergefunden. Es war ein Realschulzeugnis<br />
mit schlechten Noten. In Chemie war<br />
ich sogar so schlecht, dass es nicht benotet werden<br />
konnte. Es wäre wohl eine sieben geworden. Ich<br />
gebe zu, dass ich ein selektiver Typ bin: Dinge, die mich nicht<br />
interessieren, blende ich aus. Ich habe das Zeugnis auf Facebook<br />
und Instagram veröffentlicht und wollte wissen, wem es ähnlich<br />
ging. Ich war erstaunt. Viele sehr erfolgreiche Menschen hatten<br />
schlechte Zeugnisse. Kurze Zeit später hatte ich ein Treffen mit<br />
dem Star-Investor Frank Thelen. Auch er erzählte mir, dass seine<br />
schulischen Leistungen schlecht waren. In einem Managementbuch<br />
las ich später, dass tatsächlich eine Vielzahl von CEOs der<br />
Fortune 500 Unternehmen schlechte Schüler waren.<br />
Der Fakt lässt sich also nicht abstreiten, dass schulische Leistungen<br />
für den beruflichen <strong>Erfolg</strong> zumindest nicht in erster Linie relevant<br />
sind. Abgesehen von dieser Tatsache hat mich aber doch interessiert,<br />
warum oft diejenigen mit den schlechtesten Noten die wertvollsten<br />
Unternehmen aufbauen. Ich glaube, es hat mit Neugier zu<br />
tun. Wenn Sie wissen, dass Sie etwas nicht wissen, es aber wissen<br />
wollen, müssen Sie neugierig sein. Wenn Sie etwas nicht wissen,<br />
müssen Sie sich an die Arbeit machen, es herauszufinden. Anders<br />
werden Sie nicht zur Lösung gelangen. Das Gegenteil ist eine Falle.<br />
Wenn Sie glauben, alles bereits zu wissen, hören Sie automatisch<br />
auf, nach möglichen Lösungen zu suchen. Sie tragen Scheuklappen<br />
und blenden die Chancen um sich herum aus. Sind Sie jedoch<br />
neugierig und wissbegierig, dann sind Sie sensibilisiert und höchst<br />
empfänglich für verschiedene Lösungen. Wir alle haben schon gehört,<br />
dass nicht nur ein Weg nach Rom führt. Also sollten wir stets<br />
infrage stellen, ob die Lösung, die wir uns zurecht gelegt haben,<br />
wirklich die einzige ist. Ich glaube sogar, Probleme machen das<br />
Leben erst lebenswert, weil sie uns zwingen, das Leben aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln zu betrachten. Dieser Weg führt uns oft<br />
zu unseren glücklichsten Momenten.<br />
Glückliche Momente wünsche ich Ihnen mit dieser neuen<br />
Ausgabe, aber auch im ganzen Leben.<br />
Ihr Julien Backhaus<br />
Impressum<br />
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<strong>Erfolg</strong> Magazin ISSN 25057342<br />
Redaktion/Verlag Backhaus Verlag<br />
E-Mail: info@backhausverlag.de<br />
Chefredakteur (V.i.S.d.P.) Julien D. Backhaus<br />
Redakteur Jan Conrad<br />
Redakteurin und Satz Martina Schäfer<br />
E-Mail: info@backhausverlag.de<br />
Herausgeber, Verleger Julien D. Backhaus<br />
Anschrift:<br />
Waffensener Dorfstr. 54, <strong>27</strong>356 Rotenburg<br />
Telefon (0 42 68) 9 53 <strong>04</strong> 91<br />
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Die Autoren der Artikel und Kommentare im <strong>Erfolg</strong><br />
Magazin sind im Sinne des Presserechts selbst<br />
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Alle Rechte vorbehalten.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
3
INHALT 4/20<strong>18</strong><br />
<strong>Erfolg</strong><br />
Richard Branson:<br />
11 Mio. bis Geschäftsschluss........................ 6<br />
Die Rihanna-Story ......................................10<br />
Oliver Pocher: Grenzen überschreiten..........12<br />
SIDO: Ganz ehrlich......................................<strong>18</strong><br />
Frank Thelen: Ich lasse einfach nicht los......22<br />
Doro Pesch: Durchhalten.............................26<br />
Tom Cruise: Ich bin ein<br />
Alles-oder-nichts-Typ..................................32<br />
Story<br />
Andreas Tissen:<br />
Der Glückliche macht glücklich...................17<br />
Bora Imren: Denke positiv...........................21<br />
Daniel Schweig: Social Media......................30<br />
Thomas Knedel: Immopreneur....................36<br />
Sebastian Hager: <strong>Erfolg</strong> beginnt<br />
außerhalb der Komfortzone........................38<br />
Lukas Spies: Generation<br />
Smartphone Millionär.................................52<br />
Stefanie Kogler: Discover the Lady Boss.......54<br />
Daniel Schweig: Social Media......................30<br />
Thomas Knedel: Immopreneur....................36<br />
Einstellung<br />
Annette Frier: Humor ist<br />
meine Hauptwaffe......................................44<br />
Thaddeus Koroma: From broke 2 Boss........46<br />
Tobias Beck: Unbox your life.......................50<br />
Jörg Löhr: Erhöhe deine Ansprüche.............62<br />
Leben<br />
Thomas Anders: Zeig, was du kannst..........40<br />
Denke wie ein Freak....................................58<br />
26<br />
Doro Pesch<br />
Durchhalten<br />
Bilder: David Havlena, Oliver Reetz (2), M. Bathor, Calo Ballaera, Christian Holthausen<br />
40<br />
Thomas Anders<br />
Zeig was<br />
du kannst<br />
4 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Wissen<br />
Paul Misar: Die <strong>Erfolg</strong>sformel......................48<br />
Jürgen Höller: Denkst du<br />
wirklich groß genug?..................................56<br />
Leck mich am Arsch....................................60<br />
Sonstiges<br />
Die neue <strong>Erfolg</strong> Dossiers:<br />
Grigori Kalinski und Gabriel Schandl............ 9<br />
Best of Web:<br />
Schauen Sie doch mal online rein................64<br />
Partnerevents:<br />
Star Press Media Night Mallorca 20<strong>18</strong>.........66<br />
Polo Players Night Düsseldorf......................68<br />
Eventkalender.............................................70<br />
44<br />
Annette<br />
Frier<br />
Humor ist<br />
meine<br />
Hauptwaffe<br />
12<br />
Oliver Pocher<br />
Grenzen überschreiten<br />
SIDO<br />
Ganz<br />
ehrlich<br />
<strong>18</strong><br />
22<br />
Frank Thelen<br />
Interview über<br />
Startup DNA<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
5
<strong>Erfolg</strong><br />
Wir brauchen 11 Mio.<br />
bis Geschäftsschluss<br />
Auszug aus der neuen Biografie von Milliardär Richard Branson<br />
Während dieser Verhandlungen<br />
mit dem<br />
Slot-Ausschuss von<br />
Heathrow erfuhr ich<br />
von Jordan Harris<br />
und Jeff Ayeroff, die unser amerikanisches<br />
Musiklabel leiteten, dass Janet Jackson<br />
gerne einen Vertrag mit Virgin Music unterzeichnen<br />
wolle. Für Virgin Music war<br />
dies ein ebenso großer Durchbruch wie<br />
der erfolgreiche Kampf um den Zugang<br />
nach Heathrow für Virgin Atlantic. Janet<br />
Jackson war eine der größten Sängerinnen<br />
der Welt, und ich erkannte, dass sie alles<br />
daran setzen würde, diese Spitzenposition<br />
zu behaupten. Sie wollte noch erfolgreicher<br />
werden als ihr Bruder Michael.<br />
Neben Talent ist einer der entscheidenden<br />
<strong>Erfolg</strong>sfaktoren in der Karriere eines Sängers<br />
seine geistige Stärke. Und davon hatte<br />
Janet reichlich. Sie hatte ihren <strong>Erfolg</strong> über<br />
eine Reihe von Alben aufgebaut. Für einen<br />
Künstler ist der langsame Weg zum <strong>Erfolg</strong><br />
in vielerlei Hinsicht besser, weil er dann<br />
lernen kann, mit diesem Ruhm zu leben.<br />
Zudem gewinnt er auf diese Art eine breitere,<br />
treuere Fangemeinde. Als Janet mich<br />
auf Necker Island besuchte, sah ich die<br />
Zeichen ihrer Entschlossenheit. So hielt<br />
sie sich konsequent im Schatten auf, um<br />
Bilder: Deopsitphotos.com/Jean Nelson<br />
6 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
ihren Teint nicht zu verderben. Der Sonne<br />
kann man auf den Jungfraueninseln praktisch<br />
nicht entgehen, aber Janet tat alles,<br />
was sie konnte. Sie hatte zwar genauso viel<br />
Spaß wie alle anderen auch, doch gelang<br />
es ihr, direkte Sonneneinstrahlung<br />
zu vermeiden<br />
– auch wenn es<br />
etwas deplatziert wirkte,<br />
wenn sie in eine Art<br />
Leichentuch gewickelt<br />
am Strand saß. Obwohl<br />
Janet mir erklärt hatte,<br />
dass sie gerne von<br />
Virgin unter Vertrag genommen<br />
würde, mussten wir dennoch<br />
in einer Art Auktion mit dem höchsten<br />
Angebot gleichziehen, bevor ihre Vorliebe<br />
für uns den Ausschlag gab. Das würde<br />
sehr viel mehr kosten, als wir aus dem<br />
Ärmel schütteln konnten, aber ich wusste<br />
instinktiv, dass wir gewinnen mussten: Ein<br />
Vertrag mit Janet Jackson würde Virgins<br />
Position als attraktivste Plattenfirma der<br />
Welt bestätigen. Und ich dachte nicht im<br />
Traum daran, mir dabei von der Vorsicht<br />
unserer Banker einen Strich durch die<br />
Rechnung machen zu lassen. Meine ganze<br />
geschäftliche Laufbahn hindurch habe<br />
ich stets versucht, die Kosten im Griff zu<br />
behalten und das Verlustrisiko möglichst<br />
zu minimieren. Die Virgin-Gruppe konnte<br />
nur überleben, weil wir immer sparsam<br />
mit unseren liquiden Mitteln umgingen.<br />
Ich wusste aber auch, dass man diese Regeln<br />
bisweilen brechen und sein Geld mit<br />
vollen Händen ausgeben muss. Die Chance,<br />
Janet Jackson unter Vertrag zu nehmen,<br />
war ein solcher Fall – wir durften sie uns<br />
keinesfalls entgehen lassen. Nachdem ich<br />
mit Simon und Ken darüber gesprochen<br />
hatte, beschloss ich, Janet das höchste Angebot<br />
zu unterbreiten, das jemals für einen<br />
Sänger gemacht wurde. Ferner wollte ich<br />
alle Regeln der Musikbranche brechen und<br />
ihr einen Vertrag für ein einziges Album<br />
anbieten. Dafür gab es praktisch keine<br />
Präzedenzfälle. Ich wollte die Konkurrenz<br />
beiseite fegen. Ich war überzeugt, dass Janet<br />
ihre Plattenfirma bestimmt nicht mehr<br />
wechseln wollte, wenn sie einmal mit<br />
Virgin gearbeitet hatte. Ein Vertrag mit Janet<br />
Jackson würde nicht nur die Position<br />
von Virgin Music als bestes Plattenlabel<br />
der Welt zementieren, sondern auch das<br />
richtige Signal an alle in der City und bei<br />
der CAA senden, die unter Umständen<br />
den von British Airways in die Welt gesetzten<br />
Gerüchten über Liquiditätsprobleme<br />
bei der Virgin-Gruppe Glauben schenken<br />
könnten. Der einzige Haken an der Sache<br />
»Ein Vertrag mit Janet<br />
Jackson würde Virgins<br />
Position als attraktivste<br />
Plattenfirma der Welt<br />
bestätigen.«<br />
war, dass wir tatsächlich mit Liquiditätsproblemen<br />
zu kämpfen hatten. Ich wusste,<br />
dass uns die Lloyds Bank nicht helfen<br />
würde, wenn ich für den Vertrag mit Janet<br />
um eine Aufstockung unseres Kontokorrentkredits<br />
bat. Daher<br />
suchten Trevor und ich<br />
nach Mitteln und Wegen,<br />
unsere Aktiva so<br />
zu jonglieren, dass wir<br />
weitere Kreditzusagen<br />
für die Anzahlung aushandeln<br />
konnten. Nach<br />
mehreren eiligst vereinbarten<br />
Treffen mit verschiedenen<br />
Banken sagte die Bank of Nova<br />
Scotia Trevor schließlich die Finanzierung<br />
des Vertrages mit Janet Jackson zu. Wir boten<br />
Janet Jackson 15 Millionen Dollar, von<br />
denen 5 Millionen Dollar bei Vertragsunterzeichnung<br />
fällig wurden. Die Angebote<br />
stiegen jedoch bald, und wir mussten für<br />
ein einziges Album auf 20 Millionen Dollar<br />
und schließlich auf 25 Millionen Dollar<br />
gehen. Das war erheblich mehr, als jemals<br />
für ein Album ausgegeben<br />
worden war.<br />
Die Bank wiesen wir<br />
darauf hin, dass Janet<br />
die führende Sängerin<br />
der Welt sei und<br />
mehr Singles aus ihrem<br />
letzten Album<br />
in den Top 5 gelandet<br />
seien als bei allen<br />
anderen Künstlern,<br />
einschließlich ihres<br />
Bruders Michael. Die<br />
Bank of Nova Scotia<br />
versprach, ihre Zusage<br />
auf 25 Millionen zu<br />
erweitern. Janet hielt<br />
Wort: Als sich die Angebote<br />
auf 25 Millionen<br />
Dollar einpendelten,<br />
wählte sie Virgin.<br />
Der Vertrag gehörte<br />
uns, und wir mussten<br />
die 11 Millionen<br />
Dollar beschaffen,<br />
die ihr bei der Unterzeichnung zustanden.<br />
In Hochstimmung überließ ich Trevor in<br />
London die letzten Verhandlungen mit der<br />
Bank of Nova Scotia und Ken in Los Angeles<br />
die Gespräche mit Janets Anwälten und<br />
fuhr mit meiner Familie und Peter Gabriel<br />
über Ostern zum Skifahren nach Zermatt.<br />
Peter war ursprünglich der Sänger von Genesis<br />
gewesen und inzwischen bei Virgin<br />
als Solokünstler unter Vertrag. Er ist zugleich<br />
einer meiner engsten Freunde. Wir<br />
kamen am Donnerstagabend in Zermatt<br />
an und gingen am Freitagmorgen auf die<br />
Piste. Als wir zu einem frühen Mittagessen<br />
ins Hotel zurückkehrten, beschlossen Holly<br />
und Sam, im Hotelpool schwimmen zu<br />
gehen. Peter und ich einigten uns auf eine<br />
Partie Tennis. Als ich an der Rezeption<br />
vorbeiging, rief mir der Hotelbesitzer Alex<br />
zu: „Richard, da ist ein Anruf für Sie.“ In<br />
unseren Zimmern gab es kein Telefon; daher<br />
nahm ich das Gespräch in dem kleinen<br />
Kiosk im Foyer entgegen. Es war Trevor.<br />
„Ich habe leider schlechte Neuigkeiten.<br />
Wir können das Geld für den Vertrag mit<br />
Janet Jackson nicht aufbringen. Du weißt<br />
ja, dass die Unterzeichnung heute stattfinden<br />
soll, aber Nova Scotia hat uns im Stich<br />
gelassen. Wir brauchen 11 Millionen Dollar<br />
bis zum Geschäftsschluss in Los Angeles.<br />
Ken meint, wir sollten ihr sagen, dass<br />
wir das Geld nicht auftreiben können, und<br />
die Finger von der ganzen Sache lassen.“<br />
Vor meiner Abreise am Donnerstag hatte<br />
die Bank of Nova Scotia versprochen, die<br />
zur Vertragsunterzeichnung benötigten<br />
11 Millionen Dollar<br />
bereitzustellen.<br />
Während ich Trevor<br />
zuhörte, schmolz der<br />
Schnee auf meinen<br />
Stiefeln und bildete<br />
eine kleine Pfütze auf<br />
dem gefliesten Boden<br />
unter mir. Ich fragte<br />
mich, mit welchen Aktivposten<br />
wir noch jonglieren<br />
konnten, um<br />
das Geld aufzutreiben.<br />
Ich wollte die Unterzeichnung<br />
keinesfalls<br />
auf die nächste Woche<br />
verschieben oder<br />
ganz aufgeben. Dann<br />
könnten uns unsere<br />
Konkurrenten Janet<br />
Jackson vor der Nase<br />
wegschnappen. Peter<br />
Gabriel kam mit seinem<br />
Tennisschläger<br />
zurück. Ich wusste,<br />
dass wir ihm in der nächsten Woche Tantiemen<br />
in Höhe von fast 2 Millionen Pfund<br />
zahlen mussten. „Warte einen Augenblick,<br />
Trevor!“ Ich legte meine Hand auf den<br />
Hörer. „Peter, es tut mir leid, aber das<br />
hier wird ziemlich lange dauern.“ „Macht<br />
nichts«, rief er fröhlich. »Ich geh zu den<br />
Kindern in den Pool.“<br />
Ich wartete, bis Peter außer Hörweite war,<br />
bevor ich Trevor nach den fälligen Tantiemen<br />
fragte. „Nächste Woche gehen circa 5<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
7
<strong>Erfolg</strong><br />
Bild: Deposithphotos/Jean Nelson, Cover: FBV<br />
Millionen Pfund raus, einschließlich des<br />
Schecks für Peter Gabriel“, sagte er. „Nun,<br />
damit könnten wir was drehen. Ich bin<br />
sicher, dass das Peter nichts ausmachen<br />
wird“, versuchte ich mich selbst zu überzeugen.<br />
„Ganz bestimmt nicht. Ich werde<br />
ihn auf einen Drink einladen. Aber was<br />
können wir sonst tun?“ In London war es<br />
jetzt Vormittag, in der Schweiz kurz vor<br />
Mittag. Wir mussten bis Büroschluss in<br />
Los Angeles 11 Millionen Dollar zusammenkratzen.<br />
Es schien unmöglich zu sein.<br />
Unser einziger Vorteil war, dass in Los Angeles<br />
noch alle schliefen und uns 15 Stunden<br />
blieben, um diese Summe aufzutreiben.<br />
Wir gingen schnell die Liste unserer<br />
Optionen durch: Wir konnten Fujisankei<br />
um eine weitere Investition in Virgin Music<br />
oder Seibu-Saison um eine Finanzspritze<br />
für Virgin Atlantic bitten; wir konnten<br />
versuchen, möglichst viel Geld aus Virgin<br />
Communications herauszuklopfen.<br />
„Wie geht’s Robert mit dem Verkauf der<br />
Sega-Lizenz?“ fragte ich. „Der Vertrag<br />
wird erst in ein paar Wochen geschlossen“,<br />
sagte Trevor. Ich machte noch einige<br />
weitere Vorschläge: Verkauf von Necker<br />
Island oder meines Hauses in London,<br />
Vergabe von Unterlizenzen für einige unserer<br />
Künstler. Das Problem war nur, dass<br />
alles seine Zeit dauern würde, und weder<br />
Fujisankei noch Seibu-Saison auch nur 1<br />
Million Dollar aus dem Ärmel schütteln<br />
konnten, von 11 Millionen Dollar ganz<br />
zu schweigen. Seibu-Saison hatte viel in<br />
Hotels investiert und war infolge des Golfkriegs<br />
in die roten Zahlen gerutscht. Mir<br />
schien, dass wir das Geld niemals aus anderen<br />
Quellen beschaffen könnten, sodass<br />
wir uns nochmals an die Bank of Nova<br />
Scotia wenden mussten.<br />
„Hast du mit den Bankern in London<br />
gesprochen?“, frage ich. „Ja“, antwortete<br />
Trevor. „Tja, vielleicht sollten wir einfach<br />
direkt mit der Spitze sprechen“, schlug<br />
ich vor. „Vielleicht könntest du mit ihrem<br />
Chairman in Toronto reden. Der könnte<br />
vielleicht die Entscheidung der Londoner<br />
Niederlassung rückgängig machen.“ „Ich<br />
könnte mich mit ihrem Vice Chairman<br />
Bruce Birmingham treffen“, meinte Trevor.<br />
„Ich kenne ihn ziemlich gut. Lass mich nur<br />
die Flugzeiten herausfinden.“ Trevor rief in<br />
seinem Büro Shirley etwas zu. „Wann geht<br />
der Flug?“ „Es geht einer um 13.00 Uhr ab<br />
Heathrow.“ Während Trevor zu seinem<br />
Wettflug gegen die Zeit nach Toronto aufbrach,<br />
ging ich zu Peter, der mit Holly und<br />
Sam im Pool herumplanschte. Auf einmal<br />
war mir klar, dass ich es nicht übers<br />
Herz brachte, seinen Tantiemenscheck<br />
zurückzuhalten. Bruce Birmingham bei<br />
der Bank of Nova Scotia war unsere einzige<br />
Hoffnung. Ich rief Ken in Los Angeles<br />
an. Dort war es mitten in der Nacht, aber<br />
Ken hatte offensichtlich noch kein Auge<br />
zugetan. „Trevor ist auf dem Weg nach<br />
Toronto“, teilte ich ihm mit. „Wir werden<br />
versuchen, Nova Scotia umzustimmen.“<br />
„Wir haben bis heute Abend Zeit für den<br />
Vertragsschluss“, antwortete Ken mit düsterer<br />
Stimme. Er hatte ungeheuer viel<br />
Arbeit in die Vertragsverhandlungen und<br />
die Vorbereitung der Unterzeichnung gesteckt.<br />
„Wo ist die Niederlassung der Bank<br />
Richard Branson mit seiner Mutter Eve.<br />
of Nova Scotia in Los Angeles?“ fragte ich.<br />
„Das werde ich herausfinden«, erwiderte<br />
Ken. »Wir werden einen Kurier vor der<br />
Tür abstellen.“ Der Flug nach Toronto<br />
dauerte acht Stunden. Den Großteil des<br />
Nachmittags verbrachte ich mit dem vergeblichen<br />
Versuch, in London Kapital aufzutreiben.<br />
Ich hatte kein Glück. Als es in<br />
Zermatt Abend wurde, hatte Ken bereits<br />
begonnen, mit Janet Jacksons Anwälten in<br />
Beverly Hills den Vertrag ein letztes Mal<br />
durchzugehen. Peter, Joan, die Kinder und<br />
ich setzten uns zu einem späten Abendessen<br />
zusammen. Trevor landete um 15.00<br />
Uhr Ortszeit in Toronto und traf kurz vor<br />
Geschäftsschluss bei der Bank of Nova<br />
»Ich wusste..., dass man<br />
diese Regeln bisweilen<br />
brechen und sein Geld<br />
mit vollen Händen<br />
ausgeben muss.«<br />
Scotia ein. Um 3.00 Uhr morgens war es<br />
still in der Hotellobby in Zermatt. Die<br />
Kinder und Peter hatten mich schon lange<br />
aufgegeben, und selbst der Nachtportier<br />
war in seinem Büro hinter der Rezeption<br />
verschwunden. Ich saß wie auf glühenden<br />
Kohlen auf einem Plastiksofa neben dem<br />
Münzfernsprecher<br />
und stellte mir Trevor in Toronto im<br />
Gespräch mit Bruce Birmingham vor.<br />
Nach einer Weile läutete das Telefon:<br />
Trevor und Bruce riefen mich aus der<br />
Kantine der Bank of Nova Scotia an. Per<br />
Konferenzschaltung besprachen wir das<br />
Problem. Ohne mit der Wimper zu zucken,<br />
versprach ich, dass Virgin von Janet<br />
Jacksons nächstem Album ebenso viele<br />
Exemplare verkaufen würde wie ihr Bruder<br />
mit Thriller. Bruce Birmingham erkannte<br />
offenbar den Wert dieses Albums<br />
für Virgin, wollte sich jedoch nur ungern<br />
über die Entscheidung der Londoner Niederlassung<br />
hinwegsetzen. Für ihn wäre<br />
der einfachste Weg gewesen, uns übers<br />
Wochenende hinzuhalten. Dann hätte sich<br />
die Entscheidung erübrigt. „Wir brauchen<br />
die Entscheidung jetzt“, sagte ich. „Ich<br />
sitze im Foyer dieses Hotels und es ist fast<br />
4.00 Uhr morgens. Zum Glück verhandelt<br />
Ken in LA; würde die Unterzeichnung<br />
in Hongkong stattfinden, hätten wir den<br />
Vertrag schon verloren. Wenn wir Janet<br />
Jackson verpflichten wollen, brauchen<br />
wir einen Bankscheck bis zum Geschäftsschluss<br />
in Los Angeles.“ „Es ist eine Frage<br />
des Vertrauens“, sagte Trevor. „Virgin hat<br />
seine Kreditzahlungen immer pünktlich<br />
geleistet. Diesmal wird es nicht anders<br />
sein.“ „Trev“, sagte Bruce, „kann ich Ihnen<br />
vertrauen? Sonst bin ich ein toter Mann.“<br />
„Ja, Sie können mir vertrauen.“ Es entstand<br />
eine lange Pause. „Tja, die in London<br />
werden wohl ganz schön wütend auf mich<br />
sein“, meinte Bruce schließlich. „Aber was<br />
soll’s. Janet Jackson ist eine phantastische<br />
Lady. Holen wir uns den Vertrag. Aber für<br />
Madonna hätte ich das nicht getan!" Es<br />
dauerte noch zwei weitere nervenaufreibende<br />
Stunden, bis der Bankscheck in der<br />
Niederlassung der Bank of Nova Scotia in<br />
Los Angeles freigegeben wurde. Um 17.00<br />
Uhr Westküstenzeit, während Trevor und<br />
Bruce zur Feier des Tages in Toronto zum<br />
Abendessen gingen und ich zu schlafen<br />
versuchte, wurde in Beverly Hills den Anwälten<br />
von Janet Jackson ein Bankscheck<br />
über 11 Millionen Dollar überreicht. Janet<br />
Jackson selbst hatte nicht die leiseste Ahnung,<br />
welche Probleme seine Beschaffung<br />
hervorgerufen hatte. Sie und Ken Berry<br />
unterzeichneten den Vertrag. „Verflixt!“,<br />
sagte einer ihrer Rechtsanwälte mit dem<br />
Scheck in der Hand. „Den hätten wir eher<br />
verlangen müssen. Jetzt können wir ihn<br />
erst am Montag einreichen.“<br />
8 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong> Dossier<br />
GRATIS<br />
ERFOLG MAGAZIN DOSSIER<br />
Grigori Kalinski: Amazon Kindle Business<br />
Wie sind Sie dahin<br />
gekommen, wo Sie<br />
h e u t e<br />
stehen?<br />
Bei den<br />
vielen Business Modellen,<br />
die ich in meinem Leben<br />
ausprobiert habe, war es<br />
nur eine Frage der Zeit, bis<br />
irgendeines davon richtig<br />
durchstarten würde. Schonvon<br />
klein an trage ich das<br />
unternehmerische Gen in<br />
mir. Seit der Schulzeit hat<br />
mich eigentlich nur eine Sache<br />
interessiert: Business! Ob<br />
mit Karten, selbstgemachten<br />
Zeichnungen, oder auf Pausenhof-Flohmärkten,<br />
ich war immer<br />
auf der Suche nach neuen Möglichkeiten.<br />
Genauso war es dann auch während des<br />
Studiums. Nichts hat mich mehr gefesselt<br />
als die Monetarisierung<br />
meiner zahlreichen Ideen.<br />
Natürlich muss ich zugeben,<br />
dass die meisten<br />
Ideen im besten Fall zu<br />
nichts geführt haben.<br />
Doch wie einer meiner<br />
Unternehmer-Freunde<br />
immer sagt: „Wenn auch<br />
nur eine Sache, die ich<br />
vorhabe, richtig klappt,<br />
habe ich für mein Leben<br />
ausgesorgt.“ Genauso ist<br />
es mir ergangen. Langsam<br />
aber sicher zeigen<br />
sich die <strong>Erfolg</strong>e und es<br />
kristallisiert sich ein Weg heraus, der mich<br />
an mein gewünschtes Ziel führt.<br />
Welche Herausforderungen hatten Sie,<br />
die <strong>Erfolg</strong>sregeln in Ihr eigenes Leben zu<br />
integrieren?<br />
Es ist für mich nie schwer gewesen gegen<br />
den Strom zu schwimmen und somit war<br />
mir schon immer klar, dass ich niemals<br />
den „normalen“, von der Gesellschaft<br />
vorgesehenen Berufsweg gehen werde.<br />
Nichtsdestotrotz stamme ich aus einem<br />
akademischen und künstlerischen Elternhaus,<br />
in dem Bildung der Kinder an erster<br />
Stelle steht. Deshalb bin ich zu Beginn den<br />
kompletten Weg gegangen, angefangen an<br />
einem Gymnasium mit Latein und Altgriechisch<br />
bis hin zu einem Studium der<br />
Rechtswissenschaft und danach . . .<br />
Sie wollen mehr? Lesen Sie online weiter<br />
unter www.<strong>Erfolg</strong>-Magazin.de<br />
Gabriel Schandl: Leistungsglück<br />
Bilder: privat<br />
Wie sind Sie dahin gekommen,<br />
wo Sie heute<br />
stehen? Wie hat sich<br />
das entwickelt?<br />
In meiner Kindheit<br />
war ich das Gegenteil von dem, was ich<br />
heute bin. Damals war ich schüchtern,<br />
ängstlich, unsicher, hatte keine Selbstsicherheit,<br />
keinen Selbstwert. Ich wusste<br />
nicht, wie ich mich wehren oder durchsetzen<br />
kann. Ich erinnere mich noch an sehr<br />
unangenehme Situationen im Kindergarten<br />
und in der Grundschule, die in mir<br />
ihre Spuren hinterlassen haben. Dort war<br />
der Ausgangspunkt für meine unbändige<br />
Motivation, zu lernen, wie es geht. Wie <strong>Erfolg</strong><br />
geht. Wie es geht, selbstsicher zu sein.<br />
Wie es geht, sich zu wehren. Verbal zumindest.<br />
Naja, gut, ich trainierte später auch<br />
einige Jahre Karate, bis zum braunen<br />
Gurt, das gab mir auch schon etwas<br />
mehr Selbstsicherheit. Aber erst in<br />
den vielen Seminaren, die ich als<br />
junger Mensch besuchte, lernte und<br />
erfuhr ich, dass ich Stärken habe,<br />
Talente, die ich nutzen kann und vor<br />
allem auch, wie. So wurde ich zum<br />
„Weiterbildungs-Junkie“, der immer<br />
mehr lernen wollte, weil ich merkte,<br />
es bringt mich voran. Ich fuhr ins<br />
Ausland, in die Schweiz, nach Deutschland,<br />
sogar in die USA, um von den Besten<br />
zu lernen. Zum Teil sogar fremdfinanziert,<br />
also auf Kredit, da ich das Geld<br />
damals noch nicht hatte. Heute weiß ich,<br />
dass jeder Euro und jeder Cent eine gute<br />
Investition waren. An einer Stelle hatte ich<br />
dann so gute Erfahrungen mit dem Wis-<br />
sen gemacht, dass<br />
ich den Wunsch<br />
verspürte, das weiterzugeben<br />
und<br />
auch andere dabei<br />
zu unterstützen,<br />
ihre Talente zu finden<br />
und zu leben.<br />
So kam ich in die<br />
Branche der Trainer,<br />
Redner und<br />
Coaches. Das hat mich seitdem nicht mehr<br />
losgelassen. Heute stehe ich auf großen<br />
und kleinen Bühnen und liebe es. Im Oktober<br />
stehe ich als Redner beim Stuttgarter<br />
Wissensforum auf der Bühne . . .<br />
Was dort geplant ist, können Sie online<br />
nachlesen unter www.<strong>Erfolg</strong>-Magazin.de<br />
Die kompletten E-Dossiers und auch alle bisher erschienenen finden Sie gratis online unter<br />
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ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
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<strong>Erfolg</strong><br />
10 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Die Rihanna-Story<br />
Opferbereitschaft, harte Arbeit und Glück<br />
Mit ihrer unverwechselbar<br />
vielseitigen Stimme<br />
sang sich Rihanna an die<br />
Spitze der Charts. Daneben<br />
gilt sie als Vorreiterin<br />
für viele Modetrends der letzten Jahre.<br />
Die Diva zählt schon jetzt als Pop-Ikone<br />
der heutigen Musik und gehört mit 250<br />
Millionen verkauften Platten zu den meistverkauften<br />
Musikkünstlern aller Zeiten.<br />
Doch viele wissen nicht, dass ihre Karriere<br />
beinahe nicht zustande gekommen wäre.<br />
Es war eine Mischung aus Glück, Opferbereitschaft<br />
und harter Arbeit, die sie dahin<br />
gebracht hat, wo sie heute steht.<br />
Als Robyn Rihanna Fenty wurde sie am<br />
20. Februar 1988 als ältestes von drei Kindern<br />
auf der Karibikinsel Barbados geboren.<br />
Ihre Mutter arbeitete als Buchhalterin<br />
und ihr Vater als Lagerleiter. Rihannas<br />
Kindheit war alles andere als sorglos und<br />
idyllisch. Vor allem die Auseinandersetzungen<br />
mit ihrem von Alkohol- und Kokain<br />
abhängigen Vater prägten ihre jungen<br />
Jahre. Als sie 14 Jahre alt war, gingen ihre<br />
Eltern, die sich jahrelang mit Eheproblemen<br />
herumgeschlagen hatten, getrennte<br />
Wege. Wohl als Folge der Gesamtsituation<br />
kämpfte die Jugendliche mehrere Jahre mit<br />
lähmenden Kopfschmerzen, die sie vor ihren<br />
Freunden und Klassenkameraden geheim<br />
hielt. Um sich von ihren Problemen<br />
abzulenken, beschäftigte sich Rihanna als<br />
Teenager viel mit Musik und begann zu<br />
singen. Zusammen mit zwei ihrer Schulfreundinnen<br />
gründete sie ihre erste kleine<br />
Band. 2003 kam es zu dem wegweisenden<br />
Treffen mit dem Produzenten Evan Rogers,<br />
der ihr von Freunden vorgestellt wurde,<br />
als er gerade mit seiner Frau Urlaub auf<br />
Barbados machte. „In der Sekunde, als Rihanna<br />
den Raum betrat, kam es mir so vor,<br />
als ob die anderen beiden Mädchen nicht<br />
existierten“, sagte Rogers über das erste<br />
Treffen mit dem Trio. Weniger als ein Jahr<br />
später, als Rihanna gerade mal 16 Jahre alt<br />
war, verließ sie Barbados, um mit Rogers<br />
und seiner Frau nach Connecticut zu ziehen<br />
und an der Aufnahme eines Demo-Albums<br />
zu arbeiten. Sie gab alles dafür, um<br />
ihren Traum zu verwirklichen, auch wenn<br />
sie dafür ihre Familie verlassen musste.<br />
Zusammen mit dem Songwriter Carl Sturken<br />
entstand so ihre erste Hit-Single „Pon<br />
de Replay“.<br />
Rogers und Sturken waren begeistert von<br />
der jungen Künstlerin und schickte das<br />
Demoalbum an verschiedene US-Plattenfirmen.<br />
Eins davon landete schließlich<br />
bei dem erfolgreichen Musikproduzenten<br />
und Unternehmer Jay-Z. Es reichte nur<br />
ein Treffen, um ihn von Rihannas Talent<br />
zu überzeugen. Noch vor Ort unterschrieb<br />
sie bei dem Label Def Jam ihren ersten<br />
Plattenvertrag. Im August 2005 wurde<br />
ihre erste richtige Single mit „Pon de<br />
Replay“ veröffentlicht und schlug ein wie<br />
eine Bombe. Nach kurzer Zeit erreichte<br />
der Song den Platz 22 der Billboard-Singlecharts<br />
und ebnete den Weg für Rihanna<br />
als aufstrebenden Popstar. Ihr erstes<br />
»In der Sekunde, als Rihanna<br />
den Raum betrat, kam es mir so<br />
vor, als ob die anderen beiden<br />
Mädchen nicht existierten«<br />
Evan Rogers<br />
Album „Music of the Sun“ erschien im<br />
gleichen Monat und erreichte Platz 10 der<br />
Billboard-Albumcharts und erreichte nach<br />
kurzer Zeit Gold in den USA und Platin in<br />
mehreren anderen Ländern. Somit war es<br />
keine Überraschung, dass selbst Stars wie<br />
Gwen Stefani auf die junge Künstlerin aufmerksam<br />
wurden und sie zur Eröffnung<br />
ihrer Tour eingeladen wurde. Ein Lebenstraum<br />
ging für Rihanna in Erfüllung.<br />
Ihr zweites Album „A Girl Like Me” folgte<br />
im nächsten Jahr und wurde zu einem riesigen<br />
kommerziellen <strong>Erfolg</strong>. Rihanna etablierte<br />
sich nun als Teenie-Sensation und<br />
landete mit ihrer Hit-Single „SOS“ auf Platz<br />
1 der US Billboard Hot 100. In über 13 Ländern<br />
wurde das Album kurz nach Veröffentlichung<br />
in die Top Ten katapultiert.<br />
Damit war das Ende der <strong>Erfolg</strong>sleiter noch<br />
lange nicht in Sicht. Mit ihrem Album<br />
„Good Girl Gone Bad“ reihte sie sich endgültig<br />
in der Liga der Superstars ein. Mit<br />
Hilfe einer großangelegten Werbekampagne<br />
konnte das Album einige erfolgreiche<br />
Singles hervorbringen. Zum ersten Mal<br />
kollaborierte Rihanna mit anderen erfolgreichen<br />
Musikern und sicherte sich so<br />
einige Songs mit Stars wie Jay-Z, Ne-Yo,<br />
Timbaland und Justin Timberlake. Ihre<br />
Hit-Single „Umbrella“ verhalf ihr dabei<br />
zu ihrem ersten Grammy in der Kategorie<br />
Best Rap/Sung Collaboration. Neben ihren<br />
eigenen Hits konnte man Rihanna auch in<br />
einer Reihe anderer populärer Songs hören.<br />
Darunter waren Lieder von Jay-Z, Eminem,<br />
Maroon 5 und Kanye West.<br />
Es folgen mehrere Alben, die alle an den<br />
großen kommerziellen <strong>Erfolg</strong> anknüpfen<br />
konnten. Im Laufe ihrer Karriere gewann<br />
Rihanna insgesamt acht Grammy Awards,<br />
außerdem 14 Billboard Music Awards,<br />
MTV Awards und steht mehrfach im<br />
Guinnessbuch der Rekorde. Rihanna soll<br />
mittlerweile ein Nettovermögen von 245<br />
Millionen US-Dollar angesammelt haben.<br />
Doch auch Ihre Filmrollen trugen zu Rihannas<br />
Berühmtheit bei. Sie spielte 2<strong>01</strong>2<br />
in dem Science-Fiction-Film „Battleship“<br />
mit und wurde später als Stimme der<br />
Hauptfigur des animierten Blockbusters<br />
„Home“ gecastet. 2<strong>01</strong>7 hatte Rihanna<br />
mehrere Auftritte in der Serie „Bates<br />
Motel“ und sicherte sich eine große Rolle<br />
in „Valerian und die Stadt der Tausend<br />
Planeten“. Im gleichen Jahr konnte man<br />
sie im Film „Ocean’s 8“ neben Superstars<br />
wie Anne Hathaway, Cate Blanchett und<br />
Sandra Bullock sehen.<br />
Wohltätigkeitsarbeit ist für Rihanna schon<br />
immer eine Herzensangelegenheit gewesen.<br />
Mit über 82 Millionen Fans auf Twitter,<br />
57 Millionen Instagram-Followern<br />
und 81 Millionen Facebook-Fans hat sie<br />
dafür eine Reichweite aufgebaut, wovon<br />
andere nur träumen könnten. Als ihre<br />
erste Organisation gründete sie im Jahr<br />
2006 die Believe Foundation, um unheilbar<br />
kranken Kindern zu helfen. Weiter tritt<br />
sie regelmäßig für wohltätige Zwecke in<br />
Konzerten auf, um Bewusstsein für soziale<br />
Probleme zu schaffen und Geld zu sammeln.<br />
Im Jahr 2<strong>01</strong>2 gründete sie außerdem<br />
die Clara Lionel Foundation, welche nach<br />
ihren Großeltern benannt wurde. Die Organisation<br />
hat sich als Ziel gesetzt, die Lebensqualität<br />
von Gemeinschaften weltweit<br />
in den Bereichen Bildung, Kultur, Kunst<br />
und Gesundheit zu verbessern.<br />
Bild: Depositphotos/S_Buckley<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
11
<strong>Erfolg</strong><br />
Oliver Pocher<br />
Grenzen überschreiten<br />
INTERVIEW<br />
Du bist durch extremes<br />
Polarisieren und Beleidigen<br />
berühmt geworden. Ist<br />
das eine Form von Kunst<br />
oder bist du tatsächlich so?<br />
Wenn ich auf der Bühne oder sonst irgendwo<br />
auftrete, spiele ich definitiv keine<br />
Rolle sondern gebe mich so, wie ich<br />
weitestgehend auch abseits der Kamera<br />
bin. Die Behauptung, ich sei durch das<br />
Beleidigen von anderen Menschen in der<br />
Öffentlichkeit bekannt geworden, sehe<br />
ich übrigens ganz anders. Wenn man die<br />
Wahrheit ausspricht, fühlen sich viele auf<br />
den Schlips getreten und es ist im Alltag<br />
eher ungewöhnlich so zu agieren. Ich spreche<br />
die vermeintlichen Schwachstellen der<br />
Leute direkt an und damit kann nun mal<br />
leider nicht jeder umgehen. Irgendwann<br />
hat man dann ein Image, gegen das ich es<br />
auch Leid bin anzukämpfen. Von daher ist<br />
es Segen und Fluch, wenn man polarisiert.<br />
Ich kann aber eben nicht anders als mir<br />
selber treu zubleiben. Es gibt genug von<br />
den glattgebügelten Leuten. Bei den meisten<br />
Interviews mit Profi-Fußballern zum<br />
Beispiel , weiß man vorher schon, welche<br />
Floskeln kommen. Wenn einer mal ein<br />
bisschen was links und rechts sagt, dann<br />
bekommt er gleich Gegenwind. Das ist<br />
natürlich die bei weitem aufwendigere Art<br />
durch das Leben zu gehen, aber für mich<br />
kommt es nur so in Frage.<br />
Jürgen von der Lippe hat mir das mal so<br />
erklärt: „Je tiefer man unter die Gürtellinie<br />
geht, desto witziger ist das im Nachhinein.“<br />
Ich meine du könntest auch ein<br />
Hirschhausen sein, aber du hast dich für<br />
diesen kritischen Weg entschieden.<br />
Ich möchte auch wirklich nicht jemand<br />
anderes sein. Es ist auch nicht so, dass ich<br />
morgens aufstehe und mich frage, wen ich<br />
heute mal in die Pfanne hauen kann. Aber<br />
wenn ich irgendwo etwas sehe, was mir<br />
auffällt, dann bin ich auch jemand, der das<br />
relativ deutlich zum Besten gibt. Ob die<br />
anderen das hören wollen oder nicht.<br />
Wie ist das denn bei deinen Kindern,<br />
wenn die sich gegenseitig mobben oder<br />
anecken? Sagst du dann: „Jo, finde ich<br />
gut was ihr da macht“?<br />
Wie schon gesagt, ich spiele keine Rolle,<br />
auch als Vater nicht. Aber es ist natürlich<br />
selbstverständlich, dass man mit Kindern<br />
anders umgeht als mit Erwachsenen. Mit<br />
den eigenen oder auch mit anderen. Da<br />
mache selbst ich Unterschiede (lacht).<br />
Bei deinem ersten öffentlichen Auftritt<br />
bei Bärbel Schäfer gab es zwar keinen<br />
Applaus, aber man merkte, dass du ein<br />
Wadenbeißer bist. Du hast dann versprochen,<br />
groß rauszukommen und hast<br />
das auch gehalten. War das schon immer<br />
in deinem Leben so, dass du einer bist,<br />
der sich bis zum bitteren Ende festbeißt?<br />
Also wer als Zeuge Jehovas von Tür zu Tür<br />
geht und sagt: „Guten Tag, wir möchten<br />
gerne mit Ihnen über die Bibel sprechen“<br />
und dabei die Tür im Gesicht hat und sagt:<br />
„Kein Problem, wir sind in vier Wochen<br />
wieder da“ den schreckt nichts ab. Das ist<br />
eigentlich für die Branche und allem, womit<br />
wir zu tun haben, genau das Richtige.<br />
Ich habe selten irgendwas hinterhergeschmissen<br />
bekommen, ich musste mich<br />
besonders am Anfang meiner TV Karriere<br />
immer gegen Widerstände durchsetzen.<br />
Ich liebe vor allem Anfragen von Firmen,<br />
ob man gerne dies oder das moderieren<br />
möchte. Dann aber hinterherschieben,<br />
dass es gut wäre, wenn man bitte dieses<br />
oder jenes nicht sagt. Darauf sage ich im<br />
Regelfall, dass sie sich dann besser jemand<br />
anderen holen sollen, weil, wenn man etwas<br />
Spezielles auch ein bisschen authentisch<br />
haben möchte, sollte man die Person<br />
nicht zu stark reglementieren.<br />
Du bist also ein Grenzüberschreiter?<br />
Ich würde sagen, dass ich ein Grenzgänger<br />
bin. Dabei bleibt es nicht aus, dass man<br />
auch mal eine Grenze überschreitet. Ich<br />
traue mich eben auch auf das dünne Eis und<br />
manchmal knackt es dann auch gewaltig.<br />
Ist das dann nur auf der Bühne so, oder<br />
generell in deinem Leben?<br />
Auch hier muss ich mich wiederholen, vor<br />
und hinter der Kamera bin ich die nahezu<br />
gleiche Person. Wenn Leute sagen, „es<br />
geht nicht“, zu hinterfragen, warum es eigentlich<br />
nicht doch gehen könnte, ist ein<br />
Automatismus bei mir, den ich auch nicht<br />
ausschalten möchte.<br />
Du hast in Hannover eine Ausbildung<br />
zum Versicherungskaufmann gemacht,<br />
auch nachdem du zu der Zeit schon deine<br />
Leidenschaft fürs Unterhalten gefunden<br />
hattest, oder?<br />
Ja, ich bin zur Schulzeit als klassischer<br />
Klassenkasper großgeworden. Das war<br />
schon von vornerein immer etwas, was<br />
mich interessiert und begleitet hat. Versicherungskaufmann<br />
habe ich nur gelernt,<br />
weil meine Mutter gesagt hat, dass ich etwas<br />
Anständiges lernen soll. Für mich war<br />
auch klar, dass ich nicht aufs Gymnasium<br />
gehen wollte, um danach zu studieren. Die<br />
drei Jahre wären für mich verschenkte Zeit<br />
gewesen. Zur Schulzeit war ich zugegebenermaßen<br />
nicht der fleissigste und habe<br />
immer nur mit dem nötigsten Aufwand<br />
gearbeitet. Auch meine Ausbildung habe<br />
ich nur mit einer Vier beendet. Das war alles<br />
wie beim Hochsprung. Nach dem Motto:<br />
Gerade drüber reicht ja auch. Zu der<br />
Zeit hatte ich aber auch schon angefangen,<br />
parallel als DJ aufzulegen. Ich hatte meine<br />
ersten Stand-Up-Aufritte, habe bei einem<br />
öffentlichen Kanal fürs Radio gearbeitet<br />
und war vorher beim Krankenhausradio.<br />
Jedes Jahr habe ich meine Bewerbungen<br />
zu Viva und MTV geschickt. Damals gab<br />
es noch kein YouTube, man musste wirklich<br />
noch klassisch mit einer Videokamera<br />
etwas filmen und sich bewerben. Für mich<br />
war aber immer irgendwie klar, irgendwas<br />
wird beim Fernsehen vor der Kamera<br />
klappen. Andere haben mich damals für<br />
„verrückt“ gehalten. Das ist wahrscheinlich<br />
auch heute noch so, aber aus ganz anderen<br />
Gründen (lacht).<br />
Bild: Svea Mühlfahrt/Benjamin Kurtz Fotografie<br />
12 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
»Wenn Leute sagen,<br />
„es geht nicht“, zu hinterfragen,<br />
warum es eigentlich<br />
nicht doch gehen könnte,<br />
ist ein Automatismus bei<br />
mir, den ich auch nicht ausschalten<br />
möchte.«<br />
Oliver Pocher ist<br />
mit seinem neuen<br />
Live-Programm<br />
#Social Media Bitch<br />
ab November 20<strong>18</strong><br />
auf Deutschlandtour<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
13
<strong>Erfolg</strong><br />
Irgendwann gab es ja den Punkt, an dem<br />
du dich vollends der Unterhaltung verschrieben<br />
hast. Liebst du diesen Beruf?<br />
Das kann man wahrscheinlich gar nicht<br />
mehr als Beruf bezeichnen, sondern das<br />
ist wahrscheinlich einfach deine Lebensart.<br />
Oder trennst du da was?<br />
Es ist eine absolute Lebensqualität, dass ich<br />
meinen Job einfach gerne mache. Weil ich<br />
auch in der „normalen“ Berufswelt gearbeitet<br />
habe und weiß, was es heißt, auf die<br />
zum Leben dazu. Auch meine finanzielle<br />
Situation mache ich mir regelmässige bewusst.<br />
Teilweise hätte ich früher Monate<br />
für das arbeiten müssen, was ich heute mit<br />
wenigen Auftritten verdiene. Ich finde es<br />
wichtig das nicht zu vergessen.<br />
Du hast ja gerade über Geld gesprochen.<br />
Spätestens mit deiner Beteiligung an<br />
Brainpool wurdest du zum Unternehmer.<br />
Wie wichtig ist dir Einfluss und Geld?<br />
nicht morgen ein riesen Skandal aufgedeckt<br />
wird und es geht alles in den Keller.<br />
Oder du sagst „Gold, here we go“ und auf<br />
einmal stürzt Gold einfach nur so ab. Deswegen<br />
habe ich eher in Immobilien oder<br />
Firmen, mit denen ich arbeite, investiert.<br />
Ich bin keiner, der sich am nächsten<br />
Start-up-Unternehmen beteiligt.<br />
Wie verändert sich denn dieses lineare<br />
Fernsehen? Du hast vorhin schon You-<br />
Uhr zu gucken und runterzuzählen oder<br />
andere für sich ausstempeln zu lassen,<br />
um schon um vier gehen zu können, aber<br />
noch offiziell bis um fünf dagewesen zu<br />
sein. Ich habe noch Zivildienst im Behindertenfahrdienst<br />
beim ASB geleistet und<br />
kenne auch den Schichtdienst mit allem<br />
drumherum. Ich weiß wirklich, was es<br />
heißt, sich irgendwie ins Wochenende zu<br />
retten, auf Urlaub zu hoffen und eigentlich<br />
keinen Bock zu haben, auf das, was man<br />
macht. Deswegen weiß ich sehr zu schätzen,<br />
dass ich das, was ich mache, wirklich<br />
gerne tue. Klar gibt es auch in meinem Job<br />
mal Sachen, die nervig und hier und da<br />
anstrengend sind, aber das gehört einfach<br />
Einfluss ist mir bei der Arbeit vor allem<br />
inhaltlich wichtig. Um Einfluss zu bekommen<br />
hilft Geld natürlich, auch wenn es<br />
nicht der einzige Weg ist mitentscheiden<br />
zu können. Finanziell ist die beste Situation,<br />
wenn einem die Sachen gehören, die<br />
man hat und man schuldenfrei und unabhängig<br />
agieren kann. Das habe ich halt<br />
immer beherzigt und nie irgendwelchen<br />
durchgeknallten Kram gemacht, auch was<br />
Aktien und Ähnliches betrifft. Als damals,<br />
im Jahr 2000, Viva an die Börse gegangen<br />
ist, kamen alle mit Vorzugsaktien an<br />
und die sind alle in den Keller gegangen.<br />
Ich habe auch Zweifel, wenn ich jetzt zum<br />
Beispiel sage: „Apple ist der Shit“ ob dann<br />
Tube angesprochen und hast selber einen<br />
großen YouTube-Kanal. Auf der anderen<br />
Seite hast du dann typische TV-Shows.<br />
Von einem großen YouTube-Kanal bin ich<br />
weit von weg. Man stellt die Sachen natürlich<br />
online und muss heutzutage auch sehen,<br />
dass man die Rechte davon hat. Social Media<br />
ist einfach eine Möglichkeit, sich einer<br />
breiten Öffentlichkeit mitzuteilen. Das war<br />
früher auch prominenten Menschen nur<br />
durch ein Interview möglich, heute kann<br />
das jeder selbst über die verschiedenden<br />
Social Media-Kanäle in die Hand nehmen.<br />
Wenn ich etwas loswerden will, poste ich es<br />
einfach schnell. Klar verändert sich dementsprechend<br />
das Fernsehen. Alleine das<br />
Bild: Svea Mühlfahrt/Benjamin Kurtz Fotografie<br />
14 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Geld ist nicht mehr so vorhanden wie früher.<br />
Die Werbeeinnahmen teilen sich heute<br />
anders auf. Heute geben die Firmen auch<br />
Geld für einen Post aus, in dem man sagt:<br />
„Hallo, trinkt doch auch diesen Tee hier<br />
oder macht doch auch hier Urlaub wo ich<br />
gerade bin.“ Es gibt andere Geschäftsfelder<br />
und es ist viel breiter geworden. Das klassische<br />
Fernsehen an sich hält immer noch<br />
zu sehr an seiner eigenen Rolle fest und verliert<br />
dadurch rasant den Anschluss.<br />
muss den Zuschauern auch etwas geboten<br />
werden, sonst sitzen bald nur noch<br />
Komparsen im Publikum die dafür Geld<br />
bekommen. Im werbefinanzierten Markt<br />
sieht man bei den Privaten, wie der Kuchen<br />
immer kleiner wird und die Quoten<br />
sich auch immer mehr verteilen. Es ist<br />
diese Fragmentierung, die auch in Amerika<br />
extrem zu sehen ist, wo man 60 Sender<br />
hat und jede kleine Randgruppe kann<br />
sich Ihren Kram angucken. Aber es gibt<br />
Könntest du dir vorstellen, dass du über<br />
deinen YouTube-Kanal irgendwann mal<br />
mehr Zuschauer generieren kannst, als<br />
über das Fernsehen?<br />
Ich mache ja beides. Ich bin nicht der<br />
klassische YouTuber, dafür bin ich aus der<br />
Zielgruppe raus. Ich habe am Anfang mal<br />
eine Kooperation mit der ProSiebenSat.1<br />
Media SE gehabt, Q&As und andere Sachen<br />
gemacht und regelmäßig gepostet.<br />
Ich bin da aber raus, weil ich gar keinen<br />
Aber die merken das doch auch und kaufen<br />
YouTube-Kanäle?<br />
Ja, aber ich bin immer noch sehr erstaunt,<br />
mit welcher Arroganz dem Zuschauer gegenüber<br />
die Fernsehsendungen im Studio<br />
zumindest teilweise produziert werden.<br />
Das man die Zuschauer für fünf Stunden<br />
mit einer Flasche Wasser, die es nach vier<br />
Stunden gibt, einfach hinsetzt. Das funktioniert<br />
vielleicht bei Aufzeichnungen<br />
ausserhalb der Metropolen, weil die Leute<br />
froh sind, dass mal was anderes los ist.<br />
Aber ich frage mich wirklich, wie lange<br />
die Menschen in Köln noch zu Fernsehsendungen<br />
Montags um 16 Uhr rausfahren<br />
werden. Damit das weiter funktioniert<br />
nicht mehr die Ereignisse, dass sich zehn<br />
Millionen Leute eine Unterhaltungsshow<br />
angucken. Die Zeiten sind vorbei. „Wetten,<br />
dass..?“ ist nicht mehr und es wird auch<br />
keine Unterhaltungsshow mehr geben, die<br />
sich sieben, acht Millionen Leute angucken.<br />
Das Dschungelcamp ist mittlerweile<br />
die größte Unterhaltungsshow und die gibt<br />
es nur einmal im Jahr für 14 Tage.<br />
»Es ist eine absolute Lebensqualität,<br />
dass ich meinen Job<br />
einfach gerne mache.«<br />
Bock habe, den Leuten zu zeigen: „Hey<br />
Leute huhu, ich bin im Urlaub. Hey, wow,<br />
hier wohne ich und das ist mein Auto und<br />
kommt vorbei“, und dabei Leuten vorzuspielen,<br />
dass man wirklich Interesse hat,<br />
damit die einen über alles lieben und bitte<br />
auch im Idealfall vor der Tür stehen und<br />
klingeln. Das bin ich einfach nicht.<br />
Du hast jetzt dein neues Bühnenprogramm<br />
# pocher # socialmediabitch und<br />
da bist du den Leuten sehr nahe. Magst<br />
du Menschen, suchst du die Nähe und<br />
pflegst du viele Freundschaften?<br />
Ich mag es einfach auf der Bühne zustehen.<br />
Ich bin die klassische Rampensau. Vor wie<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
15
<strong>Erfolg</strong><br />
Mit Bildern von Svea Mühlfahrt von Benjamin Kurtz Fotografie<br />
vielen Menschen ich dabei stehe ist relativ<br />
nebensächlich. Selbstverständlich mag ich<br />
Menschen, wenn auch nicht alle, das ist<br />
klar (lacht). Ich habe einen recht großen<br />
Bekanntenkreis was in der Branche nicht<br />
ausbleibt und bin grundsätzlich lieber in<br />
Gesellschaft als für mich alleine. Freunde<br />
aus meiner Zeit vor dem Fernsehen habe<br />
ich tatsächlich auch noch, wenn auch nur<br />
sehr wenige. Aber ja, ich bin schon jemand<br />
der in Regelmässigen abständen bei<br />
meinem Umfeld anruft und mal hört was<br />
es so neues gibt. Was den direkten<br />
Kontakt zum Publikum<br />
angeht bin ich keiner, der sich<br />
gerne anbiedert. Wenn mich<br />
jemand anspricht, bekommt<br />
jeder, der normal fragt, ein<br />
Foto. Egal, ob ich gerade nach<br />
dem zehn Stunden Flug aus<br />
dem Flieger steige oder irgendwas<br />
anderes. Wer nett<br />
und höflich ist, bei dem habe ich auch kein<br />
Problem, wenn er mich anspricht. Ich verstecke<br />
mich nicht oder gehe mit Securities<br />
aus dem Haus. Andersherum rufe ich aber<br />
auch nicht aktiv zu Autogrammstunden<br />
auf. Ein gesundes Mittelmass ist da für<br />
mich die perfekte Lösung.<br />
Sendung nicht mehr. Wenn man alles gemacht<br />
hat, dann macht man halt das nächste.<br />
Wenn es Sachen teilweise nicht mehr<br />
gibt, kommen neue Sachen. Irgendwie<br />
geht es immer weiter.<br />
Hast du so eine grundlegende <strong>Erfolg</strong>sphilosophie,<br />
der du immer versuchst<br />
treu zu bleiben?<br />
»Viele Leute sagen: „Das was<br />
der kann, kann ich auch.“<br />
Ich sage dann immer: „Ja bitte,<br />
geh hin und trete auf."«<br />
genug Sender und genug Fläche gibt und<br />
sich darauf konzentrieren. Natürlich vergleicht<br />
man sich und ich sehe andauernd<br />
Sachen, von denen ich sage, das kann ich<br />
besser. Manche Leute sind sehr negativ<br />
und grundfrustriert, das bin ich nicht. Ich<br />
habe einen gesunden Ehrgeiz und möchte<br />
auch alles bestmöglich machen. Aber<br />
wenn etwas nicht klappt oder Sendungen<br />
Ist deine Unterhaltungsleidenschaft mehr<br />
aus der Perspektive, dass du das gerne<br />
machst oder dass die Leute darauf reagieren?<br />
Also machst du das in erster Linie<br />
eher wegen dir oder wegen anderen?<br />
Beides. Sobald ich Publikum habe und<br />
einer lacht, ziehe ich das auch knallhart<br />
gagmäßig durch. Manchmal reicht es auch<br />
schon, wenn ich gelacht habe. Von daher<br />
reichen schon zwei Personen im Raum<br />
und ich find’s lustig, dass ich mich über<br />
irgendwas lustig mache. Das ist natürlich<br />
auf der Bühne perfekt, wenn man die Reaktionen<br />
sieht und das Publikum reagiert<br />
und lacht. Da weiß man, dass man auf dem<br />
richtigen Weg ist und dann geht das auch<br />
immer so weiter. Das funktioniert bei mir<br />
eigentlich schon ab dem Aufstehen nach<br />
diesem Prinzip. Ich bin jetzt nicht dieser<br />
rotweinschwenkende, vor dem Kamin sitzende,<br />
latent Depressive, der sich irgendwie<br />
auf diese Bühne schleppt und dann<br />
versucht, da irgendwas aus den Leuten<br />
rauszuholen. Mich dürfen die Sachen die<br />
ich mache selber nicht langweilen, deswegen<br />
gehe ich auch nicht ständig auf Tour.<br />
So 100 Termine im Jahr zu spielen, habe<br />
ich am Anfang gemacht, aber irgendwann<br />
hast du jede Halle vier Mal gesehen und<br />
die Abläufe sind wie bei Filmen oder Serien<br />
genau dasselbe. Wenn es mich persönlich<br />
nicht mehr interessiert oder langweilt,<br />
dann mache ich halt auch mal eine<br />
Ne, ich habe auch nie ein Lebensmotto<br />
gehabt. Erstmal ist es wichtig grundsätzlich<br />
das zu machen, was einem Spaß<br />
macht. Ich glaube, dass merken die Leute<br />
auch und haben Spaß daran, wenn sie<br />
das auf der Bühne sehen. Ich mache das<br />
fast 20 Jahre und habe schon das Gefühl<br />
und die Gewissheit, dass ich es auch noch<br />
die nächsten 20 Jahre machen kann. Auch<br />
wenn es mal ein paar Rückschläge gibt<br />
darf man nicht gleich nervös<br />
werden und alles und<br />
jeden in Frage stellen. Ich<br />
versuche auch in Krisensituationen<br />
so gelassen wie<br />
möglich zu bleiben. Ich habe<br />
keine Zukunftsängste, diese<br />
gewisse Entspanntheit hilft<br />
mir dabei. Viele sind so verkrampft<br />
und haben Angst, nicht mehr da<br />
zu sein oder nicht mehr stattzufinden. Damit<br />
muss man umgehen können, auch ich.<br />
Es gibt immer Leute, die spielen in größere<br />
Hallen oder spielen erfolgreicher oder<br />
haben mehr Fernsehsendungen. Da muss<br />
man einfach für sich selber sagen, dass es<br />
»Ich bin die<br />
klassische<br />
Rampensau«<br />
abgesagt werden, ist das halt so, dann<br />
kommt etwas Neues. Es gibt auch nicht<br />
dieses <strong>Erfolg</strong>srezept. Wenn man gut ist in<br />
seinem Job, egal wo, wird man auch früher<br />
oder später immer erfolgreich damit sein.<br />
Viele Leute sagen: „Das was der kann,<br />
kann ich auch.“ Ich sage dann immer: „Ja<br />
bitte, geh hin und trete auf.“ Heutzutage<br />
hat man ja mit YouTube und social Media<br />
die Möglichkeit, sich selbst darzustellen.<br />
Man braucht nicht unbedingt<br />
einen Fernsehsender.<br />
Ich kann mich hinstellen,<br />
jeden Tag lustig irgendwelche<br />
Insta Stories machen<br />
und könnte meinen Senf abgeben.<br />
Auch wenn ich Themen<br />
anstoßen will, ich weiß<br />
ja, mit welchen Posts ich<br />
welche Reaktionen auslöse, also schreibe<br />
ich über diverse Personen ausführlicher<br />
und weiß, dass es dementsprechend eine<br />
Reaktion gibt. Es gibt nicht nur Fernsehen,<br />
da gibt es andere Möglichkeiten und<br />
damit wird man auch immer wieder Geld<br />
verdienen.<br />
16 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong> Story<br />
Nur der Glückliche<br />
macht glücklich<br />
Andreas Tissen lebt leidenschaftlich vor, was er vermittelt<br />
Schon in der Schule in Kasachstan<br />
brillierte Andreas Tissen mit<br />
überdurchschnittlich guten Leistungen<br />
und erkämpfte Wettbewerbserfolge<br />
im Tanzen, Musik<br />
und Volleyball. Mit 16 Jahren kam er nach<br />
Deutschland und beherrschte innerhalb<br />
von sieben Monaten die deutsche Sprache<br />
gut genug, um aufs Gymnasium zu gehen.<br />
Doch noch vor dem Abi hatte ihn eine andere<br />
Leidenschaft gepackt: Der Vertrieb.<br />
So verkaufte er siebzehnjährig erfolgreich<br />
hochwertige Kochtöpfe an ältere Damen.<br />
Nicht Fachkompetenz war sein Geheimnis,<br />
sondern emotionale Intelligenz.<br />
Ein Finanzseminar inspirierte ihn, in<br />
den Strukturvertrieb beziehungsweise<br />
Agenturbetrieb eines großen Finanzdienstleisters<br />
einzusteigen und Versicherungsfachmann<br />
zu lernen. Darin war er<br />
so erfolgreich, dass er mit 21 Jahren zum<br />
jüngsten General-Agenturleiter Deutschlands<br />
wurde. So entdeckte er für sich die<br />
Leidenschaft erfolgreich zu sein und andere<br />
erfolgreich zu machen. Durch Leistung<br />
getrieben lebte er nach dem Motto:<br />
„Glücklich ist, wer glücklich macht!“ und<br />
baute für mehrere renommierte Vertriebsgesellschaften<br />
die Organisation, Systeme<br />
und Ausbildungsakademie auf.<br />
Die Zukunftspläne waren ambitioniert,<br />
doch wer hochfliegt, kann tief fallen. Er<br />
führte ein Luxusleben und ließ die Distanz<br />
zwischen sich und seinen wichtigsten Mitmenschen<br />
wachsen, und das rächte sich.<br />
20<strong>09</strong> brach seine Welt zusammen, als die<br />
Mannschaft, mit der er über zehn Jahre<br />
den Vertrieb aufgebaut und große <strong>Erfolg</strong>e<br />
gesammelt hatte, ihn mit zwei Dritteln<br />
seines Teams verließ, allen voran sein bester<br />
Freund. Plötzlich stand<br />
er fast alleine da und vor der<br />
bereits zweiten Insolvenz.<br />
Die Folge: ein Burn-Out mit<br />
nur 32 Jahren.<br />
Andreas Tissen ist keiner, der<br />
liegen bleibt. Er startete bereits nach knapp<br />
sechs Monaten neu. Doch die Existenzangst<br />
saß ihm tief im Nacken und trieb<br />
ihn zu einer Reihe Fehlentscheidungen.<br />
Fehlende Fachkompetenz, falsche Berater<br />
und Verlust des Fokus auf das Wichtige<br />
brachten ihn im März 2<strong>01</strong>1 für 24 Stunden<br />
hinter schwedische Gardinen. Dieser Tiefpunkt<br />
führte zur Wende.<br />
Entschlossen brachte er sein Leben beruflich<br />
und privat ins Reine. Es folgte der<br />
Verkauf des Unternehmens und eine feste<br />
Entscheidung, seine Stärken zu stärken.<br />
Seine Erfahrungswerte der letzten 19 Jahre<br />
im Vertrieb und Leadership sind wertvoll.<br />
Andreas Tissen erreichte mit seinem<br />
Team 1,2 Milliarden Euro Umsatz und<br />
über 50.000 Anwerbungen<br />
und<br />
Mitarbeiter, die<br />
er durch Einstellungsprozess<br />
geführt<br />
hat. Dieses<br />
praktische Wissen<br />
wollte er jetzt<br />
multiplizieren und<br />
andere Menschen<br />
bereichern.<br />
Nach einer Neuorientierung<br />
und<br />
einer Weiterbildung<br />
als zertifizierter<br />
Trainer bei<br />
der „Buhr & Team<br />
Akademie“, syste-<br />
»Ich hole Menschen<br />
dort ab, wo sie sind, und<br />
begleite sie dorthin, wo<br />
sie hinwollen«<br />
mischer Business<br />
Coach bei der<br />
„Münchner Akademie<br />
für Business<br />
Coaching“ und einer Vielzahl von weiteren<br />
Trainings, Seminaren und Büchern,<br />
begann er als Trainer, Speaker und Coach<br />
seine Thesen, Methoden und Werte zu<br />
vermitteln. Sein Leben bekam ein neues<br />
Lebensmotto: „Nur der Glückliche macht<br />
glücklich!“<br />
Heute ist Andreas Tissen, der russischsprachige<br />
Trainer und Coach Nr. 1 im<br />
deutschsprachigen Raum. Neben einer<br />
großen Nachfrage nach seinen<br />
Trainings, sowohl für<br />
interne Trainings für Weltmarkführer,<br />
wie auch für<br />
offene nationale und internationale<br />
Veranstaltungen, ist<br />
er 2<strong>01</strong>6 bei der „Buhr & Team Akademie“<br />
zum „Trainer des Jahres“ gewählt worden.<br />
Er ist ein Co-Autor des Buches „Training<br />
ist der <strong>Erfolg</strong> von Morgen“ und Autor des<br />
neu erschienen Buches „Mach das Unmögliche<br />
möglich“, in dem er seine Erfahrungen<br />
rund um menschliches Potential<br />
teilt. Er arbeitet kontinuierlich hart an sich<br />
selbst.<br />
Andreas Tissen ist ein überzeugter Christ<br />
und glücklicher Ehemann und Vater von<br />
zwei erwachsenen Kindern. Der sonntägliche<br />
Gottesdienst und die Gemeinde sind<br />
sein geistiger Energielieferant für die Woche.<br />
Seine Frau Larissa ist seit 21 Jahren an<br />
seiner Seite sein Seelenhüter und Freund.<br />
Sie überstanden gemeinsam drei Ehekrisen.<br />
Andreas Tissen nutzt Sport als eine<br />
Art physischer Wiedergeburt, die ihn auch<br />
mental ungemein stärkt. Im Jahr 2<strong>01</strong>3 lief<br />
er seinen ersten Marathon, im Jahr 20<strong>18</strong><br />
war er Finisher seiner ersten Mittel distanz<br />
im Triathlon (1,9 km Schwimmen, 90 km<br />
Fahrrad, 21 km Laufen). Er bereitet sich<br />
für das Jahr 2020 auf den Ironman vor.<br />
Einen besonderen Kontakt pflegt er zu<br />
Conrad Adenauers Enkel Andreas, der<br />
ihm als Mentor zur Seite steht.<br />
Andreas Tissen lebt leidenschaftlich vor,<br />
was er in seinen Trainings, Seminaren<br />
und Coaching weitervermittelt. Aus der<br />
reichen Erfahrung seiner <strong>Erfolg</strong>e und<br />
Niederlagen schöpft er, um Menschen bei<br />
ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten.<br />
Das „Powerlife Bootcamp“ und die<br />
„Selfmade Factory“ sind zwei Säulen seines<br />
Weiterbildungskonzeptes, welches seit<br />
2<strong>01</strong>5 bereits mehrere tausend Menschen<br />
glücklicher und erfüllter machte. Er sagt:<br />
„Ich hole Menschen dort ab, wo sie sind,<br />
und begleite sie dorthin, wo sie hinwollen!“<br />
Ich bin ihr <strong>Erfolg</strong>snavigator.<br />
Bilder: privat<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
17
<strong>Erfolg</strong><br />
GANZ EHRLICH<br />
SIDO im Interview:<br />
Wenn du genau weißt, wo du stehst,<br />
kann dir keine Kritik der Welt etwas anhaben<br />
INTERVIEW<br />
Stimmt es, dass du damals mit<br />
Rap angefangen hast, weil du in<br />
der Schule nach Aufmerksamkeit<br />
gesucht hast?<br />
Ja, klingt hart, aber so könnte<br />
man das ausdrücken. Ich war nicht besonders<br />
beliebt in der Schule. Ich habe<br />
gemerkt, dass der Typ mit der Gitarre aus<br />
der Schulband ne riesen Warze im Gesicht<br />
hatte, da wuchsen schon Haare raus. Aber<br />
die Frauen haben trotzdem seine Warze<br />
geleckt, wenn er es wollte. Und das war,<br />
weil er singen konnte und die ihn in der<br />
Band anschmachten konnten mit seiner<br />
Gitarre. Da wurde mir klar, wenn ich das<br />
hinkriege, dann werde ich vielleicht auch<br />
ein bisschen beliebter. Ich hatte keinen<br />
Bock auf diesen ganzen Gangster-Scheiß,<br />
der dich im Viertel auch beliebt hätte machen<br />
können. Dafür war mein Adrenalinhaushalt<br />
hoch genug, ich brauchte das<br />
Ich hatte keinen Bock auf diesen<br />
ganzen Gangster-Scheiß.<br />
nicht. Dann habe ich gemerkt, dass ich<br />
nicht singen kann, sonst wäre ich wahrscheinlich<br />
in einer Boyband gewesen, weil<br />
das damals zu der Zeit die Angesagtesten<br />
waren. Dann kam der Rap um die Ecke.<br />
Ich habe Bushido mal gefragt, warum er<br />
damals mit dem Gangsta-Rap angefangen<br />
hat und er sagte: „Ja gut, du fragst<br />
einen Elefanten auch nicht, warum er<br />
sich so verhält wie ein Elefant, weil man<br />
einfach so ist.“ War das bei dir auch so<br />
oder war das ein Stilmittel für dich?<br />
Ich habe ja keinen Gangsta-Rap gemacht,<br />
also das muss man unterscheiden. Ich<br />
habe auch nie erzählt, ich verkaufe irgendwas<br />
an irgendwen. Mir war auch immer<br />
wichtig, dass ich mich nicht größer<br />
mache, als ich bin. Ich habe es immer als<br />
Straßenrap betitelt, ich bin eben ein Junge<br />
von der Straße gewesen und das war mei-<br />
Bilder: Oliver Reetz<br />
<strong>18</strong> www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Mit Bildern von Oliver Reetz<br />
Ich mache nur Sachen, für<br />
die ich wirklich Leidenschaft<br />
entwickeln kann.<br />
ne Mukke. Ich habe nie sowas erzählt wie:<br />
„Ich schlage euch zusammen“ oder „Ich<br />
verkaufe viele Gramm an irgendwen und<br />
fahre rüber nach Holland über die Grenze“<br />
oder irgend so einen Schwachsinn, was die<br />
eben alle erzählen. Ich wollte nie Unsinn<br />
reden, sondern authentisch sein. Deswegen<br />
kannst du einen Löwen nicht fragen,<br />
warum er so ist, der ist so.<br />
Du bist heute nicht nur Künstler, sondern<br />
auch Unternehmer. Wie sehr liegt<br />
dir Business am Herzen? Also deine Tattoo-Studios<br />
und all solche Sachen?<br />
Ich habe keine Tattoo-Studios mehr. Mittlerweile<br />
habe ich eine andere Firma, die<br />
heißt Easy Meal. Da vertreiben wir gesundes<br />
Essen, Vodka, Gin und so weiter. Und<br />
ich habe eine Plattenfirma. Ich bin da so<br />
realistisch, wie man nur sein kann, dass<br />
meine Karriere eines Tages vorbei sein<br />
wird. Darüber war ich mir schon immer<br />
gewiss. Von mir aus mache ich noch bis<br />
zum Ende irgendwas. Mit 50 werde ich<br />
wahrscheinlich nicht mehr Rappen, aber<br />
irgendwo würde ich schon Musik machen.<br />
Nur irgendwann wird sich wahrscheinlich<br />
keiner mehr für mich interessieren. Das<br />
wird passieren. Und die Zeiten werden immer<br />
schneller, dass kann sogar schon demnächst<br />
sein, also brauche ich ja irgendwas<br />
für danach.<br />
Macht dir das dann trotzdem Spaß, also<br />
kannst du auch da eine Leidenschaft entwickeln<br />
oder ist das tatsächlich eine Sache,<br />
wo man sagt: „Naja, Geld muss ich<br />
ja verdienen“?<br />
Ich mache nur Sachen, für die ich wirklich<br />
die Leidenschaft entwickeln kann. Zum<br />
Beispiel ist CBD eine Sache, für die ich<br />
mich jetzt sehr interessiere und in die ich<br />
unbedingt einsteigen möchte. Gesundes<br />
Essen, dafür interessiere ich mich sehr und<br />
es ist mir sehr wichtig, keinen Müll, wie<br />
abgepacktes Fleisch, zu essen. Ich versuche<br />
da bei Leuten ein gewisses Bewusstsein zu<br />
schaffen. Früher konnte ich es mir nicht<br />
leisten. Da hat man dann ‘ne Packung Nudeln<br />
gegessen und war glücklich für den<br />
Tag. Da war das egal, man konnte sich<br />
über sowas nicht so richtig ‘nen Kopf machen.<br />
Aber es ist nicht teuer, sich gesund<br />
zu ernähren und das ist ganz wichtig. Man<br />
sollte das den Leuten sagen.<br />
Wann hast du das mit Easy Meal gemacht?<br />
Wann ging das los?<br />
Seit Oktober ist die Firma online, aber<br />
es gab sie schon anderthalb Jahre vorher.<br />
Man arbeitet ja lange bevor man überhaupt<br />
online geht.<br />
War das eine gemeinsame Idee oder bist<br />
du als Investor eingestiegen?<br />
Das war ein Start-up, das mit der Idee zu uns<br />
kam. Aber entwickelt haben wir das dann<br />
alle zusammen. Die Idee reicht ja nicht.<br />
SIDO und Julien<br />
Backhaus unterhielten<br />
sich über<br />
Rap, das Leben<br />
und Geschäfte.<br />
Aber dann müssen die ja auch irgendwie<br />
aus dem Musiksektor gekommen sein<br />
oder wie kommt man an dich ran als Investor?<br />
Oder hast du eine Investment firma?<br />
Nö, aber das kriegt man schon hin.<br />
Jetzt mal zum Thema X Factor: Für deinen<br />
musikalischen Aufstieg musstest du<br />
hart kämpfen. Können solche Castingshows<br />
auch verhindern, dass man sich<br />
erstmal über Jahre entwickelt und sich<br />
ein dickes Fell zulegt?<br />
Ja, da hast du recht. Es ist schwer, aber ich<br />
muss sagen, ich habe mehr Respekt vor<br />
jemandem, der sich seinen <strong>Erfolg</strong> schwer<br />
erkämpft hat. Natürlich ist es in den Castingshows<br />
auch nicht einfach, weil du<br />
auch der beste von allen sein musst, die da<br />
kommen. Aber der Weg ist eben sehr kurz<br />
und die Zeit danach ist dann sehr schwierig.<br />
Wirst du ins kalte Wasser geschmissen<br />
und alleine gelassen? Oder bleibt jemand<br />
bei dir und du hast einen guten Manager,<br />
der dich berät? Das sind alles Sachen, die<br />
du keine Zeit hast zu lernen. Die musst du<br />
jetzt ganz schnell draufkriegen. Und dazu<br />
brauchst du Berater.<br />
Aber dann bist du doch schon in der Situation,<br />
sozusagen in Watte gepackt zu<br />
sein. Du machst dann eigentlich gar keine<br />
Fehler mehr, weil du einen perfekten<br />
Manager hast.<br />
Du suchst dir ja das Team selber aus, dir<br />
wird ja nicht aufgezwungen, wer dein Manager<br />
sein soll. Du suchst es dir aus und da<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
19
<strong>Erfolg</strong><br />
Du darfst dich nicht größer<br />
sehen, als du bist.<br />
Immer ehrlich sein und lieber<br />
eine Sache nicht ansprechen,<br />
wenn du weißt, es könnte<br />
jemanden verletzen.<br />
kannst du Fehler machen, dir ein falsches<br />
Team aussuchen. Ich habe auch ein Team,<br />
ohne geht es nicht.<br />
Du teilst ja aus und steckst aber auch<br />
viel ein. Wie geht man so mit Kritik im<br />
großen Stil um?<br />
Man muss sich ganz bewusst über seinen<br />
Standpunkt sein. Wenn man ganz ehrlich<br />
mit sich sein kann und sich bewusst ist,<br />
dass es immer jemanden gibt, der cooler,<br />
besser, schöner, reicher und krasser<br />
ist als du und weiß, wo man genau steht,<br />
dann kann dir keine Kritik der Welt was<br />
anhaben. Du darfst dich nicht größer sehen,<br />
als du bist. Dann kann dich jemand<br />
schon verletzen, wenn er sagt, dass deine<br />
Uhr voll billig ist. Das verletzt dich, weil<br />
du denkst: „Boah, ich bin doch so reich.“<br />
Aber du musst einfach wissen, wo du<br />
stehst und dass es immer reichere Leute<br />
gibt. Du kaufst dir ein Boot für zwei Millionen<br />
und einen Tag später fährt einer mit<br />
einem Boot für zehn Millionen an deinem<br />
Boot vorbei.<br />
Ist das ein eventuelles Problem der Castingshows?<br />
Die Teilnehmer waren nicht<br />
so wie du früher in der Hood und wurden<br />
runtergemacht oder kritisiert. Ihr<br />
legt euch über die Jahre ein hartes Fell<br />
zu und in einer Castingshow wird man<br />
gleich zum <strong>Erfolg</strong> und<br />
auf die Titelseiten katapultiert.<br />
Trotzdem reich, trotzdem<br />
berühmt und<br />
trotzdem wahrscheinlich<br />
alles, was man sich<br />
je erträumt hat. Die erträumen<br />
sich ja nicht<br />
den Weg dahin, die erträumen sich nur<br />
das, was sie am Ende haben. Wenn es<br />
funktioniert, haben die das alles, ohne<br />
den langen Weg. Respekt haben sie sich<br />
trotzdem verdient. Und sie haben alles,<br />
wovon sie geträumt haben, als sie zu diesem<br />
Casting gekommen sind. Also nichts<br />
zu meckern.<br />
Gibt es da ein <strong>Erfolg</strong>sgeheimnis von Sido<br />
oder ein Prinzip, dem du selber versuchst<br />
immer treu zu bleiben? Du hast<br />
eben schon über Charakter geredet.<br />
Ehrlich sein. Immer ehrlich sein und lieber<br />
eine Sache nicht ansprechen, wenn du<br />
weißt, es könnte jemanden verletzen. Das<br />
habe ich gelernt.<br />
Bilder: Oliver Reetz<br />
20 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Story<br />
Denke<br />
positiv<br />
Bora Imren - Persönlichkeitsentwicklung<br />
trifft auf Online Marketing<br />
Bild: privat<br />
Um ein erfolgreiches Online<br />
Business zu führen und<br />
sich gleichzeitig mit einer<br />
starken Präsenz auf dem<br />
Markt zu etablieren, ist<br />
weitaus mehr nötig, als die Hacks des Online<br />
Marketings zu verstehen. Es benötigt<br />
eine ebenso starke Persönlichkeit.<br />
Bora Imren ist ein erfolgreicher Unternehmer,<br />
der es sich zur Aufgabe gemacht hat,<br />
andere Menschen auf ihrem Weg zu einem<br />
eigenen Online Business zu unterstützen.<br />
Dazu hat er nicht nur sein eigenes Buch<br />
geschrieben, das im Dezember 20<strong>18</strong> auf<br />
dem Markt erscheinen wird, sondern auch<br />
einen Online Kurs entwickelt.<br />
Dieser Kurs vereinigt Facebook-Marketing<br />
mit der persönlichen Weiterentwicklung<br />
und bietet damit zwei Komponenten.<br />
Nach seiner Auffassung spiegeln diese in<br />
ihrer gemeinsamen Wirkung auch das Geheimnis<br />
seines eigenen <strong>Erfolg</strong>es wider.<br />
Bora Imren wuchs in Berlin<br />
auf, die Wurzeln seiner Familie<br />
reichen jedoch bis in die Türkei<br />
zurück. Seine Eltern verließen<br />
aufgrund der schwierigen Arbeitsverhältnisse<br />
ihre Heimat<br />
und bauten sich ein neues Leben<br />
in Deutschland auf. Schon als kleiner<br />
Junge machte der heute 35jährige<br />
das erste Mal Erfahrungen im<br />
Verkauf, denn während sein Vater<br />
russische Uhren am Ku’Damm verkaufte,<br />
stand er mit seinem eigenen kleinen Stand<br />
daneben und war für die Bernsteineier<br />
und Matroschkas zuständig.<br />
Nach der 10. Klasse beendete er die Schule<br />
und machte eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann.<br />
Dies tat er aus Liebe zu<br />
seiner Mutter, die ihm erst mit einer abgeschlossenen<br />
Ausbildung ihren Segen für<br />
den Weg in die Selbstständigkeit geben<br />
konnte. Ein Weg, der durch viele Hürden<br />
und Tiefen gekennzeichnet war, und zu<br />
seiner heutigen inneren Willenskraft und<br />
Ausdauer beitrug.<br />
Es folgten diverse Jobs als Promoter, Callcenter-Telefonist<br />
und schließlich die Position<br />
eines Teamleiters bei einer Direktmarketingfirma.<br />
Für sein Verkaufstalent<br />
wurde er 2006 mit dem Sales Award ausgezeichnet.<br />
Als er durch einen erneuten Job als Promoter<br />
erkannte, wie lukrativ der Verkauf<br />
und damit die eigentliche Provision der<br />
jeweiligen Verträge wirklich ist, eröffnete<br />
er einen eigenen Laden für Mobilfunkverträge.<br />
Es entstand ein eigenes Call Center<br />
mit 22 Mitarbeitern, sowie der erste digitale<br />
Verkauf von Verträgen über Ebay und<br />
Amazon.<br />
»Pflege Umgang mit den<br />
richtigen Menschen«<br />
Mit der Frage, wie es möglich war, dauerhaft<br />
unabhängig von Drittanbietern zu<br />
sein, fand Bora Imren sich schließlich im<br />
Facebookmarketing wider und schaffte damit<br />
Jahresumsätze in Millionenhöhe.<br />
Der Weg dorthin war lang. Bora nutzte<br />
jede freie Minute, um alles über Face-<br />
book-Marketing zu erfahren und verschlang<br />
dazu Unmengen an Büchern.<br />
Er nahm an Webinaren und Seminaren<br />
teil und vernetzte sich ständig mit neuen<br />
Menschen, die das gleiche wie er wollten.<br />
Er setzte sich Ziele und transformierte mit<br />
seinem starken Willen zum <strong>Erfolg</strong> und<br />
dem richtigen Mindset sein gesamtes Leben.<br />
Heute erzählt er, dass viele Menschen sich<br />
nicht bereit fühlen, etwas zu wagen und<br />
auf den perfekten Moment warten. Die<br />
Krux dabei ist, dass es diesen Moment seiner<br />
Erfahrung nach einfach nicht gibt. Positiv<br />
zu denken und sich für das Vertrauen<br />
und nicht die Angst zu entscheiden, sei an<br />
dieser Stelle enorm wichtig und der erste<br />
Schritt aus der Komfortzone. Es ginge dabei<br />
ausschließlich um den Mut, sich seiner<br />
Angst zu stellen, nach einer Niederlage<br />
wieder aufzustehen und seinen Fokus<br />
niemals zu verlieren. „Denke positiv und<br />
höre auf, nach Ausreden für deine<br />
Träume zu suchen“ sind dabei nur<br />
zwei seiner wichtigsten Grundsätze,<br />
die ein erfolgreiches Leben möglich<br />
machen.<br />
Heute befindet sich Bora Imren in<br />
der Position, in der er etwas zurückgeben<br />
möchte, denn so wie er sich<br />
von Jahr zu Jahr entwickelte, so veränderten<br />
sich auch seine Träume.<br />
Seine Herzensangelegenheit ist es<br />
heute, einen Mehrwert für andere Menschen<br />
zu kreieren und dabei seine eigene<br />
Dankbarkeit auszudrücken. Es ist seine<br />
Mission die Menschen Schritt für Schritt<br />
auf ihrem Weg zu begleiten und sie durch<br />
ein eigenes Online Business dabei zu unterstützen,<br />
auch ihre Träume zu leben.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
21
<strong>Erfolg</strong><br />
»Ich lasse<br />
einfach nicht los«<br />
Frank Thelen<br />
Direkt nach der Schule hast du dein erstes<br />
Unternehmen im Multimediasektor<br />
gegründet und wurdest auch ziemlich<br />
schnell von großen Firmen für kleines<br />
Geld beauftragt.<br />
Aber ich bin nur über größere Agenturen<br />
als Unter-Dienstleister an diese Kunden<br />
gekommen. Hier habe ich mir nach und<br />
nach einen Ruf als zuverlässiger Softwareentwickler<br />
erarbeitet. Ich hatte eine eigene<br />
Software Library als Alternative zum Branchenstandard<br />
entwickelt, die schneller und<br />
flexibler war. Ich selbst war zu Beginn nie<br />
in der Akquise beim Endkunden, das haben<br />
die größeren Vertriebsagenturen gemacht.<br />
Ich war in der Ebene darunter und<br />
für kleines Geld der Programmierknecht.<br />
Es hat mir aber Spaß gemacht, die Dinger<br />
zu bauen. Am Ende des Tages war es dann<br />
meine Lösung, die 1&1, Agfa, den Bundestag<br />
und andere große Kunden bedient hat.<br />
Mit Bildern von Christian Holthausen<br />
INTERVIEW<br />
Viele behaupten ja, man muss es als Unternehmer<br />
alleine schaffen. Aber das ist<br />
doch Unsinn oder? Man braucht doch<br />
immer Unterstützer, Förderer, Türöffner.<br />
Alleine würde man irgendwann verzweifeln,<br />
weil man auch keinen hat, der einem<br />
Zuspruch oder Guidance gibt. In meiner<br />
schwierigen Phase war es für mich extrem<br />
wichtig, Leute zu haben, die an mich geglaubt<br />
haben und mir neue Wege gezeigt<br />
haben. Es gibt nicht den einen Ironman,<br />
der alleine durchläuft und alles macht. Das<br />
ist Blödsinn.<br />
Wie findet man als Gründer gedanklich<br />
die Balance zwischen Fremdkapital und<br />
dem Kapitalaufbau durch Verkäufe oder<br />
Dienstleistungen?<br />
Man muss hier zwischen normalen Geschäften<br />
und Technologie-Startups unterscheiden.<br />
Wenn ich wie z. B. Lilium<br />
Aviation einen elektrischen Jet entwickeln<br />
will, benötige ich sehr viele Wagniskapital.<br />
Aber viele Startups können auch ohne externes<br />
Kapital weit voran gebracht werden.<br />
Jeder gute Gründer, den ich kenne, hat<br />
einfach mit Arbeit angefangen. Der hat<br />
programmiert, hat verkauft und direkt losgelegt.<br />
Das ist das, woran ich oftmals die<br />
Leute unterscheide. Gehen sie möglichst<br />
viele Schritte selber bis zum Maximum<br />
oder sagen sie: "Dafür habe ich kein Geld<br />
gehabt.“ Ein gutes Beispiel war bei „Die<br />
Höhle der Löwen". Da hat einer gesagt:<br />
„Ich weiß nicht, wie viele Leute auf diesem<br />
Flughafen langlaufen, weil ich nicht dahin<br />
komme, ohne ein Ticket zu kaufen.“ Ich<br />
sagte nur, dass er auch irgendwie ein Ticket<br />
für einen Flieger um vier Uhr für 29 - 50<br />
Euro kaufen könnte, weil das wichtig fürs<br />
Unternehmen wäre und er diese Schritte<br />
hätte gehen können. „Da hätte ich ja sehr<br />
früh aufstehen müssen“, antwortete er. Ja,<br />
aber genau daran erkennt man, ob jemand<br />
das wirklich machen will oder nicht. Deswegen<br />
braucht man am Anfang nicht viel<br />
Geld, um die ersten Schritte zu gehen. Das<br />
sieht man selbst bei den Gründern von Lilium.<br />
Das Unternehmen hat mittlerweile<br />
100 Millionen Dollar Wagniskapital, aber<br />
die Gründer haben sich erstmal mit ihrem<br />
eigenen Taschengeld von den Eltern<br />
irgendwo Module zusammengekauft und<br />
damit schon mal einen ersten Jet schweben<br />
lassen. Natürlich in klein, aber sie haben<br />
Tag und Nacht gebaut und sich nicht gefragt,<br />
wo sie 100 Millionen herbekommen,<br />
um so ein Flugzeug zu bauen. Das ist eine<br />
ganz wichtige Eigenschaft, die auch ich<br />
mir glücklicherweise angeeignet habe.<br />
Nehmen wir zum Beispiel das Buch, das<br />
ich jetzt veröffentlicht habe. Dafür setze<br />
ich mich selber spät abends bis um Mitternacht<br />
an den Desktop und verkaufe es. Ich<br />
schreibe auf Xing und LinkedIn überall<br />
Leute an mit: „Du hast doch dreißig Tankstellen,<br />
du hast doch dies, du hast doch das,<br />
und hier ist das Buch.“ Die Erstauflage hat<br />
100.000 Stück, was wohl für ein Buch relativ<br />
viel ist, aber ich möchte das schaffen.<br />
Bilder: Christian Holthausen<br />
22 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Ich lasse einfach nicht los. Diese Eigenschaft,<br />
zu sagen „ich gehe diesen Schritt<br />
und greife zum Telefon oder zur Tastatur<br />
und schreibe die hundertste Mail“ fehlt<br />
mir oftmals bei Gründern und die fragen<br />
sich dann, wie sie an den Handel kommen.<br />
Ich bin früher zu 20 Vorstellungen gegangen<br />
und habe Kapitalgeber angesprochen,<br />
sobald sie von der Bühne gegangen sind.<br />
Ich habe auf sie gewartet, um sie dort zu<br />
treffen. Und diese DNA braucht man, um<br />
etwas zu erreichen.<br />
Das heißt, es gibt tatsächlich zwei Lager<br />
bestehend aus denen, die gründen, weil<br />
es cool ist und denen, die aus Leidenschaft<br />
gründen?<br />
Ja genau. Ich habe ein Team, das relativ<br />
viel abschirmt, aber ich lasse mir einmal<br />
die Woche das bescheuertste Highlight geben<br />
und das ist aktuell Zeit in Dosen. Und<br />
die wollten Geld von uns! Haben die sich<br />
gar nicht damit befasst, was wir machen?<br />
Wir machen Hightech, Deep Tech und<br />
Food. Wer mich kennt, weiß, dass ich da<br />
durchdrehe. Davon kriegen wir pro Woche<br />
bestimmt 100 Stück.<br />
Gab es nicht schon ähnliche Kandidaten<br />
bei „Die Höhle der Löwen“?<br />
Davon hatten wir ganz viele. Du kannst<br />
ganz genau sehen, dass die eigentlich nur<br />
Bock aufs Reisen haben oder gerne Fotos<br />
von wilden Löwen machen, aber nicht hart<br />
arbeiten wollen. Auf die Nachfrage, ob<br />
es schon online ist, hieß es, dass sie nicht<br />
programmieren können. Pass auf mein<br />
Freund, lern programmieren oder suche<br />
dir einen Studenten, der programmieren<br />
kann oder nimm irgendein Framework<br />
wie Jimdo aus Hamburg und stell den<br />
Kram irgendwie online! Diese DNA hat da<br />
gefehlt. Es kam nur „Ja gebt mir mal Geld,<br />
ich will reisen und ich will fotografieren“.<br />
Das erlebt man sehr häufig, sogar der größere<br />
Teil, aber man sieht sie natürlich auch<br />
nicht lange, weil sie sehr schnell verglühen.<br />
Julien Backhaus und Frank Thelen (rechts),<br />
beide Firmengründer direkt nach der Schule,<br />
unterhielten sich über Firmengründungen.<br />
Mit eurem späteren Unternehmen Twisd<br />
musstet ihr Insolvenz anmelden und<br />
in deinem Buch schreibst du darüber,<br />
dass ihr das eventuell hättet vermeiden<br />
können, wenn ihr mehr Wissen gehabt<br />
hättet. Ist man als Gründer ein bisschen<br />
verleitet zu glauben, man müsse alles selber<br />
wissen? Dass man irgendwann aufhört,<br />
sich Experten an Bord zu holen und<br />
glaubt, man sei der Gott für alles?<br />
Mein Problem war nie, dass ich gedacht<br />
habe, ich wüsste alles. Für mich war der<br />
Zugriff auf die Experten das Problem. Ich<br />
wusste nicht wer mir bei welchen Herausforderungen<br />
effektiv helfen kann. Exakt<br />
das wollen wir heute mit meinem Freigeist<br />
Team liefern. Wir haben 20 Jahre Erfahrung<br />
und den Anspruch, dass, wenn ein<br />
Gründer uns etwas fragt wie „Wie eröffne<br />
ich im Lebensmitteleinzelhandel?“ oder<br />
„Ich bin gerade in einer schwierigen Situation,<br />
muss ich Insolvenz anmelden?“, wir<br />
ihm in 95 Prozent der Fälle entweder sofort<br />
eine kompetente Antwort geben können,<br />
oder nochmal kurz in unser Netzwerk<br />
greifen. Wir liefern exakt das, was mir damals<br />
gefehlt hat. Mir hat ein Mentor oder<br />
Coach gefehlt, der mir gesagt hätte: „Frank<br />
hör jetzt mal auf, Leute einzustellen und<br />
verkauf erstmal welche von diesen Kisten,<br />
von da aus gehen wir dann einen Schritt<br />
weiter.“ Ich habe nie geglaubt, alles zu wissen.<br />
Nur hatte ich nicht die richtigen Leute<br />
und musste irgendwann Entscheidungen<br />
treffen und dadurch habe ich bitterböse<br />
und saudumme Fehlentscheidungen getroffen.<br />
Kann man das als Wald-und-Wiesen-<br />
Gründer umgehen? Die Leute bei euch<br />
haben jetzt das Glück, aber so ein kleiner<br />
Gründer um die Ecke?<br />
Ein kleiner Gründer um die Ecke muss<br />
meist nicht so große Entscheidungen treffen<br />
und es geht nicht um so viel Geld, wie<br />
bei mir damals. Wir haben ja 1,4 Millionen<br />
D-Mark in meinem Venture Capital gehabt.<br />
Nur war der Venture Capital-Markt<br />
noch komplett neu und unsere Kapitalgeber<br />
hatten von nichts eine Ahnung. Die<br />
haben irgendeinen Geschäftsführer eingestellt,<br />
der dann ein Förderprogramm leiten<br />
sollte. Damals gab es keine Gründerszene.<br />
Heutzutage kann man sogar Gespräche<br />
darüber führen, es gibt tolle Blogs oder<br />
Bücher. Das ist einfach gewachsen. Basisthemen<br />
kann man sicherlich besser lernen,<br />
es gibt sogar Konferenzen. Es ist besser geworden<br />
und deswegen kann man sich heute<br />
effektiver informieren. Ich kann auch<br />
immer nur dazu raten, dir einen Coach<br />
oder Mentor zu suchen, der es schon mal<br />
gemacht hat und groß ist. Natürlich ist es<br />
schwierig, solche Leute zu finden.<br />
Muss man denen etwas abgeben oder sie<br />
beteiligen?<br />
Das ist eine schwierige Frage. Es gibt<br />
diesen tollen Begriff „Skin in the game.“<br />
Wenn du mir jetzt sagen würdest, dass du<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
23
<strong>Erfolg</strong><br />
mich als Coach haben willst und mir 2,5<br />
Prozent an deiner Firma gibst, ohne weiteres<br />
Geld dazu, dann kriege ich das von<br />
dir geschenkt und bin entweder ein stabiler<br />
und fairer Typ und helfe dir auch oder ich<br />
nehme einfach die 2,5 Prozent und mache<br />
nichts. Einfach irgendwelchen Beratern<br />
oder Coaches Anteile zu geben ist meines<br />
Erachtens keine gute Idee. Wenn man das<br />
macht, dann im sogenannten „Vesting“.<br />
Das heißt, das Ziel sind zum Beispiel 2,5<br />
Prozent über vier Jahre. Im ersten Jahr,<br />
darf ich jederzeit sagen, dass du mir nicht<br />
geholfen hast und du gehst mit 0,0 Prozent<br />
zurück. Wenn du mir ein Jahr geholfen<br />
hast und ich weiterhin auf deinen Rat zähle,<br />
dann kriegst du ein oder zwei Prozent.<br />
Macht man das so ähnlich wie in der<br />
Software mit einem Pflichtenheft? Denn<br />
der kann behaupten, du hast mir nicht<br />
geholfen, aber letztendlich hat er ihm<br />
vielleicht doch geholfen.<br />
Nein, das ist ganz schwierig. Auch heutzutage<br />
haben wir manchmal das Problem,<br />
dass Gründer sich fragen, ob wir ihnen<br />
auch wirklich helfen. Dann sage ich, frag<br />
die 30 anderen Gründer oder lass es. Aber<br />
es ist wirklich schwierig, wenn er mich<br />
fragt, ob wir mal festlegen, was ich für<br />
ihn tue. Dann ist meine Antwort, dass ich<br />
nicht weiß, was ich für ihn tun werde. Vielleicht<br />
hast du ein Vertriebsproblem, oder<br />
dein Co-Founder geht und wir müssen für<br />
dich ein neues Team aufbauen. Ein Mentor<br />
ist im Idealfall jemand, der dich 360 Grad<br />
betreut. Die Frage, wird es da oder dort<br />
brennen, kann ich dir vorher nicht beantworten.<br />
Deswegen ist es am besten, wenn<br />
man ihn beteiligt, aber über mehrere Jahre<br />
gevestet und ihm schrittweise die Anteile<br />
zu geben, wenn beide sagen: „Ich rufe dich<br />
gerne an und du hilfst mir.“<br />
Du hast eben schon über eure damalige<br />
Firma gesprochen. Wenn du das Wort<br />
Trau dich, richtig böse zu arbeiten<br />
und das Risiko zu nehmen.<br />
Es kann dein größter <strong>Erfolg</strong> werden . . .<br />
scheitern hörst, was bedeutet das für dich?<br />
Ich sehe aktuell zwei Extreme. Wenn ich<br />
an manche Dax CEOs denke, dann denke<br />
ich, dass die dringend lernen müssen, das<br />
scheitern möglich sein muss. Hier fehlt<br />
der Mut. S Wenn ich Fuckup Nights sehe,<br />
dann denke ich mir, dass ihr doch bitte<br />
Scheitern nicht feiern sollt. Auf der anderen<br />
Seite hat sich zum Beispiel Jeff Bezos<br />
getraut, das Fire Phone zu machen, weil<br />
er gesehen hat, dass das Smartphone der<br />
wichtigste Kontakt zu seinen Kunden ist.<br />
Also hat er 300 Millionen investiert, das<br />
Fire Phone gebaut und ist damit komplett<br />
gescheitert. Er hat die Verantwortung auf<br />
sich genommen und war zwar enttäuscht,<br />
aber er stand dahinter und es war gut, dass<br />
sie es versucht haben. Auch wenn es traurig<br />
war, dabei richtig viel Geld verloren zu haben,<br />
ist das genau der richtige Ansatz. Weil<br />
er sich das getraut hat und gescheitert ist,<br />
konnte er danach den Echo rausbringen.<br />
Das ist der richtige Weg. Trau dich, wenn<br />
sich in deinem Markt etwas verändert und<br />
trau dich, im Grenzbereich daran zu arbeiten<br />
und das Risiko zu nehmen. Das kann<br />
dein größter <strong>Erfolg</strong> werden und wenn es<br />
daneben geht, reflektiere es und frage dich,<br />
welche Annahmen waren falsch, wo hätten<br />
wir besser oder härter arbeiten müssen.<br />
Aber bitte mach<br />
keine coole Scheitern-Party..<br />
Woher stammt<br />
dein heutiger<br />
Wunsch in andere Startups zu investieren?<br />
Das wirkt bei dir schon fast wie so<br />
eine Sportart.<br />
Erstens habe ich mich vor ein oder zwei<br />
Jahren dazu entschlossen, für zehn Jahre<br />
lang nicht mehr selber zu gründen und selber<br />
CEO zu werden, sondern anderen zu<br />
helfen. Das ist das, was wir hier tun. Der<br />
Ansporn ist, klügere Menschen als mich<br />
zu finden, die größere und bessere Ideen<br />
haben als ich. Wenn man sich Lilium oder<br />
Neufund anguckt, dann sind das unfassbar<br />
intelligente Gründer, mit sehr großen<br />
Visionen. Ein Buch zum Thema Quantencomputing<br />
liegt hier vor mir, das ist eine<br />
völlig neue Art, wie Computer gebaut und<br />
programmiert werden. In solche Bereiche<br />
werden wir richtig progressiv und mit hohem<br />
Risiko investieren.<br />
Jeder hat hinter seinem Handeln einen<br />
inneren Wert, ein „Deswegen mache ich<br />
das eigentlich.“ Der eine will Anerkennung,<br />
der andere will ausgesorgt haben<br />
etc. Was ist das bei dir?<br />
Die meisten Leute würden über mich<br />
wahrscheinlich sagen: „Der ist Multimillionär,<br />
der kennt die Kanzlerin und hat<br />
ein schnelles Auto.“ So sehe ich mich aber<br />
nicht. Angst ist vielleicht das falsche Wort,<br />
aber ich habe jeden Tag Respekt davor,<br />
dass ich hinfalle und mir weh tue, wieder<br />
pleite gehe und fühle mich deswegen als<br />
Underdog. Ich fühle mich überhaupt nicht<br />
als einer von denen, die dazugehören, vielleicht<br />
tue ich es irgendwann. Immer wenn<br />
ich irgendwohin komme, muss ich zeigen,<br />
dass ich da sein darf, dass ich deswegen<br />
früher komme, länger bleibe und ein ticken<br />
schneller laufe. Ich glaube, ich habe<br />
diese Motivation, weil meine Kindheit<br />
echt nicht gut war. Nicht wegen meinen<br />
Eltern, sondern wegen mir, weil ich total<br />
underperformt habe. Ich bin von der<br />
Schule geflogen und habe nichts auf die<br />
Kette bekommen. Als die anderen einen<br />
stabilen Job, die erste Freundin oder den<br />
ersten Golf hatten, bin ich mit einer Million<br />
Schulden nach Hause gekommen, die<br />
keiner jemals hätte bezahlen können. Das<br />
war schon eine sehr unschöne Zeit. Dieses<br />
Stigma habe ich nie abgelegt. Es treibt<br />
mich aber auch an, zu sagen: „Ihr werdet<br />
sehen.“ Ich würde gerne irgendwann mal<br />
damit aufhören, meinen Frieden damit haben,<br />
um sagen zu können: „So, jetzt sind<br />
wir wieder bei null, jetzt ist der Frank ein<br />
ganz normaler Mensch und kein Verlierer<br />
mehr.“ Aber ich habe heute noch zwei, drei<br />
Themen, die ich vorher erledigen will.<br />
Was sind denn die Kardinalfehler, die<br />
Gründer heute immer noch machen?<br />
Also der größte Fehler ist, dass man vom<br />
Geld, vom Exit oder vom Markt kommt.<br />
Du musst zuerst zum Beispiel das erfolgreichste<br />
Magazin, ein Flugzeug oder einen<br />
Taskmanager machen wollen, der fehlerfrei<br />
funktioniert und von jedem verstanden<br />
wird. Von da aus kommt dann die<br />
Frage, ob es dafür einen Markt gibt und<br />
wie viel Kapital man braucht. Aber immer<br />
dieses: „Ich habe BWL studiert oder<br />
ich habe gesehen, der fährt einen Ferrari,<br />
deswegen mache ich das.“ Ich bin niemals<br />
Bilder: Christian Holthausen<br />
24 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
irgendwelchen Märkten hinterhergerannt.<br />
Wir hatten mal ein Team, welches ich retten<br />
wollte und habe mir gesagt, dass ich<br />
mal so einen richtig geilen BWL Case mache.<br />
Weißt du, was wir gemacht haben?<br />
Tierfutter. In jedem vierten Haushalt gibt<br />
es ein Tier, das sind 2.000.000 Tiere. Die<br />
Tiere fressen zwei bis dreimal am Tag und<br />
leben zehn Jahre. Das ist natürlich geil,<br />
wenn du das hochrechnest und siehst,<br />
dass der berechenbare Markt riesengroß<br />
ist. Also habe ich gesagt „passt mal auf<br />
liebes Team, damit ihr nicht arbeitslos<br />
werdet, machen wir jetzt Tierfutter“ und<br />
habe Futterland.de gegründet. Das war<br />
ein erfolgreiches E-Commerce Team und<br />
trotzdem ist es gegen die Wand gefahren,<br />
weil das genau dieser Ansatz aus der BWL<br />
war, den ich hasse. In dem Fall habe ich<br />
ihn gemacht, um den Leuten zu helfen. Es<br />
ist immer der falsche Ansatz zu sagen, es<br />
gibt 2.000.000 Tiere und deswegen mache<br />
ich jetzt Tierfutter. Der richtige Ansatz ist<br />
So, jetzt sind wir wieder bei null,<br />
jetzt ist der Frank ein ganz normaler Mensch<br />
und kein Verlierer mehr.<br />
sowas wie: „Ich hatte ein krankes Tier, deswegen<br />
habe ich dies und das gemacht und<br />
gemerkt, dass funktioniert besser und jetzt<br />
würde ich das auch gerne anderen geben.<br />
Mal schauen, wie groß der Markt ist.“ Dieser<br />
Twist ist der wirklich entscheidende.<br />
Du musst auch bereit sein, alles andere<br />
zur Priorität B zu machen und das ist<br />
nicht immer schön. Auch eines meiner<br />
schlimmen Sachen auf meiner Liste ist,<br />
dass ein Designer die Geburt seines Kindes<br />
verpasst hat, weil dieses Kind früher<br />
als geplant kam und er in San Francisco<br />
war. Das entsteht, wenn du gründest und<br />
wenn du es zu deiner Priorität A machst.<br />
Es ist toll, wenn du ein Unternehmen<br />
aufbauen kannst, denn ich glaube, das ist<br />
eine der schönsten Erfahrungen im Leben.<br />
Aber du musst dazu bereit sein, dass alles<br />
andere nur noch zur Priorität B wird.<br />
Das hört sich jetzt vielleicht mega cool an,<br />
ist es aber gar nicht. Es ist echt ein riesen<br />
Problem. Und du musst bereit sein, durch<br />
Der bekannte Tech-Investor<br />
und Juror bei "Die<br />
Höhle der Löwen" hat<br />
seine Autobiographie<br />
"Startup DNA" auf den<br />
Markt gebracht.<br />
wirklich tiefe Durststrecken zu laufen. Die<br />
Leute sagen oft einfach „Ja ich bin dann in<br />
der Zeitung“ oder „Da gibt es eine coole<br />
Party und einen Gründerpreis.“ Ne, du<br />
musst einfach alleine viel Zeit vor deinem<br />
Schreibtisch und auf der Straße verbringen,<br />
weil du zu Kunden fährst. Du musst<br />
bereit sein, diesen harten Weg zu gehen<br />
und der Weg des Angestellten ist da deutlich<br />
einfacher.<br />
Als Investor hat man viel mit Verlusten<br />
zutun. Gewöhnt man sich da irgendwann<br />
dran? Ist das irgendwann einfach<br />
eine Kalkulation?<br />
Definitiv. Ich glaube sogar, dass wir mehr<br />
Dinge abschreiben müssen, weil wir von<br />
unserer DNA her oftmals versuchen, noch<br />
etwas zu retten und machen noch eine<br />
Bridge. Aber man muss es einfach aussprechen,<br />
wenn etwas gescheitert ist und man<br />
sieht, dass es nicht das große Ding wird<br />
oder die Gründer hoffnungslos überfordert<br />
sind. Es ist eine schwierige Aufgabe<br />
eines Investors, den Stecker zu ziehen, weil<br />
es halt nicht mehr geht. Das gehört dazu<br />
und man muss es konsequent machen. Es<br />
ist „survival of the fittest“ sich auf die Gewinner<br />
zu konzentrieren. Darin müssen<br />
wir beispielsweise noch besser werden.<br />
Das ist ein bisschen, wie das komische<br />
Sparverhalten der Anleger in Deutschland.<br />
Jemand kauft Aktien oder Vermögensprodukte<br />
und geht davon etwas<br />
schief, macht er das nie wieder. Anstatt<br />
ein Prinzip von beispielsweise zehn Investments<br />
zu haben und davon funktionieren<br />
sechs und vier eben nicht. Dass<br />
man das einfach als normal akzeptiert,<br />
ist bei euch auch wichtig.<br />
Das ist bei uns super wichtig. Das Anlegen<br />
der Deutschen ist genau das. Wenn es erstmal<br />
eine ganze Zeit gelaufen ist, legen sie<br />
ihr Geld da an und wenn es runter geht,<br />
dann gehen sie wieder raus. Anstatt einfach<br />
mal eine langfristige Strategie zu haben,<br />
langfristig zu investieren und mit der<br />
Volatilität klarzukommen. Am Ende des<br />
Tages, wenn man nicht komplett daneben<br />
liegt, verdient man mit Aktien Geld, aber<br />
man muss diese Konsequenz haben, dabei<br />
zu bleiben.<br />
Könntest du dir vorstellen, dass die Deutschen<br />
irgendwann geistig soweit sind, in<br />
eine Art Startup Fonds zu investieren?<br />
Es ist auf jeden Fall noch ein langer Weg.<br />
Mit Neufund aus Berlin versuchen wir<br />
das investieren in Technologie-Unternehmen<br />
mehr Menschen möglich zu machen.<br />
Aber man muss auch ehrlich sagen, nicht<br />
jeder sollte in diese riskante Risikoklasse<br />
investieren, der Anleger muss sich mit der<br />
Technologie und dem Unternehmen vorher<br />
befassen. Also zuerst einige Jahre mit<br />
Aktien Erfahrungen sammeln und dann<br />
langsam im Bereich Startups Erfahrung<br />
sammeln. Das wichtigste ist, möglichst wenig<br />
auf dem Sparkonto ohne Zinsen liegen<br />
zu lassen und in Anlageklassen, die man<br />
versteht, breit zu streuen.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
25
<strong>Erfolg</strong><br />
INTERVIEW<br />
Bilder: Tom Baumann, David Havlena, Hall of Heavy Metal<br />
Wie kam es eigentlich<br />
dazu, dass du Rockstar<br />
geworden bist?<br />
War das von Anfang<br />
an der Plan? Oder<br />
gab es noch einen Plan B?<br />
Es ging mir gar nicht darum, Rockstar zu<br />
werden, ich wollte einfach Musik machen,<br />
schon von klein auf, als ich drei Jahre alt<br />
war und grade eben den Plattenspieler<br />
bedienen konnte. Es ging nie um Ruhm,<br />
es ging immer um die Musik. Ich liebe<br />
Sport, habe auch viel gemalt und hatte einen<br />
Draht zu allem Künstlerischen. Mit 15<br />
fing ich eine Lehre als Typographin an. Auf<br />
einmal habe ich tierisch abgenommen. Als<br />
Frau denkt man zuerst, cool, schlank und<br />
schlanker, aber ich wusste schon, irgendwas<br />
stimmte nicht. Der Arzt fand nichst,<br />
aber irgendwann kam es ganz dicke und<br />
ich musste für ein Jahr echt um mein Leben<br />
kämpfen. Da habe ich beschlossen:<br />
Wenn ich jemals lebend wieder aus dem<br />
Krankenbett rauskomme, dann möchte<br />
ich die Menschen glücklich machen. Wie<br />
durch ein Wunder wurde ich tatsächlich<br />
wieder gesund, kam aus dem Krankenhaus<br />
raus und hatte zwei<br />
Wochen später meine<br />
erste Band. Ich habe meine<br />
Lehre noch fertig gemacht,<br />
weil ich eigentlich Grafikerin<br />
werden wollte. Aber<br />
ich hatte meine erste Band, „Snakebite“,<br />
später „Attack“ und schließlich „Warlock“.<br />
Damit waren wir zur rechten Zeit an der<br />
rechten Stelle, als Metal gerade ganz groß<br />
wurde.<br />
Du warst ja eine der allerersten Frauen in<br />
der Metal-Szene<br />
Ja, wir haben 1982 angefangen, und dann<br />
einen Plattenvertrag in Belgien bekommen.<br />
Die Benelux-Länder waren schon<br />
viel weiter als Deutschland. Die hatten<br />
schon Magazine, da gab es hier noch<br />
handgeschriebene oder Schreibmaschinen-getippte,<br />
fotokopierte Fanzines in<br />
schwarzweiß. Wir haben beim belgischen<br />
Plattenlabel Mausoleum unterschrieben<br />
und unsere erste Platte gemacht und damit<br />
gerechnet, vielleicht 100 Platten an Familie<br />
und Freunde zu verkaufen. Und dann<br />
waren im ersten Monat plötzlich 25.000<br />
Scheiben weg. Wir wussten gar nicht, dass<br />
so viele Leute wussten, dass wir als Band<br />
existieren. Von da an ging es immer so<br />
weiter.<br />
Es war immer mein großer Traum, nach<br />
Amerika zu kommen. Nachdem wir die<br />
dritte Platte eingespielt hatten, gab es damit<br />
eine dreitägige Promotion-Tour nach<br />
New York. Am zweiten Tag stand für mich<br />
fest, ich bleibe da. Und da habe ich auch<br />
das erste Mal Antony Robbins mit seinen<br />
Commercials im Fernsehen gesehen. Dort<br />
habe ich auch eine meiner schönsten Platten<br />
„Triumph and Agony“ gemacht, auf<br />
der auch „Für immer" und „All we are“<br />
drauf sind, zwei Songs, die bis heute zu<br />
meinen meistgehörten gehören. „Für immer“<br />
war übrigens der allererste deutsche<br />
Song. Wäre ich in Deutschland geblieben,<br />
ich wäre nie auf die Idee gekommen, einen<br />
deutschen Song zu machen. Das war im<br />
Metal sehr ungewöhnlich, das gab es damals<br />
noch nicht. Heute gibt es ja Rammstein,<br />
die ich sehr liebe.<br />
Im August 20<strong>18</strong> wurde Doro<br />
in die "Hall of Heavy Metal<br />
History" aufgenommen.<br />
Ich hatte damals meine erste Wohnung<br />
in Manhattan. Es war wahnsinnig teuer,<br />
da musstest du für so eine kleine Schuhbox<br />
echt reinklotzen, aber da gab es viele<br />
Verbündete. In den 80ern waren da die<br />
besten Leute am Start: die besten Tontechniker,<br />
Musiker und Studios. Ich bin also in<br />
New York geblieben und habe den amerikanischen<br />
Spirit verinnerlicht, dass es viel<br />
schöner und einfacher ist, alles positiv zu<br />
sehen. In Deutschland waren alle so kritisch,<br />
was ja nicht schlecht ist. Aber wenn<br />
Doro Pesch und Martina Schäfer<br />
unterhielten sich auf dem Wacken<br />
open Air 20<strong>18</strong> über Metal, Martial<br />
Arts und <strong>Erfolg</strong>.<br />
man Musik macht und neue Ideen hat, ist<br />
es wichtig, dass man Gleichgesinnte hat,<br />
die sagen: „das ist ja ne verrückte Idee, geil!<br />
Komm, das probieren wir mal aus.“ Hier<br />
würde man sagen: „Hey, du spinnst doch.“<br />
Du gehst also nicht mit dem Kopf an ein<br />
neues Lied heran, sondern eher aus dem<br />
Bauch heraus?<br />
Immer! Ich bin ein totaler Gefühlsmensch<br />
und gehe komplett nach Bauchgefühl, Instinkt,<br />
nach meinem Herzen. Das ist auch<br />
die größte Intelligenz, man spürt ja alles.<br />
Wenn man mit dem Kopf drangeht hat man<br />
als Musiker oder Künstler schon verloren.<br />
Was würdest du jemandem raten, der<br />
neu in der Branche durchstarten will?<br />
Das leben, was man ist. Immer dranbleiben,<br />
am besten jeden Tag. Wir haben damals<br />
im Probenraum jeden Tag geprobt.<br />
Das war einfach eine Regel, wir wussten<br />
gar nicht wieso. Aber es ist wichtig es jeden<br />
Tag zu machen, dranzubleiben. Man sollte<br />
immer an sich selbst glauben und machen,<br />
was man spürt. Man hat ja im Herzen ein<br />
Gefühl dafür, was richtig ist und mit welchen<br />
Leuten man gut kann und mit welchen<br />
Leuten es schwierig wird. Ich sag immer,<br />
„Follow your heart, it can’t go wrong“.<br />
Man muss auch immer versuchen, sich zu<br />
verbessern, Gleichgesinnte zu finden, die<br />
einen unterstützen und von denen man<br />
lernen kann. Ich liebe Motivationstrainer<br />
und habe auch früher in Amerika einen<br />
Coach gehabt, Bruce Reynolds, eine Frau.<br />
Das war auch ziemlich amerikanisch, da<br />
wurde man arg geschliffen. Manchmal<br />
dachte ich, ich halte das nicht aus, aber<br />
ich konnte das ja keinem sagen, das war<br />
so anstrengend! Es war wie ein Bootcamp,<br />
aber dadurch habe ich so viel gelernt, besonders<br />
Durchhaltevermögen. Für die<br />
Touren braucht man das. Je härte es wird,<br />
desto mehr muss man sich durchkämpfen.<br />
Bei der Stange bleiben, niemals aufgeben –<br />
das ist eins der <strong>Erfolg</strong>sgeheimnisse. Auch<br />
wenn man mal eine Bruchlandung erlebt,<br />
ganz schnell wieder aufstehen, das Beste<br />
darin sehen und daraus zu lernen.<br />
Diese ganzen Lehrgänge bei Anthony Robbins<br />
liebe ich. Wenn ich schlecht drauf bin,<br />
höre ich immer wieder Motivations-CD's<br />
und schon bin ich wieder im richtigen<br />
Mindframe. Ich weiß worum es geht und<br />
mache weiter. Es ist ja nicht immer alles<br />
einfach. Motivationsbücher geben mir<br />
wahnsinnig viel. Irgendwann, wenn ich<br />
mal Zeit habe, möchte ich auch ein Motivationsbuch<br />
schreiben, weil ich ja nun<br />
schon so lange Jahre Erfahrung gesammelt<br />
habe und auch weiß, wie man mit ganz<br />
schwierigen Erfahrungen umgeht, wenn<br />
nicht alles glatt geht.<br />
26 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Doro Pesch<br />
DURCHHALTEN<br />
Seit 35 Jahren steht die "Queen of Heavy Metal" auf der Bühne<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
<strong>27</strong>
<strong>Erfolg</strong><br />
Kannst du da ein Beispiel geben? Was<br />
waren deine größten Niederlagen, und<br />
wie bist du damit umgegangen?<br />
Eine Situation, die sehr lange angehalten<br />
hat. Ich komme ja aus dem ganz traditionellen<br />
Metal und Rock der 80er, als das so<br />
richtig groß wurde. Das war unglaublich.<br />
In Amerika haben wir die schönsten Videos<br />
mit ganz tollen Filmregisseuren für<br />
MTV gemacht, eine von allen supportete<br />
Industrie. Man war mit dabei, ging auf<br />
Touren und Festivals.<br />
1991 ging ich nach Nashville und habe<br />
eine neue Platte mit Barry Becket, dem<br />
Produzenten der Rolling Stones, gemacht.<br />
Darauf waren wahnsinns Songs mit großartigen<br />
Künstlern. Für mich ist Metal Freiheit,<br />
alles das zu sein und zu machen, was<br />
man will, ob Balladen, eine Deutschnummer,<br />
gefühlvolle Sachen oder einen Blues,<br />
also das herauszugeben, was einem im<br />
Herzen und in der Seele schlummert. Nur<br />
merkte man plötzlich, das Klima hat sich<br />
geändert: 1990 war noch alles gut und aber<br />
1991? Dieser Metal, diese Rockmusik, die<br />
wir machten, war auf einmal out. Grunge<br />
war in, mit Nirvana, Pearl Jam und keiner<br />
wollte den traditionellen Metal mehr haben.<br />
Ich habe meine Platte also zur Plattenfirma<br />
gebracht und meinte: „Meine<br />
Platte ist fertig, und das hier könnte die<br />
erste Single sein, das vielleicht eine zweite,<br />
das das Video“, da kam die erste Frage: „Ja<br />
ist es denn Grunge?“ Ich: „Nein, ich fühle<br />
keinen Grunge“, darauf: „Wenn es kein<br />
Grunge ist, können wir es nicht rausbringen.“<br />
Die haben sich das noch nicht mal<br />
angehört! In Europa ging noch alles, in<br />
Amerika ging gar nichts mehr. Die Platte<br />
kam auch nicht in Amerika raus, obwohl<br />
sie dort gemacht wurde. Die zweite Platte,<br />
auch unheimlich gut, das gleiche Spiel: „Ist<br />
es Grunge?“, „Nein“, „Nein danke“. Diese<br />
Doro mit Band (v.l.n.r.): Jonny Dee (Schlagzeug), Nick<br />
Douglas (Bass), Luca Princiotta (Gitarre), Bas Maas (Gitarre,<br />
rechts außen). Ihr neues Studioalbum, "Forever Warrios,<br />
forever united" ist seit August 20<strong>18</strong> im Handel<br />
Phase hielt zehn Jahre an, in denen man<br />
sich gedulden und dranbleiben musste. Es<br />
war ja immer mein Traum, es in Amerika<br />
zu schaffen. Wir haben überall anders<br />
schön getourt. In Europa ging noch viel,<br />
in Deutschland wurden die Touren sogar<br />
verlängert. Die Leute wussten, wenn etwas<br />
Spezielles ist, von Herzen kommt und Bedeutung<br />
hat. Aber in Amerika, wenn da<br />
die Industrie auf einmal nicht mehr mit<br />
macht, bekommst du eben keinen Support<br />
mehr, das ist so ein bisschen wie „flavour<br />
of the month“. Da mussten wir zehn Jahre<br />
dranbleiben und nicht aufgeben.<br />
Viele deiner Kollegen machen ja noch<br />
Geschäfte außerhalb der Musik, als Immobilieninvestoren<br />
oder ähnliches. Hast<br />
du auch ein zweites Standbein?<br />
Nein, bei mir ist es nur die Musik. So nebenher<br />
mache ich noch ganz gern Independent-Filme<br />
mit Luke Gasser, einem ganz<br />
wilden Schweizer. Zuerst sollte ich nur die<br />
Filmmusik machen. Doch dann haben wir<br />
uns zur Besprechung getroffen und uns<br />
so gut angefreundet, dass er mich gefragt<br />
hat, ob ich die weibliche Hauptrolle spielen<br />
will. Wir drehten im Winter in einem kleinen<br />
Boot auf dem halb gefrorenen See. Es<br />
war morgens, vier Uhr, Sonnenaufgang, es<br />
war irre kalt. Der Film spielte in der Bronzezeit,<br />
wir hatten jede Menge Äxte, Bogen<br />
und Pfeile an Bord. Alle meinten, „Doro,<br />
beweg dich bloß nicht“ und da waren wir<br />
»Es ist wichtig, dass man Gleichgesinnte hat,<br />
die sagen: „das ist ja ne verrückte Idee, geil!<br />
Komm, das probieren wir mal aus.«<br />
auch schon im See. Ich bin untergegangen,<br />
weil ich soviel schwere Klamotten anhatte<br />
und die Waffen mich runterzogen. Die<br />
Jungs holten mich erstmal aus dem See.<br />
Aber, weil das eine Independent-Produktion<br />
war, waren da keine Handtücher,<br />
keine Hollywood-Entourage. Also saß ich<br />
da, bedröppelt, eiskalt. Da fragte mich der<br />
Produzent: „Willst du aufgeben?“ und ich<br />
sagte: „Nein, niemals!“ Wir haben zusammen<br />
dann drei Filme gemacht, die irre<br />
anstrengend waren, aber seitdem kann ich<br />
jede Tour überleben. Ich sage nicht, dass<br />
28 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Bilder: Tim Tronckoe, Nuclear Blast, Tom Baumann<br />
ich die mit links mache, aber da ist man<br />
gestählt.<br />
Apropos gestählt: Du bist ja mit Regina<br />
Halmich befreundet. Boxt du selber auch?<br />
Ich bin ein Riesenfan von Martial Arts. Ich<br />
mache momentan Wing Tsjun und Eskrima.<br />
Da bist du auf der Bühne fit wie ein<br />
Turnschuh, merkst keinen Schmerz, Geist<br />
und Körper sind in guter Verfassung. Im<br />
Training bekommt man ja öfter mal eine<br />
gewischt, dann kannst du dich entweder<br />
hinsetzen und jammern oder<br />
du kannst „aua, aua“ nur denken<br />
und weitermachen. Das<br />
hilft unglaublich für die Bühne,<br />
da kannst du richtig durchpushen.<br />
Ich hatte ja schon einige<br />
Interviews heute und wurde<br />
gefragt: „Bei dem Konzert vorhin<br />
sind in der Hitze einige<br />
Leute umgefallen. Warum bist<br />
du nicht umgefallen?“ Wahrscheinlich<br />
weil ich Martial Arts<br />
mache, und wenn‘s hart wird, muss man<br />
einfach noch härter Gas geben, dann geht<br />
das schon. Man lernt mit härteren Situationen<br />
umzugehen und niemals aufzugeben.<br />
Und das Selbstbewusstsein ist ein anderes.<br />
Man kommt nicht mehr in eine solche Opferhaltung.<br />
Als Frau ist es super, wenn man<br />
weiß, wie man sich in einer brenzligen Situation<br />
wehren kann. Man hat einfach eine<br />
andere Ausstrahlung, dass man gar nicht<br />
so als Opfer wahrgenommen wird. Und<br />
seitdem ich das mache, bin ich auch nie<br />
wieder in eine brenzlige Situation gekommen.<br />
Ich habe auch viele Selbstverteidigungskurse<br />
gemacht. Man muss sich schon<br />
überwinden, wenn man angegriffen wird,<br />
in einer komischen Situation ist, dass man<br />
das Gefühl hat, man kann sofort schreien,<br />
statt zu einer Salzsäule zu erstarren. Wie es<br />
im Ernstfall ist, will ich gar nicht wissen,<br />
aber bisher bin ich nicht mehr in eine solche<br />
Situation geraten.<br />
Wir spielen ja auch oft im Ausland, aber<br />
in vielen Ländern kann man gar nicht<br />
mehr spielen, einfach, weil man Frau ist.<br />
Das geht nicht mehr, weil, wenn du Haut<br />
zeigst, ist der Kopf ab. Ich kenne noch die<br />
Zeiten, als alles ganz normal war. Es gibt<br />
auf der ganzen Welt Metal-Fans, auch in<br />
den Ländern, wo Metal verboten ist. Ich<br />
kenne dort Bands, die wurden aus dem<br />
Probenraum gezerrt und dafür ins Gefängnis<br />
gesteckt, inklusive Folter. Das ist<br />
wirklich ganz schlimm. Man muss sich in<br />
der Welt durchkämpfen für das Gute. Und<br />
deswegen brauche ich auch diese ganzen<br />
Motivationscoaches. Deswegen lese ich<br />
auch so gern das <strong>Erfolg</strong> Magazin, weil da<br />
immer Leute drin sind, bei denen ich mir<br />
denke, „das muss ich mir angucken, auf<br />
das Seminar muss ich hin.“ Und ich weiß<br />
übrigens, Tony Robbins ist Metal-Fan.<br />
Sieh an, das wusste ich gar nicht.<br />
Ja, und der kennt uns. Damals, in den 80ern,<br />
als MTV so groß war hatte er ja dort auch<br />
seine Commercials. Bei seinen Seminaren<br />
hat er auch immer so coole Musik laufen,<br />
die einen so total aufpuscht, da sind normale<br />
Leute manchmal etwas überfordert.<br />
Aber da bekommst du so einen solchen<br />
»Wenns hart wird,<br />
muss man einfach<br />
noch härter Gas<br />
geben.«<br />
Schwung. Aber das ist typisch im Rock und<br />
Metal, dass man so empowert wird.<br />
Wenn man in die Rap-Szene sieht, sind die<br />
Texte oft persönlich angreifend und aggressiv<br />
gegenüber anderen Rappern und<br />
das schwappt<br />
auch auf die<br />
Fans über.<br />
Wenn man<br />
die Metal-Szene<br />
betrachtet,<br />
wie sieht es da<br />
unter den Bands und den Fans aus?<br />
Lauter herzensgute Leute, freundlich, verbunden,<br />
jeder hilft dem anderen. Unter<br />
den Bands erst recht, auf jeden Fall! Ich<br />
hatte ja das große Glück von Anfang an<br />
mit den größten Bands der Welt zu touren.<br />
Judas Priest war 86 die größte Metal-Band<br />
überhaupt. Dann mit Lemmy von Motörhead,<br />
87 und 2000 mit Ronnie James Dio.<br />
Da hat sich eine Freundschaft entwickelt.<br />
Gene Simmons, der Bassmann von KISS,<br />
hat eine Platte produziert. Er hat gesagt:<br />
„Doro, ich will nicht nur, dass du eine<br />
super Platte machst, ich will auch, dass<br />
du ganz viel lernst“. Das war ihm sehr<br />
wichtig. Er hat mir ganz viel beigebracht,<br />
weil er auch Lehrer war. Ich habe einen<br />
Blues geschrieben und ihm als Demo gezeigt.<br />
Er meinte: „Nicht schlecht. Aber<br />
kennst du…“ Ich kannte nur die gängigen<br />
Blues-Leute und am nächsten Tag gab er<br />
mir einen Riesenstapel Vinyl-Platten in die<br />
Hand: „Das hörst du dir jetzt alles durch“.<br />
Dazu hatte er zwei Tickets für Dr. John in<br />
einer Spelunke irgendwo in Manhattan.<br />
Da saß dann ein Mann mit langem Bart<br />
am Klavier. Als ich alle Platten und mehrere<br />
Konzerte, auch Etta James, durchhatte,<br />
konnte ich sagen: „Gene, jetzt weiß ich,<br />
wovon wir reden“, und er meinte, „Dann<br />
kannst du jetzt eventuell deinen ersten<br />
Blues machen.“<br />
Ich hatte immer gute Mentoren im Leben.<br />
Das kam<br />
durch Zufall,<br />
»Follow your heart,<br />
it can’t go wrong.«<br />
auch wenn<br />
man sagt, es<br />
gibt eigentlich<br />
keine Zufälle.<br />
Ich hatte für<br />
17 Jahre einen super Manager, Alex Grob,<br />
der auch Psychologe war. Er hat mich in<br />
Amerika unterstützt bei meinem Wunsch<br />
in Amerika zu bleiben, was damals gar<br />
nicht so einfach war. Von ihm habe ich<br />
auch wahnsinnig viel gelernt. Die Band<br />
sind fast alles Amis bis auf einen Italiener,<br />
ein internationales Trüppchen.<br />
Zieht dich nichts mehr nach Deutschland<br />
zurück?<br />
Doch, die Festivals, wie Wacken und auch<br />
die Tourneen. Und die Fans auch. Ich fühle<br />
mich als Weltbürger. Ich fühle mich überall<br />
auf der Welt zu Hause, wo Rockfans sind<br />
und das Herz am rechten Fleck schlägt. Ich<br />
bin genauso gerne in Deutschland wie in<br />
Amerika, Ecuador oder Russland. Mein<br />
Zuhause ist der Tourbus.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
29
Story<br />
SOCIAL MEDIA<br />
DER MARKT DER<br />
ZUKUNFT<br />
30 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Story<br />
Daniel Schweig hat ein Millionen-Geschäft aufgebaut.<br />
Bilder: Schweig<br />
Er selbst beschreibt sich als<br />
ganz normalen Typen aus<br />
Nürnberg, ohne irgendwelche<br />
Superkräfte oder unglaublichen<br />
Talente. Nur hat Daniel<br />
Schweig das geschafft, wovon viele junge<br />
Unternehmen heute träumen. Mit einem<br />
Hauptschulabschluss und einer Ausbildung<br />
zum Zerspanungsmechaniker wollte<br />
er sich nicht zufriedengeben. Sein Ziel war<br />
es, ganz nach oben zu kommen und ihm<br />
war von Anfang an klar, dass ihm sein<br />
Talent eines Tages zum erfolgreichen Unternehmer<br />
machen würde. Als Vorbild<br />
galt dabei vor allem sein Vater, der ein<br />
erfolgreicher Geschäftsleiter in einem internationalen<br />
Geschäft war. Sein Talent,<br />
Geschäfte zu machen, offenbarte sich<br />
schon in der Schule, als er Diddl-Blätter,<br />
die er für 10 Pfennig eingekauft hatte, für<br />
20 Pfennig auf dem Pausenhof weitervertickte.<br />
Weil er einfach nicht wusste, was er<br />
mit seinem Leben anstellen wollte, lernte<br />
er nach dem qualifizierten Hauptschulabschluss<br />
Zerspanungsmechaniker und arbeitete<br />
danach vier Jahre als Dreher. Sein<br />
Traum, als erfolgreicher Unternehmer zu<br />
arbeiten, rückte derweil in weite Ferne.<br />
Es war ein Mix aus Unterforderung und<br />
Langeweile, der ihn dazu veranlasste, dort<br />
weiterzumachen, wo er in seiner Kindheit<br />
aufgehört hat – Geschäfte machen.<br />
Er ging in die Bibliothek und kaufte sich<br />
seine ersten Bücher, die den Grundstein<br />
seines neuen Lebens bilden sollten. Sein<br />
erstes Buch war „Rich Dad Poor Dad“<br />
von Robert Kiyosaki. Heute beschreibt<br />
er den Zeitpunkt als einen Schlüsselmoment<br />
in seinem Leben, als er dieses Buch<br />
das erste Mal gelesen hat. Nachdem er es<br />
in Rekordzeit viermal durchgelesen und<br />
bunt markiert hatte, musste er sich etwas<br />
Neues suchen und stieß dabei auf YouTube.<br />
Je mehr erfolgreiche Menschen er<br />
sich anschaute, desto öfter stellte er sich<br />
die Frage, was die überhaupt anders<br />
machen, um so erfolgreich zu werden.<br />
Die Lösung kam ziemlich unerwartet.<br />
Eines Tages wurde er von einem Kumpel<br />
angerufen, der sich unbedingt mit<br />
ihm treffen wollte. Es stellte sich heraus,<br />
dass er im Network Marketing angefangen<br />
hatte und mit ihm zusammenarbeiten<br />
wollte. Hier konnte er es allen zeigen und<br />
sein Talent beweisen. In nur knapp 2,5<br />
Jahren baute er einen Vertrieb mit 7000<br />
Menschen auf und übertraf damit jegliche<br />
Erwartungen. Doch es war nicht die<br />
Art Geschäft, die ihn wirklich packte. Viel<br />
lieber wollte er sich ein eigenes Imperium<br />
aufbauen. So nahm er all das angeeignete<br />
Wissen und machte sich an die Planung<br />
eines Konzeptes. Er gründete eine Social<br />
Media-Beratung und konnte mithilfe seines<br />
Wissens aus Facebook Ads und Online<br />
Marketing in sechs Tagen 17 Neukunden<br />
gewinnen. Sein Aufgabenbereich war klar<br />
definiert – einen Neukundenprozess mit<br />
Facebook Messenger Chatbots aufbauen.<br />
Er verhilft anderen Unternehmen dazu,<br />
mit Social Media ihren Umsatz mehr als zu<br />
verdoppeln. Für ihn ist diese Technologie<br />
das Marketing der Zukunft. Mittlerweile<br />
baut er sich mit sieben weiteren Unternehmern<br />
eine Agentur auf.<br />
Das Handy ist das Auge<br />
zur Welt.<br />
Er beschreibt es als einen seiner größten<br />
Siege, herausgefunden zu haben, wer er<br />
wirklich ist und was er machen will. Für<br />
ihn hat jeder Mensch ein bestimmtes Talent<br />
oder eine Gabe, die er in sich trägt. Die<br />
Herausforderung sieht er darin, erst einmal<br />
herauszufinden, welche. Dafür musste er<br />
Dinge tun, die er zuvor noch nie gemacht<br />
hatte und sich auf die Reise begeben.<br />
Eine Möglichkeit, sich weiterzubilden und<br />
auf dem neuesten Stand zu bleiben, sind<br />
für ihn die Buchclubs. Dort spart er oft die<br />
Zeit, alles selber durchzulesen und kann<br />
sich auf die wichtigen Highlights jedes<br />
einzelnen Buches konzentrieren. Auch bekannte<br />
Coaches wie Tai Lopez oder Grant<br />
Cardone sind ein wichtiger Bestandteil seiner<br />
Weiterbildung. Online Kurse gehören<br />
ebenfalls dazu, wenn man vorne mitmischen<br />
will.<br />
Genau wie Siege gehören auch Niederlagen<br />
für Daniel Schweig zum Leben dazu.<br />
Dabei sieht er sie nicht als etwas Schlechtes,<br />
sondern als notwendige Schritte zum<br />
<strong>Erfolg</strong>. Als er sich dafür entschieden hatte,<br />
sich auf Messenger Chatbots zu konzentrieren,<br />
hatte er weder einen Mentor,<br />
noch anderweitige Hilfe. „Ich hatte niemanden,<br />
den ich fragen konnte, wie das<br />
funktioniert, weil es eine komplett neue<br />
Technologie ist.“ Zwar musste er einige<br />
Wege ausprobieren, wusste dafür am<br />
Ende aber ganz genau, welche Methode<br />
am effektivsten in der Online Marketing<br />
Welt funktioniert.<br />
Wenn es um die Zukunft von Marketing<br />
geht, ist eines für ihn klar – das Handy<br />
ist das Auge zur Welt. „Das Handy ist<br />
unser treuer Gefährte. Wir stehen mit<br />
dem Handy auf, gehen damit zur Arbeit<br />
und schlafen damit wieder ein. Ich<br />
würde ganz klar sagen, dass das Handy<br />
eine extrem wichtige Rolle in unserem<br />
Leben spielt und noch einiges in Zukunft<br />
auf uns zukommen wird.“ Schweig geht<br />
davon aus, dass sich das Handy in den<br />
nächsten Jahren stark weiterentwickeln<br />
und so verändern wird, dass man es nicht<br />
mehr wiedererkennt. Aber dabei soll es<br />
nicht bleiben. Seien es selbstfahrende<br />
Autos, Roboter als Unterstützung im<br />
Eigenheim oder die stark zunehmende<br />
Rolle von Gesundheits-Apps und<br />
Fitness-Armbändern – so sieht die<br />
Zukunft aus und das wird in 15 Jahren<br />
weitestgehend Normalität sein.<br />
Gerade bei Unternehmen wie Apple,<br />
Google und Co. sieht er ein enormes<br />
Wachstumspotenzial. Die künstliche<br />
Intelligenz wird dabei die größte Rolle<br />
einnehmen und die Technik der Zukunft<br />
bestimmen.<br />
„Kunden könnten in fünf Jahren erwarten,<br />
dass digitale Assistenten nicht mehr nur<br />
fest vorgegebene Phrasen verstehen, sondern<br />
natürliche Sprache analysieren und<br />
nachvollziehen können.“ Und plant, Vorreiter<br />
dieser Entwicklung zu sein.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
31
<strong>Erfolg</strong><br />
Tom Cruise<br />
» Ich bin ein<br />
Alles-oder-nichts-<br />
Typ «<br />
32 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Tom Cruise schreckt vor Risiken nicht zurück, denn ohne Rückschläge<br />
gibt es keinen Lernprozess und keinen <strong>Erfolg</strong>.<br />
Bild: Depositphotos/PopularImages, Jagersbacher<br />
Thomas Cruise Mapother IV<br />
ist eine Person, die polarisiert,<br />
wie kaum eine andere<br />
Personenmarke. Neben seinen<br />
Auftritten in Boulevardzeitschriften<br />
aller Welt, ist er natürlich<br />
gern gesehener Schauspieler in großen<br />
Kinoblockbustern. Dies ist nicht erst seit<br />
gestern der Fall, sondern bereits seit beinahe<br />
vier Jahrzehnten. Ein triftiger Grund,<br />
sich mit Tom Cruise etwas näher auseinander<br />
zu setzen.<br />
Besonders eine Rolle scheint ihm auf den<br />
Leib geschneidert zu sein, nämlich die des<br />
unerschütterlichen Geheimagenten in der<br />
Mission Impossible Reihe. Dieser Tage<br />
schlüpft Cruise bereits zum sechsten Mal<br />
in die berühmte Rolle des Ethan Hunt und<br />
darf Spezialaufträge in spektakulärer Art<br />
und Weise erledigen. Doch sein eigenes<br />
Leben ähnelt so gar nicht, dem des unerschütterlichen<br />
Geheimagenten. Werfen<br />
wir doch gemeinsam einen Blick darauf.<br />
Mehr als „ein“ Schauspieler<br />
Cruise, der 1962 in New York geboren<br />
wurde, hatte seine Filmpremiere bereits<br />
1981. Im <strong>Erfolg</strong>-Magazin geht es uns ja<br />
gerade darum, wie langfristiger <strong>Erfolg</strong><br />
sichergestellt werden kann. Das Beispiel<br />
Tom Cruise hat einige wertvolle Perspektiven<br />
beizutragen, was es benötigt, um sich<br />
dermaßen lange auf hohem Niveau halten<br />
zu können.<br />
Natürlich könnte man, bei oberflächlicher<br />
Betrachtung, zu folgender lapidaren<br />
Aussage kommen: „Er ist eben ein<br />
guter Schauspieler und deshalb ist er so<br />
berühmt!“. Doch diese Analyse greift viel<br />
zu kurz, wenn man eine Person unter die<br />
Lupe nimmt, die sich bereits seit beinahe<br />
vier Jahrzehnten im Showbusiness befindet.<br />
One-Way-Ticket to Show-Olymp<br />
Bereits 1986, fünf Jahre nach seinem<br />
Leinwanddebüt, gelang Tom Cruise mit<br />
„Top Gun“ der große Durchbruch in Hollywood.<br />
Der Film übertraf, mit Cruise in<br />
der Hauptrolle, die Erwartungen bei Weitem.<br />
Doch seine große Zeit kam erst noch.<br />
In den Jahren 1992 bis 1996 stellte er einen<br />
beeindruckenden Rekord auf, indem<br />
er mit<br />
• „Eine Frage der Ehre“,<br />
• „Die Firma“,<br />
• „Interview mit einem Vampir“,<br />
• „Mission: Impossible“ und<br />
• „Jerry Maguire – Spiel des Lebens“<br />
nacheinander fünf Filme drehte, die in den<br />
USA jeweils über 100 Millionen Dollar<br />
einspielten. Dieses Ergebnis war nicht zuletzt<br />
seiner „Marke“ zu verdanken.<br />
Licht und Schatten<br />
Natürlich war nicht alles Gold, was Tom<br />
Cruise anfasste. Er musste auch einige<br />
Flops hinnehmen, wie die Neuverfilmung<br />
der Mumie aus 2<strong>01</strong>7. Doch auch privat<br />
ging es oft hoch her bei ihm. Beispielsweise<br />
Individuals have to<br />
decide what is true and<br />
real for them.<br />
wurde er vom Hochglanzmagazin „Vanity<br />
Fair“ 2005 zum peinlichsten Star des Jahres<br />
gewählt. Seine gescheiterten Ehen mit<br />
Nicole Kidman und Katie Holmes sorgten<br />
immer wieder für Gesprächsstoff.<br />
Doch seine Nähe zur Sekte Scientology<br />
setzte seinem Privatleben immer wieder<br />
die Krone auf. Er wird von dieser Vereinigung<br />
aktiv für den Auftritt in der Öffentlichkeit<br />
und die Mitgliederrekrutierung<br />
„benutzt“. Dies spricht ebenfalls für seine<br />
Marke, wird hier aber natürlich negativ<br />
eingesetzt.<br />
Michael Jagersbacher<br />
ist Kommunikationstrainer, Unternehmer<br />
und Buchautor. Auf seinem Blog unter<br />
www.michael-jagersbacher.at gibt er Tipps,<br />
wie man sympathischer wird und mehr<br />
Profil erhält.<br />
Wo schauspielerisch viel Licht ist, existiert<br />
auch viel Schatten und Neid. Neben seinen<br />
drei Oscar-Nominierungen, seinen sieben<br />
Golden Globe Awards, musste er auch sieben<br />
Goldene Himbeeren hinnehmen:<br />
• 1989: Nominierung: Schlechtester<br />
Hauptdarsteller für Cocktail<br />
• 1995: Schlechtestes Leinwandpaar gemeinsam<br />
mit Brad Pitt für Interview mit<br />
einem Vampir<br />
• 20<strong>01</strong>: Nominierung: Schlechteste Neuverfilmung<br />
oder Fortsetzung für Mission:<br />
Impossible II<br />
• 2006: Nervendste Zielscheibe der<br />
Klatschpresse für Tom Cruise, Katie Holmes,<br />
Oprah Winfreys Couch, der Eiffelturm<br />
& „Tom’s Baby“<br />
• 2006: Nominierung: Nervendste Zielscheibe<br />
der Klatschpresse für Tom Cruise<br />
und seinen Feldzug gegen Psychiater<br />
• 2006: Nominierung: Schlechtester<br />
Hauptdarsteller für Krieg der Welten<br />
• 20<strong>18</strong>: Schlechtester Hauptdarsteller für<br />
Die Mumie<br />
Scheiterbereitschaft<br />
Was können wir aus dem Beispiel Cruise<br />
lernen? Jedes Projekt birgt die Gefahr des<br />
Scheiterns in sich. Hier stellt Cruise keine<br />
Ausnahme dar, wie wir gesehen haben<br />
und wird es in Zukunft auch nicht. Jedes<br />
Filmskript, jedes Unternehmen, jeder<br />
Versuch ist risikobehaftet. Wenn Sie kein<br />
Risiko eingehen wollen, dann sollten Sie<br />
nicht einmal eine Beziehung eingehen,<br />
denn schließlich kann auch diese scheitern.<br />
Arnold Schwarzenegger hat dies für den<br />
Filmmarkt sehr schön analysiert: „Bei<br />
allem, was ich je versucht habe, war ich stets<br />
bereit zu scheitern. Im Filmgeschäft holte<br />
man sich Film-Skripte. Viele Male dachte<br />
ich mir: „Das ist ein Gewinner-Skript“, nur<br />
um nach der Filmveröffentlichung festzustellen,<br />
dass der Film nicht funktionierte.<br />
Ihr habt sicher meine Filme gesehen: „Red<br />
Sonja“, „Hercules in New York“ oder „Last<br />
Action Hero“, die waren ein Griff ins Klo.<br />
Doch das ist in Ordnung, schließlich hatte<br />
ich zur gleichen Zeit Filme wie „Terminator“,<br />
„Conan“, „True Lies“, „Twins“ und<br />
„Predator“. Diese gingen durch die Decke.“<br />
Ohne Licht kein Schatten und umgekehrt.<br />
Stellen Sie sich vor, Cruise oder<br />
Schwarzenegger wären kein Risiko eingegangen!<br />
Welch tollen Filmmomente würden<br />
uns entgehen.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
33
<strong>Erfolg</strong><br />
Die Ausgangslage ist völlig egal!<br />
Oftmals wird bei anhaltender <strong>Erfolg</strong>losigkeit<br />
gerne die Ausrede genommen, dass<br />
die Ausgangsbedingungen suboptimal gewesen<br />
wären:<br />
• Ich habe kein Geld.<br />
• Ich bin zu groß, zu klein, zu dick, usw.<br />
führen Sie die Liste selbst gerne fort!<br />
• Andere sind besser.<br />
• Ich habe keine Zeit.<br />
• Ich hatte eben kein Glück.<br />
Wer, wenn nicht wir selbst, gestalten maßgeblich<br />
die Ausgangssituation mit, beziehungsweise<br />
messen ihnen die Bedeutung<br />
zu, die sie dann tatsächlich für uns haben?<br />
Wenn wir ihnen kaum eine Bedeutung zuweisen,<br />
haben sie kaum Einfluss auf unser<br />
Handeln. Wenn wir ihnen große Bedeutung<br />
zumessen, werden sie große Bedeutung<br />
für uns haben. Cruise dazu: „I don´t<br />
care who you are, life has challenges“.<br />
Nehmen Sie Tom Cruise als Beispiel. Er<br />
selbst wuchs mit drei Schwestern in ärmlichen<br />
Verhältnissen auf. Seine damalige<br />
Umgebung waren vor allem Umzugskartons,<br />
da seine Eltern keinen festen Wohnsitz<br />
hatten. Er besuchte über 15 verschiedene<br />
Schulen in den USA und in Kanada.<br />
Ein stabiles Umfeld konnte ihm nicht geboten<br />
werden. Nicht wirklich die besten<br />
Voraussetzungen, um eine Weltkarriere zu<br />
starten. Als Ausgleich für die Instabilität<br />
suchte er schon sehr bald seinen inneren<br />
Frieden im Glauben. Dazu besuchte er sogar<br />
ein Jahr lang ein Priesterseminar der<br />
Katholiken in einem Kloster.<br />
Bild: Depositphotos/PopularImages<br />
All in<br />
Ein weiteres <strong>Erfolg</strong>smerkmal von Tom<br />
Cruise ist seine Leidenschaft. Leiden – im<br />
wahrsten Sinne des Wortes. Denn etliche<br />
seiner Stunts absolviert er höchstpersönlich.<br />
Dafür ist er für den neuesten Mission-Impossible-Film<br />
aus einem Flugzeug<br />
gesprungen, welches sich 7000 Metern<br />
über dem Boden befand. Diese Szene wurde<br />
100 Mal (!) gedreht, bis sie den hohen<br />
Anforderungen von Cruise genügten.<br />
Auch den Helikopter lenkt er eigenhändig<br />
durch gefährliche Bergschluchten.<br />
Die hohen Ansprüche an sich und sein<br />
Team hält er in einem Zitat fest: „I'm an<br />
all-or-nothing kind<br />
of person, and<br />
when I become interested<br />
in something,<br />
I give it my<br />
all.“ Wer in Superlativen<br />
denkt, hat<br />
wahrlich eine große<br />
Chance, erfolgreich<br />
zu werden.<br />
I'm an all-or- nothing<br />
kind of person,<br />
and when I become<br />
interested in something,<br />
I give it my all.<br />
Bei einem wenig<br />
spektakulären Stunt<br />
brach er sich den Knöchel, doch vollendete<br />
den Film eben unter Schmerzen, sodass<br />
es kaum zu Verzögerungen kam. Die Szene,<br />
in welcher er sich verletzte kam auch<br />
tatsächlich so in den Film. Realistischer<br />
geht es wohl nicht.<br />
Der richtige Nährboden<br />
Vielleicht war seine Kindheit aber auch<br />
genau der richtige<br />
„Nährboden“ für einen<br />
außergewöhnlichen<br />
Werdegang.<br />
Ohne diese herausfordernde<br />
Kindheit<br />
hätte er vielleicht<br />
einen völlig anderen<br />
Weg eingeschlagen.<br />
Wir können es<br />
nicht wissen.<br />
Mit Sicherheit<br />
lernte Cruise sehr schnell mit Enttäuschungen<br />
und neuen Situationen umzugehen.<br />
Charaktereigenschaften, die auf dem<br />
Weg nach ganz oben sehr behilflich sein<br />
können. Es ist ja schlussendlich auch nicht<br />
so, dass Tom Cruise mit all den nötigen Fähigkeiten<br />
auf die Welt gekommen ist. Diese<br />
muss man sich eben aneignen. Hier ein<br />
passendes Zitat von ihm: „When you have<br />
to cope with a lot of problems, you´re either<br />
going to sink or you´re going to swim“.<br />
Ist Lernen immer angenehm? Natürlich<br />
nicht, wie Sie aus eigener Erfahrung bestimmt<br />
bestätigen können. Doch Sie selbst<br />
bestimmen die Auswirkungen der Einwirkungen:<br />
„Individuals have to decide what<br />
is true and real for them.“<br />
Geben Sie Ihren Ausgangsbedingungen<br />
niemals die Schuld, sondern seien Sie ihnen<br />
dankbar, denn diese haben Sie zu der<br />
Person gemacht, die Sie heute sind und das<br />
„<strong>Erfolg</strong>-Magazin“ in Händen halten. Dies<br />
kann der wunderbare Beginn, einer großen<br />
<strong>Erfolg</strong>sstory sein.<br />
34 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
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Story<br />
IMMO<br />
PRENEUR<br />
Selbst ist der<br />
Investor<br />
Thomas Knedel gehört zu den schlauesten Immobilienköpfen<br />
Deutschlands. Ein Netzwerker durch und durch.<br />
Kinder lernen am besten aus dem Vorbild<br />
ihrer Umgebung. Aber wie soll ein junger<br />
Mensch finanzielles Verständnis lernen,<br />
wenn das von zu Hause nicht vorgelebt<br />
wird? Thomas Knedel stammt<br />
aus recht einfachen Verhältnissen<br />
und beschloss schon als Jugendlicher,<br />
dass er es einmal besser<br />
haben wollte. Dass für ihn und<br />
seine Geschwister Klassenfahrten<br />
und Markenklamotten finanziell<br />
nicht drin waren, spornte ihn an.<br />
Er wollte experimentieren und versuchte<br />
sich in vielen kleinen Jobs,<br />
wie PC-Reparaturen, Chauffeur für einen<br />
Rechtsanwalt, später Pakete ausfahren<br />
und Behindertenfahrdienste. Ja, sogar als<br />
Promoter in Discotheken und Veranstalter<br />
von Tanzwettbewerben versuchte sich der<br />
eigentlich schüchterne Typ.<br />
Als wichtige Weichenstellung für sein Leben<br />
erwies sich, dass er mit 16 als Aushilfskraft<br />
bei Immobilienmakler Horst Neuhaus<br />
in Frankfurt anfing. Der lebte<br />
sehr einfach, kaufte seine Hosen<br />
im Fünferpack im Tchibo und<br />
investierte "mit Bankdarlehen"<br />
in wunderschöne Mehrfamilienhäuser<br />
im Frankfurter Nordend.<br />
Er betonte immer, dass er mit<br />
fremdem Geld von der Bank investiere.<br />
„Schulden machen, das<br />
kann ich auch“, beschloss der<br />
junge Knedel, und entschied, sich intensiv<br />
mit Immobilien auseinander zu setzen,<br />
da er erkannte, dass man mit sehr wenig<br />
Geld durchaus große Summen bewegen<br />
kann. Darin einfach nur gut sein reichte<br />
ihm nicht, er wollte zu den Besten gehören.<br />
Nach einem Studium zum Bau-Ingenieur<br />
(FH), studierte er berufsbegleitend Immobilienökonom<br />
an der European Business<br />
School. Einige Zeit später legte er noch die<br />
Qualifikation zum MRICS (Internationaler<br />
Immobilienverband RICS mit höchstem<br />
Renommee) nach.<br />
Als Angestellter bei einem ehemaligen<br />
Fondsinitiator, wo er geschlossene Immobilienfonds<br />
aus der Zeit "Neuaufbau Ost"<br />
betreute, wurde er ins kalte Wasser geworfen.<br />
Sein Vorgänger war geflüchtet, denn<br />
viele Investments waren notleidend und<br />
einige schwierige Situationen zu meistern.<br />
In den nächsten drei Jahren, in denen er<br />
Deals bis 200 Mio. Euro bearbeitete, erwies<br />
sich die gute Ausbildung immer wieder als<br />
Schlüssel für die Problemlösung.<br />
36 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Story<br />
Bilder: Alessandro de Matteis, Konstantin Feise<br />
Schon während des Studiums schmiedete<br />
er am ersten Mehrfamilienhaus, das er<br />
auch direkt nach erfolgter Festanstellung<br />
kaufte, denn dazu brauchte er drei Gehaltsnachweise.<br />
Er las sich rechtlich und<br />
steuerlich ein und startete so einfach seine<br />
Investments komplett aus eigener Kraft,<br />
jedoch noch ohne wirkliches System.<br />
Dennoch konnte er recht früh Substanz<br />
und Vermögen aufbauen. Mentoren<br />
hatte er, mangels Netzwerk, keine. Während<br />
seiner Angestelltenzeit wurde er<br />
von seinen Kollegen immer wieder milde<br />
belächelt wegen seiner kleinen Häuschen.<br />
Doch Knedel war sich sicher: "Ihr werdet<br />
später sehen...".<br />
20<strong>04</strong> reizte es ihn, Konzernstrukturen kennen<br />
zu lernen. Doch auch dort wird nur<br />
mit Wasser gekocht, stellte er schnell fest.<br />
Karriere war nichts für ihn, da er sich nicht<br />
unterordnen wollte. Daher machte er sich<br />
2006 mit einem Partner im Asset Management<br />
und Property Management für Gewerbeimmobilien<br />
selbständig und nahm<br />
dabei Aufträge des ehemaligen Arbeitgebers<br />
mit. Von dieser Zeit erzählt er: "Wir<br />
haben sehr viele Immobilien im Wert optimiert<br />
und durch unser intensives Management<br />
viele Probleme gelöst.“ Internationale<br />
Kunden und die Hessische Landesbank<br />
wussten das sehr zu schätzen. Hier erwies<br />
sich seine Mitgliedschaft in der RICS als<br />
sehr hilfreich, internationalen Kunden das<br />
Geschäftsmodell zu vermitteln. Doch die<br />
Fremdbestimmung durch Kunden empfand<br />
er als sehr einengend.<br />
Zudem zeigte sich immer mehr, dass die<br />
Geschäftspartner unterschiedliche Vorstellungen<br />
hatten. Nach langwierigen Verhandlungen<br />
und kostspieliger Auszahlung<br />
trennten sich die Wege. Knedel übernahm<br />
das Unternehmen allein. Damit gab es keine<br />
Fesseln mehr, Knedel konnte sich mit<br />
Unterstützung seiner Frau Diana Herein<br />
unternehmerisch frei entfalten und es<br />
entstand in nur vier Jahren ein unglaubliches<br />
Momentum. Er richtete die Unternehmensgruppe<br />
neu aus und legte den<br />
Grundstein der Triamis Gruppe, die sich<br />
mit Immobilien Investment befasst. Nun<br />
konnte er auch eine Herzensangelegenheit<br />
verwirklichen: Die Gründung des Immopreneur<br />
Netzwerks mit heute weit über<br />
50.000 Kontakten. Wie wegweisend dieser<br />
Schritt war, zeigt sich darin, dass schon<br />
zum ersten Immopreneur Kongress über<br />
350 Teilnehmer kamen. Die Veranstaltung<br />
ist inzwischen ein Fixpunkt im Jahr.<br />
Mit dem ersten Finanzinvestor erfolgte<br />
2<strong>01</strong>7 ein massiver Ausbau der Triamis Unternehmensgruppe.<br />
Das für 20<strong>18</strong> gesteckte<br />
Ziel, "Jeden Monat ein Mehrfamilienhaus",<br />
konnte bis inklusive September verwirklicht<br />
werden. Auf zwei weitere Projekte ist Knedel<br />
20<strong>18</strong> besonders stolz: Die Gründung<br />
der Crowd-Investing-Plattform "Deutsche<br />
Immobilienanleihen" und den sehr erfolgreichen<br />
Start des Coaching-Programms<br />
"Immopreneur Mastery", zusammen mit<br />
seinem Geschäftspartner Oliver Fischer.<br />
»Ich habe vielfach erlebt,<br />
wie verknöchert die alte<br />
Immobilienwirtschaft war.«<br />
Der tägliche Austausch mit der Community<br />
ist ihm besonders wichtig. „Am meisten<br />
habe ich meine "Immopreneure" ins Herz<br />
geschlossenen. Ich liebe den Austausch<br />
unter Unternehmern und Investoren“,<br />
schwärmt er und fügt, befragt über den<br />
Grund, warum er eine so große Community<br />
aufgebaut hat, dazu: „Ich habe<br />
vielfach erlebt, wie verknöchert die alte<br />
Immobilienwirtschaft war. Ich war schon<br />
immer den neuen Medien zugewandt<br />
und wollte dies ändern. Zudem freut es<br />
mich, dass ich heute so viel Positives stiften<br />
kann. Immer wenn mich <strong>Erfolg</strong>smeldungen<br />
meiner Community erreichen,<br />
freue ich mich mindestens genauso wie sie<br />
selbst.“ Am meisten freut er sich, wenn er<br />
die Meldung liest, jemand habe seinen Job<br />
gekündigt. Denn er ist der Meinung, dass<br />
nicht nur die Stadtplaner und Architekten<br />
Städte verschönern und setzt hinterher:<br />
„Was würden die tun, wenn die Investoren<br />
nicht die Mittel, den unbedingten Durchsetzungswillen<br />
und oft Kreativität dafür<br />
aufbringen würden?“<br />
Der <strong>Erfolg</strong> solcher Projekte setzt den<br />
neuesten Wissensstand voraus. Für zeit-<br />
effektives Lernen verschlingt Knedel viele<br />
Hörbücher beim Laufen. Persönlich setzt<br />
er auf Masterminds und besucht Seminare<br />
wie beispielsweise von Tobias Beck, verschiedene<br />
Kongresse und Marketingveranstaltungen.<br />
2<strong>01</strong>9 plant er dafür auch in<br />
die USA zur reisen.<br />
Seine Frau Diana Herein, der er bescheinigt<br />
„eine großartige Immobilieninvestorin“<br />
zu sein, ist dabei immer an seiner<br />
Seite. So wundert es nicht, dass sie<br />
als Co-Autorin an seinem zweiten Buch<br />
"Das System Immobilie" mitschrieb. Sie<br />
hilft ihm auch bei seinem Kernbusiness:<br />
in Immobilien investieren, unterbewertete<br />
Immobilien aufzuspüren, aufwerten und<br />
dann zu halten und teilweise auch wieder<br />
zu verkaufen. Dazu suchen sie bundesweit<br />
nach Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen<br />
in sehr guten Lagen. Ihre Arbeit<br />
beinhaltet zudem die Aufteilung von<br />
Mehrfamilienhäusern in Eigentumswohnungen.<br />
Wobei eine Zusammenarbeit mit<br />
Co-Investoren und sonstigen Finanzpartnern<br />
durchaus in den Plan passt. Dazu gibt<br />
es neuerdings die Crowd-Investing-Plattform<br />
"Deutsche Immobilienanleihen" als<br />
Finanzierungsplattform für fremde und<br />
eigene Projekte.<br />
Thomas Knedel wirbt immer wieder für das Immobilien-Investment und teilt<br />
gerne sein Fachwissen mit Interessierten. Mehr unter www.immopreneur.de<br />
Doch damit nicht genug. Thomas Knedels<br />
neuestes Projekt ist das exklusive Coaching-Programm<br />
"Immopreneur Mastery",<br />
mit dem er Immobilieninvestoren den Start<br />
erleichtern möchte. "Solch ein Programm<br />
hätte ich mir selbst sicher einen 10-Jahresvorsprung<br />
für die Erreichung meiner Ziele<br />
gegeben. Ich möchte daher gerade sehr umsetzungsstarken<br />
Investoren die Möglichkeit<br />
geben, direkt einzusteigen beziehungsweise<br />
ihre Systeme auf- und auszubauen."<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
37
Story<br />
<strong>Erfolg</strong> beginnt außerhalb<br />
der Komfortzone<br />
Mit Nebenjobs hielt sich Sebastian Hager über Wasser<br />
um seinen großen Traum zu verwirklichen<br />
Bilder: Hager<br />
Sebastian Hagers Vater pflegte seit<br />
jeher ein großes und gepflegtes<br />
Netzwerk an Menschen, die ihn<br />
regelmäßig um Rat fragten. Jeder<br />
in der Stadt kannte ihn und<br />
er war überall willkommen. Davon beeindruckt,<br />
wollte Sebastian Hager das ebenso<br />
erreichen, genauso wie finanzielle Unabhängigkeit.<br />
Mit einem Unterschied: Er möchte später<br />
finanziell so gut dastehen, um als Vater für<br />
seine Kinder täglich da sein zu können.<br />
In seiner Jugend war Hager noch schüchtern<br />
und zurückhaltend – dennoch hatte<br />
er schon viele Ideen und Projekte im Kopf.<br />
Was ihm zu diesem Zeitpunkt einfach<br />
fehlte – Mut!<br />
Seinen Weg zu einem sicheren, finanziell<br />
einträglichen Job sah er als erstes im Besuch<br />
des IT-Zweiges der Höheren Technischen<br />
Lehranstalt in Ybbs. Schon nach<br />
dem ersten Schuljahr war ihm klar, dass<br />
das doch nicht die richtige Branche für ihn<br />
war. Trotzdem gab er nicht auf. Mit der<br />
Matura in der Tasche begann die lange Suche<br />
nach dem richtigen Job, der richtigen<br />
Branche.<br />
Mit 24 hatte er neun Jobs ausprobiert, der<br />
letzte davon Autoverkäufer. Diese Arbeit<br />
machte ihm wirklich Spaß und er ging<br />
auch sehr motiviert ans Werk. Er wollte<br />
innovative Ideen einbringen um noch<br />
mehr Kunden zu generieren und effektive<br />
Werbung in den Sozialen Medien nutzen.<br />
Doch als Angestellter konnte er nichts<br />
»Man verliert nie – entweder<br />
man gewinnt oder man lernt«<br />
Großes in diese Richtung bewegen. Er<br />
liebte den Kontakt zu Menschen und fand<br />
einen guten Draht zur Kundschaft, nur<br />
die finanzielle Seite dieses Jobs entsprach<br />
nicht seinen Vorstellungen: Die Bezahlung<br />
von 1250 bis 1550 € bei bis zu 240 Arbeitsstunden<br />
im Monat würde ihm nicht zur<br />
finanziellen Freiheit verhelfen.<br />
Er schwärmte zu diesem Zeitpunkt für einen<br />
Aston Martin DB<br />
11. Sein Chef holte ihn<br />
jedoch auf den Boden<br />
der Tatsachen zurück,<br />
als er zu ihm sagte:<br />
„Als Autoverkäufer<br />
wirst du dir so einen<br />
Wagen nie leisten<br />
können.“ Dieser Satz<br />
war Grund genug, um<br />
wieder an seinen eigenen<br />
Traum zu denken und sein Ziel zu<br />
verfolgen.<br />
Im Mai 2<strong>01</strong>1 erfuhr er zum ersten Mal<br />
von Network Marketing. Sein Cousin und<br />
bester Freund besuchte ihn, legte einen Flyer<br />
auf den Tisch und rief: „Ich hab was<br />
gefunden, da können wir reich werden!“<br />
Hagers skeptische Reaktion: „Das ist sicher<br />
illegal!“ Er hatte zu diesem Zeitpunkt<br />
keine Ahnung von der Branche Network<br />
Marketing und wusste auch nicht wie das<br />
funktioniert. Er konnte sich nicht vorstellen,<br />
dass man in dieser<br />
Branche 50.000 € oder<br />
mehr verdienen kann.<br />
Nach einem genaueren<br />
Blick auf den Flyer<br />
zeigte er mit dem Finger<br />
auf die höchste Karriereleiter<br />
und verkündete,<br />
dass er dieses Ziel erreichen werde. Sieben<br />
Jahre später war er tatsächlich an der Spitze,<br />
International President einer weltweit<br />
operierenden, österreichischen Company.<br />
Der Weg dorthin war schwer und schien<br />
oft aussichtslos. Als er 2<strong>01</strong>1 mit diesem<br />
»Du bist der Durchschnitt<br />
der 5 Personen, mit<br />
denen du am meisten<br />
Zeit verbringst.«<br />
Business starten wollte, teilte keiner sein<br />
Interesse oder konnte das Potenzial erkennen.<br />
Er wurde ausgelacht und als komplett<br />
irre abgestempelt. Leute distanzierten sich<br />
von ihm, da sie ihn im Verdacht hatten,<br />
ein „illegales“ Geschäft zu betreiben und<br />
sagten ihm voraus, sein Unternehmen<br />
würde kein halbes Jahr bestehen.<br />
Nach all den Rückschlägen in seinem persönlichen<br />
Umfeld ging er nach Deutschland,<br />
um mit fremden Personen auf der<br />
Straße sein Business aufzubauen. Dafür<br />
nahm er einen Kredit auf und war sechs<br />
Monate lang in München unterwegs. In<br />
dieser Zeit erzählte er über 3.500 fremden<br />
Menschen auf der Straße von seiner Geschäftsidee<br />
und den Expansionsplänen in<br />
Deutschland. Genau zwei Personen fanden<br />
die Idee toll, sprangen aber nach ein<br />
paar Wochen wieder ab. In dieser Hinsicht<br />
war der Trip ein großer Reinfall. Doch in<br />
diesen sechs Monate entwickelte er sich<br />
persönlich enorm weiter: Er wurde extrovertiert<br />
und empathisch, seine Angst mit<br />
fremden Personen zu sprechen war Geschichte.<br />
So zog er aus dieser Niederlage<br />
einen Gewinn – menschlich gesehen wohl<br />
den größten!<br />
Mit einem großen Minus auf dem Konto<br />
kam Sebastian Hager zurück nach Österreich,<br />
ohne geregeltes Einkommen oder<br />
Geld für seine Krankenversicherung. Aufgeben<br />
war keine Option für ihn. Er pendelte<br />
von Hilfsjob zu Hilfsjob und arbeitete<br />
währenddessen unverdrossen weiter<br />
an der Idee, ein internationales Netzwerk<br />
aus motivierten Menschen aufzubauen. Er<br />
wollte weder Hilfe noch Geld von Freunden<br />
oder Familie annehmen.<br />
Es gab nur<br />
ein Ziel für ihn: Seinen<br />
Traum wahr werden<br />
zu lassen. Unermüdlich<br />
kämpfte er weiter,<br />
um Geld zu verdienen<br />
und seine Vision einer<br />
riesen Organisation weiter zu verwirklichen.<br />
Sein Lebensmotto hielt ihn über<br />
Wasser: „Man verliert nie! Entweder man<br />
gewinnt - oder man lernt.“<br />
Das Wissen über Network Marketing ist<br />
vielfältig, die Branche groß und ständiges<br />
38 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Story<br />
»Ich wusste, dass ich selbst<br />
die einzige Person bin, die<br />
es in der Hand hat, ob ich<br />
erfolgreich werde oder als<br />
Loser durchs Leben gehe.«<br />
Lernen ein Wegbegleiter. Am Anfang waren<br />
es Bücher und Videos. Mittlerweile<br />
besitzt Hager das Privileg, sich mit sehr<br />
erfolgreichen Menschen persönlich auszutauschen.<br />
Weiterbildung ist wichtig. So<br />
bleibt Hager ständig am Ball, verfolgt die<br />
Entwicklung der Branche und analysiert<br />
erfolgreiche Menschen auf der ganzen<br />
Welt. Die Entwicklung zeigt, Network<br />
Marketing ist ein gewinnbringendes, seriöses<br />
und zukunftsorientiertes Geschäft.<br />
Im Dezember 2<strong>01</strong>5 war es so weit: Der<br />
Zeitpunkt, der alles so komplett auf den<br />
Kopf stellte! Gemeinsam mit ein paar<br />
Kollegen brachte er #BCR auf den Markt.<br />
Über 40.000 motivierte und zielstrebige<br />
Menschen sind mittlerweile dabei. „Eine<br />
große Familie, in der jeder jeden unterstützt<br />
und niemand alleine gelassen<br />
wird“. Denn: „Gemeinsam kann man viel<br />
mehr erreichen“, schwärmt Hager. Die<br />
Geschäftsidee: #BCR hat kein Produkt zu<br />
verkaufen, sondern bietet eine kostenlose<br />
Stammkundenkarte, mit der man bei über<br />
90.000 Partner-Unternehmen<br />
weltweit Geld<br />
spart. Die Marketer,<br />
die dieses Business mit<br />
aufbauen, profitieren an<br />
den Umsätzen, die dabei getätigt werden -<br />
vergleichbar mit der Provision eines Autoverkäufers.<br />
Fließt Umsatz durch Einkauf,<br />
bekommen die Marketer von den Partnerbetrieben<br />
Provision. Diese bezahlen damit<br />
für die effektivste Werbeform der Welt, die<br />
Mund-zu-Mund-Propaganda.<br />
Sebastian Hager hat als International President<br />
inzwischen den höchsten Rang<br />
»Gemeinsam kann man<br />
viel mehr erreichen.«<br />
in seiner Company erreicht und ist trotz<br />
des großen <strong>Erfolg</strong>es am Boden geblieben.<br />
Zielgerichtet ist er zum <strong>Erfolg</strong> gekommen.<br />
Mit einem Monatseinkommen, das nun<br />
auch einen Kauf eines Aston Martin DB<br />
11 zulässt, hat er seinen<br />
großen Traum verwirklicht:<br />
Finanzielle Unabhängigkeit<br />
und die Weitergabe<br />
seines Wissens<br />
an ein großes Netzwerk auf verschiedenen<br />
Bühnen.<br />
Um im Unternehmertum erfolgreich zu<br />
werden, rät er auf den „Average of five“<br />
zu achten. Das bedeutet: „Du bist der<br />
Durchschnitt der 5 Personen, mit denen<br />
du am meisten Zeit verbringst“. Dies riet<br />
ihm einst sein Mentor und diese Weisheit<br />
möchte auch er weitergeben.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
39
Leben<br />
Thomas Anders<br />
wurde mit Modern<br />
Talking berühmt.<br />
Er ist in der neuen<br />
Staffel von X Factor<br />
als Juror zu sehen.<br />
40 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Leben<br />
ZEIG, WAS<br />
DU KANNST<br />
Thomas Anders im Interview über<br />
Stärken, Selbstreflexion und Auslese<br />
INTERVIEW<br />
Bild: Oliver Reetz<br />
Herr Anders, Sie wirken<br />
immer so tiefenentspannt.<br />
Kann das daran<br />
liegen, dass Sie nur noch<br />
das tun, was Sie möchten?<br />
Oder war das schon immer so?<br />
Nein, das war nicht immer so. Als junger<br />
Mensch war ich noch nicht so entspannt.<br />
Man muss sich ja erstmal seine Sporen verdienen<br />
und träumt von einer Karriere, von<br />
der man nicht weiß, ob man sie hinkriegt.<br />
Heute haben Sie Recht mit Ihrer Einschätzung,<br />
ich habe das Privileg, nur das zu tun,<br />
was mir Freude macht.<br />
Schon als Kind haben Sie sich für Musik<br />
und das Singen begeistert und haben<br />
deutlich gemacht, dass Sie das auch beruflich<br />
machen möchten. Ich kann mir<br />
vorstellen, dass da Druck aus dem familiären<br />
Umfeld kam. Sänger ist ein eher<br />
unüblicher Beruf. Sie haben aber Ihren<br />
Kopf durchgesetzt?<br />
Ich habe mit sechs angefangen, Musik zu<br />
machen. Dann kamen die ersten Auftritte<br />
und als Achtjähriger ist man weniger der<br />
starke Typ, der seinen Kopf durchsetzt<br />
und als Goliath gegen den Rest der Welt<br />
kämpft. Man möchte einfach das tun, was<br />
einem Freude macht. Ich hatte sehr viel<br />
Glück, dass meine Eltern mich unterstützt<br />
haben. Aber die Schulleistungen mussten<br />
natürlich weiterhin stimmen. Wenn das<br />
nicht funktionierte, schoben meine Eltern<br />
dem einen Riegel vor. Für mich war dennoch<br />
klar, ich wollte diesen Weg gehen, ich<br />
wollte Musik machen, auch wenn ich mit<br />
12 oder 14 noch nicht die Gedanken gemacht<br />
habe, womit ich später ganz konkret<br />
meinen Lebensunterhalt verdienen werde.<br />
Das kam für mich nach dem Abitur, als ich<br />
anfing zu studieren. Ich musste die Zeit für<br />
Musik zuerst mit der Schule und später<br />
mit der Uni teilen. Das machte mich nicht<br />
glücklich, darum habe ich relativ schnell<br />
das Studium „ruhen lassen“ und habe<br />
Man muss es von „der Pike<br />
auf“ lernen. Auch ich bin in<br />
den Anfängen jedes Wochenende<br />
... in Diskotheken<br />
und auf Feiern aufgetreten,<br />
wo mich niemand kannte.<br />
Das ist die gnadenloseste<br />
Jury.<br />
mich voll und ganz auf die Musik konzentriert,<br />
mit dem Resultat, dass zwei Jahre<br />
später Modern Talking losging.<br />
Eine Definition von Glück lautet, man<br />
muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />
sein. Das bedeutet auch, dass jemand wie<br />
ein Thomas Anders, der schon auf der<br />
Bühne gestanden hat, mehr Glück haben<br />
wird, so eine Chance zu bekommen, als<br />
jemand, der nur im Keller singt.<br />
Richtig, man muss neben Talent und<br />
Fleiß sich auch „zeigen“. Auch ich musste<br />
mich irgendwann einem Wettbewerb<br />
stellen. Nur damals nannte man es nicht<br />
Casting-Show und es war nicht medial<br />
begleitet im Fernsehen, man nanntes es<br />
Talentwettbewerb. Das war die Vorgehensweise<br />
Anfang der 70er.<br />
Ist das nicht nach wie vor eine gute Sache?<br />
Casting-Shows auf der einen Seite,<br />
aber auf der anderen Seite auch die<br />
Leute, die sich einfach jahrelang durchkämpfen<br />
und sich ein dickes Fell zulegen,<br />
so wie sie?<br />
Richtig, das ist genau mein Reden, man<br />
muss es von „der Pike auf “ lernen. Auch<br />
ich bin in den Anfängen jedes Wochenende<br />
durch die Dörfer gezogen und in Diskotheken<br />
und auf Feiern aufgetreten, wo<br />
mich niemand kannte.<br />
Und da saß schon Ihre Jury, oder?<br />
Das ist die gnadenloseste Jury. Aber<br />
nur so lernt man und wird erfolgreich.<br />
Ein Beispiel aus einem anderen Genre:<br />
Jemand interessiert sich fürs Bäckerhandwerk<br />
und kreiert durch Zufall einen<br />
ganz tollen Kuchen. Weil er es aber<br />
handwerklich nie gelernt hat, wird er<br />
diese Torte nicht noch einmal genauso<br />
hinbekommen. Die Torte war ein Zufallsprodukt.<br />
Im fehlt das Wissen, um den<br />
Geschmack zu reproduzieren. Ich dagegen<br />
habe mein Handwerk gelernt. Von<br />
meinem ersten Auftritt mit sechs bis zu<br />
meinem ersten Schallplattenvertrag mit<br />
fünfzehn lagen neun Jahre. Das waren<br />
neun Lehrjahre.<br />
Apropos Kindheit. Stimmt es, dass Sie das<br />
Intro zu „Ducktales“ gesungen haben?<br />
Nein, das ist nur ein Gerücht.<br />
Musik wird irgendwann auch zum Business.<br />
Wie leicht fällt das einem Künstler<br />
wie Ihnen? Man sagt, Künstler in-<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
41
Leben<br />
Mit Bildern von Oliver Reetz<br />
teressieren sich weniger für Business,<br />
sondern eher für die Kunst.<br />
Das stimmt zwar häufig, aber ich habe im<br />
Laufe der Jahre gelernt, dass man auch Business<br />
machen muss und Geschäftsmann<br />
ist. Die meisten, die heute immer noch<br />
erfolgreich in der Branche sind, haben auf<br />
jeden Fall eine gewisse Portion Geschäftssinn.<br />
Sonst läuft es nicht. Geschäftssinn<br />
meint nicht nur den monetären Bezug,<br />
sondern alles, was Marketing betrifft, was<br />
man mit Musik und mit sich als Person<br />
machen kann. Wenn man so lange dabei<br />
ist wie ich, muss man auch immer kritisch<br />
mit sich selbst umgehen und versuchen,<br />
sich immer wieder neu zu finden und auszutesten.<br />
Das gehört dazu.<br />
Wie schwer ist es, dabei authentisch zu<br />
bleiben, wenn man sich neu erfinden will<br />
oder soll?<br />
Man muss es selbst wollen, es muss aus<br />
einem selber entstehen. Wenn die Neuerfindung<br />
von außen gefordert wird beziehungsweise<br />
übergestülpt wird, klappt<br />
es nicht. Dann ist es auch nicht mehr authentisch<br />
und man braucht erst gar nicht<br />
anfangen.<br />
Haben Sie das auch schon hinter sich?<br />
Der größte Bruch war nach der ersten<br />
Karriere mit Modern Talking. Als ich<br />
nach Amerika gegangen bin und das Album<br />
„Sold“ aufgenommen habe, das von<br />
Wenn man so lange dabei<br />
ist wie ich, muss man<br />
auch immer kritisch mit<br />
sich selbst umgehen und<br />
versuchen, sich immer<br />
wieder neu zu finden und<br />
auszutesten.<br />
Peter Wolf produziert wurde. Für mich<br />
stimmlich der größte Meilenstein in der<br />
Weiterentwicklung. Auch als erfolgreicher<br />
Künstler braucht man hin und wieder ein<br />
Coaching, um an sich zu arbeiten, sich<br />
weiterzuentwickeln, und das hat er hervorragend<br />
unterstützt. Ich wurde unter<br />
anderem von Phillip Ingram gecoacht, der<br />
Bruder von James Ingram. Der Coach, der<br />
Mariah Carey und George Michael trainiert<br />
hat. Der kam ins Studio und hat mir<br />
dann gezeigt, wie man Töne noch anders<br />
formt. Das Album war kein <strong>Erfolg</strong>, aber es<br />
war von der Stimme und dem Lernen her<br />
das wichtigste Album meiner Karriere.<br />
Eigentlich war das eine Art Investment?<br />
Das stimmt.<br />
Als Jury-Mitglied bei X-Factor wird sicherlich<br />
auch mal verlangt, dass Sie auf<br />
einen Kandidaten draufhauen oder ihn<br />
runterputzen. Fällt ihnen das leicht?<br />
Es wird nicht verlangt, dass man draufhaut.<br />
Aber man muss auch ehrlich sein.<br />
Wenn da jemand kommt, der einfach<br />
nicht genug Talent hat, dann muss man<br />
das auch sagen dürfen. Aber es kommt immer<br />
drauf an, wie man es sagt. Ich muss<br />
nicht verletzend werden und kann immer<br />
noch Respekt haben, auch wenn ich dem<br />
Kandidaten ein „nein“ gebe. Ich habe einigen<br />
Kandidaten gesagt, dass ich nicht<br />
42 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Leben<br />
Thomas Anders<br />
neue CD<br />
"Ewig mit dir"<br />
kommt am<br />
19. Oktober 20<strong>18</strong><br />
in den Handel<br />
gut finde, was sie machen. Ich habe aber<br />
auch versucht, die Lösung mitzugeben.<br />
Unsere Morderatorin, Charlotte Würdig,<br />
kam einmal zu mir und sagte, dass sie<br />
das überhaupt nicht kapiert, wie ich das<br />
mache, dass die Kandidaten, die von mir<br />
das entscheidende NO bekommen und<br />
rausfliegen, hinterher freudestrahlend bei<br />
ihr stehen und happy damit sind. Es liegt<br />
wahrscheinlich daran, dass ich ihnen dann<br />
erkläre, was sie falsch gemacht haben, woran<br />
sie arbeiten müssen. Das ist wohl eines<br />
der Geheimnisse.<br />
Sie sind weltweit extrem erfolgreich,<br />
auch in Richtung Russland. Können Sie<br />
da manchmal melancholisch werden,<br />
wenn Sie sich die politischen<br />
Situationen<br />
zwischen unseren<br />
Ländern anschauen?<br />
Sind Sie da auch ein<br />
bisschen Botschafter?<br />
Dann werde ich nicht<br />
melancholisch, da werde ich eher traurig<br />
oder böse, es macht mich fassungslos. Ich<br />
sehe mich aber nicht als politischer Botschafter.<br />
Wenn ich auf der Bühne stehe und<br />
zum Beispiel Brother Louie singe, habe ich<br />
nicht eine Sekunde lang das Gefühl, ich<br />
muss hier eine politische Botschaft rüberbringen,<br />
sondern es geht darum, die Menschen<br />
zu unterhalten.<br />
Gibt es ein <strong>Erfolg</strong>sprinzip, dem Sie immer<br />
treu bleiben werden?<br />
Sich nicht unterkriegen lassen. Und an<br />
sich glauben. Das ist ganz wichtig. Natürlich<br />
gehört dazu eine Selbstreflexion.<br />
Wie glaubt man an sich?<br />
Durch Selbstreflexion und Ehrlichkeit. Ich<br />
erkläre es am Beispiel der Musik, aber im<br />
Grunde kann man es auf jeden Lebensbereich<br />
übertragen. Wenn ich glaube, Musik<br />
ist mein Weg, aber<br />
Heute machen viele etwas<br />
nur, um bekannt zu werden<br />
und nicht, weil sie eine<br />
Botschaft oder eine<br />
Profession haben.<br />
es klappt nicht so<br />
mit dem <strong>Erfolg</strong>,<br />
sollte man sich<br />
fragen, ob diese<br />
Musikrichtung<br />
auch die Richtige<br />
ist. Musik hat ja<br />
viele Sparten. Vielleicht muss ich eine andere<br />
Richtung gehen. Vielleicht muss ich<br />
an meinem Äußeren arbeiten oder an meinen<br />
Texten. Ich glaube, ganz viele Menschen<br />
beziehungsweise Jungmusiker können<br />
sich nicht vorstellen, wie viel Arbeit<br />
dahintersteckt, nach oben zu kommen,<br />
langfristig erfolgreich zu sein. Natürlich<br />
gibt es auch Phänomene, die im Internet<br />
entstehen und kurzfristig sehr erfolgreich<br />
sind. Aber die Frage ist immer, wird es diesen<br />
„Youtube Star“ auch morgen noch geben.<br />
Bei manchen denke ich „das braucht<br />
kein Mensch“.<br />
Das haben Eltern damals auch über Sie<br />
gesagt.<br />
Vielleicht, aber trotzdem wurden meine<br />
Platten gekauft. Ich habe das Gefühl, heute<br />
machen viele etwas nur, um bekannt zu<br />
werden und nicht, weil sie eine Botschaft<br />
oder eine Profession haben. Ich möchte<br />
nicht alle über einen Kamm scheren,<br />
aber wie viele von unseren Pseudoprominenten<br />
haben denn tatsächlich etwas<br />
geleistet? Außer zu provozieren, sich auszuziehen<br />
oder sich lächerlich zu machen.<br />
Das sind doch mittlerweile oft die Attribute,<br />
mit denen man eigene Sendungen<br />
kriegt. Aber die werden keine 40 Jahre<br />
überleben in der Branche.<br />
Vielen Dank Herr Anders.<br />
Bild: Oliver Reetz<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
43
Einstellung<br />
Annette Frier<br />
»Humor ist<br />
meine Hauptwaffe«<br />
44 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
Annette Frier ist eine bekannte<br />
deutsche Schauspielerin.<br />
Ihre Laufbahn beschreibt die<br />
Stationen Theater, Comedy<br />
sowie Film und Fernsehen. Ihre<br />
Leistung schlägt sich in zahlreichen<br />
Auszeichnungen nieder.<br />
Bild: M. Bathor, Uth<br />
Was sind die drei wichtigsten<br />
Emotionen,<br />
die Sie mögen?<br />
Freude, Lust, Liebe.<br />
Was tun Sie dafür, um „gute“ Emotionen<br />
möglichst oft auskosten und genießen zu<br />
können?<br />
Da achte ich darauf. Das kann man sehr<br />
gut steuern. Wenn es bei mir überhaupt<br />
ein Emotionsmanagement gibt, dann<br />
in der Form, dass ich mich von Störfaktoren<br />
- von denen es im emotionalen Bereich<br />
viele gibt – weitestgehend nicht aus<br />
der Fassung bringen lasse. Ich schaue mir<br />
diese Faktoren kurz an und lasse sie dann<br />
weiterziehen.<br />
Was ist eine typische Emotionsblockade<br />
in Ihrem Leben?<br />
Ich glaube, Unmut ganz direkt zu äußern.<br />
Da kann ich mir manchmal von Leuten,<br />
die das machen, noch eine Scheibe abschneiden.<br />
Wenn Leute Ihren Unmut direkt<br />
äußern, finde ich das auch oft unangenehm,<br />
aber denke dann auch, ja, das war<br />
jetzt genau richtig.<br />
Mit welcher Strategie kommen Sie da<br />
wieder heraus?<br />
Humor ist meine Hauptwaffe. Wie beim<br />
Ritter die Rüstung. Da habe ich ziemliche<br />
Mechanismen gefunden, dass ich die entweder<br />
über Humor äußere oder über Diplomatie.<br />
Wie orientieren Sie sich in kritischen<br />
Situationen?<br />
Ich versuche, mich auf meine Position zu<br />
fokussieren und mich möglichst wenig<br />
ablenken zu lassen. Also eigentlich ist das<br />
immer wieder das Gleiche: Man atmet<br />
und bleibt durchlässig. Man schaut sich<br />
ein schlechtes Gefühl an, indem man es<br />
zulässt, es dann aber auch wieder verabschiedet.<br />
Welche Rolle spielen in so einer Situation<br />
dabei Ihre Bedürfnisse?<br />
Die Bedürfniskultur ist in unserer Gesellschaft<br />
natürlich ganz klar Richtung besser,<br />
mehr, schneller, größer, weiter und höher.<br />
Und das sind Bedürfnisse, die geschürt<br />
werden, die sind auch gesellschaftlich anerkannt<br />
und deswegen hechten ihnen alle<br />
hinterher. Ich bin genau in diesem Gesellschaftsgerüst<br />
drin und ich weiß aber, dass<br />
das letztendlich relativ wenig mit meiner<br />
Person oder überhaupt mit einem Menschen<br />
zu tun hat. Dass das also auch Dinge<br />
sind, die meistens zu nicht mehr Freude<br />
führen oder zu einem besseren Leben.<br />
Deswegen sind meine Ziele andere als dieses<br />
Direkte. Das ist wie Hunger haben. Da<br />
hat man eigentlich Bock auf ein Schnitzel<br />
mit Fritten und dann ist es vielleicht mühsamer,<br />
in dem Moment Obstsalat zu machen,<br />
es tut aber besser.<br />
Wie schaffen Sie es, sich selbst offen und<br />
selbstkritisch zu begegnen?<br />
Einmal mehr, einmal weniger – das schaffe<br />
ich nicht immer. Ich als Schauspieler bin<br />
sozusagen meine Ware. Ich fand das Bild<br />
ganz gut. Ich habe überhaupt keine Pufferzone<br />
zwischen mir und einem Scheitern.<br />
Das landet alles sehr direkt bei mir und<br />
ich glaube, dass das bei anderen Menschen<br />
auch so ist. Aber der Reflex ist natürlich,<br />
den Fehler in äußeren Umständen zu suchen.<br />
Ich glaube, wenn man richtig damit<br />
umgeht, kann man wirklich viel dazulernen,<br />
besonders, wie man das praktisch<br />
umsetzt.<br />
Was unterstützt Sie in Veränderungsprozessen,<br />
sich neu auszurichten und<br />
neue Perspektiven zu erlangen?<br />
Das mache ich zum Beispiel hier auch gerade<br />
für das Keynote Speaker Immobilienforum<br />
von Immobilienscout24. So etwas<br />
habe ich noch nicht gemacht: Mich mit<br />
einem selbst geschriebenen Bühnenprogramm<br />
vor 700 Makler zu stellen. Das hat<br />
für mich damit zu tun, dass man einfach<br />
Sachen macht, auf die man eigentlich nicht<br />
kommt. Das finde ich immer gut, weil<br />
mich das dazu anregt, zu improvisieren<br />
und aus gewohnten Pfaden herauszulatschen.<br />
Das ist – glaube ich – mein Mittel<br />
dagegen.<br />
»Ich habe überhaupt keine<br />
Pufferzone zwischen mir<br />
und einem Scheitern.«<br />
Wie setzen Sie sich Prioritäten?<br />
Ich versuche, meine Prioritäten auf die<br />
Dinge, die mir wirklich wichtig sind, zu<br />
legen. Das hat oft etwas mit Langfristigkeit<br />
und kurzfristigen Sachen zu tun, von<br />
denen ich gerade gesprochen habe. Aber<br />
natürlich setze ich meine Prioritäten bei<br />
den Leuten, für die ich verantwortlich bin,<br />
sprich meine Kinder, mein Mann, meine<br />
Familie.<br />
Wie finden Sie für sich heraus, was<br />
machbar ist?<br />
Indem ich mir eine Sache anschaue und<br />
versuche, die Perspektive zu wechseln.<br />
Carmen Uth<br />
ist Expertin für<br />
Emotionsleadership<br />
und Geschäftsführerin<br />
von chancemotion ® .<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
45
Einstellung<br />
From broke2 Boss<br />
Acht Mentoren für mehr <strong>Erfolg</strong><br />
Wer nach <strong>Erfolg</strong> strebt<br />
hat Träume. Wer seine<br />
Träume realisieren<br />
will braucht Mut. Jede<br />
<strong>Erfolg</strong>spersönlichkeit<br />
kann ein Lied davon singen, dass der<br />
Traum schnell von der Realität eingeholt<br />
werden kann. Wahrscheinlich gehörst<br />
du auch dazu? Willkommen im Club der<br />
Mutigen. Ich bin Thaddaeus Koroma und<br />
man kennt mich als Celebrity Life Coach<br />
und Mentor der nächsten Generation.<br />
Aufgewachsen bin ich in Berlin Wedding,<br />
einem sozialen Brennpunkt. Schon oft<br />
bin ich in meinem Leben gefallen, habe<br />
versagt und galt in der Familie lange als<br />
Misserfolg.<br />
Mit 19 Jahren galt ich in den USA als einer<br />
der top europäischen Basketballspieler<br />
meiner Altersklasse. Voller Lebenswünsche<br />
hatte ich mit 20 Jahren die Aussicht<br />
auf die NBA und den damit verbundenen<br />
Lifestyle vor Augen. Kurz darauf die Di-<br />
1. Luis Figo<br />
Ich lernte die<br />
internationale<br />
Fußballlegende auf<br />
der Aftershow Party<br />
des Laureus Sport<br />
Awards kennen. Danach<br />
schrieben wir hin und her bis er mich<br />
nach Madrid einlud, um ihnen einen Pep-<br />
Talk fürs Leben zu geben. Da saßen wir.<br />
Er, meine beiden Neffen und ich. Hier ist<br />
ein wertvoller Punkt, den er ihnen mitgab:<br />
"<strong>Erfolg</strong>reiche Menschen leben immer<br />
für den nächsten Schritt und haben eine<br />
schlechte Erinnerung.” Er ergänzte: “Arbeite<br />
hart und bereite dich auf die Zukunft<br />
vor. Doch wisse, dass egal wie sehr du dich<br />
ins Zeug legen wirst, es wird schlechte<br />
Tage geben und daran kannst du nichts<br />
ändern. Nehme sie an und vergesse sie<br />
direkt wieder. Konzentriere<br />
dich auf die Arbeit,<br />
die vor dir liegt und gebe<br />
alles. Stecke dein Herzblut<br />
rein, aber hardere<br />
nicht mit den schwierigen<br />
Zeiten. Wenn du deinen<br />
Träumen nachjagst, wird<br />
die alte Realität immer<br />
wieder mal anklopfen. Wir alle werden<br />
hin und wieder enttäuscht. Die großen<br />
»Das Spiel heißt<br />
loslassen,<br />
vergessen,<br />
fokussieren«<br />
agnose: Sportinvalide. Mit 21 Jahren: Ich<br />
suche nach einer Alternative. Ich mache<br />
mich selbstständig. Mit 23 Jahren: Ich bin<br />
verzweifelt, ratlos und hoch verschuldet.<br />
Ich bin oft frustriert, aber ich bleibe dran.<br />
Ich lerne viel und setze es gnadenlos um.<br />
Mit 28 Jahren: Multi-Millionär!<br />
Wie kann jemand so schnell die Kurve<br />
bekommen? Was kannst du daraus lernen<br />
und für dich mitnehmen? Wie kannst du<br />
es für deinen <strong>Erfolg</strong> nutzen? Verantwortlich<br />
für meinen Wandel waren in erster<br />
Linie meine Mentoren, Leitbilder und erfolgreichen<br />
Freunde. Sie halfen mir mein<br />
Denken umzuformen. Ich möchte dir die<br />
acht Personen und ihre Prinzipien vorstellen,<br />
die meine Art des Denkens am meisten<br />
geprägt haben. Vielleicht werden sie<br />
dich genauso voranbringen, wie sie mich<br />
vorangebracht haben. So wirst du den Weg<br />
von “Broke” zum “Boss” gehen. Arbeite so<br />
lange an dir, bis deine Leitbilder zu deinen<br />
Freunden und Partnern werden.<br />
Namen, die <strong>Erfolg</strong>reichen, die Legenden -<br />
Am Ende kommt nur derjenige weiter, der<br />
es lernt, schnell zu vergessen und loszulassen.<br />
Jeder Tag ist ein neuer Tag. Starte<br />
ihn dementsprechend.“ Nur der nächste<br />
Schritt zählt. Andere erinnern sich an <strong>Erfolg</strong>e<br />
oder Misserfolge, du jedoch solltest<br />
dich ganz einfach auf den nächsten Schritt<br />
konzentrieren.<br />
2. Tai Lopez<br />
ist ein US Internet<br />
Marketing Gigant.<br />
Ihn lernte ich über<br />
gemeinsame Freunde<br />
der NBA kennen. Im<br />
Frühling 2<strong>01</strong>6 lud er<br />
mich das erste Mal ein, ihn<br />
zu besuchen. Es war unglaublich wachrüttelnd.<br />
Denn er gab mir Tipps mit, wie<br />
man in so wenigen Schritten<br />
wie möglich an den<br />
Punkt kommt eine Million<br />
Euro pro Monat zu<br />
verdienen. Für ihn sind<br />
die drei wichtigsten Faktoren,<br />
um das zu bewerkstelligen<br />
das Aufbauen<br />
eines strategischen Netzwerks,<br />
Online Marketing und Personal<br />
Brandbuilding. Du weißt sicher, dass du<br />
deinen Profit exponentiell steigerst, sobald<br />
du das Thema Online Marketing meisterst<br />
und integrierst. Es ist das wahrscheinlich<br />
machtvollste Instrument der heutigen Unternehmerepoche.<br />
Mit weniger erreichst du mehr - ganz<br />
simpel.<br />
3. Mike Tyson<br />
Vor einigen Monaten<br />
waren Mike Tyson<br />
und ich als Speaker<br />
eingeladen. Im Backstage<br />
trafen wir das erste<br />
Mal aufeinander. Im Gespräch<br />
traf er zwei Aussagen,<br />
die für dich wertvoll sein könnten. Auf die<br />
Frage hin, was er sich für junge, aufstrebende<br />
<strong>Erfolg</strong>spersönlichkeiten wünschen<br />
würde, sagte er: “ich wünsche mir, dass<br />
junge Leute ganz, ganz früh lernen mit<br />
Geld umzugehen. Wenn sie das nicht lernen,<br />
kann es für sie extrem viel kaputt machen”<br />
Die Antwort auf die Frage, was ihn<br />
so erfolgreich gemacht hat war: “ich ging<br />
mit vollem Einsatz in den Ring, weil ich<br />
Angst hatte, dass der Gegner mich ernsthaft<br />
verletzen will. Also musste ich alles<br />
geben. Direkt ab der ersten Sekunde. Ich<br />
war bereit härter zuzuschlagen, als mein<br />
Gegner.”<br />
.Stell dir vor, du würdest die nächsten fünf<br />
Jahre mit der Intention aufstehen, härter<br />
in den <strong>Erfolg</strong>sring zu steigen, als irgendjemand<br />
von dir erwarten könnte. Du würdest<br />
mit einer klaren Intention und solch<br />
einer Einsatzbereitschaft durch den Tag<br />
gehen. Du würdest nicht mehr zögern und<br />
warten und stattdessen fokussiert wie ein<br />
Adler auf deine Ziele zusteuern. Wie sehr<br />
würde sich dein Leben wandeln? Wo wärst<br />
du in drei Jahren?<br />
4. Tim Ferris<br />
Tim Ferris lernte ich<br />
auf dem Seminar “Date<br />
with Destiny” von Tony<br />
Robbins kennen. Wir<br />
verbrachten ganze vier<br />
Tage zusammen. Natürlich<br />
stellte ich ihm während unserer Gespräche<br />
ein Haufen Fragen. Denn seine Denkansätze<br />
und Herangehensweisen sind immer<br />
sehr speziell. Ich fragte ihn, was eine Eigenschaft<br />
ist, die er niemals missen wollen<br />
würde, wenn es darum geht, seinen eige-<br />
46 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
Bilder: Koroma<br />
nen Lebensweg zu finden, zu beschreiten<br />
und zu meistern. Er antwortete, dass<br />
seiner Meinung nach, die erfolgreichsten<br />
Menschen gelernt haben die besten Fragen<br />
zu stellen. Sie stellen gute, durchdachte<br />
und problemlösungsorientierte Fragen,<br />
die es erlauben, dass sich ungewöhnliche<br />
Antworten entwicklen können. Hier ist<br />
eine Frage, die er regelmäßig nutzt, um aus<br />
sich selbst die besten Antworten heraus<br />
zukitzeln: “Wenn ich mein Zehnjahresziel<br />
bereits kennen sollte, was hält mich davon<br />
ab, dieses Zehnjahresziel bereits in sechs<br />
Monaten zu erreichen?” Diese Frage sorgt<br />
dafür, dass du außerhalb deiner Komfortzone<br />
denkst. Du kommst auf Antworten,<br />
an die du dich evtl. unbewusst bisher noch<br />
nicht herangetraut hast. In Lösungen und<br />
Ziele muss man hineinwachsen, sagte Tim.<br />
Diese Frage sorgt dafür, dass du wachsen<br />
und dich strecken musst.<br />
5. Jamie Foxx<br />
Ich lernte ihn in Los<br />
Angeles auf einer<br />
Celebrity Aftershow<br />
Party kennen. Zwei<br />
Wochen später trafen<br />
wir uns in Miami. Hier<br />
gab er mir einen Tipp mit, der ihm selbst<br />
zu großem <strong>Erfolg</strong> verhalf (er gewann den<br />
Oskar). “Sei die neugierigste und lernhungrigste<br />
Person, die du kennst und feier<br />
den <strong>Erfolg</strong> anderer mehr als sie es selbst<br />
feiern. Werde zum größten und authentischsten<br />
Supporter, der Ihnen in den<br />
Sinn kommen kann. Werde zu einer Art<br />
Super-Cheerleader. Wenn du das schaffst,<br />
wird die Welt es dir zurückzahlen, wenn es<br />
um deinen <strong>Erfolg</strong> geht.”<br />
6. Xerxes Ferchiani<br />
a.k.a Double X<br />
Double X ist eine der<br />
bekanntesten Marketing-<br />
und Brandingexperten<br />
Miamis<br />
und einer der bestvernetztesten<br />
jungen Entrepreneure der Ostküste.<br />
Er ist der Mann hinter den Kulissen.<br />
Leute, wie Will Smith, Ronaldhino oder J.<br />
Balvin kennen und vertrauen auf ihn. Seit<br />
einiger Zeit ist er mein Geschäftspartner<br />
und zählt heute meinen engsten Freunden.<br />
Er betont ständig, wie wichtig es sei,<br />
Menschen zuvorzukommen. Dazu sagt er<br />
immer wieder: “Thaddaeus, build it before<br />
you need it” und zitiert aus dem Buch von<br />
Keith Ferrazi - "geh nie alleine essen". .Er<br />
meint damit, dass man mit der klaren Absicht<br />
durch den Tag gehen soll, Menschen<br />
einen Mehrwert zu bieten. Jeder braucht<br />
irgendwie, irgendwann Unterstützung.<br />
“Hilf ihnen, Supporte sie, noch lange lange<br />
bevor du selbst etwas brauchst. Dann<br />
wirst du nie an den Punkt kommen, etwas<br />
zu brauchen, weil du mit diesem Zugang<br />
bereits alles hast.” Geh mit der Einstellung<br />
durch die Welt, dass du hier bist, um zu<br />
geben und nicht, um zu nehmen.<br />
7. Akon<br />
ist eine Weltmusikikone.<br />
Er hat 95 Platinschallplatten,<br />
50<br />
Goldschallplatten,<br />
ist fünffacher Gewinner<br />
des World Music<br />
Awards, Billboard Awards<br />
Gewinner und Artist of the year 2007. Er<br />
ist der ehemalige Manager von Lady Gaga.<br />
Akon lernte ich über gemeinsame Freunde<br />
kennen, Babs und Mani. Wir trafen uns<br />
alle in Monaco. Sie stellten mich vor, als sei<br />
ich ein Teil der Familie. Das öffnete mir die<br />
Tür, um auf tieferer Ebene zu connecten.<br />
Ich fragte Akon, was seiner Meinung nach<br />
ein wichtiger Schlüsselfaktor sei, um erfolgreich<br />
zu sein. Akon’s Antwort verblüffte<br />
mich. Sie verblüffte mich so sehr, dass<br />
ich basierend darauf eine komplette Podcastfolge<br />
aufnahm und zwei inspirierende<br />
YouTube Videos drehte. Er erzählte mir,<br />
dass die Angst, der <strong>Erfolg</strong>sfaktor Nummer<br />
eins für seine heutigen Leistungen<br />
ist. Dazu sollte man seine unglaubliche<br />
<strong>Erfolg</strong>sgeschichte kennen. Er begann mit<br />
nichts und schaffte es als Musikkünstler<br />
an die Weltspitze. Zusätzlich entdeckte er<br />
Lady Gaga und verhalf ihr zu ihrem gigantischen<br />
Durchbruch. Und heute ist er einer<br />
der größten, bekanntesten und meistgefeiertesten<br />
afrikanischen Unternehmer und<br />
Philanthropen der Welt. Als Philanthrop<br />
versorgt so ganz nebenbei unglaubliche<br />
600 Mio. Afrikaner mit<br />
Strom, die vorher keinen<br />
richtigen Zugang dazu<br />
hatten. Akon ist eine lebende<br />
Legende. Wie du<br />
siehst kannst du die Angst<br />
nutzen, um dich auf ganz<br />
neue Ebenen zu bringen.<br />
Die Podcastfolge dazu<br />
findest du unter FROM BROKE 2 BOSS<br />
(Folge 2: Werde zu einer Persönlichkeit).<br />
8. Eran Davidson<br />
Seit 2<strong>01</strong>4 ist Eran mein Mentor. Er steht<br />
mir mit Schritt und Tritt zur Seite und<br />
begleitet mich persönlich. Seine Tipps<br />
haben mir den finanziellen Durchbruch<br />
beschert. Bevor ich ihn kannte war ich<br />
bei Null. Zwei Jahre nachdem wir uns<br />
kennenlernten verdiente ich meine erste<br />
siebenstellige Summe. Er veränderte mein<br />
Denken, indem er mir zeigte, was es bedeutet,<br />
eine finanzielle Intelligenz aufzubauen.<br />
Er wies mich ständig darauf hin,<br />
was die wichtigsten <strong>Erfolg</strong>sfaktoren für<br />
mich seien, um die nächste Ebene zu erreichen.<br />
“Thaddaeus, it’s about GOALS &<br />
ENERGY”, betonte er immer wieder. Ziele<br />
und Energie sind die beiden Faktoren. Ich<br />
erinnere mich gerne daran zurück, wie er<br />
mich mit meiner damaligen Freundin zu<br />
sich nach Hause einlud. Er trug mir mit<br />
Nachdruck auf, dass es ungeheuer wichtig<br />
sei, anzufangen mein Jahr im Voraus strategisch<br />
zu planen. Ich sollte agieren, statt<br />
zu reagieren. Ich sollte proaktiv werden,<br />
wenn es um meine Ziele, meine Zeit und<br />
mein Leben geht. Ich sollte lernen, das<br />
Jahr in Zyklen und Phasen aufzubauen.<br />
Ziele brauchen Pläne!<br />
Jetzt zur Energie. Die richtige Energie entsteht<br />
durch die Aufmerksamkeit auf die<br />
wichtigen Dinge. Ich sollte meine volle<br />
Aufmerksamkeit auf meine Zwischenziele<br />
legen. Ich sollte sie gezielt attackieren und<br />
mit einem Plan untermauern. Sobald ich<br />
ein Zwischenziel erreicht<br />
habe, solle ich sofort<br />
das nächste Ziel ansteuern,<br />
damit ich<br />
mein Momentum und<br />
meine Energie nicht<br />
verliere. Energie ist alles!<br />
Diese Tipps und Strategien<br />
sorgten dafür, dass ich den Weg von<br />
“Broke” zu “Boss” gehen konnte.<br />
Heute darf ich mit einigen der größten<br />
Celebrities unserer Zeit arbeiten, während<br />
ich meinen ersten Fond aufsetze, in Startup-Companies<br />
und Rohstoffe investiere,<br />
neun von zwölf Monaten die Welt bereise,<br />
zahlreiche von Waisenkinder unterstütze<br />
und mit meinen Seminaren Tausenden<br />
dabei helfe, bessere Ergebnisse in ihrem<br />
Leben zu erzielen.<br />
»Wer nach <strong>Erfolg</strong> strebt, hat Träume.<br />
Wer seine Träume realisieren<br />
will, braucht Mut.<br />
Stärke kommt von innen.«<br />
Mein Fazit:<br />
Du wirst zu dem, was du regelmäßig<br />
denkst. Deine mentale Fitness bestimmt<br />
die Möglichkeiten, die du sehen und<br />
nutzen kannst. Die richtigen Gedanken<br />
können dein Leben drastisch verändern.<br />
Deine Zukunft ist nicht in Stein gemeißelt.<br />
Träume können am Ende real werden,<br />
auch wenn sie gelegentlich von der<br />
momentanen Realität gestört werden. Wie<br />
ich anfangs bereits sagte: Wer nach <strong>Erfolg</strong><br />
strebt hat Träume. Und wer seine Träume<br />
realisieren will braucht Mut. Stärke kommt<br />
von innen. Ich wünsche dir viel <strong>Erfolg</strong> auf<br />
deinem Weg.<br />
Beste Grüße von Deinem Fan und Mentor,<br />
Thaddaeus Koroma<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
47
Wissen<br />
Die <strong>Erfolg</strong>sformel von<br />
Zuckerberg, Jobs & Co.<br />
48 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Wissen<br />
Warum Zeitgeist und Disruption<br />
die Märkte verändern<br />
Bild: Depositphotos.com/kobbydagan, Misar<br />
Was müssen Unternehmer,<br />
die langfristigen<br />
<strong>Erfolg</strong> haben wollen,<br />
heute anders machen?<br />
Was haben Steve Jobs,<br />
Larry Page und Sergey Brin, und Mark Zuckerberg<br />
gemeinsam?<br />
Alle der vorgenannten Personen sind<br />
Multi millionäre, aber das sind die Früchte<br />
ihrer Arbeit, nicht die Ursache. Aber Geld<br />
und Vermögensaufbau sind immer nur das<br />
Resultat, nicht die Wurzel des <strong>Erfolg</strong>es. Wir<br />
wollen aber die Ursache herausfinden.<br />
Was genau ist das Fundament<br />
der erfolgreichen Arbeit dieser Personen?<br />
Auch wenn all diese Persönlichkeiten<br />
unterschiedliche Stärken haben bzw.<br />
hatten, so haben sie alle auch einige<br />
Gemeinsamkeiten, die den <strong>Erfolg</strong> am<br />
Ende bewirkt haben:<br />
1. Sie alle haben als Pioniere neue<br />
Branchen erschaffen oder bestehende<br />
verändert. Jeder dieser einzigartigen<br />
Persönlichkeiten hatte am<br />
Anfang einen Traum. Den Traum,<br />
die Welt zu verändern und aus dieser<br />
Vision ist letztendlich eine persönliche<br />
Mission entstanden.<br />
2. Sie haben es verstanden, diesen Traum<br />
gegen alle Widerstände am Leben zu erhalten<br />
und zum Leben zu erwecken, indem<br />
sie aus ihrer Vision eine Mission gemacht<br />
haben. Kein außergewöhnlicher <strong>Erfolg</strong> ist<br />
aus Modellierung von Branchenkollegen<br />
entstanden, sondern nur durch Einzigartigkeit.<br />
3. Sie haben es verstanden ihre Mission<br />
bekannt zu machen. Jede dieser Personen<br />
hat eine einzigartige Positionierung für sich<br />
und ihr Unternehmen gefunden und aus<br />
dieser einzigartigen Positionierung eine<br />
einzigartige Marke aufgebaut. Nicht umsonst<br />
finden sich alle unter den Top 10 der<br />
bekanntesten Marken und sie haben damit<br />
alteingesessene Marken anderer Branchen<br />
von den vordersten Plätzen verdrängt. Ei-<br />
Paul Misar<br />
ist mehrfacher<br />
Entrepreneur und<br />
Gründer der Best of<br />
Best Entrepreneur<br />
Academy. Daneben<br />
ist er mehrfacher<br />
Bestsellerautor.<br />
Alle Lifedesign<br />
Entrepreneure<br />
sind Missionare,<br />
die bereit sind, diese<br />
Welt zu verändern.<br />
nige wie Steve Jobs waren sogar mitverantwortlich<br />
am Untergang anderer Marken,<br />
die sich auf ihrer Marktführerposition ausgeruht<br />
haben. Bestes Beispiel ist Nokia.<br />
4. Sie alle sind spitz in den Markt eingedrungen:<br />
Steve Jobs mit iPod und iPhone,<br />
Larry Page und Sergey Brin mit einer<br />
Suchmaschine namens Google, die ein<br />
anderes Konzept hatte als die damaligen<br />
Branchenersten und Mark Zuckerberg mit<br />
Facebook ging ebenfalls neue Wege.<br />
5. Sie alle haben nach und nach wie Feldherren<br />
neue Territorien erobert und für<br />
sich beansprucht. Steve Jobs mit Revolutionierung<br />
der Musikindustrie und Apps, danach<br />
mit iPad, Sergey Brin und Larry Page<br />
mit Google Maps, Kauf von YouTube und<br />
Entwicklung des Google-Cars, Mark Zuckerberg<br />
mit Übernahme von WhatsApp<br />
und Instagram.<br />
6. Nicht alle waren erster in ihrer Ursprungsbranche:<br />
Steve Jobs musste jahrelang<br />
hinter Bill Gates im Windschatten<br />
nachfahren, bevor er zum Überholmanöver<br />
ansetzte. Die Google-Gründer waren<br />
nicht die Erfinder der ersten Suchmaschine.<br />
Yahoo war damals Marktführer, als sie<br />
starteten. Und Mark Zuckerberg hatte am<br />
Anfang seiner Karriere einige Rechtsstreitigkeiten<br />
mit Menschen, die behaupteten,<br />
er wäre nicht der Ursprung der Idee gewesen<br />
eine soziale Plattform wie Facebook zu<br />
erschaffen.<br />
7. Sie alle haben sich mit Resilienz und<br />
Ausdauer gegen alle Widerstände durchgesetzt.<br />
Und genau darum geht es auch für<br />
jeden, der heute <strong>Erfolg</strong> haben will.<br />
Es sind folgende Punkte, die Lifedesign<br />
Entrepreneure anders machen.<br />
Nochmals zusammengefasst die <strong>Erfolg</strong>sformel<br />
der Lifedesign Entrepreneure:<br />
1. Alle Lifedesign Entrepreneure sind<br />
Missionare, die bereit sind diese Welt zu<br />
verändern oder wie Steve Jobs zu sagen<br />
pflegte, eine Delle ins Universum zu schlagen.<br />
2. Alle Lifedesign Entrepreneure sind<br />
Marketing- und Branding-Profis und<br />
einzigartig.<br />
3. Alle Lifedesign Entrepreneure sind<br />
Strategen und Krieger (des Lichts), die bereit<br />
sind, für Ihre Mission zu kämpfen, bis<br />
sie gewonnen haben.<br />
4. Alle Lifedesign Entrepreneure weiten<br />
permanent ihr Territorium aus<br />
und sind Meister der strategischen<br />
Kriegsführung. Sie haben gelernt für<br />
ihre Träume zu kämpfen.<br />
5. Alle Lifedesign Entrepreneure<br />
beobachten Branchen und schaffen<br />
neue Märkte, weil sie beobachten,<br />
was Kunden wünschen und was der<br />
existierende Markt noch nicht abdeckt.<br />
Sie verändern Branchen durch<br />
Disruption und zerstören Altes und<br />
nicht zeitgemäßes, indem sie auf<br />
Kundenwünsche und Marktbedürfnisse<br />
eingehen und ihrer Zeit voraus<br />
sind. Sie sind Vordenker.<br />
6. Alle Lifedesign Entrepreneure haben<br />
sich nicht davon abschrecken lassen gegen<br />
alt eingesessene Branchenriesen anzutreten.<br />
Sie haben einfach für sich beschlossen,<br />
die Branche disruptiv zu verändern und<br />
neue Branchen zu erschaffen, indem sie alt<br />
bewährtes mit neuen Komponenten verknüpft<br />
haben. So werden sie zu Marktführern.<br />
7. Alle Lifedesign Entrepreneure sind<br />
Kämpfer und Meister der Resilienz. Weder<br />
konnte man Steve Jobs stoppen, indem<br />
man ihn bei Apple aus einer eigenen Firma<br />
hinaus geworfen hat, noch durch eine Beinahe-Pleite,<br />
wo Microsoft, der Hauptwidersacher,<br />
Apple Aktien gekauft hat.<br />
Am <strong>27</strong>. und 28.10.20<strong>18</strong> findet im Capitol<br />
in Offenbach der 1. Livekongress für<br />
Lifedesign Entrepreneure statt. Wenn auch<br />
Du ein Lifedesign Entrepreneur bist oder<br />
werden möchtest, dann solltest du dir die<br />
Chance nicht entgehen lassen mit dabei<br />
zu sein. Das <strong>Erfolg</strong> Magazin ist einer der<br />
Sponsoren des Events, weil wir an die Zukunft<br />
von Entrepreneurship und Innovation<br />
glauben.<br />
Du hast hier die Chance deine Karten für<br />
dich und deine Begleitung zu sichern:<br />
www.lifedesign-entrepreneur-kongress.com<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
49
Einstellung<br />
50 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
UNBOX<br />
YOUR LIFE<br />
Bewohnerfrei durchs Leben<br />
Von Tobias Beck<br />
Bild: Tobias Dellit, Cover: Gabal<br />
Was, wenn das Leben<br />
in keine gesellschaftlich<br />
vorgefertigte Kiste<br />
passt? Muss ich<br />
mir dann die Flügel<br />
abschneiden und mich passend machen?<br />
Muss ich mich in etwas hineinpressen, um<br />
dazuzugehören? Bin ich zu Misserfolg verurteilt,<br />
weil die besten Kisten schon besetzt<br />
sind? Im Kindergarten und in der Schule<br />
war das die Nachricht, die Top-Speaker<br />
und Trainer Tobias Beck entgegen hallte.<br />
Denn das vermittelt das System<br />
Menschen, deren natürliche Flugbahn<br />
anderes verläuft als die der<br />
Allgemeinheit. Menschen, die<br />
nicht der Herde hinterher trotten.<br />
Wider Erwarten hat Beck irgendwann<br />
eine Kiste, die sehr<br />
erfolgreich aussieht. Darin stecken<br />
ein dickes Auto, eine teure<br />
Wohnung, eine hübsche Freundin.<br />
Ansonsten Leere. Das Vakuum lässt<br />
ihm die gesellschaftlich anerkannte Kiste<br />
um die Ohren fliegen. Bankrott. Die Implosion<br />
ist reinigend: „Ich rappelte mich<br />
in meinem alten Kinderzimmer wieder<br />
auf und dachte mir, viereckig und in eine<br />
Kiste gequetscht sieht eh' doof aus“, sagt<br />
Beck – und lässt sein Leben ausgepackt.<br />
Mit <strong>Erfolg</strong>: Als Sprecher hilft er Tausenden<br />
Menschen, ihre inneren Pakete zu öffnen<br />
und den Inhalt erstrahlen zu lassen.<br />
„Es gibt Werkzeuge, mit denen Menschen<br />
innere Grenzen sprengen können“, sagt<br />
Beck. Bestandsaufnahme mit dem Lebensrad<br />
etwa. Man unterteilt einen Kreis<br />
in sechs Bereiche: Körper und Fitness,<br />
Finanzen, Außendarstellung, Gefühle,<br />
Unterbewusstsein und Spiritualität. Diese<br />
füllt man nach Punkten auf. Das Ergebnis<br />
zeigt, wo es etwas zu tun gibt. „Man darf<br />
sich nicht entmutigen lassen, wenn das<br />
Rad eiert“, sagt Beck, „man sieht dann<br />
einfach, an welcher Stelle man die Ärmel<br />
hochkrempeln muss.“<br />
Immer unverzichtbar: der Blick nach innen.<br />
„Ich bin überzeugt, <strong>Erfolg</strong> fängt zuhause<br />
an“, sagt Beck. „Viele Menschen<br />
wollen Firmen aufbauen, kriegen aber<br />
ihre Beziehungen nicht auf die Kette.“<br />
Zu diesen Beziehungen zählt auch die zu<br />
uns selbst. Deshalb arbeitet Beck mit dem<br />
„Inneren Kind“. Das ist der Anteil in uns,<br />
der abenteuerlustig und begeistert geblieben<br />
ist. Manchmal braucht er ein bisschen<br />
Liebe, damit er sich hervorlocken lässt.<br />
„Nimm doch mal den kleinen Menschen<br />
in dir an die Hand und erinnere ihn daran,<br />
wie viel Spaß es macht, zu spielen und<br />
Fang an zu spielen!<br />
Dann spürst du deine Stärke<br />
und Leidenschaft und kommst<br />
in deine Kraft<br />
im Hier und Jetzt zu sein“, rät Beck. Wer<br />
innerlich frei ist, kann auch für andere da<br />
sein. Für seine Familie. Für Freunde, Kollegen<br />
und Mitarbeiter. „Fang an zu spielen!<br />
Dann spürst du deine Stärke und Leidenschaft<br />
und kommst in deine Kraft“, sagt<br />
Beck.<br />
Sich innerlich klein machen und dabei<br />
an Größe gewinnen. Das ist auch die Intention<br />
des Dienens: „Als ich<br />
angefangen habe, anderen zu<br />
nutzen und Menschen voranzubringen,<br />
ging mein Leben<br />
richtig nach vorne“, berichtet<br />
Beck. Lernen. Dienen. Der<br />
Welt etwas zurückgeben. Dem<br />
Prinzip folgt Beck, als er nach<br />
der Pleite Flugbegleiter wird<br />
und in seiner Freizeit Seminare<br />
großer Trainer besucht.<br />
Mittlerweile sitzt er selbst in<br />
der First Class und kennt beide<br />
Seiten des Lebens. Schüler ist<br />
er geblieben: Obschon er jährlich Tausende<br />
Menschen in ihre Berufung führt, lässt<br />
er sich weiter ausbilden. Und betritt Flugzeuge<br />
immer noch als Flugbegleiter.<br />
In seinem neuen Buch „Unbox Your Life“<br />
gibt Beck Anleitung, die Kiste des Lebens<br />
zu öffnen – unterhaltsam und effektiv.<br />
Oft muss erst Unangenehmes raus, um<br />
an den Kern zu kommen. Vielleicht gibt<br />
es ein paar Bewohner, die ihre negative<br />
Energie bei einem abladen. Bewohner?<br />
„Das sind Menschen, die reinkommen<br />
und nur ihren Körper mitbringen, weil<br />
sie innerlich schon tot sind. Die beschweren<br />
sich sogar, wenn der Donut ein Loch<br />
hat“, erklärt Beck. Wer die aus seinem<br />
Leben verbannt, macht einen<br />
großen Schritt in Richtung <strong>Erfolg</strong>:<br />
„Wir sind die Summe der fünf<br />
Menschen, mit denen wir uns am<br />
meisten umgeben“, sagt Beck. Der<br />
Speaker und Hochschuldozent erklärt,<br />
warum man sich dagegen<br />
nicht wehren kann: „Das liegt an<br />
den Spiegelneuronen. Diese Nervenzellen<br />
lassen uns das Verhalten unseres<br />
Umfelds so miterleben, als sei es unser eigenes.<br />
Und sie lassen uns die Menschen<br />
um uns herum imitieren. Da haben wir gar<br />
keine Wahl!“ Die gute Nachricht: Das ist<br />
keine Einbahnstraße. Becks Lösung: Umgib<br />
dich mit Menschen, die so sind, wie du<br />
sein möchtest, und du wächst automatisch.<br />
Eine Smartphone-Werbung am Flughafen<br />
gibt. Beck den Anstoß<br />
zum Buch. Zufall? Schließlich<br />
macht er seine ersten Schritte<br />
als Trainer in der Telekommunikationsbranche.<br />
„Unbox<br />
Your Phone“ liest er dort – und<br />
schüttelt innerlich den Kopf:<br />
„Bevor wir Telefone entpacken,<br />
sollten wir das mit uns selber<br />
tun und unsere vorprogrammierten<br />
Apps in vollem Umfang<br />
ausleben.“<br />
Info: Mehr Tipps gibt es jetzt<br />
in Tobias Becks neuem Buch „Unbox your<br />
Life!: BEWOHNERFREI: Das Geheimnis<br />
für deinen <strong>Erfolg</strong> im Leben“.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
51
Story<br />
Generation<br />
Smartphone<br />
Millionär<br />
Die meisten Menschen denken bei so einem Titel<br />
vermutlich an materielle Dinge und Geld. Nicht so der<br />
Autor des gleichnamigen Buches, Lukas Spies.<br />
52 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Story<br />
Aufgewachsen im schwäbischen<br />
Einzugsgebiet von<br />
Stuttgart war das absolute<br />
Ausnahmetalent Lukas<br />
jemand, der schon in der<br />
frühen Kindheit Grenzen sprengte, immer<br />
neue Dinge ausprobierte und äußerst aktiv<br />
war. Ein Leben im Standardraster kam<br />
für ihn nicht in Frage. Er wollte ein Leben<br />
voller Selbstverwirklichung und Freiheit.<br />
Doch nach dem Abitur wusste er nicht,<br />
welcher Beruf ihn dorthin bringen könnte,<br />
wo er hinwollte. Seiner Meinung nach se-<br />
»Irgendwann musste ich<br />
mir die Frage stellen: Will<br />
ich bei Porsche arbeiten<br />
oder irgendwann mal<br />
einen Porsche fahren?«<br />
hen sich heutzutage die meisten GenY und<br />
GenZ´ler vor der selben Challenge. „Die<br />
Arbeitswelt und viele Unternehmen sind<br />
noch nicht auf die Bedürfnisse dieser Generationen<br />
angepasst und auf deren Sichtweise<br />
über erfüllende Arbeit“. Da soziale<br />
Projekte und soziales Engagement zu den<br />
wichtigen Dingen in seinem Leben zählen,<br />
entschloss er sich, ein Freiwilliges Soziales<br />
Jahr zu absolvieren und in einem Kinderheim<br />
in Kapstadt, Südafrika zu arbeiten.<br />
Diese Zeit half ihm, sich für einen Weg<br />
zu entscheiden und so begann er eine<br />
kaufmännische Ausbildung bei seinem<br />
Lieblings-Autohersteller Porsche mit<br />
einem ganz klaren Ziel: CEO.<br />
Er ging äußerst ambitioniert<br />
und engagiert an die Arbeit<br />
und plante fest,<br />
»In der heutigen Zeit ist einfach<br />
alles möglich. Nie war es so<br />
einfach, sein eigenes Geschäft zu<br />
starten und aus der Routine und<br />
dem tristen Alltag auszubrechen«<br />
dort ein Studium abzuschließen und mit<br />
30 zu promovieren. Schnell fand er jedoch<br />
für sich heraus, dass ihn das klassische<br />
Angestelltentum nicht zu den zu den <strong>Erfolg</strong>en<br />
bringen würde, die er sich für sein<br />
Leben wünschte. „Irgendwann musste ich<br />
mir der Frage stellen: Will ich bei Porsche<br />
arbeiten oder irgendwann mal einen Porsche<br />
fahren?“<br />
Im Dezember 2<strong>01</strong>4 erzählte ihm ein<br />
Freund von einer Geschäftsmöglichkeit<br />
im Fitness- und Gesundheitsbereich. Er<br />
wurde zu einer Geschäftspräsentation bei<br />
McDonalds eingeladen, bei der sich alles<br />
um Network Marketing drehte. Lukas hatte<br />
davon noch nie gehört, war aber sofort<br />
Feuer und Flamme für die Idee der Selbstverwirklichung<br />
und der Möglichkeit, sich<br />
eine passive Einkommensquelle aufzubauen.<br />
Die anfängliche Skepsis, die so gut wie<br />
jeder empfindet, wenn er Network Marketing<br />
kennenlernt, galt in Lukas Fall absolut<br />
nicht dem Geschäftsmodell oder den Personen,<br />
die ihm das Geschäft vorgestellt haben,<br />
sondern lediglich der Tatsache, dass<br />
die scheinbar größte Chance in seinem<br />
Leben zum Greifen nah zu sein schien<br />
und der Weg ein komplett anderer war,<br />
als ihm bisher immer gepredigt worden<br />
war. Er erkannte darin seine Chance, die<br />
sich mit seinen Plänen von der Zukunft<br />
deckte. Ihm gefiel das Prinzip, durch das<br />
Leistungsbereitschaft belohnt wird. Nach<br />
holprigen Anfängen, in denen er nach<br />
vier Monaten einen Scheck von gerade<br />
mal 19,86€ vorweisen konnte, entschied<br />
er sich All In zu gehen. Er wollte in seinem<br />
Leben niemals sagen müssen: „Hätte<br />
ich doch damals nur“. In den folgenden<br />
viereinhalb Jahren wurde er zum erfolgreichsten<br />
Vertriebspartner<br />
unter 30 in seiner Firma und<br />
gehört zu den Top 5 in<br />
ganz Europa. Mit 25<br />
Jahren schaffte er, was nur ganz wenige<br />
überhaupt jemals erreichen: ein Netzwerk<br />
von 100.000en Kunden und Partnern aufzubauen.<br />
Dieses wächst seither jeden Monat<br />
um mehrere Tausend in ganz Europa<br />
und weltweit 21 Ländern. Damit gehört er<br />
bereits in jungen Jahren zur absoluten Elite<br />
in der Branche.<br />
Dennoch glaubt er, dass das alles erst der<br />
Anfang ist: „Es gibt so viele, vor allem junge<br />
Menschen da draußen, die einfach nach Alternativen<br />
suchen und wir treffen, sowohl<br />
mit diesem Geschäftsmodel im Gesundheitsmarkt<br />
genau den Zahn der Zeit“.<br />
Trotzdem sieht er auch innerhalb der Branche<br />
einen deutlichen Wandel, auf den sich<br />
Unternehmen wie Vertriebspartner einstellen<br />
müssen. „Die Welt verändert sich heutzutage<br />
so schnell. Das Ziel ist, ein langfristiges<br />
Geschäft für die nächsten Jahrzehnte<br />
aufzubauen. Dabei wird sich auch die Branche<br />
Network Marketing verändern. In der<br />
Zukunft wird es vor allen Dingen darum<br />
gehen, ein kundenorientiertes Geschäft<br />
aufzubauen, das eher den Charakter eines<br />
E-Commerce trägt, als den des klassischen<br />
Multi-Level-Marketing“.<br />
Lukas Spies und sein Team waren die ersten<br />
im deutschsprachigen Raum, die Social<br />
Media komplett als Multiplikator und<br />
Hebeleffekt nutzten. Er sieht hier auch<br />
weiterhin die größten Möglichkeiten, da<br />
die Sozialen Medien aus unserer Kommunikation<br />
nicht mehr wegzudenken sind.<br />
„In der heutigen Zeit ist einfach alles möglich.<br />
Nie war es so einfach, sein eigenes Geschäft<br />
zu starten und aus der Routine und<br />
dem tristen Alltag auszubrechen“ Seine<br />
größte Motivation ist es, auch anderen Menschen<br />
die Chance zu bieten, die er selbst ergriffen<br />
hat. „Zu sehen, wie andere Menschen<br />
sich entwickeln und sie bei der Entfaltung<br />
ihres Potenzials zu unterstützen, macht mich<br />
einfach extrem glücklich“, sagt er.<br />
Die Veröffentlichung seines erstens Buches<br />
war für ihn ein weiterer Traum, den er sich<br />
jetzt erfüllt hat. Darin beschreibt er seinen<br />
Weg und geht detailliert auf die Dinge ein,<br />
die notwendig sind, um ein so großes Business<br />
aufzubauen. Für ihn steht der Titel<br />
„Generation: Smartphone Millionär“ weniger<br />
dafür, eine Millionen im Network<br />
Marketing verdient zu haben, als dafür,<br />
mit dem Smartphone und den Sozialen<br />
Netzwerken Millionen von Menschenleben<br />
positiv zu beeinflussen und etwas<br />
bewegen zu können. Es gibt viele <strong>Erfolg</strong>sbücher,<br />
aber keines, das von jemandem in<br />
so jungen Jahren – mit den nachweislichen<br />
<strong>Erfolg</strong>en – geschrieben wurde und so exakt<br />
den aktuellen Zeitgeist trifft. Lukas<br />
versetzt sich in die Lage der Menschen,<br />
die heutzutage ein Geschäft starten<br />
wollen, da er alle Facetten<br />
selbst durchlebt<br />
hat.<br />
Bilder: Spies<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
53
Story<br />
»Ich bin an diesem Punkt,<br />
weil ich Risiken<br />
eingegangen bin und<br />
an mich selbst geglaubt<br />
habe. Ich bin hier, weil ich<br />
es verdient habe.«<br />
54 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Story<br />
DISCOVER THE<br />
LADY BOSS<br />
Stefanie Kogler tauscht Golfschläger gegen<br />
Beauty Business. Eine Powerfrau macht ihren Weg.<br />
Bilder: Kogler, Jean Van Luelik<br />
Was hat Profigolf mit<br />
Beauty zu tun? Nichts.<br />
Alles. Zumindest für<br />
die ehemalige Profigolferin<br />
Stefanie Kogler.<br />
Sie ist als Quereinsteigerin im Beauty<br />
Business mit der gleichen Zielstrebigkeit<br />
und Ehrgeiz auf dem Weg nach oben, wie<br />
auf dem Grün. So schafft sie, was nur wenige<br />
Sportler schaffen und baut auch in ihrem<br />
zweiten Karriereweg in Rekordzeit ein<br />
Millionen Business auf.<br />
Schon mit 9 Jahren findet Stefanie Kogler<br />
im damals kometenhaft aufstrebenden<br />
Tiger Woods ihr erstes großes Vorbild.<br />
Kein Turnier und keinen Schwung des Superstars<br />
wird verpasst und das neue Ziel<br />
des Mädchens steht fest: Nummer eins der<br />
Damen Welt zu werden. Mit ihrer großen<br />
Zielstrebigkeit wurde sie schnell sehr gut<br />
im Golf, immer gemäß ihrer Einstellung:<br />
„entweder ganz oder gar nicht“.<br />
Durch Zufall brachte ihr Partner Thomas<br />
sie auf die Idee, sich in Verbindung mit<br />
Freunden in den USA zu setzen. Er war<br />
zu der Zeit CEO von Starbucks, seine Frau<br />
baute ein Beauty Business in Atlanta auf.<br />
Ein spannendes für Stefanie Kogler, die<br />
sich schon immer für das Thema Beauty<br />
interessierte, nicht zuletzt, weil sie schon<br />
immer Problemhaut hatte. Der Zeitpunkt<br />
hätte nicht besser sein können, denn nach<br />
Jahren im Profisport zollte ihr Körper mit<br />
ersten Verletzungen den Tribut. Sehnsucht<br />
auch noch mal was anderes im Leben zu<br />
tun erwachte und der Traum der Beauty<br />
Karriere war geboren.<br />
Der Anfang war härter als gedacht,<br />
denn geschäftliche Erfahrungen hatte<br />
die Golferin gleich null und verkaufen<br />
war auch ein Fremdwort sie. Aber Feh-<br />
ler sind dazu da, aus ihnen zu lernen.<br />
Aufgeben war auf dem Weg zum Traum<br />
keine Option. Sie biss sich durch und mit<br />
demselben Ehrgeiz, mit dem sie früher<br />
ihr Spiel perfektionierte, stellte sie sich<br />
selbst die Herausforderung, es auch im<br />
Business wieder in Rekordzeit zum <strong>Erfolg</strong><br />
zu schaffen.<br />
In dieser Phase schwor sie sich, wenn sie<br />
diesen Code knacken und es in dieser<br />
Branche nochmal an die Spitze schaffen<br />
würde, würde sie mit anderen eine<br />
Plattform schaffen, um genau diese Erfahrungen<br />
teilen zu können und anderen<br />
Frauen eine Möglichkeiten zu bieten, sich<br />
zu verwirklichen.<br />
Das Glück ist mit denen, die beherzt anpacken.<br />
Gerade mal vier Jahre später haben<br />
über 1000 Frauen die Beauty Academy gemacht<br />
oder gestartet, und konnten ihr Leben<br />
verändern. Das Konzept, das in dem<br />
Alpenland so erfolgreich ist, soll nun auch<br />
in Deutschland für Interessierte verfügbar<br />
sein. „Discover the lady boss" ist die Mission<br />
von Stefanie. Sie und ihr Mann Thomas<br />
wollen gemeinsam Frauen, Paaren und Familien<br />
helfen, genau den Lifestyle zu führen,<br />
den sie sich wünschen.<br />
Ganz nach Tiger Woods großartigem Motto:<br />
"The greatest thing about tomorrow is,<br />
I will be better than today and that is how<br />
I look at Life".<br />
Dieses Motto hat sich auch Stefanie Kogler<br />
zu eigen gemacht und verfolgt es täglich.<br />
„Ich bin dankbar für alles, was ich<br />
von meinem großen Vorbild Tiger Woods<br />
und meiner Sportkarriere lernen durfte.<br />
Ich wäre sonst nie da, wo ich jetzt bin und<br />
hoffe, dass ich so vielen Frauen wie möglich<br />
inspirieren kann, ihre Träume zu leben“,<br />
sagt sie.<br />
Früher Golferin, heute erfolgreiche<br />
Unternehmerin - Stefanie Kogler liebt<br />
die Perfektion.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
55
Wissen<br />
Denkst du<br />
wirklich<br />
groß<br />
genug?<br />
56 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Wissen<br />
Als ich 1991 mit meiner Frau<br />
Kerstin auf einem Konzert<br />
in den Dortmunder Westfalenhallen<br />
war, stellte ich mir<br />
plötzlich vor, wie es wäre,<br />
auf dieser riesigen Bühne zu stehen und<br />
15.000 Menschen zu motivieren und zu<br />
begeistern! Dieser Gedanke ließ mich nie<br />
so wirklich los und das, obwohl ich damals<br />
gerade einmal 10 Teilnehmer pro Seminar<br />
hatte… Trotzdem ließ der Gedanke mich<br />
nicht mehr los! Mir wurde klar, dass ich<br />
meine Vision unbedingt verfolgen musste.<br />
Deshalb nahm ich es mir zum Ziel, im<br />
Jahr 2000 die Westfalenhallen mit 15.000<br />
Menschen zu füllen! Ich stellte mir diese<br />
Vision jeden Tag vor, sah die Bilder, stellte<br />
mir vor, wie ich sprach, wie die Leute applaudierten,<br />
wie sie lachten! Ich spürte das<br />
Gefühl in meinem Körper, wirklich auf der<br />
Bühne zu stehen und 15.000 Menschen<br />
Von Jürgen Höller<br />
etwas sagen zu dürfen! Immer öfter hatte<br />
ich das Bild als Vision vor Augen. Das Ziel<br />
stand fest: Innerhalb von 9 Jahren mussten<br />
aus 10 Seminarteilnehmern 15.000 Teilnehmer<br />
werden!<br />
Ich erstellte mir eine Strategie, mit der<br />
ich – Schritt für Schritt – diese Vision<br />
auch tatsächlich umsetzen und erreichen<br />
könnte. Am 5. Februar 2000 war es dann<br />
tatsächlich so weit: Fast 14.000 Menschen<br />
sprangen am Ende meines Vortrages von<br />
ihren Stühlen und gaben mir begeisterte<br />
Standing Ovations!<br />
So stark kann die Macht einer Vision sein.<br />
So stark ist die Kraft der inneren Bilder, die<br />
einen antreiben können! Und aus diesem<br />
Grund schreibe ich Dir heute diese Zeilen.<br />
Welche Vision, welche großartige und<br />
kraftvolle Vision Deiner Zukunft hast Du?<br />
Besitzt Du noch die Kraft, die Energie, die<br />
Ausdauer und Konsequenz, um diese Vision<br />
auch wirklich in die Tat umzusetzen?<br />
Mach Deine Vision jetzt zu Deiner Wirklichkeit!<br />
Ich möchte Dir auf diesem Weg zur Seite<br />
stehen! Ja, ich bin diesen Weg selbst gegangen<br />
und weiß, wie schwer er sein kann. Ich<br />
weiß, dass die eigenen Visionen manchmal<br />
so groß wirken, dass man sich gar nicht<br />
vorstellen kann, sie umzusetzen…<br />
Aber ich möchte Dir hier und heute beweisen,<br />
dass Du JEDE Deiner Visionen umsetzen<br />
kannst! Aus diesem Grund möchte<br />
ich Dich heute einladen:<br />
Nachdem ich bereits 2000 die Westfalenhallen<br />
mit 15.000 Menschen füllen konnte,<br />
werde ich am 1. und 2.12.20<strong>18</strong> die Olympiahalle<br />
in München mit 10.000 Menschen<br />
füllen!<br />
Das Beste dabei ist: Du kannst bei dieser<br />
tollen Veranstaltung zu absoluten Sonderkonditionen<br />
dabei sein!<br />
Das Event des Jahres – Hast Du noch Visionen? – Denkst Du auch wirklich groß genug?<br />
POWER-WEEKEND<br />
von Jürgen Höller<br />
Bilder: Bild: Höller, Depositphotos.com/s_Bukley, Johannes ArIt_laif Jürgen Höller Academy<br />
Seit 25 Jahren veranstaltet Jürgen<br />
Höller mehrmals pro Jahr seine<br />
POWER-DAYS. Im Jahr 20<strong>18</strong><br />
gibt es einen zusätzlichen Termin<br />
am 1. und 2. Dezember 20<strong>18</strong><br />
in München in der Olympiahalle.<br />
Bei diesem besonderen Event sind neben<br />
Jürgen Höller und seinem Cheftrainer<br />
Mike Dierssen noch weitere namhafte<br />
Stargäste geplant. Also ein Event, das es so<br />
in dieser Form noch nie gab und das mit<br />
Sicherheit einmalig sein wird.<br />
In den letzten Wochen und Monaten habe<br />
ich zusammen mit meinem Team alle Hebel<br />
in Bewegung gesetzt, um dieses einmalige<br />
Event, für uns DAS Event des Jahres,<br />
möglich zu machen!<br />
Wir sind dabei, absolute Stargäste einzuladen<br />
und einen neuen Weltrekord aufzustellen,<br />
und wir bereiten uns natürlich darauf<br />
vor, Dir viel neues Wissen, Strategien<br />
und Tipps mit an die Hand zu geben, die<br />
Dein Leben für immer verändern werden!<br />
Versprochen!<br />
Wie können nur zwei Tage Dein Leben<br />
für immer verändern?<br />
Hierzu möchte ich Dir eine kleine Geschichte<br />
erzählen, die Dir zeigt, dass Du<br />
viel weniger als zwei ganze Tage brauchst,<br />
um Dein Leben für immer zu verändern!<br />
Der Begründer der Chaostheorie heißt<br />
Edward Lorenz. Von ihm stammt der<br />
bekannte Satz: „Wenn in Shanghai ein<br />
Schmetterling mit seinen Flügeln wackelt,<br />
kann dies in New York einen Wirbelsturm<br />
auslösen.“<br />
Lorenz hatte einmal die Zahl 0,5061<strong>27</strong> errechnet<br />
als den wichtigsten Startwert für<br />
praktisch jede Wetterberechnung. Eines<br />
Tages unterlief Lorenz aber leider ein kleiner<br />
Fehler bei seiner Berechnung… Statt<br />
der kompletten Zahl gab er beim Rechnen<br />
nur 0,506 an! Wir sprechen hier von einer<br />
Abweichung von gerade einmal 0,00<strong>01</strong><strong>27</strong>.<br />
Eine Abweichung, die so gering ist, dass sie<br />
nichts bewirken könnte… Oder? Falsch!<br />
Das Ergebnis seiner Wettervorhersage veränderte<br />
sich von Sturm zu Sonnenschein!<br />
Wie kann das sein? Wie kann eine Veränderung<br />
um etwa ein Zwölftausendstel ein<br />
komplett anderes Wetterergebnis bei der<br />
Vorausberechnung erwirken? Die Antwort<br />
auf diese Frage ist einfach:<br />
Schon die kleinsten Veränderungen können<br />
große Auswirkungen haben!<br />
Und genau aus diesem Grund möchte ich<br />
Dich zu meinem Power-Weekend nach<br />
München vom 1. bis 2.12.20<strong>18</strong> einladen.<br />
Für Dich als Leser des ERFOLG-Magazins<br />
zum Sonderpreis.<br />
https://www.juergenhoeller.com/<br />
power-weekend<br />
Denn schon zwei Tage könnten Dein Leben<br />
für immer verändern! Am 1. und<br />
2.12.20<strong>18</strong> zeige ich Dir zusammen mit<br />
Mike Dierssen und absoluten Weltstars,<br />
wie Du ein erfolgreicheres Leben führen<br />
kannst. Das Power-Weekend hilft Dir<br />
dabei, in Deinem Leben beruflich und privat<br />
erfolgreicher zu sein. Sei dabei, wenn<br />
wir in der Münchener Olympiahalle ein<br />
Feuerwerk der Begeisterung zünden!<br />
Ich kann Dir versprechen, dass Du an diesem<br />
Tag Dinge lernen wirst, die Du niemals<br />
für möglich gehalten hast!<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
57
Leben<br />
Denke wie<br />
ein Freak!<br />
Von der Kunst, sich nicht von Emotionen leiten zu lassen<br />
Bilder: Depositphotos/PopularImages, Goldmann<br />
Es ist leichter, konform<br />
zu gehen mit dem, was<br />
Ihre Familie und Freunde<br />
denken, als neue<br />
Familienmitglieder und<br />
Freunde zu finden!<br />
Unser Denken ist inspiriert<br />
von dem, was als »der ökonomische<br />
Ansatz« bekannt<br />
ist. Das bedeutet allerdings<br />
keine Fokussierung auf »die<br />
Ökonomie« – ganz und gar nicht. Der ökonomische<br />
Ansatz ist breiter angelegt sowie<br />
auch einfacher als das. Er stützt sich auf<br />
Daten statt auf Ahnung und Vermutung<br />
oder Ideologie, um zu verstehen, wie die<br />
Welt funktioniert, zu lernen, wie Anreize<br />
erfolgreich (oder erfolglos) sind, wie man<br />
Ressourcen zugeteilt bekommt und welcherlei<br />
Hindernisse Leute davon abhalten,<br />
jene Ressourcen zu bekommen, seien sie<br />
nun konkret (wie Nahrungs- und Transportmittel)<br />
oder anspruchsvoller (wie Bildung<br />
und Liebe).<br />
Es ist nichts Magisches an dieser Denkweise.<br />
Sie handelt normalerweise im Offenkundigen<br />
und legt einen riesigen Wert<br />
auf den gesunden<br />
Menschenverstand.<br />
Hier also<br />
die schlechte<br />
Nachricht: Sollten<br />
Sie . . . in der Hoffnung<br />
kommen, es<br />
sei das Äquivalent<br />
für einen seine<br />
Geheimnisse ausplaudernden<br />
Zauberer,<br />
mögen Sie<br />
enttäuscht werden. Aber es gibt auch die<br />
gute Nachricht: Zu denken wie ein Freak<br />
ist einfach genug, sodass es jeder kann.<br />
Das Verblüffende ist, dass es so wenige<br />
Leute tun.<br />
Warum ist das so? Ein Grund liegt darin,<br />
dass es leicht ist, Ihre – politischen, intellektuellen<br />
oder anderweitigen – Voreingenommenheiten<br />
Ihre Weltansicht einfärben<br />
zu lassen. Immer mehr Forschungsergebnisse<br />
legen nahe, dass selbst die gescheitesten<br />
Leute dazu neigen, Belege oder<br />
Indizien auszusuchen, die bestätigen, was<br />
sie bereits denken, statt neue oder andere<br />
Informationen zu berücksichtigen, die ihnen<br />
eine robustere Sicht der Wirklichkeit<br />
geben würden. Es ist auch verlockend,<br />
mit einer Herde zu laufen. Selbst bei den<br />
wichtigsten Tagesfragen übernehmen wir<br />
häufig die Ansichten unserer Freunde, Familienmitglieder<br />
und Kollegen. Auf einer<br />
bestimmten Ebene ist das sinnvoll: Es ist<br />
leichter, konform zu<br />
gehen mit dem, was<br />
Ihre Familie und<br />
Freunde denken, als<br />
neue Familienmitglieder<br />
und Freunde<br />
zu finden! Aber mit<br />
der Herde zu laufen<br />
bedeutet, dass<br />
wir leicht den Status quo annehmen, nur<br />
widerwillig unsere Meinung ändern und<br />
gern unser Denken delegieren.<br />
Eine weitere Barriere für das Denken wie<br />
ein Freak ist, dass die meisten Leute zu<br />
beschäftigt sind,<br />
um die Art, wie<br />
sie denken, neu<br />
zu durchdenken<br />
– oder auch nur<br />
viel Zeit damit<br />
zu verbringen,<br />
überhaupt zu<br />
denken. Wann<br />
haben Sie sich<br />
das letzte Mal für<br />
eine Stunde reinen,<br />
unverfälschten Denkens hingesetzt?<br />
Wenn Sie wie die meisten Leute sind, ist<br />
das schon eine Weile her. Ist das einfach<br />
eine Funktion unseres Hochgeschwindigkeitszeitalters?<br />
Vielleicht nicht. Der<br />
aberwitzig talentierte George Bernard<br />
Shaw – ein Weltklasseschriftsteller und ein<br />
Gründer der London School of Economics<br />
– hob dieses Denkdefizit vor vielen Jahren<br />
besonders hervor. »Wenige Leute denken<br />
mehr als zwei- oder dreimal im Jahr«,<br />
sagte Shaw Berichten zufolge. »Ich habe<br />
mir einen international guten Ruf erworben,<br />
indem ich ein- oder zweimal in der<br />
Woche denke.«<br />
Sie werden sich daran<br />
gewöhnen müssen,<br />
dass die Leute Sie<br />
einen Spinner nennen.<br />
Auch wir versuchen, ein- oder zweimal in<br />
der Woche zu denken (obgleich sicherlich<br />
nicht so intelligent wie Shaw), und ermuntern<br />
Sie, dasselbe zu tun. Das heißt nicht,<br />
dass Sie unbedingt wie ein Freak denken<br />
wollen sollten. Es weist einige potenzielle<br />
Nachteile auf. Sie sehen sich möglicherweise<br />
weit, weit<br />
entfernt von den<br />
vorherrschenden<br />
Strömungen. Sie<br />
könnten gelegentlich<br />
Dinge sagen,<br />
die andere Leute<br />
sich winden lassen.<br />
Beispielsweise<br />
treffen Sie vielleicht ein allerliebst<br />
gewissenhaftes Paar mit drei Kindern und<br />
platzen ganz unwillkürlich damit heraus,<br />
dass Kindersitze eine Zeit- und Geldverschwendung<br />
sind (jedenfalls sagen ebendies<br />
die Crashtestdaten aus). Oder Sie<br />
schwafeln bei einem Festtagsessen mit der<br />
Familie Ihrer neuen festen Freundin darüber,<br />
inwiefern die Local-Food-Bewegung<br />
tatsächlich der Umwelt schaden kann<br />
– nur um zu erfahren, dass ihr Vater ein<br />
zum harten Kern gehörender Locavore ist<br />
und alles auf dem Tisch im Umkreis von<br />
80 Kilometern angebaut oder gezüchtet<br />
wurde. Sie werden sich daran gewöhnen<br />
müssen, dass die Leute Sie einen Spinner<br />
nennen, sich vor Entrüstung ereifern oder<br />
vielleicht sogar aufstehen und den Saal<br />
verlassen. Diesbezüglich haben wir eine<br />
Erfahrung aus erster Hand.<br />
Buchauszug aus<br />
"Think like a freak!"<br />
Steven D. Levitt &<br />
Stephen J. Dubner,<br />
Goldmann Verlag<br />
ISBN-13: 978-3442158867<br />
58 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Leben<br />
Mehr Freak geht nicht:<br />
Marilyn Manson machte<br />
aus der Kultivierung<br />
seiner Andersartigkeit<br />
eine Marke und sein<br />
<strong>Erfolg</strong>sgeheimnis.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
59
Wissen<br />
LECK MICH<br />
AM ARSCH<br />
Trends bestimmen unser Tun.<br />
Wie in der Mode schwimmen<br />
wir auch im Thema „<strong>Erfolg</strong>“<br />
auf den neuesten Strömungen<br />
mit. Von der Selbstverwirklichungswelle<br />
der Hippies über die Planungsgläubigkeit<br />
der 80ger- Jahre in die<br />
Sinnsuche der 90ger-Jahre - folgsam trottet<br />
die Masse den Gurus und ihren ultimativen<br />
5-Punkte-Plänen oder todsicheren<br />
7-Schritte-Progammen zum <strong>Erfolg</strong> nach.<br />
Dabei würde ein beherztes „LMAA“ dazu<br />
manche sehr viel glücklicher und erfolgreicher<br />
machen.<br />
Wie eine gesunde<br />
Portion davon<br />
Sie glücklich<br />
machen kann<br />
„Die Welt gehört denen, die ausbrechen,<br />
statt einzuknicken!“, warb vor einigen Jahren<br />
Die Welt. Es kann sein, dass manche<br />
der oben genannten Trends sehr gut in Ihr<br />
eigenes Lebenskonzept passen. Und dann<br />
ist es gut, wenn Sie diese Trends mitmachen.<br />
Wenn Sie der Masse folgen, statt auszubrechen.<br />
Es kann aber auch sein, dass die Trends<br />
Sie (unbewusst) unter Druck setzen. Dass<br />
Lebensszenarien „in“ sind, die so gar nicht<br />
Ihren Bedürfnissen entsprechen. Selbstverwirklichung?<br />
Vielleicht ist Ihnen ein<br />
sicherer Job sehr viel wichtiger. Und Sie erleben<br />
Ihre Erfüllung in Ihren Hobbys und<br />
in Ihrer Freizeit. Ist das jetzt „schlimm“?<br />
Nein, ist es nicht!<br />
Cordula<br />
Nussbaum<br />
ist Autorin, Coach<br />
und Rednerin.<br />
Sie studierte<br />
Kommunikationswissenschaft<br />
mit<br />
Psychologie und<br />
Wirtschaftsgeografie<br />
sowie Journalismus.<br />
Manche Autoren prangern derzeit den<br />
„Selbstoptimierungs-Zwang“ an. Kernaussage:<br />
„Wir lassen uns nicht unter Druck<br />
setzen, uns zu optimieren!“ Aber gibt es<br />
diesen Zwang wirklich? Wer zwingt uns<br />
denn, zu überlegen, was uns Spaß macht?<br />
Wie wir leben wollen? Ja, ich stimme den<br />
Autoren zu: Wir müssen uns nicht verändern.<br />
Wir müssen uns nicht optimieren.<br />
Wir dürfen so bleiben, wie wir sind. Aber<br />
wir können es auch ganz anders machen.<br />
Jeder Trend löst früher oder später einen<br />
Gegentrend aus. Die gute Botschaft: Sie<br />
haben die freie Wahl, welchen Ideen Sie<br />
folgen wollen und welchen nicht. Wer jetzt<br />
verbissen sagt: „Pah – diesen Selbstoptimierungsquatsch<br />
mache ich nicht mit!“,<br />
der verhält sich schon wieder konformistisch.<br />
Gegen das eine – aber konform<br />
mit dem anderen. Wer sich grundsätzlich<br />
gegen Vorgaben wehrt, erfüllt auch schon<br />
wieder eine. Nämlich die Vorgabe: „Lass<br />
Dir nichts vorgeben.“<br />
Nehmen Sie die Trends wahr, und hören<br />
Sie dann auf sich: Was davon will ich wirklich<br />
annehmen? Was taugt für mich? Was<br />
taugt nicht? Die Welt gehört denen, die<br />
ausbrechen. Nehmen Sie es wörtlich! Ausbrechen<br />
heißt nicht gezwungenermaßen,<br />
Außergewöhnliches zu tun oder ein Aussteiger<br />
zu werden, der mit nur 50 Dingen<br />
lebt. Es heißt nicht, zu kündigen, um im<br />
Dschungel Affenbabys zu füttern. Brechen<br />
Sie aus, aus Trends, die Ihnen nicht taugen.<br />
Sagen Sie „LMAA!“ zu gesellschaftlichen<br />
„Must-dos“, die Sie doch gar nicht glücklich<br />
machen. Haben Sie den Mut, Ihre eigene<br />
Meinung zu leben.<br />
Im Jahr 2002 begann ich öffentlich eine<br />
Lanze zu brechen für „anti-systematische<br />
Menschen“, die ohne die gängigen „<strong>Erfolg</strong>s“-Methoden<br />
erfolgreich und glücklich<br />
sind. Die statt auf Planung und Disziplin<br />
auf Intuition und Leidenschaft setzten. Die<br />
Bilder: Depositphotos/Photocreo, Nussbaum, Cover: Gabal<br />
60 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Wissen<br />
die gängigen Zeitmanagement-Methoden<br />
und Prioritäten-Matrix nach Eisenhower<br />
ignorierten, aber am Ende des Tages<br />
glücklich waren mit dem Geschafften.<br />
Menschen, die ihre Zeit genossen, statt sie<br />
zu managen.<br />
Ich gab ihnen liebevoll den Namen „Kreative<br />
Chaoten“ und meine damit die Menschen,<br />
die einfach keinen Spaß an systematischer<br />
Planung, Zieledefinitionen oder<br />
stoischer Plan-Abarbeitung haben. Den<br />
Out-of-the-Box-Denkern, den Polypotentials,<br />
den Vielseitig-Interessierten. Den<br />
Überfliegern wie Richard Branson.<br />
Ich stärkte den Kreativen Chaoten den<br />
Rücken, das eigene Potenzial zu erkennen<br />
und einen eigenen Weg zu <strong>Erfolg</strong> und<br />
Glück zu gehen. Nicht mit einem 7-Schritte-Plan,<br />
sondern einem Fundus an Ideen<br />
und Strategien, aus denen jeder seinen<br />
eigenen Cocktail mixen konnte. Und ich<br />
wurde von den Systematikern systematisch<br />
abgewatscht. „Bullshit“ sei es, was ich<br />
da erzähle. Zeitmanagement ohne penible<br />
Planung? So gehe das nicht! Intuition und<br />
Leidenschaft, um ein Lebenswerk aufzubauen?<br />
Nein, man brauche einen strukturierten<br />
Lebensplan, sonst erreiche man<br />
nichts.<br />
Trotz der Anfeindungen blieb ich meinem<br />
Ansatz treu und fand über die Jahre Befürworter<br />
wie das Magazin coaching heute,<br />
das schrieb: „Sie schwimmt gegen den<br />
Strom. Seit Jahr und Tag schreibt sie das<br />
Gegenteil von dem, was einige der ganz<br />
Großen in der Weiterbildungsindustrie als<br />
Dogmen verkünden.“ Heute gelte ich laut<br />
Spiegel Wissen als „führende Expertin im<br />
Bereich Zeitmanagement“. Mein Ansatz<br />
funktioniert für die Kreativen Chaoten<br />
und auch für Menschen, die in agilen, dynamischen<br />
Szenarien arbeiten.<br />
Warum erzähle ich Ihnen das? Schöpfen<br />
Sie aus meiner Erfahrung den Mut auszu-<br />
Dieser Text ist ein<br />
redigierter Auszug<br />
aus "LMAA – 66 Miniplädoyers<br />
für mehr<br />
Mut, Leichtigkeit und<br />
Gelassenheit"<br />
GABAL Verlag 20<strong>18</strong><br />
Blick ins Buch +<br />
Gratis-Sonder edition<br />
„6 Miniplädoyers“<br />
unter www.gehtjadoch.com/lmaa<br />
brechen aus dem, was „man“ tun oder lassen<br />
soll, was „man“ denken und für „richtig“<br />
befinden soll.<br />
Vertrauen Sie darauf, dass Sie selbst am<br />
besten wissen, was gut für Sie ist. Und brechen<br />
Sie aus allem anderen aus. So gehört<br />
Ihnen die Welt!<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
61
Einstellung<br />
Erhöhe deine<br />
Ansprüche<br />
Wie wir uns realistisch zu höheren Zielen motivieren<br />
Buchauszug aus "<strong>Erfolg</strong> und Motivation in Zeiten der Veränderung" von Jörg Löhr<br />
Wenn Sie nun den<br />
Drang verspüren, etwas<br />
zu verändern,<br />
wenn Sie deutlich<br />
merken, dass etwas<br />
geschehen muss: Was sollten Sie dann als<br />
Allererstes tun? Ihre Ansprüche erhöhen!<br />
Also sich nicht mit dem Mittelmaß oder<br />
der zweitbesten Lösung zufriedengeben,<br />
sondern nur das als genug betrachten, was<br />
Sie wirklich wollen! Ein<br />
Mensch, der genügsam<br />
ist, wird eher passiv sein.<br />
Einer, der dagegen hohen<br />
Zielen zustrebt, ist quasi<br />
im positiven Sinne zur<br />
Aktivität »verdammt«.<br />
Allerdings braucht es<br />
eine Menge an Mut, anspruchsvoll<br />
zu sein. Es<br />
wird innere und äußere<br />
Widerstände geben. Sich gegen diese zur<br />
Wehr zu setzen, erfordert ein klares Ja zu<br />
sich selbst. »Ja, ich bin einzigartig. Ja, ich<br />
habe verdient zu erreichen, was ich mir<br />
wünsche. Ja, ich will genau das und nicht<br />
einen faulen Kompromiss.« Wenn Sie erst<br />
einmal so zu sich selbst sprechen, werden<br />
Sie schnell feststellen: Wir Menschen sind<br />
adaptive Wesen. Wir belassen unsere Energie<br />
genau auf dem Level, das wir benötigen.<br />
Und wir heben sie auf ein viel höheres<br />
Level, wenn unsere Ansprüche das unabdingbar<br />
machen.<br />
Bau von Luftschlössern ist kontraproduktiv<br />
Selbstverständlich funktioniert das nur so<br />
lange, wie Sie den Bogen nicht überspannen.<br />
Es führt zu nichts, seine Ansprüche<br />
in Richtung einer Utopie zu steigern. Sind<br />
Träume nicht einmal prinzipiell erfüllbar,<br />
frustrieren sie eher, als dass sie anspornen.<br />
Sie merken dann rasch, dass all die eingesetzte<br />
Energie letztendlich vergeudet ist.<br />
Das demotiviert, statt Kräfte freizusetzen.<br />
Als Folge kommen Sie viel weniger weit,<br />
als dies mit zwar ehrgeizigen und Mut<br />
erfordernden, doch auch erfüllbaren Ansprüchen<br />
möglich wäre.<br />
Ohne Zweifel ist es schwierig, die Grenze<br />
zwischen dem Irrealen und dem noch<br />
Machbaren zu erkennen. Vor allem Menschen,<br />
die sich meist wenig zutrauen, die<br />
zur Passivität neigen und die sich schnell<br />
zufriedengeben, sollten ganz bewusst gegensteuern,<br />
also sich immer wieder selbst<br />
fragen: Reicht mir das, was ich habe, wirklich?<br />
Und ist das, was ich anstrebe, genug?<br />
Sind da keine ehrgeizigeren Träume, ist da<br />
nicht etwas, das Ihre Augen leuchten lässt,<br />
wenn Sie nur daran denken?<br />
Der deutsch-schweizerische Schriftsteller<br />
und Dichter Hermann Hesse sagte: »Damit<br />
das Mögliche<br />
entsteht, muss immer<br />
wieder das Unmögliche<br />
versucht werden.«<br />
Halt, werden<br />
Sie vielleicht sagen.<br />
Haben wir nicht gerade gesagt, unrealistische<br />
Ansprüche demotivieren eher, als<br />
dass sie zu Höchstleistungen führen?<br />
Stimmt, doch »unmöglich« gehört nicht<br />
unbedingt in die Kategorie Utopie. Was<br />
Sie für unmöglich halten, ist es oft nur in<br />
Ihrem Kopf. Sie belegen es einfach deshalb<br />
mit diesem Wort, weil es Ihnen als<br />
zu schwierig, zu langwierig oder zu risikoreich<br />
erscheint. All das mag es tatsächlich<br />
sein – sofern Sie das Wörtchen »zu«<br />
weglassen. Wollen Sie etwas aus vollem<br />
Herzen, wird es kein »zu schwierig« geben,<br />
sondern nur ein »schwierig«. Kein<br />
Jörg Löhr<br />
ist ehemaliger deutscher Handballspieler,<br />
Unternehmensberater und Motivationstrainer<br />
und Buchautor.<br />
Grund also, es zu verwerfen! Dafür jede<br />
Menge Gründe, sich inspirieren zu lassen,<br />
weil das Energien freisetzt, die Kreativität<br />
erhöht und die Ausdauer ebenso.<br />
Tatsächliche Grenzen von nur scheinbaren<br />
unterscheiden<br />
Natürlich darf es nur um eingebildete Limits<br />
gehen, nicht um die realen. Sind Sie<br />
über 30 und können Sie nicht Schlittschuh<br />
laufen, werden Sie hundertprozentig niemals<br />
eine Medaille im Eiskunstlauf gewinnen.<br />
Das ist absolut unmöglich, nicht lediglich<br />
in Ihrem Kopf. Auch wenn Sie wie<br />
ein Wahnsinniger<br />
trainieren und alles<br />
andere dafür<br />
aufgeben würden:<br />
Sie kämen selbst<br />
bei größtem Talent<br />
nicht einmal ansatzweise in Reichweite<br />
einer Medaille, sondern würden höchstwahrscheinlich<br />
nur ein guter Freizeitläufer<br />
werden.<br />
Sind Sie dagegen seit Jahren im Vertrieb<br />
tätig und möchten nun die Karriereleiter<br />
in Ihrem Unternehmen hinaufklettern,<br />
mag das äußerst schwierig und kompliziert<br />
sein. Vielleicht gibt es zahlreiche<br />
Mitbewerber, vielleicht ist man noch nicht<br />
wirklich auf Sie aufmerksam geworden,<br />
vielleicht haben Sie auch Angst vor der<br />
Verantwortung. Der Anspruch, mehr als<br />
das aktuell Erreichte zu haben, ist dennoch<br />
ein in dieser Welt machbarer Traum. Haben<br />
Sie das einmal verstanden, sind Sie<br />
schon auf dem Weg zur Realisierung. Sie<br />
werden dann nicht mehr mit der aktuellen<br />
Position zufrieden sein. Ihre Ansprüche<br />
sind ganz einfach andere geworden.<br />
Irgendwie durchkommen ist nicht genug<br />
Was das bringt? Sehr viel! Schließlich findet<br />
<strong>Erfolg</strong> im Kopf statt. Ja, da sind Qualifikationen,<br />
da sind auch Zufälle. Oft wird<br />
von Glück gesprochen, wenn man erklären<br />
will, warum die oder der so großen <strong>Erfolg</strong><br />
hat. Schauen Sie jedoch genauer hin, ist<br />
immer die Geisteshaltung das, was den<br />
Unterschied macht. Wer lediglich den Anspruch<br />
hat, irgendwie durchzukommen,<br />
Damit das Mögliche entsteht,<br />
muss immer wieder<br />
das Unmögliche versucht<br />
werden. Hermann Hesse<br />
Bilder: Löhr, Depositphotos/Katatonia82<br />
62 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
hatte, wurde ich vor der Saison 2007/2008<br />
ins Trainingslager von Eintracht Frankfurt<br />
gerufen. Ich fragte die Spieler des Vereins<br />
nach dem Ziel für die laufende Saison, und<br />
die Antwort lautete fast durch die Bank:<br />
nicht absteigen! Ganz klar ein Vermeidungsziel<br />
und zudem eine gefährliche Formulierung,<br />
denn Negationen kennt unser<br />
Unterbewusstsein nicht. Dort kam also die<br />
Botschaft »Absteigen!« an. Fatal!<br />
Meine Aufgabe beim großen hessischen<br />
Traditionsclub bestand nun u.a. darin, aus<br />
dem Vermeidungsziel »Nicht absteigen«<br />
ein Anstrebungsziel zu machen. Und das<br />
lautete: »45+. Also: Bis zum Ende der Saison<br />
erreichen wir 45 oder mehr Punkte.«<br />
Denn mit 45 Punkten wäre man im gesicherten<br />
Mittelfeld und hätte nichts mit<br />
dem Abstiegskampf zu tun. Letzten Endes<br />
ging es darum, mentale Ressourcen zu<br />
nutzen. Die gesamte Mannschaft nahm<br />
dies an und schwor sich auf das neue Ziel,<br />
das Anstrebungsziel, ein. Ergebnis: Die<br />
Eintracht schaffte 23 Punkte in der Hinrunde,<br />
die zusammen mit den 23 Punkten<br />
aus der Rückrunde exakt 46 Zähler ergaben.<br />
45+!<br />
War das vielleicht Zufall? Definitiv nicht.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass <strong>Erfolg</strong> im<br />
Kopf entsteht – vorausgesetzt, er ist prinzipiell<br />
möglich. Zwar sind Anstrebungsziele<br />
noch keine Garantie dafür, erfolgreich zu<br />
sein, doch sie sind sicher eine unverzichtbare<br />
Basis. Das heißt: Formulieren Sie für<br />
Ihre Zukunft, was Sie Positives erreichen<br />
möchten. Und reden Sie nicht ständig<br />
darüber oder denken Sie nicht immerwährend<br />
daran, welches Übel Sie vermeiden,<br />
welche Katastrophen nicht eintreten<br />
sollten. Diese würden sich sonst nur in<br />
Ihrem Unterbewusstsein festsetzen, während<br />
etwas Erstrebenswertes Sie aktiviert<br />
und motiviert.<br />
der wird aller Voraussicht nach genau<br />
das tun: irgendwie durchkommen. Ihnen<br />
reicht das höchstwahrscheinlich nicht.<br />
Denn: Sie lesen dieses Buch, um mehr darüber<br />
zu erfahren, was erfolgreicher macht<br />
und was Sie motiviert.<br />
Ein spannendes Leben ist eben für die allermeisten<br />
etwas anderes als bloßes Durchlavieren.<br />
Deshalb erhöhen Sie unbedingt<br />
Ihre Ansprüche über das Maß hinaus, das<br />
sehr leicht erreichbar ist. Kultivieren Sie<br />
Ihren Ehrgeiz, denn der ist nötig, um rauszukommen<br />
aus dem<br />
Business as usual. Oft<br />
wird ein bestimmtes<br />
Ereignis die Initialzündung<br />
für eine solch<br />
grundlegende Veränderung sein. Das<br />
kann ein Persönlichkeitsseminar sein, in<br />
dem man die eigenen Muster erkennt und<br />
die Kompassnadel neu justiert. Oder aber<br />
die Beförderung eines Kollegen. Zwar mögen<br />
Sie ihm diese gönnen, aber wenn Sie<br />
ehrlich zu sich selbst sind, dürfte auch ein<br />
wenig Neid im Spiel sein. Gut so, wenn Sie<br />
den nicht gegen den anderen richten, sondern<br />
für sich selbst nutzen!<br />
Wollen Sie etwas aus<br />
vollem Herzen, wird es kein<br />
»zu schwierig« geben.<br />
Anstrebungsziele statt Vermeidungsziele<br />
setzen<br />
Und da ist noch ein Punkt: In schwierigen<br />
Situationen darf man nicht in der Perspektive<br />
der Vermeidung<br />
denken.<br />
Besonders häufig<br />
erlebe ich das in<br />
meiner Tätigkeit<br />
als Mentaltrainer, vor allem im Leistungssport.<br />
Als ich vor etlichen Jahren mein erstes<br />
Engagement in der Fußballbundesliga<br />
In Kürze<br />
• Geben Sie sich nicht zu leicht mit<br />
dem zufrieden, was Sie bereits erreicht<br />
haben!<br />
• Überlegen Sie, wo Sie wirklich<br />
hinwollen, von was Sie schon immer<br />
geträumt haben, was den Unterschied<br />
ausmacht!<br />
• Schrauben Sie Ihre Ansprüche in die<br />
Höhe, ohne deshalb Luftschlösser zu<br />
bauen!<br />
• Nutzen Sie anspornende Ereignisse<br />
in Ihrem Umfeld, um Ihren Ehrgeiz zu<br />
befeuern!<br />
• Versuchen Sie nicht, etwas Schlimmes<br />
zu vermeiden, sondern vielmehr<br />
etwas Positives zu realisieren.<br />
• Unterscheiden Sie die tatsächlichen,<br />
nicht änderbaren Grenzen von den nur<br />
scheinbaren, also eingebildeten. Und<br />
dann ignorieren Sie die Limits, die es<br />
nur in Ihrem Kopf gibt.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
63
Einstellung<br />
Best of Web<br />
BEST OF WEB<br />
Motivation: So überlebte Nelson<br />
Mandela den Knast<br />
20<strong>18</strong> wäre Nelson Mandela 100 geworden….<br />
Wir alle wissen wie wichtig es ist, seine<br />
eigenen Ziele zu erreichen. Aber die Allerwenigsten<br />
stellen sich die Fragen, wie<br />
man diese Ziele, sprich eine starke, klare<br />
Vision kreiert? Ich möchte mit Ihnen teilen,<br />
wie man eine solche Vision bei sich<br />
selbst installiert. Gehen wir zurück ins<br />
Jahr 1994 – Nelson Mandela wird der erste<br />
schwarze Präsident in Südafrika. Seine<br />
Vision, schwarz und weiß zu vereinen,<br />
lebt er Tag für Tag. Mit dieser Vision<br />
überlebt er sogar <strong>27</strong> Jahre im Gefängnis.<br />
Er wusste, er kann seine Vision realisieren<br />
wenn er die Position und Gelegenheit<br />
dafür erhält. Die Position bekam er, als er<br />
Präsident in Südafrika wurde. Die Gelegenheit<br />
bekam er, als die Rugby Weltmeisterschaft<br />
in Südafrika stattfand. Für<br />
Mandela war klar, dass der Blick der Welt<br />
auf seinem Land liegen würde und er so<br />
eine Veränderung erreichen könnte. Er<br />
lud den Kapitän der Nationalmannschaft<br />
ein und machte ihm klar, dass die Möglichkeit<br />
bestand, Rugby Weltmeister im<br />
eigenen Land zu werden.<br />
Zu diesem Zeitpunkt war die Mannschaft<br />
weder gut aufgestellt, noch akzeptiert.<br />
Doch die Motivation des Kapitäns übertrug<br />
sich auf die Mannschaft und somit<br />
auf ihr Spiel. Das vermeintlich unmögliche<br />
Ziel wurde erreicht: Weltmeister im<br />
eigenen Land zu werden. Die Stimmung<br />
im Stadion, die zunächst von Gewalt zwischen<br />
schwarz und weiß geprägt war, . . .<br />
Wie es weiterging, lesen Sie online unter<br />
www.<strong>Erfolg</strong>-Magazin.de<br />
<strong>Erfolg</strong>reich – mit Recht:<br />
Tipps vom Star-Anwalt<br />
14 Jahre Selbstständigkeit, 8 Jahre Führung<br />
einer hochrangigen Kanzlei, 3<br />
Standorte. Das sind die Zahlen des <strong>Erfolg</strong>s.<br />
Zumindest für Rechtsanwalt Markus<br />
Mingers. Als Chef der renommierten<br />
Anwaltskanzlei Mingers & Kreuzer blickt<br />
er auf einen bunten Lebenslauf zurück,<br />
der schon während des Jura-Studiums<br />
große Besonderheiten aufweist. Oftmals<br />
gab er, parallel zu seinem Studium,<br />
Nachhilfeunterricht, was über kurz<br />
oder lang dazu führte, dass er sein erstes<br />
kleines Unternehmen gründete: Ein<br />
Jura-Repetitorium. Mit dem Abschluss<br />
des Studiums konnte er dieses verkaufen<br />
und begann, als Angestellter in einer<br />
Anwaltskanzlei zu arbeiten. Er merkte<br />
jedoch schnell, dass er mehr will und zu<br />
Größerem bestimmt war und fasste den<br />
Entschluss zur anwaltlichen Selbständigkeit<br />
und absolvierte zusätzlich, als einer<br />
der ersten Anwälte in Deutschland, den<br />
Fachanwaltslehrgang im Handels- und<br />
Gesellschaftsrecht. Schließlich zog es ihn<br />
nach Jülich zu der Anwaltskanzlei „Kreuzer<br />
& Partner, in welcher er 2<strong>01</strong>0 die<br />
Führung übernahm. Getreu dem Motto<br />
„David gegen Goliath“ beschloss er, sich<br />
für die kleinen Verbraucher einzusetzen<br />
und feiert damit bis heute große <strong>Erfolg</strong>e.<br />
Markus Mingers hat vier Tipps, die ihm<br />
persönlich auf seinem Weg zum <strong>Erfolg</strong><br />
geholfen haben: 1. Es ist nicht wichtig,<br />
was andere über dich denken.<br />
Weitere Tipps von Markus Mingers lesen<br />
Sie unter www.<strong>Erfolg</strong>-Magazin.de<br />
64 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
Best of Web<br />
Beliebte Artikel auf www.erfolg-magazin.de<br />
Bilder: Depositphotos.com/Ginasanders/Jeewee/Mkaliva, Klitschko, Zitelmann<br />
Wladimir Klitschko ein Jahr<br />
nach der Boxkarriere<br />
Hamburg, 3. August 20<strong>18</strong> – Vor genau<br />
einem Jahr erklärte Boxlegende Wladimir<br />
Klitschko seine Boxlaufbahn für<br />
beendet. Fast 100 Tage hatte er sich<br />
im Vorfeld Zeit genommen, um seine<br />
Entscheidung zu treffen, nicht zu einem<br />
Rückkampf gegen Anthony Joshua<br />
anzutreten.<br />
Als Amateur und als Profi-Boxer hat<br />
Wladimir Klitschko alles erreicht. Doch<br />
auch seine Karriere hatte Höhen und<br />
Tiefen. In den <strong>27</strong> Jahren seiner erfolgreichen<br />
Boxkarriere entstand die Philosophie<br />
„Challenge Management“. Dank<br />
dieser inneren Haltung, verbunden mit<br />
der für ihn zentralen Schlüsselfähigkeit<br />
Willenskraft, gleichermaßen basierend<br />
auf körperlicher und mentaler Stärke,<br />
verlor er auch nach Niederlagen sein<br />
Ziel nicht aus den Augen und stieg letztlich<br />
als Gewinner aus dem Ring.<br />
Dennoch wusste er schon sehr früh,<br />
dass seine erste Karriere als Profi-Boxer<br />
endlich ist. Der studierte Sportwissen-<br />
Will Smith kauft deutsches<br />
Unternehmen<br />
Will Smith und der deutsch-schweizerische<br />
Filmregisseur Marc Forster haben<br />
sich zusammengetan, um die Telepool<br />
GmbH zu erwerben, eine deutsche<br />
Lizenz- und Vertriebsgesellschaft. Im<br />
Rahmen des Kaufes soll das Unterneh-<br />
schaftler legte daher nicht nur 20<strong>01</strong> seine<br />
Promotion ab, sondern baute bereits<br />
parallel zum Boxsport eine Existenz als<br />
Unternehmer auf. Denn, das war für ihn<br />
zentral, er wollte aktiv und unter seinen<br />
Bedingungen den Zeitpunkt seines Karriereendes<br />
bestimmen und selbst wählen.<br />
Welche Strategie er dafür anwendete erfahren<br />
Sie unter www.<strong>Erfolg</strong>-Magazin.de<br />
men zu einem Entwicklungs-, Finanzierungs-<br />
und Vertriebspartner für die Filme<br />
von Smith und Forster werden.<br />
Telepool veröffentlicht, verkauft und<br />
vermarktet Filme, betreibt Merchandising<br />
und Video-on-Demand-Portale im<br />
deutschsprachigen<br />
Raum. Obwohl die<br />
Telepool GmbH in den<br />
USA wenig bekannt<br />
ist, existiert das Medienunternehmen<br />
bereits seit mehr als<br />
fünf Jahrzehnten und<br />
ist eines der führenden<br />
Vertriebsgesellschaften<br />
in Europa.<br />
Mehr dazu unter www.<br />
<strong>Erfolg</strong>-Magazin.de<br />
Superreiche:<br />
Buchtour durch<br />
China mit Rainer<br />
Zitelmann<br />
Von Dr. Dr. Rainer Zitelmann<br />
In den vergangenen Jahren ist die Zahl<br />
der Millionäre und Milliardäre in keinem<br />
Land so stark gestiegen wie in China.<br />
Und Millionen Chinesen träumen<br />
davon, selbst reich zu werden. Deshalb<br />
wurde schon mein Buch „Reich werden<br />
und bleiben“ ins Chinesische übersetzt<br />
und fand dort große Beachtung in den<br />
Medien. Auch mein Buch über die<br />
„Psychologie der Superreichen“ erschien<br />
kürzlich in China – Anlass für den<br />
großen Wissenschaftsverlag SSAP mich<br />
zu einer PR-Tour durch fünf chinesische<br />
Metropolen einzuladen . . . In jeder<br />
dieser Städte habe ich Vorträge gehalten<br />
und zahlreiche Interviews mit Zeitungen<br />
und Fernsehen gegeben.<br />
Meine Eindrücke: Die Chinesen sind<br />
ungeheuer neugierig und vor allem<br />
hungrig. Besonders die jungen Chinesen<br />
sind voll von Optimismus und Ehrgeiz.<br />
Nach meinem Vortrag in Peking kam<br />
ein Schüler zu mir, zehn Jahre alt. Er<br />
sprach gut Englisch. Und wollte meine<br />
Empfehlung, wann er beginnen solle,<br />
neben der Schule zu arbeiten, sich vielleicht<br />
selbstständig zu machen, um reich<br />
zu werden . . .<br />
Welche weiteren Eindrücke Dr. Dr.<br />
Zitelmann von seiner China-Reise<br />
mitbrachte lesen Sie unter<br />
www.<strong>Erfolg</strong>-Magazin.de<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
65
<strong>Erfolg</strong> Magazin Partnerevents<br />
Jürgen Milski und Giulia<br />
Siegel und Mark Terenzi<br />
mit Begleiterin Sonja<br />
versprühten beste Laune<br />
Haben gut lachen:<br />
Johannes Haller und seine<br />
Freundin Yelic Koc<br />
Star Press<br />
Mallorca 20<strong>18</strong><br />
Joachim Llambi feierte ausgelassen<br />
mit Musikproduzentin Kristina Bach<br />
66 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong> Magazin Partnerevents<br />
Marbella-It-Girl Rebecca Kratz<br />
und Sängerin Sarah Joelle<br />
Jahnel posierten gemeinsam<br />
vor den Fotografen.<br />
„Melitta Mann“ Egon Wellenbrink<br />
und „Vision Body“ Girl<br />
Louisa hatten sichtlich Spaß<br />
Schönheitschirurg Prof.<br />
Dr. Werner Mang und<br />
Begleiterin feierten mit<br />
Karl-Heinz Richard von<br />
Sayn-Wittgenstein und<br />
Sänger Costa Cordalis<br />
Media Night<br />
Auf dieser traumhaften<br />
Finca feierten die Stars<br />
Schauspieler Philipp Brenninkmeyer und<br />
seine Ehefrau Tara mit Michael Ammer,<br />
einem der Gastgeber, und dessen<br />
Freundin Laura Gockel.<br />
Grandioses Event unterm mediterranen Sternenzelt<br />
Rund 800 illustere Gäste fanden sich am<br />
10. August 20<strong>18</strong> in einer historischen Finca<br />
aus dem 15. Jh. ein, um ein rauschendes<br />
Mallorca-Fest zu genießen. Mit Schauspielerin<br />
Jenny Elvers und ihrem Sohn Paul,<br />
Stylist Thomas Rath, Sänger Mark Terenzi,<br />
Art Garfunkel jr., Florian Scholze und<br />
Ex-Fußball Nationalspieler Jan Schlaudraff<br />
und vielen anderen Berühmtheiten<br />
versammelte sich eine illustere Partygesellschaft,<br />
die sich gern von Tenor Ricardo<br />
Marinello und den Sängern Markus<br />
Luca und Michelle J. Bradshaw sowie zwei<br />
DJs in Stimmung bringen ließ. Es wurde<br />
viel getalkt, gelacht und getanzt bis in die<br />
frühen Morgenstunden. Michael Ammer<br />
Events, JCW Marketing, Hugster 67 und<br />
Star Press zelebrierten eines der Feste der<br />
Saison auf des Deutschen Lieblingsinsel,<br />
präsentiert von <strong>Erfolg</strong> Magazin.<br />
Bilder: Star Press, Jonny Wen, SW Photo Mallorca<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
67
<strong>Erfolg</strong> Magazin Partnerevents<br />
Model Cathy Lugner, Carolin Ehrensberger,<br />
bekannt von Bachelor<br />
in Paradise und Bachelor-Gewinnerin<br />
Kristina Yantsen setzten sich<br />
gekonnt in Szene<br />
Sänger Markus Luca, Schauspieler Tom<br />
Barcal, Gastgeber Michael Ammer,<br />
Schauspieler Jürgen Trovato und Gastgeber<br />
Jan Christoph Wagner bildeten<br />
eine gutgelaunte Herrenrunde<br />
9. Juni 20<strong>18</strong> in Düsseldorf<br />
Polo Players Night<br />
Feiern wie die Könige im Hotel De Medici<br />
Das exklusive Living Hotel De Medici, ein<br />
altes Jesuiten-Schloss-Kloster aus dem 16.<br />
Jahrhundert in der Düsseldorfer Altstadt,<br />
bildete eine Traumkulisse für die Players<br />
Night zum Turnier in Düsseldorf der German<br />
Polo Tour 20<strong>18</strong>. Das von Michael Ammer<br />
Events und JCW Marketing organisierte<br />
Event startete Outdoor bei bestem Wetter<br />
im historischen Innenhof des 5-Sterne-Hotels<br />
mit leckeren Welcome-Drinks von<br />
SCAVI & RAY und X-Vodka Germany und<br />
Livemusik. Danach ging`s in den Medici<br />
Saal zur Party mit DJ Senay Gueler &<br />
Live-Acts wie Cosmo Klein. 450 geladene<br />
Gäste des von <strong>Erfolg</strong> Magazin präsentierten<br />
Events feierten ein rauschendes Fest in einer<br />
der schönsten Locations der Rheinmetropole,<br />
darunter Schauspieler Karsten<br />
Speck, Designerin Caren Pfleger, Jürgen<br />
von der Lippe, der Maler Leon Löwentraut,<br />
Nina Vorbrodt, Esther Kim von den Toten<br />
Hosen, Schauspieler Stefan Franz, Sänger<br />
Joel Brandstein, Model Cathy Lugner, ARD<br />
Moderatorin Shary Rewes und viele mehr.<br />
Bilder: Jonny Wen, Dirk Lang, AEDT, Strar Press<br />
Der Veranstalter der German<br />
Polo Tour Christopher<br />
Kirsch (2. von rechts, unten)<br />
und die Polo-Spieler aus<br />
aller Welt mit ihren Damen<br />
haben es sich bei der<br />
Players Night im Innenhof<br />
gemütlich gemacht.<br />
68 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong> Magazin Partnerevents<br />
Gio Floris, MTV-Moderatorin<br />
Francesca Woith, Sabrina<br />
Woith und Sänger Markus Luca<br />
stoßen mit SCAVI & RAY an.<br />
De Medici-Hoteldirektor<br />
Berthold Reul mit Partygästen<br />
Marion van Elsland-<br />
Kerssenberg (Lilly Beckers<br />
Tante), links, und eine<br />
Freundin in bester<br />
Party-Laune<br />
Niloufar Bädrich und Begleitung<br />
feiern mit Reality<br />
TV Star Hubert Fella<br />
Theaterchef Rene Heinersdorff mit seiner Frau, der Schauspielerin<br />
Tanja Schleif und Schauspieler Carsten Speck und Freunde hatten<br />
zuvor den 70. Geburtstag von Jürgen von der Lippe gefeiert.<br />
ERFOLG magazin . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
69
<strong>Erfolg</strong> Magazin Partnerevents<br />
Annabell Whitney<br />
Feel it! 100% Music.<br />
Power.Inspiration<br />
23. November 20<strong>18</strong> / Bad Homburg<br />
vor der Höhe<br />
Mehr als nur ein Seminar, mehr als<br />
eine Party. Damit beschreibt Annabell<br />
Whitney ihr einzigartiges Event, welches<br />
aus Live-Musik, Power und Inspiration<br />
besteht. Keine langweiligen Vorträge oder<br />
Reden, sondern eine Show, die Sie zu neuen<br />
Entscheidungen und Wegen motiviert<br />
und Ihnen Energie spenden soll.<br />
Wissensforum<br />
Stuttgart<br />
19. Oktober 20<strong>18</strong> / Stuttgart<br />
Das Motto „<strong>Erfolg</strong> lebt von Initiative!“ ist<br />
bei dem Speakers Excellence Wissensforum<br />
in Stuttgart Programm. Informativ und unterhaltsam<br />
vermitteln die Spitzenreferenten<br />
ihr Expertenwissen zu Themen wie Verkauf,<br />
Marketing, Politik und Sport. Vor allem für<br />
Führungskräfte und Entscheider sind es<br />
wichtige Impulsive, um ihr Unternehmen<br />
auf das nächste Level zu bringen.<br />
Jürgen Höllers<br />
Power-Weekend<br />
<strong>01</strong>.-02. Dezember 20<strong>18</strong> / München<br />
Trotz vieler Rückschläge und Misserfolge<br />
hat er es geschafft, wovon andere noch<br />
träumen. Jürgen Höller ist der mit Abstand<br />
erfolgreichste Trainer Europas und<br />
hilft jedes Jahr über 25.000 Teilnehmern<br />
zu ihrem persönlichen <strong>Erfolg</strong>. Bei seinen<br />
zweitägigen Power-Days mischt er Aktienund<br />
Fitnesstipps mit seinen persönlichen<br />
Strategien zum <strong>Erfolg</strong> und einer einmaligen<br />
Bühnenshow.<br />
Teamleaderkongress<br />
"Menschenbewusstsein -<br />
Menschenführung"<br />
06.-07. Oktober 20<strong>18</strong> / Blaubeuren<br />
Als Unternehmer, Führungskraft, Teamleiter<br />
oder Gründer eines Start-Ups ist es nicht<br />
immer einfach, die Performance seines<br />
eigenen Teams zu verbessern. In diesem<br />
Kongress lernen Sie alles über Leadership,<br />
Kommunikation, Mentoring und vieles<br />
mehr, um eine <strong>Erfolg</strong> bringende Werte- und<br />
Leitkultur in Ihr Unternehmen zu bringen.<br />
Immosion Campus<br />
17. November 20<strong>18</strong> / Köln<br />
Der Immosion Campus ist der perfekte<br />
Ort für angehende Immobilieninvestoren,<br />
Makler, Kapitalanleger und Jungunternehmer,<br />
die sich untereinander vernetzen und<br />
weiterbilden wollen. Es sind Deutschlands<br />
Top-Experten aus Bereichen wie Immobilien,<br />
Motivation und Finanzen vor Ort, um<br />
den Teilnehmern ein breites Wissen für ihre<br />
eigenen Projekte zu vermitteln.<br />
Businesswochen für<br />
die Region Böblingen<br />
15.-28. Oktober 20<strong>18</strong> / Böblingen<br />
Auch dieses Jahr öffnet der wirtschaftsstärkste<br />
Landkreis des Landes wieder seine Tore<br />
und ermöglicht es den Besuchern, einen<br />
umfangreichen Blick hinter die Kulissen der<br />
erfolgreichsten Unternehmer Deutschlands<br />
zu werfen. Neben hochkarätigen Vorträgen<br />
und Seminaren werden auch wieder die<br />
Businesswochen-Awards an die vielversprechendsten<br />
Unternehmer und Start-Ups<br />
verliehen.<br />
Business Progress<br />
Seminar – <strong>Erfolg</strong>reich<br />
verkaufen lernen<br />
<strong>04</strong>. Oktober 20<strong>18</strong> / Düsseldorf<br />
Wachstum, Umsatzsteigerung und Strategieentwicklung<br />
sind die wichtigsten<br />
Themen des Business Progress Seminars in<br />
Düsseldorf. Zusammen mit dem bekanntesten<br />
<strong>Erfolg</strong>strainer und Motivationstrainer<br />
Brian Tracy erfahren Sie in diesem einzigartigen<br />
Seminar unteranderem, wie man<br />
ein hohes Maß an Selbstvertrauen aufbauen<br />
und strategisches Denken nutzen kann, um<br />
mehr Aufträge zu gewinnen.<br />
Immopreneur Kongress<br />
10.-11. November 20<strong>18</strong> / Darmstadt<br />
Die Pflichtveranstaltung für jeden erfolgreichen<br />
Immobilieninvestor und diejenigen,<br />
die es noch werden wollen. Von erfahrenen<br />
Speakern und Experten können sie Insider-Tipps-<br />
und Tricks der Besten aus der<br />
Branche lernen und wertvolle Kontakte<br />
knüpfen, um ihr eigenes Netzwerk zu<br />
erweitern.<br />
Lifedesign Entrepreneur<br />
Kongress<br />
<strong>27</strong>.-28. Oktober 20<strong>18</strong> / Offenbach bei<br />
Frankfurt am Main<br />
Arbeiten rund um die Uhr, ständig Geldprobleme<br />
und an Urlaub ist gar nicht zu<br />
denken. Für viele Unternehmer ist das leider<br />
der Alltag in der Selbständigkeit geworden.<br />
Dass es so nicht sein muss, zeigt der Lifedesign<br />
Entrepreneur Kongress. Mithilfe von<br />
erfolgreichen Star-Speakern werden die<br />
Grundlagen für ein zeitgemäßes Unternehmertum<br />
vermittelt, die einem als Selbständiger<br />
den Unternehmenserfolg ermöglichen<br />
sollen.<br />
Bild: Benjamin Kurz<br />
70 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe <strong>04</strong>/20<strong>18</strong> . ERFOLG magazin
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JULIEN BACKHAUS<br />
MIT MICHAEL JAGERSBACHER<br />
JULIEN BACKHAUS<br />
MIT MICHAEL JAGERSBACHER<br />
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ERFOLG<br />
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»Der Kerl hat Eier«<br />
Aus dem Vorwort von<br />
»Wir verstehe<br />
ganzheitlichen<br />
Lebensbereich<br />
<strong>Erfolg</strong>. Was wä<br />
wenn Sie im B<br />
<strong>Erfolg</strong> haben,<br />
und Ihre körp<br />
Gesundheit im<br />
unser Ziel sein<br />
wachsen. Und<br />
gen Sie <strong>Erfolg</strong><br />
diesem Buch v<br />
»Julien Backh<br />
der Vorbild un<br />
Generation ge<br />
Speaker, Bus<br />
d<br />
Harald<br />
Glööckler<br />
Was Sie von den<br />
Super-<strong>Erfolg</strong>reichen lernen können<br />
FBV<br />
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Das Buch zum Magazin<br />
Ab Oktober im Handel