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Berliner Zeitung 26.09.2018

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Oktoberfestattentat:Wie dicht war ein V-Mann am Täter? – Seite 3<br />

„Kruso“ als<br />

Kinofilm<br />

Seite 23<br />

6°/18°<br />

Mehr Wolken<br />

Wetter Seite 2<br />

Dau-Kunstprojekt:<br />

Kommt die Mauer doch?<br />

Berlin Seite 10<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Unter Druck: Kirche legt<br />

Missbrauchsstudie vor<br />

Politik Seite 4<br />

Mittwoch, 26. September 2018 Nr.225 HA -74. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 1.60 €–Berlin/Brandenburg: 1.50 €<br />

Bittere Hertha-Pleite,<br />

Union siegt glücklich<br />

Sport Seiten 19 und 20<br />

Mit dem<br />

Schnuller<br />

zur UN<br />

VonKirsten Herrmann<br />

Sie ist erst drei Monate alt und<br />

trotzdem schon Star der UN-Vollversammlung<br />

in New York. Neve Te<br />

ArohaArdernist mit ihren Elternangereist.<br />

Während ihre Mutter, Neuseelands<br />

Premierministerin Jacinda<br />

Ardern, bei einem Friedensgipfel am<br />

Tagvor der UN-Generaldebatte eine<br />

Rede hält, sitzt Neve mit Vater Clarke<br />

Gayford, einem neuseeländischen<br />

Jacinda Ardern,<br />

Premier vonNeuseeland,<br />

mit Tochter Neve<br />

New York<br />

Fernseh- und<br />

Radiomoderator,still<br />

im Publikum.<br />

Es ist Neves<br />

erster Auftritt bei<br />

der UN, doch<br />

das „First Baby“<br />

sorgt damit nicht<br />

zum ersten Mal<br />

für internationales<br />

Aufsehen.<br />

Bereits vor<br />

seiner Geburt<br />

versetzte das Mädchen ein ganzes<br />

Land in Aufruhr. Jacinda Ardern war<br />

gerade drei Monate im Amt als Premierministerin,<br />

als sie ihre Schwangerschaft<br />

bekannt gab.Sechs Monate<br />

später war sie die erst zweite Regierungschefin<br />

überhaupt, die während<br />

ihrer Amtszeit ein Kind bekam.Vorihr<br />

schaffte das nur die Pakistanerin Benazir<br />

Bhutto im Jahr 1990.<br />

„Ich bin nicht die erste Frau, die<br />

arbeitet und ein Baby bekommt. Ich<br />

weiß, dass die Umstände etwas speziell<br />

sind, aber das haben schon viele<br />

Frauen vor mir geschafft“, sagte Ardern<br />

imJanuar den Skeptikern, deren<br />

zum Teil sexistischer Kritik sich<br />

die Premierministerin immer wieder<br />

gegenüber sieht.<br />

Im Juni 2018 kam Tochter Neve<br />

zur Welt und sechs Wochen später<br />

nahm die 38-jährige Ardern die Regierungsgeschäfte<br />

wieder auf. Elternpflichten<br />

übernimmt seit diesem<br />

Zeitpunkt hauptsächlich Partner<br />

Clarke Gayford. Ardernselbst betont<br />

immer wieder, dass sie froh sei,<br />

so viel Unterstützung zu genießen<br />

und beispielsweise die Möglichkeit<br />

zu haben, ihr Kind mit zur Arbeit zu<br />

bringen. Auch wenn es für eine funktionierende<br />

Regierung bedeutet, einen<br />

Flug extra auf Kosten der neuseeländischen<br />

Steuerzahler zu organisieren,<br />

um trotz der Regierungsaufgaben<br />

zum Stillen wieder zu<br />

Hause zu sein oder Baby Neve eben<br />

mit zur UN-Vollversammlung zu<br />

bringen, wird eben eine Ausnahme<br />

gemacht. Neve bekam für die UN sogar<br />

einen eigenen Zugangsausweis.<br />

IhrJob wirddarauf als „New Zealand<br />

First Baby“beschrieben.<br />

Politik Seite 5<br />

Großes Problem für Merkel<br />

Der Vertraute der Kanzlerin,<br />

Volker Kauder,verliert seinen<br />

Posten als Fraktionschef.<br />

Das ist auch eine Attacke auf<br />

die CDU-Chefin. Seiten 2und 8<br />

Knabe muss gehen<br />

Chef der Stasiopfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen wird in der Affäre um Sexismus-Vorwürfe entlassen<br />

VonMarkus Decker<br />

Inder Affäreumsexuelle Belästigungen<br />

von Frauen in der<br />

Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen<br />

verliert<br />

Direktor Hubertus Knabe seinen<br />

Posten. Knabe werdeordentlich<br />

gekündigt, zugleich werdeervorläufig<br />

von der Arbeit freigestellt, teilte<br />

die <strong>Berliner</strong> Senatskulturverwaltung<br />

am Dienstag mit.<br />

„Der Stiftungsrat hat kein Vertrauen,<br />

dass Herr Dr. Knabe den<br />

dringend notwendigen Kulturwandel<br />

in der Stiftung einleiten wird, geschweige<br />

denn einen solchen glaubhaft<br />

vertreten kann“, hieß es nach einer<br />

Sitzung des Gremiums zur Begründung.<br />

Der Rat hatte den<br />

Beschluss einstimmig gefasst. Noch<br />

am Montag hatte Knabe mitgeteilt:<br />

„Wenn es Kritik gibt, dann gehört<br />

diese auf den Tisch.“ Er ist seit 2001<br />

Direktor. Knabes Stellvertreter soll<br />

ebenfalls gehen. Dem Vize-Direktor<br />

Helmuth Frauendorfer werde<br />

„schnellstmöglich und zum nächstzulässigen<br />

Termin ordentlich gekündigt“,<br />

teilte der Stiftungsrat mit. Er<br />

war bereits am Montag von Knabe<br />

wegen der Vorwürfe mit sofortiger<br />

Wirkung beurlaubt worden.<br />

In einem kürzlich publik gewordenen<br />

Brief an KulturstaatsministerinMonika<br />

Grütters (CDU) und Berlins<br />

Kultursenator Klaus Lederer<br />

(Linke) hatten mehrere frühere Mitarbeiterinnen,<br />

Volontärinnen und<br />

Praktikantinnen „der Führungsetage“<br />

sexistisches Verhalten vorgeworfen.<br />

Sie formulierten Anschuldigungen<br />

über eine „erschreckende<br />

Regelhaftigkeit übergriffiger Verhaltensmuster“.<br />

Nächtliche SMS und Mobbing<br />

In dem Brief vom Juni beschrieben<br />

die Frauen verbale Belästigungen<br />

mit sexuellem Charakter, „Berichte<br />

über private Aktivitäten wie Puff und<br />

Swinger-Club“, „enge, fast intime<br />

körperliche Nähe und Berührung<br />

wie Streichen über die Arme, enge<br />

Umarmungen“, aufdringliche Einladungen,<br />

nächtliche SMS sowie Mobbing.<br />

Vorallem Frauendorfer stand<br />

dabei im Fokus. Sein Anwalt räumte<br />

Fehlverhalten ein. Gegen Knabe<br />

gebe es keine haltbaren Belästigungsvorwürfe,<br />

aber zumindest Indizien,<br />

heißt es.<br />

Lederer, der Vorsitzender des Stiftungsrates<br />

ist, sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>:„Es<br />

stand die Frage im Raum, ob<br />

wir Herrn Knabe zutrauen, den auf<br />

das Arbeitsklima bezogenen Kulturwandel<br />

in der Gedenkstätte, der offensichtlich<br />

nötig war, voranzubringen.“<br />

Diese Frage sei einstimmig mit<br />

Nein beantwortet worden. Dem Gremium<br />

sei es überdies „wichtig, möglichst<br />

schnell Verhältnisse zu schaffen,<br />

in denen die Mitarbeiter wieder<br />

ihrer Arbeit machen können“.<br />

Aus dem Umfeld des Stiftungsrates<br />

verlautet, die kurzfristige Beurlaubung<br />

Frauendorfersdurch Knabe<br />

und die ebenso kurzfristige Benennung<br />

einer Anti-Diskriminierungsbeauftragten<br />

habe zum Schluss<br />

nicht mehr überzeugt. Schließlich<br />

galten die Belästigungen durch Frauendorfer<br />

seit Jahren auch Knabe als<br />

bekannt. Zudem seien die Vorwürfe<br />

nach Eintreffen des Briefes der<br />

Frauen intensiv geprüft worden. Dabei<br />

habe sich der Verdacht, inHohenschönhausen<br />

habe „ein Klima<br />

der Angst“ geherrscht, bestätigt.<br />

Knabe wirdebenfalls zur Last gelegt,<br />

in der vorigen Woche die Sondersitzung<br />

des Stiftungsrates bekannt gegeben<br />

zu haben –als wäre dies sein<br />

Verdienst gewesen.<br />

Im Stiftungsrat sitzen neben Lederer<br />

je eineVertreterinvon Grütters,<br />

der Senatsjustizverwaltung, dem<br />

Land Sachsen-Anhalt sowie der Vorsitzende<br />

der Union der Opferverbände<br />

Kommunistischer Gewaltherrschaft,<br />

Dieter Dombrowski. Drei<br />

derfünf Mitglieder sind Frauen.<br />

Knabe schon häufig in der Kritik<br />

Knabe selbst soll von der Entscheidung,<br />

sich vonihm zu trennen, trotz<br />

allem überrascht gewesen sein. Der<br />

59-Jährige hatte sich trotz vielerlei<br />

Kritik an ihm und seiner Arbeit in<br />

den vergangenen Jahren immer wieder<br />

halten können. Erst kürzlich hatten<br />

mehrere Fachleute rechtspopulistische<br />

Tendenzen in der Gedenkstätte<br />

beklagt. Knabe trennte sich<br />

daraufhin vomGedenkstättenführer<br />

Siegmar Faust und setzte die Zusammenarbeit<br />

mit dem Förderverein<br />

und dessen mit der AfD sympathisierenden<br />

Vorsitzenden JörgKürschner<br />

vorläufig aus. Kürschner ist wie<br />

Frauendorfer ein langjähriger Weggefährte<br />

des Direktors.<br />

Kommentar Seite 8<br />

DAVIDS/SVEN DARMER<br />

15-Jähriger soll<br />

aus Mordlust<br />

getötet haben<br />

Prozessauftakt im Fall der<br />

<strong>Berliner</strong> Schülerin Keira G.<br />

Rund ein halbes Jahr nach der tödlichen<br />

Messerattacke gegen die<br />

<strong>Berliner</strong> Schülerin KeiraG.muss sich<br />

seit Dienstag ein 15-Jähriger vordem<br />

<strong>Berliner</strong> Landgericht verantworten.<br />

Dem Jugendlichen wird Mord aus<br />

Heimtücke, niederen Beweggründen<br />

und Mordlust vorgeworfen, sagte Gerichtssprecherin<br />

Lisa Jani.„Das ist ein<br />

außergewöhnlicher Fall“, betonte<br />

Anwalt Roland Weber,der dieMutter<br />

der erstochenen 14-Jährigen als Nebenklägerin<br />

begleitete.<br />

KarinG.saß mitschwarzemPullover<br />

undweißem Schal im Saal B218<br />

dem mutmaßlichen Mörder erstmals<br />

persönlich gegenüber. Sie fixierte<br />

den Mitschüler von Keira mit<br />

hochkonzentriertem Blick. Die 41-<br />

Jährige kannte ihn nur aus Erzählungen<br />

ihrer Tochter.<br />

Zum Prozessauftakt schwieg der<br />

deutsche Angeklagte nach Angaben<br />

von Weber. „Wir haben vom Angeklagten<br />

nichts gehört.“ Es könne<br />

aber sein, dass er sich später äußere.<br />

Dass Mordlust bei einem Jugendlichen<br />

angeklagt wird, sei sehr selten.<br />

Das bedeute, aus Freude darüber zu<br />

töten, ein anderes Leben zu vernichten,<br />

so Weber in einer Prozesspause.<br />

Die Verhandlung werde zeigen, ob<br />

sich der Vorwurf bestätige und ob<br />

der Angeklagte überhaupt schuldfähig<br />

sei. Und: „Derzeit kann man zum<br />

Motiv gar nichts sagen“, meinte Weber,<br />

der auch Opferbeauftragter des<br />

Landes Berlins ist.<br />

Eine Jugendstrafkammer des Gerichts<br />

verhandelt hinter verschlossenen<br />

Türen, da der in U-Haft sitzende<br />

Angeklagte erst 15 ist. DieÖffentlichkeit<br />

war nur für etwa zwei Minuten<br />

zugelassen, als eine Schöffin vereidigt<br />

wurde. Der Angeklagte im<br />

grauen Kapuzenshirt verbarg sein<br />

Gesicht hinter einem Stück Papier.<br />

(dpa) Berlin Seite 12<br />

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2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagesthema<br />

Als Angela Merkel kurzvor 18<br />

Uhr den Reichstag über<br />

den Nordeingang verließ,<br />

ging die Sonne gerade unter.<br />

Die Kanzlerin lief die wenigen<br />

Treppenstufen hinab,grüßte kurzPeter<br />

Ramsauer, den ehemaligen Bundesverkehrsminister<br />

und früheren<br />

Landesgruppenvorsitzenden vonder<br />

CSU, der am Fuße der Treppe stand –<br />

einer der vielen, die ihr nicht mehr<br />

besonders wohl gesonnen sind. Anschließend<br />

stieg Merkel in ihre<br />

schwarze Limousine. Mit ernster<br />

Miene.Immerhin, die 64-Jährige trug<br />

ein grünes Jackett. Und grün ist bekanntlich<br />

die Hoffnung.<br />

Hinter Merkel lag eine dreistündige<br />

Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

in der etwas für Unionsverhältnisse<br />

Außergewöhnliches<br />

passiertwar.ImVorfeld der Wahl des<br />

Fraktionsvorsitzenden hatte sich ein<br />

Gegenkandidat zu Amtsinhaber Volker<br />

Kauder gemeldet –Ralph Brinkhaus,<br />

50 Jahre alt, Finanzexperte.<br />

Und bei der Wahl selbst hatte dieser<br />

Brinkhaus dann tatsächlich gewonnen:<br />

mit 125 zu 112 Stimmen –gegen<br />

den Willen der Kanzlerin und den<br />

nicht ganz so starken Willen des<br />

CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer.<br />

Als das Ergebnis auf der Fraktionsebene<br />

des Reichstages bekannt<br />

wurde, kehrte eine seltsame Stille<br />

ein. Man hätte Stecknadeln fallen<br />

hören können. Alle wussten: Das<br />

kann auch Merkels baldiges Ende<br />

bedeuten. Vielleicht.<br />

Gute Rede<br />

Als die Sitzung begann, hatten die<br />

meisten Beobachter Brinkhaus nicht<br />

wirklich auf dem Zettel. Zu unbekannt<br />

sei er,zuwenig charismatisch.<br />

Und überdies: Die Abgeordneten<br />

würden doch nicht ihre Kanzlerin<br />

aus dem Sattel heben wollen. Hinter<br />

verschlossenen Türen ergriffen dann<br />

sowohl Merkel als auch Seehofer für<br />

Kauder das Wort. Und selbstverständlich<br />

sprachen die Kandidaten.<br />

Brinkhaus, der im Alphabet vor<br />

Kauder steht, war als Erster dran. Er<br />

betonte, was er bereits bei seiner<br />

letzten Rede in der Fraktion betont<br />

hatte: dass die Union in der großen<br />

Koalition mehr Profil zeigen müsse<br />

und er dafür sei, sich an den Koalitionsvertrag<br />

zu halten. Die Rede sei<br />

gut gewesen, berichten Teilnehmer.<br />

Volker Kauder wurde abgewählt. Er gilt als enger Vertrauter von Bundeskanzlerin Angela Merkel.<br />

Der Ost-Westfale aus Wiedenbrück<br />

habe damit„noch mal was gerissen“.<br />

Kauder folgte ihm. Seine Botschaft<br />

lautete im Kern:Man könne zwar 100<br />

Prozent Union fordern. Man werde<br />

aber in einer großen Koalition nicht<br />

100 Prozent Union bekommen. Das<br />

war eine Botschaft, die die Abgeordneten<br />

gerade nicht hören wollten.<br />

Noch dazu sei der Auftritt fahrig gewesen,<br />

verlautete aus der Sitzung.<br />

Nach 16 Uhr schritten die Parlamentarier<br />

zu den Wahlkabinen. Allein,<br />

dass esWahlkabinen gab,also geheim<br />

abgestimmt wurde, war für Unionsverhältnisse<br />

eine Sensation. In den<br />

Kabinen votierten sie mehrheitlich<br />

Unionsfraktion<br />

Ralph Brinkhaus, der Herausforderer von Volker Kauder, galt eher als Zählkandidat.<br />

Jetzt ist er der neue Vorsitzende der größten Regierungsfraktion im Bundestag.<br />

Mehr als ein Denkzettel<br />

VonMarkus Decker<br />

„Ich freue mich<br />

auf die gute Zusammenarbeit<br />

für die Zukunft.“<br />

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt<br />

begrüßt die Wahl Ralph Brinkhaus’ zum<br />

neuen Chef der Unionsfraktion.<br />

DPA/MICHAEL KAPPLER<br />

für Brinkhaus –und quittierten das<br />

Ergebnis mit, wie sich ein Zeuge hinterher<br />

erinnerte,„erschrockenem Applaus“.<br />

Erst jetzt begriffen die Abgeordneten<br />

offenbar, was hinter ihnen<br />

lag –eine kleine Revolte.Anderenennen<br />

es auch Demokratie.Der 69-jährige<br />

Kauder, seit 13Jahren imAmt,<br />

wardsehrbald nicht mehr gesehen.<br />

Anders als kurz darauf der CSU-<br />

Landesgruppenvorsitzende Alexander<br />

Dobrindt, der Brinkhaus im<br />

Schlepptau hatte. „Ich gratuliere dir<br />

ganz ausdrücklich, Ralph“, sagte<br />

Dobrindt, wandte sich an seinen<br />

Kollegen und fügte hinzu: zu diesem<br />

„herausfordernden Amt“. Brinkhaus<br />

schien so erschrocken wie jene, die<br />

ihn soeben gewählt hatten. Und<br />

seine Miene war mindestens so ernst<br />

wie die der Kanzlerin. „Ich freue<br />

mich riesig über das Wahlergebnis“,<br />

behauptete er, während das Gesicht<br />

einen anderen Schluss nahelegt.<br />

Jetztgeheesdarum, sich schnell wieder<br />

an die Arbeit zu machen. „Wir<br />

haben anspruchsvolle Projekte vor<br />

uns“, so Brinkhaus. Die Menschen<br />

erwarteten, dass die Sache im Zentrum<br />

stehe. Der Nachfolger unterstrich<br />

zugleich, dass er großen Respekt<br />

vor der Leistung seines Vorgängers<br />

habe.<br />

„Ein Aufstand gegen Merkel“<br />

Eingeweihte sagen, Kauder habe die<br />

überwiegend Merkel-kritische Ost-<br />

CDUgegen sich gehabt und vermutlich<br />

etwa zwei Drittel der CSU-Landesgruppe.Dabei<br />

habe die Aufforderung<br />

von oben –sprich: der Merkel-<br />

Leute –, doch bitteschön deren<br />

Vertrauten Kauder zu wählen, eher<br />

das Gegenteil bewirkt. Schließlich<br />

seien die Abgeordneten ja am Wochenende<br />

erst wieder in ihren Wahlkreisen<br />

für das Desaster um Verfassungsschutzpräsident<br />

Hans-Georg<br />

Maaßen „verprügelt“ worden, das<br />

die Regierungschefin mit angerichtet<br />

habe. Merkel, bedeutet das,<br />

dringt nicht mehr durch.<br />

Am Rande gab ein rauchender<br />

SPD-Parlamentarier zu Protokoll:<br />

„Ich dachte,wir seien chaotisch.“ Jedenfalls<br />

sei das Verhalten der Union<br />

rational nicht zu erklären. FDP-Chef<br />

Christian Lindner nennt die Wahl<br />

später ein „Zeichen gegen eine Fortsetzung<br />

der großen Koalition auf<br />

Dauer“. Bundestagsvizepräsident<br />

Thomas Oppermann (SPD) twittert:<br />

„Das ist ein Aufstand gegen Merkel.“<br />

Nach Dobrindt und Brinkhaus<br />

trat die Regierungschefin persönlich<br />

vor die Mikrofone. Ihre Ausführungen<br />

dauerten nicht einmal eine Minute.<br />

Merkel sprach von einer „Niederlage“,<br />

an der es „nichts zu beschönigen“<br />

gebe,und dass dies„eine<br />

Stunde der Demokratie“ sei. Im Übrigen<br />

werde sie „Ralph Brinkhaus,<br />

wo immer ich das kann, auch unterstützen“.<br />

Dieser Satz zeigt mehr alles<br />

andere den Machtverlust an. Bei<br />

Kauder war es immer umgekehrt. Er<br />

unterstützte Merkel, je länger, desto<br />

mehr –und ist nun darüber gefallen.<br />

Für wendas Herz vonRalph Brinkhaus<br />

schlägt, zeigt schon ein<br />

flüchtiger Blick auf seinen Schreibtisch.<br />

Da steht ein weißer Keramik-<br />

Geißbock. DerWestfale ist auch Mitglied<br />

im 1. FC Köln Fanclub des Bundestags,<br />

der „Koalition Rut-Wiess“.<br />

1968 in Rheda-Wiedenbrück geboren,<br />

wagt Brinkhaus (50) ein wenig<br />

die Revolution –und siegt.<br />

Nichtgegen die Kanzlerin<br />

Er suchte die Kampfabstimmung<br />

über denVorsitz der Bundestagsfraktion<br />

gegen den Langzeit-Chef und<br />

Vertrauten vonBundeskanzlerin Angela<br />

Merkel, Volker Kauder (beide<br />

CDU). Immerhin informierte der<br />

bisherige Stellvertreter Brinkhaus<br />

brav vorabdie Kanzlerin und Kauder<br />

darüber.Und er verliertüber Kauder<br />

kein böses Wort.Erist auch nicht der<br />

Typ, der in den Hinterzimmern um<br />

Stimmen feilscht. Sein Programm:<br />

Nach 13 Jahren Kauder brauche es<br />

neue Köpfe, Aufbruch, frischen<br />

Wind. „Ich kandidiere für neuen<br />

Schwung in der Fraktion, nicht gegen<br />

die Kanzlerin“, betont er.<br />

Brinkhaus trat schon mit 16 Jahrender<br />

Jungen Union bei und wechselte<br />

von dort noch in seiner Schulzeit<br />

in die CDU. Nach Abitur und<br />

Wehrdienst bei den Panzerjägernim<br />

Der Neue<br />

Revoluzzer aus Westfalen<br />

Ralph Brinkhaus zeigt sich nüchtern: „Ich freue mich riesig über das Wahlergebnis.“ AFP<br />

westfälischen Augustdorf schloss<br />

sich ein Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Universität Hohenheim<br />

an. Er wird Steuerberater<br />

und Wirtschaftsprüfer, zunächst in<br />

der Industrie, 2004 dann als Selbstständiger.<br />

Seit 2009 hat er sich bei<br />

den Bundestagswahlen drei Mal in<br />

Folge das Direktmandat im Wahlkreis<br />

Gütersloh gesichert.<br />

Brinkhaus hat sich als Finanzund<br />

Haushaltspolitiker einen Namen<br />

gemacht, leise und freundlich<br />

im Ton, durchsetzungsstark in der<br />

Sache. Anfangs belächelt für seine<br />

Kandidatur, zog er westfälisch-stur<br />

das Ding durch.<br />

Der neue Fraktionschef meint,<br />

man müsse viel stärker für den Zusammenhalt<br />

im Land kämpfen –<br />

aber nicht mit immer höheren Sozialleistungen.<br />

„Wir können die Gräben<br />

in der Gesellschaft nicht mit<br />

Haushaltsmitteln zuschütten.“<br />

Anders als Kauder, der sich anfangs<br />

niemals mit AfD-Politikern in<br />

eine Talkshow setzen wollte, will<br />

Brinkhaus verstärkt „mit jenen ins<br />

Gespräch kommen, die sich vonuns<br />

abgewandt haben“. Auch im Mittelstand<br />

gebe es immer mehr Protestwähler,<br />

„um die wir uns stärker als<br />

bisher kümmernmüssen“, so Brinkhaus.<br />

(dpa/pi.)<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute verdecken immer wieder Wolken die Sonne, in wenigen Fällen auch<br />

längere Zeit. Dabei werden 16bis 19 Grad gemessen, und der Wind weht<br />

schwach bis mäßig aus südwestlichen Richtungen. Inder Nacht gibt es<br />

stellenweise Wolken, zeitweise funkeln jedoch die Sterne, und die Temperaturen<br />

sind bei 10 bis 7Grad anzutreffen.<br />

Biowetter: Die Wetterlage bringt<br />

den Kreislauf inSchwung. Rheumaschmerzen<br />

werden verstärkt. Menschen,<br />

die unter Bluthochdruck<br />

Wittenberge<br />

leiden, müssen mit Beeinträchtigungen<br />

ihres Wohlbefindens<br />

6°/18°<br />

rechnen.<br />

Pollenflug: Eine allergene Belastung<br />

durch Pollen ist momentan<br />

nicht vorhanden.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 18Grad.<br />

Wind: schwach aus Südwest.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

4°/19° 6°/18°<br />

Luckenwalde<br />

5°/18°<br />

Cottbus<br />

4°/17°<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

Sonnabend<br />

sonnig wolkig wolkig<br />

10°/21° 10°/17° 6°/15°<br />

Prenzlau<br />

7°/16°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

5°/17°<br />

VomWesten des Kontinents über Mitteleuropa bis in den Osten erstreckt sich<br />

Hoch Schorse. Nach örtlichem Frühnebel gibt es dort erneut viel Sonnenschein<br />

bei nur wenigen Wolken. Ein Tief über Lappland bringt in Skandinavien und Finnland<br />

dichte Wolken mit zum Teil kräftigen Regenfällen. Am westlichen Mittelmeer<br />

ist es unterdessen leicht gewittrig.<br />

Sylt<br />

12°/16°<br />

Hannovern<br />

6°/18°<br />

Köln<br />

6°/20°<br />

Saarbrücken<br />

4°/20°<br />

Konstanz<br />

5°/21°<br />

Hamburg<br />

7°/18°<br />

Erfurt<br />

4°/18°<br />

Frankfurt/Main<br />

6°/21°<br />

Stuttgart<br />

4°/21°<br />

Rostock<br />

8°/16°<br />

Magdeburg<br />

6°/19°<br />

Nürnberg<br />

3°/18°<br />

München<br />

4°/19°<br />

Rügen<br />

9°/16°<br />

Dresden<br />

5°/17°<br />

Deutschland: Heute scheint bei einigen<br />

Wolken verbreitet die Sonne.<br />

Ihre Höchstwerteerreichen die Temperaturen<br />

mit 16 bis 21Grad. Die<br />

niedrigsten Wertesind bei 12bis<br />

6Grad anzutreffen. Der Wind weht<br />

schwach bis mäßig aus Südwest.<br />

Morgen liegen die Temperaturen bei<br />

maximal 17 bis 24Grad. Dazu wechseln<br />

sich viel Sonne und ein paar<br />

Wolken ab. Der Wind weht schwach<br />

bis mäßig aus südwestlichen Richtungen.<br />

Meerestemperaturen:<br />

Ostsee: 13°-18°<br />

Nordsee: 14°-18°<br />

Mittelmeer: 23°-30°<br />

Ost-Atlantik: 16°-22°<br />

Mondphasen: 02.10. 09.10. 16.10. 24.10.<br />

Sonnenaufgang: 06:58 Uhr Sonnenuntergang: 18:55 Uhr Mondaufgang: 19:54 Uhr Monduntergang: 08:03 Uhr<br />

Lissabon<br />

33°<br />

Las Palmas<br />

31°<br />

Madrid<br />

28°<br />

Reykjavik<br />

8°<br />

Dublin<br />

20°<br />

London<br />

22°<br />

Paris<br />

22°<br />

Bordeaux<br />

29°<br />

Palma<br />

28°<br />

Algier<br />

29°<br />

Nizza<br />

24°<br />

Trondheim<br />

10°<br />

Oslo<br />

20°<br />

Stockholm<br />

16°<br />

Kopenhagen<br />

17°<br />

Berlin<br />

18°<br />

Mailand<br />

20°<br />

Tunis<br />

26°<br />

Rom<br />

23°<br />

Warschau<br />

13°<br />

Wien<br />

17° Budapest<br />

17°<br />

Palermo<br />

23°<br />

Kiruna<br />

6°<br />

Oulu<br />

10°<br />

Dubrovnik<br />

23°<br />

Athen<br />

21°<br />

St. Petersburg<br />

12°<br />

Wilna<br />

11°<br />

Kiew<br />

12°<br />

Odessa<br />

14°<br />

Varna<br />

18°<br />

Istanbul<br />

19°<br />

Iraklio<br />

23°<br />

Archangelsk<br />

11°<br />

Moskau<br />

10°<br />

Ankara<br />

12°<br />

Antalya<br />

31°<br />

Acapulco 34° wolkig<br />

Bali 37° heiter<br />

Bangkok 34° heiter<br />

Barbados 30° wolkig<br />

Buenos Aires 21° bewölkt<br />

Casablanca 30° sonnig<br />

Chicago 18° sonnig<br />

Dakar 31° bewölkt<br />

Dubai 37° sonnig<br />

Hongkong 33° heiter<br />

Jerusalem 28° sonnig<br />

Johannesburg 29° heiter<br />

Kairo 32° sonnig<br />

Kapstadt 18° Regen<br />

Los Angeles 28° heiter<br />

Manila 31° Gewitter<br />

Miami 34° heiter<br />

Nairobi 31° heiter<br />

Neu Delhi 34° sonnig<br />

New York 29° Gewitter<br />

Peking 22° heiter<br />

Perth 21° heiter<br />

Phuket 32° Gewitter<br />

Rio de Janeiro 35° heiter<br />

San Francisco 29° heiter<br />

Santo Domingo 30° wolkig<br />

Seychellen 28° heiter<br />

Singapur 32° wolkig<br />

Sydney 18° Schauer<br />

Tokio 20° Regen<br />

Toronto 24° wolkig


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 3 *<br />

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Seite 3<br />

Der verräterische Satz<br />

Spurensicherung am Tatort. Bis heute gibt es Kritik und Zweifel an den Ermittlungen der Behörden nach dem Attentat.<br />

DPA/ISTVAN BAJZAT<br />

Der Wegzur Gaudi auf der Wies’n<br />

führt aneiner zentimeterdicken<br />

rostigen Stahlwand vorbei. Die<br />

etwa acht Meter lange, einen<br />

Halbkreis bildende Wand steht am Haupteingang<br />

des Münchner Oktoberfestes. Der<br />

Stahl ist an vielen Stellen von unregelmäßig<br />

geformten Löchern durchbrochen, als hätten<br />

Splitter einer Bombe eingeschlagen. Die<br />

Perforationen im Stahl sollen an die Wucht<br />

der Detonation erinnern, die sich vor38Jahrenandieser<br />

Stelle ereignet hat.<br />

Am Abend dieses 26. September 1980, einem<br />

Freitag, war um 22.19 Uhrineinem Abfallkorb<br />

am Haupteingang zur Theresienwiese<br />

ein Sprengsatz detoniert. Die Druckwelle<br />

war so stark, dass noch 23 Meter vom<br />

Explosionsort entfernt Menschen gefunden<br />

wurden, die Splitter der Bombe getötet hatte.<br />

Der bis heute schwerste Terroranschlag in<br />

der Geschichte der Bundesrepublik forderte<br />

13 Todesopfer und mehr als 200 Verletzte,<br />

darunter 68 Schwerverletzte.Einigen vonihnen<br />

mussten Gliedmaßen amputiert oder<br />

innereOrgane entfernt werden.<br />

EinBrief aus dem Innenministerium<br />

Bis heute sind die Hintergründe dieses Attentats<br />

nicht aufgeklärt, bis heute halten Politik<br />

und Justiz an der Einzeltäterthese fest,<br />

wonach der verwirrte und sexuell frustrierte<br />

Neonazi Gundolf Köhler aus eigenem Antrieb<br />

heraus die Bombe gezündet haben soll,<br />

die auch ihn das Leben kostete. Nun aber<br />

könnte ausgerechnet ein Schreiben aus dem<br />

Bundesinnenministerium diesen Ermittlungen<br />

einen neuen Schub verleihen. Der Brief<br />

gibt –offenbar versehentlich –einen Hinweis<br />

auf eine sogenannte Vertrauensperson deutscher<br />

Dienste, der im Oktoberfestattentat<br />

eine wichtige Rolle zugeschrieben wird. Dieser<br />

mögliche V-Mann steht bis heute im Verdacht,<br />

dem Attentäter Gundolf Köhler den<br />

Sprengstoff für die Bombe geliefertzuhaben.<br />

Es geht um Heinz Lembke, einen fanatischen<br />

Neonazi, Rechtsterroristen und Waffennarr.Lembke,1937<br />

in Stralsund geboren,<br />

war noch vor dem Mauerbau in den Westen<br />

gegangen und hatte sich dort sehr schnell<br />

der rechtsextremen Szene angeschlossen.<br />

Als er 1968 bei den niedersächsischen Kommunalwahlen<br />

für die NPD kandidierte,lebte<br />

der gelernte Forstarbeiter bereits in der Lüneburger<br />

Heide; später war er als Forstwirtschaftsmeister<br />

in Oechtringen im Landkreis<br />

Uelzen tätig.<br />

Seine zivile Tätigkeit als Förster nutzte<br />

Lembke dazu, im Süsinger Forst bei Uelzen<br />

ein riesiges, auf Dutzende Erddepots verteiltes<br />

Waffenlager anzulegen. In wessen Auftrag<br />

dies geschah, woher Gewehre, Pistolen, Panzerfaustgranaten<br />

und militärischer Sprengstoff<br />

in den Depots stammten und wofür sie<br />

13 Menschen starben bei dem Anschlag auf das Oktoberfest vor genau<br />

38 Jahren, mehr als 200 wurden verletzt. Bis heute gilt der Neonazi<br />

Gundolf Köhler,der die Bombe legte, als Einzeltäter.Dochnun gibt es<br />

Hinweise, dass ein V-Mann des Verfassungsschutzes darin verwickelt ist<br />

verwendet werden sollten, ist bis heute eines<br />

der ungelösten Rätsel. Dabei war Lembke bereits<br />

einenTagnach der Explosion an derTheresienwiese<br />

insVisier der Ermittler geraten.<br />

Der Hinweis auf ihn kam von den beiden<br />

Rechtsterroristen Sibylle Vorderbrügge und<br />

Raymund Hörnle. Sie hatten 1980 als Mitglieder<br />

der vom Anwalt Manfred Roeder geführten<br />

Terrorzelle Deutsche Aktionsgruppen<br />

(DA) mehrere Sprengstoff- und Brandanschläge<br />

auf Flüchtlingsheime verübt, was<br />

zweiVietnamesen das Leben kostete.Anfang<br />

September 1980 war die Gruppe zerschlagen<br />

worden. Schon einen Tag nach dem Anschlag<br />

in München gaben Vorderbrügge und<br />

Hörnle der Bundesanwaltschaft den Tipp,<br />

dass Lembke den Sprengstoff für die Bombe<br />

auf dem Oktoberfest gelieferthaben könnte.<br />

Kurz vorihrer Verhaftung, erklärte Hörnle in<br />

der Vernehmung, habe er zusammen mit<br />

Vorderbrügge und Roeder Lembke besucht,<br />

um ihn für die DA zu rekrutieren. „Herr<br />

Lembke zeigte uns verschiedene Sprengstoffarten,<br />

Zünder, Lunten, Plastiksprengstoff<br />

und militärischen Sprengstoff“, sagte<br />

Hörnle aus.<br />

Tatsächlich ist bis heute ungeklärt, wie<br />

der vermeintliche Einzeltäter von München<br />

an den Sprengstoff für seine Bombe gelangte.Essteht<br />

nicht einmal fest, ob er selbst<br />

die Bombe gebaut hat oder vonDritten übergeben<br />

bekam. Nach der Aussage der beiden<br />

inhaftierten DA-Terroristen durchsuchte die<br />

Polizei Lembkes Forsthaus in Oechtringen.<br />

Vergeblich, weder Waffen noch Sprengstoff<br />

wurden dortgefunden.<br />

Erst 13 Monate nach dem Oktoberfestattentat<br />

kamen die Ermittler Lembke doch<br />

noch auf die Spur. Am26. Oktober 1981 war<br />

der Waldarbeiter Fritz Arndt wenige Kilometer<br />

südlich vonLembkes Forsthaus damit beschäftigt,<br />

eine Sandgrube einzuzäunen. Als<br />

er das Loch für einen Zaunpfeiler aushob,<br />

stieß er in 40 Zentimeter Tiefe plötzlich auf<br />

vier in Folie verpackte Kisten. Sie enthielten<br />

Munition und Sprengstoff. Er alarmierte die<br />

Polizei, die daraufhin Lembke festnahm.<br />

Schon einen Tagspäter fanden die Beamten<br />

an einer anderen Stelle zwei weitere Kisten,<br />

VonAndreas Förster<br />

in denen sich unter anderem ein Inhaltsverzeichnis<br />

von weiteren 30 Erddepots voller<br />

Waffen und Sprengstoff fand.<br />

Nun zeigte sich auch Lembke kooperativ.<br />

Er half den Ermittlern dabei, bis Mitte November<br />

insgesamt 82 Kisten in weiteren 29<br />

Erdverstecken zu finden. Sieenthielten knapp<br />

160 Kilogramm Sprengstoff sowie Sprengkapseln<br />

und -schnur, ein Dutzend Gewehre und<br />

Pistolen, Panzerfaustgranaten und Handgranaten,<br />

Schalldämpfer,Zielfernrohre, mehr als<br />

13 000 Schuss Munition und Schutzausrüstungen<br />

gegen ABC-Waffen. Auch militärische<br />

Handbücher lagerten in den Kisten.<br />

Gundolf Köhler legte die Bombe –<br />

und starb bei dem Anschlag. IMAGO<br />

Nurdie Lage eines Verstecks,das vonihm<br />

als „Depot 82“ bezeichnet wurde, verriet<br />

Lembke nicht. Er tat dies –soheißt es in der<br />

am 2. Dezember 1982 verfassten Einstellungsverfügung<br />

zum Ermittlungsverfahren –<br />

„mit der Begründung, sein Inhalt könne andere<br />

Personen belasten“. Die Polizei fand<br />

dann auch tatsächlich „Depot 82“ nie, trotz<br />

aufwendiger Suche, bei der sogar ein Flugzeug<br />

mit Infrarotkameraeingesetzt wurde.<br />

Welches Geheimnis barg „Depot 82“? Es<br />

gibt viele Spekulationen darüber: Bewahrte<br />

Lembke in dem Versteck Notizen über die<br />

Struktur eines bundesweiten Neonazi-Un-<br />

tergrundnetzes auf? Lembke konnte keine<br />

Angaben mehr zu Herkunft und Zweck der<br />

Depots machen –amMorgen des 1. November<br />

1981, Stunden voreiner vonihm als umfassend<br />

angekündigten Aussage vorder Bundesanwaltschaft,<br />

wurde er an einem Kabel<br />

erhängt in seiner Lüneburger Gefängniszelle<br />

aufgefunden. Die Behörden stuften seinen<br />

Tod als Selbstmord ein. Die Ermittlungen<br />

wurden eingestellt und Lembke als Einzelgänger<br />

bezeichnet, der die Depots aus<br />

Furcht voreiner sowjetischen Invasion allein<br />

angelegt habe.<br />

Der Münchner Rechtsanwalt Werner<br />

Dietrich ist seit 1980 damit befasst, im Auftrag<br />

mehrerer Anschlagsopfer den ungeklärten<br />

Fragen im Zusammenhang mit dem Oktoberfestattentat<br />

nachzugehen. 2014, nach<br />

einem mehr als drei Jahrzehnte langen Ringen<br />

mit den Behörden, konnte er die alten<br />

Spurenakten der Sonderkommission (Soko)<br />

„Theresienwiese“ einsehen. In den knapp<br />

10 000 Seiten umfassenden 28 Ordnern sind<br />

insgesamt 887 Spuren zum Oktoberfestattentat<br />

dokumentiert, die das Bayerische<br />

Landeskriminalamt seinerzeit registrierte.<br />

Unter „Spur 253“ findet sich auch der Hinweis<br />

der beiden DA-Terroristen auf Lembke<br />

sowie die Information über den Fund der<br />

Waffenverstecke im Süsinger Forst. „Tatsächlich<br />

sind die Beamten der Soko dieser<br />

Spur aber nie nachgegangen“, sagt Dietrich<br />

heute.„Das ist nicht zu erklären.“ Allerdings<br />

fiel dem Anwalt eine Bemerkung in der Akte<br />

zur „Spur 253“ auf: „Erkenntnisse über<br />

Lembke sind nur zum Teil gerichtsverwertbar“,<br />

steht dort. Für Dietrich ein auffälliger,<br />

wenn nicht gar verräterischer Vermerk: „Solche<br />

Sätze gibt es in Ermittlungsakten in der<br />

Regel nur bei V-Leuten oder Mitarbeitern<br />

vonGeheimdiensten.“<br />

Dietrichs Entdeckung war Anlass für die<br />

Grünen-Bundestagsfraktion, im Oktober<br />

2014 die Bundesregierung danach zu fragen,<br />

ob Heinz Lembke V-Mann einer deutschen<br />

Sicherheitsbehörde war. Berlin jedoch verweigerte<br />

unter Verweis auf das „Staatswohl“<br />

eine Auskunft. Grüne und Linke gaben sich<br />

damit nicht zufrieden und zogen vor das<br />

Bundesverfassungsgericht. Erst als dies ihnen<br />

im Juni 2017 teilweise recht gegeben<br />

hatte,beantwortete die Bundesregierung die<br />

Frage der Grünen nach dem toten braunen<br />

Förster: „Der Bundesregierung liegen keine<br />

Erkenntnisse vor, dass Heinz Lembke eine V-<br />

Person einer Sicherheitsbehörde des Bundes<br />

oder eines Landes war“, heißt es in der nachgereichten<br />

Antwort. Diese Feststellung muss<br />

jetzt aber in Zweifel gezogen werden.<br />

Wasaneinem Schreiben vom 5.Juli 2018<br />

liegt, mit dem sich der Staatssekretär im<br />

Bundesinnenministerium, Hans-Georg Engelke,<br />

anden Vorsitzenden des Bundestags-<br />

Untersuchungsausschusses zum <strong>Berliner</strong><br />

Weihnachtsmarktattentat, Armin Schuster<br />

(CDU), wandte. Esging darin um einen Beweisantrag<br />

des Ausschusses, der die Verbindungsführer<br />

eines vom BfV geführten V-<br />

Mannes in der <strong>Berliner</strong> Fussilet-Moschee als<br />

Zeugen hören wollte. Engelke wies in dem<br />

Schreiben das Ansinnen der Parlamentarier<br />

zurück und berief sich dabei auf das am Fall<br />

von Heinz Lembke festgemachte Urteil des<br />

Bundesverfassungsgerichts vom Juni 2017.<br />

Diedarin beschriebenen Grundsätzezur Geheimhaltungsbedürftigkeit<br />

bei Quellenoperationen<br />

gelten –soschreibt Engelke –„umso<br />

mehr,dasichdie Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />

auf eine lange abgeschlossene<br />

Quellenoperation bezieht und<br />

die betroffene Vertrauensperson bereits seit<br />

1981 verstorben ist“.<br />

Neue Fragen an die Ermittler<br />

Einverräterischer Satz: Denn damit bestätigt<br />

Engelke,dass der Neonazi Lembke also doch<br />

Quelle und Vertrauensperson einer Sicherheitsbehörde<br />

war, was die Bundesregierung<br />

2017 noch bestritten hatte.Für Rechtsanwalt<br />

Dietrich wäre die Enthüllung, dass Lembke<br />

mit Nachrichtendiensten kooperierte, keine<br />

Überraschung. „Ich habe in den Akten Vermerke<br />

gefunden, wonach Informationen<br />

über die Waffenfunde in Niedersachsen an<br />

insgesamt sieben Behörden gingen, darunter<br />

auch an alle deutschen Nachrichtendienste“,<br />

sagt er. „Wäre das auch passiert,<br />

wenn es sich bei Lembke um einen durchgeknallten<br />

Förster gehandelt hätte,wie man es<br />

uns bis heute weismachen will? Ich denke<br />

nicht.“Wenn es sich bestätigen sollte,dass er<br />

V-Mann gewesen ist, „dann stellen sich auch<br />

ganz neue Fragen zum Handeln der Behörden<br />

vor und nach dem Attentat, aber auch<br />

zum angeblichen Selbstmord Lembkes“, so<br />

Dietrich.<br />

Andreas Förster<br />

meint, dass die Hintergründe des Attentats<br />

noch immer ungeklärtsind.


4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Grüne wollen Klimaschutz<br />

ins Grundgesetz schreiben<br />

DieGrünen wollen den Klimaschutz<br />

im Grundgesetz verankern. Die<br />

Bundestagsfraktion will für einen<br />

entsprechenden Gesetzentwurf<br />

stimmen, wie die Süddeutsche <strong>Zeitung</strong><br />

berichtete.Unter anderem soll<br />

demnach festgeschrieben werden,<br />

dass„völkerrechtlich verbindliche“<br />

Klimaschutzziele„alle staatliche Gewalt“<br />

unmittelbar binden. (AFP)<br />

Arzt der Colonia Dignidad<br />

muss nicht ins Gefängnis<br />

DerfrühereArztder berüchtigten<br />

Sekte Colonia Dignidad in Chile,<br />

Hartmut Hopp,muss nicht ins Gefängnis.Das<br />

in dem Urteil der chilenischen<br />

Justiz dargestellteVerhalten<br />

Hopps sei nach deutschem Recht<br />

nicht strafbar,teilte das Düsseldorfer<br />

Oberlandesgericht am Dienstag<br />

mit. DieEntscheidung sei abschließend.<br />

Hopp war 2011 in Chile wegen<br />

Beihilfe zu sexuellem Kindesmissbrauch<br />

in 16 Fällen zu fünf Jahren<br />

Haft verurteilt worden. Bevorseine<br />

Strafe rechtskräftig wurde,floh er<br />

nach Deutschland. (dpa)<br />

Kein Schadenersatz<br />

für Yücel<br />

Eintürkisches Gericht hat den Antrag<br />

des Welt-Korrespondenten<br />

Deniz Yücel auf Entschädigung für<br />

seine einjährige Haftzeit zurückgewiesen.<br />

DasIstanbuler Gericht habe<br />

bei einer Verhandlung am Dienstag<br />

den Antrag des deutsch-türkischen<br />

Journalisten zur Zahlung von2,9<br />

Millionen Lirawegen„unrechtmäßiger<br />

Inhaftierung“ abgelehnt, sagte<br />

ein Vertreter vonReporter ohne<br />

Grenzen (RSF). (AFP)<br />

Cyber-Attackeauf<br />

Internetseite von RWE<br />

DerEnergiekonzernRWE untersucht<br />

eine Cyber-Attacke,die die Internetseite<br />

der FirmaamMontag<br />

lahmgelegt hatte.Das Unternehmen<br />

habe Strafanzeige gegen Unbekannt<br />

erstattet, sagte ein Sprecher.Am<br />

Dienstagmorgen lief die Seite nach<br />

Auskunft des Sprechers wieder wie<br />

üblich. (dpa)<br />

Portugal nimmt zehn<br />

„Aquarius2“-Flüchtlinge auf<br />

Die Crewder „Aquarius2“ rettete in den<br />

letzten Tagen 58 Flüchtlinge.<br />

DPA<br />

Dievom Rettungsschiff „Aquarius2“<br />

geretteten Flüchtlinge dürfen in<br />

Malta an Land gehen und werden<br />

dann auf vier EU-Staaten verteilt.<br />

Deutschland habe sich zur Aufnahme<br />

von15der 58 Flüchtlinge bereit<br />

erklärt, hieß es am Dienstag aus<br />

der französischen Regierung. Die<br />

übrigen Flüchtlinge sollen nach<br />

Frankreich, Spanien und Portugal<br />

gebracht werden. (dpa)<br />

Labour offen für zweites<br />

Brexit-Referendum<br />

DieDelegierten des Labour-Parteitags<br />

haben am Dienstag mit großer<br />

Mehrheit für die Option eines zweiten<br />

Brexit-Referendums gestimmt.<br />

Auch eine Abkehr vomEU-Austritt<br />

sollte nicht ausgeschlossen werden,<br />

forderte Brexit-Schattenminister Keir<br />

Starmer in einer Rede.(dpa)<br />

Der jahrzehntelange sexuelle Missbrauch vor allem von Jungen durch Geistliche ist das Hauptthema der katholischen Bischofskonferenz in Fulda.<br />

„Null Toleranz sieht anders aus“<br />

Ein Missbrauchsopfer ist empört über den Umgang der katholischen Kirche mit den Tätern<br />

VonJulia Haak<br />

Am Abend, bevor in Fulda<br />

die große Missbrauchsstudie<br />

der katholischen Kirche<br />

vorgestellt wird, meldet<br />

sich eins der <strong>Berliner</strong> Opfer am<br />

Telefon. DerGeistliche,der ihn einst<br />

missbrauchte,sei wieder in Amt und<br />

Würden, sagt er.„Er darfmittlerweile<br />

wieder als Priester tätig sein, zwar<br />

ohne eigene Gemeinde, ,nur’ zur<br />

Aushilfe .“ Aber ihn regt das auf. „Ich<br />

habe den Eindruck, dass man sich<br />

hier gerne hinter abstrakten Zahlen<br />

und Fallkonstellationen versteckt.<br />

Ein Null-Toleranz-Ansatz in jedem<br />

konkreten Fall sieht zumindest anders<br />

aus“, sagt er.<br />

Wirhaben über den Fall vonPeter<br />

Beyer (Name geändert) vor Jahren<br />

mehrfach berichtet. Beyer war 16<br />

Jahrealt, als ihn Mitte der 90er-Jahre<br />

der damalige Kaplan einer Steglitzer<br />

Gemeinde in eine sexuelle Beziehung<br />

verwickelte.Ein fast 40 Jahrealter<br />

Mann. Einen Skandal verursachte<br />

das damals nicht, obwohl Beyers<br />

Mutter bis hin zum Kardinal das Gespräch<br />

suchte. Der Kaplan wurde<br />

trotz der Vorwürfe versetzt und zum<br />

Priester geweiht. Beyer verdrängte<br />

das Erlebte.2010, in der Debatte um<br />

die Vielzahl der Missbrauchsfälle am<br />

VonJoachim Frank, Fulda<br />

Mit einer Bitte um Entschuldigung<br />

und der Ankündigung<br />

struktureller Konsequenzen hat die<br />

Deutsche Bischofskonferenz auf den<br />

tausendfachen sexuellen Missbrauch<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

durch katholische Geistliche in<br />

den vergangenen 70 Jahren reagiert.<br />

DieVorlage einer umfassenden Studie<br />

mit Zahlen aus den 27 deutschen<br />

Bistümern nannte der Vorsitzende<br />

der Bischofskonferenz, Kardinal<br />

Reinhard Marx, in Fulda einen<br />

„Wendepunkt“. Er schäme sich „für<br />

das Vertrauen, das zerstört wurde“.<br />

Die Tragweite dieser Verbrechen im<br />

Raum der Kirche sei ihm und vielen<br />

Verantwortlichen in der Kirche lange<br />

nicht klar gewesen.<br />

DerForensische Psychiater Harald<br />

Dreßing, Koordinator des Forscherverbunds<br />

der Universitäten Mannheim,<br />

Heidelberg und Gießen sagte,<br />

ein „komplexes Zusammenspiel von<br />

sexueller Unreife und abgewehrten<br />

oder verleugneten homosexuellen<br />

Neigungen“ von Priestern in einer<br />

„teilweise auch offen homophonen<br />

Dunkelfeld von unbekanntem Ausmaß<br />

Forscher stellen Studie im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz vor<br />

Umgebung“ könne eine Erklärung für<br />

das Überwiegen männlicher Opfer<br />

beim Missbrauch durch katholische<br />

Geistliche bieten. Solchen Befunden<br />

müsse sich die Kirche stellen, wenn<br />

sie den Missbrauch ernsthaft und<br />

„auch mit dem MutzurVeränderung“<br />

aufarbeiten wolle.<br />

Wie inden Medien schon vorab<br />

zu lesen war, ermittelten die Forscher<br />

aus mehr als 38 000 Personalakten<br />

3677 Opfer und 1670 Beschuldigte.<br />

Diese Zahl entspricht einer<br />

Quote von mehr als vier Prozent<br />

der Geistlichen im Dienst der Bistümer.<br />

Die katholischen Orden waren<br />

in die Studie nicht einbezogen. Dreßing<br />

sprach mit Blick auf die Zahlen<br />

von „unteren Schätzgrößen“. Das<br />

<strong>Berliner</strong> Canisius-Kolleg, kam alles<br />

wieder hoch.<br />

Peter Beyer hat sich dann über<br />

Monate ein zähes Tauziehen mit dem<br />

<strong>Berliner</strong> Erzbistum geliefert. Er<br />

schrieb und telefonierte, er brüllte<br />

und heulte. Erdrohte und trieb das<br />

Bistum vor sich her, indem er Briefe<br />

an immer mehr Menschen schrieb,<br />

bis hin zumVatikan. Schließlich hat er<br />

die Kirche gezwungen, den Mann,<br />

der mittlerweile als Gemeindepfarrer<br />

in Reinickendorf Gläubige betreute,<br />

zu suspendieren. Das war 2012. Seitdem<br />

hat die Kirche intern ermittelt,<br />

hat den Fall nach Rom überwiesen,<br />

Gespräche mit Opfer und Täter geführt.<br />

Unddann? Irgendwann haben<br />

wir aufgehört, immer wieder nachzufragen,<br />

weil es so lange dauerte.<br />

Am Dienstag, während die deutschen<br />

Bischöfe in Fulda an der Seite<br />

von Wissenschaftlern sitzen und<br />

über den sexuellen Missbrauch<br />

durch katholische Priester, Diakone<br />

und männliche Ordensleute sprechen,<br />

veranstaltet das <strong>Berliner</strong> Erzbistum<br />

eine eigene Pressekonferenz.<br />

Durch die Studie hat sich die Zahl<br />

der Missbrauchsfälle im Erzbistum<br />

noch einmal deutlich erhöht. Bis<br />

zum Dezember 2017 lagen 59 Meldungen<br />

über Vorwürfe sexuellen<br />

Missbrauchs vor. Nach derVeröffentlichung<br />

der Studie sind es jetzt 18<br />

mehr:77<strong>Berliner</strong> Fälle,Übergriffe auf<br />

Minderjährige und Erwachsene, die<br />

die Betroffenen seit 1947 zum Teil<br />

selbst bei der Kirche angezeigt haben.<br />

Die Erhebungen der Wissenschaftler<br />

und des Erzbistums sind<br />

ansonsten nur sehr eingeschränkt<br />

miteinander vergleichbar. 1401 Personalakten<br />

hat das Erzbistum den<br />

Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt.<br />

51 Täter wurden identifiziert,<br />

davon sind 28 verstorben.<br />

Personalakten ohne Seitenzahlen<br />

tatsächliche Ausmaß der Vergehen<br />

dürfte erheblich höher sein. Dies<br />

liege zum einen an einem Dunkelfeld<br />

von unbekanntem Ausmaß,<br />

zum anderen an der unvollständigen<br />

Auswertung des Aktenbestands. Das<br />

Design der Studie sah von vornherein<br />

vor, die Personalakten nur stich-<br />

„Wir haben den Opfernnicht zugehört. All das<br />

darf nicht folgenlos bleiben.“<br />

Reinhard Marx, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz<br />

probenartig in zehn Bistümern von<br />

1946 zu durchforsten. In den anderen<br />

17Bistümern beschränkten sich<br />

die Forscher auf den Zeitraum von<br />

2000 bis 2014. Trotz professioneller<br />

Distanz als Wissenschaftler hätte ihn<br />

„das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs<br />

und der Umgang der Verantwortlichen<br />

erschüttert“. Klar sei<br />

auch, dass es sich beim sexuellen<br />

Missbrauch durch Kleriker um ein<br />

DPA/ARNE DEDERT<br />

In Abwesenheit von Erzbischof Heiner<br />

Koch vertritt am Dienstag Generalvikar<br />

PaterManfredKollig das Erzbistum.<br />

„Wir haben sexuellen Missbrauch<br />

immer als etwas Internes betrachtet.<br />

Aber es handelt sich ja um<br />

Schutzbefohlene, denen auch noch<br />

Schuldgefühle eingeimpft wurden<br />

für das,was geschehen ist. All das ist<br />

einVersagen seitens der Kirche“, sagt<br />

Kollig.<br />

Pater Kollig ist erst seit 18 Monaten<br />

im Amt. Er ist entsprechend<br />

überfordert, wenn er beantworten<br />

soll, was mit jenen Täterngeschehen<br />

ist, die noch am Leben sind. „Ich<br />

habe in diesen 18 Monaten mit den<br />

Opfern geredet“, sagt er. Jetzt soll<br />

noch einmal vieles verbessert werden.<br />

Kollig sichert zu, dass der Bischof<br />

mit allen Opfern ins Gespräch<br />

kommen wolle. Die Akten sollen juristisch<br />

überprüft und die Fortbildung<br />

für Geistliche im Erzbistum intensiviert<br />

werden. Auch organisatorisch<br />

wirdsich etwas ändern: Künftig<br />

sollen Personalakten mit Seitenzahlen<br />

versehen werden.Das war bisher<br />

nicht der Fall. Es gebe zwar keine Anhaltspunkte,dass<br />

<strong>Berliner</strong> Akten manipuliert<br />

oder entwendet wurden,<br />

sagt Kollig, aber ob eine Seite fehle,<br />

könne eben auch keiner sagen.<br />

Vielen Opfern reichen Absichtserklärungen<br />

allerdings längst nicht<br />

mehr aus. Peter Beyer zum Beispiel<br />

erwartet, dass der Mann, der ihn<br />

missbraucht hat, als Priester nicht<br />

mehr tätig sein darf. Das ist allerdings<br />

nicht der Fall. Er hat sich einer<br />

forensischen Begutachtung unterzogen.<br />

Das Erzbistum geht jetzt davon<br />

aus,dass vonihm keine Gefahr mehr<br />

droht. Er bleibt im Ruhestand und<br />

bekommt keine eigene Gemeinde<br />

mehr, das sind Auflagen aus Rom.<br />

Gottesdienste darferjedochfeiern.<br />

Julia Haak<br />

spricht seit zehn Jahren mit<br />

Missbrauchsopfern.<br />

„anhaltendes Problem“ handele.<br />

Weitere Aufklärung, Aufarbeitung<br />

und Prävention seien deshalb „dringend<br />

erforderlich“. Scharf kritisierten<br />

die Forscher die weithin unangemessene<br />

Reaktion der Personalverantwortlichen<br />

in den Bistümern.<br />

„Der Schutz von Institution und Beschuldigten<br />

hatte Vorrang vor den<br />

Interessen der Betroffenen.“<br />

Zu deren finanzieller Entschädigung<br />

sagte Marx, die Diskussion<br />

über das Verfahren einer „Anerkennung<br />

des Leids“ mit einer Orientierungsgröße<br />

von 5000 Euro müssten<br />

die Bischöfe „noch einmal neu führen“<br />

–auch hinsichtlich der Höhe.<br />

Persönliche Konsequenzen bis hin<br />

zum Rücktritt schloss Marx trotz seines<br />

Eingeständnisses einer „persönlichen<br />

Schuldgeschichte“ aus. Dazu<br />

gehöre, dass er –wie viele andere –<br />

das Problem nicht immer in seiner<br />

ganzen Tiefe und aus der Sicht der<br />

Betroffenen gesehen habe. In der<br />

Runde der gut 60 deutschen Bischöfe<br />

habe nach der Präsentation<br />

der Studie keiner eine Last persönlicher<br />

Schuld bekundet, die ihn das<br />

Amt nun nicht mehr tragen ließe.<br />

Entsetzen<br />

über „Juden in<br />

der AfD“<br />

Verbände kritisieren<br />

Gründung der Plattform<br />

VonMargarethe Gallersdörfer<br />

Gmar Chatima towa!“ wünschen<br />

sich Juden noch bis zum 30.<br />

September,dem Ende des einwöchigen<br />

Sukkot, auch Laubhüttenfest genannt.<br />

Der Wunsch heißt übersetzt<br />

„Möge deine Einschreibung (in das<br />

Buch des Lebens) gut abgeschlossen<br />

werden.“<br />

Genau eine Woche später wollen<br />

im hessischen Offenbach jüdische<br />

AfD-Mitglieder zusammenkommen,<br />

um sich in ein anderes Buch einschreiben<br />

zu lassen: Für den 7. Oktober<br />

ist dortdie Gründungsversammlung<br />

der Vereinigung „Juden in der<br />

AfD“ angesetzt. Als Organisatoren<br />

werden Wolfgang Fuhl und Dimitri<br />

Schulz genannt.<br />

Fuhl hat bei der Bundestagswahl<br />

im baden-württembergischenWahlkreis<br />

Lörrach-Müllheim für die AfD<br />

kandidiert und ist ehemaliges Mitglied<br />

des Zentralrats der Juden in<br />

Deutschland. Der 31-jährige Schulz,<br />

geboren in der damaligen Sowjetrepublik<br />

Kirgisistan und Initiator einer<br />

Plattform für Russlanddeutsche in<br />

der AfD, tritt bei der hessischen<br />

Landtagswahl als Direktkandidat<br />

und auf einem aussichtsreichen Listenplatz<br />

an. Am Dienstag teilte er<br />

schriftlich mit: „Die AfD ist die einzige<br />

Partei der Bundesrepublik, die<br />

muslimischen Judenhass thematisiert,<br />

ohne diesen zu verharmlosen.“<br />

Jüdisch und AfD-Mitglied zu sein, sei<br />

kein Widerspruch, sagte Schulz der<br />

dpa: „Dass sich in den Reihen der<br />

AfD einzelne tatsächliche Antisemiten<br />

finden, leugnen wir nicht. Nur<br />

wird in der öffentlichen Wahrnehmung<br />

der Einfluss dieser einzelnen<br />

Mitglieder maßlos überschätzt.“<br />

Eine Allensbach-Umfrage hatte<br />

jüngst ergeben, dass 55 Prozent der<br />

AfD-Anhänger der Auffassung sind,<br />

Juden hätten auf der Welt zu viel Einfluss<br />

–deutlich mehr als in jeder anderen<br />

Partei.<br />

„Feigenblatt für Hassbotschaften“<br />

MehrerejüdischeVerbände und Prominente<br />

sind empört über das Vorhaben<br />

in Hessen. „Wie jüdische<br />

Menschen ihre Mitgliedschaft in einer<br />

solchen Partei vor sich selbst<br />

rechtfertigen können, ist völlig unverständlich“,<br />

sagt Charlotte Knobloch,<br />

ehemals Vorsitzende des Zentralrats<br />

der Juden in Deutschland<br />

und heute Präsidentin der Israelitischen<br />

Kultusgemeinde München,<br />

der Bild-<strong>Zeitung</strong>. „Die AfD ist und<br />

bleibt eine Partei, in der Antisemiten<br />

sich pudelwohl fühlen können.“<br />

Michel Friedman, Publizist und<br />

ehemaliger stellvertretender Vorsitzender<br />

des Zentralrats, bezeichnete<br />

die AfD als „die Partei, die geistige<br />

Brandstiftung wieder salonfähig<br />

macht. Niemand sollte in die AfD<br />

eintreten, ein Jude erst recht nicht.“<br />

Stephan J. Kramer,früher Generalsekretär<br />

des Zentralrats und heute<br />

Chef des Thüringer Verfassungsschutzes,<br />

sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>:<br />

„Ich bin bekanntermaßen Jude. Unabhängig<br />

von der Religion: Als Bürger<br />

und Demokrat kann ich nur sagen,<br />

ich bin kein AfD-Mitglied und<br />

werdeesimTraum nicht werden.“<br />

Scharfe Worte auch vom jüdischdeutschen<br />

Verein „Werteinitiative“:<br />

„Juden dienen nicht als Feigenblatt<br />

für plumpe AfD-Hassbotschaften!“<br />

schreibt der Verein auf seiner Webseite.<br />

Die Partei verwende ihre vermeintliche<br />

Juden- bzw. Israel-<br />

Freundschaft vorallem als Legitimation,<br />

um gegen Muslimezuagitieren.<br />

Der Vorsitzende der Jüdischen<br />

Gemeinde in Offenbach, Alfred Jacoby,<br />

nannte das Vorhaben in der<br />

Frankfurter Allgemeinen „aberwitzig“.<br />

Er erinnerte an den Satz des<br />

thüringischen AfD-Fraktionschefs<br />

Björn Höcke, das Holocaust-Mahnmal<br />

sei ein Denkmal der Schande.<br />

„Diese Leute geben sich einer Sache<br />

hin, die für Judenunvertretbar ist.“


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 5 *<br />

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Politik<br />

Gegen den Rest der Welt<br />

US-Präsident Donald Trump propagiert vor der UN-Vollversammlung seine „America-first“-Politik und teilt gegen China und den Iran aus<br />

VonKarlDoemens, New York<br />

Donald Trump lässt die<br />

Weltgemeinschaft warten.<br />

Eine halbe Stunde<br />

zu spät betritt der US-<br />

Präsident am Dienstag das Gebäude<br />

der Vereinten Nationen am East River<br />

und erzwingt dadurch eine Umstellung<br />

der Tagesordnung. Statt des<br />

Wüterichs aus dem Weißen Haus<br />

fährtumViertel nach zehn ein Mann<br />

im Rollstuhl ans Rednerpult derVollversammlung.<br />

Es ist der Präsident<br />

vonEcuador.Seine Elternhaben ihn<br />

zu Ehren des russischen Revolutionärs<br />

Lenin Moreno genannt.<br />

Es bleibt nicht der einzige Kontrapunkt<br />

zu Trumps Auftritt in der Großen<br />

Halle der Vereinten Nationen.<br />

Als der Präsident endlich das Wort<br />

ergreift und gleich zu Beginn damit<br />

protzt, er habe „in zwei Jahren mehr<br />

erreicht als irgendeine Regierung zuvor“,<br />

brechen einige Delegierte in<br />

Gelächter aus. „So wahr!“, bestätigt<br />

sich Trump zunächst selbst, um<br />

dann vermeintlich amüsiert hinzuzusetzen:<br />

„Diese Reaktion habe ich<br />

nicht erwartet. Aber bitte!“<br />

Eine gute halbe Stunde lang bietet<br />

Trump dann ein „Best of“ seiner<br />

üblichen Reden: Er lobt die boomende<br />

Wirtschaft daheim, kritisiert<br />

die angebliche Ausbeutung amerikanischer<br />

Arbeiter durch unfaire Handelspraktiken,<br />

geißelt den zu geringen<br />

Beitrag derVerbündeten zurVerteidigung<br />

und wirbt am Ende pathetisch<br />

für eine „Zukunft in<br />

Patriotismus,Wohlstand und Stolz“.<br />

Deutschland nennt er einmal ausdrücklich<br />

beim Namen – als abschreckendes<br />

Beispiel für mangelnde<br />

nationale Souveränität:<br />

„Deutschland wird total abhängig<br />

von russischer Energie werden“,<br />

bläst Trump seine Kritik an der umstrittenen<br />

Gaspipeline Nord Stream<br />

2auf.<br />

Auftritt in der Generaldebatte der UN-Vollversammlung: US-Präsident Donald Trump am Dienstag in NewYork.<br />

Trotzdem wirkt Rede weniger wild<br />

und aggressiv als die Premiere der<br />

„America-first“-Vorstellung am gleichen<br />

Ort vor einem Jahr. Das mag<br />

zum Teil am Abnutzungseffekt liegen.<br />

Zugleich ist mit Nordkorea ein<br />

hochemotionales Feindbild weggefallen.<br />

Vorzwölf Monaten noch hatte<br />

Trump dem Regime in Pjöngjang mit<br />

der totalen Zerstörung gedroht und<br />

erklärt: „Der Raketenmann ist auf einer<br />

Selbstmordmission.“ Inzwischen<br />

hat er sich mit Machthaber<br />

KimJong Un getroffen. „Die Raketen<br />

„Die iranischen Führer sähen Chaos,<br />

Todund Zerstörung. Wir rufen alle Nationen<br />

dazu auf, das iranische Regime zu isolieren,<br />

solange diese Aggressionen andauern.“<br />

US Präsident Donald Trump greift den Iran in seiner Rede vor<br />

der UN-Vollversammlung frontal an.<br />

AP/EVAN VUCCI<br />

fliegen nicht mehr hin und her, die<br />

Atomtests sind gestoppt, und die<br />

Geiseln sind befreit“, lobt der US-<br />

Präsident die Fortschritte.<br />

Hoch in seinem Ansehen stehen<br />

derzeit Indien, Saudi-Arabien, Israel<br />

und Polen, deren Entwicklung er<br />

überschwänglich preist. Ganz unten<br />

auf der Skala rangieren hingegen<br />

China, dessen unfaireHandelspraktiken<br />

die USA nicht länger hinnehmen<br />

könnten,Venezuela, das„der Sozialismus<br />

in den Bankrott getrieben“ habe<br />

und –wie schon imVorjahr –der Iran.<br />

„Wir können dem weltgrößten<br />

Sponsor von Terror nicht erlauben,<br />

die gefährlichsten Waffen zu besitzen“,<br />

sagte Trump.Genau deswegen<br />

war 2015 das Iran-Abkommen geschlossen<br />

worden, das dem Regime<br />

in Teheran Erleichterungen bei Wirtschaftssanktionen<br />

im Gegenzug für<br />

den Verzicht auf eine atomare Aufrüstung<br />

zusicherte. Doch der US-<br />

Präsident hat diesen Vertrag als<br />

„schlechtesten Deal aller Zeiten“ bezeichnet<br />

und aufgekündigt. Der<br />

„korrupten Diktatur“ der Mullahs<br />

wirft er vor, täglich „Chaos, Tod und<br />

Zerstörung“ zu produzieren. Dem<br />

müsse sich die restliche Welt entgegenstellen,<br />

forderter: „Wir rufen alle<br />

Nationen dazu auf, das iranische Regime<br />

zu isolieren, solange diese Aggressionen<br />

andauern.“<br />

Diese mit massivem Druck unterstützte<br />

Forderung setzt das westliche<br />

Bündnis einer Zerreißprobe aus. Die<br />

europäischen Verbündeten halten<br />

nämlich an dem Abkommen fest. Gerade<br />

hat die EU-Außenbeauftragte<br />

Federica Mogherini in NewYork den<br />

Plan für eine neue Finanzinstitution<br />

vorgestellt, die europäischen Firmen<br />

ermöglichen soll, trotz der amerikanischen<br />

Sanktionen weiter Geschäfte<br />

mit Teheran zu betreiben. Vor der<br />

Rede Trumps tritt der deutsche Außenminister<br />

Heiko Maas vor die Kameras<br />

und wirbt für die Erhaltung des<br />

Iran-Abkommens: „Es ist wichtig,<br />

dass die Lage in der Region nicht weiter<br />

eskaliert und der Iran unter großem<br />

Druck wieder in die Nuklearnutzung<br />

einsteigt.“ So steuern die USA<br />

und Europa in der Iran-Politik auf<br />

Konfrontationskurs. Trotzdem weiß<br />

niemand, ob Trump irgendwann die<br />

Verbündeten überraschend überholt.<br />

In NewYork werde er sich nicht mit<br />

Irans Präsident Hassan Ruhani treffen,<br />

hat Trump vor seiner Rede getwittert:<br />

„Aber vielleicht irgendwann<br />

in der Zukunft. Ichbin sicher,erist ein<br />

sehr liebenswerter Mann.“<br />

Schwedens<br />

Premier verliert<br />

Mehrheit<br />

Bildung einer bürgerlichen<br />

Regierung erwartet<br />

Zwei Wochen nach der Wahl hat<br />

Schwedens Regierungschef Stefan<br />

Löfven eine Vertrauensabstimmung<br />

im Parlament verloren. Die<br />

Mehrheit der neu gewählten Parlamentarier<br />

votierte am Dienstag für<br />

seinen Abgang. Dabei stimmten die<br />

vier Parteien des bürgerlichen Lagers<br />

zusammen mit den einwanderungsfeindlichen<br />

Schwedendemokraten<br />

ab, die sie bereits bei der Wahl des<br />

Parlamentspräsidenten unterstützt<br />

hatten. Eine Regierungszusammenarbeit<br />

mit den Rechtspopulisten<br />

schließen die großen Parteien jedoch<br />

weiter aus.<br />

Ein Vertrauensvotum im Parlament<br />

ist üblich nach einer Wahl in<br />

Schweden. Löfven wird die Regierung<br />

nun trotz seiner Niederlage<br />

kommissarisch weiter führen, bis die<br />

Koalitionsverhandlungen abgeschlossen<br />

sind oder es nach vier<br />

misslungenen Versuchen Neuwahlen<br />

gibt.<br />

Parlamentspräsident Andreas<br />

Norlén muss nun ermitteln, welcher<br />

Parteichef die besten Chancen hat,<br />

eine Regierung zu bilden, die vom<br />

Parlament akzeptiert wird. Einem<br />

der Parteichefs gibt er dann offiziell<br />

den Auftrag zur Regierungsbildung.<br />

Da Norlén selbst Mitglied der konservativen<br />

Moderaten ist, wirddamit<br />

gerechnet, dass die konservativ-liberale<br />

Allianz den ersten Versuch bekommt.<br />

Sozialdemokraten wie auch<br />

die Liberal-Konservativen wollen die<br />

Regierung anführen, doch keiner<br />

von ihnen hat eine Mehrheit im<br />

Reichstag. (dpa)<br />

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guten klaren Blick? Sie sehen„verschwommen“,Sie<br />

fühlen sich geblendet(z.B.:beimAutofahren),<br />

Sie haben das Gefühl nur noch in die<br />

Nähe sehen zu können und das Bild wasSie sehen<br />

ist „unscharf“? Einer der Gründe kann ein<br />

Grauer Star sein. Jede/n kann es betreffen!<br />

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Grauen Star oder Grünen Star oder anderen<br />

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lassen schon im Frühstadium einen<br />

Grauen Star erkennen. Es lohnt sich auf jeden<br />

Fall eine zweiteMeinung einzuholen.<br />

Der Graue Star –medizinisch „Katarakt“ –gilt<br />

weltweit als Hauptursache für Erblindung.Vor<br />

allem die ältereGeneration ist betroffen, denn<br />

in rund 90% aller Fälle tritt das Krankheitsbild<br />

im fortgeschrittenen Alter auf. Man spricht<br />

dann von Alterskatarakt. Die Krankheit äußert<br />

sich durch einen grauen Schleier, der erst das<br />

Sehen beeinträchtigt und dann zur Erblindung<br />

führt. Aber auch viele jüngere Menschen trifft<br />

es mittlerweile. Keine Altersklasse ist davon<br />

verschont.<br />

Wasverstehtman aber eigentlich unterdem<br />

Grauen Star?<br />

Beim Grauen Star handelt es sich um die<br />

Trübung der Augenlinse. Esgibt verschiedene<br />

Ursachen für die Linsentrübung.Alle Ursachen<br />

führen zu einer Stoffwechselstörung der Augenlinse,<br />

inderen Folge idR. bestimmte Substanzen<br />

nichtmehr abtransportiertwerden und<br />

sich in der Linse einlagern.<br />

Der Graue Star kann in allen Altersgruppen<br />

auftreten: selten als angeborener Star, vereinzelt<br />

im Jugend- und gelegentlich im Erwachsenenalter<br />

sowie häufig im hohen Alter.<br />

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Hauptstadt<br />

Cafeteria geführt von Käfer<br />

Jakob-Kaiser-Haus<br />

Beide Kantinen geführt von Dussmann<br />

Paul-Löbe-Haus<br />

Bundestag<br />

Schnitzel geht immer<br />

Immer schön bodenständig bleiben: In den Kantinen des Reichstags<br />

stehen Spitzenpolitiker und Mitarbeiter einträchtig in der Schlange<br />

VonChristine Dankbar und Isabella Galanty (Grafik)<br />

Esist eng geworden im Reichstag.<br />

709 Abgeordnete,soviel wie noch<br />

nie, finden sich in Sitzungswochen<br />

im Plenum ein. Und mittags natürlich<br />

in der Kantine.Rechnet man ihre<br />

Mitarbeiter dazu, die Bediensteten<br />

der Bundestagsverwaltung, die akkreditierten<br />

Journalisten und Lobbyisten,<br />

dann wird inden Kantinen<br />

des Bundestags in Plenarwochen täglich<br />

eine Kleinstadt verköstigt. Zahlenmäßig<br />

betrachtet.<br />

In der großen Kantine im Jakob-<br />

Kaiser-Haus gibt es mittags um zwölf<br />

dann lange Schlangen vorden Ausgabeschaltern.<br />

Auch am Salatbüfett.<br />

Ausweichen in die Kantine im Paul-<br />

Löbe-Haus hilft nur bedingt. Im sogenannten<br />

Lampenladen ist es mittags<br />

ebenfalls überfüllt. Beide Kantinen<br />

werden von Dussmann betrieben.<br />

Abgeordnete und Mitarbeiter,<br />

die schnell wieder in die Sitzung zurückwollen,<br />

nutzen lieber die Cafeteria<br />

neben dem Plenarsaal. Zum Beispiel<br />

Stenograf Christoph Weemeyer.<br />

Er muss in fünf Minuten wieder an<br />

seinem Arbeitsplatz sitzen, hat aber<br />

noch Zeit für einen kurzen Plausch<br />

und schiebt dann in aller Seelenruhe<br />

sein Tablett in das Fach des Geschirrwagens,<br />

bevor er sich wieder an die<br />

Arbeit macht. Obwohl es mit Dussmann<br />

und Käfer unterschiedliche Betreiber<br />

gibt, ist das Angebot in den<br />

Kantinen ähnlich. Undähnlich wie in<br />

den meisten Kantinen der Stadt. Es<br />

sind immer ein Fleischgericht und<br />

ein vegetarisches im<br />

Angebot. Gutbürgerliche<br />

Küche könnte man sagen.<br />

Als hätten sich die Volksvertreter<br />

und ihre Angestellten den deutschen<br />

Durchschnitt selbst verordnet, um<br />

bloß nicht allzu abgehoben zu wirken.<br />

Wegweisend ist man allerdings<br />

in anderer Hinsicht: Die Käfer-Cafeteria<br />

bietet seit einem halben Jahr<br />

nur noch kompostierbare Verpackungen<br />

an.<br />

Edel geht’s im Abgeordneten-<br />

Restaurant zu. Hier wirdamweiß<br />

gedeckten Tisch serviert –und<br />

nur für Volksvertreter und ihre<br />

Gäste.Die Preise sind natürlich<br />

höher. Besonders beliebt soll<br />

das Frühstücksbüfett sein.<br />

Nach Auskunft von Käfer-<br />

Geschäftsführer Jan Becker<br />

haben alle Mittagstische<br />

im Haus eins gemeinsam.<br />

„Schnitzel geht immer.“<br />

Lieblingsgerichte<br />

große Salatbüfetts<br />

bis zu<br />

120 kg<br />

täglich<br />

An den „Burgertagen“<br />

werden bis zu<br />

450<br />

Burger frisch<br />

zusammengestellt.<br />

An „Schnitzeltagen“<br />

werden bis zu<br />

850<br />

150 kg<br />

Schnitzel gebraten und<br />

Pommesfrites<br />

gebacken.<br />

Große<br />

Mitarbeiterkantine<br />

im Jakob-Kaiser-Haus<br />

475<br />

Sitzplätze<br />

Kleine<br />

Mitarbeiterkantine<br />

im Paul-Löbe-Haus<br />

150<br />

Sitzplätze<br />

Cafeteria<br />

die von Abgeordneten und Mitarbeitern<br />

als Kantine genutzt wird<br />

90<br />

Sitzplätze<br />

1800 bis<br />

2500<br />

Essen pro Tag<br />

davon durchschnittlich<br />

600<br />

vegetarische oder<br />

vegane Gerichte bzw.<br />

Menükomponenten<br />

die Menülinie Job &Fit<br />

(DGE-zertifiziert) wird<br />

von durchschnittlich<br />

100<br />

Gästen gewählt<br />

450<br />

Essen serviert<br />

50%<br />

essen<br />

vegetarisch<br />

am Tag werden<br />

250 bis<br />

bis zu<br />

90 kg<br />

Orangen werden zu frischem<br />

Orangensaft gepresst<br />

etwa<br />

400 kg<br />

Gemüse und frische<br />

Salate<br />

bis zu<br />

200 kg<br />

gekochte<br />

Kartoffeln<br />

etwa<br />

150<br />

verkaufte<br />

Currywürste<br />

50%<br />

wählen<br />

Fleisch<br />

PLATZ DER REPUBLIK<br />

Das ist<br />

unsere Stadt<br />

JanThomsen<br />

will das Zentrum für alle offen halten.<br />

Ein bisschen wirkte TomTykwer<br />

wie einst Gerhard Schröder –in<br />

jener Elefantenrunde im Herbst<br />

2005, als Schröder Merkel den Wahlsieg<br />

absprach. „Es ist eindeutig, dass<br />

niemand außer mir in der Lage ist,<br />

eine stabile Regierung zu stellen“,<br />

sagte Schröder damals mit, nun ja,<br />

leicht manischem Blick. Weresgesehen<br />

hat, erinnertsich. Allen anderen<br />

sei Youtube empfohlen.<br />

Tom Tykwer, als Regisseur auf<br />

Bundeskanzler-Niveau, sagte jetzt<br />

nach der behördlichen Absage des<br />

Mitmach-, Filmvorführ-und Mauerbau-Events<br />

„Dau Freiheit“ so etwas<br />

Ähnliches zur B.Z.: „Dass Dau nicht<br />

stattfindet, ist keine Option.“ Punkt.<br />

Er habe sich die Absage angeschaut,<br />

sie sei unbegründet. Man mache<br />

weiter mit den Vorbereitungen.<br />

Kann man so machen. Ist dann<br />

aber ein weiteres Indiz dafür,was an<br />

dem gescheiterten Plan mitten im<br />

historischen Zentrum Berlins, rund<br />

ums Kronprinzenpalais Unter den<br />

Linden, am allermeisten genervt hat:<br />

jener absolut schnöselhafte Umgang<br />

der Dau-isten mit einem Gemeingut,<br />

dem öffentlichen Stadtraum.<br />

Die Stadt ist nämlich grundsätzlich<br />

öffentlich, gerade in ihrer Mitte.<br />

Jede und jeder muss hingehen und<br />

sich aufhalten können, wo es ihm<br />

passt. DieStadt gehörtallen. Um ihre<br />

Straßen und Plätze, um ihre Brücken,<br />

Brunnen, Fassaden, Parks,<br />

Bänke, Bäume, Türme und Häuser<br />

wird täglich gestritten. Undnur weil<br />

es anderswo Schreckliches gibt wie<br />

den Budenzauber auf dem Alex, Lautes<br />

wie das Silvesterfest am Brandenburger<br />

Tor oder Sperriges wie den<br />

Marathonlauf im Zentrum, ist ein<br />

Großevent unter der Überschrift<br />

„Kunst“ noch nicht per se im Recht.<br />

Sondern esmuss nachweisen, dass<br />

die exklusive Belegung des öffentlichen<br />

Raums lohnend ist. Unddass es<br />

keine absehbaren Gefährdungen<br />

gibt für Menschen und, last not least,<br />

auch für das öffentliche Eigentum.<br />

Eigentlich gar nicht schwer. Man<br />

kann es auch noch ein bisschen höher<br />

hängen: Deröffentliche Raum ist<br />

ein demokratischer Raum. Esist der<br />

Platz für das Volk, für die Trinker und<br />

die Punks genauso wie für die Besserverdiener,<br />

die Shopper, die Touristen.<br />

Die Verwaltung –über die so<br />

gernabgelacht wird, weil das immer<br />

ein billiger Treffer ist –schützt letztlich<br />

genau dieses Interesse aller.Wer<br />

den öffentlichen Raum gern privat<br />

buchen möchte, braucht daher gute<br />

Gründe. Auch als hochengagierte<br />

Künstler. Und damit ist die Debatte,<br />

wie man ein Event wie „Dau“ moralisch,<br />

ästhetisch und intellektuell bewertet,<br />

noch gar nicht geführt.<br />

Christo und Jeanne-Claude, die<br />

1995 den Reichstag verhüllten (und<br />

mit denen sich die Dau-Macher gern<br />

vergleichen), brauchten 24 Jahre bis<br />

zur Realisierung. „Dau“ sollte auf<br />

Wunsch seiner Macher aber innerhalb<br />

von zwei Monaten durchgewinkt<br />

werden. Gescheitert ist das<br />

letztlich am mangelhaften Konzept,<br />

nicht etwa am Bezirksamt Mitte.Die<br />

Selbstherrlichkeit, mit der diese –am<br />

Ende eher mutige –Absage vonTykwer<br />

und seinen Kollegen kommentiertwird,<br />

spricht für sich.<br />

Übrigens ist auf dem besagten<br />

Areal zwischen Spree und Bebelplatz,<br />

immer noch eine ArtGroßbaustelle,<br />

inzwischen viel Neues entstanden.<br />

Es lohnt sich, die Gegend<br />

zurückzuerobern. Für alle.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 7 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

DAX-30 in Punkten<br />

26.6.18<br />

26.6.18<br />

MÄRKTE<br />

▲ 12374,66 (+0,19 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

26.6.18<br />

Stand der Daten: 25.09.2018 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

25.9.18<br />

▲ 81,76 (+0,45 %)<br />

25.9.18<br />

▲ 1,1777 (+0,03 %)<br />

Quelle:<br />

aus DAX und MDAX vom 25.09. zum Vortag<br />

25.9.18<br />

Nemetschek 135,50 +7,88 WWWWWWWWWWW<br />

Siltronic NA 114,30 +5,25 WWWWWWWW<br />

Wirecard 191,40 +4,91 WWWWWWW<br />

Evotec 19,01 +4,57 WWWWWWW<br />

SAP 107,00 +3,42 WWWWW<br />

Salzgitter 43,52 +2,64 WWWW<br />

Verlierer<br />

aus DAX und MDAX vom 25.09. zum Vortag<br />

GEA Group 30,19 WWWWWWWWW –6,65<br />

BMW St 79,00 WWWWWWWW –5,39<br />

Lufthansa vNA 21,85 WWWWWWWW –5,21<br />

Osram Licht NA 35,46 WWWWWW –4,16<br />

Schaeffler Vz. 10,86 WWWWW –3,17<br />

Kion Group 53,56 WWWWW –3,04<br />

Leitbörsen im Überblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 25.09. ±% z. 24.09.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) +0,27<br />

3709/3262 3419,78<br />

CAC 40(FR) +0,05<br />

5657/5038 5479,10<br />

S&P UK (UK) +0,68<br />

1590/1374 1512,06<br />

RTS (RU) +0,52<br />

1339/1039 1169,04<br />

IBEX (ES) – 0,20<br />

10643/9111 9493,60<br />

Dow Jones (US) –0,22<br />

26769/22255 26503,22<br />

Bovespa (BR) +0,05<br />

88318/69069 78026,25<br />

Nikkei (JP) +0,29<br />

24129/20214 23940,26<br />

Hang Seng (HK) – 1,57<br />

33484/26220 27492,62*<br />

Stx Singap. 20 (SG) +0,49<br />

1583/1388 1441,95<br />

Ratenkredite 10.000 Euro<br />

Kreditzinsen,bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />

Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60Mon.<br />

Deutsche Skatbank<br />

skatbank.de 2,94 2,94 2,94<br />

EthikBank<br />

ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />

DKB Deutsche Kreditbank<br />

dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />

Moneyou<br />

moneyou.de 3,49 3,49 3,49<br />

SKG Bank<br />

skgbank.de 3,69 3,69 3,69<br />

Targobank<br />

targobank.de 3,20 3,20 3,20<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />

ING-DiBa<br />

ing-diba.de 3,79 3,79 3,79<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />

Postbank<br />

postbank.de 3,79 3,79 3,79<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 3,49 3,49 3,69<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />

ABK Allgemeine Beamten Bank<br />

030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />

BBBank<br />

030 202480 5,82 5,61 5,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />

Mittelwert von 70 Banken 4,22 4,3 4,40<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag),Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle: FMH-Finanzberatung<br />

Gleicher<br />

Lohn für<br />

zehn Jahre<br />

Spahn will Gehälter der<br />

Verbandsfunktionäre deckeln<br />

Bundesgesundheitsminister<br />

Jens<br />

Spahn (CDU) will die Gehälter<br />

der Verbandsspitzen von Kassenärzten<br />

und gesetzlichen Krankenkassen<br />

für fast zehn Jahre einfrieren. Das<br />

geht aus dem überarbeiteten Entwurf<br />

für das Terminservicegesetz hervor,<br />

der der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> vorliegt. Der<br />

Gesetzentwurf soll an diesem Mittwoch<br />

vomBundeskabinett beschlossen<br />

werden. Danach soll unter anderem<br />

die Erhöhung der Vergütung der<br />

Vorstände der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

(KBV) und des Spitzenverbandes<br />

der gesetzlichen Krankenkassen<br />

bis Ende 2027 unzulässig<br />

sein.„Die Begrenzung ist mit Blick auf<br />

das bereits erreichte hohe Vergütungsniveau<br />

bei den betroffenen Körperschaften<br />

gerechtfertigt, um dem<br />

Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und<br />

Sparsamkeit zur Geltung zu verhelfen“,<br />

heißt es im Entwurf.<br />

DieGehälter der Verbandsfunktionärewaren<br />

immer wieder in der öffentlichen<br />

Kritik. Der Chef der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung,<br />

Andreas Gassen, verdiente zuletzt<br />

knapp 375 000 Euro im Jahr.Die Vorstandsvorsitzende<br />

des Kassen-Spitzenverbandes,<br />

Doris Pfeiffer, kam<br />

zuletzt auf rund 250 000 Euro.<br />

Zentrales Ziel des Gesetzentwurfs<br />

ist, dass gesetzlichVersicherte schneller<br />

einen Termin beim Arzt erhalten.<br />

Dazu soll unter anderem die Zahl der<br />

wöchentlichen Sprechstunden der<br />

Kassenärzte von 20auf mindestens<br />

25 Stunden angehoben werden.<br />

Haus-, Kinder-und Frauenärzte müssen<br />

mehr offene Sprechstunden ohne<br />

feste Terminvergabe anbieten. Zudem<br />

ist geplant, die Aufgaben der bereits<br />

existierendenTerminservicestellen<br />

auszubauen. DieMediziner sollen<br />

für die zusätzlichen Leistungen besser<br />

und außerhalb der bestehenden<br />

Honorarbudgets bezahlt werden. Die<br />

Mehrkosten für die gesetzlichen<br />

Krankenkassen und damit für dieVersicherten<br />

werden auf 600 Millionen<br />

Euro jährlich beziffert. (tms.)<br />

Teure, saubere Luft<br />

Verkehrsminister Scheuer will Autobesitzer an den Kosten der Hardware-Nachrüstung beteiligen<br />

VonThorsten Knuf<br />

Drei Jahre ist es her, dass<br />

der Volkswagen-Konzern<br />

einräumen musste,<br />

weltweit an Millionen<br />

vonDiesel-Fahrzeugen systematisch<br />

die Systeme zur Abgasreinigung manipuliert<br />

zuhaben. Seitdem ist die<br />

gesamte Autobranche in der Defensive,<br />

auch andere Hersteller müssen<br />

sich längst wegen überhöhter Stickoxid-Emissionen<br />

rechtfertigen.<br />

Leidtragende sind bislang nur die<br />

Kunden. Ihre Autos haben deutlich<br />

an Wert verloren – und in immer<br />

mehr Städten des Landes drohen<br />

wegen der schlechten Luftqualität<br />

Fahrverbote für alte Diesel-Stinker.<br />

Nun zeichnet sich ab, wie Politik<br />

und Autohersteller Abhilfe schaffen<br />

wollen. Verkehrsminister Andreas<br />

Scheuer (CSU) möchte die Konzerne<br />

offenbar zu Rückkäufen und Umtauschprämien<br />

animieren, um den<br />

Fahrzeugbestand möglichst schnell<br />

zu modernisieren. Vorgesehen ist<br />

auch eine groß angelegte Aktion zur<br />

Hardware-Umrüstung. Dabei wird<br />

offenbar auch erwogen, die Autobesitzer<br />

an den Kosten zu beteiligen.<br />

Wie der Spiegel am Dienstag unter<br />

Berufung auf ein internes Papier<br />

aus dem Verkehrsministerium berichtet,<br />

schwebt der Regierung ein<br />

umfangreiches Rückkauf-Programm<br />

für alte Diesel der Euronorm4und 5<br />

vor. Bei der Berechnung des Rückkauf-Preises<br />

solle der Zeitwert des<br />

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).<br />

Besuchen Sie uns vom<br />

8.–10.10.2018 auf der<br />

Expo Real in München<br />

Autos ersetzt werden – plus eines<br />

AusgleichsinHöhe von20Prozent für<br />

den Wertverlust des Fahrzeugs infolge<br />

der Dieselkrise. Allerdings soll es dieses<br />

Angebot nicht im ganzen Land geben,<br />

sondern nur in jenen Ballungsräumen,<br />

in denen die Stickoxid-Belastung<br />

besonders hoch ist. Eine weitere<br />

Option soll eine neue Umtauschaktion<br />

alter Dieselfahrzeuge gegen neue,<br />

schadstoffarme Autos sein. Für die genaue<br />

Ausgestaltung wären die Hersteller<br />

verantwortlich. Wersein Auto behalten<br />

möchte, könnte eine Hardware-Nachrüstung<br />

ins Auge fassen:<br />

Für den nachträglichen Einbau eines<br />

Stickoxid-Filters sollen die Hersteller<br />

dann einen Zuschuss in Höhe von 80<br />

Prozent der Kosten zahlen –der Rest<br />

soll der betrogene Eigentümer übernehmen.<br />

Auch dieser Ansatz käme<br />

allerdings nur in Ballungsräumen<br />

zum Tragen, in denen die Luftqualität<br />

besonders schlecht ist.<br />

Verkehrsminister Scheuer und<br />

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten<br />

sich am vergangenen Sonntag mit<br />

den Chefs der drei deutschen Autokonzerne<br />

VW,Daimler und BMW getroffen.<br />

Am Dienstag rückte der Minister<br />

offenbar schon wieder vonder<br />

Idee einer Kostenbeteiligung der<br />

Kunden ab: „Meine Priorität 1bleibt,<br />

dass die Diesel-Besitzer ihr altes Auto<br />

in ein sauberes Fahrzeug tauschen<br />

können. Bei möglichen Hardware-<br />

Nachrüstungen für deutsche Diesel<br />

ist mein Ziel, die Selbstbeteiligung<br />

der Halter auf null zu setzen.“<br />

Aus Plänen wird Wohnraum.<br />

IBBfür Vermieter &Investoren: Die Wohnungsbauförderer in Berlin.<br />

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IMAGO<br />

Streiks bei<br />

Ryanair am<br />

Freitag<br />

Der Billigflieger<br />

annulliert 190 Flüge<br />

Der irische Billigflieger Ryanair<br />

annulliert an diesem Freitag<br />

wegen Streiks in mehreren Ländern<br />

insgesamt 190 Flüge.Betroffen seien<br />

30 000 von 450 000 Kunden, teilte<br />

das Unternehmen am Dienstag mit.<br />

Zu Streiks aufgerufen sind demnach<br />

die Flugbegleiter in sechs europäischen<br />

Ländern: in Deutschland, Belgien,<br />

den Niederlanden, Italien, Spanien<br />

und Portugal.<br />

Ein Zusammenschluss europäischer<br />

Gewerkschaften hatte den<br />

Streik vor knapp zwei Wochen angekündigt<br />

–damals noch in fünf Ländern.<br />

In der Zwischenzeit kam<br />

Deutschland dazu. Die Dienstleistungsgewerkschaft<br />

Verdi hatte ihre<br />

Tarifverhandlungen für das Kabinenpersonal<br />

von Ryanair am Dienstag<br />

fortgesetzt. Verdi verlangt eine „substanzielle“<br />

Lohnerhöhung, Flugbegleiter<br />

sollen eine Kompensation für<br />

Verspätungen erhalten. Daneben verlangt<br />

Verdi die Einrichtung einer betrieblichen<br />

Interessenvertretung. Bei<br />

Ryanair tobt seit rund einem Jahr ein<br />

erbitterter Arbeitskampf, schon<br />

mehrfach streikten Piloten in verschiedenen<br />

Ländern.<br />

Ryanair nannte die geplanten<br />

Streiks „unnötig“. Nur eine „winzige<br />

Minderheit“ des Kabinenpersonals<br />

beteilige sich überhaupt daran. (AFP)


8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

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Meinung<br />

Stasi-Gedenkstätte<br />

ZITAT<br />

Knabe war<br />

nicht zu halten<br />

Markus Decker begrüßt, dass der<br />

Direktor vonHohenschönhausen<br />

seinen Hut nehmen muss.<br />

Der Stiftungsrat der Stasiopfer-Gedenkstätte<br />

Hohenschönhausen hat<br />

am Dienstag den einzig richtigen Beschluss<br />

gefasst: Er hat sich einstimmig<br />

von deren Direktor Hubertus Knabe getrennt.<br />

Lob gebührt Kultursenator Klaus<br />

Lederer, der die Prüfung der Vorwürfe<br />

energisch vorantrieb. Lob gebührt ebenfalls<br />

Kulturstaatsministerin Monika Grütters<br />

und dem Chef des Dachverbandes<br />

der DDR-Opfer, Dieter Dombrowski, die<br />

den Beschluss mittragen. Knabe hatte<br />

sich ja der Union und den von der SED<br />

Unterdrückten aus machtpolitischem<br />

Kalkül als Vertreter angedient.<br />

Nein, Knabe fällt nicht darüber,dass er<br />

die Linken im Land geärgert hat. Seine<br />

Entlassung ist ebenso wenig ein Votum<br />

gegen die DDR-Aufarbeitung, die weitergehen<br />

muss. Der 59-Jährige fällt über ein<br />

autoritäres Arbeitsklima, das seit Jahren<br />

alle möglichen Schikanen bis hin zu sexueller<br />

Belästigung ermöglicht hat. Knabe<br />

hat dieses Klima in doppelter Weise zu<br />

verantworten –als Mitverursacher wie als<br />

Chef von anderen, über die er hätte wachen<br />

müssen. Stattdessen tat der Westfale<br />

wieder einmal, als wisse er vonnichts.Das<br />

ist organisierte Verantwortungslosigkeit.<br />

Zugleich hat Knabe sowohl in der Affäre<br />

umden rechtslastigen Gedenkstättenführer<br />

Siegmar Faust als auch in der<br />

jüngsten Affäre gezeigt, dass er sich sehr<br />

rasch von Leuten trennt, die ihm nicht<br />

mehr dienlich sind. Dies gilt für den Chef<br />

des Fördervereins, Jörg Kürschner. Esgilt<br />

jetzt für Helmuth Frauendorfer. Obwohl<br />

die drei stets gemeinsame Sache machten,<br />

warf Knabe die beiden ab wie Ballast<br />

–hoffend, so seine eigene Haut zu retten.<br />

Gut, dass dieses Kalkül nicht aufgeht.<br />

Noch besser, dass sich der Mut jener<br />

Frauen lohnt, die jetzt aufgestanden sind.<br />

Lernen<br />

Bosse sind auch für<br />

Bildung zuständig<br />

Timot Szent-Ivanyi<br />

wünscht sich, das Weiterqualifizierung<br />

durchlässiger wird.<br />

Wie wichtig lebenslanges Lernen ist,<br />

war schon in der Antike bekannt.<br />

„Dumusst lernen, solange du nicht weißt,<br />

du musst lernen, solange du lebst“, stellte<br />

Seneca der Jüngere einst fest. Heute gilt<br />

diese Feststellung längst als Binsenweisheit.<br />

Doch es ist wie so häufig mit derartigen<br />

Gemeinplätzen: Siezukennen, ist eine<br />

Sache.Sie auch zu beachten, eine andere.<br />

Die Bildungsstudie der Bertelsmann-<br />

Stiftung zeigt in dieser Hinsicht Erschreckendes:<br />

Ausgerechnet jene Menschen,<br />

die Qualifizierung am nötigsten hätten,<br />

nutzen Weiterbildungsmöglichkeiten am<br />

wenigsten. Dasist ein weiteres Beispiel für<br />

das Auseinanderdriften der Gesellschaft.<br />

Armbleibt arm, ungebildet bleibt ungebildet.<br />

Dabei ist längst nachgewiesen, dass<br />

eine zusätzlich erworbene Qualifikation<br />

dabei hilft, beruflich voranzukommen<br />

und damit auch ein höheres Einkommen<br />

zu erzielen. Weiterbildung ist also nicht<br />

nur ein nettes Gimmick –wie zum Beispiel<br />

die Bezeichnung Bildungsurlaub<br />

suggeriert–sondernein Schlüssel, um die<br />

soziale Unwucht zu beseitigen.<br />

Um die Geringqualifizierten zu erreichen,<br />

muss die berufliche Bildung in<br />

Deutschland durchlässiger werden. Sieist<br />

darauf ausgerichtet, dass junge Menschen<br />

einen Beruf lernen. Was dort verpasst<br />

wurde, lässt sich im erwachsenen<br />

Alter kaum noch nachholen.<br />

In den skandinavischen Ländernist es<br />

dagegen möglich, mitten im Berufsleben<br />

einen neuen Jobzuerlernen oder den Berufs-<br />

und Schulabschluss nachzuholen.<br />

An der finanziellen Förderung beteiligen<br />

sich auch die Arbeitgeber.Denn sie haben<br />

in Zeiten des Fachkräftemangels ein<br />

wachsendes Interesse an qualifizierten<br />

Mitarbeitern.<br />

Ihr Politiker der Union! Ihr Politiker in<br />

CDU, in CSU, im Bund, in den Ländern!<br />

Schaut auf den Freistaat Sachsen!<br />

Wasdaseit der Bundestagswahl vor<br />

sich geht, kann euch Warnung und Vorbote<br />

sein. Unddem Wahlvolk sowieso: Als vor einem<br />

Jahr die sächsische CDU der AfD unterlag,<br />

dachte Ministerpräsident und CDU-<br />

Landeschef Tillich auch, er könne im Amt<br />

bleiben. Erst nach einer unaufhaltbaren Dynamik<br />

in seiner Partei ließ er sich vomvorherigen<br />

Generalsekretär Kretschmer ablösen.<br />

So überraschend wie das, was die Union<br />

an diesem Dienstag erschüttert hat, war das<br />

zwar nicht. Schließlich galt der sächsische<br />

Amtsinhaber Tillich nie als so unanfechtbar<br />

wie jahrelang dieVorsitzenden vonCDU und<br />

CSU im Bund, Angela Merkel und Horst Seehofer<br />

– oder eben wie Merkels Vertrauter,<br />

Unionsfraktionschef Volker Kauder.<br />

Dass aber auch der Kandidat des Regierungschefs<br />

scheitern kann, zeigte sich kurz<br />

vor Kauders Abwahl, ebenfalls in Sachsen:<br />

Auch dort wurde am Dienstag der CDU-<br />

Fraktionschef gewählt, auch dort gewann<br />

nicht Kretschmers Mann, sondern der Herausforderer,<br />

Innenexperte Hartmann. Das<br />

hat natürlich nicht die Wucht dessen, was im<br />

Bundestag geschah: Kauders Status in der<br />

Union ist mit dem von Merkel und Seehofer<br />

vergleichbar. ImTeam galten Kanzlerin und<br />

Fraktionschef als alternativlos.<br />

Kauders Fehler war nun, selbst auf diese<br />

Einschätzung hereinzufallen, die in einer<br />

Demokratie ja nur ein Zerrbild ist. Sie verführte<br />

ihn zu einem selbstherrlichen Führungsstil:<br />

Einer wie er musste nicht mehr um<br />

Zustimmung werben, er forderte Gefolgschaft.<br />

Und zwar, das macht seine Abwahl<br />

doppelt beachtlich, gegenüber Merkel. Parlamentarier<br />

sollten aber erstens die Regie-<br />

Esgibt Grenzen, die sich noch schlechter<br />

sichern lassen, die Grenzen des Sagbaren.<br />

Manche fallen, dafür sind auf einmal andereda.<br />

In der Kleingartenanlage bei mir um<br />

die Ecke wurde neulich gefeiert. DerLaubenpiepersound<br />

wehte herüber,die größten Hits<br />

der 80er, 80er und 80er-Jahre. Einer stammt<br />

von Rüdiger „Purple“ Schulz: „Verliebte<br />

Jungs/ tanzen auf den Straßen/ reiben ihre<br />

Nasen an den Frauen/ die sich das gefallen<br />

lassen/ Verliebte Jungs/ können es nicht lassen/<br />

diese Frauen manchmal anzufassen.“ –<br />

Oho, dachte ich, dazu schwofen die noch? So<br />

etwas würde doch heute niemand mehr<br />

dichten. Mangeriete sofortinden Ruch, das<br />

Antanzen und Anfassen von Frauen zu verherrlichen,<br />

vom Gefallenlassen mal ganz zu<br />

schweigen. Damals lag dieser unschuldige,<br />

angemessen gedankenfreie Popsong 15 Wochen<br />

in den Charts. Jetzt liegt er an der,<br />

#Metoo,Grenzedes Mitsingbaren.<br />

Sprache ändertsich, wenn Realitäten sich<br />

ändern oder anders wahrgenommen werden.<br />

Das Sein bestimmt das Bewusstsein.<br />

Auch Sprache gehört zur Wirklichkeit. Sie ist<br />

aber eben nur ein Teil davon und insgesamt<br />

eher Ausdruck als Ursache dessen, was passiert.<br />

Amtliche Grenzen des Sagbaren stehen<br />

im Strafgesetzbuch. Alle anderen sind täglich<br />

neu auszuhandeln. Was ich für unsagbar<br />

halte,sind polnische Namen mit sechs aufeinanderfolgenden<br />

Konsonanten.<br />

Alexander Gauland hat angekündigt,<br />

seine Partei wolle die Grenzen des Sagbaren<br />

ausweiten. Tatsächlich dehnt sich der öffent-<br />

Unionsfraktion<br />

Absprung<br />

verpasst<br />

Steven Geyer sieht in Volker Kauders Abwahl<br />

auch einen Vorboten für Merkels nähere Zukunft.<br />

rung kontrollieren. Zweitens war ihnen das<br />

sehr bewusst: dass es zuvor stets hieß, eine –<br />

unwahrscheinliche – Niederlage Kauders<br />

würde sich direkt gegen Merkel richten.<br />

Natürlich wählten die Parlamentarier nur<br />

ihren Vorsitzenden und stürzten nicht gleich<br />

die Koalition in die nächste Krise. Doch sie<br />

wussten um die Außenwirkung, die schon<br />

ein knappes Ergebnis hätte. Jedes Kreuz bei<br />

Fraktionsvize Brinkhaus war ein Denkzettel<br />

für Merkel: Niemand ist alternativlos, stand<br />

darauf. Wir folgen keinem mehr blind. Jeder<br />

kann ersetzt werden – sei es durch einen<br />

spröden, blassen Übergangskandidaten. Immerhin<br />

hatte ja die ewige Kanzlerin selbst als<br />

spröde, blasse Übergangschefin begonnen.<br />

Vielleicht bedachten die Abgeordneten<br />

KOLUMNE<br />

Der Ruch<br />

des<br />

Unsagbaren<br />

André Mielke<br />

Autor<br />

BERLINER ZEITUNG/THOMAS PLASSMANN<br />

nicht, dass in geheimer Wahl aus vielen kleinen<br />

Steinen eine Lawine werden kann. Dass<br />

aber auch Merkels Äraenden wird, wissen sie<br />

sehr wohl. Denn schon an Tagen wie jenem,<br />

als sie bei der Wahl 2013 fast die absolute<br />

Mehrheit holten und sich Kauder lauthals<br />

Unendlichkeit wünschte, war die Kanzlerdämmerung<br />

präsent: AfD und FDP waren<br />

nur knapp gescheitert. Die AfD war bereits<br />

die neue Erfolgsgeschichte, ihr Motto der<br />

Widerspruch zu Merkels angeblicher Alternativlosigkeit.<br />

Seitdem hieß es oft, Merkel suche nur<br />

nach einem Moment zum Absprung. Einen<br />

ohne Banken-, Euro-, Ukraine-, Brexit- oder<br />

Flüchtlingskrise. Ohne Beschuss aus der<br />

CSU und Teilen der CDU. Einen Moment, in<br />

Würde abzutreten. Nun ist klar, dass nicht<br />

nur Kauder diesen Moment verpasst hat.<br />

Statt seine Nachfolge zu regeln, wollte er weitermachen<br />

–obwohl gegen sein Weiter-so<br />

selbst der blasse Brinkhaus wie frischerWind<br />

wirkte. Zugleich müssen auch Seehofer, der<br />

schon auf dem jüngsten CSU-Parteitag wie<br />

von Gestern wirkte, und eben Merkel einsehen,<br />

dass sie den gesichtswahrenden Absprung<br />

verpasst haben. Die Attacken auf sie<br />

werden nicht mehr nachlassen. Schon, weil<br />

die Union in Panik darüber ist, dass viele<br />

Wähler die AfD für das neue Frische halten<br />

und sie dem eigenen Niedergang als Volkspartei<br />

nichts entgegenzusetzen weiß.<br />

Auch dabei warnt der Blick nach Sachsen:<br />

Anders als Regierungschef Kretschmer lässt<br />

es der neue Fraktionschef da offen, ob er<br />

nach der Landtagswahl 2019 mit der AfD koaliert.<br />

Mag sein, das erscheint vielen in der<br />

CDU angesichts des Machtverfalls als Ausweg.<br />

Doch das wärefatal. DieUnion steht in<br />

der Verantwortung, dass ihr frischer Wind sie<br />

nicht allzu weit in die Vergangenheit bläst.<br />

liche Diskurs, und zwar in Richtung Körpertabus.<br />

Vielleicht spinne ich, aber in letzter<br />

Zeit häufen sich Debattenbeiträge über Ohrenschmalz,<br />

Intimgeruch und Klabusterbeeren.<br />

Ganz vorn im Trend sind Flatulenzen.<br />

Blähungen. Fürze. Zeit meines Leben war<br />

dieser existenzielle Gegenstand in den Medien,<br />

gastroenterologische Fachjournale<br />

ausgenommen, nicht existent. Unsagbar.<br />

Nun überrollt mich plötzlich eine Welle entsprechender<br />

Debattenbeiträge. Keine Ahnung,<br />

ob Gauland sich das ans Revers heftet,<br />

aber der Deutschlandfunk appelliert gerade<br />

via Facebook: „Liebe Frauen: Pupst! Denn<br />

das befreit nicht nur den Körper von Gasen,<br />

sondern auch die Frau vom Klischee der<br />

nach Rosen duftenden Prinzessin“. Als<br />

Mann halte ich mich da raus, mache jedoch<br />

darauf aufmerksam, dass für mich alle<br />

Frauen, die mir je begehrenswert erschienen,<br />

erst einmal überhaupt keinen Verdauungstrakt<br />

hatten. Es wirkte etwas verstörend,<br />

würde Penélope Cruz, um ein markantes<br />

Emanzipationszeichen zu setzen, gleich bei<br />

unserem ersten Rendezvous ostentativ die<br />

Rosetteschürzen.<br />

Ein anderer Artikel informierte darüber,<br />

dass Beziehungen länger halten, wenn beide<br />

Partner voreinander einen oder besser viele<br />

fahren lassen. Das stärke Vertrauen und Empathie.Ein<br />

weiterer Text behauptet, dass „das<br />

Inhalieren der Pupse des Partners“ vor Krebs<br />

und Demenz schütze. Beeindruckt hat mich<br />

eine ebenfalls taufrische Meldung, wonach<br />

infolge unterdrückter Blähungen „etwas Gas<br />

wieder in den Kreislauf zurückströmt und<br />

beim Ausatmen über den Atem abgegeben<br />

wird“. Hoffentlich handelt es sich nur um<br />

eine pupertäre Phase und diese gefallene<br />

Sagbarkeitsgrenzebezeugtnicht wirklich die<br />

Abschaffung entbehrlich gewähnter Konventionen.<br />

DieZukunft wirdspannend, oder<br />

wie es Markus Söder soeben ahnungsschwanger<br />

vor dem CSU-Vorstand ausdrückte:<br />

„Es weht ein Wind durch Europa.“<br />

„Dieser Erfolg soll auch<br />

eine Inspiration sein für die<br />

kommende Generation,<br />

dass man mit harter Arbeit<br />

alles erreichen kann.“<br />

Luka Modric, Weltfußballer des Jahres, erinnertinseiner<br />

Ansprache bei der Preisverleihung an das kroatische<br />

Team von 1998, das er als Kind bewundert hat.<br />

Es wurde Dritter bei der WM in Frankreich, Modric dieses<br />

Jahr als Kapitän Vize-Weltmeister in Russland.<br />

AUSLESE<br />

Britischer<br />

Abgesang<br />

Noch immer ist völlig unklar, unter<br />

welchen Bedingungen Großbritannien<br />

aus der Europäischen Union ausscheidet.<br />

Das Land steht womöglich vor<br />

Neuwahlen. „Die EU-Spitzenpolitiker haben<br />

die Pläne Theresa Mays wie erwartet<br />

als wirklichkeitsfremd abgelehnt“, kommentiert<br />

die Amsterdamer <strong>Zeitung</strong> de<br />

Volkskrant die verfahrene Situation. „Dies<br />

wurde jedoch unnötigerweise begleitet<br />

von verletzenden Äußerungen von Jean-<br />

Claude Juncker und Donald Tusk ... Seies,<br />

wie es sei, als Gefangene harter ideologischer<br />

Standpunkte zur EU, die von der<br />

Möglichkeit einer lockereren Bindung zur<br />

EU weit entfernt sind, zieht May politisches<br />

Unglück geradezu auf sich.“<br />

Der Standard aus Wien schreibt:<br />

„Selbst wenn es zum Urnengang käme<br />

und Labour-Chef Jeremy Corbyn in die<br />

Downing Street einzöge, wäre der Brexit<br />

nicht vomTisch –und auch nicht das Dilemma,<br />

das er für Europa aufwirft.“ Die<br />

<strong>Zeitung</strong> wirbt dafür, das langjährige Mitglied<br />

nicht zu verprellen: „Wenn dabei für<br />

die Briten die eine oder andere „Rosine“<br />

abfällt, sollte man sie ihnen gönnen. Der<br />

Brexitkuchen wird trocken genug ausfallen.“<br />

Kritik an der Regierungschefin<br />

kommt von der Londoner Sunday Times.<br />

„Jeweniger Maydirekt involviertist,desto<br />

besser“, heißt es dortzuden Austrittsverhandlungen.<br />

„Es ist keine siegreiche Strategie,<br />

auf einem Podium zu stehen und<br />

darauf zu beharren, dass sich nichts geänderthat.“<br />

Christine Dankbar<br />

PFLICHTBLATT DER BÖRSE BERLIN<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />

Mitglieder der Chefredaktion: Elmar Jehn, Thilo Knott.<br />

Newsdesk-Chefs (Nachrichten/Politik/Wirtschaft): Tobias Miller,<br />

Michael Heun, Michaela Pfisterer.<br />

Textchefin: Bettina Cosack.<br />

Newsroom-Manager: Jan Schmidt.<br />

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Regio: Arno Schupp, MaikeSchultz, Karim Mahmoud.<br />

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Story: Christian Seidl.<br />

Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3: Bettina Cosack.<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis<br />

monatlich 42,90 €einschl. 7% Mehrwertsteuer,außerhalb vonBerlin und<br />

Brandenburg 46,20 €; AboPlus, inklusiveStadtmagazin tip 48,50 €(nur<br />

in Berlin und Brandenburg), Bezugspreis des Studentenabonnements<br />

monatlich 25,80 €, außerhalb vonBerlin und Brandenburg 26,60 €.<br />

Im Falle höherer Gewalt und bei Arbeitskampf (Streik/Aussperrung) besteht<br />

kein Belieferungs- und Entschädigungsanspruch.<br />

Erfüllung und Gerichtsstand Berlin-Mitte. Für unaufgeforderteingesandte<br />

Manuskripte oder Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgerngeprüft.<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />

und erreicht laut Mediaanalyse 2017 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 305 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 – S eite 9 *<br />

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Berlin<br />

Wiegeht’sinder<br />

Lausitz nach der<br />

Kohleweiter?<br />

Seite 16<br />

WieSpekulanten dafür sorgen, dass weniger Wohnungen entstehen Seite 10<br />

Hat ein 15-Jähriger aus reiner Mordlust getötet? Seite 12<br />

Stadtbild<br />

NACHRICHTEN<br />

Der Ratte<br />

sei dank<br />

Flucht vor der Polizei endet<br />

mit Unfall<br />

Lutz Schnedelbach über<br />

einen lehrreichen Todesfall<br />

in der Nachbarschaft.<br />

Ich wohne in einem mehrgeschossigen,<br />

alten Haus im Bötzowviertel.<br />

Genauer gesagt: in einem Quergebäude<br />

mit Blick auf den Hof und<br />

eine Brandmauer, die die Architekten<br />

bei der Sanierung angeblich harmonisch<br />

in das Gesamtensemble integriert<br />

haben. Ich finde die Mauer<br />

unschön. Auf der einen Seite befindet<br />

sich ein Bolzplatz der benachbarten<br />

Schule, auf der anderen Seite<br />

ist unser Hinterhof. Dort stehen<br />

Fahrräder und die Tonnen für Flaschen,<br />

Papier und Müll. Wir sind<br />

quasi eingemauert.<br />

Das Haus ist immer offen. Im<br />

wahrsten Sinne desWortes.Nur ganz<br />

wenige der aus dem Süden und Westen<br />

Deutschlands zugezogenen Mitmieter<br />

scheinen es gelernt zu haben,<br />

die Haustür zu verschließen. Denn<br />

wie ist es sonst zu erklären, dass die<br />

vier Haustüren immer offen stehen.<br />

Egal wie spät es ist.<br />

So passiert esdann, dass Ratten,<br />

Mäuse und Igel über die Flure und<br />

den Hof huschen. Sie fühlen sich in<br />

unserem Haus wohl, so scheint es.<br />

Einer der Mieter hatte nun das<br />

Malheur.Der <strong>Berliner</strong> saß mit Freunden<br />

auf der Terrasse.Würste wurden<br />

gegrillt und Wein gereicht. Einappetitanregender<br />

Geruch hing im Hof.<br />

Die Party endete lustiger, als sie begonnen<br />

hatte. Als die Gäste gegangen<br />

waren, beseitigte der Gastgeber<br />

den Müll und schloss ganz vorbildlich<br />

alle Türen zum Hof. Als er jung<br />

war,hat er dies auch manchmal vergessen,<br />

musste sich dann aber Sprüche<br />

anhören wie:„Haste Säcke vorde<br />

Türe?“ oder „Biste in de S-Bahn jeborn?“<br />

Trotz geschlossener Türen bekam<br />

ausgerechnet dieser Mann in dieser<br />

Nacht unverhofft Besuch in seiner<br />

Parterrewohnung. Es war etwa halb<br />

fünf Uhr morgens, als er erwachte.<br />

Ein ungewöhnliches Geräusch hatte<br />

ihn aus dem Schlaf gerissen. Später<br />

sagte er,dass er an der weißen Wand<br />

einen Schatten gesehen hatte, der<br />

wie im Stummfilm vorbeihuschte.<br />

Es lag nicht am Wein, sagte er.<br />

Hellwach schaltete er das Licht ein<br />

und dachte sich, dass es ein Tier war.<br />

Er suchte in der Wohnung, schaute<br />

aber auch im Hausflur nach und ärgerte<br />

sich, weil die Tür zum Hofwieder<br />

offen stand.<br />

In jener Nacht war an Schlaf nicht<br />

mehr zu denken. Am Vormittag alarmierte<br />

er einen Schädlingsbekämpfer,der<br />

wenig später mit sieben klassischen<br />

mechanischen Fallen in der<br />

Tür stand. Es waren Fallen, wie sie<br />

schon ewig genutzt werden. An einem<br />

Haken ist ein Stück Käse aufgespießt.<br />

Wenn eine Ratte oder eine<br />

Maus an der Köstlichkeit knabbert,<br />

schlägt ein straff gespannter Bügel<br />

auf das Genick des Tieres. Sowar es<br />

auch bei meinem Nachbarn. Als er<br />

am nächsten Tag, seine Küche betrat,<br />

fand er das getötete Tier. Eine<br />

Ratte. Der Schädlingsbekämpfer<br />

holte später seine Fallen ab.Den Kadaver<br />

nahm er mit –und auch die<br />

knapp 100 Euro,die er für seinen Service<br />

in Rechnung stellte.<br />

Die Meldung vom Erfolg des<br />

Fachmanns machte im Haus schnell<br />

die Runde. Selbst in den Nachbarhäusernsprachen<br />

die Leute darüber.<br />

Seither sind die Hoftüren viel öfter<br />

geschlossen. DerRatte sei dank.<br />

Das Treffen mit Lydia Röder<br />

und Anna Adam beginnt<br />

anstrengend: Im<br />

Auto auf dem Parkplatz<br />

vom Lazarus-Hospiz in Mitte liegt<br />

ein Sarg. Die Frauen bitten, beim<br />

Ausladen zu helfen. Einungewöhnliches<br />

Tragegefühl: Irgendwann wird<br />

in dem leeren Kasten aus Kiefernholz<br />

ein toter Mensch liegen. Der<br />

Sarg ist schwer, bestimmt 30 Kilogramm.<br />

Für die Hospiz-Bewohner<br />

ist dieser Anblick nichts Ungewöhnliches.<br />

Särge sehen sie öfter, nicht<br />

nur leere. Schwerkranke und sterbende<br />

Menschen leben im Hospiz.<br />

Siewissen, ihr Leben endet bald.<br />

DerSargsteht jetzt in der Tischlerei<br />

imKeller. Inwenigen Tagen werden<br />

Anna Adam, bildende Künstlerin,<br />

und Lydia Röder, sie leitet den<br />

Ambulanten Lazarus-Hospizdienst,<br />

dort einen Wochenendkurs anbieten,<br />

den es so noch nicht gegeben<br />

hat: Die Teilnehmer bauen ihren eigenen<br />

Sarg, oder, auch das ist möglich,<br />

sie gestalten einen bereits gebauten<br />

nach ihren Wünschen. Sie<br />

schmücken ihn mit Baumwolle,<br />

Seide, Wolle und Leinen. Es dürfen<br />

nur Stoffe sein, die leicht verrotten.<br />

Am Ende des Kurses nehmen die<br />

Teilnehmer den Sarg mit nach<br />

Hause, ergehört ihnen. Sie können<br />

ihn, so die Empfehlung, als Möbelstück<br />

nutzen. Sei es als Schrankwand,<br />

Bücherregal, Truhe, Sitzbank<br />

oder Bett. Im Kurs wird esmöglich<br />

sein, Bretter für ein Bücherregal einzubauen.<br />

300 Euro kostet der Kurs,<br />

inklusiveSarg.<br />

Doch es geht gar nicht um den<br />

Sarg an sich, nicht um handwerkliches<br />

Geschick. „Der Sargbau ist eigentlich<br />

nur das Mittel zum Zweck,<br />

sich mit den Themen Krankheit, Sterben,<br />

Todund Trauer auseinanderzusetzen“,<br />

sagt Lydia Röder. „Denn<br />

diese Themen haben sehr viel mit unserem<br />

gesamten Leben zu tun.“<br />

Die 49-Jährige beschäftigt sich<br />

seit ihrer Jugend mit dem Todund<br />

dem Sterben. Sie hat früh gelernt,<br />

unerschrocken damit umzugehen.<br />

Sie bildet heute Sterbe- und Trauerbegleiter<br />

aus und begleitet Trauernde<br />

in schweren Stunden. „Geborenwerden<br />

und Sterben gehören zusammen“,<br />

sagt Lydia Röder.Und will<br />

deshalb auch gar nicht in den Kreislauf<br />

des Lebens eingreifen. „Es<br />

kommt, wie es kommt“, sagt sie. Ein<br />

pragmatischer Ansatz, der ohne<br />

Wehr akzeptiert, was geschieht. Und<br />

nicht traurig macht. Lydia Röder ist<br />

eine lebhafte und fröhliche Frau.<br />

„Wer sich mit Sterben und Vergänglichkeit<br />

beschäftigt, für den wirddas<br />

Leben noch kostbarer“, sagt sie.<br />

OFFENE TÜREN<br />

Besichtigen: Im Rahmen der 21. <strong>Berliner</strong> Hospizwoche, die bis zum 30. September dauert,<br />

öffnen viele Hospize, Stiftungen und Einrichtungen der Palliativpflegeihre Türen für Besucher.<br />

Es gibt Führungen, Lesungen, Gesprächsrunden und Kurse.<br />

Das Programm findet sich im Internet unter:www.hospizwoche.de<br />

Sarg bauen: Der Workshop im Lazarus-Hospiz (Bernauer Str.115 in Mitte) findet am 13. und<br />

14. Oktober (10 bis 18 Uhr) statt. Der Kurs kostet 300 Euro. Anmeldung bis 1. Oktober unter:<br />

lazarushospiz-ambulant@lobetal.de<br />

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Im Lazarus-Hospiz können sich Menschen<br />

ihren persönlichen Sarg bauen. Und dabei über<br />

die Vergänglichkeit des Lebens nachdenken<br />

Lydia Röder (l.) und Anna Adam<br />

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Doch warum fällt es vielen Menschen<br />

immer noch so schwer, sich<br />

zu Lebzeiten mit dem Todzubeschäftigen?<br />

Warum will kaum jemand<br />

darüber reden? Oft sagen<br />

selbst alte Leute, um ihre Beerdigung<br />

sollen sich die Kinder kümmern.<br />

DerTod bleibt ein Tabu.<br />

Oliver Wirthmann ist Geschäftsführer<br />

des Kuratoriums Deutsche<br />

Bestattungskultur.Erkann nicht verstehen,<br />

dass sich so viele Menschen<br />

nicht mit der Endlichkeit des Lebens<br />

beschäftigen wollen. „UnsereGesellschaft<br />

wird immer moderner, kritischer<br />

und offener. Aber nicht, wenn<br />

es um den Todgeht.“<br />

Die Künstlerin Anna Adam wird<br />

in dem Kurs beim Bauen der Särge<br />

helfen. Sie sagt, der Umgang mit<br />

dem Todsei tief verwurzelt in unserer<br />

Kultur und Erziehung. „Wir haben<br />

großen Respekt vordem Sterben<br />

und dem Tod. Die Menschen wollen<br />

leben und nicht ans Sterben denken.“Vielleicht<br />

ist es deshalb auch so<br />

schwer,ehrenamtliche Sterbebegleiter<br />

in den Hospizen zu finden.<br />

Anna Adam zeigt auf ihrem<br />

Handy Fotos von Beisetzungen in<br />

Ghana. Die Verstorbenen liegen in<br />

Särgen, die aussehen wie ein riesiger<br />

Schuh oder wie ein bunt bemalter<br />

Fisch. In Ländern wie Großbritannien<br />

und Neuseeland treffen sich<br />

immer mehr Senioren in Coffin<br />

Clubs,auf Deutsch, Sarg-Clubs.Dort<br />

dekorieren sie ihre Särge, etwa mit<br />

Fotos von den Idolen ihrer Jugend.<br />

DenTod zu feiernsei ebenso wichtig,<br />

wie das Leben zu feiern, erzählen sie<br />

beim Tee.<br />

Erinnerung an eigene Trauerfälle<br />

Anna Adam sagt, in dem Sargbaukurs<br />

wolle sie den Sarg „entzaubern“.<br />

Wenn die Kursteilnehmer<br />

stundenlang an ihrem Sarg basteln,<br />

ihn schmücken, mit Farben und<br />

Sarglack bemalen, werden sie sich<br />

dem Thema Sterben nicht verweigernkönnen.Der<br />

Todbaut mit.<br />

Lydia Röder biete den TeilnehmernÜbungen<br />

an: Welches Verhältnis<br />

haben sie zum eigenen Tod? Welche<br />

Erfahrungen haben sie damit gemacht?<br />

„Wer sich auf den Workshop<br />

einlässt, stellt sich den Fragen des<br />

Lebens und des Sterbens“, sagt sie.<br />

Gut möglich, dass Erinnerungen<br />

wiederkehren, an eine schwere<br />

Krankheit, an eigene Trauerfälle.<br />

Der eigene Sarg im Wohnzimmer<br />

könnte helfen, damit umzugehen.<br />

„Ein Sarg als Bücherregal könnte<br />

mich daran erinnern, dass ich sterblich<br />

bin, um dann noch mehr die<br />

Kostbarkeit und Einzigartigkeit des<br />

Lebens zu spüren“, sagt sie.<br />

Nach einer Verfolgungsjagd mit der<br />

Polizei hat ein 51-Jähriger am Dienstag<br />

in Prenzlauer Berg einen Unfall<br />

gebaut. DenAngaben der Polizei zufolge<br />

war er den Beamten am Morgen<br />

aufgefallen, weil er zu schnell<br />

fuhr.Sie fuhren ihm hinterher und<br />

forderten ihn zum Anhalten auf.<br />

Stattdessen beschleunigte der Mann<br />

aber,schaltete das Autolicht aus und<br />

entkam. DieBeamten verfolgten den<br />

Mann, mussten allerdings bald aus<br />

Sicherheitsgründen abbrechen.<br />

Kurz darauf meldete ein Zeugeeinen<br />

Unfall in der Spiekermannstraße: Es<br />

handelte sich um denWagen des Geflüchteten.<br />

DerMann war mit seinem<br />

Auto vonder Straße abgekommen<br />

und hatte eine Laterne sowie<br />

zwei abgestellte Motorräder gerammt.<br />

Es entstand erheblicher<br />

Sachschaden. Der51-Jährige blieb<br />

unverletzt und musste seinen Führerschein<br />

abgeben. EinAlkoholtest<br />

war negativ. (dpa)<br />

Abbiegeassistent für<br />

senatseigene Lkw geplant<br />

ZumSchutz vonRadfahrernsollen<br />

BSR, BVG, Messe und Wasserbetriebe<br />

in Berlin ihreLastwagen<br />

schnellstmöglich mit Abbiegeassistenten<br />

nachrüsten. DieSensoren<br />

und Kameras warnen die Lkw-Fahrervor<br />

Zusammenstößen. „Der Verkehr<br />

muss für Radfahrer und Fußgänger<br />

sicherer werden“, teilte die<br />

Verwaltung vonWirtschaftssenatorinRamona<br />

Pop(Grüne) am Dienstag<br />

mit. „Wir brauchen endlich verpflichtende<br />

Abbiegeassistenten für<br />

Lkw.“ Bevoresaber eine bundesgesetzliche<br />

Regelung gebe,müsse Berlin<br />

tätig werden. Nach Angaben des<br />

Allgemeinen Fahrradclubs Berlin<br />

sind in diesem Jahr vier Radfahrer<br />

nach Unfällen mit abbiegenden<br />

Lastwagen ums Leben gekommen.<br />

Erst am Montag wurde ein 60-jähriger<br />

Radfahrer in Mariendorfvon einem<br />

Lastwagen angefahren und<br />

schwer verletzt. (dpa)<br />

Technische Hilfsmittel wie Abbiegeassistenten<br />

können Leben retten.<br />

IMAGO<br />

Männer streiten vor Gericht<br />

Angriff auf Zirkusleute ab<br />

Drei junge Männer haben die ihnen<br />

zur Last gelegten Angriffe auf Sinti<br />

und Roma am Dienstag voreinem<br />

Amtsgericht abgestritten. Siegaben<br />

an, weder an den Flaschenwürfen<br />

noch an den rassistischen Beleidigungen<br />

gegen die Zirkusleute beteiligt<br />

gewesen zu sein. DieAngeklagten<br />

im Alter von20, 24 und 25 Jahren<br />

sollen im November vergangenen<br />

Jahres in Adlershof mehrereSinti<br />

und Roma aus Hass schikaniert, beleidigt<br />

und körperlich angegriffen<br />

haben. DieVerhandlung wirdam<br />

16. Oktober fortgesetzt. Dann werden<br />

auch die Zeugen im Gerichtssaal<br />

sitzen. (dpa)


10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

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Berlin<br />

Vordem Wohnungsbau stehen oft jahrelange Planungen. Das muss sich ändern, fordertder Verband der privaten Immobilienwirtschaft.<br />

CHRISTIAN CHARISIUS/DPA<br />

Spekulanten bremsen den Neubau<br />

Neue Studie zum <strong>Berliner</strong> Immobilienmarkt listet auf, warum trotz vieler Genehmigungen immer noch zu wenig Wohnungen errichtet werden<br />

VonUlrich Paul<br />

Eigentlich müsste der Wohnungsneubau<br />

in Berlin<br />

boomen. Denn die Behörden<br />

haben in den vergangenen<br />

Jahren Baugenehmigungen<br />

für deutlich mehr als die jährlich benötigten<br />

20 000 Wohnungen erteilt.<br />

Doch ein Großteil der genehmigten<br />

Wohnungen wird gar nicht gebaut.<br />

Bezogen auf die vergangenen<br />

zehn Jahre wurden nur 54 Prozent<br />

der genehmigten Wohnungen tatsächlich<br />

realisiert. Dasgeht aus einer<br />

nun präsentierten Wohnungsmarktstudie<br />

des Analysehauses Bulwiengesa<br />

im Auftrag des Verbandes der<br />

privaten Immobilienwirtschaft<br />

(BFW)Berlin-Brandenburghervor.<br />

Einer der Gründe ist die Spekulation<br />

mit Baugenehmigungen. „Viele<br />

Grundstücke werden mit Baurecht<br />

weiterverkauft“, heißt es in der Studie.<br />

Dadurch lässt sich für manche<br />

Geschäftemacher leichter Geld verdienen<br />

als beim Bau. Denn sie haben<br />

kein Termin- und Kostenrisiko, das<br />

sonst auf Baustellen droht.<br />

Die Spekulations-Gewinne können<br />

sich sehen lassen. So haben sich<br />

die Grundstückspreise in Berlin laut<br />

der Studie von 2012 bis 2017 „versiebenfacht“.<br />

Fatale Folge: Dadurch<br />

steigen die Miet- und Kaufpreise rasant<br />

an. Denn die Grundstückskosten<br />

werden auf Mieten und Kaufpreise<br />

draufgeschlagen.<br />

Laut der Studie wirdinBerlin mit<br />

schätzungsweise 10 bis 20 Prozent<br />

der Baugenehmigungen spekuliert.<br />

Der Anteil der spekulativen Geschäfte<br />

sei damit in der Hauptstadt<br />

„deutlich ausgeprägter als in anderen<br />

deutschen Metropolen“. Eine<br />

hohe Zahl von genehmigten, aber<br />

nicht gebauten Wohnungen sei in<br />

Mitte und Treptow-Köpenick festzustellen.<br />

Im Südosten entfalle dabei<br />

„ein gewisser Anteil“ auf Projekte,<br />

deren Bauherrn auf die Fertigstellung<br />

des Flughafens BER warteten.<br />

Lange Planungszeiten<br />

In Berlin wurden in den vergangenen<br />

zehn Jahren etwa 48 000 genehmigte<br />

Wohnungen in Mehrfamilienhäusernbisher<br />

nicht gebaut, heißt es<br />

in der Studie. Als Neubau-Bremse<br />

wirkten neben der Spekulation zugleich<br />

die Verknappung des Baulandes<br />

und die steigenden Investitionskosten.<br />

Außerdem dämpften Auflagen<br />

im Rahmen der Planungs- und<br />

Genehmigungsprozesse, Bürgerproteste<br />

und knappe Kapazitäten im<br />

Baugewerbe den Wohnungsneubau.<br />

Als Beispiele, die zu Verzögerungen<br />

führen, nennt der Verfasser der<br />

Untersuchung, André Adami, das<br />

Ziel: In Berlin werden derzeit<br />

pro Jahr 20 000 neue Wohnungen<br />

benötigt. 14 000<br />

davonwerden gebraucht, um<br />

die wachsende Einwohnerzahl<br />

zu versorgen, 6000, um<br />

das aufgelaufene Defizit von<br />

77 000 Wohnungen abzubauen.<br />

VIEL GENEHMIGT, WENIG GEBAUT<br />

Erwartung: Von2016 bis<br />

2021 werden nach der Wohnungsmarktstudie<br />

vonBulwiengesa<br />

über 85 000 Wohnungen<br />

in Mehrfamilienhäusernerrichtet.<br />

Das Ziel von<br />

20 000 Wohnungen jährlich<br />

wird damit voraussichtlich<br />

nicht erreicht.<br />

Problem: In den vergangenen<br />

Jahren wurde zwar der<br />

Bau vonZehntausenden<br />

Wohnungen in Berlin genehmigt,<br />

doch nur 54 Prozent<br />

wurden tatsächlich gebaut.<br />

Rund 48 000 Wohnungen<br />

wurden genehmigt, aber<br />

nicht gebaut.<br />

Warten auf behördliche Fällgenehmigungen<br />

für Bäume und die nötige<br />

Umsiedlung von schutzwürdigen<br />

Tieren von Bauflächen, wie beispielsweise<br />

Echsen.<br />

Wird für die neuen Wohnungen<br />

ein Bebauungsplan nötig, in dem die<br />

Artder Nutzungen und die Höhe der<br />

Baukörper festgelegt werden, verlängere<br />

dies die Realisierung der Bauprojekte<br />

zusätzlich, heißt es in der<br />

Studie. Im Betrachtungszeitraum<br />

von 1998 bis 2018 habe die durchschnittliche<br />

Bearbeitungszeit für einen<br />

Bebauungsplan bei 95 Monaten<br />

gelegen, also bei fast acht Jahren. Die<br />

im Vorjahr festgesetzten Bebauungspläne<br />

hätten sogar eine Bearbeitungszeit<br />

von 145 Monaten aufgewiesen,<br />

also vonetwa zwölf Jahren.<br />

Fazit der Studie: Es herrscht kein<br />

konstruktives Bau- und Wachstumsklima<br />

in Berlin. Die Planungsprozesse<br />

müssten dringend beschleunigt<br />

werden. Neubauten sollten zudem<br />

häufiger ohne Bebauungsplanverfahren<br />

entwickelt werden.<br />

DieserVorschlag dürfte ganz nach<br />

dem Geschmack der Unternehmen<br />

aus der Immobilienwirtschaft sein.<br />

Schließlich kann ihnen nur bei der<br />

Aufstellung von Bebauungsplänen<br />

abverlangt werden, einen Anteil von<br />

30 Prozent Sozialwohnungen zu errichten.<br />

Immerhin: Laut der Untersuchung<br />

werden gerechnet vomJahr<br />

2016 bis 2021 insgesamt mehr als<br />

85 000 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />

errichtet. Laut der Studie<br />

sind darunter aber noch zu wenige<br />

neue Sozialwohnungen. Deren Zahl<br />

sollte von den geplanten 5000 im<br />

Jahr 2021 auf 10 000 jährlich erhöht<br />

werden, um den Wegfall von etwa<br />

75 000 belegungsgebundenen Wohnungen<br />

bis 2027 auszugleichen.<br />

Laut der Studie gibt es zudem zu<br />

wenig Wohnangebote für Menschen<br />

mit mittleren Einkommen. Für sie<br />

sollte eine weitere Förderung eingeführtwerden.<br />

Distanzierte Reaktion<br />

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

reagiert distanziert auf die<br />

Studie.„WennVerknappung vonBauland,<br />

steigende Investitionskosten<br />

und knappe Kapazitäten im Baugewerbe<br />

für kein konstruktives Bauund<br />

Wachstumsklima stehen, so ist<br />

das kein <strong>Berliner</strong> Problem, sondern<br />

betrifft die meisten bundesdeutschen<br />

Großstädte“, führt die Behörde in einer<br />

Stellungnahme aus. Und diese<br />

Aussage sei auch nicht neu. „Eine<br />

neue Bodenpolitik ist seit langem<br />

eine Forderung der Koalition an die<br />

Bundesregierung, und soweit auf<br />

Landesebene möglich, werden viele<br />

Instrumente genutzt, um Bauland für<br />

dringend benötigte bezahlbareWohnungen<br />

zurVerfügung zu stellen.“ Die<br />

Erstellung von Bebauungsplänen sei<br />

komplex. Mit den Bezirksämtern<br />

strebe die Senatsverwaltung„eine Regelbearbeitungszeit<br />

von24Monaten“<br />

an. DieFörderung zum Bauvon Sozialwohnungen<br />

werdebisher meist nur<br />

von den städtischen Wohnungsbaugesellschaften<br />

in Anspruch genommen.<br />

„Wenn das zukünftig auch weit<br />

mehr Private nutzen und dadurch<br />

mehr Sozialwohnungen entstehen,<br />

sind wir durchaus für die Forderungen<br />

des BFW aufgeschlossen“, so die<br />

Stadtentwicklungsverwaltung.<br />

Mehr Sozialwohnungen zu fordernund<br />

gleichzeitig einfachereBaugenehmigungen<br />

anzumahnen, bei<br />

denen kein fester Anteil von Sozialwohnungen<br />

verlangt werden kann,<br />

berge jedoch „einen Widerspruch in<br />

sich“. Um der Spekulation zu begegnen<br />

habe der Senat bereits die Geltungsdauer<br />

von Baugenehmigungen<br />

verkürzt. Mit der neuen Wohnungsbauförderung<br />

von 2018 gebe es die<br />

Möglichkeit, dass Haushalte mit höheren<br />

Einkommen eine geförderte<br />

Wohnung beziehen. Außerdem würden<br />

die städtischen Gesellschaften 50<br />

Prozent ihrer Neubauwohnungen für<br />

Mieten von durchschnittlich unter<br />

zehn Euro je Quadratmeter anbieten.<br />

Neue Chance für das Dau-Projekt<br />

Berlins Polizeipräsidentin sieht keine Sicherheitsbedenken und spricht nach einem Treffen mit den Veranstaltern von „denkbaren Lösungen“<br />

VonStefan Strauß<br />

Die Absage der Senatsverkehrsverwaltung<br />

am vergangenen<br />

Freitag war unmissverständlich formuliert:<br />

Aus sicherheitstechnischen<br />

Gründen könne das Kunstprojekt<br />

Dau nicht wie geplant im<br />

Oktober in der Mitte Berlins stattfinden.<br />

Vorallem Polizei und Feuerwehr<br />

hätten ihre Zustimmung verweigert,<br />

hatte Berlins Verkehrssenatorin<br />

Regine Günther (parteilos, für<br />

Grüne) erklärt. Zudem sei der Antrag<br />

für solch ein Großprojekt in der<br />

Innenstadt viel zu kurzfristig gestellt<br />

worden.<br />

Diesen Sicherheitsbedenken widerspricht<br />

jetzt ausgerechnet Berlins<br />

Polizeipräsidentin Barbara Slowik.<br />

Nach einem internen Treffen am<br />

Dienstag mit den Dau-Veranstaltern<br />

habe die Polizei „ausführlich dargelegt“,<br />

dass derzeit keine „relevanten<br />

Gefährdungslagen oder auch Terrorgefahr<br />

vorliegen, die gegen eine<br />

Durchführung der Veranstaltung<br />

sprechen“, teilte ein Polizeisprecher<br />

auf Anfrage der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> am<br />

Dienstagabend mit.<br />

Undaußerdem hieß es bei der Polizei:<br />

Zu den „klärungsbedürftigen<br />

Fragen“, zu denen bisher kein Einvernehmen<br />

signalisiert werden<br />

konnte, seien „denkbare Lösungen“<br />

erörtertworden. Nunhoffen die Veranstalter<br />

des Großprojekts,dass sich<br />

ihr Vorhaben doch noch wie geplant<br />

in diesem Jahr durchführen lässt.<br />

Vom12. Oktober an soll vier Wochen<br />

lang eine 800 Meter lange<br />

Mauer errichtet werden. Dahinter<br />

können bis zu 4000 Besucher amTag<br />

das Leben in einem totalitären Regime<br />

nachempfinden. Neben dem<br />

russischen Filmemacher Ilya<br />

Das Original: Gedenkstätte <strong>Berliner</strong> Mauer an der Bernauer Straße<br />

IMAGE STOCK/JÜRGEN RITTER<br />

Khrzhanovsky sind namhafte internationale<br />

Künstler beteiligt. 420 tonnenschwere<br />

Betonteile sollen auf<br />

den Gehwegen errichtet werden.<br />

Am vergangenen Freitag waren<br />

die Dau-Organisatoren, die <strong>Berliner</strong><br />

Festspiele, von der Absage überrascht<br />

worden. Sie reagierten enttäuscht.<br />

„Das Projekt ist so weit gediehen,<br />

dass es mir das Herz bricht,<br />

wenn es ausgerechnet in Berlin nicht<br />

möglich sein sollte, das zu zeigen“,<br />

hatte der Intendant der <strong>Berliner</strong><br />

Festspiele, Thomas Oberender der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> gesagt.<br />

Klar war aber auch, dass die Veranstalter<br />

ihr Projekt, das im Jahr zuvor<br />

schon im Bereich rund um die<br />

Volksbühne gescheitert war, nicht<br />

einfach aufgeben werden. Solange es<br />

keine„formale Ablehnung“ ihres Antrages<br />

gebe,würden sie weiter davon<br />

ausgehen, dass Dau im Oktober<br />

stattfinden könne. Seitdem suchen<br />

sie in Gesprächen mit den Behörden<br />

eine schnelle Lösung.<br />

Am Dienstag äußerte sich auch<br />

Berlins Regierender Bürgermeister<br />

Michael Müller (SPD). Er kann sich<br />

vorstellen, das abgesagte Kunstprojekt<br />

Dau noch zu einem späteren<br />

Zeitpunkt zu ermöglichen. „Mit einem<br />

entsprechenden Vorlauf gibt es<br />

Hürden, die man nehmen kann gemeinsam“,<br />

antwortete Müller auf die<br />

Frage, ob es Gespräche für 2019<br />

gebe. „Insofern muss man jetzt sehen,<br />

was daraus wird.“<br />

VonSeiten der Veranstalter hieß<br />

es bisher, es gebe keinen Plan B.<br />

Fraglich sei, es ob man die Künstler<br />

und Mitorganisatoren nach bisher<br />

zwei gescheiterten Versuchen ein<br />

drittes Mal für Berlin begeistern<br />

könne.Esklingt wie: Dieses Jahr oder<br />

gar nicht.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 11 *<br />

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Berlin<br />

Verlängerung der U5 droht teurer zu werden<br />

Die Baubranche boomt, die Preise steigen –das könnte auch dem U-Bahn-Bau in Mitte Mehrkosten bescheren. Die Rede ist von einem zweistelligen Millionenbetrag<br />

VonPeter Neumann<br />

Mehr als vier Jahre lang<br />

war das Projekt U5 im<br />

Kostenplan. Doch das<br />

könnte sich bald ändern.<br />

Die <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />

(BVG) schließen nicht mehr aus,<br />

dass die U-Bahn-Strecke in Mitte am<br />

Ende teurer sein wird als die bisher<br />

veranschlagten 525 Millionen Euro.<br />

„Die Baubranche boomt, die Preisentwicklung<br />

ist extrem“, sagte BVG-<br />

Sprecherin PetraReetz auf Anfrage.<br />

Noch halte das Landesunternehmen<br />

an der bisherigen Kalkulation<br />

für den Lückenschluss zwischen den<br />

U-Bahnhöfen Alexanderplatz und<br />

Brandenburger Torfest. Es gebe aber<br />

einige Vergabeverfahren für Bauaufträge,<br />

die noch nicht abgeschlossen<br />

seien. So lange seien die Preise nicht<br />

absehbar.Klar sei aber auf jeden Fall:<br />

„Die aktuelle Marktlage in der Bauwirtschaft<br />

schlägt bei vielen Verkehrsprojekten<br />

zu Buche“ –inForm<br />

von Kostensteigerungen, sagte<br />

Reetz. „Unsere Einkäufer berichten,<br />

dass sie eine solche Preisentwicklung<br />

bislang nicht erlebt haben.“<br />

Nach Informationen der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> halten es die Planer demnach<br />

für möglich, dass die 2,2 Kilometer<br />

lange U-Bahn-Strecke mit drei<br />

neuen Bahnhöfen um einen niedrigen<br />

bis mittleren zweistelligen Millionenbetrag<br />

teurer wird. In einem<br />

Szenario ist von bis zu 50 Millionen<br />

Euro die Rede –was einen Endpreis<br />

vonrund 575 Millionen Euro bedeuten<br />

würde.Auch Nachtragsforderungen<br />

und ein Schaden an einem benachbarten<br />

Bauwerk seien in die<br />

Rechnung eingegangen, hieß es.<br />

Aufsichtsrat berät im Oktober<br />

Die Gleise liegen schon. Ende 2020 soll auf der Trasse der erste Zug rollen.<br />

SABINE GUDATH<br />

Die BVG-Sprecherin wollte die<br />

Summe nicht bestätigen –auch deshalb,<br />

weil Ausschreibungen noch<br />

nicht beendet seien. Vielleicht werde<br />

es im Oktober, wenn der BVG-Aufsichtsrat<br />

tagt, Klarheit über die zu erwartenden<br />

Kosten geben, hieß es.<br />

Ende 2013 war der Finanzbedarf<br />

von 433 Millionen auf 525 Millionen<br />

Euro korrigiertworden. HöhereBaukosten<br />

und gestiegene Sicherheitsanforderungen<br />

trugen damals dazu<br />

bei, dass die rund zwei Jahrzehnte<br />

alte Kalkulation angepasst werden<br />

musste.Später wurde außerdem bekannt,<br />

dass Baufirmen erhebliche<br />

Nachträge geforderthatten.<br />

Im Herbst 2019 sollte die Strecke,<br />

die unter dem Marx-Engels-Forum,<br />

dem Baugelände für das künftige<br />

Schloss und der Straße Unter den<br />

Linden verläuft, eröffnet werden.<br />

Auch der Termin wurde inzwischen<br />

korrigiert, seit einiger Zeit ist konstant<br />

vonDezember 2020 die Rede.<br />

Dann soll die U5 aus Hönow, die<br />

heute noch am Alexanderplatz endet,<br />

bis zum Hauptbahnhof fahren –<br />

eine neue Ost-West-Verbindung entsteht.<br />

Wie berichtet steht aber noch<br />

nicht fest, ob im U-Bahnhof Museumsinsel<br />

vonAnfang an Züge halten<br />

können –oder erst vom ersten oder<br />

zweiten Quartal 2021 an. Beidiesem<br />

komplizierten Teilprojekt werdenun<br />

mit einem Plan Bgearbeitet, hieß es.<br />

DieU5entsteht in einem schwierigen<br />

Untergrund voller Grundwasser<br />

und Findlinge. Doch die meiste<br />

Zeit ging der Bau–anders als bei anderen<br />

großen Vorhaben in dieser Region<br />

– relativ gut voran. „Vom<br />

Bahnhof Brandenburger Torbis kurz<br />

vordem Bahnhof Museumsinsel liegen<br />

in den Tunnelröhren bereits die<br />

Gleise. Da fehlen nur noch die<br />

Stromschienen“, sagte Jörg Seegers,<br />

Technik-Geschäftsführer der Projektrealisierungsgesellschaft<br />

U5. Das<br />

BVG-Unternehmen steuertden Bau.<br />

Tagder offenen Tür<br />

„Es gibt auch schon Betrieb –aber<br />

natürlich noch nicht mit U-Bahnen.<br />

Im neuen Tunnel ist eine Gleisstopfmaschine<br />

unterwegs, die an der<br />

Trasse arbeitet“, berichtete der Geologe.Auch<br />

die Arbeiten in den neuen<br />

U-Bahnhöfen seien weit gediehen.<br />

Der größte, die Station Unter den<br />

Linden, wirdam27. und 28. Oktober<br />

Schauplatz eines Tags der offenen<br />

Tür. Projektsprecherin Stephanie<br />

Niehoff: „So, wie es aussieht, wird es<br />

die letzte Veranstaltung dieser Art<br />

sein –vor der Streckeneröffnung.“<br />

Berlin legt sich eine S-Bahn-Flotte zu<br />

Mit einem neuen Konzept will die Koalition für mehr Zuverlässigkeit und niedrigere Kosten sorgen. Der geplante Fahrzeugpool könnte mehr als zwei Milliarden Euro kosten<br />

VonPeter Neumann<br />

Dem Land Berlin gehören bereits<br />

Busse, U-und Straßenbahnen.<br />

Jetzt steht fest: Künftig wird esauch<br />

S-Bahn-Wagen im Landeseigentum<br />

geben –insgesamt eine vierstellige<br />

Zahl. „Es wird ein landeseigener<br />

Fahrzeugpool im Land Berlin entstehen“,<br />

teilte Matthias Tang, Sprecher<br />

der Verkehrssenatorin Regine Günther<br />

(parteilos, für Grüne), am<br />

Dienstag mit. Zuvor hatten die drei<br />

Regierungsfraktionen und der Senat<br />

am Mittag die Weichen für die Zukunft<br />

der S-Bahn gestellt. Mit dem<br />

Kompromiss endete eine heftige<br />

Diskussion innerhalb der Koalition.<br />

Es geht um die Teilnetze Nord-<br />

Süd und Stadtbahn. Für sie werden<br />

neue Züge benötigt –nach ersten Berechnungen<br />

570 bis 665 Zwei-Wagen-Einheiten.<br />

Das sind viel mehr<br />

als jetzt auf diesen Strecken rollen.<br />

Aber wer soll die Züge finanzieren?<br />

Werhält sie in Schuss,wer fährtsie?<br />

Ob Sozialdemokraten, Linke oder<br />

Grüne: Alle wollen dasselbe –eine S-<br />

Bahn, die zuverlässiger ist als heute<br />

und ihren Fahrgästen weniger Verdruss<br />

bereitet. Doch aus der S-Bahn-<br />

Krise, die vor fast zehn Jahren begann,<br />

ziehen die Koalitionäre unterschiedliche<br />

Schlüsse für die Zukunft.<br />

Großes Interesse in der Branche<br />

Anstatt sich auf ein Konzept festzulegen,<br />

werden zwei Varianten zur Wahl<br />

gestellt –das ist der Kompromiss,der<br />

den Koalitionsstreit entschärft hat.<br />

Das Land geht nun zweigleisig vor.<br />

„Die Ausschreibung erfolgt in Form<br />

eines Kombinationsverfahrens“, so<br />

Tang. Bewerber können sich für eines<br />

vonzweiModellen entscheiben.<br />

Zumanderen können sie ein integriertes<br />

Gesamtangebot abgeben.<br />

Der Gewinner beschafft alle neuen<br />

S-Bahnen, hält sie instand und fährt<br />

sie mit eigenem Personal –das klassische<br />

Konzept. Dafür haben sich die<br />

SPD und die Linke eingesetzt.<br />

Doch es steht auch das Modell zur<br />

Wahl, das vonden Grünen favorisiert<br />

wird, um eine Alternative zur Deutschen<br />

Bahn (DB) zu finden: Ein Unternehmen<br />

beschafft die S-Bahnen<br />

und wartet sie,ein anderes fährtsie.<br />

Neue S-Bahn der DB: Nun wird über die nächste Generation gesprochen. BLZ/MARKUS WÄCHTER<br />

jährigen Gewährleistungsfrist gehören<br />

–vorausgesetzt, sie funktionierenmängelfrei.<br />

Denn das ist das Ziel:<br />

„Es geht um mehr Zuverlässigkeit“,<br />

sagte Harald Moritz vonden Grünen.<br />

DieFinanzierung durch das Land<br />

soll die Schwelle für Interessenten<br />

senken –und dazu beitragen, dass es<br />

mehr und kostengünstigere Ange-<br />

Egal, welches Konzept sich<br />

durchsetzt: In jedem Fall gehen die<br />

neuen S-Bahnen ins Eigentum des<br />

Landes Berlin über.„Undzwar zu einem<br />

viel früheren Zeitpunkt als auf<br />

dem Ring, wo dies erst nach 15 Jahrenstattfindet“,<br />

so Sven Heinemann<br />

(SPD). Denkbar sei, dass die Bahnen<br />

dem Land nach Ablauf einer zweibote<br />

gibt als bei der Ausschreibung<br />

der Ringlinien, wo 2015 nur die Offerte<br />

der DB übrig blieb.„Es können<br />

sich viele Unternehmen beteiligen“,<br />

sagte Senatorin Günther. „Dadurch<br />

wird der Wettbewerb angeregt, und<br />

die Kosten für die Steuerzahler werden<br />

deutlich reduziert“, so Moritz.<br />

Bei der ersten Markterkundung<br />

im Sommer war das Interesse jedenfalls<br />

groß. Dem Vernehmen nach<br />

wurde mit zehn Unternehmen gesprochen<br />

–etwa mit der DB, Abellio<br />

(Niederlande), Go-Ahead (Großbritannien)<br />

und Transdev (Frankreich).<br />

Tobias Heinemann, Deutschland-<br />

Chef vonTransdev,war übrigens Geschäftsführer<br />

der S-Bahn GmbH, bis<br />

er 2009 angesichts der dortigen Krise<br />

dortden Posten räumen musste.<br />

Wie hoch der Kaufpreis für das<br />

Land sein wird, ist noch nicht genau<br />

absehbar. Erste Kalkulationen gingen<br />

von 2,4 Milliarden Euro für alle<br />

Neufahrzeuge aus –Kosten, die auf<br />

viele Jahreverteilt werden sollen.<br />

Weil die Zeit drängt, soll das Verfahren<br />

nun rasch beginnen. „Wir gehen<br />

davon aus,dass der Senat im Oktober<br />

den Beschluss fasst“, so Heinemann.<br />

Dann werde inAbstimmung<br />

mit dem Land Brandenburg imEU-<br />

Amtsblatt bekanntgegeben, dass<br />

Berlin eine Ausschreibung plant.<br />

Zwölf Monate später, 2019, könnte<br />

das Verhandlungsverfahren losgehen<br />

– gegenüber einem früheren<br />

Plan bereits um ein Jahr verzögert.<br />

Rechte sollen gewahrtwerden<br />

2026 oder 2027 könnte die Lieferung<br />

der neuen Wagen starten, die sieben<br />

Jahre dauert, hieß es. Wenn sich die<br />

DB durchsetzt, könnte es auch schon<br />

2024 der Fall sein, sagte Heinemann.<br />

Die Bahn beschafft bereits neue<br />

Züge. „Sie hat die Option, weitere<br />

Wagen zu bestellen“, so der Politiker.<br />

S-Bahner und Gewerkschafter<br />

lehnen das von den Grünen favorisierte<br />

Modell ab, weil dies zu einer<br />

„Zerschlagung“ der S-Bahn führe.<br />

Auch die SPD hofft, dass sich das<br />

klassische Konzept durchsetzt. „Auf<br />

jeden Fall werden wir darauf achten,<br />

dass die Rechte der Beschäftigten gewahrt<br />

werden“, sagte Heinemann.<br />

„Das ist in der Koalition Konsens.“


12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

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Berlin<br />

POLIZEIREPORT<br />

Radfahrer schwer verletzt.<br />

Beieinem Verkehrsunfall am Montagmittag<br />

in Mariendorfist ein 59-<br />

jähriger Radfahrer schwer verletzt<br />

worden. DerMann war gegen 12.30<br />

Uhrauf dem Radweg in der Großbeerenstraße<br />

unterwegs.AmEnde<br />

des Radweges soll er in den fließendenVerkehr<br />

gefahren sein. Dabei berührte<br />

er einen Lkw.Der Radfahrer<br />

stürzte und wurde vomSattelauflieger<br />

erfasst.<br />

Taschendiebe festgehalten.<br />

Lokalbesucher haben am Montagnachmittag<br />

in der Donaustraße in<br />

Neukölln nach einer kurzenVerfolgung<br />

zwei Taschendiebe festgehalten<br />

und der Polizei übergeben. Die<br />

Männer,20und 29 Jahrealt, hatten<br />

zuvor in einem Restaurant in der<br />

Reuterstraße Geld aus den Manteltaschen<br />

vonLokalgästen gestohlen.<br />

Dann flüchteten sie.<br />

In den Rücken gestochen.<br />

Voreinem Spätkauf in der Karl-<br />

Marx-Straße in Neukölln hat am<br />

Montagabend ein 20 Jahrealter<br />

Mann im Streit einen 23-Jährigen in<br />

den Rücken gestochen. Polizisten<br />

nahmen den Täter fest. Dieser wurde<br />

nach einer erkennungsdienstlichen<br />

Behandlung wieder auf freien Fuß<br />

gesetzt. DieHintergründe des Streits<br />

sind noch unklar.<br />

Fahndung nach Räuber.<br />

DiePolizei hat am Dienstag ein Foto<br />

aus einer Überwachungskamera<br />

veröffentlicht. Aufdem Bild ist ein<br />

Mann zu sehen, der am 20. Juli auf<br />

der Rolltreppe im U-Bahnhof Wittenbergplatz<br />

einem 56 Jahrealten<br />

Mann die Einkaufstasche entrissen<br />

haben und anschließend geflüchtet<br />

sein soll. Dergesuchte Mann ist zwischen<br />

20 und 30 Jahrealt. Er ist sehr<br />

schlank und am linken Armtätowiert.<br />

Zeugen, die den Mann kennen,<br />

können sich an jede Polizeidienststelle<br />

wenden. (ls.)<br />

Dieser Mann wird verdächtigt, eine Einkaufstasche<br />

geraubt zu haben. POLIZEI<br />

Tötete 15-Jähriger aus Mordlust?<br />

Edgar H. soll seine 14-jährige Mitschülerin Keira G. erstochen haben. Zum Prozessauftakt schweigt er<br />

VonKatrin Bischoff<br />

Zwei Minuten kann die Öffentlichkeit<br />

an diesem<br />

Dienstagmorgen den angeklagten<br />

Edgar H. hinter<br />

dem Panzerglas sehen. Und das<br />

auch nur, weil eine Hilfsschöffin<br />

für den Mordprozess im Saal B218<br />

im Landgericht in Moabit vereidigt<br />

werden muss. Denn eigentlich<br />

muss das Verfahren um den gewaltsamen<br />

Todder 14-jährigen KeiraG.<br />

vor einer Jugendstrafkammer nach<br />

dem Gesetz hinter verschlossenen<br />

Türen stattfinden: Edgar H., Keiras<br />

Mitschüler, ist erst 15 Jahre alt. Das<br />

Interesse an diesem Verfahren ist<br />

trotzdem riesig. Der Fall hatte vor<br />

einem halben Jahr deutschlandweit<br />

für Aufsehen gesorgt.<br />

Edgar H. trägt an diesem ersten<br />

Verhandlungstag ein graues Kapuzenshirt<br />

mit grüner Adidas-Aufschrift<br />

zu den blauen Jeans und<br />

den blauen Turnschuhen mit den<br />

drei Streifen. DieKapuzehat er sich<br />

über den Kopf gezogen, der Jugendliche<br />

hält sich ein Blatt Papier<br />

vor das Gesicht. Er steht zur Vereidigung<br />

der Schöffin nur drei Meter<br />

entfernt von Karin G., Keiras Mutter,<br />

die ihren Platz gegenüber dem<br />

Angeklagten hat und Nebenklägerin<br />

ist in diesem Prozess. Die 41-<br />

Jährige macht einen gefassten Eindruck,<br />

sie fixiert den Angeklagten<br />

die ganze Zeit. Es ist das erste Mal,<br />

dass sie den mutmaßlichen Mörder<br />

ihrer Tochter sieht.<br />

Dann müssen die Journalisten<br />

und Zuschauer auch schon wieder<br />

den Saal verlassen. Noch bevor die<br />

Anklage verlesen wird. Doch ohnehin<br />

ist bereits einiges bekannt. Keira<br />

G. und Edgar E., die beide auf die<br />

Schule Grüner Campus Malchow<br />

gingen, sollen sich für den 7. März<br />

verabredet haben, um in Keiras elterlicher<br />

Wohnung in Hohenschönhausen<br />

Hausaufgaben zu machen. Einer<br />

Freundin soll Keira noch mitgeteilt<br />

haben, dass Edgar komme.<br />

Der15-Jährige soll den TodKeiras<br />

bereits Tage zuvor geplant und zu<br />

der Verabredung Schutzbekleidung<br />

mitgebracht haben, um das Mädchen<br />

„tatplangemäß mit einer Vielzahl<br />

von Messerstichen“ zu töten,<br />

formulierte die Staatsanwaltschaft,<br />

als sie Anklage erhob.<br />

Mord lautet der Vorwurf gegen<br />

den Neunklässler,bei einer Verurteilung<br />

drohen ihm zehn JahreJugendhaft.<br />

Die Staatsanwaltschaft hat drei<br />

Karin G. und ihr Anwalt Roland Weber auf dem Weginden Gerichtssaal.<br />

Mordmerkmale in die Anklage geschrieben:<br />

Heimtücke, niedrige Beweggründe<br />

und Mordlust. Edgar H.<br />

soll seine Mitschülerin, die in die<br />

achte Klasse ging, mit einem Küchenmesser<br />

attackierthaben. 24 Mal<br />

habe er teils wuchtig und tief auf<br />

Oberkörper, Hals und Rücken des<br />

Mädchens eingestochen. Drei Stiche<br />

hätten allein zum Todgeführt: der<br />

Stich ins Herz,der Stich in die Lunge<br />

OLAF WAGNER<br />

und der Stich in den Hals, der beide<br />

Venen verletzte.<br />

Karin G.hatte ihre Tochter blutüberströmt<br />

im Wohnzimmer der<br />

Wohnung gefunden, als sie vonihrer<br />

Arbeit nach Hause gekommen war.<br />

Eine Stunde lang bemühten sich<br />

Ärzte und Rettungssanitäter, das<br />

Mädchen zu reanimieren. Erfolglos.<br />

Vier Tage nach der Tatwurde Edgar<br />

H. als mutmaßlicher Täter bei<br />

seinen Eltern festgenommen. Er soll<br />

dabei nur kurzdie Tatgestanden und<br />

erklärthaben, dass Keiraden Todgewollt<br />

habe.Seitdem sitzt der Jugendliche<br />

in Untersuchungshaft und<br />

schweigt zu den Vorwürfen.<br />

Wie auch im Prozess. Edgar H.,<br />

der offenbar vor der Verlesung der<br />

Anklageschrift die Panzerglaskanzel<br />

verlassen und sich zwischen seine<br />

beiden Anwälte setzen durfte, soll<br />

von seinem Aussageverweigerungsrecht<br />

Gebrauch gemacht haben.<br />

„Nach der Anklage gehe ich davonaus,dass<br />

der Angeklagte der Täter<br />

ist“, sagt Roland Weber, der Anwalt<br />

von Keiras Mutter, in einer<br />

Pause. Die Kernfragen seien nun,<br />

was Edgar H. motivierthabe,und ob<br />

der Jugendliche überhaupt schuldfähig<br />

sei. Für eine Tötung auf Verlangen<br />

sieht Weber keine Anhaltspunkte.<br />

Keira war ein lebenslustiges<br />

Mädchen, sie war beliebt und ein<br />

Eisschnelllauftalent, zweifache <strong>Berliner</strong><br />

Meisterin ihrer Altersklasse.<br />

Keiras Mutter hat angekündigt,<br />

jeden Prozesstag im Gericht zu erscheinen.<br />

Das sei bewundernswert,<br />

sagt Weber. „Es ist ein Zeichen von<br />

Stärke.“ KarinG.wolle genau wissen,<br />

was damals passiert sei. Was den<br />

jungen Mann dazu getrieben habe,<br />

ihreTochter zu töten.<br />

Der Angeklagte verfolge die Verhandlung<br />

laut Weber mehr oder<br />

minder regungslos. „Er sitzt eben<br />

da“, sagt der Anwalt. Edgar H. habe<br />

sich auch mit keinemWort bei Keiras<br />

Mutter entschuldigt.<br />

Weber spricht voneinem „außergewöhnlichen<br />

Prozess“. Dass Jugendliche<br />

töten, sei höchst selten<br />

und die absolute Ausnahme. Auch<br />

der Vorwurf der Mordlust sei höchst<br />

ungewöhnlich. Es bedeutet, dass jemand<br />

aus Freude daran, ein anderes<br />

Leben zu vernichten, getötet habe.<br />

„Mordlust kommt in der Praxis so<br />

gut wie nie vor“, sagt Weber. Inden<br />

zwölf Verhandlungstagen müsse geklärt<br />

werden, ob das Mordmerkmal<br />

auch auf Edgar H. zutreffe.<br />

Laut Weber kämen sowohl der<br />

Angeklagte als auch Keira aus „ganz<br />

normalen, geordneten Verhältnissen“.<br />

Und zu einer möglichen<br />

Schwärmerei Keiras für den älteren<br />

Jungen, sagte Weber: „Wir wissen<br />

nicht, ob das tatsächlich so war.“<br />

Zahlreiche Mitschüler sollen dazu in<br />

dem Prozess gehörtwerden.<br />

Eines konnteWeber jedoch bestätigen:<br />

Keirahatte ein Foto vonEdgar<br />

in ihrem Kinderzimmer.<br />

Immer wieder<br />

Videos aus der<br />

Gefängniszelle<br />

Senat antwortet auf<br />

Anfrage der AfD<br />

Die im Juli bekannt gewordenen<br />

Videos aus einem Gefängnis<br />

waren kein Einzelfall. In einer ganzen<br />

Reihe von Gefängnissen seien<br />

„Kommunikationen von Gefangenen<br />

über Soziale Medien bekannt<br />

geworden“, teilte die Senatsjustizverwaltung<br />

in einer Antwortauf eine<br />

Anfrage der AfD mit.<br />

Schon 2011 stellten Gefangene in<br />

der Jugendstrafanstalt Berlin demnach<br />

drei Videos bei Youtube ein. In<br />

der JVA Plötzensee postete ein Gefangener<br />

2014 mehrere Videos. Zudem<br />

hatte er ein Profil in der Ratgeberplattform<br />

gutefrage.net. Nach<br />

Durchsuchungen musste er die Videos<br />

löschen. 2017 wurde in Plötzensee<br />

von einem anderen Insassen ein<br />

Video hochgeladen.<br />

In der JVA Tegel veröffentlichte<br />

vor einem Jahr ein Mann Videos, die<br />

Mitgefangene in seiner Zelle aufgenommen<br />

hatten. Einanderer Gefangener<br />

betrieb ein Facebook-Profil,<br />

wie der Senat nun mitteilte.Auch aus<br />

dem Untersuchungsgefängnis Moabit<br />

posteten immer wieder Gefangene<br />

Selfies bei Facebook. „Eine statistische<br />

Erfassung erfolgt nicht“, erklärte<br />

die Senatsjustizverwaltung.<br />

Der im Juli bekannt gewordene<br />

Strafgefangene, der aus Tegel bei<br />

Youtube ein Profil mit Knast-Videos<br />

betrieb, wurde identifiziert und mit<br />

Sanktionen bestraft. Das Telefon<br />

wurde beschlagnahmt, Privilegien<br />

wie etwa Fernsehen im Haftraum<br />

wurden gestrichen. Der Senat betonte,<br />

seitdem poste der Mann bei<br />

Youtube nur noch alte Beiträge oder<br />

Sprachnachrichten, die er über ein<br />

legales Festnetztelefon im Gefängnis<br />

übermittle. Im Internet sind allerdings<br />

diverse erst kürzlich gepostete<br />

Videos zu finden, in denen der Mann<br />

behauptet, weiter aktiv zu sein. Er<br />

lasse seine Auftritte, in denen er<br />

maskiert vom Gefängnisalltag erzählt,<br />

von Mitgefangenen aufnehmen<br />

und verschicken. Ob das<br />

stimmt oder ob er seine fast 100 000<br />

Followerbelügt, ist kaum zu prüfen.<br />

Trotz Verboten sind Handys weit<br />

verbreitet. 2017 wurden allein in Berlins<br />

Gefängnissen mehr als 1300<br />

Handys entdeckt. Seit 2010 seien<br />

sechs Wärter entlassen worden, weil<br />

sie etwa Handys oder Rauschgift einschmuggelten.<br />

(dpa)<br />

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14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Am Apparat: die geehrte Agentin Paula Birnbaum. CHRISTIAN SCHULZ Max Raabe bei Heiner Knapp im Kleinen Sendesaal des RBB. CHRISTIAN SCHULZ<br />

Ebenfalls am Apparat: der Schauspieler und Laudator RobertStadlober<br />

CHRISTIAN SCHULZ<br />

Agententreff neben der BND-Zentrale<br />

ROBERT STADLOBER<br />

war der Überraschungsgast beim Jubiläumsbrunch<br />

„20 Jahre Verband<br />

der Agenturen für Film, Fernsehen<br />

und Theater“ am Dienstag rund um<br />

die Mittagsstunde im Ballhaus Berlin<br />

in der Chausseestraße in Mitte. Die<br />

Agenten der Schauspieler trafen sich<br />

neben dem Bürokomplex der Agentenzentrale<br />

des Bundesnachrichtendienstes.<br />

Das passte ebenso gut wie<br />

auch das Ambiente mit den Tischtelefonen<br />

im Ballhaus, schließlich<br />

hängt so ein Agent wesentliche Teile<br />

des Tages am Hörer. Robert Stadlober<br />

kam dazu, ganz entgegen seiner<br />

sonstigen Gewohnheiten, zu spät.<br />

Auf diese Weise wollte er sicherstellen,<br />

dass sein Überraschungsauftritt<br />

nicht verdorben wird, weil ihn ausgerechnet<br />

jene Person schon im Gedränge<br />

vorder Tür entdeckte,für die<br />

er doch heimlich die Laudatio vorbereitet<br />

hatte.<br />

PAULA BIRNBAUM<br />

wurde mit dem Bernhard-Hoestermann-Stipendium<br />

ausgezeichnet,<br />

das in Erinnerung an den 2015 gestorbenen<br />

Agenten von Stadlober<br />

und Gründer des Verbandes der<br />

Agenturen gestiftet wurde. Mit diesem<br />

Stipendium soll ab sofortNachwuchsagenten<br />

der Startins Berufsleben<br />

erleichtert werden, was ganz in<br />

Hoestermanns Sinne ist, denn er war<br />

immer ein Ratgeber junger Kollegen.<br />

Dass Paula Birnbaum auf Umwegen<br />

Agentin wurde, kommt Stadlober<br />

folgerichtig vor. „Aber vor zwei Jahren<br />

hätte sie auch noch Astronautin<br />

werden können. Siewar immer in so<br />

viele Richtungen unterwegs. Paula<br />

war alles! Schauspielerin, Regieassistentin,<br />

Romanautorin, Assistentin<br />

von Agenten …“ Er kennt sie seit inzwischen<br />

20 Jahren: „Mit ihr kann<br />

man Nächte und Tage durchdiskutieren.<br />

Sie beharrt oft auf ihrer Mei-<br />

von Andreas Kurtz<br />

ak@andreaskurtz.net<br />

Der Verband der Agenturen<br />

feierte bei einem Brunch<br />

sein 20-jähriges Bestehen<br />

nung, man spürt bei Paula aber immer<br />

ein ehrliches Interesse an der<br />

Meinung ihres Gegenübers.“<br />

Dass Paula Birnbaum dieses Stipendium<br />

bekommen würde, war schon<br />

einige Wochen bekannt. In dieser<br />

Zeit erzählten ihr immer mehr Menschen<br />

Geschichten über Bernhard<br />

Hoestermann. Die Ausgezeichnete<br />

lernte ihn so immer besser kennen:<br />

„Ich fühle mich immer geehrter.“<br />

Beate Wolgast, deren Agentur „Die<br />

Agenten“ unter anderem Florian David<br />

Fitz, Elyas M’Barek und Anke Engelke<br />

vertritt, erzählte von einer Begegnung<br />

mit Schauspieleragenten<br />

aus den USA. Die würden sich wundern,<br />

dass die Agenten in Deutschland<br />

miteinander reden, sogar in einem<br />

Verband zusammenarbeiten.<br />

„Das haben die nicht kapiert.“ Dabei<br />

ist es so einfach und praktisch, wie es<br />

bei den deutschen Kollegen läuft:<br />

„Wir warnen uns gegenseitig vor<br />

Produzenten, die nicht zahlen.“<br />

MAX RAABE<br />

kennt angenehmere Beschäftigungen<br />

als Interviews. Singen, zum Beispiel!<br />

So gesehen war es ziemlich raffiniert<br />

von Heiner Knapp, Musikredakteur<br />

und Moderator bei Radio<br />

Berlin 88,8, ihn nicht nur zum Gespräch,<br />

sondernauch zum gemeinsamen<br />

Musizieren am Dienstagabend<br />

in den Kleinen Sendesaal des RBB im<br />

Haus des Rundfunks an der Masurenallee<br />

einzuladen. Das ist die Grundidee<br />

der Sendereihe „Knapp daneben“,<br />

in der Heiner Knapp am Flügel<br />

sitzt und direkt mit einem Lied weitermachen<br />

kann, wenn es gerade ins<br />

Gespräch passt. Underspielt flott, ist<br />

perfekt auf die Lieder seines Gastes<br />

vorbereitet! Raabe geriet in Plauderlaune,<br />

erzählte, dass er zu Hause nur<br />

wenig Musik höre. Seine Begründung:<br />

„Weil ich so viel Musik im Kopf<br />

habe.“ Raabe, dessen Jugend man<br />

wegen seines musikalischen Repertoires<br />

ganz weit wegvon jeder Diskothek<br />

vermutet, erinnerte sich, wie er<br />

damals in der Disko mit Freunden<br />

„im Kreis auf dem Boden gesessen<br />

und den Kopf geschüttelt hat“, wobei<br />

er nicht mehr weiß, wieso.<br />

DieAufzeichnung der Show läuft am<br />

Mittwochabend im Radio auf 88,8<br />

und am späten 6. Oktober imRBB-<br />

Fernsehen.<br />

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Am Telefon<br />

Mo–Fr10–16 Uhr<br />

(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Horst Seehofer nennt sich<br />

Heimatminister,aber spaltet<br />

Titel: „Große Koalition, kleine Lösung“<br />

von Steven Geyer<br />

(24. September)<br />

Eine Kanzlerin fordert zum Gespräch<br />

auf, ein Innenminister verweigert<br />

sich und diktiert ihr seine<br />

Bedingungen. Wer ist hier Herr im<br />

Hause? Wielange will sich Frau Merkel<br />

noch am Nasenring vorführen<br />

und demütigen lassen? Wo bleibt da<br />

die Würde und die Führungsfähigkeit<br />

einer Regierungschefin? Was<br />

maaßt sich dieser engstirnige uneinsichtige<br />

Provinzpolitiker eigentlich<br />

an? Horst Seehofer nennt sich Heimatminister,aber<br />

er spaltet das Volk<br />

und sorgt für immer mehr Politikverdrossenheit.<br />

Manfred Bardtke, per E-Mail<br />

Frau Nahles und Unterstützer<br />

manövrieren SPD ins Abseits<br />

Werals Führungsspitzedie Reaktion<br />

von SPD-Basis und Bevölkerung auf<br />

den Deal nicht vorhergesehen hat,<br />

verfügt nicht über das Rüstzeug, eine<br />

Partei zu führen. Frau Nahles und<br />

ihre Unterstützer ruinieren die SPD<br />

und manövrieren sie ins Abseits. Ihren<br />

Alleinvertretungsansprüchen<br />

muss konsequent begegnet werden.<br />

Familie Beyer,per E-Mail<br />

Eine Vorlage nach der anderen<br />

für seinen Rausschmiss<br />

Was will sich die Bundeskanzlerin<br />

denn noch alles bieten lassen voneinem<br />

Innenminister im Sinkflug? Der<br />

Mann liefert eine Vorlage nach der<br />

anderen für seinen Rausschmiss.<br />

Einfach nicht zu verstehen, diese Zurückhaltung<br />

der Kanzlerin. Früher<br />

hat sie solche Quertreiber ihrer Politik<br />

reihenweise weggebissen.<br />

Torsten Schlüter,Berlin Mitte<br />

Die <strong>Berliner</strong> Mauer:War da und soll (eventuell) wiederkommen. Als Kunst<br />

DDR-Geschichte als Schrotthaufen<br />

Titel: „Das DAU-Projekt: Sie haben immer noch die Absicht“ von Ulrich<br />

Seidler und Stefan Strauß<br />

(22. September)<br />

Kommerzieller Polit-Kitsch! Künstler bedienen sich spektakulär in der<br />

Geschichte, umAufmerksamkeit und Geld einzusammeln. DDR-Geschichte<br />

als Schrotthaufen für ein dümmliches Kunst-Event. Unsere<br />

Für zusätzliche Alterssicherung kein Geld übrig<br />

Seite 3: „Ist das gerecht?“ von Sabine<br />

Rennefanz<br />

(24. September)<br />

Diese Biografie ist durchaus typisch<br />

für einen Großteil der Generation,<br />

die zur Wende 40 Jahre alt war und<br />

jetzt in Rente gegangen ist. Allerdings<br />

trifft es viele noch deutlich härter,<br />

besonders Frauen. Nach 1990<br />

waren es vorzugsweise Männer, die<br />

den Lebensunterhalt der Familien<br />

sichern mussten. Dafür durften sie<br />

oft Hunderte von Kilometern pendeln,<br />

während die Frauen auf Haushalt<br />

und Kinder verwiesen wurden.<br />

Bestenfalls kam noch ein Teilzeitjob<br />

heraus, oft nur ein versicherungsfreier<br />

Minijob.Dawar für zusätzliche<br />

Alterssicherung kein Geld übrig.<br />

Dr.Alfred Spieler,Berlin<br />

Zehn Jahre Studium bleiben<br />

vollständig unberücksicht<br />

Meine Perspektive war bis 1990 die<br />

Hochschullehrer-Laufbahn an der<br />

Universität. Um das schnell zu realisieren,<br />

schloss sich an das fünfjährige<br />

Studium ein zweijähriges Forschungsstudium<br />

an, das zur Promotion<br />

führte. Studium, Forschungsstudium<br />

und Aspirantur waren<br />

sozialversicherungsfrei und zählen<br />

heute gar nichts für die Rente. Das<br />

bedeutet, dass zehn Jahre Studium<br />

sowie Forschungs- und Lehrtätigkeit<br />

vollständig unberücksicht bleiben.<br />

Auch eine abschlagsfreie Rente mit<br />

63 nach 45 Beitragsjahren ist durch<br />

die fehlende Anrechnung dieser Zeiten<br />

unmöglich zu erreichen. Nach<br />

Auskunft der Rentenstelle liege ich<br />

mit meiner Rentenprognose etwa im<br />

Schnitt (von derzeit 1400 Euro).<br />

Marion Schlangstedt, per E-Mail<br />

Die Rente reicht nur für<br />

die Hälfte des Monats<br />

Facebook: „Welche Probleme hast du<br />

mit der Rente, weil du im Osten gelebt<br />

hast?“<br />

Zeit braucht politisch wache Künstler.Aber ganz andere!<br />

Rotraut Schumitz<br />

DAU ist genauso wie viele Projekte von Wei Weiein Industrieprojekt<br />

und hat mit Kunst nichts zu tun!<br />

R. Köpke<br />

Das geht mir genau so. Die Rente<br />

reicht nur für die Hälfte des Monats.<br />

Martina Kelm<br />

Ich habe nach dem Studium jahrelang<br />

freiberuflich gearbeitet, dann<br />

bis zum Jahr 2000 in erzwungener<br />

Teilzeit. Da war ich 48. Meine Rente<br />

könnt Ihr Euch ja wohl vorstellen.<br />

Dasfand in Westdeutschland statt.<br />

Jürgen van Loosen<br />

Meine Schwiegermutter hat vier Kinder<br />

großgezogen, ist immer arbeiten<br />

gegangen, hat in die Rente eingezahlt,<br />

es reicht trotzdem nicht.<br />

Moni Hö<br />

Ich habe nicht einen Tag<br />

Arbeitslosigkeit erlebt<br />

DPA<br />

Feuilleton: „Regen wir uns auf! Jana<br />

Hensel und Wolfgang Engler streiten<br />

über den Osten“ von DirkPilz<br />

(19. September)<br />

Ichbin ein Wende-Gewinner.Obwohl<br />

damals schon über 50 Jahrealt,<br />

habe ich nicht einen TagArbeitslosigkeit<br />

erleben müssen und einen<br />

meiner Qualifikation entsprechenden<br />

Arbeitsplatz gefunden.<br />

Trotzdem blieb mir nicht erspart,<br />

dass meine ostdeutschen Erfahrungen<br />

als weniger wertvoll empfunden<br />

wurden. Herr Pilz resümiert daher<br />

völlig zu Recht, dass das Buch „nicht<br />

nur eines für Ostdeutsche“ ist, da das<br />

Thema „unsere Gegenwart beunruhigt“.<br />

Mir fehlen Erlebnisberichte von<br />

Westdeutschen, die als Gutachter<br />

über Betriebe und wissenschaftliche<br />

Einrichtungen, als neue Chefs oder<br />

als Mitarbeiter derTreuhand arbeiteten.<br />

Siehaben miterlebt, wie manchmal<br />

gleich Hunderte oder sogar Tausende<br />

auf einen Schlag entlassen<br />

wurden.<br />

Undich glaube nicht, dass das an<br />

allen spurlos vorbeigegangen ist.<br />

Wolfgang Hübner,<br />

Berlin-Zehlendorf<br />

Klarer Rückzug in islamische<br />

und türkische Identität<br />

Report: „Wer ist hier deutsch?“ von Julia<br />

Haak<br />

(22. September)<br />

Es ist schön, dass Siedem Thema Integration<br />

einen solchen Raum geben.<br />

Ich arbeite dort seit dreizehn<br />

Jahren mit türkischen und arabischen<br />

Kindernund kenne die soziale<br />

Lage ein wenig.<br />

In unserem Kiez leben siebzig<br />

Prozent der Menschen von Hartz IV.<br />

Die meisten sind zudem sehr türkisch-nationalistisch<br />

eingestellt und<br />

oft gleichzeitig extrem religiös. Auch<br />

das Bekenntnis, sich ausnahmslos<br />

als Deutscher zu fühlen, habe ich im<br />

Wedding von türkischstämmigen<br />

Schülerinnen und Schülern so gut<br />

wie noch nie gehört. Es gibt ein klares<br />

„bei uns“ und „bei euch“. Seit<br />

dreizehn Jahren versuche ich, im<br />

Kiez Integration voranzubringen.<br />

Leider treffe ich zunehmend auf einen<br />

klaren Rückzug in die islamische<br />

und türkische Identität.<br />

HerbertWeber,<br />

Berlin-Wedding<br />

Mit dem Konkurrenzdruck<br />

wächst die Existenz-Angst<br />

Meinung: „<strong>Berliner</strong> Taxis in Gefahr“<br />

von Peter Neumann<br />

(14. September)<br />

Es gilt sowohl heute wie all die Jahre<br />

zuvor, die Qualität der Taxen zu verbessern.<br />

ZumBeispiel durch die Einführung<br />

von VIP-Taxen. Aber der<br />

größte Feind der Taxifahrer ist der<br />

Taxifahrer!<br />

Der sieht sich nicht nur der Konkurrenz<br />

untereinander, sondern<br />

neuerdings auch Car-Sharing-Firmen<br />

und Global Playern wie den<br />

Mietwagen von Uber ausgesetzt.<br />

Diese drängen für den gelegentlichen<br />

Personenverkehr massiv auf<br />

den <strong>Berliner</strong> Markt. Mit dem Konkurrenzdruck<br />

wächst die Existenzangst<br />

im Gewerbe. Einzig die Kunden<br />

in Berlin haben aus der Vielzahl<br />

der Angebote mittlerweile die Qual<br />

der Wahl. Dennoch sollten endlich<br />

Senat beziehungsweise Bund regulierend<br />

einschreiten, und den Wildwuchs<br />

kontrollieren.<br />

Detlef Dowidat,<br />

Berlin-Moabit<br />

Heute leben wir in der<br />

Diktatur des Kapitals<br />

Politik: „Links vor links“ von Kordula<br />

Doerfler<br />

(5. September)<br />

Vonder sozialen Marktwirtschaft ist<br />

nur noch die Marktwirtschaft übrig<br />

geblieben. Nicht die vom Volk gewählten<br />

Politiker bestimmen die<br />

Entwicklung der Menschheit, sondern<br />

die Banken, Börsen und Konzerne.<br />

In der DDR lebten wir in der<br />

Diktatur einer Ideologie. Heute leben<br />

wir in der Diktatur des Kapitals.<br />

Ilse Winter,Berlin-Karlshorst<br />

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3. Oktober 2018<br />

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16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Brandenburg<br />

Terrorverdacht<br />

am Flughafen<br />

Schönefeld<br />

Mann aus Tschechien<br />

bedrohte auch Wachleute<br />

VonAndreas Rabenstein, Schönefeld<br />

Ein verdächtiger Mann, aus dessen<br />

Kleidung Drähte hingen, hat<br />

am Dienstag für einen Polizeieinsatz<br />

am Flughafen Schönefeld (Dahme-<br />

Spreewald) gesorgt. Eine Untersuchung<br />

des Mannes, seiner Kleidung<br />

und seines Gepäcks durch Spezialisten<br />

der Polizei ergab aber schließlich,<br />

dass keine Gefahr bestand.<br />

Trotzdem war am Vormittag ein<br />

Teil des Parkplatzes gesperrt, ebenso<br />

der lange, überdachte Fußgängerwegvon<br />

der S-Bahn zum Terminal D<br />

–also der zentrale Wegfür die meisten<br />

Fahrgäste zum Flughafen. Wie<br />

die Polizei mitteilte, sei der Flugverkehr<br />

nicht gestörtgewesen.<br />

Da Bahnhöfe und Flughäfen als<br />

mögliche Ziele von Terroranschlägen<br />

besonders bewacht werden, fiel<br />

der Mann Wachleuten auf, als er<br />

scheinbar ziellos auf einem Parkplatz<br />

vordem Terminal herumstrich.<br />

Die Wachleute sprachen ihn an. Er<br />

bedrohte sie mit einer Bierflasche,<br />

also alarmierten sie die Polizei. Wie<br />

ein Sprecher sagte,nahmen die Polizisten<br />

den Mann fest, weil er eine<br />

Weste mit vielen Taschen trug, aus<br />

der Drähte und Kabel hingen. Außerdem<br />

hatte er fünf Rucksäcke und<br />

Trolleys dabei.<br />

DieWeste und das Gepäck ließ die<br />

Polizei auf dem Parkplatz liegen.<br />

Spezialisten für Bombenentschärfungen<br />

untersuchten die Gegenstände.<br />

„Es wurden keine gefährlichen<br />

Stoffe gefunden“, sagte ein<br />

Sprecher. Der 42-Jährige aus Tschechien<br />

wurde vernommen. Nichts<br />

deute auf Terrorismus hin. Auch<br />

sonst sei der Mann der Polizei nicht<br />

bekannt. Ob er geistig verwirrtist, ist<br />

noch unklar. (dpa)<br />

Verdächtige Gegenstände und die Weste<br />

des Mannes.<br />

MORRIS PUDWELL<br />

Für die Zeit nach der Kohle<br />

Brandenburgs Ministerpräsident fordert eine Bevorzugung der Lausitz beim schnellen Internet<br />

VonJens Blankennagel<br />

Dass irgendwann keine<br />

Braunkohle mehr in<br />

Deutschland gefördert<br />

wird, um daraus Strom<br />

zu machen, ist sicher.Darauf hat sich<br />

jedenfalls die Bundesregierung festgelegt.<br />

Derzeit wird vor allem über<br />

das Ausstiegsdatum verhandelt –<br />

von 2035 bis 2038 ist nun die Rede.<br />

Dassorgt für Unmut: DenKohlegegnerngeht<br />

es zu langsam, vielenWirtschaftsvertreternzuschnell.<br />

Wie hart in dieser Debatte gekämpft<br />

wird, zeigt sich an der seit<br />

Wochen laufenden Besetzung des<br />

Hambacher Forstes in Nordrhein-<br />

Westfalen, mit der die Protestierer<br />

die Rodung des Waldes verhindert<br />

wollen. Nun räumt die Polizei dort<br />

die Baumhäuser. Von den Protesten<br />

im Rheinland ist in der Lausitz derzeit<br />

nicht allzu viel zu spüren.<br />

Dort ist man quasi einen Schritt<br />

weiter. Eswird bereits über die Zukunft<br />

verhandelt. Am Dienstag lud<br />

die Industriegewerkschaft Bergbau,<br />

Chemie, Energie (IG BCE) zur Lausitz-Konferenz,<br />

und neben Bankleuten<br />

und Unternehmernkamen auch<br />

die Ministerpräsidenten der Lausitzer<br />

Kohleländer Brandenburg und<br />

Sachsen. Dietmar Woidke (SPD) und<br />

Michael Kretschmer (CDU) wurden<br />

vor dem Tagungsort von etwa 80<br />

Leuten mit Beifall empfangen. Beide<br />

sind für einen langsamen Ausstieg,<br />

um einen harten Bruch für die Arbeiter<br />

in den Gruben und Kraftwerken<br />

zu verhindern. Vorallem fordern sie<br />

viel Geld vomBund für den Strukturwandel,<br />

denn es wirdder größte Umbruch<br />

sein seit dem massiven Abbau<br />

vonJobs nach dem Ende der DDR.<br />

Viele Fachkräfte vorhanden<br />

Noch dampfen die Kühltürme der Kraftwerke in der Lausitz.<br />

Forderung: Ein sozialverträglicher<br />

Ausstieg aus der<br />

Braunkohle erfordertaus<br />

Sicht führender Politiker im<br />

Osten massiveAnstrengungen.<br />

Industrie und öffentliche<br />

Hand müssten mindestens<br />

60 Milliarden Euro investieren.<br />

MILLIARDENHILFE<br />

Treffen: Die Summe nannte<br />

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident<br />

Reiner Haseloff<br />

(CDU) am Montag in Halle<br />

beim Treffen der Kohlekommission.<br />

Das Geld sei nötig<br />

für den Aufbau vonErsatzarbeitsplätzen<br />

und zur Verbesserung<br />

der Infrastruktur.<br />

IMAGO/RAINER WEISFLOG<br />

Kosten: Der Bund hat bisher<br />

1,5 Milliarden Euro an Hilfen<br />

für die drei Kohlereviere in<br />

Aussicht gestellt –für das<br />

Rheinische Revier,das Mitteldeutsche<br />

Revier in der Region<br />

Halle-Leipzig sowie die<br />

Lausitz, in der seit rund 150<br />

Jahren Kohle gefördertwird.<br />

Damit ein Umstieg auf zukunftsfähige<br />

Industriearbeitsplätze gelingen<br />

kann, forderten die Ministerpräsidenten<br />

vom Bund, dass die Lausitz<br />

bevorzugt behandelt wird, wenn es<br />

um Aufbau des schnellen Internets<br />

geht –gemeint ist der 5G-Mobilfunk-<br />

Standard. „Damit kann die Region<br />

einen Entwicklungsvorsprung gewinnen“,<br />

so Woidke und Kretschmer.Woidke<br />

sagte:„Ein starkes Brandenburg<br />

braucht eine starke Lausitz.“<br />

Er warb für Investitionen vor<br />

Ort. „Die Region hat viel Potenzial<br />

und entscheidende Standortvorteile,<br />

die eine Ansiedlung lohnenswert<br />

machen.“ Es gebe viele gut ausgebildete<br />

Fachkräfte, reichlich Platz für<br />

Ansiedlungen und dazu die Anbindung<br />

an die Metropolregionen Berlin,<br />

Leipzig, Dresden –sowie nach<br />

Polen. Die Uni Cottbus-Senftenberg<br />

bilde Fachkräfte aus, und die Forschung<br />

dort leiste einen bedeutenden<br />

Beitrag zur Erschließung von<br />

Zukunftsthemen. „Die Infrastruktur<br />

muss sich jedoch weiter verbessern“,<br />

sagte Woidke und warb erneut vehement<br />

für den zweigleisigen Ausbau<br />

der Bahnstrecke vonLübbenau nach<br />

Cottbus, umeine schnellere Anbindung<br />

an Berlin zu erreichen.<br />

Woidke sagte, dass das Fraunhofer-Institut<br />

für Speichertechnologie<br />

in die Lausitz solle, damit es eine<br />

moderne Energie- und Industrieregion<br />

bleibe.„Diezentralen Vorhaben<br />

für die Lausitz sollen in einem speziellen<br />

Bundesgesetz fest verankert<br />

werden, damit es keine Ausflüchte<br />

gibt“, sagte Woidke. Ein sozialverträglicher<br />

und mit den Lausitzernorganisierter<br />

Strukturwandel könnte<br />

dann eine Blaupause für die anderen<br />

40 Kohleregionen Europas werden.<br />

Die Gewerkschaft forderte eine<br />

Neudefinition von Strukturpolitik.<br />

„Wir brauchen Rahmenbedingungen,<br />

die es globalen Investoren<br />

leichtmachen, sich für die Lausitz<br />

anstelle irgendeiner anderen Region<br />

zu entscheiden“, sagte der BCE-Vorsitzende<br />

Michael Vassiliadis.Ziel der<br />

Lausitz-Konferenz sei es, Rahmenbedingungen<br />

aufzuzeigen, damit die<br />

Lausitz industriell geprägt bleibe.<br />

Nicht nur Nagelstudios<br />

Karola Bernd, Gewerkschaftsvertreterin<br />

aus der Region Cottbus, lobte<br />

die konstruktive Stimmung bei der<br />

Konferenz. „Hier wird über den Tellerrand<br />

geschaut und nachgedacht,<br />

wie man Dinge mutig in Gang bringen<br />

kann“, sagte sie. Sosei geplant,<br />

die vielen kleinen Initiativen, die sich<br />

um den Strukturwandel vor Ort<br />

kümmern, auch auf der Seite der Arbeitgeber<br />

zusammenschließen„Und<br />

das länderübergreifend“, sagte sie.<br />

„Es geht um sehr viele Arbeitsplätze“,<br />

sagte Karola Bernd. Direkt in<br />

den Gruben und Kraftwerken arbeiteten<br />

8000 Leute.„Ich wage die Prognose,<br />

dass indirekt bis zu 100 000<br />

Arbeitsplätze in der gesamten Region<br />

betroffen sein könnten.“ Denn<br />

es gehe nicht nur um Zulieferer und<br />

Servicebetriebe, sondern darum,<br />

dass bei Massenentlassungen die<br />

Kaufkraft massiv sinke und selbst die<br />

Bäcker in den Dörfernbedroht seien.<br />

„Es ist wunderbar, dass wir hier 600<br />

Nagelstudios haben“, sagte sie.<br />

„Aber bei der Kohle geht es um gut<br />

bezahlte Industriearbeitsplätze –<br />

also um ganz andereDimensionen.“<br />

Auch die Linke<br />

will nun mit<br />

CDU sprechen<br />

Streit bei Konservativen<br />

über Wahlstrategie<br />

VonRochus Görgen und<br />

Jens Blankennagel, Potsdam<br />

Angesichts der Debatte in der<br />

CDU über die Strategie für die<br />

Landtagswahl im Herbst 2019 zeigt<br />

sich die Linkspartei grundsätzlich<br />

gesprächsbereit mit der CDU. Ob es<br />

eine Schnittmenge zwischen beiden<br />

Parteien gebe, müsse man nach der<br />

Wahl sehen, sagte Linken-Fraktionschef<br />

Ralf Christoffers in Potsdam.<br />

Hintergrund ist, dass CDU-Chef<br />

Ingo Senftleben als erster in seiner<br />

Partei vorMonaten eine Debatte angestoßen<br />

hatte, obesnicht hilfreich<br />

sein könnte,dass die CDU auch über<br />

mögliche Koalitionen mit der Linkspartei<br />

nachdenkt. Bislang war die<br />

SPD in Brandenburg immer stärkste<br />

Partei. Mit der neuen machtpolitischen<br />

Option will Senftleben seine<br />

Partei in die Position bringen, der<br />

SPD ernsthaft die Führungsrolle<br />

streitig zu machen.<br />

Gleichzeitig lehnt der CDU-Chef<br />

mögliche Koalitionsgespräche mit<br />

der rechtsnationalen AfD ab. Diese<br />

Partei ist inzwischen in einer Umfrage<br />

des Senders RBB erstmals auf<br />

23 Prozent gestiegen und damit<br />

gleichauf mit der führenden SPD.<br />

DieCDU rangiertauf 21 Prozent, war<br />

aber im Frühjahr auch schon mal<br />

gleichauf mit der SPD.Die Linke landete<br />

trotz des Lunapharm-Skandals<br />

mit anschließendem Rücktritt von<br />

Gesundheitsministerin Diana Golze<br />

bei 17 Prozent –aber eben nur noch<br />

auf Platz 4.<br />

Angriff gegen CDU-Chef<br />

Zu der innerparteilichen Debatte bei<br />

der CDU sagte Linken-Fraktionschef<br />

Christoffers, man habe es in Brandenburg<br />

schon häufiger erlebt, dass<br />

in der Union ein Jahr vorWahlen Diskussionen<br />

geführt würden, die die<br />

Partei selbst lösen müsse. Erkönne<br />

allerdings nicht froh sein, wenn sich<br />

eine demokratische Partei selbst zerlege.<br />

AmVortag war bekannt geworden,<br />

dass der CDU-Bundestagsabgeordnete<br />

und Uckermark-Kreischef<br />

Jens Koeppen die Strategie von<br />

CDU-Chef Ingo Senftleben scharf<br />

kritisiert. Gedankenspiele zur Koalition<br />

mit den Linken wirkten innerparteilich<br />

polarisierend und<br />

schwächten den Zusammenhalt,<br />

schrieb Koeppen in einem Brief an<br />

den Parteivorstand. (mit dpa)<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 17 *<br />

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Wissenschaft<br />

Sensor<br />

misst<br />

UV-Strahlung<br />

Tinte zeigt an, wann man<br />

aus der Sonne gehen sollte<br />

Wie lange darf ich eigentlich in<br />

der Sonne bleiben? Das fragte<br />

sich im zurückliegenden Sommer gewiss<br />

so mancher. Denn es lässt sich<br />

nur schwer abschätzen, wie viel<br />

schädliche Ultraviolettstrahlung<br />

(UV) man bereits abbekommen hat,<br />

Nun haben Forscher ein einfaches<br />

System entwickelt, das Abhilfe schaffen<br />

könnte. Eine zunächst unsichtbareTinte<br />

färbt sich dabei mit zunehmender<br />

UV-Bestrahlung blau, wie<br />

das Team im Fachmagazin Nature<br />

Communications berichtet.<br />

Durch unterschiedlich hohe Anteile<br />

an dunklen Pigmenten in der<br />

Haut sind Menschen in verschiedenem<br />

Maße vor UV-Strahlen geschützt.<br />

Deshalb war es den ForschernumVipul<br />

Bansal vonder RMIT<br />

University im australischen Melbourne<br />

wichtig, ihren Sensor an die<br />

verschiedenen Hauttypen –von hell<br />

(Typ I) bis dunkelbraun (Typ VI) –anzupassen.<br />

IhrZiel war ein Sensor,der<br />

die angehäufte Strahlendosis individuell<br />

anzeigt. „Wir können unsere<br />

Tinte auf jede papierähnliche Oberfläche<br />

drucken, um billige tragbare<br />

Sensoren in Form von Armbändern,<br />

Stirnbändern oder Aufklebern zu<br />

produzieren“, erklärtBansal.<br />

Je höher die Dosis, desto blauer<br />

Basis der Tinte ist eine Phosphorsäure-Molybdänverbindung,<br />

die zunächst<br />

farblos ist.Wenn sie über mehrere<br />

Reaktionsstufen Elektronen einer<br />

anderen Verbindung aufnimmt,<br />

also reduziertwird, färbt sie sich blau.<br />

Die Elektronen stammen von der<br />

Milchsäureund die benötigte Reaktionsenergie<br />

aus der UV-Strahlung. Je<br />

höher die Dosis, desto blauer erscheint<br />

die Tinte. Mit durchsichtiger<br />

Folie kann die Dosis verringert und<br />

der Sensor so an einen dunkleren<br />

Hauttyp angepasst werden. Denn die<br />

minimale Dosis für einen Sonnenbrand<br />

beträgt 200 Joule proQuadratmeter<br />

beim Hauttyp Iund 1000 Joule<br />

proQuadratmeter beim HauttypVI.<br />

Der Forscher Vipul Bansal hofft,<br />

dass das kostengünstige und kinderfreundliche<br />

Design der UV-Sensoren<br />

ihren Einsatz als Bildungsmaterial erleichternwerde,umdas<br />

Bewusstsein<br />

für Sonnenschutz zu stärken.<br />

Der Hautarzt Rolf-Markus Szeimies<br />

vom Klinikum Vest in Recklinghausen<br />

findet den einfachen UV-Sensor<br />

zwar prinzipiell interessant. „Aber<br />

für die raueWirklichkeit ist der Nutzen<br />

eher gering.“ Es gebe viele Faktoren,<br />

die bei einer schädlichen UV-Dosis<br />

eine Rolle spielen, etwa die Vorbräunung.<br />

Außerdem zeige der Sensor im<br />

Bereich hoher Dosen eine geringe<br />

Trennschärfe.Zur Sensibilisierung für<br />

die UV-Strahlung könne der Sensor<br />

eventuell nützlich sein –aber nur, so<br />

betont Szeimies, wenn auch entsprechende<br />

Schutzmaßnahmen vorgenommen<br />

würden. Während Sonnencreme<br />

mit hohem Lichtschutzfaktor<br />

vor Sonnenbrand schützt, hat sie offenbar<br />

kaum Auswirkungen auf das<br />

Hautkrebsrisiko. Eine Studie mit diesem<br />

Ergebnis wurde kürzlich beim<br />

Deutschen Hautkrebskongress in<br />

Stuttgart vorgestellt. Der Grund dafür<br />

ist, dass UV-Strahlung Veränderungen<br />

im Erbgut der Haut auslöst, die zu Tumoren<br />

führen können. (dpa/fwt.)<br />

Der UV-Sensor kann bequem am Handgelenk<br />

getragen werden. KIRALEE GREENHALGH<br />

Oumuamua reiste Millionen Jahre durchs All<br />

Gelähmter kann wieder gehen<br />

Forscher dämpfen jedoch die Erwartungen: Für den Alltag taugt der Therapieversuch kaum<br />

VonTorsten Harmsen<br />

Ein Wunder, ein Wunder! So<br />

klingen in einschlägigen Filmen<br />

die Reaktionen, wenn<br />

plötzlich Blinde wieder sehen<br />

und Gelähmte wieder gehen<br />

können. Nun scheint US-amerikanischen<br />

Medizinern solch ein Wunder<br />

gelungen zu sein. An der Mayo Clinic<br />

in Rochester,Minnesota, schafften sie<br />

es, einen gelähmten jungen Mann<br />

wieder zum Aufstehen und Gehen zu<br />

bringen. Er heißt Jered Chinnock, ist<br />

26 Jahre alt und wurde bei einem<br />

Schneemobil-Unfall vor fünf Jahren<br />

am sechsten Brustwirbel verletzt.<br />

Seine Beine seien seitdem „komplett<br />

sensomotorisch gelähmt“, heißt es<br />

im Bericht der Mediziner.<br />

Doch nun zeigt ein Video, wie er<br />

lächelnd ein Bein vors andere setzt,<br />

wenn auch steif und sehr wackelig. Er<br />

hält sich dabei an einem Rollator fest<br />

und wird vorn und hinten von jeeinem<br />

Therapeuten unterstützt. Wie<br />

die Forscher um Kendall Lee und<br />

Kristin Zhao im Fachjournal Nature<br />

Medicine berichten, habe der Patient<br />

mit 331 Schritten insgesamt 102 Meter<br />

zurückgelegt. Es sei das erste Mal,<br />

dass geschädigtes Rückenmark wieder<br />

aktiviert werden konnte, sodie<br />

Mediziner. Dies sei über Elektrostimulation<br />

mittels eines am Rückenmarkimplantierten<br />

computergesteuerten<br />

Impulsgebers erreicht worden.<br />

Elektrische Reize<br />

Der 26-jährige Jered Chinnock bei seinem intensiven Training.<br />

Jered Chinnock wurde 2016 für den<br />

Versuch ausgewählt, weil sein Rückenmark<br />

nicht vollständig durchtrennt<br />

ist. DieMediziner wollten herausfinden,<br />

wie weit sie bei ihm mit<br />

der Methode der Epiduralen Elektrostimulation<br />

(EES) kommen. Bei dieser<br />

wirdversucht, das Nervennetz im<br />

Rückenmark zu reaktivieren. Der<br />

dazu nötige Neurostimulator mit 16<br />

Kontaktelektroden wurde bei Jered<br />

Chinnock unterhalb des verletzten<br />

Brustwirbels auf der Dura –Schutzschicht<br />

–des Rückenmarks implantiert.<br />

Miteiner Fernbedienung konnten<br />

die Frequenz und die Intensität<br />

der elektrischen Reize gesteuert werden.<br />

Über zwei miteinander verzahnte<br />

Stimulationsmuster erreichten<br />

die Mediziner,dass der Patient die<br />

verschiedenen Phasen eines Schritts<br />

meisternkonnte.<br />

JeredChinnock absolvierte ein 43-<br />

wöchiges funktionsorientiertes Training,<br />

an dessen Ende er mit Hilfe eines<br />

Rollators gehen konnte. Anfangs<br />

assistierten ihm dabei noch drei Therapeuten.<br />

Nach der langen Trainingszeit<br />

genügten dann ein Rollator und<br />

ein Hüft-Assistent, um Chinnock<br />

beim Gehen zu helfen.<br />

Die Reaktionen anderer Wissenschaftler<br />

auf den Therapieversuch<br />

reichen von Anerkennung bis zu<br />

grundsätzlicher Skepsis –vor allem<br />

gegenüber der Aussage, mit der die<br />

Studie vom Fachjournal Nature Medicine<br />

angekündigt worden war:„Ein<br />

Patient mit kompletter Lähmung der<br />

unteren Gliedmaßen kann wieder<br />

selbstständig gehen, nachdem er eine<br />

Kombination aus elektronischer Rückenmarkstimulation<br />

und Rehabilitationstherapie<br />

erhalten hat.“<br />

TERESA CRAWFORD/AP/DPA<br />

Im Labor einige Schritte zu tun,<br />

bedeute nicht, „dass das auch zu<br />

Hause und im Alltag klappt und das<br />

Leben verändert“, sagt zum Beispiel<br />

Jocelyne Bloch, Professorin für Neurochirurgie<br />

in Lausanne, Schweiz,<br />

selbst Leiterin einer Studie zu Epiduraler<br />

Elektrostimulation (EES) bei Rückenmarkverletzungen.<br />

Sie verweist<br />

darauf, dass JeredChinnock nicht der<br />

erste Patient mit Querschnittlähmung<br />

sei, der mit elektrischer Rückenmarkstimulation<br />

behandelt<br />

wurde.Esgebe mehrereArbeitsgruppen,<br />

die sich damit beschäftigten. Sie<br />

verfolgten unterschiedliche Ansätze.<br />

Tatsächlich gibt es bereits seit Jahren<br />

Berichte über Therapieversuche<br />

dieser Art. Im Jahr 2014 zum Beispiel<br />

beschrieben Mediziner im Fachmagazin<br />

Brain, dass an der University of<br />

Louisville im US-Bundesstaat Kentucky<br />

vier querschnittgelähmte Männer<br />

durch Elektrostimulation des Rückenmarks<br />

befähigt wurden, wieder<br />

bewusst Knie, Hüften und Zehen zu<br />

bewegen.<br />

„Bei Tierversuchen hat man festgestellt,<br />

dass Trainieren mit der Rückenmark-Neurostimulation<br />

dazu<br />

führen kann, dass einige Nervenfa-<br />

ESO/ M. KORNMESSER<br />

Es war Ende 2017, als Astronomen das erste Objekt entdeckten, das von<br />

einem fernen Sterndurch den interstellaren Raum bis in unser Sonnensystem<br />

gereist war.Sie nannten es Oumuamua, was auf Hawaiisch so viel<br />

wie „zuerst erreichen“ bedeutet. DasObjekt ähnelt einer Zigarre, könnte<br />

aber auch eine Artflacher Pfannkuchen sein, vonder Seite gesehen. Offenbar<br />

ist es eine ArtKomet, denn es besteht zum Teil aus Eisund produzierte<br />

beim Vorbeiflug an der Sonne Gas. Nunhaben Forscher vomMax-<br />

Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg die Bahn des Objekts zurückverfolgt.<br />

Siefanden vier Zwergsterne,aus deren Umfeld Oumuamua<br />

einst herauskatapultiertworden sein könnte.Sie liegen so,dass das Objekt<br />

einen Flug voneiner Million bis 6,3 Millionen Jahrehinter sich bringen<br />

musste,umbis zu unserer Sonne zu gelangen. (har.)<br />

sern imHirnstamm und in der Wirbelsäule<br />

anfangen zu sprießen“, erklärt<br />

Jocelyne Bloch. Trotz des sichtbaren<br />

Fortschritts in der Mayo Clinic<br />

sei sie aber „nicht allzu enthusiastisch“,<br />

sagt sie.Eshandle sich um die<br />

Forschungsergebnisse mit einem<br />

einzelnen Patienten. Dessen Bewegungen<br />

seien nicht besonders funktional.<br />

„Erkann mit viel Hilfe ein paar<br />

Schritte gehen –aber es gab keine<br />

neurologische Heilung.“<br />

Ähnlich sieht es NorbertWeidner,<br />

Professor und Ärztlicher Direktor der<br />

Klinik für Paraplegiologie am Universitätsklinikum<br />

Heidelberg. Für ihn<br />

zeigt die US-amerikanische Studie<br />

ein„interessantes Ergebnis“, nämlich<br />

einen „Proof of Principle“, einen<br />

grundsätzlichen Machbarkeitsnachweis,<br />

der aber für den Alltag noch<br />

nicht besonders relevant sei.<br />

Nurein einziger Fall<br />

Beim Probanden aus der Mayo Clinic<br />

sei zu befürchten, „dass die Gehfunktion<br />

wieder deutlich abnehmen wird<br />

oder der Proband komplett auf den<br />

Rollstuhl zurückgreifen wird“, wenn<br />

das intensive funktionsorientierte<br />

Training nach Beendigung der Studie<br />

nicht mehr aufrechterhalten werden<br />

könne.Die wenigen noch erhaltenen<br />

Nervenbahnen ließen sich durch einen<br />

derartigen Forschungsansatz<br />

nicht vermehren. Das aber sei zwingend<br />

notwendig, um tatsächlich Verbesserungen<br />

zu erreichen, die auch<br />

im Alltag wirksam sein könnten.<br />

Die Studie beschreibe nur einen<br />

einzigen Fall, sagt Weidner,und zwar<br />

an einem speziellen Patienten, „so<br />

dass fraglich ist, inwiefern andere<br />

querschnittgelähmte Patienten in<br />

gleicher Weise trainiert werden können.“<br />

Laut Weidner habe der Heilungsansatz<br />

der Elektrostimulation<br />

eher Chancen bei nicht vollständig<br />

Gelähmten, die unterhalb der verletzten<br />

Stelle am Rückenmarkzumindest<br />

noch Bewegungen ausführen könnten.<br />

(mit dpa)<br />

Pferde können<br />

Lügner<br />

erkennen<br />

Tiere analysieren Stimme<br />

und Mimik von Menschen<br />

VonJörg Zittlau<br />

Pferde begleiten den Menschen<br />

seit mindestens 5500 Jahren. In<br />

dieser Zeit haben sie den Zweibeiner<br />

immer besser zu verstehen gelernt.<br />

Wie gut, das belegt eine jüngst erschienene<br />

Studie der Universität Tokio.<br />

Demnach sollte der Mensch gar<br />

nicht erst versuchen, dem Pferd etwas<br />

vorzuspielen.<br />

Das japanische Forscherteam<br />

zeigte insgesamt 19 Testpferden jeweils<br />

die Porträtfotos vonvertrauten<br />

und fremden Menschen, die entweder<br />

mit fröhlichem oder wütendem<br />

Gesichtsausdruck in die Kamera<br />

schauten. Unmittelbar danach hörten<br />

die Tiere aus einem Lautsprecher,<br />

wie diese Person zu ihnen<br />

sprach. Undzwar ebenfalls in einem<br />

fröhlichen oder wütenden Tonfall,<br />

nur dass dieser sich nicht immer mit<br />

der Stimmung des vorher gezeigten<br />

Fotos deckte. Espassierte also gelegentlich,<br />

dass dem wütenden Gesicht<br />

eine fröhliche Stimme und dem<br />

fröhlichen Gesicht eine wütende<br />

Stimme folgte.<br />

Haufen Möhren im Eimer<br />

Im Falle eines solchen Widerspruchs<br />

zeigten sich die Tiere sichtbar irritiert.<br />

Es dauerte dann nämlich nur<br />

die Hälfte der Zeit, bis sie in Richtung<br />

Lautsprecher blickten – und sie<br />

blickten auch länger hin. „Solche<br />

Verhaltensmuster sind typisch dafür,<br />

dass Pferde überrascht sind und etwas<br />

anderes erwartet haben “, sagte<br />

der Studienleiter Kosuke Nakamura.<br />

Für den japanischen Verhaltensforscher<br />

sind die überraschten Reaktionen<br />

der Pferde ein sicherer<br />

Hinweis darauf, dass sie gleich auf<br />

mehreren Wegen Rückschlüsse auf<br />

die Stimmung des Menschen ziehen<br />

– nämlich durch die Analyse<br />

des Gesichtsausdrucks, der Stimmlage<br />

und durch das Zusammenfügen<br />

und Abgleichen der beiden.<br />

Wenn also ein Mensch freundlich<br />

lächelt, seine Stimme aber etwas<br />

anderes, Bedrohliches ausdrückt,<br />

könnte das Pferdgewarnt sein.<br />

„Pferde verfügen über ein crossmodales<br />

Gedächtnis“, sagte Nakamura,<br />

„und sie wissen es für das bessere<br />

Verständnis des Menschen zu<br />

nutzen.“ Das untermauert, wie eng<br />

die Beziehung der beiden ist, und<br />

auch, wie intelligent Pferde sind.<br />

Letzteres belegt auch eine andere<br />

Studie aus Japan, dieses Malvon der<br />

Universität Kobe. Dort ließ man<br />

Pferde beobachten, wie jemand außerhalb<br />

ihres Gatters einen Haufen<br />

Möhren in einem Eimer versteckte.<br />

Als dann später ihr Pfleger kam,<br />

stupsten sie diesen immer wieder<br />

an, und sie zeigten mit ihrem Kopf in<br />

Richtung Eimer. Sie forderten also<br />

ihren zweibeinigen Gefährten zur<br />

Mithilfe auf; und das umso stärker,<br />

wenn sie wussten, dass der das Möhrenversteckspiel<br />

nicht gesehen<br />

hatte.„Pferde können also ihr Kommunikationsverhalten<br />

daran anpassen,<br />

ob ein Mensch etwas weiß oder<br />

nicht“, erklärte die Studienleiterin<br />

Monamie Ringhofer. Unter den Vertretern<br />

des Homo sapiens gibt es<br />

nicht wenige, die in dieser Hinsicht<br />

vonden Pferden lernen könnten.<br />

Pferde können Stimmungen von Menschen<br />

gut einschätzen. IMAGO STOCK&PEOPLE


18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

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Sport<br />

Kampf<br />

um<br />

Bronze<br />

WieRadprofi Schachmann<br />

das WM-Zeitfahren angeht<br />

Für die deutsche Frauen hielt das<br />

Einzelzeitfahren bei der Straßenrad-WM<br />

eine Enttäuschung bereit.<br />

Sowohl Teamweltmeisterin Trixi<br />

Worrack als auch die frühereTitelträgerin<br />

Lisa Brennauer waren bei der<br />

Leistungsdemonstration der Niederländerinnen,<br />

die den kompletten<br />

Medaillensatz gewannen, absolut<br />

chancenlos. Worrack kam in Innsbruck<br />

drei Tage vor ihrem 37. Geburtstag<br />

mit mehr als drei Minuten<br />

Rückstand auf Siegerin Annemiek<br />

van Vleuten nur auf den 15. Rang,<br />

auch Brennauer, 30,hatte Höheres<br />

angestrebt als Platz 14. Nun ist es an<br />

den Männern, am Mittwoch die<br />

Scharte auszuwetzen. „Ich würde<br />

mich über Platz drei freuen, mich<br />

aber auch mit vier oder fünf abfinden“,<br />

sagte der viermalige Zeitfahr-<br />

Weltmeister Tony Martin vor dem<br />

52,5 Kilometer langen Rennen. Der<br />

<strong>Berliner</strong> Maximilian Schachmann,<br />

24, zählt zu Martins Konkurrenten<br />

im Kampf um die Bronzemedaille.<br />

Nur Bronze? Um mehr zu erreichen,<br />

müsste das deutsche Duo vor<br />

sein als ein Niederländer und ein<br />

Australier: Titelverteidiger TomDumoulin<br />

und der frühere Stunden-<br />

Weltrekordler Rohan Dennis. Beide<br />

gelten als Gold-Kandidaten: „Dahinter<br />

ist alles offen, und es gibt zwei<br />

Hände voll aussichtsreicher Kandidaten“,<br />

sagt Martin. Zu diesem Kreis<br />

zählt er sich und den frisch gekürten<br />

Team-Weltmeister aus Berlin, den<br />

Martin in höchsten Tönen lobt.„Max<br />

ist eines der größten deutschen Talente<br />

mit viel Potenzial. Am Sonntag<br />

im Teamzeitfahren war er extrem<br />

stark.“ Gemanagt werden beide vom<br />

Erfurter JörgWerner,der auch schon<br />

als Berater von John Degenkolb und<br />

Marcel Kittel in Erscheinung trat.<br />

Die Entscheidung wird amMittwoch<br />

wohl 20 Kilometer vordem Ziel<br />

Goldfahrt: Maximilian Schachmann im<br />

Team-Zeitfahren der WM. DPA/NEUBAUER<br />

beim fünf Kilometer langen Aufstieg<br />

im Gnadenwald fallen. „Der Kurs ist<br />

zweigeteilt: erst Highspeed, dann<br />

bergig“, sagt Schachmann.<br />

Martin konnte in dieser Saison<br />

bislang nur mit dem Sieg bei der<br />

deutschen Meisterschaft im Zeitfahren<br />

aufwarten, jetzt sagt er, erfühle<br />

sich fit. Der Wirbelbruch, der ihn<br />

nach einem Sturz auf der achten<br />

Etappe der Tour de France zur Aufgabe<br />

zwang, mache „überhaupt<br />

keine Probleme“ mehr. „Ich habe<br />

fünf, sechs Wochen gut trainiertund<br />

hatte schon bei der Tour of Britain<br />

keinerlei Beschwerden mehr“, sagte<br />

Martin, der das Katusha-Alpecin-<br />

Team in Richtung LottoNL-Jumbo<br />

verlassen dürfte. Der neue Zweijahresvertrag<br />

trug zur Beruhigung bei:<br />

„Meine sportliche Zukunft ist gesichert,<br />

darüber freue ich mich. Es<br />

sind noch ein paar Kleinigkeiten zu<br />

klären, dann werden wir den Wechsel<br />

offiziell bekanntgeben.“ Sein Karriereende<br />

scheint in weiter Ferne zu<br />

liegen: „Wer sagt denn, dass es in<br />

zwei Jahren zu Ende ist?“, so Martin.<br />

Und Kollege Schachmann? Der<br />

steht erst am Anfang. Entsprechend<br />

ist sein Elan. Auf die Frage, wie er<br />

denn einen Tag nach der anstrengenden<br />

Fahrt zum Teamgold trainiert<br />

habe, antwortete er: „Vollgas<br />

natürlich.“ (dpa)<br />

Männer,die auf den Präsidenten starren: Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan bringt Schwung in die EM-Bewerbung.<br />

Aufgepumpte Blase<br />

Der DFB wähnt sichschon als Veranstalter derEuro 2024, doch die Chancender Türkei sind besser alsgedacht<br />

VonFrank Hellmann, Frankfurta.M.<br />

Michael van Praag mag<br />

sich nicht festlegen.<br />

Und schon gar nicht<br />

öffentlich. Für wender<br />

niederländische Spitzenfunktionär<br />

stimmt, wenn die Bewerbungsdelegationen<br />

vom Deutschen Fußball-<br />

Bund (DFB) und Türkischen Fußball<br />

Verband (TFF) am Donnerstag ihre<br />

Anwartschaft auf die Euro 2024 in<br />

Wort und Bild präsentiert und auf<br />

Rückfragen pariert haben? „Die Abstimmung<br />

ist geheim. Und ich sage<br />

nichts über die Art, wie ich zu meiner<br />

Wahl komme“, richtete der 71-Jährige<br />

im „Telegraaf“ aus. Das klang<br />

fast selbstgefällig.<br />

Der niederländische Verbandspräsident<br />

gilt als Schwergewicht in<br />

der 20-köpfigen Exekutive der Europäischen<br />

Fußball-Union (Uefa). Seit<br />

fast zehn Jahren ist er dabei. Eigentlich<br />

wollte der ehemalige Vereinsboss<br />

vonAjax Amsterdam ja mal viel<br />

höher hinaus. 2015 plante er kurzfristig,<br />

als Fifa-Boss zu kandidieren;<br />

2016 trat er dann bei der Uefa-Präsidentenwahl<br />

an. Doch das Rennen<br />

machte der Slowene Aleksandar Ceferin,<br />

den auch der DFB und dessen<br />

Präsident Reinhard Grindel unterstützten.<br />

Es heißt, diese Niederlage<br />

habe der Niederländer bis heute den<br />

Deutschen nicht verziehen. Stimmt<br />

er aber deshalb morgen in der Uefa-<br />

Zentrale im schweizerischen Nyon<br />

am Genfer Seefür die Türkei?<br />

Strippenzieher der Özil-Affäre<br />

Eine vonvielen vertrackten Personalien,<br />

die verdeutlicht, wie viele Einflussfaktoren<br />

bei einer Turniervergabe<br />

einwirken. Was im Evaluierungsbericht<br />

der Uefa-Administration<br />

steht (Punktsieger<br />

Deutschland), ist die eine Seite.<br />

Dazu kommen verlässliche Stimmen,<br />

dass sich speziell die Führung<br />

um Ceferin einen sicheren, stabilen<br />

Partner für die übernächste EM<br />

wünscht, weil ihnen nach dem Experiment<br />

einer über ganz Europa von<br />

Baku, Budapest bis Bilbao verteilten<br />

Euro 2020 ein polarisierender Ausrichter<br />

2024, der möglicherweise das<br />

Event auch noch politisch instrumentalisiert,<br />

mehr Risiko als Chance<br />

scheint. Doch auf der anderen Seite<br />

steht die Beeinflussbarkeit von<br />

Wahlmännern.<br />

Der Mitbewerber Türkei hat früh<br />

für seine Zwecke die Agentur Vero<br />

Treffen: Die Entscheidung<br />

über den Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft<br />

2024 treffen die Mitglieder<br />

des Uefa-Exekutivkomitees<br />

am Donnerstag in Nyon am<br />

Genfer See. Nicht wahlberechtigt<br />

sind DFB-Präsident<br />

Reinhard Grindel und der<br />

türkische Vertreter Servet<br />

Yardimci.<br />

VIERTER VERSUCH<br />

Stimmen: Da der erkrankte<br />

Schwede Lars-Christer Olsson<br />

und möglicherweise<br />

auch der Italiener Andrea Agnelli<br />

nicht anwesend sein<br />

werden, reduziertsich die<br />

Zahl der Wahlmänner auf 17<br />

oder 16. Jedes Mitglied hat<br />

in der geheimen Wahl eine<br />

Stimme. Bei einem Patt entscheidet<br />

Aleksander Ceferin.<br />

Communications eingespannt, die<br />

sich aufs Netzwerken versteht, um<br />

Großereignisse auch in nicht bestens<br />

beleumundete Länder zu ziehen.<br />

Mit Mike Lee ist Anfang September<br />

aber deren Gründer an Herzversagen<br />

gestorben. Mit 61 Jahren. Der<br />

weltweit anerkannte PR-Stratege<br />

war Kommunikationschef für die<br />

Londoner Olympiabewerbung,<br />

hatte geholfen, dass die WM 2022<br />

nach Katar ging und sich zuletzt für<br />

die Türkei eingesetzt.<br />

Es wird sogar gemutmaßt, Lee<br />

könnte der wahreStrippenzieher der<br />

Affäre Mesut Özil gewesen sein, um<br />

der deutschen Bewerbung zu schaden.<br />

Und erhalf definitiv mit, dass<br />

Gianni Infantino vomUefa-Generalsekretär<br />

zum Fifa-Präsidenten aufsteigen<br />

konnte.Womit sich auch der<br />

Kreis schließt, warum Infantino sich<br />

mit dem türkischen Staatspräsidenten<br />

Recep Tayyip Erdogan traf und<br />

die Bewerbung so ausdrücklich<br />

lobte.<br />

Es heißt, die deutsche Delegation<br />

solle sich mal bloß nicht zu sicher<br />

sein. Schon gegen den EM-Ausrichter<br />

Frankreich 2016 verlor die Türkei<br />

nur denkbar knapp mit 6:7<br />

Stimmen. Fest auf türkischer<br />

Seite soll aus dem Entscheiderzirkel<br />

bereits der Ukrainer Grigori Surkis<br />

stehen. Deraffärenerprobte Oligarch<br />

hat kein Problem damit, die<br />

übernächste EM in der Erdogan-<br />

Autokratie ausspielen zu lassen. Wie<br />

aber verhält sich das Triumvirat<br />

osteuropäischer Ex-Fußballer,<br />

die auch Grindel zu umgarnen<br />

versuchte: die polnische<br />

Ikone Zbigniew Boniek, der<br />

Teilen: Der Uefa-Präsident<br />

Ceferin könnte auch losen<br />

lassen. Die türkische Bewerbung<br />

mit dem Herzen Istanbul<br />

und acht weiteren Städten<br />

unter dem Motto „Share<br />

together“ (Miteinander teilen)<br />

setzt darauf, nach drei<br />

vergeblichen Anläufen<br />

(2008, 2012, 2016) dieses<br />

Mal an der Reihe zu sein.<br />

kroatische Torjäger DavorSuker und<br />

der bulgarische Keeper Borislaw Michajlow,<br />

die jeweils ihre Heimatverbände<br />

leiten.<br />

Steuerfreiheit und Gratis-Stadien<br />

Deren süd- und mitteleuropäische<br />

Kollegen sind schwer einzuschätzen:<br />

Wo ist der spanische Banker<br />

Juan Luis Larrera Sarobe zu verorten,<br />

den die „Süddeutsche <strong>Zeitung</strong>“<br />

Uefa-Präsident<br />

Aleksander<br />

Ceferin ist um<br />

Ballkontrolle<br />

bemüht.<br />

IMAGO/EIBNER<br />

DPA/YASIN BULBUL<br />

bereits bei der Türkei wähnt? Wie<br />

verhält sich die früherefranzösische<br />

Fechterin Florence Hardouin, die<br />

2016 als erste Frau ins Exekutivkomitee<br />

gewählt wurde? Es bleiben<br />

Ungereimtheiten und Unsicherheiten.<br />

Der portugiesische Verbandspräsident<br />

Fernando Gomes hat zu erkennen<br />

gegeben, dass der „Fußball<br />

zur Beachtung der Menschenrechte<br />

beitragen“ soll. Eindeutscher Befürworter.Auch<br />

auf die Stimme des Briten<br />

Ivan Gazidis,der die Europäische<br />

Klubvereinigung ECA repräsentiert,<br />

kann offenbar der DFB bauen. Unklar,obder<br />

zweite ECA-Vertreter Andrea<br />

Agnelli als Vorsitzender von Juventus<br />

Turin abstimmen darf, der<br />

sich ohnehin als Unternehmer im<br />

Interessenkonflikt bewegt. Sollten es<br />

wirklich nur 16Wahlberechtigte sein,<br />

würde beim Patt der Boss Ceferin das<br />

letzte Wort haben.<br />

Der Jurist hat noch einmal ausdrücklich<br />

seine Vorliebe priorisiert:<br />

Mit dem Turnier wolle man „so viel<br />

wie möglich verdienen“. DermonetäreAspekt<br />

ist in der Tatfür die Uefa<br />

nicht zu verachten, auch wenn deren<br />

Funktionäre nicht annähernd<br />

als so korrumpierbar gelten wie deren<br />

Kollegen bei Fifa und IOC. Die<br />

Uefa hatte in ihren Anforderungskatalog<br />

eine Steuerbefreiung geschrieben,<br />

die die<br />

deutschen<br />

Behörden –imGegensatz<br />

zum türkischen<br />

Ausrichter, der per Staatsgarantie<br />

gleich Steuerfreiheit und<br />

mietfreie Stadien verspricht −nicht<br />

gewähren wollen. Entsprechend<br />

würde auf etwaige Gewinne eine<br />

Körperschaftssteuer von 15Prozent<br />

fällig. Dass ein allzu großer wirtschaftlicher<br />

Nachteil zum Mitbewerber<br />

entsteht, negiert der DFB;<br />

und verweist darauf, dass aufgrund<br />

der größeren Stadien mindestens<br />

300 000 mehr Tickets und die Partnerrechte<br />

teurer verkauft werden<br />

können. Magsein.<br />

Aber der größte deutsche Vorteil<br />

dürfte sein, dass die türkische Lira<br />

extrem an Wert verloren hat. Überschätzt<br />

werde, sagen Eingeweihte,<br />

die politische Großwetterlage, von<br />

denen viele Sportfunktionäre ihr<br />

Metier gerne abkoppeln wollen, um<br />

die Blase aufzupumpen, in der sie<br />

sich dann so gerne selbstgefällig bewegen<br />

–und ihre ganz eigenen, geheimen<br />

Entscheidungen treffen.<br />

Gespräche<br />

am<br />

Dinnertisch<br />

Die Weltreiterspiele 2022<br />

könnten in Berlin stattfinden<br />

VonMatthias Fritzsche, Tryon<br />

Entschuldigend hebt Juan-Carlos<br />

Capelli die Hände. Sein breites<br />

Lächeln und seine Ruhe dabei verbieten<br />

jegliches Fragezeichen zu seinem<br />

Tun. Das Finale des Springturniers<br />

ist kaum beendet, Simone<br />

Blum erst Sekunden Weltmeisterin,<br />

da verschwindet er auch schon. Um<br />

wenig später auf dem Parcour aufzutauchen.<br />

Capelli ist Teil der Siegerehrung.<br />

Wieder bringt er Uhren unter<br />

die Gewinner. Für Gold, Silber und<br />

Bronze. Am Ende der Weltreiterspiele<br />

im amerikanischen Tryonsind<br />

es 36 exklusiveGeschenke.<br />

Capelli muss das tun. So sehr ihm<br />

diese Aufgabe zur Leidenschaft geworden<br />

ist, er hätte auch keine andere<br />

Wahl. Als Vizepräsident einer<br />

Schweizer Uhren-Firma ist er aus<br />

Tradition verhaftet. 1878 zierte ein<br />

Jockey samt Pferd das Ziffernblatt.<br />

Der Anfang einer glücklichen Beziehung<br />

seit dem ersten Sponsoring<br />

1912. „Alle lieben Pferde“, sagt Capelli.<br />

Er weiß, wovon erspricht. Weil<br />

er in der Jugend selbst geritten ist.<br />

Weil er sich auf dem Terrain bestens<br />

auskennt. Weil er ein Schattenmann<br />

im Weltreitersport ist. Mit ihm geht<br />

fast alles.Ohne ihn wirdesschwer.<br />

Spannender Gedanke<br />

Der gebürtige Schweizer reist von<br />

Turnier zu Turnier. Seit zwei Jahren<br />

kommt er auch nach Berlin. Unterm<br />

Funkturm macht die Global Champions<br />

Tour Station. „Eine wundervolle<br />

Arena mitten in der Stadt“,<br />

schwärmt Capelli. Er liebt diese Orte<br />

ebenso wie die Events abseits der<br />

Großstädte. InBerlin hat er beides.<br />

Die Galopprennbahn in Hoppegarten<br />

sowie den Sommergarten. „Zwei<br />

wunderbare Events in einer Stadt“,<br />

nennt es Capelli und findet den Gedanken<br />

einer Reit-WM in Berlin<br />

spannend. „Das ist eine interessante<br />

Frage.“<br />

Aber ein mehr als heikles Thema.<br />

Tryon inNorth Carolina war eingesprungen,<br />

nachdem das kanadische<br />

Bomount die WM 2018 nicht stemmen<br />

konnte. Trotz großem Engagement<br />

gingen Baustellenbilder um<br />

dieWelt, Hurrikane Florence und dadurch<br />

bedingte Wettkampfabsagen<br />

taten ihr Übriges. Aber entgegen aller<br />

Schwierigkeiten zogen die Amerikaner<br />

voll durch. Undsind stolz darauf.<br />

Zahlreiche Helfer kamen aus<br />

vielen Teilen des Landes, opferten<br />

ihren Urlaub und Zeit mit der Familie,<br />

umdabei zu sein. Wie Gina aus<br />

Maine, die im Golfcaddy die Besucher<br />

von einer Wettkampfstätte zur<br />

nächsten fährt. „Es ist grandios“,<br />

schwärmt sie –und gibt Gas.<br />

Das muss der Weltreiterverband<br />

(FEI) auch tun. Für 2022 fehlt der<br />

Austragungsort. Kentucky und Samorin<br />

in der Slowakei zogen ihreBewerbung<br />

zurück. Biszum November<br />

läuft die neue Bewerbungsfrist. FEI-<br />

Präsident Ingmar des Vosist zuversichtlich.<br />

Erst recht nach dem zurückliegenden<br />

Final-Wochenende.<br />

DerIOC-Chef schaut vorbei<br />

Kein Geringerer als Thomas Bach gesellte<br />

sich zur versammelten Elite<br />

des Reitsports.Der Präsident des Internationalen<br />

Olympischen Komitees<br />

(IOC) folgte der Einladung des<br />

Weltverbandes. „Es war eine große<br />

Ehre für uns, dass Thomas Bach gekommen<br />

ist“ sagt Ingmar de Vos<br />

nach einem abendlichen Empfang<br />

und hofft natürlich, dass sich sein<br />

Problem mit der WM 2022 im Schulterschluss<br />

mit dem IOC lösen lässt.<br />

Ohne Juan-Carlos Capelli hätte es<br />

diese Zuversicht wohl kaum gegeben.<br />

Über ihn lief der Ort der Veranstaltung.<br />

Auf der Terrasse der Lodge<br />

am Lake Lure mit malerischem Blick<br />

auf den See war er der Gastgeber im<br />

Hintergrund. Wie viel am Dinnertisch<br />

über Berlin gesprochen wurde,<br />

bleibt ein Geheimnis.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 19 *<br />

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Sport<br />

ZAHLEN<br />

NACHRICHTEN<br />

Bundesliga<br />

5. Spieltag<br />

SV Werder Bremen −Hertha BSC 3:1 (2:0)<br />

München−FCAugsburg 1:1 (0:0)<br />

Hannover96−Hoffenheim 1:3 (0:1)<br />

SC Freiburg−FCSchalke04 1:0 (0:0)<br />

Düsseldorf−Leverkusen Mi., 18.30<br />

Bor.Dortmund−Nürnberg Mi., 20.30<br />

RB Leipzig −VfB Stuttgart Mi., 20.30<br />

M'gladbach−Eintr.Frankfurt Mi., 20.30<br />

Mainz 05 −VfL Wolfsburg Mi., 20.30<br />

1 München 5 12: 3 13<br />

2SV Werder Bremen 5 10: 6 11<br />

3Hertha BSC 5 10: 7 10<br />

4Bor.Dortmund 4 8: 3 8<br />

5 Hoffenheim 5 9: 8 7<br />

6VfL Wolfsburg 4 8: 7 7<br />

7 M'gladbach 4 7: 6 7<br />

8Mainz 05 4 4: 3 7<br />

9SC Freiburg 5 8: 9 7<br />

10 Nürnberg 4 4: 3 5<br />

11 Düsseldorf 4 4: 4 5<br />

12 FC Augsburg 5 7: 8 5<br />

13 RB Leipzig 4 6: 8 5<br />

14 Eintr.Frankfurt 4 5: 6 4<br />

15 Leverkusen 4 3: 8 3<br />

16 VfB Stuttgart 4 3: 7 2<br />

17 Hannover96 5 4: 9 2<br />

18 FC Schalke04 5 2: 9 0<br />

2. Bundesliga<br />

7. Spieltag<br />

1. FC Köln−Ingolstadt 2:1 (0:0)<br />

VfL Bochum−Dyn. Dresden 0:1 (0:1)<br />

Union Berlin−Kiel 2:0 (0:0)<br />

Darmstadt 98 −Arm.Bielefeld 1:2 (0:0)<br />

Regensburg−Heidenheim Mi., 18.30<br />

FC St. Pauli−SCPaderborn Mi., 18.30<br />

Erzg.Aue −Sandhausen Mi., 18.30<br />

Magdeburg −Duisburg Mi., 18.30<br />

Gr.Fürth−Hamburger SV Do., 20.30<br />

1 1. FC Köln 7 18: 11 16<br />

2 Union Berlin 7 11: 5 13<br />

3 Dyn. Dresden 7 10: 7 12<br />

4 Arm. Bielefeld 7 11: 10 12<br />

5 Hamburger SV 6 10: 10 12<br />

6 VfL Bochum 7 13: 7 11<br />

7Gr.Fürth 6 11: 7 11<br />

8Darmstadt 98 7 8: 9 10<br />

9 SC Paderborn 6 15: 12 9<br />

10 Kiel 7 9: 10 9<br />

11 FC St. Pauli 6 10: 13 9<br />

12 Heidenheim 6 9: 7 8<br />

13 Regensburg 6 10: 10 7<br />

14 Erzg.Aue 6 8: 9 7<br />

15 Ingolstadt 7 7: 15 5<br />

16 Magdeburg 6 7: 9 4<br />

17 Sandhausen 6 2: 10 2<br />

18 Duisburg 6 3: 11 1<br />

3. Liga<br />

9. Spieltag<br />

Braunschweig−Kaiserslautern 1:4 (1:1)<br />

SF Lotte−FCCZJena 2:0 (1:0)<br />

Würzb.Kickers−SVMeppen 2:1 (1:1)<br />

SV Wehen −Großaspach 2:0 (0:0)<br />

Hansa Rostock−Pr. Münster 1:4 (0:2)<br />

VfR Aalen −Karlsruher SC Mi., 19.00<br />

KFC Uerdingen −FSV Zwickau Mi., 19.00<br />

VfL Osnabrück−Fortuna Köln Mi., 19.00<br />

Unterhaching −München Mi., 19.00<br />

Spitze:<br />

1 Würzb.Kickers 9 17: 11 16<br />

2 KFC Uerdingen 8 10: 8 16<br />

3 Unterhaching 8 15: 9 15<br />

4 VfL Osnabrück 8 11: 5 15<br />

5Pr.Münster 9 16: 13 15<br />

6 Hallescher FC 8 10: 7 13<br />

7Karlsruher SC 8 8: 6 13<br />

8 SV Wehen 9 16: 15 13<br />

Ein Bild für Unions Vereins-Annalen: Sebastian Polter trifft nach siebenmonatiger Verletzungspause beim Comeback per Fallrückzieher.<br />

WieimBilderbuch<br />

Gegen Kiel gelingt Union ein Sieg mit Ausrufezeichen. Sebastian Polter feiert ein tränenreiches Comeback<br />

VonMax Ohlert<br />

Eswar eine Partie von richtungsweisendem<br />

Charakter, die den<br />

1. FC Union am Dienstagabend im<br />

Stadion an der Alten Försterei erwartete.<br />

Kein Pflichtspiel hatten die Eisernen<br />

in dieser Saison bislang verloren,<br />

zuletzt jedoch auch dreimal<br />

Unentschieden gespielt.<br />

Die Stimmung in Köpenick war<br />

dementsprechend durchwachsen,<br />

ein Sieg war gefühlte Pflicht gegen einen<br />

unangenehmen Kieler SV Holstein.<br />

Am Ende bestand Union die<br />

Reifeprüfung mit Sternchen.<br />

Rotation auf der linken Seite<br />

Nicht nur,weil Grischa Prömel in der<br />

90. Minute mit seinem harterkämpften<br />

1:0 den Sieg praktisch festzurrte,<br />

nicht nur, weil Sebastian Polter ein<br />

Comeback wie aus dem Bilderbuch<br />

feierte,sondernweil die Mannschaft<br />

von Trainer Urs Fischer gegenüber<br />

den letzten Wochen insgesamt eine<br />

ordentliche Leistungssteigerung<br />

präsentierte.<br />

Der Schweizer hatte vor dem<br />

Spiel die komplette linke Seite ausgetauscht,<br />

Christopher Lenz für Ken<br />

Reichel, sowie Robert Zulj für Felix<br />

Kroos und Simon Hedlund für Marcel<br />

Hartel aufgeboten. Publikumsliebling<br />

Polter nahm sieben Monate<br />

nach seinem Achillessehnenriss<br />

erstmals wieder auf der Bank Platz.<br />

Beide Teams begannen das Spiel<br />

von Anfang an offensiv. Dass die Eisernen<br />

nach 17 Minuten allerdings<br />

nicht in frühen Rückstand gerieten,<br />

war einem überragenden Reflex von<br />

Torwart Rafal Gikiewicz geschuldet,<br />

der einen Schuss des Kieler Koreaners<br />

Lee brillant hielt.<br />

Überhaupt prüfte Kiel Unions<br />

Defensivestärker als die Kontrahenten<br />

der vorangegangenen Spieltage.<br />

Immer wieder tankte sich ihr kräftiger<br />

Kapitän Kinsombi durch das Mittelfeld<br />

und sorgte für Vollbeschäftigung<br />

bei der Köpenicker Hintermannschaft,<br />

die über den kompletten<br />

Spielverlauf aber wieder einmal<br />

äußerst standhaft blieb.<br />

Kurz vor der Pause gehörte die<br />

beste Chance dann jedoch den Eisernen:<br />

Nach einem Freistoß von<br />

Christopher Trimmel köpfte Florian<br />

Hübner den Ball kräftig aufs Tor, nur<br />

eine Glanztat des Holstein-Torwarts<br />

Kronholm konnte die Führung verhindern.<br />

Nach dem Seitenwechsel erhöhte<br />

Union den Druck weiter.Akaki Gogia<br />

setzte sich auf dem rechten Flügel<br />

starkgegen zwei Kieler durch, umlief<br />

Kronholm, doch der Torwart bewies<br />

erneut seine Klasse, streckte sich<br />

und wehrte Gogias Schuss ab (47.).<br />

Die Köpenicker ließen nicht nach,<br />

präsentierten sich endlich offensiv<br />

so strukturiert, wie es sich Trainer Fischer<br />

schon in den vergangenen Partien<br />

erhofft hatte.<br />

Einkleines bisschen Zauber<br />

Für der Lohn der Angriffs-Mühen<br />

benötigte es schlussendlich einen<br />

Kämpfer wie Grischa Prömel und<br />

das kleine bisschen Zauber,dass den<br />

Fußball in allerreinste Emotionen<br />

verwandelt. Doch davor wurde es<br />

erst einmal laut in der Alten Försterei.<br />

In der 76. Minuten streifte sich<br />

Sebastian Polter −mit seiner Statur,<br />

seinem Charakter und seinem<br />

Kampfesgeist schon immer der Inbegriff<br />

des eisernen Kickers −dasTrikot<br />

über und betrat unter riesigem<br />

Jubel den Rasen.<br />

Dass das Kurz-Comeback aber<br />

keine Köpenicker Folklore war, bewiesen<br />

die Schlussminuten. DieEinwechslung<br />

des Publikumslieblings<br />

wirkte auch für dessen Mitspieler<br />

wie eine zweite Luft. Immer wieder<br />

attackierte Union die Gäste und als<br />

in der 90. Minute Robert Zulj, der<br />

sein bislang bestes Spiel im rot-weißen<br />

Trikot absolvierte, imStrafraum<br />

gelegt wurde und alle Beteiligten mit<br />

einem Auge auf Schiedsrichter Benjamin<br />

Cortus schielten, stand Grischa<br />

Prömel goldrichtig und vollstreckte.Vorteil,<br />

1:0.<br />

Doch der Schlusspunkt war noch<br />

nicht gesetzt: Sekunden vordem Abpfiff<br />

tankten sich Polter und Marcel<br />

Hartel vor das Torvon Kiels Keeper<br />

Kenneth Kronholm. Polter übernahm,<br />

schoss, Kronholm blieb Sieger.<br />

Doch der Stürmer setzte nach,<br />

drehte sich und traf per Fallrückzieher<br />

über Kronholm hinweg zum 2:0.<br />

Tränen der Freude<br />

IMAGO<br />

Schiedsrichter Cortus pfiff gar nicht<br />

erst wieder an, die Fans sahen rot<br />

und weiß und Sebastian Polter ließ<br />

seinen Emotionen freien Lauf. Freudentränen<br />

rannen ihm übers Gesicht,<br />

jeder Mitspieler umarmte ihn<br />

so lange, sowie es jeder Unioner in<br />

diesem märchenhaften Moment<br />

wohl gerne getan hätte. Nach dem<br />

Spiel verriet der Stürmer:„Vielleicht<br />

habe ich mir das irgendwann während<br />

meiner Verletzungszeit mal so<br />

erträumt, jetzt weiß ich gar nicht was<br />

ich sagen soll.“ Doch war es an diesem<br />

Abend nicht allein die zauberhafte<br />

Rückkehr vonSebastian Polter,<br />

die Köpenick zum Strahlen brachte,<br />

sondern auch die des siegestrunkenen<br />

1. FC Union.<br />

Transfersystem vor<br />

weltweiter Reform<br />

FUSSBALL. DieAnzeichen für eine<br />

Reformdes weltweiten Transfersystems<br />

verdichten sich. DieNachrichtenagentur<br />

AFP berichtet vonden<br />

Plänen des Weltverbandes Fifa, die<br />

Anzahl der Leih-Spieler in den Vereinen<br />

zu beschränken, die Solidaritätszahlungen<br />

auszuweiten und die<br />

Spielerberater besser zu überwachen.<br />

DasZiel sei, die Wettbewerbsgleichheit<br />

wiederherzustellen.<br />

Giovinazzi fährtfür<br />

Sauber-Rennstall<br />

FORMEL 1. Antonio Giovinazzi wird<br />

in der kommenden Saison an der<br />

Seite vonKimi Räikkönen für Sauber<br />

fahren. Der24-Jährige bekommt den<br />

Platz des Schweden Marcus Ericsson.<br />

Der28-Jährige bleibt dem<br />

Rennstall aber als Ersatzmann und<br />

Markenbotschafter erhalten. Damit<br />

startet das mit Ferrari-Motoren ausgestattete<br />

Team mit einem komplett<br />

neuen Fahrerduo in die Saison.<br />

Kerber erreicht Achtelfinale<br />

bei Turnier in Wuhan<br />

TENNIS. Wimbledon-Siegerin Angelique<br />

Kerber hat beim WTA-Turnier<br />

in Wuhan/China die Runde der letzten<br />

16 erreicht. DieKielerin profitierte<br />

vonder Aufgabe ihrer GegnerinMadison<br />

Keys wegen einer Verletzung<br />

am linken Knie.Die US-<br />

Amerikanerin beendete die Partie<br />

beim Stand von0:6, 1:4 aus ihrer<br />

Sicht.<br />

Weltmeisterschaften vor<br />

Aufstockung auf 32 Teams<br />

HANDBALL. Weltmeisterschaften<br />

werden aller Voraussicht nach mit 32<br />

statt wie bisher mit 24 Mannschaften<br />

ausgetragen. DerWeltverband IHF<br />

bestätigte dem Fachmagazin Handballwoche,dass<br />

eine Entscheidung<br />

bereits bei der Vereins-WM (16. bis<br />

19. Oktober) in Doha fallen könnte.<br />

DieWMinDeutschland und Dänemarkwirdmit<br />

24 Teams gespielt.<br />

Charrs Bluttest beweist<br />

nicht seine Unschuld<br />

BOXEN: Dervon Weltmeister Manuel<br />

Charr veröffentlichte negative<br />

Bluttest hat so gut wie keine Aussagekraft.<br />

Dieanabolen Wirkstoffe,die<br />

bei ihm gefunden wurden, würden<br />

im Urin getestet, sagte Dopingexperte<br />

MarioThevis.<br />

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Sport<br />

Luka Modric<br />

Wie einst<br />

Cannavaro<br />

Matti Lieske<br />

sieht das Rennen um den<br />

Weltfußballer neu eröffnet.<br />

Okay, diese Mannschaft würde<br />

vermutlich auch zu neunt die<br />

meisten Spiele gewinnen. Um wirklich<br />

unschlagbar zu sein, könnten<br />

David De Gea, Dani Alves,Sergio Ramos,<br />

Raphaël Varane, Marcelo, Luka<br />

Modric, N’Golo Kanté, Eden Hazard<br />

und Kylian Mbappé aber schon die<br />

Hilfe vonLionel Messi und Cristiano<br />

Ronaldo gebrauchen. Doch diese<br />

beiden fehlten auf der Bühne bei der<br />

Präsentation der „Elf des Jahres“<br />

während der Fifa-Gala in London.<br />

Das bewies einen gewissen Mangel<br />

an Stil und passte gleichzeitig zum<br />

Ende einer Ära, die sich schon bei<br />

der WM angedeutet hatte. Zehn<br />

Jahrelang hatten Messi und Ronaldo<br />

den Titel des Weltfußballers paritätisch<br />

unter sich aufgeteilt, die diesjährige<br />

Wahl von Luka Modric zeigt,<br />

dass dieser Automatismus der Vergangenheit<br />

angehört. Sogar Messi<br />

hatte für den Kroaten gestimmt, bei<br />

Ronaldo war er Zweiter.<br />

Hätte man vor der WM nach den<br />

Kandidaten für den begehrten Titel<br />

gefragt, niemand hätte Luka Modric<br />

genannt. Der 33-Jährige hatte zwar<br />

einen beachtlichen Beitrag zum dritten<br />

Champions-League-Gewinn seines<br />

Klubs Real Madrid in Serie geleistet,<br />

aber das hatten andere auch.<br />

Der entscheidende Mann war ohne<br />

Zweifel Ronaldo, auch wenn im Finale<br />

gegen Liverpool Sergio Ramos<br />

(auf üble Weise), Gareth Bale (auf<br />

spektakuläreWeise) und Loris Karius<br />

(auf traurige Weise) die Protagonisten<br />

waren. Es reichte dann in Russland<br />

ein Spiel, Kroatiens imposantes<br />

3:0 in der Gruppenphase gegen Messis<br />

Argentinier,umeine Modric-Manie<br />

zu entfachen, die sich bis ins verlorene<br />

Finale gegen Frankreich fortsetzte<br />

und auch bei der Stimmabgabe<br />

der Nationaltrainer und<br />

Kapitäne noch wirkte.<br />

Naturgesetz? Wargestern!<br />

Oft war der schmächtige Mittelfeldspieler<br />

von seinen fußballerischen<br />

Fähigkeiten her mit Johan Cruyff<br />

verglichen worden, auch vondiesem<br />

selbst. Undhätte Modric etwas mehr<br />

von der Persönlichkeit des Niederländers<br />

mitbekommen, wäre erviel<br />

früher einer der ganz Großen geworden.<br />

Doch der scheue Ballkünstler<br />

war immer eher Mitläufer als Dominator,<br />

selbst in Kroatiens Team<br />

schwang er sich erst spät zum Anführer<br />

auf. Beider WM konnte er der<br />

Welt dann endlich zeigen, was in ihm<br />

steckt, und wurde zur überragenden<br />

Figur eines Turniers, das ansonsten<br />

vonTeamleistungen statt individueller<br />

Brillanz geprägt war.<br />

Seine Wahl erinnert ein bisschen<br />

an die von Fabio Cannavaro, der<br />

2006 nach Italiens überraschendem<br />

Titelgewinn als bisher einziger Abwehrspieler<br />

Weltfußballer wurde.<br />

Danach wurde die WM geflissentlich<br />

ignoriert, 2010 gewann Messi, 2014<br />

Ronaldo, soals wäre esein Naturgesetz.<br />

Das ist nun Geschichte, das<br />

Rennen neu eröffnet.<br />

Bremens Max Kruse (2.v.re.) verwandelt gegen Herthas TorwartThomas Kraft den Elfmeter zum 3:1.<br />

Nah dran, aber dann<br />

Wieder Elfmeter gegen Hertha? Ja, auch bei der Niederlage in Bremen. Zeit, diese Serie zu hinterfragen<br />

VonPaul Linke, Bremen<br />

Man kann einen vorfreudigen<br />

Fußballfan<br />

nicht einfach zum<br />

Schweigen bringen,<br />

man kann von ihm auch nicht verlangen,<br />

dass er stillhält im Stadion,<br />

wo doch so viel passiert, ständig,<br />

überall. Hier ein Torschuss, dort ein<br />

Foul, so ein Fußballspiel ist ein Oh<br />

und Ah und Uh und überhaupt:<br />

Warum sollen die einen schweigen,<br />

nur weil die anderen es so wollen?<br />

Die einen, das waren am gestrigen<br />

Dienstagabend die normalen<br />

Stadiongänger, auch Eventfans genannt,<br />

und die anderen, das waren<br />

die aktiven Fanszenen von Werder<br />

Bremen und Hertha BSC, die sogenannten<br />

Ultras, die einem bundesweiten<br />

Stimmungsboykott folgen<br />

wollten. Was sie fordern? „Dass der<br />

Fußball wieder die Interessen der<br />

Fans in den Mittelpunkt rückt und<br />

nicht die Interessen von Investoren<br />

oder Stakeholdern.“<br />

Im Interesse der Protestler ist es,<br />

dass die Bundesligaspieltage nicht<br />

weiter in Scheibchen zerschnitten<br />

werden wie eine beliebige Dauerwurst,<br />

dass die Anstoßzeiten möglichst<br />

vielen ein Stadionerlebnis ermöglichen,<br />

vor allem auswärts. In<br />

den Worten der Bremer Ostkurve<br />

hieß das: „Football ist for me,not for<br />

fucking Pay-TV.“ Auf der Gegenseite<br />

hatten sie sich für einen anderen<br />

Reim entschieden, im Herthablock<br />

endete die Botschaft mit: „Industry“.<br />

Also erst mal großes Schweigen,<br />

seltsame Stille auf den Rängen, aber<br />

dann trotzdem zaghafte Klatschversuche,<br />

einzelnen Rufe, Pfiffe der Ultras<br />

–genau achtzehn Minuten und<br />

dreißig Sekunden sollte das im Weserstadion<br />

so gehen, weil das Spiel<br />

hier um 18.30 Uhr angepfiffen<br />

wurde. Doch dann kam die elfte<br />

Spielminute, und selbst der härteste<br />

Bremer Ultrakonnte nicht anders,er<br />

musste über den Führungstreffer<br />

vonMartin Harnik jubeln. Dieanderen<br />

sowieso. Marvin Plattenhardt<br />

sagte hinterher:„Es war nicht unser<br />

Spiel, es war nicht unser Tag.“ In<br />

Zahlen: Werder 3, Hertha 1. Die erneute<br />

Eroberung der Tabellenführung<br />

für mindestens zwei Stunden<br />

war gescheitert.<br />

Als Palko Dardai den Rasen betrat,<br />

war PalDardai bereits da, stand<br />

vorder Kamera, um zu erklären, was<br />

er, der Trainervater, sich eigentlich<br />

dabei gedacht hatte, seinen Spielersohn<br />

in die Startelf zu befördern,<br />

erstmals bei einem Bundesligaspiel.<br />

Keine zehn Meter waren beide nun<br />

voneinander entfernt, aber keinen<br />

Blick wechselten sie, denn keiner<br />

wollte sich etwas anmerken lassen.<br />

Auch bei der Auswechslung nach gut<br />

einer Stunde hatte der Vater keine<br />

Zeit für Zärtlichkeiten. Es war gerade<br />

die beste Phase seiner Mannschaft<br />

„Mit dem Elfmeter haben wir<br />

das Spiel entschieden, gegen uns.<br />

Es war ein falsches Stellungsspiel,<br />

eine falsche Bewegung.“<br />

Pal Dardai muss vielleicht doch mal seine Spieler fragen,<br />

warum sie inzwischen schon fünf Elfmeter in fünf Spielen verursacht haben.<br />

angebrochen. Valentino Lazaro beschrieb<br />

diese so: „Wir waren nah<br />

dran, aber dann …“<br />

Werder führte da bereits 2:1 nach<br />

einem Ecke-Kopf-Treffer von Milos<br />

Veljkovic, für Hertha hatte Javairo<br />

Dilrosun aus einem sehr spitzen<br />

Winkel verkürzt. Undplötzlich rollte<br />

der Ball geordnet durchs Mittelfeld,<br />

waren Lücken auf den Flügeln, war<br />

noch Resthoffnung, dass die Serie<br />

hält, die Euphorie bleibt. Dann aber<br />

flog eine Flanke von rechts in den<br />

IMAGO/TEAM2<br />

Strafraum, und lassen wir zunächst<br />

Plattenhardt selbst berichten: „Er<br />

kommt von hinten, ich sehe ihn<br />

nicht, ich berühreihn, und er macht<br />

das natürlich clever.“ Er heißt Theodor<br />

Gebre Selassie, die Berührung<br />

war auf Wadenhöhe,und zur Bestrafung<br />

gab es einen Elfmeter,den Max<br />

Kruse zum 3:1 verwandelte.Moment<br />

mal, Elfmeter, schon wieder? Ja, der<br />

fünfte im fünften Spiel gegen Hertha.<br />

Einsamer Bundesligarekord. Auch<br />

da lohnt es sich, die Bewertung einem<br />

Protagonisten zu überlassen.<br />

„Irgendwann muss man hinterfragen“,<br />

sagte Lazaro, „was da passiert.<br />

Das hat uns gebrochen.“ Pal Dardai<br />

sagte: „So haben wir das Spiel entschieden,<br />

gegen uns.“<br />

Der Trainer war letztlich auch<br />

froh, dass die Geschichte vomBayernjäger<br />

Nummer eins erst mal vorbei<br />

ist. Er gab diese Rolle gerne weiter an<br />

seinen Bremer Kollegen FlorianKohfeldt.<br />

Dann sagte er noch: „Vielleicht<br />

gab es zu viel Lob für uns.“ Jedenfalls<br />

konnte er sich nicht erklären, warum<br />

seine Spieler diesmal nur hinterherlaufen<br />

konnten, selbst bei Ballgewinnen<br />

kein gezieltes Umschaltspiel<br />

hinbekommen haben. „Acht von elf<br />

Spielernwaren acht nicht gut drauf“,<br />

sagt Dardai. Er meinte körperlich, er<br />

meinte mental.<br />

Dazu zählte Rune Jarstein nicht.<br />

DerTorwart versuchte alles,aberder<br />

Bluterguss im Oberschenkel war zu<br />

schmerzhaft, er blieb zur Halbzeit in<br />

der Kabine. Das passte zu diesem<br />

misslungenen Abend.<br />

Aus Super-Mario wird immer mehr Problemario<br />

Dortmunds Götze hat noch keine Bundesliga-Minute in dieser Saison gespielt. Wird sich gegen Nürnberg kaum ändern<br />

Bayern stolpert<br />

über den<br />

dritten Götze<br />

Felix, kleinster Bruder von<br />

Mario, trifft für Augsburg<br />

VonMaik Rosner,München<br />

Der Vollmond schaute gerade<br />

rechtzeitig über das Arenadach,<br />

um mitzuerleben wie Arjen Robben<br />

das 1:0 gegen den FC Augsburg erzielte<br />

(48.). Am Ende des Dienstagabends<br />

allerdings stand ein 1:1 (0:0)<br />

des Meisters gegen den kleinen<br />

Nachbarn, weil sich Bayern-Torwart<br />

Manuel Neuer ein seltenes Missgeschick<br />

erlaubt hatte, indem er eine<br />

Flanke fallen ließ, woraufhin der<br />

ehemalige Münchner Felix Götze<br />

den späten Ausgleich erzielte (87.).<br />

Zu Beginn hatten vor allem die<br />

Personalien beider Mannschaften<br />

im Blickpunkt gestanden. Statt Fabian<br />

Giefer, dem bei den jüngsten<br />

beiden Niederlagen in Mainz und<br />

gegen Bremen drei Fehler unterlaufen<br />

waren, bot Augsburgs Trainer<br />

Manuel Baum nicht wirklich überraschend<br />

Andreas Luthe auf, dessen<br />

Sehnenentzündung rechtzeitig abgeklungen<br />

war. Für mehr Erstaunen<br />

sorgte die Startelf der Bayern, inder<br />

der hauptamtliche Achter Leon Goretzka<br />

als Linksverteidiger anstelle<br />

von David Alaba begann. Zudem<br />

durfte Sandro Wagner erstmals von<br />

Beginn an ran, ebenso fingen Renato<br />

Sanches und SergeGnabryan.<br />

Vielleicht auch deshalb konnte<br />

der FCA vorallem zu Beginn ein paar<br />

Akzente setzen. Wie inder sechsten<br />

Minute,als zwei Augsburger aufs Tor<br />

zuliefen, Caiubyaber mit seinem Abschluss<br />

an Manuel Neuer scheiterte,<br />

anstatt den freistehenden Kollegen<br />

Philipp Max zu bedienen. Auf der<br />

Gegenseite verpassten die Münchner<br />

die Führung ebenso knapp,<br />

nachdem ein Abschluss vonThomas<br />

Müller an den Pfosten geprallt war.<br />

Bald darauf näherte sich Sanches<br />

nach einem Solo dem Toran, sein<br />

Schuss aus rund 20 Meternverfehlte<br />

das Ziel aber um etwa einen Meter.<br />

Fehler vonNeuer<br />

Viel mehr passierte zunächst nicht.<br />

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit<br />

konnte das Publikum sich an weiteren<br />

Torannäherungen erwärmen.<br />

Zunächst köpfte Wagner nach einer<br />

Flanke von Joshua Kimmich über<br />

das Tor, dann jagte Sanches ein Zuspielvon<br />

Robben drüber.<br />

Kovac brachte zur zweiten Halbzeit<br />

Alaba auf seiner angestammten<br />

Position für Goretzka, um die Formation<br />

ein bisschen gewohnter zu<br />

gestalten. Dasschnelle 1:0 nach dem<br />

Seitenwechsel resultierte allerdings<br />

aus einem eher ungewohnten Spielzug<br />

der Bayern. Wagner schlug den<br />

Ball vom eigenen Strafraum nach<br />

vorne inden Lauf von Gnabry, der<br />

geschickte verzögerte und Robben<br />

einsetzte,welcher noch einen Haken<br />

um Luthe hinzufügte und dann<br />

wuchtig abschloss. Kurz darauf verpasste<br />

Sanchesnacheinem weiteren<br />

kraftvollen Antritt das 2:0, weil Luthe<br />

erneut parierte. Und dann leistete<br />

sich Neuer einen ungewohnten<br />

Fauxpas,den derjüngereBrudervon<br />

Mario Götze zum Ausgleich nutzte.<br />

Auch der Vollmond staunte<br />

Kann links wie rechts: Luka Modric bei<br />

der Weltfußballer-Kür<br />

GETTY IMAGES<br />

Mario Götzeleidet. Dieunbefriedigende<br />

Situation bei Borussia<br />

Dortmund belastet den WM-Helden<br />

von 2014. „Ich schaffe es nicht, das<br />

auszublenden“, sagte er dem Magazin<br />

Kicker über die ständigen Medienberichte<br />

über seinen Status, seine<br />

Form und seine Bemühungen, wieder<br />

der Mario Götze von einst zu<br />

werden. „Eine Herausforderung“ sei<br />

die Situation für ihn, bekannte der<br />

26-Jährige. Die Fakten in dieser Saison<br />

sind eindeutig: Götze, Schütze<br />

des Siegtores beim WM-Triumph<br />

2014, spielte 64 Minuten im DFB-Pokal,<br />

nur 62 Minuten in der Champions<br />

League,und in der Bundesliga<br />

noch gar nicht.<br />

Zuletzt beim 1:1 des BVB gegen<br />

die TSG Hoffenheim fehlte der gebürtige<br />

Memminger im Kader der<br />

Schwarz-Gelben. Für viele als<br />

Höchststrafe durch BVB-Chefcoach<br />

Lucien Favre angesehen, nicht jedoch<br />

vom Schweizer Fußballlehrer<br />

selbst. „Es liegt am Gegner und am<br />

System, ob er dabei ist oder nicht“,<br />

betonte der 60-Jährige vordem Spiel<br />

am Mittwoch gegen den 1. FC Nürnberg(20.30<br />

Uhr/Sky).<br />

Götze„soll die negativeEnergie in<br />

Motivation“ ummünzen, rät der<br />

fünfmalige WM-Teilnehmer Lothar<br />

Matthäus. „Er muss seinen Unmut<br />

zeigen, sauer auf den Trainer sein,<br />

weil er ihn nicht spielen lässt. Nicht<br />

nur durch feine Pässe,sondernauch<br />

mal mit körperlicher Härte im Training<br />

auffallen, ohne unglaubwürdig<br />

zu sein.“ Steffen Freund, Europameister<br />

von1996, rät: „Inder Champions<br />

League hat er seine Chance<br />

nicht genutzt. Die Zeichen stehen<br />

ganz klar auf Trennung!“ Und Olaf<br />

Thon pflichtet bei: „Entweder muss<br />

er denVerein verlassen oder die Position<br />

verändern, indem er weiter von<br />

hinten kommt.“ Thon stellte jedoch<br />

seinen Vorschlag sogleich selbst infrage.„Ichhabe<br />

meine Zweifel, ob er<br />

die Fertigkeiten in der Defensive<br />

hat.“ (sid)<br />

Bayerns Renato Sanches (r.) jubelt mit<br />

Torschütze Arjen Robben. DPA/MATTHIAS BALK


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 – S eite 21<br />

·························································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

Letzte Ausflucht Hiddensee:<br />

Die Verfilmung<br />

des Romans „Kruso“.<br />

Seite 23<br />

„Zahlen Sie jetzt eigentlich Steuern?“<br />

Eine Frage an den Ich-Erzähler in Gerhard Henschels „Erfolgsroman“. Seite 22<br />

Künstlerresidenzen<br />

Refugien<br />

für alle<br />

PetraKohse<br />

mag Flügelfederchen und<br />

sammelt sie vonder Straße<br />

Es ist ja nicht so, dass Künstler<br />

bessere Menschen wären. Und<br />

für die meisten Menschen ist Kunst<br />

oft gar nicht interessant. Aber dennoch<br />

macht es die Welt ein bisschen<br />

besser, wenn jemand im eigenen<br />

Auftrag eine Sache plötzlich ganz genau<br />

nimmt und ihreGestaltung über<br />

die Grenze des Wahrscheinlichen<br />

hinaustreibt. Die Schöpfungskraft –<br />

im künstlerischen Handeln blinkt sie<br />

auf als das eine Federchen, das von<br />

der Existenz vonFlügeln zeugt.<br />

Nun bleibt Kunstschaffenden im<br />

Alltag oft wenig Raum für die Freiheit,<br />

die sie eigentlich haben, und<br />

das ist der Moment, in dem Künstlerresidenzen<br />

ins Spiel kommen. Zahlreiche<br />

davon werden vondeutschen<br />

Institutionen auf der ganzen Welt<br />

unterhalten, teils für deutsche, teils<br />

für ausländische Bewerber, und in<br />

den letzten Jahren ist dabei auch der<br />

Schutz vorVerfolgung oder Krieg zunehmend<br />

wichtig geworden.<br />

Um einen Überblick über alle Angebote<br />

herzustellen und sich zu vernetzen,<br />

hat sich vor drei Jahren der<br />

Arbeitskreis deutscher internationaler<br />

Residenzprogramme gegründet,<br />

dem das Goethe Institut ebenso angehört<br />

wie Schloss Bröllin. 20 Programme<br />

insgesamt bisher,wobei der<br />

Laden offen ist: Meldet euch! Zur<br />

besseren Sichtbarkeit ist am Montag<br />

anlässlich eines Leitungstreffens im<br />

HAU2 –bisher nur auf deutsch –eine<br />

Website ans Netz gegangen:<br />

www.kuenstlerprogramme.de.<br />

Andreas Görgen, Kulturabteilungsleiter<br />

des Auswärtigen Amtes,<br />

sagte zur Begrüßung, wie wichtig es<br />

sei, gerade in Ländern, deren Regierungspolitik<br />

man nicht unterstütze,<br />

solche Fluchtorte aufrechtzuerhalten.<br />

Unddass Kunst nicht als Gesellschaftskitt<br />

instrumentalisiert werden<br />

dürfe. Dass aber Künstler, die<br />

aus den Refugien in ihre Länder zurückkehrten,<br />

die deutschen nach<br />

Deutschland, die türkischen in die<br />

Türkei, eine Erfahrung gemacht hätten,<br />

die ihnen als Bürger auch politische<br />

Bedeutung gäbe. Gründet weitereKünstlerresidenzen!<br />

Für alle.<br />

Rebecca Hornverwandelt mit ihrer Installation zur ArtWeek das Innere der Hedwigskathedrale.<br />

Treibjagd auf Sammler<br />

Fünf Tage für die Kunst der Gegenwart: Die Berlin Art Week lockt mit Messen, Ausstellungen und Podien<br />

VonIngeborg Ruthe<br />

BerlinArtWeek: vom26. bis<br />

30. September,Ausstellungseröffnungen<br />

am 26.<br />

September in Galerien, Museen<br />

und Privatsammlungen,<br />

www.berlinartweek.de,<br />

Tickets vorOrt<br />

Berlin schlief ja schon in den<br />

Goldenen Zwanzigern nie,<br />

und darauf gründet ja<br />

auch die Legende, der Mythos<br />

der Stadt. Dass es seit vielen Jahren<br />

immer zu Herbstbeginn an der<br />

jungen Kunst liegt, wenn deren Anhänger<br />

nicht mehr wissen, wohin sie<br />

zu allererst eilen sollen, ist ebenso<br />

bekannt. Und da wären wir auch<br />

schon beim großen Fragezeichen.<br />

Berlin will auch Kunstwelthauptstadt<br />

sein, will es schon seit den herrlich<br />

wilden Neunzigern, der Gründerzeit<br />

der Galerieszene, in der<br />

Künstler, Sammler und Kuratoren<br />

aus aller Welt zuzogen, als die ganze<br />

so disparate wie marktschreierische<br />

internationale Gegenwartskunst<br />

über die ästhetisch hungrige einstige<br />

Mauer- und Inselstadt hereinbrach.<br />

Inzwischen freilich verkommt so vieles<br />

zum rasanten Event, nivelliertein<br />

Kunstspektakel das nächste. Das geneigte<br />

Publikum muss also gut auswählen,<br />

um nicht dem oberflächlichen<br />

Goutieren zu verfallen.<br />

Kunst ist schön, aber eben auch<br />

anstrengend. Seit sieben Jahren organisiert<br />

die senatseigene Agentur<br />

Kulturprojekte Berlin mit Hunderten<br />

von Galerien, Museen, Kunstvereinen<br />

die ArtWeek zusammen mit den<br />

allherbstlichen Kunstmessen. Diese<br />

finden diesmal in den Hangars 5und<br />

6(art berlin) und 4(Positions) des<br />

historischen Flughafens Tempelhof<br />

statt. Die Art Berlin, an der 120 hiesige<br />

und internationale Galerien teilnehmen,<br />

offeriert Sammlern und<br />

sonstigem Publikum viele erst jüngst<br />

entstandene Kunst, Werke der Klassik<br />

und der Moderne nach 1945. Alles<br />

in allem wirddas an den Ständen<br />

ein buntes Potpourri aus Spezialitäten<br />

der jeweiligen Händler, künstlerischen<br />

Einzelpositionen und kleinen,<br />

kuratierten Ausstellungen sein.<br />

Offeriert werden Arbeiten international<br />

gefragter Künstler wie Gary<br />

KUNST, KUNSTER AM KUNSTESTEN<br />

Flughafen Tempelhof:Eröffnung<br />

Messe artberlin in den<br />

Hangars 5+6, Eingang über<br />

Tempelhofer Damm 45, am<br />

27. September 16 Uhr mit<br />

einem Konzert. Eintritt 36<br />

Euro, sonst 16/12 Euro.<br />

Messe Positions:Eröffnung<br />

am 27. September,17Uhr,<br />

Hangar 4, Zugang über Columbiadamm<br />

10, Eröffnung<br />

6Euro, sonst 12/6 Euro,<br />

Abendtickets ab 18 Uhr<br />

6Euro.<br />

Hume, Alicja Kwade, Robert Longo,<br />

Jorge Pardo, Annette Kelm, Birgit<br />

Brenner oder Simon Fujiwara.<br />

Auch die seit Jahren beliebte Partnermesse<br />

Positions Berlin Art Fair<br />

wählte den Tempelhofer Flughafen<br />

als Marktplatz. In Hangar 4füllen 73<br />

nationale und internationale Aussteller<br />

die Kojen. Ein Blickpunkt<br />

dürfte die Sonderschau Academy<br />

Positions mit Arbeiten von Absolventen<br />

deutscher Kunsthochschulen<br />

sein. Undetwas ganz Besonderes<br />

sind die surreal-witzigen Bilder zu<br />

„Memories of aCarpet Monster“ des<br />

Kaliforniers Taylor A. White am<br />

Stand der Galerie Kremers. Auch<br />

Museen und Kunstvereine halten all<br />

DPA<br />

jene auf Trab, die zeitgenössische<br />

Kunst interessiert –und die sie sammeln.<br />

Im Landesmuseum Berlinische<br />

Galerie entlarvt der Schweizer<br />

Künstler Julian Charrière (dem letztes<br />

Jahr eine Kokosnuss-Kanone von<br />

der <strong>Berliner</strong> Polizei beschlagnahmt<br />

wurde,als er sie vorder Verschiffung<br />

an die Antarktis noch einmal ohne<br />

Schutzmaßnahmen im Außenraum<br />

ausprobierte) in seiner Schau zum<br />

Gasag-Kunstpreis die verlogenen Paradiese<br />

der Palmenstrände und konfrontiertdie<br />

Idyllen mit den bedrohlich<br />

wahren ökologischen Zuständen<br />

in der Welt.<br />

Im Museum Hamburger Bahnhof<br />

beginnt die Ausstellung der „sanften<br />

Manipulatorin“ Agnieszka Polska<br />

zum Preis der Nationalgalerie.Inder<br />

Nikolaikirche startet die „Holzauktion“<br />

der Hannah-Höch-Preisträgerin<br />

Christian Möbus, imNeuen <strong>Berliner</strong><br />

Kunstverein eine außergewöhnliche<br />

Kunstversammlung der<br />

„Neo-Avantgarde“ oder im C/O die<br />

Fotoschau „Zurück in die Zukunft“.<br />

Nun müssten hier noch mindestens<br />

500 weitere Ausstellungen der hiesigen<br />

Galerien und städtischen Kunsthäuser<br />

aufgeführt werden. Aber ein<br />

bisschen Kunst-Schnitzeljagd mit<br />

vielen Überraschungen sollte ja<br />

auch sein.<br />

NACHRICHTEN<br />

Studie sieht in Stuttgartdie<br />

deutsche Kulturhauptstadt<br />

Baden-Württembergs Landeshauptstadt<br />

Stuttgartbleibt nach einem<br />

Ranking der BerenbergBank und des<br />

Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts<br />

(HWWI) Deutschlands Kulturmetropole<br />

Nummer eins.Von den<br />

30 untersuchten großen Städten<br />

wurde Stuttgarterneut der höchste<br />

Wert an kulturellem Angebot und<br />

Nachfrage durch Bewohner oder Besucher<br />

zuerkannt. Über Qualität und<br />

Bedeutung gab es keine Aussage.<br />

Stuttgarthatte bereits in den Jahren<br />

2012, 2014 und 2016 den Spitzenplatz<br />

eingenommen. Dresden gewann<br />

ein Kopf-an-Kopf-Rennen um<br />

den zweiten Platz gegen Berlin.<br />

München und Karlsruhe erreichen<br />

die Plätzevier und fünf. Dahinter folgen<br />

Bonn, Düsseldorf, Hamburg,<br />

Köln und FrankfurtamMain. In der<br />

Wertung werden unter anderem die<br />

Zahl der PlätzeinOpernund Theaternsowie<br />

die Zahl der Theaterbesucher<br />

berücksichtigt. (dpa)<br />

Wissenschaftler findet<br />

Courbets Akt-Modell<br />

Eines der größten Geheimnisse der<br />

Kunstgeschichte ist gelüftet: Die<br />

Identität der Dame,deren unverhüllte<br />

Scham der französische Maler<br />

GustaveCourbet in seinem Gemälde<br />

„Der Ursprung der Welt“ (L’Origine<br />

du monde) zur Schau stellt. Als Modell<br />

diente ihm die 34 Jahrealte TänzerinConstance<br />

Quéniaux, wie der<br />

französische Literaturwissenschaftler<br />

Claude Schopp nun in einem<br />

Buch enthüllt hat. Quéniaux war<br />

nach Angaben Schopps eine der Mätressen<br />

des türkisch-ägyptischen Diplomaten<br />

Khalil-Bey.Indessen Auftrag<br />

malte Courbet 1866 sein weltberühmtes<br />

Bild. Es befindet sich heute<br />

im Muséed’Orsay in Paris. (AFP)<br />

Die Kamera blickt auf Courbets Gemälde<br />

„Der Ursprung der Welt“.<br />

AFP<br />

UNTERM<br />

Strich<br />

Altstadt<br />

Berlins erster<br />

Schattenspender<br />

VonFalkoHennig<br />

Der älteste Schattenspender von Berlin<br />

ist ein Naturdenkmal und hat einen eigenen<br />

Wikipedia-Artikel. Wie ich an dieser<br />

Stelle ausführen konnte, ist die älteste <strong>Berliner</strong><br />

Pflanze überraschenderweise das Maiglöckchen.<br />

Doch als es im vergangenen Jahrtausendsommer<br />

von Mai bis September<br />

kaum einen Tropfen regnete und die Sonne<br />

brannte,begann ich darüber nachzudenken,<br />

welches der älteste noch existierende Schattenspender<br />

in Berlin sein könnte, und auch<br />

dabei handelt es sich um eine Pflanze, und<br />

was für eine!<br />

Es ist eine Stiel- oder auch Sommereiche,<br />

die bestimmt wegen ihrer Verwendung als<br />

Sonnenschirm so genannt wird. Aber sie<br />

trägt auch den nationalistischen Namen<br />

Deutsche Eiche. Dazu passt, dass sie 1989<br />

zum Baum des Jahres gewählt wurde, als<br />

hätte man die anstehende deutsche Einheit<br />

schon geahnt.<br />

Man findet das älteste Exemplar dieses<br />

Baumes in Tegel. Tritt man aus der U-Bahn-<br />

Station Alt-Tegel, ist man schon nach einem<br />

kurzen Spaziergang auf der Greenwich-Promenade<br />

am Ufer der Großen Malche nach<br />

Norden in ihrem kühlen Schatten. DieGroße<br />

Malche ist eine Bucht des Tegeler Sees, der<br />

wiederum eine Bucht der Havelist.<br />

Nahe dem Schloss Tegel steht der älteste<br />

Baum Berlins, und hätte er Ohren und nicht<br />

nur ohrähnliche Anhängsel an der Basis seiner<br />

Blätter,sohörte er auf den Namen„Dicke<br />

Marie“, denn der Legende nach ist die Eiche<br />

vonden GebrüdernHumboldt so nach ihrer<br />

adipösen Köchin getauft worden. Torsten<br />

Harmsen vermutete, dass sie auch davor<br />

schon mit verschiedensten Namen wie<br />

„Krumpelige Kunigunde“, „Stolze Edelgard“<br />

ELISABETH BRINKMEIER<br />

und „Holde Hannelore“ versehen worden<br />

sei, die allerdings nicht überliefert sind.<br />

Überhaupt schafft es der geschätzte Kollege<br />

meisterhaft, sich in den Baum-Methusalem<br />

hineinzuversetzen:<br />

„Eben hat noch ’ne Ritterrüstung unter<br />

dir jeklappert, und schwupps fliegt dir ’ne<br />

Drohne um’t Jeäst.“ DasWeltgeschehen von<br />

Tegel müsse für den hölzernen Greis wie im<br />

Zeitraffer eines Stummfilmes ablaufen.<br />

DieDicke Mariesoll im Jahr 1107 aus ihrer<br />

Eichel gekeimt sein. Etwas Skepsis kann<br />

nicht schaden, denn über das Alter gibt es einige<br />

Spekulationen, und sämtliche Zeitzeugen<br />

haben schon ins Gras gebissen. Die<br />

Schätzungen über das Alter reichen vonüber<br />

900 Jahren bis zu lediglich 350 Jahren. Nicht<br />

einmal die Jahresringe können eine exakte<br />

Antwort geben, da die Eiche innerlich faul<br />

ist. Doch auch mit nur 350 Jahren ist sie der<br />

älteste <strong>Berliner</strong> Baum und hat für Jahrhunderte<br />

Spätfrösten, Frostrissen, der Rot- und<br />

Weißfäule,der Wipfeldürre, dem Krebs,dem<br />

Eichenwurzeltöter und dem Eichen-Prozessionsspinner<br />

getrotzt.<br />

Laut Wikipedia verweilte sogar Johann<br />

Wolfgang von Goethe bei seinem Besuch in<br />

ihrem Schatten unter ihren buchtig gelappten<br />

und fiederspaltigen Blättern. Er schrieb<br />

über den denkwürdigen Tag, es war der 20.<br />

Mai 1778, in seinem Tagebuch: „zu Chodowiecki.<br />

VonBerlin um 10 über Schönhausen<br />

auf Tegeln. Mittags Essen. Über Charlottenb.<br />

nach Zehlendorf. Nachts 11 in Potsdam.“<br />

Kein Wort über die Eiche, und da ich genausowenig<br />

Belege für die Taufedurch die Humboldts<br />

wie für Goethes Verweilen in ihrem<br />

Schatten finden konnte, sind es Legenden,<br />

die immer weiter erzählt werden müssen.<br />

FalkoHenniglädtein zur Premiereseines Romans „Rikscha<br />

Blues“: 25.10., 20 Uhr, Zimmer 16 (Pankow,Florastr.16)


22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

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Feuilleton<br />

Saddam in Friesland<br />

Gerhard Henschel setzt mit „Erfolgsroman“ seine Martin-Schlosser-Chronik fort. Der Wegführt natürlich auch nach Berlin<br />

VonHarry Nutt<br />

AmEnde des 600 Seiten umfassenden<br />

Romans feiert<br />

dessen Ich-Erzähler Martin<br />

Schlosser seinen 30.<br />

Geburtstag. Er zieht ein Blumenhemd<br />

an und Wiglaf Droste und Carola<br />

Rönneburg, die zur Feier des Tages<br />

erschienen sind, haben eine<br />

Plastiktorte mitgebracht, die auf<br />

Knopfdruck „Happy Birthday“ singt.<br />

„Zahlen Sie jetzt eigentlich Steuern?“,<br />

fragt Michael Rutschky, weniger<br />

als pflichtbewusster Staatsbürger,sonderneher<br />

als besorgter Mentor,<br />

der nicht erleben möchte, dass<br />

die zarte Karriere seines Schützlings<br />

im finanziellen Desaster endet.<br />

Das Buch heißt „Erfolgsroman“<br />

und setzt die Reihe der auf acht<br />

Bände angewachsenen Martin-<br />

Schlosser-Romane fort, in denen<br />

Gerhard Henschel entlang seiner eigenen<br />

Biografie eine schonungslose<br />

Chronik der späten Bundesrepublik<br />

referiert. DieWiedervereinigung hat<br />

stattgefunden, aber in der norddeutschen<br />

Provinz, wo Schlosser im friesischen<br />

Heidmühle lebt, die Oma in<br />

Jever besucht und den immer sonderlicher<br />

werdenden verwitweten<br />

Vater in Meppen versorgt, ist vonden<br />

politischen Umbrüchen so gut wie<br />

nichts zu spüren.<br />

„Erfolgsroman“ kann man als<br />

mitlaufende Beobachtung lesen, in<br />

der Martin Schlosser das Zeitgeschehen<br />

registriert und es seiner Begabung<br />

zur Stilkritik unterwirft. Der<br />

irakische Diktator Saddam Hussein<br />

kommt darin ebenso vor wie die<br />

Fernsehshow „Mann-o-Mann“ mit<br />

dem Moderator Peer Augustinski, zu<br />

der Schlosser nicht unerwähnt lassen<br />

mag, dass man derlei alberne<br />

Ausgeburten des Privatfernsehens<br />

der „geistig-moralischen Wende“ zu<br />

verdanken habe,die Helmut Kohl zu<br />

Beginn seiner langen Kanzlerschaft<br />

ausgerufen hatte. Besonders hat es<br />

Schlosser auf jene Spezies der veröffentlichten<br />

Meinung abgesehen, für<br />

deren Hervorbringungen die Merkur-Herausgeber<br />

Kurt Scheel und<br />

Karl-Heinz Bohrer den Begriff des<br />

Gutmenschen geprägt haben, um<br />

Nur mal kurz die Welt erklären –die Szenekneipe „Titanic“, Prenzlauer Berg 1991.<br />

DIE SCHLOSSER-CHRONIK<br />

Gerhard Henschel<br />

Erfolgsroman<br />

Hoffmann und Campe. Hamburg 2018. 602 S.,26Euro<br />

Buchpremiere am 26. 9. um 19.30 Uhr im Heidelberger Krug,Arndtstraße 15<br />

DETLEV KONNERTH/IMAGO<br />

dessen moralische Selbstgefälligkeit<br />

zu karikieren. Martin Schlosser übernimmt<br />

das Geschäft, indem er die<br />

Texte von Horst-Eberhard Richter<br />

und das Auftreten von Friedrich<br />

Schorlemmer und anderer lustvoll<br />

seziert.<br />

„Erfolgsroman“ handelt natürlich<br />

nicht von Ruhm und materiellem<br />

Überfluss.Vielmehr wirdinihm vom<br />

Alltag eines Autors berichtet, dessen<br />

Profil durch die Wahrnehmung der<br />

sich ihm bietenden Publikationsmöglichkeiten<br />

allmählich entsteht.<br />

Schlosser ist ständig klamm, aber<br />

mit stolzem Eigensinn ausgestattet<br />

und über weite Passagen des Romans<br />

damit befasst, in den Redaktionen,<br />

für die er schreibt, die Zahlung<br />

der vereinbarten Honorare anzumahnen.<br />

Und entgegen der<br />

traumwandlerischen Arglosigkeit,<br />

die er ausstrahlt, ist Schlosser ein penibler<br />

Rechner,der die Außenstände<br />

genau nachzuhalten weiß. Wie GerhardHenschel<br />

zu dieser Zeit schreibt<br />

Martin Schlosser für die Satirezeitschrift<br />

Kowalski, aber auch für die in<br />

der Schweiz erscheinende, von Michael<br />

Rutschky herausgegebene<br />

Vierteljahreszeitschrift DerAlltag.<br />

Rutschky ist es auch, der Schlosser<br />

an das ehrwürdige Intellektuellen-Blatt<br />

Merkur vermittelt, das von<br />

Bohrer und Scheel in München herausgegeben<br />

wird. Martin Schlosser<br />

zitiertBriefe und referiertTelefonanrufe,<br />

ererhält Aufträge, Ratschläge<br />

und Absagen, und der Leser wird so<br />

gewahr, inwelcher gediegenen Bedächtigkeit<br />

sich der damalige Zeitschriften-Journalismus<br />

vollzog.<br />

Schlosser ist ein genauer Beobachter<br />

mit einer Neigung zu philologischer<br />

Pedanterie,aber seine ersten Erfolge<br />

feiert ermit scharfzüngigen Zuspitzungen<br />

zur Lage.Die rheinland-pfälzische<br />

Stadt Vallendar, inder Henschel<br />

aufgewachsen ist, ist vor seinen<br />

literarischen Beutezügen nicht<br />

sicher. Für Kowalski schreibt er eine<br />

Provinzreportage, die die lokale Öffentlichkeit<br />

vorübergehend in helle<br />

Aufregung versetzt. „Erfolgsroman“<br />

ist keine Heldengeschichte,vielmehr<br />

erteilt Schlosser auch Auskünfte<br />

über das eitel-zwanghafte Bedürfnis,<br />

im Inhaltsverzeichnis der Zeitschrift<br />

Merkur zu überprüfen, ober er es<br />

wieder geschafft hat, der jüngste Autor<br />

der aktuellen Ausgabe zu sein.<br />

Die wechselnden Stimmungen teilen<br />

sich über immer wieder eingestreute<br />

Bob-Dylan-Zitate mit.<br />

1992 zieht es Schlosser nach Berlin,<br />

das Ehepaar Rutschky gibt Starthilfe,<br />

indem es den jungen Autor<br />

während dessen Wohnungssuche<br />

bei sich aufnimmt. So gesehen ist<br />

„Erfolgsroman“ auch ein Sittenbild<br />

der <strong>Berliner</strong> Bohème zu Beginn der<br />

90er-Jahre, in der Max Goldt, Wiglaf<br />

Droste, der Verleger Klaus Bittermann<br />

und der Satiriker Eugen Egner<br />

reüssieren. Über ein Preisausschreiben<br />

in Kowalski, zu dessen Beantwortung<br />

es keine richtige Antwort<br />

geben kann, lernt Schlosser Kathrin<br />

Passig kennen. „Erfolgsroman“ ist<br />

also auch das Porträt einer Schriftstellerin<br />

als junge Frau. Aus der kurzen<br />

Beziehung wird eine lange<br />

Freundschaft. Es wäreaber ein Missverständnis,<br />

die Schlosser-Bücher<br />

als Schlüsselromane zu lesen. Gerhard<br />

Henschel führt vielmehr vor,<br />

wie aus den etwas zwanghaften Eigenschaften,<br />

alles aufheben zu müssen<br />

und nichts vergessen zu können,<br />

ein literarisches Ordnungsprinzip<br />

entsteht, dessen Reiz man sich kaum<br />

entziehen kann. Es ist die Chronik einer<br />

Zeit, die trotz aller im Umlauf befindlichen<br />

apokalyptischen Fantasien<br />

von der erstaunlichen Haltung<br />

geprägt war,dass schon alles irgendwie<br />

gut gehen wird.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 23 *<br />

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Feuilleton /Medien<br />

Des Dirigenten<br />

bedenkliche<br />

Maßnahmen<br />

Robin Ticciati enttäuscht<br />

bei Bruckner und Debussy<br />

VonPeter Uehling<br />

Anton Bruckner litt unter Zählzwang<br />

und nummerierte die Periodenordnung<br />

seiner Werkepedantisch<br />

durch. So führte er sich vorAugen,<br />

dass er alles sauber ins korrekte<br />

Maß gebracht hatte. Doch ginge<br />

man fehl, verstünde man diese äußereOrdnung<br />

als inneres Gesetz dieser<br />

Musik; eher geht es darum, ein<br />

inneres Chaos zu bannen, das Anfluten<br />

eines ungemessenen Stroms zu<br />

kanalisieren. Die Kunst der Bruckner-Interpretation<br />

liegt darin, dieses<br />

Fluten gegen die periodischen Raster<br />

hörbar zu machen.<br />

Robin Ticciati, der sich einst mit<br />

einer Interpretation der Vierten<br />

Symphonie dem Deutschen Symphonie-Orchester<br />

als Chefdirigent<br />

empfahl, verfehlte am Montag die<br />

Siebente krachend. Der Wille, das<br />

Werk so fließend wie möglich zu gestalten,<br />

huscht über all das Dunkle<br />

hinweg, das der numerischen Ordnung<br />

erst Bedeutung verleiht.<br />

Ticciati dirigiert gleichsam gegen<br />

die Schwere der Harmonik, deren<br />

Farben und Steigerungen zuweilen<br />

mehr Raum benötigen und mechanisch<br />

vorbeiziehen wie barocke Sequenzen.<br />

Ticciati scheut nicht vor<br />

bedenklichen Maßnahmen zurück<br />

wie der Verkürzung langer Notenwerte<br />

im Hauptthema. Fluss und<br />

Schub führen zu<br />

klanglichen<br />

Grobheiten und<br />

durchweg zu hohen<br />

Lautstärken.<br />

Der Coda des<br />

Adagios mit dem<br />

Der Dirigent<br />

Robin Ticciati<br />

MONICA MENEZ<br />

Tubenquintett<br />

bleibt jeder Resümee-Charakter<br />

versagt; weil<br />

es zu laut und zu<br />

hell timbriert ist, hebt es sich nicht<br />

einmal effektiv gegen das diminuendo<br />

des vorangegangenen Höhepunkts<br />

ab.Lediglich das Finale vermag in Ticciatis<br />

Lesartzuinteressieren als Bruckners<br />

Versuch, Monumentalität und<br />

Knappheit zu verbinden: Hier spitzt<br />

der Druck des Dirigenten die Idee des<br />

Komponisten zu.<br />

Rhetorik des Aufschreiens<br />

Im Zentrum des Abends stand das<br />

Vierte Violinkonzert der in NewYork<br />

lebenden russischen Komponistin<br />

Lera Auerbach, stoisch gespielt vom<br />

Widmungsträger Leonidas Kavakos.<br />

Sein Titel „NYx“ verbindet den<br />

Wohnort der Komponistin mit der<br />

griechischen Göttin der Nacht, der<br />

Untertitel „Fractured Dreams“ weist<br />

auf die Form, die in 13 „Sogni“<br />

(„Träume“) „zerbrochen“ ist; zwischen<br />

diesen Teilen gibt es motivischeVerbindungen.<br />

DasTraumleben<br />

ist jedoch nicht nur geordnet, sondern<br />

auch durch bemerkenswerte<br />

Konstanz und Ungebrochenheit des<br />

Traum-Ichs geprägt: Die Solo-Violine<br />

artikuliert sich ausführlich und<br />

in einer vertrauten Rhetorik des Singens<br />

und Aufschreiens. Immer wieder<br />

wird sie von einem Schatten in<br />

Gestalt einer singenden Säge verfolgt,<br />

ansonsten hält sich die träumerische<br />

Extravaganz in Grenzen<br />

und wird selten strukturell bestimmend.<br />

Ein strikt begleitendes, kaum<br />

je konkurrierendes Orchester beschneidet<br />

den Imaginationsraum<br />

zusätzlich.<br />

Bleibt Claude Debussys „Prélude<br />

àl’après-midi d’un faune“, in dem<br />

Ticciati zu Beginn seiner Neigung<br />

zur Rundung am triftigsten nachgeben<br />

konnte.Eingeleitet vomzurückhaltend-lockenden<br />

Flötensolo Kornelia<br />

Brandkamps,verrückt der erste<br />

melodische Einsatz der überdimensionierten<br />

Streichergruppe plötzlich<br />

die klanglichen Dimensionen und<br />

macht erst die Delikatesse des Bläsersatzes<br />

zunichte und dann auch<br />

die Spannungen dieser sensibel balancierten<br />

Musik.<br />

Über Grenzen gehen<br />

Thomas Stuber hat Lutz Seilers Aussteiger-Roman „Kruso“ mit viel Wehmut verfilmt<br />

VonTorsten Wahl<br />

Die Dame auf dem Schiff<br />

erklärt den Passagieren<br />

im Sommer 1989 die Insel<br />

Hiddensee: 17 Kilometer<br />

lang, an der schmalsten Stelle<br />

nur 250 Meter breit. Noch wichtiger<br />

aber ist ihre Ansage: „Die gesamte<br />

Insel ist Grenzgebiet der Deutschen<br />

Demokratischen Republik.“ Ein<br />

Mann, der wissen will, ob man Dänemark<br />

sehen könne und wie viele<br />

es nach dorthin geschafft haben,<br />

wird von Uniformierten in Empfang<br />

genommen.<br />

Die Verfilmung von Lutz Seilers<br />

Roman „Kruso“ beginnt faktischprofan,<br />

als Einstieg für Zuschauer,<br />

die weder Hiddensee kennen noch<br />

das Buch gelesen haben. Dabei ruft<br />

dieser Roman nicht nach einer TV-<br />

Adaption: Zu wenig fernsehgerechte<br />

Handlung, zu viel Fantasie, Poesie<br />

und Utopie. Doch der MDR, der zusammen<br />

mit der Ufa-Fiction von<br />

Nico Hofmann schon Bücher wie<br />

„Der Turm“erfolgreich für das ARD-<br />

Publikum aufbereitet hat, wagte sich<br />

auch an„Kruso“. DasErgebnis ist ein<br />

Film, der das Buch strafft und konzentriert,<br />

manches eindeutiger<br />

macht –aber den Kern des Originals<br />

trifft und ihm nichts von seiner einzigartigen<br />

Atmosphäre nimmt. Auf<br />

Hiddensee könne man das Land verlassen,<br />

ohne eine Grenzezuübertreten,<br />

heißt es im Buch.<br />

Thomas Kirchner, der auch Tellkamps<br />

„Turm“ in ein Drehbuch verwandelt<br />

hatte, verzichtet sowohl auf<br />

die Vorgeschichte des Helden als<br />

auch auf seine späteren Recherchen<br />

über die in der Ostsee Ertrunkenen.<br />

Die Handlung beginnt mit Eds Ankunft<br />

auf Hiddensee im Juni 1989<br />

und endet im November des Jahres.<br />

In Rückblicken wird angedeutet,<br />

warum der 24-jährige Germanistik-<br />

Student (Jonathan Berlin) auf die Insel<br />

flieht: Seine Freundin war gegen<br />

eine Straßenbahn gelaufen –obmit<br />

Absicht oder nicht, das bleibt in der<br />

Schwebe. Auf der Insel trifft der herumirrende<br />

Ed einen Mann, der ihn<br />

vorweiteren Fluchten schützt und in<br />

eine ungewöhnliche Runde holt –in<br />

die „Besatzung“ des Ausflugslokals<br />

„Zum Klausner“. Alexander Krusowitsch,<br />

von allen „Kruso“ genannt<br />

(Albrecht Schuch), Sohn eines russischen<br />

Generals, hat eine Mission: Er<br />

will alle, die den Boden unter den<br />

Füßen verloren haben, auf der Insel<br />

in ein Reich der Freiheit führen. Er<br />

sagt wie im Buch: „Das Maßder Freiheit<br />

in unseren Herzen muss die Unfreiheit<br />

der Verhältnisse übersteigen.“<br />

Erstmal beginnt die Freiheit im<br />

Abwasch: WieKruso und Ed hier fast<br />

nackt mit Geschirr und Speiseresten<br />

kämpfen, besitzt viel Komik.<br />

VonIngoHasewend<br />

Kruso (Albrecht Schuch, links) und Ed (Jonathan Berlin) beim Zwiebelschneiden.<br />

Das Buch „Kruso“ erschien<br />

2014 als erster Roman des<br />

Lyrikers und Erzählers Lutz<br />

Seiler,geboren 1963 in<br />

Gera. Es führtgroße Konflikte<br />

auf eine kleine Insel<br />

und wurde mit dem Deutschen<br />

Buchpreis geehrt.<br />

GESCHICHTEN AUS DEM OSTEN<br />

Der Regisseur Thomas Stuber,1981<br />

in Leipzig geboren,<br />

bewies bereits mit seinen<br />

Kinofilmen nach Erzählungen<br />

vonClemens Meyer<br />

„Herbert“ und „In den Gängen“<br />

sein Gespür für Geschichten<br />

aus dem Osten.<br />

Der Film wurde im September/Oktober<br />

2017inLitauen<br />

gedreht, wo Schauplätze der<br />

InselHiddensee nachgestaltetwurden.<br />

Die Kamera<br />

führte Nikolai vonGraevenitz.<br />

Kruso –Mi, 26.9.,<br />

20.15 Uhr,ARD<br />

„Zuckerln“ nur für unkritische Medien<br />

Eine empfohlene Informationssperre hat in Österreich einen Empörungssturm ausgelöst<br />

Der österreichische Kanzler<br />

wurde in New York kalt erwischt.<br />

Eigentlich wollte Sebastian<br />

Kurz die UN-Vollversammlung für<br />

eine Unterbrechung vominnenpolitischen<br />

Kleinklein nutzen und bei<br />

den Staats- und Regierungschefs für<br />

den EU-Afrika-Gipfel am 18. Dezember<br />

in Wien werben. Doch ein Querschuss<br />

seines Innenministers Herbert<br />

Kickl vom rechtspopulistischen<br />

Koalitionspartners FPÖ machte aus<br />

dem gestaltenden EU-Ratsvorsitzenden<br />

einen getriebenen Regierungschef.<br />

Ein Papier aus dem Innenministerium<br />

hatte polizeilichen<br />

Stellen empfohlen, kritische Medien<br />

nur noch mit „rechtlich vorgeschriebenen“<br />

Informationen zu versorgen<br />

und in der Medienarbeit stärker auf<br />

„Ausländerkriminalität“ zu fokussieren.<br />

Genannt wurden die Tageszeitungen<br />

„Standard“ und „Kurier“ sowie<br />

die Wochenzeitung „Falter“, die<br />

im Zusammenhang mit der Affäre<br />

um das Bundesamt für Verfassungsschutz<br />

und Terrorismusbekämpfung<br />

(BVT)eine zentrale Rolle bei der Aufdeckung<br />

spielte. Deren Chefredakteur<br />

Florian Klenk veröffentlichte<br />

das ihm per Mail zugespielte Papier<br />

bei „Facebook“. Begründet wird die<br />

neue Kommunikationsarbeit damit,<br />

dass die Berichterstattung zu „einseitig“<br />

und „negativ“ seien. In dem<br />

Schreiben wird darauf hingewiesen,<br />

künftig die Herkunft von Tätern zu<br />

nennen und Sexualdelikte,die in der<br />

Öffentlichkeit begangen werden, offensiver<br />

zu kommunizieren.<br />

DieReaktionen ließen nicht lange<br />

auf sich warten. Neben den Oppositionsparteien<br />

griffen die Journalistengewerkschaft<br />

sowie „Reporter<br />

ohne Grenzen“ Kickl an und forderten<br />

ihn zum Rücktritt auf. Derart unter<br />

Beschuss, griff auch der Kanzler<br />

ein und übte ungewöhnlich scharfe<br />

MDR<br />

Kritik an einem Regierungsmitglied.<br />

„Für einen freien und unabhängigen<br />

Journalismus im Land tragen besonders<br />

Parteien und Regierungsinstitutionen<br />

sowie öffentliche Einrichtungen<br />

eine hohe Verantwortung. Jede<br />

Einschränkung vonPressefreiheit ist<br />

nicht akzeptabel“, so Kurz.<br />

Kickls Haus reagierte mit einem<br />

Teilrückzug. Es handele sich um<br />

„Anregungen und Kommentare<br />

ohne jeden Verbindlichkeits- und<br />

Weisungscharakter“. Die Mail sei<br />

von einem Ressortsprecher verfasst<br />

worden und komme nicht vom Ressortchef,<br />

heißt es aus dem Ministerium.<br />

Damit wolle man, so wird vermutet,<br />

der medialen Darstellung,<br />

Kickl habe den Auftrag persönlich<br />

gegeben, widersprechen. Dennoch<br />

bestätigen Verantwortliche der Polizei,<br />

dass man „Empfehlungen“ aus<br />

dem Ministerium „selbstverständlich<br />

Folge leistet“, schon weil man<br />

eine Einladung bei höheren Stellen<br />

DerRegisseur Thomas Stuber war<br />

1989 gerade mal acht Jahrealt, wie er<br />

die allgemeine Stimmung des Sommers<br />

und die besondere Stimmung<br />

auf Hiddensee hier einfängt, ist<br />

schon daher mehr als erstaunlich.<br />

Die Einfühlung geht bis ins Detail,<br />

also sogar bis zur Achselbehaarung,<br />

derer man sich damals nicht<br />

schämte.Hier passt alles zusammen,<br />

von den Kostümen, der liebevoll ostigen<br />

Ausstattung des „Klausners“<br />

bis zur Musik. Angespielt werden<br />

„Wir woll’n immer artig sein“ von<br />

Feeling B, einer Punkband, die selbst<br />

häufig auf der Insel war und spielte<br />

und deren charismatisches Bandmitglied<br />

Aljoscha Rompe als Vorbild<br />

für die Titelfigur des Romans diente.<br />

Der Silly-Song „Bataillon<br />

d’Amour“ wiederum untermalt ein<br />

rauschhaftes Aussteiger-Fest mit viel<br />

süßem Wein. Dass der Film den letzten<br />

DDR-Sommer feiert, war gar<br />

nicht so einfach zu inszenieren, erinnertsich<br />

Stuber.Denn bei den Dreharbeiten<br />

regnete es auf der Kurischen<br />

Nehrung in Litauen meistens,<br />

wo gedreht werden musste, weil auf<br />

Hiddensee der Fahrzeugverkehr bekanntlich<br />

starkeingeschränkt ist.<br />

Im Spätsommer 1989 erfasst die<br />

Fluchtwelle über Ungarn selbst die<br />

bisher so unerschütterliche Besatzung<br />

des „Klausners“. Ob Oberkellner<br />

Rimbaud (Peter Schneider) oder<br />

Chefkoch Mike (Thomas Lawinky),<br />

einer nach dem andern geht über<br />

Bord. Zurück bleiben Kruso und Ed.<br />

Der Film erzählt die Annäherung<br />

zweier Außenseiter, die beide einen<br />

nahen Menschen verloren hatten<br />

und, ohne zu reden, über Gedichte<br />

miteinander kommunizieren. Albrecht<br />

Schuch und Jonathan Berlin<br />

mögen vielleicht anders aussehen,<br />

als man sie beim Lesen vor Augen<br />

hatte. Sie spielen diese Geschichte<br />

einer Freundschaft mit viel Herz.<br />

Der Film entwickelt dabei eine<br />

Wehmut, die packt und die selten ist,<br />

erst recht bei diesem Thema. Denn<br />

die Grenzöffnung 1989 wurde im<br />

Fernsehen bislang stets mit „Wahnsinns“-Jubelei<br />

in Szene gesetzt. In<br />

„Kruso“ aber trifft sich die Trauer<br />

über die Menschen, die auf der<br />

Flucht in der Ostsee ertrunken sind,<br />

mit der Trauer über das Ende einer<br />

Utopie oder der Illusion, man<br />

könnte mit der Freiheit im Herzen<br />

der Unfreiheit der Verhältnisse entfliehen.<br />

Schließlich muss Ed den immer<br />

stärker leidenden Beschützer<br />

beschützen. Deutlicher als im Roman<br />

gibt der fiebernde Kruso eine<br />

denkwürdige Botschaft aus: „Viele,<br />

die drüben geboren wurden, empfinden<br />

ihr Unglück gar nicht mehr.<br />

Aufgabe des Ostens wird es sein,<br />

dem Westen einen Wegzur Freiheit<br />

aufzuzeigen.“<br />

nur einmal erhalten wolle. Kickl will<br />

am Mittwoch in einer dringlichen<br />

Anfrage der Opposition im Nationalratöffentlich<br />

Stellung beziehen.<br />

Österreichische Medien berichten,<br />

dass sich FPÖ-geführte Ministerien<br />

bei der Beantwortung von<br />

Anfragen oft länger Zeit lassen als<br />

üblich oder gar nicht reagieren.<br />

Auch ein anderer Fall medialer Einflussnahme<br />

macht in dem Zusammenhang<br />

Schlagzeilen. Der Privatsender<br />

„ATV“ lässt seine Sendung<br />

„Live PD“ vom Innenministerium<br />

abnehmen, weil die Sendung auf<br />

realen Einsätzen und laufenden Ermittlungen<br />

beruhe. Essei eine Abstimmung<br />

„aus rechtlichen Gründen“<br />

notwendig, so die Begründung<br />

der Produktionsfirma. Dennoch<br />

wurde „ATV“ vom Ministerium als<br />

positives Beispiel hervorgehoben.<br />

Diese Art von Zusammenarbeit<br />

solle mit „Zuckerln“ belohnt werden,<br />

heißt es im Papier.<br />

Journalisten<br />

brauchen<br />

Sicherheit<br />

Verleger diskutierten beim<br />

<strong>Zeitung</strong>skongress 2018<br />

Verlegerverbandspräsident<br />

Mathias<br />

Döpfner hat einen besseren<br />

Schutz von Journalisten gefordert,<br />

zum Beispiel gegen Attacken<br />

bei öffentlichen Veranstaltungen. Er<br />

erwarte vonder Polizei, vonSpezialkräften,<br />

von Hundertschaften, von<br />

einzelnen Beamten auch unter dem<br />

größten Stress und Druck im Einsatz,<br />

dass Reporter und Journalisten bei<br />

der Recherche nicht aufgehalten<br />

würden, sagte Döpfner am Dienstag<br />

in seiner Rede beim „<strong>Zeitung</strong>skongress<br />

2018“ in Berlin.<br />

Dasgelte auch für ihreVorgesetzten<br />

und Behördenleitungen und besonders<br />

für die Politik, die hier die<br />

Spielregeln aufstelle. „Journalisten<br />

müssen bei ihrer Arbeit in Sicherheit<br />

sein“, sagte der Präsident des Bundesverbands<br />

Deutscher <strong>Zeitung</strong>sverleger<br />

(BDZV). Dassei in Deutschland<br />

immer häufiger nicht der Fall.<br />

Döpfner wies auf die Angriffe auf<br />

Journalisten bei der Demonstration<br />

am 1. September in Chemnitz hin,<br />

die geschlagen, getreten, bespuckt,<br />

gestoßen, in Einzelfällen auch mit<br />

Waffen angegriffen worden seien.<br />

Döpfner, der<br />

auch Vorstandsvorsitzender<br />

der<br />

Axel Springer SE<br />

ist, kritisierte<br />

aber auch die<br />

Medien für ihre<br />

Berichterstattung<br />

über die<br />

Ereignisse in BDZV-Präsident<br />

Chemnitz und Mathias Döpfner<br />

Köthen: „Fand in<br />

Chemnitz eine Hetzjagd auf Ausländer<br />

in der Folge der Ermordung eines<br />

35-Jährigen durch Asylbewerber<br />

statt?“, fragte er. „Wurde inKöthen<br />

ein Mann nicht von zwei jungen<br />

Männernaus Afghanistan ermordet,<br />

sondern starb er an einem Herzinfarkt?“<br />

Am Tag, nachdem der Mann<br />

in Köthen starb, habe keines der<br />

überregionalen Medien, das er sich<br />

angeschaut habe,darüber auf der Titelseite<br />

berichtet, kritisierte Döpfner.<br />

Die Kundgebungen zorniger Bürger<br />

und geifernder Neonazis einen weiteren<br />

Tag später hätten dagegen<br />

deutlich mehr mediale Aufmerksamkeit<br />

bekommen.<br />

Zu den Gästen des „<strong>Zeitung</strong>skongresses<br />

2018“ gehörte auch Wirtschaftsminister<br />

Peter Altmaier<br />

(CDU), der sich für eine App mit<br />

journalistischen Inhalten aus der<br />

ganzen Welt stark machte.„Ich sehe<br />

mit großer Sympathie, dass man<br />

auch für Online-Content etwas bezahlen<br />

muss.“ Für seine persönlichen<br />

Interessen gebe es aber noch<br />

keine passende Lösung. „Manchmal<br />

ist es ein Artikel in der Washington<br />

Post, dann im Economist, dann einer<br />

aus einer niederländischen Provinzzeitung<br />

oder in einer französischen<br />

Zeitschrift“, oder auch aus vielen<br />

deutschen Medien, erklärte der Minister.<br />

Beim „<strong>Zeitung</strong>skongress 2018“<br />

diskutiert die Branche über aktuelle<br />

Trends. An dem jährlichen Branchentreffen<br />

nehmen mehr als 400<br />

Gäste teil. (dpa)<br />

DPA<br />

TOP 10<br />

Montag,24. September<br />

1 Wer wird Millionär? RTL 5,44 18 %<br />

2 Der Polizist und... ZDF 4,88 15 %<br />

3 Tagesschau ARD 4,55 15 %<br />

4 heute ZDF 3,73 16 %<br />

5 SOKOPotsdam ZDF 3,60 19 %<br />

6 RTL aktuell RTL 3,29 15 %<br />

7 heute-journal ZDF 3,12 11 %<br />

8 Extra RTL 3,10 15 %<br />

9 GZSZ RTL 3,05 11 %<br />

10 Wiso ZDF 2,80 10 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %


24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KALENDER<br />

BÜHNE<br />

bat-Studiotheater (✆ 755 41 77 77)<br />

20.00:Ein bisschen Julia und Romeo<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (✆ 28 40 81 55)<br />

19.30:Die Parallelwelt<br />

Brotfabrik (✆ 47 14 00 1/ 02)<br />

20.00: BlondePoison (Dulcie Smart)<br />

DT-Kammerspiele (✆ 28 44 12 25)<br />

19.30:Draufgängerinnen (Junges DT)<br />

English Theatre Berlin (✆ 691 12 11)<br />

20.00: Science&Theater |Folge8:Ein/Verständnis<br />

GalliTheater Berlin (✆ 27 59 69 71)<br />

20.00:Männerschlussverkauf<br />

Gewerbehof in der Alten Königstadt<br />

(Saarbrücker Str.24) 19.30 Gewölbekeller:Underground<br />

(aufBruch Kunst Gefängnis Stadt). Anm. erf.<br />

Haus der<strong>Berliner</strong> Festspiele (✆ 25 48 91 00)<br />

20.00:Tanztreffender Jugend: El sol ylavida(IMAL<br />

Ensemble 2018, München)<br />

21.00 oberes Foyer: Open Stage#3<br />

Hospizladen des Elisabeth Hospizdienstes<br />

(Rodenbergstr. 6) 18.00:21. <strong>Berliner</strong> Hospizwoche:<br />

Gevatter Tod–einPuppenspielfür Erwachsene.Anm.<br />

erf.<br />

Kleines Theater (✆ 821 20 21)<br />

20.00: Der Revisor<br />

Komödie am KurfürstendammimSchiller Theater<br />

(✆ 885 91 1- 88) 16.00: Willkommenbei den<br />

Hartmanns<br />

Reinbeckhallen (✆ 20 39 31 11)<br />

19.00: Berlin ArtWeek: Projecting [Space[ (Meg<br />

Stuart/Damaged Goods)<br />

Renaissance-Theater (✆ 312 42 02)<br />

20.00: Entartete Kunst -Der Fall Cornelius Gurlitt<br />

Schaubude Puppentheater (✆ 423 43 14)<br />

20.00: Meeting Point -Spielzeitauftakt: Impro-Visionen<br />

#10 -Metamorphosen II (Film Riss Theater)<br />

Schlosspark Theater (✆ 789 56 67 -1 00)<br />

20.00: Die Kleinbürgerhochzeit<br />

Vaganten Bühne (✆ 312 45 29)<br />

20.00: The Who And The What<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (✆ 47 99 74 88)<br />

20.00: Der Mörder istimmer derGärtner<br />

Anzeige<br />

BERLINS<br />

KULT SHOW<br />

BKA (✆ 202 20 07)<br />

20.00: Der Mannmit dem Schatten (C. Heiland)<br />

Chamäleon (✆ 400 05 90)<br />

20.00: Circa’sPeepshow (CircaContemporary Circus)<br />

Distel (✆ 204 47 04)<br />

20.00: Zwei Zimmer,Küche: Staat!<br />

Estrel Festival Center (✆ 68 31 68 31)<br />

20.30: Stars in Concert<br />

Heimathafen Neukölln (✆ 56 82 13 33)<br />

19.30 Studio:Bevor derMessias kommt -Rettung vor<br />

dem Fegefeuer (Aydin Isik)<br />

Kookaburra (✆ 48 62 31 86)<br />

20.00: NonSens -Comedy-Mix-Show(MichaelSens)<br />

Ratibortheater (✆ 618 61 99)<br />

20.30:4Wände (Die Gorillas)<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17)<br />

20.00: Horizont -geschnittenoder am Stück (Sunna<br />

Huygen)<br />

ScheinbarVarieté (✆ 784 55 39)<br />

20.00:Open Stage Varieté (Sebastian Krämer, Mod.)<br />

Schlot (✆ 448 21 60)<br />

20.00: Berlin in einem Zug –die abgefahrenste Latenight-Showder<br />

Hauptstadt(LarsRedlich,Sidekick<br />

Tino Andrea Honegger&Gäste)<br />

Stachelschweine (✆ 261 47 95)<br />

20.00: Kannman mit MännernUrlaub machen?<br />

StageBluemax Theater Berlin (✆ 018 05 44 44)<br />

18.00, 21.00: Blue Man Group -The Show<br />

Stage Theater des Westens (✆ 018 05 44 44)<br />

18.30:Ghost-DasMusical<br />

Theater im Palais (✆ 201 06 93)<br />

19.30: <strong>Berliner</strong> Geschichten: Otto Reutter -Und so<br />

komm’n wir aus der Freude garnicht raus<br />

TIPIamKanzleramt (✆ 39 06 65 50)<br />

20.00:Sarg Niemals Nie -Ein Musical zum Totlachen<br />

Wintergarten Varieté (✆ 58 84 33)<br />

20.00: Staunen-Circus of Stars<br />

Wühlmäuse (✆ 30 67 30 11)<br />

20.00: Besser... ist besser! -Das Update (Ingo<br />

Appelt)<br />

KLASSIK<br />

Koreanisches Kulturzentrum (✆ 26 95 20)<br />

19.00: Flute EastTrio, JungekoreanischeTalente:<br />

Europa nach Asien<br />

26.9.–30.12.<br />

5MEGASTARS LIVE ON STAGE ESTREL BERLIN<br />

STARS-IN-CONCERT.DE TICKETS: 68316831<br />

Film<br />

Start<br />

in<br />

Moskau<br />

Die Filmregisseurin Iris<br />

Gusner wuchs in Gleiwitz<br />

auf und wechselte 1960 nach<br />

der Aufnahme eines Studiums<br />

an der Hochschule für Filmkunst<br />

in Berlin an die legendäre<br />

Moskauer Filmhochschule.<br />

Von 1970 an arbeitete<br />

sie für die Defa, zunächst als<br />

Regieassistentin bei Konrad<br />

Wolf und dessen Film „Goya<br />

oder der argeWegder Erkenntnis“.<br />

Ihrerster Film „Die Taube<br />

auf dem Dach“ (1973) wurde<br />

in der DDR nicht zur Aufführung<br />

freigegeben; von dem<br />

Material blieb nur eine Arbeitskopie<br />

übrig, auf deren Grundlage<br />

2010 eine Rekonstruktion<br />

gelang.„StartinMoskau“ heißt<br />

nun ein Buch, mit dem eine<br />

neue Schriftenreihe der Defa-<br />

Stiftung eröffnet wird, in der<br />

der Einfluss der Defa auf die<br />

Filmgeschichte dargestellt<br />

werden soll. Vorgestellt wird<br />

das Buch von der Lektorin des<br />

Bandes, Gisela Funke, Ralf<br />

Schenk moderiert. HarryNutt<br />

Rosa-Luxemburg-Stiftung,17.30 Uhr,<br />

Franz-Mehring-Platz 1<br />

Die schöne Seele mit<br />

Mauern schützen<br />

Konservative Komponisten werden noch immer vom Musikleben<br />

vernachlässigt. Rein zufällig taucht in dieser Woche<br />

einer zweimal bei den Orchestern auf.<br />

Ansonsten gibt das Modell Beethoven den Tonan.<br />

Peter Uehling<br />

wird zwar nie Max-Bruch-Fan werden,<br />

glaubt aber,dass die Kräfte<br />

des Beharrens im Sturmder Innovationen<br />

nötig waren und sind –sonst bliebe<br />

das Neue blind.<br />

Beim Musikfest standen<br />

zwei kölsche Jungs im Mittelpunkt:<br />

BerndAlois Zimmermann<br />

und Karlheinz<br />

Stockhausen. Einälterer Landsmann<br />

wird nie in den Festival-Fokus geraten:<br />

Max Bruch, 1838 in Köln geboren,<br />

bestattet auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof<br />

in einem <strong>Berliner</strong><br />

Ehrengrab, weil er von 1891 bis zu<br />

seinem Tod1920 an der Preußischen<br />

Akademie der Künste unterrichtete.<br />

Wer Max Bruch zornig erleben<br />

wollte,musste ihn auf sein erstes Violinkonzert<br />

ansprechen. Seit seiner<br />

Uraufführung überstrahlte es die übrige<br />

Produktion des durchaus erfolgreichen<br />

Komponisten, ob das seine<br />

Opern waren (wie die Rhein-Oper<br />

schlechthin: „Loreley“), seine drei<br />

Symphonien oder seine beiden späteren<br />

Violinkonzerte, über die er<br />

sagte, sie seien verglichen mit dem<br />

ersten „ebenso,wenn nicht besser“.<br />

Aber diese Stücke interessieren<br />

uns bis heute nicht. Bruchs erstesViolinkonzert<br />

ist schön und originell,<br />

aber es macht nicht neugierig auf<br />

den Komponisten. Es geht als Komposition<br />

so harmonisch und restlos<br />

auf, dass man keinen Ratbei der Persönlichkeit<br />

seines Schöpfers und seinem<br />

Werk sucht; das ist bei Beethoven<br />

oder Wagner anders, deren musikalischen<br />

Extreme man sich mit<br />

Blick auf ihre extremen Persönlichkeiten<br />

zu erklären hofft.<br />

Zwei Werke Bruchs stehen indieser<br />

Woche auf dem Programm: Natürlich<br />

eben das Violinkonzert beim<br />

Rundfunk-Sinfonieorchester,das von<br />

dem Komponisten und Intendanten<br />

Peter Ruzicka dirigiertwird, dem man<br />

zugetraut hätte, dass sein Interesse<br />

über das Repertoire hinausgreifen<br />

würde. Das tut es auch, allerdings<br />

nicht bei Bruch, sondernseit einigen<br />

Jahren bei George Enescu, der einen<br />

zwischen rumänischer Volksmusik,<br />

Monumentalesoterik àlaWagner und<br />

Skrjabin und Moderne schwankenden<br />

Wegbeschritt; von ihm dirigiert<br />

Ruzicka die unvollendete Vierte Symphonie<br />

und das Tongemälde„Voix de<br />

la Nature“. DerSolist vonBruchs Violinkonzertist<br />

der junge RayChen.<br />

Bei den <strong>Berliner</strong> Philharmonikern<br />

trifft sich Semyon Bychkov mit<br />

den Schwestern Labeque, umnoch<br />

einmal Bruchs Konzert für zwei Klaviere<br />

aufzuführen; 1990 haben sie<br />

das Stück mit dem Philharmonia Or-<br />

KINO<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Mamma Mia!<br />

Here We Go Again 15.15; 100 Jahre Artur Brauner:<br />

Die weiße Rose 18.00; Book Club –Das Beste<br />

kommt noch 20.30<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Utoya 22. Juli<br />

15.45, 20.30; Kindeswohl 18.00<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Wackersdorf<br />

14.30, 17.30, 20.30<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Shut Up and Play<br />

the Piano (OmU) 17.10, 19.20, 21.30; Gundermann<br />

14.30, 17.30, 20.30; Mr Gay Syria (OmU)<br />

14.15; Geniale Göttin: Die Geschichte von Hedy<br />

Lamarr–Bombshell:The HedyLamarrStory(OmU)<br />

16.20; Leave No Trace (OmU) 18.40, 21.10; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 14.00; Familie Brasch<br />

16.30, 18.40; BlacKkKlansman (OF) 20.50; Das<br />

Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-Lernen<br />

13.45; Styx 16.00, 18.20, 20.40; Glücklich wie<br />

Lazzaro 14.20; Glücklich wie Lazzaro –Lazzaro felice<br />

(OmU) 17.10; Künstlerkomplex: Frida (OmU)<br />

20.00; Seestück 15.50; Kindeswohl –The Children<br />

Act (OmU) 18.40; 303 21.00<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Mackie Messer –<br />

Brechts Dreigroschenfilm 17.15, 20.00; Kleine<br />

Helden (OmU) 17.00; Menashe (OmU) 18.30;<br />

Book Club –Das Beste kommt noch 20.15<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Mackie Messer –<br />

Brechts Dreigroschenfilm 14.30, 17.30, 20.30;<br />

Book Club–Das Beste kommt noch 15.30, 18.00,<br />

20.30; Thilda &die beste Band der Welt 16.00;<br />

Grüner wirdís nicht 16.15; Die brillante Mademoiselle<br />

Neila 18.45; Don‘t worry, weglaufen geht<br />

nicht 20.50; Papst Franziskus: Ein Mann seines<br />

Wortes 17.45; Kindeswohl 20.00; Pettersson und<br />

Findus: Findus zieht um16.00; BlacKkKlansman<br />

18.00, 20.50<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 2966) Vertigo –Aus<br />

dem Reich der Toten (70mm) 17.30; Klassentreffen<br />

1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

15.00, 18.00, 21.10; Mackie Messer –Brechts<br />

Dreigroschenfilm 15.00, 18.00; Searching 21.10;<br />

Das schönste Mädchen der Welt 15.30; Searching<br />

18.00; The Nun 21.15; Crazy Rich 15.15; The Nun<br />

18.00; Mile 22 21.15<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Styx (OmU)<br />

11.00, 19.15; Christopher Robin (OmU) 13.00;<br />

Alpha (OF) 14.45; Thilda &die beste Band der<br />

Welt 16.20; Hamburger Gitter (DFmenglU) 18.00;<br />

Shut Up and Play the Piano (OmU) 20.45;<br />

Leave No Trace (OF) 22.15; Nach dem Urteil<br />

11.00; Warten auf Schwalben –Enattendant<br />

les hirondelles (OmU) 12.30; Isle of Dogs –<br />

Ataris Reise (OmU) 14.30; Cobain 16.20;<br />

Don‘t worry,weglaufen geht nicht –Don‘t Worry,<br />

He Won‘t Get Far OnFoot (OmU) 18.00; 303<br />

(DFmenglU) 20.00; Night Out (OmU) 22.25;<br />

Embryo –AJourney ofMusic and Peace (OmU)<br />

11.00; So was von da (OmU) 12.30; Love,<br />

Simon (OmU) 14.00; Pettersson und Findus:<br />

Findus zieht um 15.55; Das Prinzip Montessori:<br />

Die Lust am Selber-Lernen 17.15; Utoya<br />

22. Juli (OmU) 19.00; BlacKkKlansman (OmU)<br />

20.30; Hereditary –Das Vermächtnis (OmU)<br />

22.45<br />

Intimes (✆ 29 77 76 40) Kindeswohl 16.45; Grüner<br />

wirdís nicht 19.00; Asphaltgorillas 21.15; Der<br />

Himmel über Berlin (DFmenglU) 23.30<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Thilda &die<br />

beste Band der Welt 16.00; Kleine Helden –Et les<br />

mistrals gagnants (OmU) 18.00; BlacKkKlansman<br />

(OmU) 19.45; Nach dem Urteil 22.15; Familie<br />

Brasch (OmenglU) 16.15; Eingeimpft 18.15; Seestück<br />

20.00; Welcome to Sodom –Dein Smartphone<br />

ist schon hier (OmU) 22.30<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Das schönste<br />

Mädchen der Welt 18.00; Utoya 22. Juli (OmU)<br />

20.00; You Are Everything (OmenglU) 21.45; Cobain<br />

(OmU) 18.00; 303 19.45; Donbass (OmU)<br />

22.30<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar Hellersdorf (✆ 04 51/703 02 00) Klassentreffen1.0<br />

–Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

14.00, 17.00, 20.10; Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 14.00; Mamma Mia! Here<br />

We Go Again 14.15; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 14.15, 17.15, 20.00; Das schönste<br />

Mädchen der Welt 14.20, 17.00; Pettersson und<br />

Findus: Findus zieht um 14.30, 17.15; 3D: Alpha<br />

14.30; Book Club –Das Beste kommt noch<br />

17.00, 19.40; Gundermann 17.10; Searching<br />

17.15, 19.45; Mamma Mia! Here We Go Again:<br />

Sing-Along Version 19.45; Preview: Ballon 20.00;<br />

The Nun 20.15<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Gundermann 13.40;<br />

Thilda &die beste Band der Welt 15.55; Mission:<br />

Impossible –Fallout 17.35; Wir sind Champions<br />

20.10<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um 14.15, 16.15;<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 14.20, 17.00, 20.00; Hotel Transsilvanien<br />

3:Ein Monster Urlaub 14.30; Gans im<br />

Glück 14.30; Christopher Robin 14.40; Mamma<br />

Mia! Here We Go Again 14.50; Thilda &die beste<br />

Band der Welt 15.00; Seniorenkino: Das Pubertier<br />

–Der Film 15.00; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 15.10, 17.45, 19.50; Mission: Impossible<br />

–Fallout 16.30; Das schönste Mädchen der Welt<br />

17.00; Searching 17.10, 20.30; Predator –Upgrade<br />

17.15; The Nun 17.20, 20.20; Book Club<br />

–Das Beste kommt noch 17.30, 20.10; Alpha<br />

18.10; 3D: The Meg 19.30; Mamma Mia! Here<br />

We Go Again: Sing-Along Version 19.40; Mile 22<br />

19.45; 3D: Predator –Upgrade 20.00<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A BlacKkKlansman<br />

(OmU) 17.30,20.30; B Shut Up and Play the Piano<br />

(OmU) 17.30, 19.30, 21.30<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Glücklich<br />

wie Lazzaro –Lazzaro felice (OmU) 18.00, 20.30;<br />

Cobain(OmU) 18.00; Utoya 22. Juli (OmU)20.00;<br />

Menashe (OmU) 22.00<br />

Moviemento (✆ 692 4785) Thilda &die beste<br />

Band der Welt 10.15; Pettersson und Findus: Findus<br />

zieht um 12.30; Wackersdorf 14.30, 17.15,<br />

22.45; Erotischer Salon: Die Liebhaberin 20.00;<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 10.00,<br />

14.15; Liliane Susewind –Ein tierisches Abenteuer<br />

12.00; Thilda &die beste Band der Welt 16.15;<br />

Utoya 22. Juli 18.30; Utoya 22. Juli (OmU) 20.45;<br />

Hereditary –Das Vermächtnis (OmU) 23.00; Gundermann<br />

12.45, 17.45; Das Mädchen Wadjda<br />

15.30; Wackersdorf 20.30; Utoya 22. Juli (OmU)<br />

23.15<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Zentralflughafen THF<br />

(OmenglU) 16.15; Human Rights Film Festival<br />

Berlin: AYear ofHope (OmenglU) 18.00; Human<br />

Rights Film Festival Berlin: Human Flow (OmenglU)<br />

20.00; Eingeimpft 16.30; Cobain (OmenglU)<br />

18.15; Menashe (OmU) 20.00; Shut Up and Play<br />

the Piano (OmU) 21.30<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Wackersdorf 14.45,<br />

17.30, 20.15; New Pettersson und Findus: Findus<br />

zieht um 14.00; Thilda &die beste Band der<br />

Welt 16.00;Gundermann 18.00; BlacKkKlansman<br />

20.45<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Pettersson und<br />

Findus: Findus zieht um 14.30, 16.15; Klassentreffen<br />

1.0 14.30, 17.15, 20.15; Das Haus der<br />

geheimnisvollen Uhren 15.00, 17.30, 20.15; Thilda<br />

&die beste Band der Welt 15.30; Das schönste<br />

Mädchen der Welt 15.30, 18.00;Wir sind Champions<br />

17.45; Book Club 17.45; Gundermann 20.00;<br />

The Nun 20.30; 3D: Predator –Upgrade 20.30<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Das Dorf der<br />

Vergesslichen 10.00; Glücklich wie Lazzaro 10.15,<br />

17.30; Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />

13.00, 20.15; Kleine Helden 13.00, 18.15; Styx<br />

13.15, 20.15; Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche<br />

Reise der Silberrücken 15.00, 17.45, 20.30;<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 15.30;<br />

Thilda &die beste Band derWelt 16.00<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60)<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken14.00, 17.00, 20.00; Pettersson und<br />

Findus: Findus ziehtum14.30; Mamma Mia! Here<br />

We Go Again 14.30; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />

Monster Urlaub 14.30;Das schönste Mädchen der<br />

Welt 14.30, 17.15; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 14.30, 17.15, 20.00; Christopher Robin<br />

14.30; Alpha 14.45; 3D: Predator – Upgrade<br />

17.00, 20.00; Book Club –Das Beste kommt noch<br />

17.00, 20.00; The Nun 17.15, 20.00; 3D: Hotel<br />

Transsilvanien 317.15; Searching 17.30, 20.15;<br />

The Equalizer II 20.00; Preview: Ballon 20.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98) Das doppelte Lottchen<br />

17.00; Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-Lernen<br />

18.00; Gundermann 18.45; Familie<br />

Brasch (OmenglU) 20.00; Visionär Filmfestival:<br />

Medea (OmenglU) 21.00; Hamburger Gitter –Der<br />

G20-Gipfel als „Schaufenster moderner Polizeiarbeit“<br />

(OmenglU) 22.00<br />

Babylon (✆ 242 59 69) KinderwagenKino: 303<br />

11.00; SHOAH: Zug des Lebens (OmU) 17.30;<br />

SHOAH: Nackt unter Wölfen 17.45; SHOAH:<br />

Zeitzeugen (Videointerviews mit Überlebenden<br />

der Shoah) 18.00; SHOAH: Warum Israel (OmU)<br />

18.30; SHOAH: Der Garten der Finzi Contini<br />

(OmenglU) 19.30; SHOAH: 2oder 3Dinge, die<br />

ich vonihm weiß (m. Gästen u. Diskussion) 20.00;<br />

SHOAH: Aimee und Jaguar 21.30; Pictoplasma:<br />

Best ofCharacters in Motion (2018) 22.00; SHO-<br />

AH: Sophies Entscheidung (OF) 22.00<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73)<br />

Emil und die Detektive 10.00; Pettersson und Findus:<br />

Findus zieht um11.30, 13.15; Ein Lied in<br />

Gottes Ohr 15.00; Leave No Trace (OmU) 17.00;<br />

Menashe (OmU) 19.30; Shut Up and Play the<br />

Piano (OmU) 21.30, 23.30; Thilda &die beste<br />

Band der Welt 14.30, 16.30; Shut Up and Play<br />

the Piano (OmU) 18.45; Leave No Trace (OmU)<br />

20.45, 23.15<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Klassentreffen<br />

1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

11.00, 14.00, 17.00, 19.30, 22.45;<br />

Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 11.00,<br />

14.40, 17.20; Gans imGlück 11.10, 15.30; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 11.10, 13.50,20.30;<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 11.20,<br />

13.30, 15.45; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 11.30, 14.10, 16.40, 19.40; Crazy Rich<br />

11.40; Christopher Robin 11.45; 3D: Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 12.00; Käpt‘n<br />

Sharky 13.20; The Darkest Minds –Die Überlebenden<br />

13.40; Book Club –Das Beste kommt<br />

noch 14.20, 17.00, 20.00; Mission: Impossible<br />

–Fallout 14.30; Bad Spies 16.30; 3D: Predator<br />

–Upgrade 16.50, 20.10, 23.00; Searching 17.45,<br />

20.20, 22.30; The Nun 18.00, 20.30, 23.10;<br />

Mile 22 18.00, 23.15; Mamma Mia! Here We Go<br />

Again: Sing-Along Version (DFmenglU) 19.45; Preview:<br />

Ballon 20.00; Ant-Man andthe Wasp 22.40;<br />

Slender Man 22.50; The Equalizer II 23.00; 3D:<br />

Alpha 23.10<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Berlin Babylon<br />

(DFmenglU) 15.00; Mackie Messer – Brechts<br />

Dreigroschenfilm 17.00, 19.45; Asphaltgorillas<br />

22.30; Gundermann 15.15; Human Rights Film<br />

Festival: The Wait (OmenglU) 18.00; Human<br />

Rights Film Festival: Women of the Venezuelan<br />

Chaos (OmenglU) 20.00; Styx 22.00; Palmyra<br />

(teilw.OmU) 15.00; Utoya 22. Juli (OmU)<br />

17.00, 19.00; Glücklich wie Lazzaro –Lazzaro<br />

felice (OmU) 21.00; Styx 14.45, 19.00; Draußen<br />

(DFmenglU) 17.00; Gundermann 21.00;<br />

Kindeswohl –The Children Act (OmU) 14.45;<br />

Wackersdorf 17.00, 19.30; BlacKkKlansman<br />

(OmU) 22.00<br />

International (✆ 24 75 60 11) Familie Brasch<br />

13.50; Gundermann 16.10, 19.00, 21.50<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Peter Voigt: Martha<br />

Lehmann /Der Ort Die Zeit Der Tod–Ein Heimatfilm<br />

20.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex NeuköllnArcaden (✆ 01 80/505 06 44)<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 14.20, 17.20, 19.35; Ant-Man<br />

and the Wasp 14.20; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />

Monster Urlaub 14.30, 17.10; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren –The House with aClock in<br />

Its Walls (OF) 14.35; Das schönste Mädchen der<br />

Welt 14.40, 17.20; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 14.40, 17.20, 20.15;Alpha 14.40; Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um14.45, 17.20;<br />

Mamma Mia! Here We Go Again 15.00; The Nun<br />

17.00, 20.00; Mile 22 17.00, 19.30; Searching<br />

17.10, 19.50; Predator –Upgrade 17.20, 20.00;<br />

Searching (OF) 19.30; Asphaltgorillas 19.40; Preview:<br />

Ballon 20.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) BlacKkKlansman<br />

(OmU) 15.30; Glücklich wie Lazzaro –Lazzaro felice<br />

(OmenglU) 17.45; Shorts Attack –Sundance<br />

Shorts 2018(OmU) 20.00; Don‘tworry,weglaufen<br />

geht nicht –Don‘t Worry, He Won‘t Get Far OnFoot<br />

(OmU) 21.30<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Glücklich wie Lazzaro<br />

– Lazzaro felice (OmU) 16.15, 19.00;<br />

BlacKkKlansman (OmU) 21.45<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Wackersdorf 15.00,<br />

17.45, 20.30; Glücklich wie Lazzaro 15.45,<br />

20.40; Utoya 22. Juli 18.30, 21.10; Gundermann<br />

17.15, 20.00; Styx 16.50,19.00<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Shut Up and Play<br />

the Piano (OmU) 18.00, 20.00, 22.00; Dominion<br />

20.00; Leave No Trace (OmU) 18.15, 20.50;<br />

BlacKkKlansman (OF) 17.30, 20.30; Wir sind<br />

Champions – Campeones (OmU) 19.00; Crazy<br />

Rich –Crazy Rich Asians (OF) 21.30; Don‘t worry,<br />

weglaufen geht nicht –Don‘t Worry,HeWon‘t Get<br />

Far OnFoot (OmU) 17.15<br />

UCI Kinowelt Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34)<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 14.30, 16.50,19.45; Pettersson und<br />

Findus: Findus zieht um 14.45; Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 17.35; The Nun 20.00<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Kurzfilmprogramm für<br />

Kinder 12.00; Don‘t worry, weglaufen geht nicht<br />

–Don‘t Worry, He Won‘t Get Far OnFoot (OmU)<br />

12.00; Wolf und andere Tiere 13.00; Das Haus<br />

der geheimnisvollen Uhren 14.00, 16.30; Leave<br />

No Trace (OmU) 14.20, 21.10; Glücklich wie Lazzaro<br />

(OmU) 16.20, 21.10; Seestück 18.30; Das<br />

Haus der geheimnisvollen Uhren –The House with<br />

aClock inIts Walls (OmU) 19.00


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 25<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KALENDER<br />

Der Komponist und Dirigent Max Bruch (1838–1920), fotografiertum1900 in Bologna.<br />

KLASSIK<br />

BruchsDoppelkonzert: 27. und 28. 9.,<br />

20 Uhr,29. 9., 19 Uhr,Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Str.1<br />

BruchsViolinkonzert: 28. 9., 20 Uhr,<br />

Konzerthaus am Gendarmenmarkt<br />

#bebeethoven: 28. und 29. 9.,20Uhr,<br />

Radialsystem, Holzmarktstr. 33<br />

Die tote Stadt: 30. 9. &14. 10.,19Uhr,<br />

6. 10.und 31. 10., 19.30 Uhr,Komische<br />

Oper,Behrenstr.55-57<br />

Zemlinskys 2. Quartett: 2. 10., 20 Uhr,<br />

Kammermusiksaal, H.-von-Karajan-Str.1<br />

IMAGO<br />

chestra aufgenommen. Und hier<br />

wirdeinemMax Bruchdoch ein bisschen<br />

unheimlich: Bildet das Violinkonzert<br />

den Stand konservativen<br />

Komponierens seiner Entstehungszeit<br />

1865 ab, ist das Doppelkonzert<br />

zutiefst anachronistisch. Bruch beschwört<br />

im langsamen ersten Satz<br />

einen Bach’schen Kontrapunkt, später<br />

eine Romantik, die kaum über einen<br />

ins Monumentale gesteigerten<br />

Schumann und Mendelssohn hinausgeht<br />

–und das im Jahr 1915!<br />

Wasdie jüngereGeneration in diesen<br />

Jahren beschäftigte, zeigen die<br />

Komische Oper mitder Premierevon<br />

Erich Wolfgang Korngolds „Die tote<br />

Stadt“ von1920 und das junge französische<br />

Quatuor Arod, Gewinner des<br />

ARD-Musikwettbewerbs 2016, mit<br />

dem 1915 komponierten Zweiten<br />

Streichquartett vonKorngolds Lehrer<br />

Alexander vonZemlinsky.InOper wie<br />

Kammermusik wirkt ein stark psychologisch<br />

aufgeladenes Formgefühl,<br />

das klassizistische Ideale unterwühlt<br />

und spontanen Regungen<br />

folgt. BeiZemlinsky führtdas an den<br />

Rand der Tonalität, bei Korngold zu<br />

einem rauschhaften Klingen, das immer<br />

wieder morsch zusammenzubrechen<br />

droht. Aber auch die aufgesetzte<br />

Monumentalität in Bruchs<br />

Doppelkonzertkannman psychologisch<br />

verstehen, als Versuch, diese<br />

Ideale und die schöne Seele der Romantik<br />

mit Mauern und Waffen vor<br />

dem zersetzenden Menschenbild<br />

der Moderne zu schützen.<br />

Damitwar einAntagonismus aus<br />

Fortschritt und Beharren in der Welt.<br />

Eine seiner brisantesten Fortsetzungen<br />

stellt das #bebeethoven-Projekt<br />

des Podiums Esslingen dar. Der<br />

Großjubilar des Jahres 2020 interessiertdiese<br />

experimentelle Veranstaltungsplattform<br />

jedoch nicht wegen<br />

seiner Musik, sondern wegen seines<br />

„Mutes“ und seiner „Radikalität“.<br />

Auf diese nicht zurückzuschauen,<br />

sondern ihnen nachzustreben sind<br />

zwölf Fellowsunterschiedlicher musikalischer<br />

Profession aufgerufen,<br />

von denen sich einige am Wochenende<br />

im Radialsystem präsentieren.<br />

Eine ist die <strong>Berliner</strong> Cembalistin<br />

Elina Albach, die mit ihrem EnsembleContinuum<br />

alte mit neuer Musik<br />

konfrontiertund dafür auch Aufführungsformen<br />

sucht, die ein jüngeres<br />

Publikum anlocken. Darüber wird<br />

noch zu sprechen sein.<br />

Lesung<br />

VomGulag<br />

in die goldene<br />

Zeit Berlins<br />

Warum der neue Roman<br />

Steffen Menschings<br />

nach„Schermanns Augen“ benannt<br />

ist, soll hier nur halb<br />

verraten werden: Rafael Schermann,<br />

ein österreichischer<br />

Jude, kann in der Handschrift<br />

eines Menschen viel über dessen<br />

Charakter und Zukunft sehen.<br />

1874 geboren in Krakau,<br />

erfolgreich in Wien, Berlin und<br />

New York, wird er1940 in ein<br />

sowjetisches Straflager verschleppt.<br />

In den Verhören<br />

durch den Kommandanten<br />

und im Gespräch mit anderen<br />

Häftlingen legt er sein schillerndes<br />

Leben dar. Soentstehen<br />

vor dem düsteren Hintergrund<br />

des Lagers Szenen aus<br />

vornehmen Salons, vom Luxusdampfer<br />

und von Theaterbühnen.<br />

Parallel erinnert ein<br />

junger Deutscher, Schermann<br />

als Übersetzer zur Seite gestellt,<br />

an Moskau als nervöse<br />

Emigrantenhauptstadt der<br />

Kommunisten. BarbaraKahne<br />

Buchpremiere mit SteffenMensching,<br />

20 Uhr,Pfefferberg-Theater, Schönhauser<br />

Allee 176, T.:939358555<br />

Philharmonie (✆ 25 48 83 01)<br />

20.00: Tbilisi SymphonyOrchestra und Gesangssolisten<br />

aus Georgien, Ltg.Vakhtang Kakhidze, Operngala<br />

–Goldene Stimmen ausGeorgien, Arien, Quartette<br />

und Ensemblesaus Opernvon Bellini, Verdi, Puccini,<br />

Donizetti, Antonín Dvorák u. a.<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal<br />

(✆ 254 88 -1 32) 20.00: 2. Internationaler <strong>Berliner</strong><br />

Musikwettbewerb -Preisträgerkonzert<br />

Piano Salon Christophori (Uferstr.8)<br />

20.00: Arseniy Chubachin (Cello), Ksenia Fedoruk<br />

(Klavier), Brahms: Ungarischer Tanz Nr.1;Grieg: Cello-Sonate<br />

a-Moll op. 36; Bartok: Rumänische Tänze;<br />

Faure: Après une rêve; Franck: Cello Sonate A-Dur<br />

Pierre Boulez Saal (✆ 47 99 74 11)<br />

19.30: MenahemPressler(Klavier), Wolfgang Amadeus<br />

Mozart: Fantasie c-Moll, Sonate c-Moll; Robert<br />

Schumann: Kinderszenen op. 15; Claude Debussy:<br />

Auszügeaus „Douze Préludes Band I“, „La plus que<br />

lente“, „Rêverie“; Frédéric Chopin: Mazurka h-Moll<br />

op. 33/4, Mazurka fis-Moll op.59/3, Mazurka a-Moll<br />

op. 67/4, Mazurka B-Dur op. 7/1, Mazurka f-Moll op.<br />

7/3, Mazurka a-Mollop. 17/4<br />

Schloss Charlottenburg -Große Orangerie<br />

(✆ 25 81 03 50) 20.00: <strong>Berliner</strong> Residenz Orchester,<br />

Meisterwerkedes Barock,Werkevon Vivaldi, Pergolesi<br />

&Bach, mit Menü<br />

KINDER<br />

Berlinische Galerie (✆ 78 90 26 00)<br />

15.00: Offenes Atelier (ab 6J.)<br />

Das weite Theater (✆ 991 79 27)<br />

10.00: Jorinde und Joringel, (ab 4bis 12 J.)<br />

FEZ/Astrid-Lindgren-Bühne (✆ 53 07 12 50)<br />

10.30: Zahlen,bitte!,RobertMetcalf (ab 5bis 10 J.)<br />

Fliegendes Theater (✆ 692 21 00)<br />

10.30: Schiffchens große Fahrt(ab 4bis 9J.)<br />

Gemeinschaftshaus Gropiusstadt<br />

(✆ 902 39 14 16) 10.30 Kleiner Saal: Straßenknirpse,<br />

Spielwerkstatt Berlin (ab 5J.)<br />

Grips Hansaplatz (✆ 39 74 74 77)<br />

10.30: Pünktchen trifft Anton (ab 9J.)<br />

Jaro Theater (✆ 341 04 42)<br />

10.30: Mario derEismann und der Pinguin, Puppenund<br />

Schauspiel (ab 2bis 7J.)<br />

MACHmit! Museum für Kinder (✆ 74 77 82 00)<br />

14.00: Schwing deine Hüften! Hoop-Dance-Bau,<br />

selbstgebauter Hula Hoop<br />

Pumpe (✆ 26 39 17 00)<br />

11.30: Kitakonzert 3-2-1-LOS! Mitglieder der <strong>Berliner</strong><br />

Philharmoniker und Stipendiaten der Orchester-Akademie<br />

(ab 2bis 5J.)<br />

Puppentheater Felicio (✆ 44 67 35 30)<br />

10.00, 16.30: Kasper und Rumpelstilzchen<br />

Schwartzsche Villa (✆ 902 99 22 12)<br />

10.30: Dingdingdinge, Puppentheater Zum Glück<br />

(bis 3J.)<br />

TheaterMorgensternimRathaus Friedenau<br />

(✆ 92 35 59 50) 10.00: Buddy&Carl(ab 5J.)<br />

theater strahl probebühne (✆ 69 59 92 22)<br />

18.00: Krieg.Stell dir vor, er wäre hier (ab 13 J.)<br />

Theater Zitadelle (✆ 335 37 94)<br />

10.00: Rumpelstilzchen (ab4J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

AHA Berlin e. V. (✆ 89 62 79 48)<br />

20.00: Slam des Westens, PoetrySlam, Mod.: Tom<br />

Mars<br />

Ausland (✆ 447 70 08)<br />

19.30: KOOK.MONO: schrift spricht -Tag 3, Christiane<br />

Heidrich, Hieu Hoang,Senthuran Varatharajah, Rike<br />

Scheffler,Max Wallenhorst<br />

Bodo-Uhse-Bibliothek (✆ 512 21 02)<br />

19.00: Erinnerungen an Schulzenhof, Erwin Berner<br />

Buchhändlerkeller (✆ 55 14 93 58)<br />

20.30: So viele Tote, so viele Lieben. Ein LebensBild<br />

der russischen Dichterin Anna Achmatowa, mit Jürgen<br />

Tomm<br />

Deutsches Theater (✆ 28 44 12 25)<br />

20.00: Christian Grashof. Kam, sah und stolperte,<br />

Buchpremiere, Gespräche mit Hans-Dieter Schütt<br />

Ibero-Amerikanisches Institut (✆ 266 45 43 20)<br />

18.00 Simón-Bolivar-Saal: Die goldene Stadt,<br />

Sabrina Janesch,Lesung und Gespräch mit Sabrina<br />

Janesch, Dr.Manuela Fischer und Dr.IkenPaap, in<br />

dt. Sprache<br />

Kulturbrauerei/Frannz (✆ 726 27 93 33)<br />

20.00: Tiere streicheln Menschen, Martin „Gotti“<br />

Gottschild &Svenvan Thom, Action-Lesung<br />

Nachbarschaftshaus Friedenau<br />

(HolsteinischeStr.30) 19.00: Hain. Geländeroman,<br />

Esther Kinsky<br />

Pfefferberg Theater (✆ 939 35 85 55)<br />

20.00: Schermanns Augen, Steffen Mensching,<br />

Buchpremiere<br />

Rosa-Luxemburg-Stiftung (✆ 44 31 00)<br />

17.30 Salon: Start in Moskau. Regiestudenten der<br />

Moskauer Filmhochschule erinnernsich, Iris Gusner,<br />

mit Gabriele Funke, Buchpremiere, Mod.: Dr.Ralf<br />

Schenk<br />

Thalia-Buchhandlung im Gesundbrunnen-Center<br />

(✆ 49 30 68 -0) 20.00: Marrakesch, Jalid Sehouli,<br />

Lesung und Gespräch<br />

Tschechisches Zentrum (✆ 206 09 89 11)<br />

19.30: Babelslam. Erklär Deine Sprache. Anm. erf.<br />

KONZERT<br />

b-flat (✆ 283 31 23)<br />

21.00: Robin’sNest Jam Session<br />

Badenscher Hof Jazzclub (✆ 861 00 80)<br />

21.00: Christl/Fischbacher Quartet<br />

Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str.70)<br />

20.00: Holy Esque<br />

Bi Nuu (✆ 69 56 68 40)<br />

20.00: Darwin Deez (Indie) +Pom Poko<br />

Café Lyrik (✆ 44 31 71 91)<br />

19.30: Cécile Rose &Trio Scho, Bals perdus<br />

Columbiahalle (✆ 69 81 28 14)<br />

20.00: Halsey<br />

Festsaal Kreuzberg (✆ 551 50 65 87)<br />

20.00: Tank And The Bangas<br />

Funkhaus Berlin (✆ 12 08 54 16)<br />

18.30 Saal 1: Tony Allen &Jeff Mills<br />

Hangar 49 (Holzmarktstr.15-18)<br />

20.00: Free Jam Session<br />

Kreativhaus (✆ 238 09 13)<br />

20.00 Café CoCo: DT-Jazzband, Jazzmi<br />

Lido (✆ 69 56 68 40)<br />

20.00: Okkervil River<br />

Wild At Heart (✆ 611 70 10)<br />

21.00: JaaRi<br />

Yaam (✆ 615 13 54)<br />

19.00: Yung Gravy,bbno$<br />

Yorckschlösschen (✆ 215 80 70)<br />

21.00: Papa Mambo Tropical<br />

Zig Zag Jazz Club (✆ 94 04 91)<br />

21.00: Brooklyn Bridgefeat. Keith Tynes, Super Funky<br />

Soul Wednesdays<br />

CLUB<br />

Suicide Circus (Revaler Str.99)<br />

23.59: Thrill Walk xRTS.FM, Quarion, Kim Brown,<br />

Denise Bauer,Cem Orlow<br />

Tresor Club (Köpenicker Str.70)<br />

23.59: Tresor NewFaces,Exterminador,Otone, hosted<br />

by Artik<br />

WaterGate (✆ 61 28 03 94)<br />

23.55: EWax 2yrs, Giammarco Orsini, Maik Yells,<br />

Atree, SY b2b Just Me<br />

BALLROOM<br />

Clärchens Ballhaus (✆ 282 92 95)<br />

21.00: Clärchen swingt,Evan&Friends<br />

Kulturbrauerei/Frannz (✆ 726 27 93 33)<br />

19.00: El Ocaso<br />

Strandbar Mitte (Monbijoustr.3)<br />

20.00: Argentinischer Tango, Michael Rühl &friends<br />

KINO<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um13.15, 15.15;<br />

Thilda &die beste Band der Welt 13.30, 15.30;<br />

Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm 17.30,<br />

20.20; Gundermann 17.40, 20.30<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Gundermann<br />

14.30, 17.30, 20.30; Mackie Messer<br />

–Brechts Dreigroschenfilm 14.30, 17.20, 20.15;<br />

Shut Up and Play the Piano (OmU) 17.00, 21.10;<br />

Utoya 22. Juli 19.00;Familie Brasch 16.00; Glücklich<br />

wie Lazzaro 18.15; BlacKkKlansman (OmU)<br />

21.00; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />

14.00; Wackersdorf 14.20, 18.00, 20.45; Thilda<br />

&die beste Band der Welt 16.00<br />

Kino in derKulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)<br />

Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm 13.30,<br />

16.30, 19.40, 22.20; Gundermann 13.30, 16.30,<br />

19.30, 22.30;Wir sind Champions 14.00, 19.30;<br />

HotelTranssilvanien 3:Ein Monster Urlaub 14.00;<br />

Das Haus der geheimnisvollen Uhren 14.15,<br />

16.50, 19.00;Wackersdorf 14.30, 19.50; Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um14.30, 16.50;<br />

Book Club –Das Beste kommt noch 14.30; Utoya<br />

22. Juli 16.30, 21.30; Mamma Mia! Here We<br />

Go Again 16.45; Grüner wirdís nicht 17.15; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 17.15, 23.00; Mamma<br />

Mia! Here We Go Again: Sing-Along Version<br />

19.45; BlacKkKlansman 19.50; Preview: Ballon<br />

20.00; BlacKkKlansman (OmU) 22.20; Kindeswohl<br />

–The Children Act (OmU) 22.45; Leave No<br />

Trace (OmU) 23.00;Asphaltgorillas 23.00<br />

Krokodil (✆ 44 049298) Familie Brasch 18.45;<br />

Seestück (teilw.OmU) 20.30<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Das Prinzip<br />

Montessori: Die Lust am Selber-Lernen 17.15;<br />

Shut Up and Play the Piano (OmU) 19.00; Die Insel<br />

20.30; Hamburger Gitter –Der G20-Gipfel als<br />

„Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ 22.15<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Klassentreffen1.0<br />

–Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

14.15, 16.45, 19.45, 22.35; 3D: Ant-Man<br />

and the Wasp 14.15; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />

Monster Urlaub 14.20; Searching 14.25, 17.00,<br />

19.40, 22.45; Mamma Mia! Here We Go Again<br />

14.25, 17.10; Christopher Robin 14.25; Alpha<br />

14.25; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />

14.30, 17.00;<br />

Das schönste Mädchen der Welt 14.30, 17.00;<br />

Das Haus der geheimnisvollen Uhren 14.35,<br />

17.10, 19.50, 22.40; 3D: Predator – Upgrade<br />

16.45, 19.40, 22.35; Ant-Man and the Wasp<br />

16.50; 3D: Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />

Urlaub 17.00; Book Club – Das Beste kommt<br />

noch 17.15, 19.50; Mission: Impossible –Fallout<br />

19.25, 22.30; BlacKkKlansman 19.35, 22.45;<br />

Preview: Ballon 19.45; The Nun 19.50, 22.40; 3D:<br />

The Meg 22.45; Mile 22 22.45<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00)Christopher<br />

Robin 13.30; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />

Urlaub 13.45; Das schönste Mädchen der<br />

Welt 13.50; Book Club –Das Beste kommt noch<br />

13.50, 16.45, 19.30; Mamma Mia! Here We Go<br />

Again 14.00, 16.40; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 14.10, 17.00, 19.40; Klassentreffen<br />

1.0 – Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

14.20, 16.50, 20.00; 3D: Ant-Man and the Wasp<br />

14.40; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />

15.00; 3D: Mission: Impossible –Fallout 16.00;<br />

3D: The Meg 16.30; The Nun 17.20, 20.30; 3D:<br />

Alpha 17.30; Searching 17.40, 20.20; Mamma<br />

Mia! Here We Go Again: Sing-Along Version 19.45;<br />

The Equalizer II 19.50; Preview: Ballon 20.00; 3D:<br />

Predator –Upgrade 20.15<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04)<br />

Grüner wirdís nicht 14.45, 17.40; BlacKkKlansman<br />

20.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Gundermann 18.00,<br />

20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Book Club –Das Beste<br />

kommt noch (OmU) 18.00; BlacKkKlansman<br />

(OmU) 20.30<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) The Endless (OmU)<br />

18.00; Mr Gay Syria (OmU) 20.15<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um10.00, 11.50,<br />

14.45, 16.10; Käpt‘n Sharky 10.00, 11.50; Hotel<br />

Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 10.00,<br />

12.00, 13.45, 16.00; Gans imGlück 10.00; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 10.00, 12.10, 13.45,<br />

17.10; Christopher Robin 12.10; Klassentreffen<br />

1.0 – Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

14.20, 17.30, 20.15; Mamma Mia! Here We Go<br />

Again 15.00, 20.00;<br />

Book Club –Das Beste kommt noch 17.15, 20.45;<br />

Predator–Upgrade 18.15; The Nun 18.20, 20.45;<br />

Preview: Ballon 20.00<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 6081)<br />

Papst Franziskus: Ein Mann seines Wortes 13.30;<br />

Mamma Mia! Here WeGoAgain 15.30; 3Tage in<br />

Quiberon 17.45; Swimming with Men 20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 0711) Book Club –Das<br />

Beste kommt noch 14.40, 17.20, 20.00<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20)<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 10.00,<br />

12.00, 16.00; Meine teuflisch gute Freundin<br />

10.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />

10.00, 11.15, 14.40, 17.20; Gans im Glück<br />

10.00, 12.15; Das schönste Mädchen der Welt<br />

10.00, 14.35, 17.35; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 10.00, 12.20, 14.55, 17.30, 19.50;<br />

Käpt‘n Sharky 11.55; Christopher Robin 12.10,<br />

13.25; Alpha 12.10; Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche<br />

Reise der Silberrücken 14.10, 17.00,<br />

20.00, 23.00; Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />

14.25, 16.30, 20.10; Mamma Mia!<br />

Here We Go Again 15.00, 20.00; Searching 17.10,<br />

19.50, 22.30; The Nun 18.10, 23.00; Preview:<br />

Ballon 20.00; Predator –Upgrade 20.15, 22.50;<br />

Mission: Impossible –Fallout 22.25;The Equalizer<br />

II 23.00; Mile 22 23.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 3440) Klassentreffen<br />

1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

15.15, 17.45, 20.30; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 15.30, 18.00; Pettersson und Findus:<br />

Findus zieht um 16.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />

Monster Urlaub 16.00; Das schönste Mädchen<br />

der Welt 18.00; Book Club –Das Beste kommt<br />

noch 18.00; The Nun 20.30; 3D: Predator –Upgrade<br />

20.30; Ballon 20.30<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Blacklist: Red Hollywood<br />

(OF) 19.30; Interstellar (70mm) 20.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80806969)<br />

Käpt‘n Sharky 12.25; Pettersson und Findus: Finduszieht<br />

um 12.30, 14.50; Hotel Transsilvanien 3:<br />

Ein Monster Urlaub 12.30, 14.00, 16.30; Sauerkrautkoma<br />

13.30; Deine Juliet 13.30; Christopher<br />

Robin 13.35, 16.30; Searching 13.40, 17.10,<br />

19.45, 22.50; Catch Me! 13.45; Ant-Man and<br />

the Wasp 13.50; Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />

14.00, 17.20, 19.50; Alpha 14.00;<br />

Mamma Mia! Here We Go Again 14.10, 16.40;<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 14.10, 16.30, 19.45, 22.50; Meine<br />

teuflisch gute Freundin 14.20; Predator – Upgrade<br />

14.30, 22.10; Das Haus der geheimnisvollen<br />

Uhren 14.30, 17.20, 20.10, 22.20; Book<br />

Club – Das Beste kommt noch 14.30, 17.15,<br />

20.00; Bad Spies 14.35, 20.30; Mile 22 15.00,<br />

17.20, 20.30, 23.00; Das schönste Mädchen der<br />

Welt 15.00, 17.45; Ocean‘s Eight 16.20, 20.20;<br />

3D: Predator –Upgrade 16.40, 20.10; The Meg<br />

16.50, 20.15, 23.00; 3D: Alpha 16.50; Utoya<br />

22. Juli 17.00, 19.30, 22.00; The Nun 17.00,<br />

19.40, 22.30; Wackersdorf 17.15, 20.10; Wirsind<br />

Champions 17.25; Kindeswohl 17.30; Crazy Rich<br />

19.10; BlacKkKlansman 19.10, 23.00; Preview: I<br />

Can Only Imagine 19.30; The Equalizer II 19.45,<br />

22.45; Mission: Impossible –Fallout 19.50; Slender<br />

Man 23.00; Leave No Trace 23.20; Asphaltgorillas<br />

23.20<br />

CineStar imSony Center (✆ 04 51/703 02 00)<br />

3D: Alpha (OF) 13.30; Mission: Impossible –Fallout<br />

(OF) 13.40, 16.40; Kindeswohl –The Children<br />

Act (OF) 13.40; Crazy Rich –Crazy Rich Asians<br />

(OF) 13.40, 16.30, 20.20, 23.00; Christopher<br />

Robin (OF) 14.10; Bad Spies –The SpyWho Dumped<br />

Me (OF) 14.10; Das Hausder geheimnisvollen<br />

Uhren –The House with aClock in Its Walls (OF)<br />

14.45, 17.30, 20.10; Ocean‘s Eight (OF) 14.50;<br />

BlacKkKlansman(OF) 16.00, 19.20, 22.45; Mamma<br />

Mia! Here WeGoAgain (OF) 16.50; The Nun<br />

(OF) 17.10, 20.15, 23.15; Searching (OF) 17.15,<br />

20.00, 22.45; BookClub –Das Beste kommt noch<br />

(OF) 17.45, 20.30; Mile 22 (OF) 19.30, 23.15;<br />

Mamma Mia! Here We Go Again: Sing-Along Version<br />

(OmenglU) 19.45; 3D: Mission: Impossible<br />

–Fallout (OF) 22.10; The Equalizer II (OF) 22.40;<br />

3D: Predator –Upgrade (OF) 23.00<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) Pandas<br />

11.00, 12.30; 3D:Predator –Upgrade (OF) 13.50,<br />

19.30, 22.20; 3D: Predator –Upgrade 16.40<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Cobain (OmU)<br />

18.00; Hamburger Gitter – Der G20-Gipfel als<br />

„Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ 20.00;<br />

Donbass (OmU) 22.00<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Predator –Upgrade 10.00,<br />

12.00, 18.00; Pettersson und Findus: Findus<br />

zieht um 10.00, 12.00, 14.00, 16.00; Klassentreffen<br />

1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

10.00, 12.30, 15.00, 17.30, 20.00, 22.30;<br />

Gans im Glück 10.00, 12.00, 14.00; Das Haus<br />

der geheimnisvollen Uhren 10.00, 12.30, 15.00,<br />

17.30, 20.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />

Urlaub 14.00, 16.00; Das schönste Mädchen<br />

der Welt 15.45, 18.00; The Nun 18.00, 20.15,<br />

22.30; Preview: Ballon 20.00, 22.30; 3D: Predator<br />

–Upgrade 20.15, 22.30; The Equalizer II<br />

22.30<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Familie Brasch<br />

16.00; Deine Juliet 18.00; Gundermann 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00)<br />

Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der<br />

Silberrücken 14.00, 17.00, 20.10; Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 14.00, 16.40; Das<br />

Haus der geheimnisvollen Uhren 14.00, 16.45,<br />

19.45; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />

14.10, 17.10; Ant-Man and the Wasp 14.10;<br />

3D: The Meg 14.20; Käpt‘n Sharky 14.30; Book<br />

Club –Das Beste kommt noch 14.30; 3D: Alpha<br />

14.45; 3D: Jurassic World: Das gefallene Königreich<br />

16.30; Searching 16.50, 19.45; 3D: Mission:<br />

Impossible –Fallout 17.00; The Nun 17.15,<br />

20.00; Das schönste Mädchen der Welt 17.20;<br />

The Equalizer II 19.30; 3D: Predator –Upgrade<br />

19.30; Mamma Mia! Here We Go Again: Sing-<br />

Along Version 19.45; Preview: Ballon 20.00; Mile<br />

22 20.15<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11)<br />

Käpt‘n Sharky 14.00; Pettersson und Findus:<br />

Findus zieht um 14.15, 16.00; Klassentreffen<br />

1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

14.20, 17.00, 20.00; Hotel Transsilvanien 3:<br />

Ein Monster Urlaub 14.30, 17.30; Das schönste<br />

Mädchen der Welt 14.35, 17.10; Das Haus<br />

der geheimnisvollen Uhren14.40, 17.20, 20.00;<br />

Mamma Mia! Here WeGoAgain 15.00; Predator<br />

–Upgrade 16.40; Searching 17.20, 20.00;<br />

The Nun 18.10, 20.00; Book Club –Das Beste<br />

kommt noch 19.30; Preview: Ballon 20.00; Mile<br />

22 20.30<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Shut<br />

Up and Play the Piano 19.00; Je me tue aledire<br />

–Wenn ich es oft genug sage, wird es wahr 20.45<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 40 01) Engel über Europa<br />

–Rilke als Gottsucher 18.00; Shut Up and Play<br />

the Piano (OmU) 19.30; TV-Satiren #2: God Bless<br />

America (OmU) 21.00<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00)Kuddelmuddel bei<br />

Pettersson und Findus 10.00; Der kleine Maulwurf<br />

12.00; Thilda &die beste Band der Welt 13.30,<br />

15.45; Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm<br />

Georg Platow 18.00; Familie Brasch 21.00; Gundermann<br />

12.45, 20.00; Pettersson und Findus:<br />

Findus zieht um 15.30; Wirsind Champions 17.30<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85)Maria by Callas<br />

15.30; Familie Brasch 18.00; Styx 20.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Pettersson und<br />

Findus 13.00; Der alte deutsche Film: Ein fröhliches<br />

Haus 15.45; Menashe(OmU) 18.00; Mackie<br />

Messer 20.00<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 46 78) Exhibition on Screen: Vincent<br />

van Gogh: Die neue Art des Sehens 18.00; Endless<br />

Poetry 20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Mackie Messer 14.45,<br />

20.30; Gundermann 17.40<br />

FREILUFTKINOS<br />

Open-Air-Kino Schlosspark Biesdorf (✆ 998 74 81)<br />

Gundermann 20.00<br />

Pompeji –FLK am Ostkreuz (✆ 01 76/56 70 92 98)<br />

303 (OmenglU) 20.15<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 8112)<br />

Preview: So klang die DEFA –Filmmusik aus Babelsberg<br />

(m. Gästen) 17.00; rbb Filmlounge: Wolke<br />

9(m. Gespräch) 19.00<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Gundermann<br />

13.30, 17.00; Wackersdorf 14.00, 20.45;<br />

Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm 14.00,<br />

18.00, 20.45; Silberstreifen: Mackie Messer<br />

14.00; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />

14.15; Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-Lernen<br />

16.00; Familie Brasch 16.15; Utoya<br />

22. Juli 16.30, 18.45; Kindeswohl 18.30; Albatross<br />

(OV; m. Gästen) 20.00; Styx 20.45<br />

UCI Kinowelt Potsdam Center (✆ 03 31/233 7233)<br />

Mission: Impossible –Fallout 13.40; Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 13.50; Klassentreffen<br />

1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />

14.00, 17.00, 20.00; Das schönste<br />

Mädchen der Welt 14.00, 16.45, 19.45; Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um 14.15, 17.15;<br />

3D: Predator –Upgrade 16.45, 20.00; Book Club<br />

–Das Beste kommt noch 17.00; The Nun 19.30;<br />

Preview: Ballon 20.00


26 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Netzwerk<br />

WERKSTATT<br />

Sicherer<br />

einkaufen<br />

im Netz<br />

Solangsam geht es los mit den Planungen<br />

fürWeihnachten. Umfragen<br />

zufolge wollen zwei Drittel der<br />

Deutschen zumindest einen Teil ihrer<br />

Geschenke im Netz kaufen. Das<br />

freut die Online-Händler – leider<br />

auch die Cyber-Kriminellen. Gerade<br />

in den Wochen vor Heiligabend eröffnen<br />

viele Betrüger Fake Shops mit<br />

Lock-Angeboten, die nur darauf abzielen,<br />

an das Geld und die Daten<br />

gutgläubiger Kunden zu gelangen.<br />

Um den Anschein eines seriösen<br />

Geschäfts zu erwecken, arbeiten die<br />

Täter oft mit selbstkreierten oder gefälschten<br />

Gütesiegeln. Vermeintlich<br />

offizielle Zertifikate bescheinigen<br />

„besonders sicheres Einkaufen“ oder<br />

„100 Prozent Kundenzufriedenheit“,<br />

entpuppen sich bei näherer Betrachtung<br />

aber als Etikettenschwindel.<br />

Nach Beurteilungen des Bundesjustizministeriums<br />

und des Expertennetzwerks<br />

„Initative D21“ sind lediglich<br />

vier Anbieter vonGütesiegeln uneingeschränkt<br />

vertrauenswürdig.<br />

Die Trusted Shop GmbH dürfte<br />

das bekannteste Unternehmen unter<br />

den Vieren sein. Ihrkreisförmiges<br />

Logo mit dem geschwungenen„e“ in<br />

der Mitte findet sich auf der Website<br />

von25000 Händlern. Um das Zertifikat<br />

zu erhalten, müssen Online-<br />

Kaufhäuser diverse Qualitätskriterien<br />

wie Bonität und Datenschutz erfüllen.<br />

Sollte ein Verkäufer nicht liefern,<br />

springt die Kölner Gesellschaft<br />

ein und zahlt dem Kunden bereits<br />

überwiesenes Geld zurück.<br />

Das sechseckige „s@fer-shopping“-Prüfzeichen<br />

des TÜV Süd erhalten<br />

Unternehmen erst nach einer<br />

Vor-Ort-Kontrolle, bei der die technische<br />

und organisatorische Zuverlässigkeit<br />

begutachtet wird. In den<br />

folgenden Jahren muss die Geschäftsführung<br />

die Einhaltung der<br />

Vorgaben bei jährlichen Überprüfungen<br />

und unangemeldeten Online-Checks<br />

nachweisen.<br />

Das Label „EHI Geprüfter Online-<br />

Shop“ legt Wert auf transparente Bestellvorgänge<br />

und seriöse AGB-Vorgaben,<br />

die korrekte Weitergabe aller<br />

kaufrelevanten Informationen an<br />

den Besteller sowie einen vertrauenswürdigen<br />

Umgang mit deren Daten.<br />

Für die „internet privacy standards“<br />

(ips) durchleuchten schließlich<br />

Experten wie Diplom-Informatiker<br />

und Juristen die virtuellen Geschäftsräume<br />

insbesondere inHinblick<br />

auf den Daten- und<br />

Verbraucherschutz. Bei einer Änderung<br />

des Angebots ist außerdem eine<br />

Nachzertifizierung vorgeschrieben.<br />

Natürlich lassen sich die vier Gütesiegel<br />

einfach abfotografieren und<br />

in die Startseite eines Fake-Shops<br />

einfügen. Deshalb sollten User nicht<br />

nur Ausschau nach den Logos halten,<br />

sondern sie auch anklicken. Ist<br />

das Zeichen echt, wird der Nutzer in<br />

der Regel auf das Portal des Siegelgebers<br />

weitergeleitet. Umgekehrtmuss<br />

aber nicht jedes Online-Geschäft,<br />

das keines dieser vier Zertifikate<br />

führt, ein Betrugsversuch sein. Gerade<br />

jungen Start-ups fehlt oft das<br />

Geld für ein Siegel.<br />

Wer auf Nummer sicher gehen<br />

will, gibt den Namen des Shops bei<br />

einer Suchmaschine ein. Wenn andere<br />

Nutzer vor dem Laden warnen<br />

oder keine Treffer angezeigt werden,<br />

sollte man skeptisch werden.<br />

Daniel Dangelmaier<br />

schreibt seit 16 Jahren<br />

über Digitales.<br />

Besprechung auf der Bordsteinkante: Tobias Szarowicz und die Mitgründer der Yobo-App Alexander Beer und Anton Kahr.<br />

Auf gute Nachbarschaft<br />

Geld, Wissen und Vielfalt: Wiejunge Kreative aus Polen von der Infrastruktur Berlins profitieren<br />

VonChristina Cassala<br />

Pawel Cebula ist rumgekommen.<br />

Er kam in Stettin zur<br />

Welt, hat dann in den Niederlanden,<br />

Großbritannien<br />

und Hongkong studiert. Als es dann<br />

darum ging, sein Start-up zu gründen,<br />

wählte er Berlin. „Ich habe die<br />

Stadt mehrmals im Jahr besucht und<br />

mir wurde schnell klar, wie viel Aktivität<br />

in der lokalen Szene steckt,“<br />

sagt Cebula und ergänzt, dass die<br />

Hauptstadt schlichtweg der optimale<br />

Ortfür ihn war.<br />

Vielfältige Geschäftsideen<br />

Etwa1500 Mitglieder zählt die polnische<br />

Community mittlerweile, rund 60 Technologieunternehmen<br />

in der Stadt wurden vonPolen<br />

gegründet. Zur „Polish Tech Night“ trifft<br />

sich die Szene am Donnerstag im Silicon Allee<br />

Campus in der Chausseestraße 19.<br />

Cebula gründete vor vier Jahren die<br />

PlattformMedigo.Dortkönnen Patienten<br />

weltweit Behandlungen in anderen<br />

Ländern buchen. Für Cebula<br />

rentierte sich diese Entscheidung: In<br />

der Seed-Förderrunde sammelte das<br />

Unternehmen insgesamt 1,9 Millionen<br />

Euro ein, darunter auch von<br />

Christophe Maires Atlantic Internet,<br />

einem bedeutenden <strong>Berliner</strong> Tech-<br />

Investor.<br />

Am Donnerstag trifft sich ein großer<br />

Teil davon auf der „Polish Tech<br />

Night“, einer Veranstaltung, die bereits<br />

zum vierten Mal inBerlin stattfindet.<br />

„Wir wollen den Blick öffnen<br />

für das, was in der deutsch-polnischen<br />

Tech-Start-up-Szene passiert.<br />

Unddas ist eine Menge“, sagt Tobias<br />

Szarowicz, der das Event gemeinsam<br />

mit Ula Lachowicz initiiert hat. Szarowicz<br />

selbst ist zwar in Deutschland<br />

aufgewachsen, studierte aber sowohl<br />

an der deutsch-polnischen Viadrina<br />

in Frankfurt ander Oder als<br />

auch in Warschau. Nachdem er den<br />

Bundesverband Deutsche Start-ups<br />

mitgegründet hatte, machte er sich<br />

mit Yobo selbstständig. Die App gibt<br />

Nutzernmit Hilfe eines Algorithmus<br />

Ausgeh-Empfehlungen.<br />

Was reizt die jungen Wilden des<br />

Nachbarlandes, den Schritt nach<br />

Berlin zu wagen? Für alle bietet die<br />

Stadt Anknüpfungspunkte für unterschiedliche<br />

thematische Schwerpunkte.<br />

In Berlin versammelt sich<br />

das gesamte Spektrum der digitalen<br />

Wirtschaft. Und soreichen die Geschäftsideen<br />

der jungen Gründer<br />

aus dem Nachbarland eben auch<br />

vonFintech über Medizintechnik bis<br />

zu Healthcare –alles dabei. Wasalle<br />

Gründer eint: Berlin ist nicht weit<br />

LOKALE FÖRDERUNG<br />

Eine Städtepartnerschaft zwischen Warschau<br />

und Berlin gibt es seit 1991, inzwischen<br />

werden auch einzelne Digital-Projekte<br />

gefördert. Eines davonist „Lookout“. Es dient<br />

dazu, Firmen beider Länder näher zusammenzubringen.<br />

entfernt von der Heimat. Es dauert<br />

nicht lange, umdie Verwandtschaft<br />

in Warschau, Krakau oder Stettin zu<br />

besuchen.<br />

In Polen würden die Investitionsbedingungen<br />

auch durch politische<br />

Veränderungen schwieriger, sagt<br />

Szarowics.Von den Universitäten kämen<br />

viele Absolventen, die unternehmerisch<br />

aktiv werden wollen.<br />

„Das polnische Ökosystem ist noch<br />

nicht soweit, seine Gründer optimal<br />

zu unterstützen“, sagt Markus Erken,<br />

Investment Partner bei Sunfish Partners,<br />

ein Risikokapitalgeber. Sunfish<br />

fördert als einziger deutscher Investor<br />

polnische Technologie-Start-ups,<br />

rund eine halbe Million in der frühen<br />

Phase.„Das deutsche Ökosystem ist<br />

da schon einige Jahre voraus“, sagt<br />

er,„es steht mehr Geld zurVerfügung<br />

und die Investoren sind erfahrener<br />

im Aufbau von Unternehmen und<br />

Instagram verliert seine Gründer<br />

YOCAL<br />

der Internationalisierung.“ Da es<br />

keine weiteren deutschen Risikokapitalgeber<br />

im Nachbarland gibt,<br />

müssen die Gründer schon nach<br />

Berlin kommen, um Kapital einzusammeln.<br />

Wunsch nach weniger Bürokratie<br />

In der Hauptstadt gehört Paweł<br />

Chudziski, der während seiner Schulzeit<br />

nach Deutschland kam, zu den<br />

Förderern. Nach einer kurzen Episode<br />

in einer Bank in London kehrte<br />

er nach Berlin zurück. Heute verfügt<br />

sein Unternehmen Point Nine Capital<br />

über ein Portfolio von fast 100 Startups<br />

aus ganz Europa, darunter Polish<br />

Brainly,DocPlanner und inFakt.„Berlin<br />

ist ein sehr wettbewerbsintensiver<br />

Markt. DieStadt verfügt über viel Talent<br />

und eine hohe Dichte an Startup-Leuten“,<br />

sagt Jacek Majewski von<br />

tylko, „sodass es einfach ist, Experten<br />

aus allen möglichen Bereichen zu finden.<br />

Seit drei Jahren bietet das junge<br />

Unternehmen maßgefertigte Möbel<br />

an. PerApp können Kunden mit Hilfe<br />

von Augmented Reality die Möbelstücke<br />

virtuell in ihrem Zuhause platzieren.<br />

Und was nervt inBerlin? Justyna<br />

Zubrycka vonVai Kai, einem Hersteller<br />

von Holzpuppen mit digitalem<br />

Innenleben, wünscht sich eine digitalisierte<br />

und vereinfachte Bürokratie<br />

nach amerikanischem Stil, in<br />

dem Chancen statt Risiken wahrgenommen<br />

werden.<br />

Kevin Systrom und Mike Krieger verlassen den Konzern, spekuliert wird über Differenzen mit Mark Zuckerberg<br />

Die beiden Instagram-Gründer<br />

verlassen die Konzernmutter<br />

Facebook. Sie wollten nun eine<br />

Pause nehmen und sich Gedanken<br />

über ein neues Projekt machen, erklärten<br />

Kevin Systrom und Mike<br />

Krieger in einem Blogeintrag am<br />

Dienstag. Der Finanzdienst Bloomberg<br />

berichtete, die beiden hätten<br />

Meinungsverschiedenheiten mit Facebook-Chef<br />

Mark Zuckerberg über<br />

die künftige Entwicklung von Instagram<br />

gehabt.<br />

Die Fotoplattform Instagram hat<br />

mehr als eine Milliarde Nutzer und<br />

wird für Facebook immer wichtiger<br />

als Erlösquelle, während das weltgrößte<br />

Online-Netzwerk nach Datenschutz-Skandalen<br />

und Debatten<br />

um politische Propaganda unter<br />

Druck steht. In dieser Situation seien<br />

Systrom und Krieger frustriert darüber<br />

gewesen, dass Zuckerberg sich<br />

ungewöhnlich viel ins Tagesgeschäft<br />

eingebracht habe, schrieb Bloomberg<br />

unter Berufung auf informierte<br />

Personen. Auch<br />

das Technologieblog<br />

„Tech-<br />

Crunch“ schrieb,<br />

die Unabhängigkeit<br />

von Instagram<br />

sei zuletzt<br />

immer weiter<br />

beschnitten<br />

worden. Das<br />

habe für Spannungen<br />

gesorgt.<br />

AFP<br />

Kevin Systrom,<br />

Geschäftsführer<br />

Nachdem der Abgang der beiden Instagram-Gründer<br />

öffentlich wurde,<br />

bedankte sich Zuckerberg bei ihnen<br />

und wünschte viel Erfolg bei ihrem<br />

nächsten Unterfangen.<br />

Facebook hatte Instagram im<br />

Jahr 2012 für rund eine Milliarde<br />

Dollar gekauft. Der genaue Preis ist<br />

schwer festzumachen, da ein großer<br />

Teil davon in Aktien beglichen<br />

wurde –deren Kurs danach erst absackte<br />

und danach<br />

enorm gestiegen<br />

ist. Auf<br />

jeden Fall<br />

machte der Deal<br />

MikeKrieger,<br />

Technik-Chef<br />

AFP<br />

Systrom und<br />

Krieger zu Multimillionären.<br />

Sie blieben aber,<br />

um Instagram<br />

unter dem Dach<br />

von Facebook<br />

weiterzuführen.<br />

Der Preis von einer Milliarde<br />

Dollar für eine Foto-App, die nur<br />

rund 30 Millionen Nutzer hatte,<br />

wurde damals belächelt –für Facebook<br />

erwies sich Instagram aber als<br />

Glücksgriff. Die Übernahme half,<br />

die Dominanz des Unternehmens<br />

im Markt der sozialen Netzwerke<br />

über die Haupt-Plattformhinaus zu<br />

festigen. Unter anderem in der europäischen<br />

Politik wird inzwischen<br />

diskutiert, ob Facebook aus Wettbewerbsgründen<br />

nicht gezwungen<br />

werden sollte, sich wieder von Instagram<br />

zu trennen.<br />

Zwischenzeitlich schien Instagram<br />

unter Druck durch den jüngeren<br />

Konkurrenten Snapchat mit seinen<br />

vonallein verschwindenden Bildern<br />

zu kommen. Doch dann kopierten<br />

Instagram und Facebook<br />

kurzerhand ein zentrales Element<br />

des Snapchat-Erfolgs – die sogenannte<br />

Stories-Funktion, bei der<br />

man Bilder und Videos einen Tag<br />

lang seinen Freunden als Tagebuch<br />

zeigen kann. Inzwischen verzeichnet<br />

Snapchat nur noch schwaches<br />

Wachstum, Instagram ist weiter<br />

stark. (dpa)<br />

Facebook<br />

droht<br />

Sammelklage<br />

Vorwurf: Mangelnder<br />

Schutz von Mitarbeitern<br />

Facebook droht in den USA eine<br />

Sammelklage wegen mangelnden<br />

Schutzes von Mitarbeitern vor<br />

den Folgen verstörenderWebinhalte.<br />

Eine ehemalige Moderatorin, die bei<br />

dem Online-Netzwerk nach Angaben<br />

ihrer Anwälte etwa anstößige<br />

Bilder und Videos sichtete und entfernte,<br />

verklagte das Unternehmen<br />

wegen einer angeblich durch diesen<br />

Job erlittenen posttraumatischen<br />

Belastungsstörung.<br />

Facebook-Moderatoren würden<br />

täglich mitTausendenVideos,Bildern<br />

und Live-Übertragungen vonsexuellem<br />

Missbrauch von Kindern, Vergewaltigungen,<br />

Folter, Tiersex, Enthauptungen,<br />

Suiziden und Morden<br />

bombardiert, teilte Klägeranwalt Korey<br />

Nelson von der Kanzlei Burns<br />

Charest mit. „Wir prüfen die Behauptungen“,<br />

erklärte Facebook in einem<br />

Statement. Das Unternehmen ignoriere<br />

seine Pflicht, für die Sicherheit<br />

dieser Mitarbeiter zu sorgen, heißt es<br />

in der Mitteilung der Anwälte weiter.<br />

Facebook greife beim Ausmisten seiner<br />

Plattformauf Zeitarbeiter zurück,<br />

die angesichts der schockierenden<br />

Inhalte irreparable traumatische<br />

Schäden in dem Joberlitten.<br />

Facebook räumte in der Stellungnahme<br />

ein, dass die Arbeit häufig<br />

schwierig sei. „Darum nehmen wir<br />

die Unterstützung unserer Moderatoren<br />

unglaublich ernst.“ Die Mitarbeiter<br />

würden spezielles Training erhalten,<br />

zudem biete man ihnen psychologische<br />

Hilfe an. Facebook-Angestellten<br />

stehe dies hausintern zur<br />

Verfügung, von Partnerfirmen würden<br />

ebenfalls entsprechende Ressourcen<br />

verlangt.<br />

DieKlägerin Selena Scola aus San<br />

Francisco arbeitete den Anwälten<br />

nach ab Juni 2017 neun Monate im<br />

Auftrag einer Zeitarbeitsfirma für Facebook,<br />

später sei bei ihr eine posttraumatische<br />

Belastungsstörung<br />

diagnostiziert worden. Die Kanzlei<br />

strebt eine Sammelklage im Namen<br />

aller betroffenen Facebook-Mitarbeiter<br />

an und fordertunter anderem<br />

die Einrichtung eines Fonds für medizinische<br />

Tests und Versorgung der<br />

Moderatoren. (dpa)<br />

Neue Funktionen<br />

für die<br />

Suchmaschine<br />

Google will Ergebnisse<br />

besser organisieren<br />

G<br />

oogle hat neue Funktionen für<br />

seine Suchmaschine präsentiert.<br />

Mit Maschinellem Lernen werde das<br />

Unternehmen daran arbeiten, dass<br />

die Suche stärker personalisiert werden<br />

kann, sagte BenGomes,einer der<br />

Verantwortlichen für die Suchmaschine.<br />

Zuden Neuerungen, die in<br />

den kommenden Wochen nach und<br />

nach zunächst für Mobilgeräte eingeführtwerdensollen,<br />

gehören„Activity<br />

Cards“. Damit will Google die Suchergebnisse<br />

besser organisieren.Vergangene,aber<br />

weiterhin relevante Resultate<br />

sollen leichter wiederzufinden<br />

sein. Diese Aktivitätskärtchen sollen<br />

helfen, dortweiterzumachen, wo der<br />

Anwender mit einer Suche aufgehört<br />

hat. Werzueinem bereits verwendeten<br />

Suchbegriff zurückkehrt, dem<br />

präsentiert der Suchdienst ein solches<br />

Kärtchen mit relevanten Seiten,<br />

die er bereits besucht hat und weiteren,<br />

bereits durchgeführten Suchanfragen,<br />

die relevant sein könnten,<br />

schreibt der Nachrichtendienst Heise<br />

Online. Sogenannte Sammlungen<br />

sollen helfen, bei komplexen Suchen<br />

nützliche InhaltewieWebseiten, Artikeloder<br />

Bilderzusammenzutragen.<br />

(BLZ)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 27<br />

· ·<br />

36<br />

·······················································································································································································································································································<br />

TV-Programm<br />

ARD<br />

5.30 (für HG) ZDF-Morgenmagazin 9.00 (für HG)<br />

Tagesschau 9.05 (für HG) Livenach Neun 9.55<br />

(für HG)Sturmder Liebe 10.45 (für HG) Meister<br />

des Alltags 11.15 (für HG) Gefragt –Gejagt<br />

12.00 (für HG)Tagesschau 12.15 (für HG) ARD-<br />

Buffet 13.00 (für HG) ARD-Mittagsmagazin<br />

14.00 (für HG) Tagesschau 14.10 (für HG) Rote<br />

Rosen 15.00 (für HG) Tagesschau 15.10 (für<br />

HG) Sturmder Liebe 16.00 (für HG) Tagesschau<br />

16.10 (für HG)Stadt, Land, Haus 17.00 (für<br />

HG) Tagesschau 17.15 (für HG) Brisant 18.00<br />

(für HG) Gefragt –Gejagt 18.50 (für HG) Rentnercops.<br />

Gut für die Gerechtigkeit 19.45 (für<br />

HG) Wissen voracht –Werkstatt 19.55 (für HG)<br />

Börse voracht 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Kruso TV-Drama,D2018<br />

Mit Albrecht Schuch,Jonathan Berlin,<br />

Andreas Leupold u.a.<br />

21.55 (für HG) Plusminus<br />

Neue Pflege-Probleme –Warum kaum<br />

jemand für die Zukunft vorsorgt<br />

22.25 (für HG) Tagesthemen<br />

22.45 (für HG) Sportschau<br />

23.45 (für HG) Maischberger<br />

Missbrauch in der katholischen Kirche:<br />

aufklären oder vertuschen?<br />

1.00 (für HG) Nachtmagazin<br />

1.20 (für HG) Kruso TV-Drama,D2018<br />

RTL<br />

6.00 Guten Morgen Deutschland 8.30 (für HG)<br />

Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap 9.00<br />

Unter uns. Daily Soap 9.30 Freundinnen –<br />

Jetzt erst recht. Unterhaltungsserie 10.00 Die<br />

Superhändler –4Räume, 1Deal 11.00 Hebammen<br />

imEinsatz 12.00 Punkt 12 14.00 Die<br />

Superhändler –4Räume, 1Deal 15.00 Meine<br />

Geschichte –Mein Leben 16.00 Meine Geschichte<br />

–Mein Leben 17.00 Freundinnen –<br />

Jetzt erst recht. Unterhaltungsserie 17.30 Unter<br />

uns. Daily Soap 18.00 Explosiv –Das Magazin<br />

18.30 Exclusiv –Das Star-Magazin. Moderation:<br />

Frauke Ludowig 18.45 aktuell 19.05<br />

(für HG) Alles was zählt. Soap 19.40 (für HG)<br />

Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap<br />

20.15 Mario Barth deckt auf<br />

Hendrik Duryn: Lehrermangel an<br />

deutschen Schulen /IngoAppelt steht<br />

im Stau<br />

Gäste: Hendrik Duryn,Katja Burkard,<br />

IngoAppelt, Reiner Holznagel<br />

22.15 stern TV Magazin<br />

Wie IhreWäsche richtig sauber wird –<br />

und mit welchem Mittel /Wie die<br />

Rechtsrock-Szene inThüringen boomt<br />

0.00 Nachtjournal<br />

0.30 (für HG) CSI: Vegas<br />

Greg und die Geister.Krimiserie<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

11.50 (für HG) In aller Freundschaft 12.35<br />

(für HG) KurhotelAlpenglück. TV-Heimatfilm, D<br />

2006 14.00 (für HG) um zwei 15.15 (für HG)<br />

Gefragt –Gejagt 16.00 (für HG) MDR um vier<br />

17.45 (für HG) Aktuell 18.10 (für HG) Brisant<br />

18.54 (für HG) Sandmann 19.00 (für HG)<br />

MDR Regional 19.30 (für HG) Aktuell 19.50<br />

(für HG) Tierisch,tierisch 20.15 (für HG) Exakt<br />

–Soleben wir! 21.15 Die Spur derAhnen<br />

21.45 (für HG) Aktuell 22.10 (für HG) Polizeiruf<br />

110. Wendemanöver. TV-Kriminalfilm, D<br />

2015 23.40 slamdr SPUTNIK 0.25 Rockpalast<br />

Bayern<br />

15.30 Schnittgut. Alles aus dem Garten 16.00<br />

(für HG) Rundschau 16.15 (für HG) Wir inBayern<br />

17.30 Regional 18.00 (für HG) Abendschau<br />

18.30 (für HG) Rundschau 19.00 (für<br />

HG) Stationen 19.30 (für HG) Dahoam is<br />

Dahoam 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

Wahl 2018 –Das TV-Duell 21.15 (für HG) Kontrovers<br />

22.00 (für HG) Rundschau Magazin<br />

22.15 (für HG) DokThema 23.00 (für HG)<br />

Sommer Winter Sommer –Ein Landarzt in Niederbayern.<br />

Dokumentarfilm, D2012 0.30 kinokino<br />

0.45 Dein Weg. Drama, USA/E 2010<br />

Vox<br />

14.00 Mein Kind,dein Kind –Wie erziehst du<br />

denn? 15.00 Shopping Queen 16.00 4Hochzeiten<br />

und eine Traumreise 17.00 Zwischen Tüll<br />

und Tränen 18.00 First Dates –Ein Tisch für<br />

zwei 19.00 Die deutsche Dinner-Meisterschaft<br />

20.00 Prominent! 20.15 (für HG) Iron Man 2.<br />

Sci-Fi-Film, USA 2010 22.45 (für HG) Conviction<br />

23.40 nachrichten 0.00 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Verhängnisvolle Kündigung 0.55 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Freund oder Feind<br />

Super RTL<br />

14.25 Dennis &Fletscher –Blämtastisch!<br />

14.50 Der gestiefelte Kater –Abenteuer in San<br />

Lorenzo 15.15 DieTom und Jerry Show 15.50<br />

5Freunde –Für alle Fälle 16.15 Die Nektons –<br />

Abenteurer der Tiefe 16.45 Coop gegen Kat<br />

17.15 Ninjago –Die Meister der Zeit 17.45<br />

Inspector Gadget 18.10 Die Tomund Jerry<br />

Show 18.45 WOW Die Entdeckerzone 19.15<br />

ALVINNN!!! und die Chipmunks 19.45 Angelo!<br />

20.15 (für HG) Dr.House 21.10 (für HG) Dr.<br />

House 22.05 (für HG) Dr.House 23.00 Upps!<br />

Die Pannenshow 0.00 Böse Mädchen<br />

Sport1<br />

14.30 StorageWars –Geschäfte in Texas. Spionageakt<br />

15.30 Cajun Pawn Stars –Pfandhaus<br />

Louisiana. Diebesgut 16.30 Garage<br />

Gold. Jahrzehnte anRamsch 17.00 Fußball –<br />

UEFAWomen's Champions League 17.55 Fußball:<br />

Champions League der Frauen 20.00 Die<br />

PS-Profis –Mehr Power aus dem Pott 21.15<br />

Motorvision.TV –#spotted 22.15 Sky Sport<br />

News –Die 2. Bundesliga. 7. Spieltag 23.15<br />

Die PS-Profis –Mehr Power aus dem Pott. Ein<br />

offener Flitzer für Claudia 0.00 Sport-Clips<br />

5.30 (für HG) ZDF-Morgenmagazin 9.00 heute<br />

Xpress 9.05 Volle Kanne –Service täglich<br />

10.30 (für HG) Notruf Hafenkante. Gefangen<br />

11.15 (für HG) SOKO Stuttgart. Weitertanzen<br />

12.00 heute 12.10 drehscheibe 13.00 (für<br />

HG) ARD-Mittagsmagazin 14.00 heute –in<br />

Deutschland 14.15 Die Küchenschlacht 15.00<br />

(für HG) heute Xpress 15.05 (für HG) Bares für<br />

Rares 16.00 (für HG) Radsport: Straßen-Weltmeisterschaften.<br />

Einzelzeitfahren Herren 17.00<br />

(für HG) heute 17.10 (für HG) hallo deutschland<br />

17.45 (für HG) Leute heute 18.00 (für<br />

HG) SOKO Wismar. Der schöne Finn 19.00 (für<br />

HG) heute 19.25 (für HG) Heldt. Bochum singen<br />

und sterben. Krimiserie<br />

20.15 (für HG) Dakommst Du nie drauf!<br />

Kandidaten: Michael Mittermeier,Axel<br />

Prahl,Bülent Ceylan, Vanessa Mai,<br />

Martin Rütter<br />

Moderation: Johannes B. Kerner<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 auslandsjournal<br />

22.45 (für HG) Armee ohne Kompass:Wohin<br />

marschiert die Bundeswehr?<br />

23.15 (für HG) Markus Lanz<br />

0.30 heute+<br />

0.45 Der Gefährder –Ein Islamist packt aus<br />

1.30 (für HG) Deutschlands große Clans<br />

5.30 Frühstücksfernsehen. Moderation: Christian<br />

Wackert, Alina Merkau 10.00 Im Namen<br />

der Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit<br />

Alexander Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />

Isabella Schulien 11.00 Im Namen der<br />

Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Doku-<br />

Soap 12.00 Anwälte im Einsatz 13.00 Anwälte<br />

im Einsatz 14.00 Auf Streife.Reportagereihe<br />

15.00 Auf Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />

16.00 Klinik am Südring 17.00 Klinik<br />

am Südring –Die Familienhelfer 17.30 Klinik<br />

am Südring –Die Familienhelfer 18.00 Endlich<br />

Feierabend! Moderation: Annett Möller, Daniel<br />

Boschmann 19.00 Genial daneben –Das Quiz<br />

19.55 Nachrichten<br />

20.15 Fort Boyard<br />

Mit Thorsten Legat, Linda Hesse,Evelyn<br />

Burdecki,Sebastian Fobe, Eloy deJong<br />

Moderation: Matthias Killing<br />

Fünf mutige Promis gehen pro Folge an<br />

ihre Grenzen.<br />

22.25 Abgestempelt und aussortiert?<br />

Leben im sozialen Brennpunkt<br />

23.25 Grenzenloser Schmuggel? Zöllner<br />

packen aus!<br />

0.20 Fort Boyard<br />

MitThorsten Legat, Linda Hesse,Evelyn<br />

Burdecki,Sebastian Fobe, Eloy deJong<br />

13.05 Planet Wissen 14.05 (für HG) Verrückt<br />

nach Meer 14.55 (für HG) Verrückt nach Meer<br />

15.45 Erlebnisreisen 16.00 (für HG) Aktuell<br />

16.15 Hier und heute 18.00 (für HG) aktuell /<br />

Lokalzeit 18.15 (für HG) Servicezeit 18.45 (für<br />

HG) Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00<br />

(für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Markt<br />

21.00 (für HG) Das Experiment 21.45 (für HG)<br />

Aktuell 22.10 (für HG)Wenn OrteAngst machen<br />

22.55 (für HG) sport inside 23.25 (für<br />

HG) Kriegstagebuch –War Diary. Dokumentarfilm,<br />

D2018 1.10 (für HG) Maischberger<br />

NDR<br />

16.00 (für HG) aktuell 16.20 (für HG) Mein<br />

Nachmittag 17.10 (für HG) Panda, Gorilla &<br />

Co. 18.00 Ländermagazine 18.15 (für HG)<br />

Wie geht das? 18.45 (für HG) DAS! 19.30<br />

Ländermagazine 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Expeditionen ins Tierreich<br />

21.00 (für HG) Treckerfahrer dürfen das!<br />

21.45 (für HG) aktuell 22.00 (für HG) Großstadtrevier<br />

22.50 (für HG) extra 3Spezial<br />

23.20 (für HG) Zapp 23.50 (für HG) 7Tage ...<br />

0.20 Ein Jahr ohne Sonntag. Der Aufstand<br />

0.45 (für HG) Visite 1.45 (für HG) Weltbilder<br />

Kabel eins<br />

5.50 The Mentalist 6.40 GhostWhisperer 7.35<br />

EUReKA –Die geheime Stadt 8.30 EUReKA –<br />

Die geheime Stadt 9.25 Navy CIS: L.A. 10.20<br />

Navy CIS 11.10 Without aTrace 12.10 Numb3rs<br />

13.10 Castle 14.00 The Mentalist 15.00<br />

Navy CIS: L.A. 15.50 News 16.00 Navy CIS<br />

16.55 Abenteuer Leben täglich 17.55 Mein<br />

Lokal,Dein Lokal –Der Profi kommt 18.55<br />

Koch die Box! 20.15 Hancock. Actionfilm, USA<br />

2008 22.20 Wild Wild West. Westernkomödie,<br />

USA 1999 0.20 Hancock. Actionfilm, USA<br />

2008 2.00 Watch Me –das Kinomagazin<br />

RTL 2<br />

11.55 Die Geissens –Eine schrecklich glamouröse<br />

Familie! 12.55 Hilf mir! Jung,pleite,<br />

verzweifelt ... 14.00 Köln 50667 15.00 Berlin<br />

–Tag &Nacht 16.00 Krass Schule –Die<br />

jungen Lehrer 17.00 News 17.10 Krass Schule<br />

–Die jungen Lehrer 18.05 Köln 50667<br />

19.00 Love Island Flash 19.05 Berlin –Tag &<br />

Nacht 20.15 Die Wollnys –Eine schrecklich<br />

große Familie! 22.15 Love Island –Heiße Flirts<br />

und wahre Liebe 23.15 Autopsie –Mysteriöse<br />

Todesfälle 0.10 Love Island –Heiße Flirts und<br />

wahre Liebe 1.05 Crime Town USA<br />

Eurosport 1<br />

14.00 Radsport: Straßen-Weltmeisterschaften.<br />

Zeitfahren Elite Herren 17.25 Eurosport spezial.<br />

On the Road 17.30 Judo: Weltmeisterschaften.<br />

7. Tag 19.25 Eurosport News 19.30 Tennis: Laver<br />

Cup 20.25 Radsport: Straßen-Weltmeisterschaften<br />

20.30 Radsport: Straßen-Weltmeisterschaften<br />

21.30 Snooker:World Main Tour. China<br />

Championship: 3. Tag 23.20 Eurosport spezial.<br />

The Minute 23.25 Eurosport News 23.30<br />

ERC All Access 0.00 Radsport: Straßen-Weltmeisterschaften.<br />

Zeitfahren Elite Herren<br />

ARTE, 20.15 UHR TRAGIKOMÖDIE<br />

El Olivo –Der Olivenbaum<br />

Seitdem sein Sohn den alten Olivenbaum derFamilieverkaufthat, hat<br />

Ramón (Manuel Cucala) aufgehörtzusprechen.Die Erinnerung an ihre behütete<br />

Kindheit unddie Liebezuihrem Großvater veranlassen dessen 20-jährige<br />

Enkelin Alma(AnnaCastillo) dazu,ein schier aussichtsloses Unternehmen<br />

zu wagen. Gemeinsam mit ihrem OnkelAlcachofa undihremheimlichen Verehrer<br />

Rafa will die jungeFrauden für 30.000 Euro nach Düsseldorf verkauften<br />

Baum zurück nach Spanien holen.Die gefühlvolle Tragikomödie über Familienbeziehungen<br />

und die Rückführung einesOlivenbaums istdie zweiteZusammenarbeit<br />

vonRegisseurin Icíar Bollaín und Drehbuchautor Paul Laverty.Für<br />

ihreDarstellungder Almawurde die NewcomerinAnnaCastillo mitdem spanischenFilmpreis<br />

„Goya“ ausgezeichnet.<br />

(Span./Dtl./2016)<br />

Anzeige<br />

KABEL EINS, 20.15 UHR ACTIONFILM<br />

Hancock<br />

K<br />

DASMAGAZIN DES<br />

Foto: Arte<br />

JohnHancock (Will Smith) istkeingewöhnlicher<br />

Superheld: Zwar istersogut<br />

wieunverwundbar undverfügt über übermenschliche<br />

Kräfte,dochmit demSaubermann-Image,das<br />

manvon seinesgleichen<br />

gewohntist,hat derRüpel nichts zu tun:Er<br />

trinkt, flucht und richtet beiseinen Einsät-<br />

MDR WDR zenSchäden in Millionenhöhe an.Als sei-<br />

Arte<br />

ne Beliebtheit bei der Bevölkerung vonLos<br />

Angelesauf dem Tiefpunktist,bietet ihm<br />

der PR-Berater RayEmbreyan, sein Image<br />

aufzupolieren. Alssich Hancockdann auch<br />

noch in Rays EhefrauMaryverliebt,wirder<br />

miteinem dunklen Geheimnis ausseiner<br />

Vergangenheitkonfrontiert.<br />

ECHT FÜR FANS. ECHT VON HIER. (USA/2008)<br />

Foto:Kabel eins<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL -mittel<br />

4<br />

9<br />

6 3 1<br />

6 2<br />

9 2 1<br />

3 1 7 6 8<br />

7 1 2 5<br />

5 7<br />

4<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT –SCHWER<br />

6<br />

4 8 5<br />

3 8<br />

7 9<br />

3 7<br />

6 2 5 1<br />

3 2<br />

6 7<br />

2 9<br />

W<br />

U.N.V.E.U. H <br />

Herbst 2018 4,50 €<br />

DASMAGAZIN DES<br />

EISERNER DOPPELPASS<br />

DIE ABRAFAXE<br />

ENTDECKEN<br />

UNION<br />

EISERN COACHEN<br />

Ein Porträt desCheftrainers<br />

UrsFischer,des Vereinfachers<br />

aus derSchweiz<br />

EISERN RAEN<br />

Ein Nachmittag mit<br />

Romano,dem König<br />

von Köpenick<br />

EISERN ERINNERN<br />

Ein Besuch bei Michael<br />

Kölmel, dem Unternehmer<br />

und Klubretter<br />

SUDOKU<br />

4 198198 404505<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

vom VOM 25.9.2018<br />

MITTEL mittel<br />

1 4 2 8 7 6 3 9 5<br />

3 5 9 1 2 4 6 7 8<br />

7 8 6 5 3 9 2 1 4<br />

2 1 4 9 5 8 7 6 3<br />

6 7 3 2 4 1 5 8 9<br />

5 9 8 3 6 7 4 2 1<br />

8 3 5 6 9 2 1 4 7<br />

4 6 1 7 8 5 9 3 2<br />

9 2 7 4 1 3 8 5 6<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM 25.9.2018<br />

vom 25.9.2018<br />

SCHWER<br />

schwer<br />

7 2 1 8 3 4 5 6 9<br />

5 4 8 9 6 1 7 2 3<br />

6 9 3 7 5 2 4 8 1<br />

9 5 2 1 4 7 6 3 8<br />

3 1 6 5 8 9 2 7 4<br />

8 7 4 3 2 6 1 9 5<br />

4 3 5 2 7 8 9 1 6<br />

2 6 9 4 1 3 8 5 7<br />

1 8 7 6 9 5 3 4 2<br />

5.25 Berlin erwacht –Sommer 5.30 Panda,<br />

Gorilla &Co. 6.20 Rote Rosen 7.10 Sturm der<br />

Liebe 8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

8.30 Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00<br />

In aller Freundschaft 9.45 In aller Freundschaft<br />

–Die jungenÄrzte 10.35 Elefant, Tiger<br />

&Co. 11.25 Panda, Gorilla &Co. 12.15 Südafrikas<br />

Kap-Region 13.00 rbb24 13.10 Verrückt<br />

nach Meer 14.00 ARD-Mittagsmagazin<br />

15.00 PlanetWissen 16.00 rbb24 16.15 Gefragt<br />

–Gejagt 17.00 rbb24 17.05 Elefant, Tiger<br />

&Co. 17.55 Sandmann 18.00 rbb UM6 –<br />

Das Ländermagazin 18.30 zibb. zuhause in<br />

berlin &brandenburg 19.30 Brandenburg aktuell<br />

/Abendschau 20.00 (für HG)Tagesschau<br />

20.15 rbb Praxis<br />

Frauenherzen schlagen anders –mit<br />

lebensgefährlichen Folgen?<br />

21.00 Täter –Opfer –Polizei<br />

Der rbb Kriminalreport<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Mission Schreiadler –Rettungsversuch<br />

für eine bedrohte Art<br />

22.45 Unbekanntes Afrika<br />

Das Kap –Zwischen Tropen und Eismeer<br />

23.30 Talk aus Berlin<br />

0.00 Ellas Baby<br />

TV-Drama,D2017<br />

ProSieben<br />

9.30 The Middle 10.25 Mike &Molly 10.50<br />

How IMet Your Mother 11.40 2Broke Girls.<br />

Wer ist hier der Boss?/Die große Eröffnung.<br />

Comedyserie 12.30 Mom. Mein geliebter Rabenvater/Heißer<br />

als die Feuerwehr erlaubt.<br />

Comedyserie 13.25 Twoand aHalf Men. Mir<br />

ist langweilig/Warum wir nichts von Frauen<br />

wollen/Alle liebenAlan.Comedyserie 14.45<br />

The Middle. Die Zweitjobs/Der Kaffee-Alarm.<br />

Comedyserie 15.35 The Big BangTheory. Drei<br />

Monate im Eis/Der Nordpol-Plan/Die Grillenwette.<br />

Comedyserie 17.00 taff 18.00 Newstime<br />

18.10 Die Simpsons. Denn sie wissen<br />

nicht, wen sie würgen/Die große Simpsina.<br />

Zeichentrickserie 19.05 Galileo<br />

20.15 Grey'sAnatomy –Die jungenÄrzte<br />

Schadensbegrenzung.Krankenhausserie<br />

Mit Ellen Pompeo,Justin Chambers,<br />

James Pickens jr.u.a.<br />

21.15 Seattle Firefighters –Die jungen<br />

Helden Timing. Actionserie<br />

22.15 Younger<br />

Wild im Wald /Therapie zwecklos<br />

23.10 Two and aHalf Men<br />

Der Ding-Shop /Ein Tässchen Tee<br />

0.05 Two and aHalf Men<br />

Mir ist langweilig /Warum wir nichts<br />

von Frauen wollen. Comedyserie<br />

12.15 Re: 12.50 Arte Journal 13.00 Stadt<br />

Land Kunst 14.00 Alexis Sorbas. Tragikomödie,<br />

USA/GR/GB/GBA 1964 16.20 Wie das<br />

Land, so der Mensch 16.45 (für HG) X:enius<br />

17.10 Fair handeln 17.40 Island: Sommer der<br />

Polarfüchse 18.35 Patina-Paradiese 19.20<br />

Arte Journal 19.40 (für HG) Re: 20.15 (für<br />

HG) El Olivo –Der Olivenbaum. Tragikomödie,<br />

E/D 2016 21.50 Dichter undAbenteurer –<br />

Blaise Cendrars 22.45 Liebe auf den ersten<br />

Schlag. Liebeskomödie, F2014 0.15 Arte<br />

Journal 0.40 Die Erbschaft 1.35 Die Erbschaft<br />

3Sat<br />

13.45 (für HG) Naturerlebnis Waldviertel<br />

14.10 Auf kulturell kulinarischen Spuren<br />

14.35 (für HG) Universum 17.45 (für HG) Das<br />

geheimnisvolle Leben der Pilze 18.30 nano<br />

19.00 (für HG) heute 19.20 Kulturzeit 20.00<br />

(für HG)Tagesschau 20.15 Das System Jegge<br />

21.05 (für HG) Die Hände meiner Mutter. Drama,<br />

D2016 22.45 Das dunkle Geheimnis<br />

23.30 (für HG) Gefährliche Lust –Der Kampf<br />

gegen Kindesmissbrauch 0.15 10vor10 0.45<br />

ECO 1.15 Slowenien-Magazin 1.40 (für HG)<br />

Naturerlebnis Waldviertel<br />

Phoenix<br />

12.00 phoenix vor ort 12.30 phoenix plus.<br />

Republik im Umbruch –Parteien unter Druck<br />

13.00 phoenix vor ort 13.30 mein ausland<br />

14.15 „Hambi bleibt!”–Deutschland und die<br />

Kohle 14.30 Die rechte Wende 15.30 phoenix<br />

vor ort 17.00 Exil Berlin 17.30 phoenix der tag<br />

18.00 Helden inden Trümmern von Mossul<br />

18.30 Wildes Deutschland –Unbekannte Tiefen<br />

20.00 (für HG)Tagesschau 20.15 Fwie<br />

Fälschung 21.45 (für HG) heute-journal 22.15<br />

phoenix runde 23.00 phoenix der tag 0.00<br />

phoenix runde 0.45 Fwie Fälschung<br />

Kika<br />

12.00 Tom 12.30 Garfield 12.55 Marcus Level<br />

13.20 4½Freunde 13.40 Die Pfefferkörner<br />

14.10 Schloss Einstein 15.00 (für HG)Annedroids<br />

15.45 Mirette ermittelt 15.55 Peter<br />

Pan –NeueAbenteuer 16.40 (für HG) Der kleine<br />

Prinz 17.30 4½Freunde 17.55 Der kleine<br />

Nick 18.05 (für HG) Mascha und der Bär<br />

18.15 Belle und Sebastian 18.35 Petzi 18.50<br />

Sandmann 19.00 Sherazade –Geschichten<br />

aus 1001 Nacht 19.25 (für HG) Wissen macht<br />

Ah! 19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG)Timster<br />

20.30 (für HG) unfassbar<br />

Dmax<br />

15.15 Railroad Alaska 16.15 A2 –Abenteuer<br />

Autobahn 17.15 Hardcore Pawn: Das härteste<br />

Pfandhaus Detroits 17.45 Hardcore Pawn: Das<br />

härteste Pfandhaus Detroits 18.15 Fang des<br />

Lebens –Der gefährlichste JobAlaskas 19.15<br />

Fang des Lebens –Der gefährlichste Job Alaskas<br />

20.15 Die Modellbauer –Das Duell 21.15<br />

Die Modellbauer –Das Duell 22.15 Shark<br />

Tank –Die Business-Profis 23.15 Shark Tank –<br />

Die Business-Profis 0.15 Die Modellbauer –<br />

Das Duell 1.10 Die Modellbauer –Das Duell<br />

5.02 hessenschau 5.30 ZDF-Morgenmagazin 9.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 9.30 Panorama 3 10.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 10.30 ReportMainz<br />

11.00 Tagesschau-Nachrichten 13.00 ARD-Mittagsmagazin<br />

14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

19.15 Markt 20.00 Tagesschau 20.15 Report<br />

Mainz 20.45 Panorama321.17 Wahl 2018–Das<br />

TV Duell 22.15 Markt 23.00 Tagesthemen 23.20<br />

Kontrovers 0.05 Tagesthemen 0.25 Tagesschau –<br />

Vor20Jahren 0.40 defacto 1.25 extra 3Spezial<br />

2.00 Nachtmagazin 2.20 Sachsen-Anhalt Heute<br />

2.50 Schätze der Welt 3.05 SWR Landesschau<br />

Rheinland-Pfalz 3.50 Extra 4.02 Abendschau 4.30<br />

Aktueller Bericht<br />

ONE<br />

14.20 Der große Rudolph. TV-Gesellschaftskomödie,<br />

D/A/CZ 2018 15.50 In aller Freundschaft –<br />

Die jungen Ärzte 16.40 Party ofFive 17.20 Lindenstraße<br />

17.50 Hart aber herzlich 18.40 Sturm<br />

der Liebe 20.15 Agatha Christies Poirot. Mitgiftjäger.<br />

TV-Kriminalfilm,GB1991 21.05 Agatha Christies<br />

Poirot. Das Wespennest. TV-Kriminalfilm, GB<br />

1991 21.55 Agatha Christie –Kleine Morde. Ruhe<br />

unsanft. TV-Kriminalfilm, F2012 23.25 Die Heiland<br />

–Wir sind Anwalt 0.10 Agatha Christies<br />

Poirot. Mitgiftjäger. TV-Kriminalfilm, GB 1991 1.00<br />

Agatha Christies Poirot. Das Wespennest. TV-Kriminalfilm,<br />

GB 1991 1.50 Agatha Christie –Kleine<br />

Morde. Ruhe unsanft. TV-Kriminalfilm, F2012<br />

ZDF NEO<br />

8.35 Lafer!Lichter!Lecker! 9.20 Bares fürRares<br />

10.10 Bares für Rares 11.05 Clever abgestaubt<br />

11.45 Die Rettungsflieger 12.30 Die Rettungsflieger<br />

13.15 (für HG)Columbo. Tödliche Kriegsspiele.<br />

TV-Kriminalfilm, USA1989 14.45 Heldt 15.30<br />

DieRettungsflieger 17.00 (für HG)Columbo. Tödliche<br />

Kriegsspiele. TV-Kriminalfilm,USA 1989 18.30<br />

Bares für Rares 19.20 Bares fürRares 20.15 (für<br />

HG)Ein starkesTeam. Dschungelkampf.TV-Kriminalfilm,<br />

D2010 21.45 (für HG)Wilsberg. Die Entführung.TV-Kriminalfilm,D2013<br />

23.15 Code 37<br />

0.55 (für HG)Wilsberg. DieEntführung.TV-Kriminalfilm,<br />

D2013 2.25 NeoMagazin Royale 2.55<br />

TerraX3.40 TerraX4.25 TerraX<br />

ZDF INFO<br />

6.15 Armes reichesMünchen –Die dunkleSeiteder<br />

Bayernmetropole 7.00 Wo dieArmut wohnt 7.45<br />

Reiches Bayern,armeAlte 8.30 Täterjagd 10.00<br />

Mörderjagd 10.45 Mördernauf der Spur 11.30 Täterjagd<br />

12.15 Ermittler! 12.45 Der PragerFrühling<br />

unddie Deutschen –Vom Traumzum Trauma 13.30<br />

ZDF-History 14.15 Dutschke 15.45 Der Vietnamkrieg<br />

20.15 Die 68er –Wir waren dieZukunft 21.00<br />

Der 68er-Check–Sieben Mythen undWahrheiten<br />

21.45 Der Fall Susanne Albrecht 22.30 TodinBad<br />

Kleinen 23.15 Die Geschichteder RAF 0.45 heutejournal<br />

1.15 Die Geschichte derRAF 3.30 Die Hausbesetzer<br />

4.15 ZDF-History 4.45 Der PragerFrühling<br />

unddie Deutschen –Vom Traumzum Trauma<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Traunsteiner Sommerkonzerte Mit Werken von<br />

Lutosławski, Viardot, Schubert,Widmann,<br />

Brahms, ca. 87 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Alte Musik spezial „Siehe, meine Freundin,<br />

du bist schön”–Hohelied-Vertonungen aus<br />

Renaissance und Barock, ca.56Minuten<br />

21.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Musik der Gegenwart Das Schlagzeug in der<br />

Neuen Musik. Das nahezu unerschöpfliche<br />

Instrumentarium des Schlagzeugs ist für die<br />

zeitgenössische Musik seit langem Inspirationsquelle<br />

für klangliche Neuerungen und Forschungen<br />

und wird immer wieder erweitert.,<br />

ca. 56 Minuten<br />

22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Spielweisen Auswärtsspiel –Konzerte aus Europa.<br />

Mit Christiane Lehnigk, ca. 45 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Neue Musik Darmstädter Ferienkurse für Neue<br />

Musik mit Werken von Poppe,Cleare, Lang,<br />

ca. 55 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

14.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Jane Gardam: „Weit weg von Verona”<br />

(12/16).Es liest Vanessa Loibl, ca. 30 Min.<br />

20.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Lesezeit María Cecilia Barbetta liest aus ihrem<br />

Roman „Nachtleuchten”, ca. 30 Minuten<br />

21.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Huckleberry FinnsAbenteuer” Hörspiel nach<br />

Episoden aus Mark Twains gleichnamigem Roman.,<br />

ca. 60 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

19.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kulturtermin Krieg derTräume.Eine vierteilige<br />

Hörserie über die Zeit zwischen den beiden<br />

Weltkriegen (4): Ausgeträumt (1931 –37). Von<br />

Christine Sievers, Nicolaus Schröder,ca. 26<br />

Minuten<br />

22.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Der Chirurg aus dem Rheinland und<br />

seine Lausitzer Kinder.Von Günter Kotte, ca.<br />

56 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Seba Kaapstad. Mit Ortrun Schütz,<br />

ca. 30 Minuten<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Querköpfe Kabarett, Comedy &schräge Lieder.<br />

Zingsheim braucht Gesellschaft! (1/2).<br />

Die politische Radioshow.Mit Konstantin Wecker,ca.<br />

55 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 225 · M ittwoch, 26. September 2018 – S eite 28 **<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

NACHRICHTEN<br />

Selena Gomez ist ganz Kind ihrer Generation.Wo<br />

wirddie geplante Pause<br />

vonden sozialen Medien angekündigt?<br />

Richtig, in denselben. ViaInstagram<br />

teilte die Sängerin (26) nun<br />

mit, dankbar für die Plattformzu<br />

sein, aber auch für die Möglichkeit,<br />

vomdigitalen Babbel-Malstrom eine<br />

Auszeit zu nehmen.Vage nur wurden<br />

die Beweggründe nachgereicht:<br />

„Denkt bitte daran –böse Kommentarekönnen<br />

jedermanns Gefühle<br />

verletzen.“<br />

Phil Collins kann es sich leisten,<br />

nichts zu tun. DerMusiker gibt das<br />

auch unumwunden zu. Im Rentenalter<br />

angelangt, verspüreerkeinen<br />

Drang zu großer Kreativität. Ideen<br />

gebe es zwar,die allerdings blieben<br />

in der Schublade,soder 67-Jährige.<br />

Dieeigenen Faulheit habe ihn darin<br />

gehindert, so Collins.Aber trotz<br />

Faulheit und gesundheitlichen Malaisen<br />

sei „das Leben gut“. Schön!<br />

Michael Bully Herbig kündigt an, vorerst<br />

keine Komödien mehr drehen<br />

zu wollen.„Ich kann mir beim besten<br />

Willen nicht vorstellen, jetzt noch einen<br />

zweiten Teil von,Schuh des Manitu‘<br />

zu machen. Dasgeht nicht<br />

mehr,das kriegen wir nicht mehr<br />

hin.“ Auch eine neue „Bullyparade“<br />

werdeesnicht mehr geben, so Herbig<br />

(50). Keinerlei Einwände!<br />

Michelle Hunziker geriet in jungen<br />

Jahren in die Fänge einer Psycho-<br />

Sekte.Fünf Jahrekeine Zigaretten,<br />

kein Alkohol, keine Masturbation<br />

dafür aber veganes Essen. „Eine<br />

Pizza warnichts anderes<br />

als ein Konzentrat dä-<br />

Kräfte“, so<br />

monischer<br />

HunzikerimMagazin<br />

Stern. Dazu die Abhänvon<br />

derSekten-<br />

gigkeit chefin „Krie-<br />

ger des<br />

Lichts“.<br />

Doch die<br />

Moderatorin<br />

schaffte den<br />

Ausstieg,der<br />

Rest ist Ge-<br />

(mpw./mit schichte.<br />

dpa)<br />

Kennt die<br />

„dä-<br />

monische<br />

Kraft“<br />

der Pizza.<br />

. DPA<br />

TIERE<br />

Sachen gibt’s: ein zweiköpfiger<br />

Kupferkopf DPA/WILDLIFE CENTER OF VIRGINIA<br />

Monströses Wunder der Natur: Eine<br />

Frau ausWoodbridge –einer 30000-<br />

Seelen Gemeinde im US-Bundesstaat<br />

Virginia –staunte nicht schlecht, als<br />

sie in ihrem Garten diese zweiköpfige<br />

Schlange entdeckte.Das Reptil wurde<br />

insWildlife Center ofVirginia gebracht.<br />

Dortzeigte man sich ob des<br />

Fundes nicht minder überrascht: Bei<br />

der Schlange der Gattung Nordamerikanischer<br />

Kupferkopf (Agkistrodon<br />

contortrix)handele es sich um ein<br />

junges Tier,dessen linker Kopf den<br />

rechten dominiere, das entsprechend<br />

zwei Luft- und Speiseröhren, aber nur<br />

ein Herz und eine Lunge habe.Ein extrem<br />

seltenes Tier! Manhofft, es nun<br />

einem Zooübergeben zu können.<br />

(schl.)<br />

Ein verregneter Dienstag: Bill Cosbyauf dem Wegindas Gericht von Norristown.<br />

Ende eines Abstiegs<br />

Richter erklärt Bill Cosby (81) zu „Sexualverbrecher“ und schickt ihn für mindestens drei Jahre ins Gefängnis<br />

VonChristian Schlüter<br />

Für Bill Cosbyist es das Ende<br />

eines beispiellosen Nieder-<br />

Der einst gefeierte Fgangs:<br />

Spaßmacher, der in den<br />

80ern mit seiner „Cosby-Show“ zum<br />

Inbegriff des gemütlich-gutmütigen<br />

Fernsehonkels avancierte, wurde<br />

2016 nachden ersten Missbrauchsinnerhalb<br />

kurzer Zeit zur<br />

vorwürfen<br />

Unperson. 60 Frauen beschuldigten<br />

den damals 78-Jährigen, und obwohl<br />

die meistenFälle verjährtwaren, kam<br />

es im Juni 2017 zum Prozess. Der<br />

weltbekannte Saubermann, der Mo-<br />

über Kindererziehung<br />

ralpredigten<br />

hielt, solltesich sogar an Mädchen im<br />

Teenageralter vergangen haben.<br />

„Der Prozess platzte, aber in ei-<br />

Verfahren wurde Cosby<br />

nem zweiten<br />

im April 2018 wegen schwerer sexu-<br />

in drei Fällen für<br />

eller Nötigung<br />

schuldig befunden. Am Montag<br />

nun hatten die Gerichtsverhandzur<br />

Bemessung des Straf-<br />

lungen<br />

maßes begonnen, am Dienstag verkündete<br />

Richter Steven O’Neill am<br />

Montgomery County Courthouse in<br />

Norristown, Pennsylvania, den mittlerweile<br />

81-jährigen Cosbyfür bis zu<br />

zehn Jahre ins Gefängnis zu schicken.<br />

Frühestens nach drei Jahren<br />

kann Cosby erstmals auf Entlassung<br />

hoffen. Der Richter erklärte Cosby<br />

zudem zum „gewalttätigen Sexualstraftäter“.<br />

Es ist Zeit für Gerechtigkeit,<br />

Mr.Cosby“, sagte O’Neill.<br />

Weil Cosby in drei Fällen für<br />

VonMarcus Weingärtner<br />

Loriot wusste um die Gefahren des<br />

Spiels Scrabble: Tante Mechthild<br />

besteht im Komödien-Klassiker<br />

„Ödipussi“ darauf, dass „Hundnase“<br />

und „Schwanzhund“ korrekte Bezeichnungen<br />

seien. Familienzwist<br />

und Ärger sind das Ergebnis.<br />

So dürften sich wohl schon ganze<br />

Familienverbände beim Wörterlegen<br />

in die Haare bekommen haben,<br />

ähnlich wie beim anderen Sippen-<br />

Zerrüttungsklassiker „Mensch ärgereDich<br />

nicht“.<br />

Dabei ist das Brettspiel für maximal<br />

vier Personen so harmlos wie<br />

schuldig befunden worden war,<br />

drohten ihm ursprünglich für jeden<br />

einzelnen Fall zehn Jahre, also insgesamt<br />

30 Jahre Gefängnis. Verteidigung<br />

und Staatsanwaltschaft einigten<br />

sich aber, die Fälle zusammenzuführen.<br />

Damit lag die mögliche<br />

Höchststrafe bei zehn Jahren Haft im<br />

Bundesgefängnis von Pennsylvania.<br />

Die Inhaftierten sitzen dort meist<br />

längere Strafen für schwerere Ver-<br />

brechen ab als Insassen der Bezirksgefängnisse.<br />

Zusammen mit den<br />

schweren Jungs: Für Cosby sollen<br />

keine Erleichterungen gelten. Seine<br />

Strafe musste er sofortantreten.<br />

Staatsanwalt Kevin Steele bezeichnete<br />

das Urteil als „fair und bedeutend“.<br />

Der Anblick Cosbys in<br />

Handschellen sei keineswegs ein<br />

„Grund zum Feiern“, aber„ich werde<br />

mich nicht für unseren Jobentschuldigen“.<br />

In seinem PlädoyeramMontag<br />

hatte Steele geltend germacht,<br />

dass Cosby keinerlei Reue für seine<br />

sexuellen Übergriffe gezeigt habe<br />

und deswegen fünf bis zehn Jahre<br />

Gefängnis gefordert. Cosbys Anwalt<br />

Joseph Green hielt dagegen, dass so<br />

eine Strafe „übermäßige Härte“ für<br />

jemanden in Cosbys Alter bedeuten<br />

würde: „Was macht ein 81 Jahrealter<br />

Mann im Gefängnis?“ Green schlug<br />

deswegen vor, sein Mandant solle<br />

„Niemand steht über dem Gesetz, niemand.“<br />

Kevin Steele, Staatsanwalt<br />

„Was macht ein 81 Jahre alter Mann<br />

im Gefängnis?“<br />

Joseph Green, Anwalt von Bill Cosby<br />

Chill mal deine Basis!<br />

Die Spielefirma Mattel gibt dem Klassiker Scrabble eine neuen Namen. Warum nur?<br />

altbacken. Offenbar Grund genug<br />

für die Spielefirma Mattel, das Ganze<br />

ein wenig zu verjüngen. Um nicht zu<br />

sagen: Sich schamfrei bei der Zielgruppe<br />

unter 30 anzubiedern. Denn:<br />

„Scrabble heißt jetzt Buchstaben-<br />

YOLO“, verkündet der Kinderzimmer-Konzern<br />

auf seiner Website.<br />

Dazu das Bild eines lachenden Rappers<br />

MC Fitti, der die Spieleschachtel<br />

präsentiert. Eine Sensation zum 70.<br />

Jubiläum sei das, sodas Unternehmen<br />

ganz euphorisch.<br />

Dabei bleibt Mattel im Grunde jedoch<br />

der charmanten Langeweile<br />

des Spieles aus dem Jahre 1948 treu.<br />

Denn bei der Jugend dürften sowohl<br />

Hat den Spaß seines Lebens –MCFitti<br />

mit Buchstaben-YOLO.<br />

MATTEL<br />

AP/MATT SLOCUM<br />

die Strafe stattdessen in einer Rehabilitations-Einrichtung<br />

oder unter<br />

Hausarrest absitzen, die seit seinem<br />

Schuldspruch im Aprilbereits gilt.<br />

DerAnwalt hatte auch im Prozess<br />

schon versucht, an das Mitleid für einen<br />

alten gebrochenen Mann zu appellieren.<br />

Das aber verfing aus zwei<br />

Gründen nicht mehr.Zum einen hat<br />

sich der Zeitgeist gedreht: Eine Me-<br />

Too-Bewegung gab es beim ersten<br />

Cosby-Prozess noch nicht, sie begann<br />

erst im Oktober 2017 mit den<br />

Anschuldigungen gegen Hollywood-<br />

Produzent Harvey Weinstein –und<br />

gewann an Bedeutung, als die ganz<br />

großen Stars sich für die vielen namenlos<br />

gebliebenen Opfer einsetzten.<br />

Eben auch für Cosbys Opfer,von<br />

denen im zweiten Prozess fünf weitere<br />

als Zeuginnen aussagten. Der<br />

Cosby-Fall hatte damit eine politische<br />

Dimension gewonnen.<br />

Zum anderen wurden deshalb<br />

auch keine falschen Rücksichten<br />

mehr genommen. So hatte sich die<br />

psychologische Gutachterin Kristen<br />

Dudley für die Einstufung Cosbys als<br />

„gewaltbereiten Sexualverbrecher“<br />

ausgesprochen: Der Mann könne<br />

immer noch seine „Macht und sein<br />

Prestige“ einsetzen, um junge<br />

Frauen zu missbrauchen. Diese Einstufung<br />

ist insofern brisant, weil sie<br />

einen Eintrag in ein öffentliches US-<br />

Register für Sexualstraftäter zur Folge<br />

hat. DieEinstufung eines Verurteilten<br />

legt fest, welchen Beschränkungen<br />

sie im Alltag unterliegen. Sie müssen<br />

auch nach Haftentlassung regelmäßig<br />

Therapie-Sitzungen besuchen<br />

und bei der Polizei vorstellig werden.<br />

Cosbys Anwalt hält diese Einstufung<br />

und die Hafstrafe für unzulässig.<br />

Schon vor dem Richterspruch<br />

hatte er angekündigt, Berufung einlegen<br />

zu wollen. Cosbyhatte im Prozess<br />

auf seine letzte Stellungnahme<br />

verzichtet. Nicht einmal denVersuch<br />

einer Entschuldigung wollte er sich<br />

abringen. (mit dpa)<br />

die Phrase „YOLO („You only live<br />

once“) als auch der Spaßvogel MC<br />

Fitti ebenso frisch wirken wie ein<br />

verregneter Nachmittag mit Brettspielen.<br />

Zur Erinnerung: YOLO<br />

wurde 2012 zum angeblichen Jugendwortdes<br />

Jahres gewählt. Zeitgemäßer<br />

wolle man den Unterhaltungsklassiker<br />

machen, so Mattel.<br />

Warumman dafür schnell vergängliche<br />

Jugendsprache bemüht, ist ein<br />

Rätsel. Aber wer weiß, vielleicht<br />

kommt als nächstes „Mensch ärgere<br />

Dich nicht“ an die Reihe. Wir prognostizieren<br />

eine Umbenennung in<br />

„Komm runter Du Opfer“ oder „Chill<br />

mal deine Basis“.<br />

Camperin vergewaltigt –<br />

Angeklagter voll schuldfähig<br />

DerAngeklagte im Prozess um die<br />

Vergewaltigung einer Camperin in<br />

der Siegaue bei Bonn ist nach Ansicht<br />

einer Gutachterin voll schuldfähig.<br />

Siehabe bei ihrer Untersuchung<br />

keine Merkmale für eine verminderte<br />

Schuldfähigkeit gefunden,<br />

sagte die Psychiaterin am Dienstag.<br />

Derabgelehnte Asylbewerber aus<br />

Ghana war im Oktober 2017 zu elfeinhalb<br />

Jahren Haft verurteilt worden.<br />

Der32-Jährige hatte ein junges<br />

Paar aus Süddeutschland beim Zelten<br />

überfallen und die Frau vergewaltigt.<br />

(dpa)<br />

Totgeborenes Kind jahrelang<br />

in Schließfach aufbewahrt<br />

Nachdem eine Japanerin ihr totgeborenes<br />

Kind mutmaßlich rund fünf<br />

Jahreineinem Schließfach aufbewahrthat,<br />

ist sie in Tokio verhaftet<br />

worden. Wiedie Polizei am Dienstag<br />

mitteilte,hatte die 49-jährige Frau<br />

die Babyleiche in einem Schließfach<br />

in der Nähe des Bahnhofs Uguisudani<br />

eingeschlossen. Nach Angaben<br />

der lokalen Medien stellte sich die<br />

arbeitslose Frau selbst. „Ich geriet in<br />

Panik, nachdem ich kein lebendes<br />

Kind zur Welt gebracht hatte.Ich<br />

habe seinen Köper aufbewahrt, weil<br />

ich mich nicht vonihm trennen<br />

konnte“, so die Frau. (AFP)<br />

Waldbrand in der Toskana –<br />

Hunderte flüchten<br />

Aufnahme des italienischen Fernsehens:<br />

der Waldbrand in der Toskana.<br />

DPA<br />

EinWaldbrand hat in der Toskana<br />

Hunderte Menschen aus ihren Häusernvertrieben.<br />

In der Nacht seien<br />

80 Kräfte im Einsatz gewesen, die Arbeiten<br />

seien durch starken Wind erschwertworden.<br />

700 Einwohner der<br />

Gemeinden Calci und Vicopisano<br />

mussten ihreHäuser verlassen, berichtete<br />

die Nachrichtenagentur<br />

Ansa unter Berufung auf Behörden.<br />

Warumdas Feuer auf dem Monte<br />

Serraausbrach, war zunächst unklar.<br />

Oftmals sei Brandstiftung dafür verantwortlich,<br />

machte der toskanische<br />

Regionalpräsident Enrico Rossi auf<br />

Twitter deutlich. „Wir warten aber<br />

ab,was die Ermittlungen ergeben“,<br />

schrieb er.Das Feuer habe sich auf<br />

einer Fläche von500 bis 600 Hektar<br />

ausgebreitet. Rossi sprach voneinem<br />

„Desaster“, er rief den Notstand<br />

aus. (dpa)<br />

Mann überlebte fünf Tage in<br />

ausgebranntem Heim<br />

Fünf Tage nach einem Feuer in einem<br />

US-Seniorenheim ist ein Bewohner<br />

lebend in dem starkbeschädigten<br />

Gebäude entdeckt worden.<br />

Der74-Jährige wurde bei einer<br />

Inspektion des geräumten Heims in<br />

der Hauptstadt Washington in seinem<br />

Apartment entdeckt. Offenbar<br />

hatte niemand den Senior vermisst:<br />

DieVerwaltung habe nach dem<br />

Brand vomMittwoch zunächst mitgeteilt,<br />

keiner der Bewohner fehle.<br />

Rettungskräfte hatten etwa 160<br />

Menschen aus dem brennenden<br />

Gebäude in Sicherheit gebracht.<br />

(dpa)


EUROPEAN MONTH OF<br />

PHOTOGRAPHY BERLIN<br />

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Eröffnung mit<br />

Party bei C/O Berlin<br />

Inszenierungen der<br />

Foto-Profis erleben<br />

Entdeckungen in<br />

Berlin und Potsdam


2 I EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY BERLIN<br />

MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Menschen<br />

begeistern<br />

Moritz van Dülmen leitet<br />

Kulturprojekte Berlin<br />

Herrvan Dülmen, Kulturprojekte ist<br />

der Veranstalter des EMOP Berlin.<br />

Wie kam es zur Kooperation mit<br />

den EMOP-Partnerstädten unter<br />

einem Logo?<br />

Die Zusammenarbeit mit den<br />

europäischen Partnerstädten läuft<br />

seit 2004 mit<br />

Paris und Wien.<br />

Das neue Logo<br />

und die Webadresse,<br />

die seit<br />

2016 von acht<br />

europäischen<br />

Städten und<br />

© JAN SOBOTKA ihren Fotofestivals<br />

benutzt<br />

Moritz van Dülmen<br />

werden, dienen<br />

dazu, die Vernetzung auf europäischer<br />

Ebene zu intensivieren und<br />

Kooperation und Austausch auf kultureller<br />

Ebene zu fördern –bei der<br />

heutigen Situation Europas halte<br />

ich dies für wichtiger denn je.<br />

Die Fotografie ist populär, jeder<br />

macht tausende Fotos. Schätzen<br />

die Leute die Fotokunst in Museen<br />

und Galerien überhaupt noch?<br />

Auf jeden Fall! Das zeigen<br />

schon die Besucherzahlen in den<br />

Institutionen, die Fotografie ausstellen.<br />

Gerade junge Leute gehen<br />

gerne in Fotoausstellungen –egal,<br />

ob in kleinen Projekträumen, Off-<br />

Galerien oder großen Museen.<br />

Dadurch, dass jedem das Medium<br />

der Fotografie im digitalen Zeitalter<br />

so vertraut ist, richtet sich<br />

vermehrt das Interesse auf die<br />

Fotografie als Kunstgattung.<br />

Braucht es den ganzen Fotomonat?<br />

Klar! Der EMOP Berlin verfolgt<br />

mehrere Ziele: zu einem Zeitpunkt<br />

den Fokus auf die Fotografie zu<br />

setzen und Berlin als Stadt der<br />

Fotografie zu präsentieren. Damit<br />

sprechen wir auch internationales<br />

Publikum an. Aber vor allem erleben<br />

die <strong>Berliner</strong> ihre Fotostadt<br />

ganz bewusst. Es ist eine super<br />

Gelegenheit, einen Monat lang<br />

konzentriertauch den Blick auf die<br />

kleineren, oft spannenden Orte, zu<br />

lenken. Schließlich ermöglichen<br />

wir mit den Veranstaltungen, mit<br />

Künstlern und Fachleuten in Kontakt<br />

zu treten.<br />

Was liegt Ihnen persönlich bei diesem<br />

Projekt am Herzen?<br />

Ganz viele Menschen für die<br />

Fotografie zu begeistern und wieder<br />

zu zeigen, dass Berlin einfach<br />

die Kulturhauptstadt Europas ist –<br />

auch dank der Fotografie. (ib.)<br />

Barnabas und Antonius, 2017, von Charlott Cobler, aus der Ausstellung der Ostkreuzschule für Fotografie<br />

Kein Medium spiegelt die<br />

Welt in ihren Paradoxien so<br />

mannigfaltig wie die Fotografie.<br />

Zwischen Bilderflut und magischem<br />

Moment, ob intuitiv oder<br />

inszeniert erfasst, verwandelt sie<br />

harte Realitäten und akute Aktualitäten<br />

genauso wie Träume und<br />

Illusionen zum Bild. Die Fotografie<br />

ist nicht nur allgegenwärtiges<br />

Bildmedium und erfreut sich ungebrochener<br />

Beliebtheit, sie ist auch<br />

ein guter Einstieg in die Kunst.<br />

Für diese vielfältigen Schnittstellen<br />

steht der EMOP Berlin –<br />

European Month of Photography<br />

2018 –als Mitglied des europäischen<br />

Gemeinschaftsprojekts,<br />

dem auch die Fotofestivals in<br />

Athen, Bratislava, Budapest,<br />

Ljubljana, Luxemburg, Paris und<br />

Wien angehören. Der alle zwei<br />

Jahre stattfindende Fotomonat<br />

macht ganz Berlin bis Potsdam<br />

bis zum 31. Oktober zur Fotostadt.<br />

Das C/O Berlin im Amerika-<br />

© CHARLOTT COBLER<br />

Ein Fest für die Fotografie<br />

Der Europäische Monat der Fotografie startet mit großem Auftaktwochenende und vielen Eröffnungen<br />

Die EMOP Opening Days<br />

sind eines der Highlights<br />

der Berlin Art Week und<br />

widmen sich an gut drei<br />

Tagen bei C/O Berlin den<br />

Fotografie-Themen „Licht<br />

und Zeit“ und den Fragen<br />

nach der Zukunft der Fotografie<br />

im 21. Jahrhundert.<br />

Felix Hoffmann und<br />

Ann-Christin Bertrand kuratieren<br />

das Programm<br />

mit Vorträgen, Talks und<br />

Panels (auf Englisch) mit<br />

©NICOLAI HOWALT / MARTIN ASBÆK GALLERY<br />

„Wavelength 644 –onanometer“ von Nicolai Howalt bei C/0 Berlin<br />

ERÖFFNUNGSWOCHENENDE BEI C/O BERLIN<br />

internationalen Fotografen,<br />

Kuratoren, Medienexperten<br />

sowie Performances,<br />

Music Acts,<br />

Workshops und Photobook:<br />

RESET.<br />

Hardenbergstr.22-24,<br />

Charlottenburg<br />

28. September 19–1 Uhr<br />

Eröffnung und Begrüßung<br />

durch Stephan Erfurt,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der C/O Berlin Foundation,<br />

Moritz van Dülmen,<br />

Geschäftsführer der Kulturprojekte<br />

Berlin GmbH,<br />

Klaus Lederer, Senator<br />

für Kultur und Europa.<br />

29. September 12–1 Uhr<br />

12 Uhr: Artist Talk mit<br />

dem Künstler Martin Parr<br />

14 Uhr: Panel “Back<br />

from the Future” mit dem<br />

Philosophen Armen Avanessian<br />

u.a.<br />

16 Uhr: Panel “Catching<br />

Light” mit den Künstlern<br />

Sylvia Ballhause und Nicolai<br />

Howalt, dem Wissenschaftler<br />

Claus Gunti<br />

18 Uhr: Panel PHOTO-<br />

BOOK: RESET<br />

12–18 Uhr: Performance<br />

„Fusée de la Motographie“<br />

der Belgierin Vincen<br />

Beeckman<br />

ab 19 Uhr Music Acts<br />

30. September 12–19 Uhr<br />

12 Uhr: Artists Talk mit<br />

Haus ist nach 2016 ein weiteres<br />

Mal Gastgeber für die EMOP Opening<br />

Days, mit Talks, Performances,<br />

Workshops, Music Acts sowie<br />

Photobook: RESET. C/O Berlin<br />

beteiligt sich darüber hinaus mit<br />

zwei Ausstellungen: „Back to the<br />

Future“ stellt den Werken zeitgenössischer<br />

Künstler Arbeiten aus<br />

dem 19. Jahrhundert gegenüber.<br />

Und Nicholas Nixons berühmte,<br />

1975 begonnene Langzeitserie<br />

„The Brown Sisters“ ist zu sehen.<br />

Knapp 120 Ausstellungen<br />

und über 300 Veranstaltungen in<br />

mehr als 110 Museen, Galerien,<br />

Projekträumen, Botschaften und<br />

Fotoschulen eröffnen beziehungsweise<br />

laden im Laufe der nächsten<br />

Wochen zu Vernissagen und<br />

Gesprächen ein. Mit dabei sind<br />

Spezialitäten wie die StudioVisits<br />

„Meet the Pro“ (siehe Seite 6)<br />

oder Filme über bekannte Fotografen<br />

des Partners DOKUARTS im<br />

Rahmen seines Festivals. Am Wochenende<br />

13./14. Oktober öffnen<br />

wieder die Fotolabore ihre Pforten<br />

und am6.Oktober findet imRahmen<br />

des EMOP Netzwerkes ein<br />

Symposium im Museum für Fotografie<br />

zum Thema „Bodyfiction“<br />

statt. Es darf gefeiert werden!<br />

Irmgard Berner<br />

Jaya Pelupessy (NL), Spiros<br />

Hadjidjanos (GR), Caroline<br />

von Courten (NL).<br />

14 Uhr: Panel „Sensing<br />

Time“ mit Peter Geimer,<br />

Kunsthistoriker, Dominik<br />

Schrey, Autor, Douglas<br />

Mandry, Künstler (CH)<br />

16 Uhr: Final Assembly,<br />

PHOTOBOOK: RESET mit<br />

Bruno Ceschel,<br />

Direktor und Kurator<br />

von Self Publish, Be<br />

Happy (GB).


MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY BERLIN l 3<br />

Mit klarem Credo überzeugen<br />

Die Spreu vom Weizen der Bewerbungen zu trennen, verlangt Gespür und Analyse. Jury-Mitglied Matthias Harder hat mitentschieden<br />

Wann ist ein Bild ein gutes<br />

Bild?“, wurde der Künstler<br />

Henri Cartier-Besson<br />

einmal gefragt, der kurz überlegt<br />

und sagt: „Wenn man länger als<br />

eine Sekunde darauf schaut.“<br />

Ähnlich sei es ihm ergangen, sagt<br />

Jury-Mitglied Matthias Harder,<br />

als er im fünfköpfigen Jury-Team<br />

die Auswahl aus den insgesamt<br />

150 Einsendungen für den EMOP<br />

Berlin 2018 mitzutreffen hatte.<br />

Man setzte auf Diversität, deshalb<br />

habe man auf ein bestimmtes<br />

Motto verzichtet. „Wir wollen<br />

ein breit aufgefächertes Bild der<br />

Fotografie abbilden und in der<br />

Stadt zeigen“, betont Harder, der<br />

seit 2004 Hauptkurator der Helmut<br />

Newton Stiftung ist, –„eine<br />

Momentaufnahme des Status quo<br />

durch den Blick der Fotografen,<br />

eines Sammlers, einer Galeristin,<br />

oder von Kuratoren beleuchten.“<br />

Trotzdem stellt sich die Frage<br />

nach den Trends. Die seien seit<br />

Jahren nicht mehr zu beobachten,<br />

© ESTATE OF NATHAN LERNER<br />

Nathan Lerner, Focused view for camera: Brown‘s Face, 1939, Print 1972<br />

sagt Harder: „Es gibt alles parallel<br />

–und das ist auch gut so.“ Das<br />

sei auch mit ein Grund, warum Kulturprojekte<br />

Berlin als Veranstalter<br />

in Abstimmung mit dem Beirat, wie<br />

schon 2016, kein Thema vorgegeben<br />

hat. Unter Wegfall des Mottos<br />

gewann die Idee des Festivals mit<br />

den EMOP Opening Days imC/O<br />

Berlin an Form. „Ich bin ein großer<br />

Fan davon, weil wir an diesem ersten<br />

langen Wochenende bestimmte<br />

Menschen und Multiplikatoren hierher<br />

ziehen und eine interessante<br />

Plattform für die unterschiedlichsten<br />

Aspekte des Fotografischen bilden.<br />

Wir zeigen den Besuchern in<br />

über 100 Ausstellungen das künstlerische<br />

Leitmedium Fotografie.“<br />

Für die Auswahl aus der Bilderflut<br />

ist natürlich Qualität oberstes<br />

Kriterium. Der erste Blick darauf<br />

war zumeist intuitiv, analysiert und<br />

beurteilt wurde im gemeinsamen<br />

Jury-Diskurs. Am Ende müsse<br />

das vorgelegte Konzept überzeugen<br />

und visuell eingelöst werden:<br />

„Wenn sich eine Institution mit<br />

einem Fotografen oder einer Gruppenausstellung<br />

für die Teilnahme<br />

am EMOP Berlin bewirbt, dann geht<br />

es um mehr als um das schöne,<br />

formal überzeugendeEinzelbild; es<br />

geht auch um die zugrundeliegende,<br />

inhaltliche Idee“, unterstreicht<br />

Harder. Etwa wenn Ute und Werner<br />

Mahler nach „Monalisen der Vorstädte“<br />

suchen.<br />

Eine Besonderheit Berlins innerhalb<br />

des EMOP-Städte-Netzwerks<br />

liege auch in den Ausbildungsstätten.<br />

„Was sich hier in<br />

den letzten 20 Jahren entwickelt<br />

hat“, so Harder, „an privaten Fotoschulen,<br />

etwa der Ostkreuzschule<br />

oder der Neuen Schule für Fotografie,<br />

zieht viele junge Fotografen in<br />

die Stadt.“ Wie aber erkennt man<br />

junge Talente in der Menge? Gespür<br />

sei das eine, noch wichtiger<br />

seien die Statements, mit denen<br />

die Künstler überzeugen und sagen:<br />

„Das ist mein Credo!“<br />

Irmgard Berner<br />

www.fototage.berlin<br />

part of<br />

12.und 13.Oktober<br />

10 18 Uhr<br />

FotomesseamViktoria-Luise-Platz<br />

Neuheiten/über70Fotoworkshops<br />

Check&Clean*/tolleMesseangebote


4 I EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY BERLIN<br />

MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 2018 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNGM<br />

Die Fotostadt Berl<br />

Zur Erkundung des breitgefächerten Angebots während des EMOP Berlin 2018 von Ausstellun<br />

© HERBERT LIST/MAGNUM PHOTOS<br />

50<br />

Für HerbertList war1936 entscheidend:<br />

Ein Jahr nach den Nürnberger<br />

Rassengesetzen stand er unter<br />

Generalverdacht. Künstlerfreunde<br />

waren geflohen und der „Viertel-Jude“<br />

List erhielt Warnungen, dass die Ge-<br />

Fter<br />

stapo seinen offen schwulen Lebensstil<br />

und seine Nazi-Verachtung beobachtete.<br />

Bei der Ausreise machte er in<br />

der Schweiz das Foto „Sonnenbrillen,<br />

Vierwaldstättersee“,1936.<br />

Johanna Breede PHOTOKUNST, Fasanenstraße<br />

69, Charlottenburg<br />

Zitadelle<br />

Hosam Katan, 1994 in Aleppo geboren, begann bereits<br />

mit 18 Jahren im syrischen Bürgerkrieg als Fotograf für<br />

das Aleppo Media Center zu arbeiten. Seine eindrücklichen<br />

Bilder einer Stadt, die im Krieg ihr Weiterlebenbewältigen<br />

muss, wurden wenig später von der Agentur Reuters übernommen<br />

und in zahlreichen internationalen Magazinen publiziert.<br />

Die Ausstellung richtet den Fokus auf Menschen, die in den<br />

Kriegswirren in Aleppo versuchen, ihrem Alltag nachzugehen.<br />

Benhadj &Djilali Galerie, Torstraße 170, Mitte<br />

© HOSAM KATAN<br />

Spandauer Damm<br />

54<br />

Westend<br />

103<br />

Hohenzollerndamm<br />

© ALEXANDRA SPIEGEL<br />

Über<br />

Ü<br />

die kubanische Revolution von 1953-59 existieren<br />

einzig Werbetafeln aus dem kommunistischen<br />

Inselstaat Fidel Castros, der einen antiimperialistischen<br />

Staat auf Grundlage des Marxismus<br />

aufbauen wollte. Heute leben die meisten Kubaner vom<br />

Tourismus. Das Ausstellungsprojekt „Hotel Tropicana“<br />

von Alexandra Spiegel basiert teils auf Filmstills aus<br />

dem Film Soy Cuba (1964) des russischen Regisseurs<br />

Michail Kalatosow.<br />

ATrans im Studio Ester Bruzkus Architekten, Schwedter<br />

Straße 34A, Mitte<br />

Kaiserin-Augusta-Allee<br />

Bismarckstr.<br />

Halensee<br />

Richard-Wagner-Platz<br />

Kantstr.<br />

53<br />

45 43<br />

Kurfürstendamm<br />

63<br />

77 97<br />

Tiergarten<br />

Hohenzollerndamm<br />

Hansaplatz<br />

89<br />

35<br />

60 79<br />

21 Zoolog.<br />

96<br />

74 Garten<br />

44<br />

24<br />

Bundesallee<br />

5<br />

18<br />

14<br />

Hauptstr.<br />

Müllerstr. Chausseestr.<br />

M.-Luther-Str.<br />

Seestr.<br />

Grunewaldstr.<br />

Hauptstr.<br />

Straße d. 17.Juni<br />

91 10292<br />

28<br />

70<br />

68<br />

46<br />

67<br />

66<br />

88<br />

65<br />

81<br />

49<br />

75<br />

48<br />

109<br />

7<br />

62<br />

27<br />

78<br />

107<br />

Oslo<br />

Invalid<br />

Hauptbhf.<br />

31<br />

83<br />

71<br />

Friedrich<br />

29<br />

106<br />

52<br />

Boelckestr.<br />

Po<br />

Pl<br />

AUSSTELLUNGSORTE<br />

1. a|e GALERIE Charlottenstraße 13,<br />

14467 Potsdam<br />

2. ATRANS im Studio Ester Bruzkus<br />

Architekten, Schwedter Straße 34A<br />

3. aff Galerie Kochhannstraße 14<br />

4. Alfred Ehrhardt Stiftung Auguststr. 75<br />

5. AlliiertenMuseum Clayallee 135<br />

6. alte feuerwache projektraum<br />

Marchlewskistr. 6<br />

7. Atelier Kirchner Grunewaldstraße 15<br />

8. Atelier Soldina Soldiner Straße 92<br />

9. BENHADJ&DJILALI Galerie Torstr. 170<br />

10. Berlinische Galerie Alte Jakobstr. 124<br />

11. BFF –Berufsverband Freier<br />

Fotografen und Filmgestalter in der<br />

Kulturbrauerei Schönhauser Allee 36<br />

12. bobsairport bei KanyaKage<br />

Eisenbahnstr. 10<br />

13. Boehmers Oranienstraße 1-200<br />

14. Botanischer Garten und Botanisches<br />

Museum Königin-Luise-Straße 6-8<br />

15. Botschaft der Ukraine<br />

Dorothea-Schlegel-Platz<br />

16. Botschaft von Irland Jägerstr. 51<br />

17. Brasilianische Botschaft Wallstr. 57<br />

18. Bröhan-Museum Schloßstraße 1A<br />

19. BrotfabrikGalerie Caligariplatz 1<br />

20. Browse Gallery Bergmannstraße 5<br />

21. C/O Berlin Hardenbergstraße 22-24<br />

22. CWC GALLERY Auguststraße 11<br />

23. Capitis Studios Kronenstraße 71<br />

24. Carpentier Galerie<br />

Meinekestraße 13<br />

25. Centrum Judaicum<br />

Oranienburger Straße 28-30<br />

26. Codex Berlin Greifenhagener Str. 43<br />

27. COPYRIGHTberlin Schwedenstraße 16<br />

28. Das verborgene Museum Schlüterstr. 70<br />

29. Deutsche Kinemathek<br />

Potsdamer Straße 2<br />

30. Deutscher Künstlerbund Projektraum<br />

Markgrafenstraße 67<br />

31. Dorothée Nilsson Gallery<br />

Potsdamer Straße 65<br />

32. f/16 Schule für Fotografie<br />

Friedrichstr.217<br />

33. f³ –freiraum für fotografie<br />

Waldemarstraße 17<br />

34. FeldbuschWiesnerRudolph<br />

Jägerstraße 5<br />

35. Felleshus der Nord. Botschaften<br />

Rauchstraße 1<br />

36. FHXB Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Museum Adalbertstraße 95A<br />

37. fmp1 –Franz-Mehring-Platz Franz-<br />

Mehring-Platz 1<br />

38. Förderverein Südwestkirchhof<br />

14532 Stahnsdorf, Bahnhofstraße 2<br />

39. Fotogalerie Friedrichshain<br />

Helsingforser Platz 1<br />

40. Fotopioniere Louis@Nicéphore<br />

Karl-Marx-Allee 87<br />

41. Fotoschule Berlin im Kunstquartier<br />

Bethanien –Projektraum Mariannenpl. 2<br />

42. Freundeskreis Willy-Brandt-Haus<br />

Stresemannstraße 28<br />

43. Galerie Albrecht Bleibtreustraße 48<br />

44. Galerie Beate Brinkmann Fasanen 69<br />

45. Galerie Berinson Schlüterstraße 28<br />

46. galerie burster Kurfürstendamm 213<br />

47. Galerie Eigen +Art Auguststraße 26<br />

48. Galerie ep.contemporary Pohlstr. 71<br />

49. Galerie Hilaneh von Kories<br />

Belziger Straße 35<br />

50. Galerie Historischer Keller Carl-<br />

Schurz-Straße 49/51<br />

51. Galerie im Körnerpark Schierker Str. 8<br />

52. Galerie im Tempelhof Museum<br />

Alt-Mariendorf 43<br />

53. Galerie Michael Schultz<br />

Mommsenstraße 34<br />

54. Galerie Mönch Reichsstraße 52<br />

55. Galerie Morgenrot Mainzer Straße 6<br />

56. Galerie Pankow Breite Straße 8


Mehringdamm<br />

ITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 2018 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY BERLIN l 5<br />

in auf einen Blick<br />

gen und Events in Museen, Galerien, Projekträumen, Instituten, Botschaften und Fotoschulen<br />

er Str.<br />

enstr.<br />

str.<br />

61<br />

Wilhelmstr.<br />

Brunnenstr.<br />

99<br />

9<br />

tsdamer<br />

atz<br />

Wollankstr.<br />

90<br />

87<br />

98 85 47<br />

72 4 101 57<br />

94<br />

25<br />

15<br />

34<br />

23<br />

105<br />

8<br />

Torstr.<br />

Unterden<br />

Linden<br />

16<br />

Leipziger Str.<br />

64<br />

30 10<br />

32<br />

42<br />

Gneisenaustr.<br />

20<br />

82<br />

22<br />

Bornholmer Str.<br />

95<br />

2<br />

56<br />

11<br />

86<br />

Schönhauser A.<br />

26<br />

Alexanderpl.<br />

1784<br />

73<br />

H.-Heine-Str.<br />

41<br />

Prenzlauer Promenade<br />

19<br />

Ostseestr.<br />

Greifswalder Str.<br />

93<br />

69 104<br />

100 36 13<br />

33<br />

80 Kottbusser Tor<br />

76<br />

40<br />

Kniprodestr.<br />

Skalitzer Str.<br />

Danziger Str.<br />

<strong>Berliner</strong>Allee<br />

Landsberger Allee<br />

StralauerAllee<br />

Indira-Gandhi-Str.<br />

Puschkinallee<br />

Konrad-Wolf-Str.<br />

Hansastr.<br />

Landsberger Allee<br />

Karl-Marx-Allee FrankfurterAllee<br />

Ostbahnhof<br />

12<br />

6<br />

39<br />

108<br />

3<br />

55<br />

Treptower Park<br />

37<br />

© ESTATE OF VIVIAN MAIER<br />

Jedes Jahr pilgern sechs<br />

Millionen mexikanische Katholiken<br />

zur Basilika in Mexiko-Stadt,<br />

um die Jungfrau von<br />

Guadalupe zuehren. Aus Bildern<br />

der Pilger schuf Alinka Echeverría<br />

mit „El camino al Tepeyac“<br />

eine immersive Fotoinstallation<br />

mit deren Darstellungen der<br />

1531 erschienenen Jungfrau.<br />

Kulturinstitut von Mexiko,<br />

Klingelhöferstraße 3, Tiergarten<br />

Vivian Maier hatte zeitlebens niemandem<br />

ihre über 150000 Aufnahmen<br />

gezeigt und selbst einen<br />

Großteil ihres Werkes nie gesehen.<br />

Einige tausend unentwickelte Filmrollen<br />

fanden sich neben Vintages und<br />

Negativen 2007 bei einer Zwangsversteigerung<br />

–eine Sensation. Ihr fotografischer<br />

Blick fasziniert noch heute.<br />

Geboren 1926 in New York als Tochter<br />

europäischer Einwanderer, verdiente<br />

sie ihren Lebensunterhalt vierzig Jahre<br />

lang als Kindermädchen. Ihre wirkliche<br />

Passion aber galt der Fotografie, sie<br />

fing das Straßenleben in Chicago und<br />

New York ein –und auch sich selbst.<br />

Freundeskreis Willy-Brandt-Haus,<br />

Stresemannstraße 28, Kreuzberg<br />

Am Treptower Park<br />

Columbiadamm<br />

Hermannplatz<br />

59<br />

Rummelsburger Landstr<br />

Karlshorst<br />

Sonnenallee<br />

Waldowallee<br />

Neue Krugallee<br />

© ALINKA ECHEVERRIA, 2010<br />

Hermannstr.<br />

K.-Marx-Str.<br />

Karl-<br />

Marx-Str.<br />

51<br />

Treskowallee<br />

57. Galerie Pugliese Levi Auguststraße 62<br />

58. Galerie Ruhnke Charlottenstraße 122,<br />

14467 Potsdam<br />

59. Galerie Schöne Weide<br />

Wilhelminenhofstraße 48A<br />

60. Galerie Springer Fasanenstraße 13<br />

61. Galerie Tapir Neue Hochstraße 8<br />

62. Galerie WOYY Gustav-Müller-Str. 15<br />

63. Galerie Z22 Zähringerstraße 22<br />

64. Gallery Taik Persons<br />

Lindenstraße 34<br />

65. Gedok Berlin Motzstraße 59<br />

66. Haus am Kleistpark Grunewaldstr. 6<br />

67. Helmut Newton Stiftung Jebensstr. 2<br />

68. Ibero-Amerikanisches Institut<br />

Potsdamer Straße 37<br />

69. IMAGO Camera Prinzenstraße 85d<br />

70. Ital. Kulturinstitut Hildebrandstr. 2<br />

71. Jarmuschek +Partner Potsdamer<br />

Straße 81a<br />

72. Jarvis Dooney Galerie Linienstr. 116<br />

73. Jarvis Dooney Galerie in der<br />

Australischen Botschaft Wallstraße 76-79<br />

74. Johanna Breede PHOTOKUNST<br />

Fasanenstraße 69<br />

75. Kehrer Galerie Potsdamer Straße 100<br />

76. Kleiner Raum für aktuelles Nichts<br />

Graefestraße 91, Hinterhof<br />

77. Kommunale Galerie Berlin<br />

Hohenzollerndamm 176<br />

78. Kronenboden<br />

Schwedenstraße 16<br />

79. Kulturinstitut von Mexiko<br />

Klingelhöferstraße 3<br />

80. Künstlerhaus Bethanien<br />

Kottbusser Straße 10<br />

81. Landesarchiv Berlin<br />

Eichborndamm 115-121<br />

82. Neue Schule für Fotografie<br />

Brunnenstraße 188<br />

83. Loock Galerie Potsdamer Straße 63<br />

84. Märkisches Museum<br />

Am Köllnischen Park 5<br />

85. me Collectors Room Berlin /Stiftung<br />

Olbricht Auguststraße 68<br />

86. Meinblau Projektraum<br />

Christinenstraße 18-19<br />

87. Michael Reid Berlin Ackerstraße 163<br />

88. Mitte Museum im Rathaus Tiergarten<br />

Mathilde-Jacob-Platz 1<br />

89. Museum für Fotografie Jebensstr. 2<br />

90. Neue Schule für Fotografie<br />

Brunnenstraße 188-190<br />

91. Niels Borch Jensen Gallery<br />

Goethestraße 79<br />

92. Österreichisches Kulturforum Berlin<br />

Stauffenbergstraße 1<br />

93. Ostkreuzschule in The Shelf by<br />

Pandion Prinzenstraße 34<br />

94. pavlov‘s dog Bergstraße 19<br />

95. Photo Edition Berlin<br />

Ystader Str. 14A<br />

96. PhotoWerkBerlin an der<br />

Verkehrskanzel am Kurfürstendamm<br />

Joachimsthaler Platz<br />

97. Projektraum |PhotoWerkBerlin<br />

Hohenzollerndamm 176<br />

98. Robert Morat Galerie Linienstr. 107<br />

99. Rumänisches Kulturinstitut<br />

Reinhardtstraße 14<br />

100. Salon Wellenmaschine Wassertorstr. 62<br />

101. Sandau &Leo Galerie<br />

Tucholskystraße 38<br />

102. Slowakisches Institut Hildebrandstr. 25<br />

103. Stiftung Starke Koenigsallee 30-32<br />

104. Studio Koschmieder Oranienstr. 15<br />

105. Tschechisches Zentrum<br />

Wilhelmstraße 44/Mohrenstraße<br />

106. University of Applied Sciences<br />

Europe Dessauer Straße 3-5<br />

107. Verein für Ereignisse –<br />

Fotomarathon Berlin in der Gedenkstätte<br />

<strong>Berliner</strong> Mauer Bernauer Straße 119<br />

108. Wander Atelier Falckensteinstr. 45<br />

109. Zwitschermaschine Potsdamer Str. 161


6 I EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY BERLIN<br />

MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Auf ewig<br />

schön<br />

Foto-Highlights im<br />

me Collectors Room Berlin<br />

Den „entscheidenden Augenblick“<br />

haben Fotografen immer<br />

wieder beschworen. Den<br />

Moment, dem die Kamera Dauer<br />

verleiht und der die Essenz der<br />

Dinge abbildet. In diesem Sinne<br />

lenkt die Ausstellung „The Moment<br />

is Eternity“ das Augenmerk auf die<br />

fotografischen Arbeiten der Sammlung<br />

Olbricht. Sie stellt ihre Werke,<br />

deren Ewigkeitsanspruch in der<br />

Kunst längst belegt ist, in einen Dialog:<br />

Cindy Shermans Vexier- und<br />

Rollenspiele und August Sanders<br />

Typologien, Röntgenaufnahmen<br />

und Albrecht Dürers präzise Betrachtungen.<br />

Schönheit, Sinnlichkeit,<br />

Werden und Vergehen, Körper<br />

und Gesellschaft als Ausdruck der<br />

conditio humana. (ib.)<br />

me Collectors Room Berlin /Stiftung<br />

Olbricht, Auguststraße 68, Mitte.<br />

Mi–Mo 12–18 Uhr<br />

Kreative<br />

Gewinner<br />

Leica Oskar<br />

Barnack Award<br />

Zwölf Finalisten haben sich für<br />

den Endspurt des Leica Oskar<br />

Barnack Awards, LOBA,<br />

qualifiziert. Damit sind sie mit der<br />

Ausstellung schon fast Gewinner<br />

des seit 1979 existierenden internationalen<br />

Fotowetbewerbs. Rund<br />

2500 Fotografen aus 110 Ländern<br />

© MAX PINCKERS<br />

Aus der Serie „Red Ink“<br />

„Fredau turns inward“ aus der Serie „Brutalism“<br />

Yoram Roth<br />

Die feine Kunst der Inszenierung<br />

Kein Akt im klassischen Sinn: Yoram Roth widmet seine Fotokunst den „Fine Art Nudes“<br />

Verschlungen liegen die Körper<br />

übereinander, wie ein<br />

weicher Samtflor schimmert<br />

das Licht auf ihrer nackten Haut.<br />

Manchen Bildern<br />

liegt ein warmes<br />

Glühen inne, andere<br />

lassen durch<br />

ihr kühles Blaugrau<br />

frösteln.<br />

PRIVAT<br />

Wie Skulpturen<br />

schälen sich die<br />

Frauen und Männer<br />

aus dunklem<br />

Hintergrund, beugen<br />

und wölben<br />

sich über kantige<br />

Objekte oder wellige Gewebe. Es<br />

sind jedoch immer nur Ausschnitte<br />

der nackten Körper, die der<br />

Fotokünstler Yoram Roth durch<br />

Schärfe hervorhebt: Hände, Arme<br />

und Beine, die sich überkreuzen,<br />

© YORAM ROTH<br />

Schultern, Kinn. Der Rest des Bildes<br />

tritt wie unter einem Rahmen<br />

verschwommener Unklarheit in<br />

den Hintergrund.<br />

„Ich arbeite mit der inszenierten<br />

Fotografie“, sagt der gebürtige<br />

<strong>Berliner</strong> in seinem Studio-Loft in<br />

Moabit. Dort ist eine Bühne aufgebaut,<br />

daneben stapeln Podeste.<br />

So wie die ersten Fotografen mit<br />

ihren großen Fotoapparaten baue<br />

er alles konkret auf, oder wie David<br />

LaChapelle, Gregory Crewdsen,<br />

Cindy Sherman, die ihre Motive bis<br />

ins Detail planen und ausführen.<br />

Roth hat sich in seiner Kunst<br />

den „Fine Art Nudes“ verschrieben.<br />

Das ist seine Fotowelt: „Ich<br />

fotografiere den nackten Körper“,<br />

und betont zugleich: „Meine Arbeit<br />

ist absolut nicht erotisch.“ Es<br />

gehe ihm vielmehr um Zerbrechlichkeit,<br />

um Körpersprache. Dennoch<br />

kann man seinen Bildern,<br />

deren Motive er meist zusammen<br />

mit einem Expertenteam an Mitarbeitern<br />

umsetzt, eine gewisse Erotik<br />

nicht absprechen. Vom Begriff<br />

des klassischen „Akts“ hält er indes<br />

nichts, das Wort empfindet er<br />

als Herablassung.<br />

Der Bildaufbau seiner Werke<br />

ist komplex. Akribisch plant Roth<br />

alles durch –vom Setting über das<br />

Shooting bis zu Retusche und Bildträger.<br />

Die Set-Elemente werden<br />

am Computer in 3D entworfen, die<br />

Podeste für das Shooting baut ein<br />

Tischler in der eigens dafür eingerichteten<br />

Werkstatt im Atelier.<br />

Die Kamera, die er nutzt, ist eine<br />

Phase One, weil die genau die<br />

„dynamic range“ besitzt, die es<br />

zur Ablichtung der Farb- und Schärfenuancen<br />

von Haut braucht. Seine<br />

Bildideen produziert der Künstler<br />

immer in Serien, eine alle zwei<br />

Jahre. Die älteste heißt „Personal<br />

Disclosures“ und erinnert in ihren<br />

Sepiatönen an Gemälde von Caravaggio.<br />

Eine andere Serie hat er<br />

mit architektonischen Elementen<br />

dem Brutalismus gewidmet.<br />

„Reine Kreativität ist ohne<br />

gute handwerkliche Ausführung<br />

nichts wert“, ist er überzeugt. Er<br />

selbst hat sein Handwerk in den<br />

USA an der Fordham University<br />

gelernt, wo er in den 1980er Jahren<br />

Kunst studierte. Am 6. Oktober<br />

öffnet Yoram Roth im Rahmen<br />

von „Meet the Pro“ sein Studio für<br />

angemeldete Besucher: „Ich finde<br />

es wichtig, dass die Leute erkennen,<br />

dass es eine Vorgehensweise<br />

gibt.“ Er selbst müsse für neue<br />

Ideen auch jedes Mal erst ein Gefühl<br />

entwickeln.<br />

Irmgard Berner<br />

haben sich in diesem Jahr beworben.<br />

Das Miteinander von Mensch<br />

und Umwelt sollte wach, kreativ und<br />

zukunftsweisend erfasst werden.<br />

Aber wie das so ist –eskann nur<br />

einen Sieger geben. Gekürt wurde<br />

Max Pinckers. Den Fotografen<br />

erwartet eine Prämie von 25000<br />

Euro sowie eine Kameraausrüstung<br />

des Leica M-Systems. (ib.)<br />

Neue Schule für Fotografie,<br />

Brunnenstraße 188, Mitte.<br />

Mo–So 14–20 Uhr.Ab10. Oktober<br />

An vier Sonnabenden öffnen Fotokünstler<br />

ihre Aterliers<br />

Anmeldung unter:<br />

meetthepro@kulturprojekte.berlin<br />

6. Oktober, 14Uhr:<br />

Yoram Roth<br />

@METROPOL STUDIO<br />

Ort: Ludwig-Löwe Höfe, Aufgang<br />

1Nord, Wiebestraße 42-45,<br />

Moabit, www.yoramroth.com<br />

13. Oktober, 14Uhr:<br />

Gerhard Kassner:<br />

Der Berlinale-Fotograf wurde berühmt,<br />

weil er im Minutentakt aus<br />

intimer Distanz die Stars des<br />

Filmfestivals porträtierte. Zu jedem<br />

Bild hat Kassner eine Geschichte<br />

parat.<br />

@Gerhard Kassner Fotografie<br />

Ort: Bergmannstr. 91, Kreuzberg,<br />

www.kassnerfoto.de<br />

MEET THE PRO<br />

20. Oktober, 14Uhr:<br />

Anatol Kotte:<br />

Ob Promis, Politiker oder Werbestrecken<br />

–der Fotograf und Regisseur<br />

ist sowohl für Reportagen<br />

unterwegs als auch in<br />

seinem Studio mit Inszenierungen<br />

und Ausstellungen zugange.@CAPITIS<br />

Studios/Berlin<br />

Ort: Kronenstraße 71, Mitte<br />

www.anatolkotte.com<br />

27. Oktober, 14Uhr:<br />

Armin Zogbaum:<br />

Der Schweizer Fotograf verzaubert<br />

Stilleben zur Erlebniswelt –<br />

so kreativ setzt kaum einer<br />

Schokolade, Lippenstifte,<br />

Schmuck oder Porzellan in Szene<br />

wie Zogbaum.<br />

@Armin Zogbaum Photography<br />

Ort: Köpenicker Str. 126, Mitte<br />

www.arminzogbaum.com


MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY BERLIN l 7<br />

erner<br />

Der Atem der Natur<br />

Yamamoto Masaos malerische Fotografien „Microcosm Macrocosm“ in der Alfred Ehrhardt Stiftung<br />

Alles auf diesen handlichen<br />

Fotoformaten folgt einer<br />

Naturphilosophie. Der Japaner<br />

Yamamoto Masao fotografiert<br />

Bäume, Erde, Himmel, Wolken,<br />

alles reduziert auf nuanciertes<br />

Hell-Dunkel.<br />

Die raffiniert getönten und teils<br />

fein, wie mit rätselhaften Nebelschwaden<br />

übermalten Silbergelantineabzüge<br />

wirken nachgerade<br />

spirituell. Dieser Fotokünstler von<br />

der japanischen Hauptinsel Aichi,<br />

Jahrgang 1957, ist gewissermaßen<br />

ein im 21. Jahrhundert lebender<br />

Jünger des Laotse, jenes<br />

chinesischen Philosophen, der im<br />

6. Jahrhundert vor Christus gelebt<br />

haben soll und von dem kluge<br />

Spruch-Weisheiten überliefert<br />

sind. Es geht da um die Demut vor<br />

der Natur, deren kleinster Teil die<br />

menschliche Spezies ist.<br />

Und es geht um die Liebe zu<br />

allem, was man tut. Ja, sie wird<br />

zur Bedingung allen Handelns. Wir<br />

Abendländer erkennen da eine<br />

Seelenverwandtschaft zu Aristoteles<br />

und zu dessen ebenfalls ganzheitlichem<br />

Denken. Ebenso zum<br />

biblischen Hohelied der Liebe,<br />

13. Kapitel des 1. Korintherbriefs<br />

des Apostel Paulus.<br />

Bevor Masao, der heute in der<br />

Präfektur Yamanashi, nahe einem<br />

großen Wald mit sehr alten Bäu-<br />

lebt, die Fotografie für sich<br />

-men<br />

erentdeckte, hat er, ganz klassisch,<br />

Ölmalerei studiert. Und so ist es<br />

nicht verwunderlich, dass seine<br />

© LINDA KERSTEIN<br />

Tensta, Neue Schule für Fotografie<br />

Bonsai Microcosm Macrocosm #4007, 2018<br />

Motive –auch die „Shizuka“ ge-<br />

Fundstücke aus „sei-<br />

ungnannten<br />

Ernem“ Wald, wie Steine und bizarre<br />

Wurzeln, so sehr malerisch wir-<br />

Sie wirken geradezu altmeis-<br />

sityken.<br />

-terlich kostbar, sodass wir –neh-<br />

wir nur die hier abgebildete<br />

-men<br />

Aufnahme –fast glauben könnten,<br />

fürdas Bäumchen würde sogleich<br />

von dem Nebel über der hügeli-<br />

-<br />

-<br />

gen Landschaft und von der herandrängenden<br />

Wolkenformation<br />

fortgetragen.<br />

In Bildern wie diesem aus der<br />

Serie „Bonsai Microcosmos Macrocosmos“<br />

setzt der Fotokünstler<br />

die in der japanischen Kultur<br />

schon seit Jahrhunderten andauernden<br />

Zwiegespräche zwischen<br />

Bonsai-Bäumchen und Bonsai-<br />

Meistern fort.<br />

Bonsai wird die japanische Variante<br />

einer alten, mythologisch<br />

aufgeladenen fernöstlichen Art der<br />

Gartenkunst genannt: Von besonderen<br />

Gärtnern werden Sträucher<br />

und Bäume in kleinen Gefäßen<br />

Ostkreuzschule für Fotografie<br />

„Fotografieren bedeutet den<br />

Kopf, das Auge und das Herz<br />

auf dieselbe Visierlinie zu bringen.<br />

Es ist eine Art zuleben“.<br />

Diese Maxime Henri Cartier-<br />

Bressons ist auch gewissermaßen<br />

der Leitsatz der Ostkreuzschule<br />

für Fotografie. Und<br />

sozusagen das Vermächtnis der<br />

Gründer Werner Mahler und<br />

Thomas Sandberg. Die Schule<br />

mit diesem hohen Ethos im Anspruch<br />

an Inhalt und Form des<br />

Mediums Fotografie, an der<br />

Lehrer wie Ute und Werner Mahler<br />

und Thomas Sandberg<br />

Fotobegabungen aus Deutschland<br />

und der Welt unterrichten,<br />

© YAMAMOTO MASAO<br />

oder auch im Freiland zur Wuchsbegrenzung<br />

gezogen und ästhetisch<br />

durchgeformt. Diese Kunstform<br />

gab es, so die Forschung,<br />

einst wohl zuerst im alten China.<br />

Fragt man nach den philosophischen<br />

Hintergründen oder gar<br />

nach dem Ursprung der heute<br />

vor allen in Japan, in ganz Asien<br />

und inzwischen auch in Europa<br />

betriebenen Bonsai-Kultur, findet<br />

man die Antwort inder naturverbundenen<br />

Lebensart und im Glauben<br />

der Leute des Fernen Ostens.<br />

Hinwendung zu Natur heißt nicht<br />

nur Verehrung, sondern auch aktive<br />

Beschäftigung mit der Natur.<br />

FOTOSCHULEN<br />

hat eine enge Verbindung zur<br />

benachbarten namhaften,<br />

1990 als ostdeutsches Erfolgsmodell<br />

gegründeten Agentur<br />

Ostkreuz. Die Absolvierenden<br />

präsentieren unter dem Titel<br />

„Jahrgang Zwölf“ ihre Abschlussprojekte.<br />

The Shelf by Pandion, Prinzenstraße<br />

34,Kreuzberg<br />

f/16 Schule für Fotografie<br />

Fünfzehn Schüler, die gerade<br />

eine zwei- oder dreijährige Fotografen-Ausbildung<br />

absolvieren,<br />

zeigen inden Räumen ihrer<br />

Schule Projekte und unkonventionelle<br />

„Aussichten“.<br />

Friedrichstraße 217,Kreuzberg<br />

Daraus entwickelte sich langsam<br />

über Jahrhunderte hinweg diese<br />

eigenartige Garten-Kultur. Auf den<br />

malerischen Fotos Masaos spiegeln<br />

die Miniatur-Bäumchen im<br />

Kontext zur dunstigen Landschaft<br />

das Mysterium eines verdichteten<br />

Universums. Dieses ist einerseits<br />

so klein, dass man es in der Hand<br />

halten kann, andererseits unermesslich<br />

groß in seiner universalen<br />

Bedeutung.<br />

Neben philosophischen und<br />

ästhetischen Betrachtungen gibt<br />

auch der geschichtliche Rückblick<br />

Aufschluss über den Ursprung<br />

der Bonsai-Kultur, die mit Tao,<br />

dem „Weg“, um die Harmonie<br />

mit dem Universum aufzuspüren,<br />

zusammenhängt. Einst lebten die<br />

Taoisten weltabgeschieden in der<br />

Natur. Die taoistische Volksreligion<br />

aber weckte das Bedürfnis,<br />

die heiligen Berge und magischen<br />

Baumformen als Miniaturlandschaften<br />

auch im Alltag der Dörfer<br />

und Städte darzustellen.<br />

Yamamoto Masao verlässt allerdings<br />

die fernöstliche Perspektive<br />

auf die Natur, die Menschen<br />

und das schier unbegreifliche,<br />

unfassbare Universum. Denn er<br />

hängt seine faszinierenden Hell-<br />

Dunkel-Motive in den Räumen der<br />

Ehrhardt-Stiftung in den Dialog zu<br />

Naturbildern des dem Bauhaus<br />

nahen Fotografen Alfred Ehrhardt.<br />

Den „konkreten und strukturellen<br />

Blick“ des Deutschen auf die<br />

Schönheit und Wahrheit der Natur,<br />

dessen visuelles Archiv der Kunstformen<br />

der Natur, erlebt der Japaner<br />

als „fundamentale Entsprechung“<br />

zu seiner eigenen Arbeit.<br />

Ein paralleler Atem der Natur.<br />

Ingeborg Ruthe<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststr.<br />

75. Di–So 11–18/Do<br />

bis 21 Uhr<br />

Neue Schule für Fotografie<br />

Handarbeit, Haptik, Dunkelkammerarbeit<br />

–die Analogfotografie<br />

nimmt in dieser Schule einen<br />

ganz zentralen Stellenwert ein.<br />

Nicht von ungefähr titelt ihre<br />

Ausstellung „Analog“.<br />

Brunnenstraße 188-190, Mitte<br />

University of Applied<br />

Sciences Europe<br />

Zur Erforschung des Fremden,<br />

des Reisens und der Entdeckungen<br />

diente eine Exkursion nach<br />

Südostasien. Nun lädt die Gruppenausstellung<br />

„Did we get<br />

what we lost“ zum Dialog mit<br />

Fotografien aus der Ferne ein.<br />

Dessauer Straße 3-5, Kreuzberg<br />

Ich-Beschau<br />

Zwei Österreicher<br />

kollaborieren weltoffen<br />

„o. T.“<br />

© BILDRECHT WIEN 2018<br />

Seit es Smartphones gibt,<br />

ist das zum Selfie mutierte<br />

Selbstporträt zum Massenphänomen<br />

verkommen. Dass die<br />

eigene Physiognomie zur Selbstbeschau<br />

herhalten muss, ist indes<br />

lange schon Teil persönlicher<br />

Selbstvergewisserung. Und gereichte<br />

dem selbstbewussten wie<br />

auch dem zweifelnden oder bis in<br />

Seelentiefen suchenden Künstler<br />

doch schon seit der Renaissance<br />

als Spiegel und zur Selbstinszenierung.<br />

Was die Maler schon detailreich<br />

konnten, das machte die<br />

Fotografie erst recht möglich.<br />

In diesem Fahrwasser der multiplen<br />

Ich-Beschau bewegt sich<br />

das Œuvre, welches das österreichische<br />

Künstlerpaar Sabine<br />

Groschup und Paul Albert Leitner<br />

seit Jahren immer mehr vervollkommnen<br />

– raffiniert, mit skurrilem<br />

Humor und ohne das Phänomen<br />

direkt zu thematisieren. Ihre<br />

fotografischen Selbstporträts, mit<br />

denen sie nicht nur sich selbst,<br />

sondern auch die künstlerische<br />

Perspektive des Genres an sich<br />

durchdringen, sind in all der Zeit<br />

zu einem Konvolut angewachsen,<br />

das sich in ein international gefragtes<br />

Panoptikum aus dem Hier<br />

und Gestern zwischen einem Vielleicht<br />

und War-das-so? ergießt.<br />

Als große Wanderausstellung<br />

machen sie nun im Österreichischen<br />

Kulturforum Station.<br />

Paul Albert Leitner fotografiert<br />

sich selbst und analog seit über<br />

30 Jahren, Sabine Groschup wurde<br />

schon im Malereistudium bei<br />

Maria Lassnig zur Selbstbetrachtung<br />

erzogen. Deren malerischen<br />

Ansatz vollführt Groschup mit der<br />

Kamera als „o. T.“. In Leitners<br />

„Déjà-vu, Self-Portrait, Łódz, Poland<br />

2011“ sind Inszenierung,<br />

Pose, die Lust zur Extrovertiertheit<br />

und der obligatorische „Foto-Anzug“<br />

zentral. Verbunden sind sie<br />

in ihrem raffinierten „Collaboration-Work“.<br />

(ib.)<br />

Österreichisches Kulturforum,<br />

Stauffenbergstraße 1, Mitte.<br />

Mo–Fr 11–16 Uhr.Bis 23. Oktober


8 I EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY BERLIN<br />

MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Räume für Entdeckungen<br />

Die Galerien tragen maßgeblich zum Erfolg des EMOP Berlin bei. Wie die Galerie Springer mit einer Retrospektive von Ute und Werner Mahler<br />

Zum Rückgrat des Europäischen<br />

Monats der Fotografie<br />

Berlin gehören die Galerien.<br />

Sie tragen fundamental zu<br />

dessen Erfolg und Strahlkraft bei.<br />

In ihren Ausstellungen bringen<br />

sie Künstler, Projekte und Neuentdeckungen<br />

nicht nur im Sinne<br />

der Diversität des Fotomonats<br />

ans Licht, sondern sie verkörpern<br />

gleichsam den Organismus<br />

der Fotostadt Berlin als Plattform<br />

und Marktplatz.<br />

Galeristin Heide Springer<br />

schätzt das Format sehr: „Diese<br />

konzentrierte Aktion, von der man<br />

weiß, dass viele gute Ausstellungen<br />

parallel stattfinden, lockt<br />

natürlich auch Leute von außerhalb<br />

an.“ Zum dritten Mal ist sie<br />

mit der Galerie, die sie mit ihrem<br />

Mann, RobertSpringer,inder Fasanenstraße<br />

führt, nun schon dabei.<br />

Der EMOP Berlin habe insgesamt<br />

eine gute Entwicklung genommen,<br />

wurde immer professioneller und<br />

bekannter, das hätte sich schon<br />

beim letzten Mal an den Besuchern<br />

gezeigt, die tatsächlich in<br />

die Galerie kamen. So sei die hohe<br />

Aufmerksamkeit am Eröffnungswochenende<br />

gut und wichtig, Heide<br />

Springer freut sich aber vor allem<br />

auf die Gespräche,die sie im Laufe<br />

des Monats dann noch führen<br />

wird. Zur Eröffnung seien die Treffen<br />

toll, aber die Kunst komme oft<br />

zu kurz und ein ruhiger Austausch<br />

mit Interessenten sei schwierig.<br />

Deshalb findet sie längere Laufzeiten<br />

der Ausstellungen sinnvoll,<br />

da gäbe esZeit zu reden und für<br />

Künstlergespräche.<br />

Seit 2012 führen die Springers<br />

die Galerie in der Fasanenstraße,<br />

mit Schwerpunkt auf<br />

Fotografie. „Es war klar, dass<br />

wir uns bewerben“, sagt Heide<br />

Springer. Auch dieses Mal haben<br />

sie ein gutes Paket geschnürt –<br />

mit dem Fotografenpaar Ute und<br />

Werner Mahler. Dennoch sehen<br />

©UTE MAHLER<br />

Aus einer Serie mit der Tänzerin Jutta Deutschland –von Ute Mahler für die Zeitschrift Sibylle fotografiert<br />

sie sich aufgrund der Geschichte<br />

ihrer Galerie, die auf die Gründung<br />

von Roberts Vater Rudolf<br />

Springer im Jahr 1948 zurückreicht<br />

und wo jahrzehntelang<br />

Maler und Bildhauer gefördert<br />

wurden und Fotografie noch eine<br />

„Wir haben ein Faible für<br />

Arbeiten, die über die<br />

Fotografie hinausgehen.“<br />

schöne Nebensache war, auch<br />

der bildenden Kunst verpflichtet.<br />

Die Galerie versteht sich heute<br />

als Zwitter und vertritt häufig<br />

Künstler, die an der Schnittstelle<br />

zwischen den Genres arbeiten,<br />

wie der Franzose George<br />

Rousse, der in Räumen malt,<br />

baut und diese dann fotografiert.<br />

Oder Peter Klare, der seine im<br />

Labor entwickelten Fotos überoder<br />

wegmalt.<br />

„Wir haben ein Faible für Arbeiten,<br />

die über die Fotografie<br />

hinausgehen“, sagt Heide Springer.<br />

Aber eben nicht nur, wie<br />

man sieht: „Die Mahlers sind<br />

tatsächlich Fotografen mit Herz<br />

und Seele.“ Mit dem Paar arbeiten<br />

die Springers zum ersten<br />

Mal zusammen. Für sich nochmal<br />

neu entdeckt haben sie sie über<br />

die Ausstellung zur DDR-Modezeitschrift<br />

„Sibylle“ und lernten<br />

sie und ihre Fotografie aus der<br />

ehemaligen DDR bei der Buchpräsentation<br />

kennen. „Natürlich<br />

kannten wir einige Bilder, aber<br />

bis dahin gehörten sie nicht zur<br />

Expertise unserer Galerie. Obwohl<br />

das Fotografenpaar so bekannt<br />

sei, war eskein Problem,<br />

sie für eine umfangreiche Galerieausstellung<br />

und einer damit<br />

verbunden Künstlerrepräsentanz<br />

zu gewinnen. Zum EMOP Berlin<br />

wird die Serie „Monalisen der<br />

Vorstädte“ (2009 bis 2011) gezeigt<br />

sowie Modefotografien und<br />

frühe Werke, wie Ute Mahlers Pariser<br />

Fotos aus den späten 70er<br />

Jahren: „Solche Bilder von Paris<br />

habe ich noch nie gesehen! Sie<br />

könnten im ehemaligen Ostberlin<br />

entstanden sein“, schwärmt<br />

Springer, die mit viel Engagement<br />

das große Galerienpotential nach<br />

außen trägt. Irmgard Berner<br />

Galerie Springer Berlin, Fasanenstr.<br />

13, Charlottenburg<br />

Di–Fr 12–18 Uhr /<br />

Sa 12–15 Uhr<br />

GALERIE-TIPPS<br />

Galerie Deschler Keiner hat<br />

die Ära des <strong>Berliner</strong> Techno<br />

und ihrer DJs sodokumentiert<br />

wie Sven Marquardt. Nun<br />

hat er das „Pack“ der Musiker<br />

inPorträts verewigt. Im<br />

Galerie-Basement wird eine<br />

Black Box-Installation gezeigt,<br />

deren Ursprung genauso die<br />

<strong>Berliner</strong> Clubkultur ist. Auf<br />

©SVEN MARQUARDT<br />

DJ Hell, 2017<br />

vier Screens verschmelzen<br />

50 Schwarzweissfotografien<br />

von Marquardt imSoundloop-<br />

Mix von Marcel Dettmann.<br />

Auguststraße 61, Mitte<br />

Browse Gallery Mit radikalen<br />

Ideen, Fotoshoots und<br />

Design gestaltete Hipgnosis<br />

bis 1983 Cover für LPs von<br />

Pink Floyd, Led Zeppelin<br />

oder Genesis. Das legendäre<br />

britische Foto-Design Studio<br />

schuf wahre Bildikonen.<br />

Bergmannstraße 5, Innenhof,<br />

Kreuzberg<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Jens Kauerauf<br />

Vermarktung:<br />

BVZ BM Vermarktung GmbH<br />

(BerlinMedien)<br />

Alte Jakobstraße 105<br />

10969 Berlin<br />

©ANDREJ PIRRWITZ<br />

Andrej Pirrwitz<br />

reist, entfärbt die<br />

Räume und setzt<br />

Farbakzente vor<br />

Ort: Spurenleger.<br />

alte feuerwache<br />

projektraum,<br />

Marchlewskistr. 6,<br />

Friedrichshain<br />

Nina Röders „Mum<br />

in Bed“ aus der Serie<br />

„Wenn du gehen<br />

musst“, 2017.<br />

galerie burster,Kurfürstendamm<br />

213,<br />

Charlottenburg<br />

©NINA RÖDER<br />

Geschäftsführer:<br />

Andree Fritsche<br />

Projektverantwortung:<br />

Renate Werk<br />

Tel. 030 23 27 53 15<br />

berlin.sonderprojekte@dumont.de<br />

Druck:<br />

BVZ <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH<br />

Am Wasserwerk 11,<br />

10365 Berlin<br />

Layout, Redaktion:<br />

mdsCreative GmbH<br />

Geschäftsführer: Klaus Bartels<br />

Peter Brock (verantw.)<br />

Irmgard Berner<br />

Artdirektor: Imanol Fernández<br />

Titelbild: Herbert List: Herr und Hund,<br />

Portofino, 1936 ©Herbert List/<br />

Magnum Photos


EINTRITT<br />

FREI!<br />

BERLIN


2 I ABI ZUKUNFT<br />

MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 I VERLAGSBEILAGE<br />

EDITORIAL<br />

Herzlich<br />

Willkommen!<br />

ABI Zukunft auf<br />

der Messe Berlin<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Schülerinnen und Schüler,<br />

herzlich willkommen auf der ABI<br />

Zukunft Berlin 2018. Diese Messe<br />

zur Berufsorientierung<br />

findet<br />

zum ersten<br />

Mal in Berlin<br />

statt. Ich heiße<br />

Sie herzlich willkommen<br />

in der<br />

Hauptstadt mit<br />

PRIVAT<br />

Sandra Scheeres,<br />

Senatorin für Bildung,<br />

Jugend und<br />

Familie des Landes<br />

Berlin<br />

ihren vielfältigen<br />

Möglichkeiten.<br />

DieAussteller<br />

widmen sich<br />

einer der zentralen<br />

Entscheidungen<br />

junger<br />

Menschen:<br />

Was kommt nach dem Abitur? Ist<br />

es für mich besser, zunächst eine<br />

Ausbildung zu machen und dann<br />

zu schauen, ob ein weiterführendes<br />

Studium meinen Wünschen<br />

entspricht? Oder soll ich als Fortführung<br />

der schulischen Laufbahn<br />

gleich ein Studium absolvieren, da<br />

ich mich bereits im theoretischen<br />

Lernprozess befinde?<br />

Messen wie die ABI Zukunft<br />

Berlin bieten auch in Zeiten der<br />

digitalen Informationsbeschaffung<br />

den unschätzbaren Vorteil,<br />

direkt mit den Anbietern von<br />

Studium, Aus- und Weiterbildung<br />

oder Auslandsaufenthalten<br />

zu kommunizieren. Ich bin mir<br />

sicher, dass sich der Besuch<br />

der Messe für alle jungen Frauen<br />

und Männer lohnt, um sich<br />

einen Überblick über die wahrlich<br />

umfangreichen Möglichkeiten<br />

für die berufliche Zukunft<br />

zu verschaffen. Zahlreiche Unternehmen<br />

und Ausbildungsbetriebe,<br />

Fachhochschulen und<br />

Universitäten garantieren einen<br />

umfassenden Einblick inKarriere<br />

und Ausbildung. Vielleicht entdecken<br />

Einige ihre Vorliebe für die<br />

pädagogischen Berufe: Berlin<br />

sucht Lehrkräfte und Erzieherinnen<br />

und Erzieher.<br />

Ich wünsche Ihnen einen inspirierenden<br />

Messebesuch und der<br />

ABI Zukunft Berlin viel Erfolg.<br />

Es grüßt Sie herzlich,<br />

Sandra Scheeres<br />

Senatorin für Bildung,<br />

Jugend und Familie<br />

des Landes Berlin<br />

Abitur und was dann?<br />

Am 29. September präsentieren sich Ausbilder und Hochschulen erstmals auf der Messe ABI Zukunft in Berlin<br />

Eine ausgebuchte Messehalle<br />

mit rund 70 hochkarätigen<br />

Ausstellern übertrifft alle Erwartungen<br />

der Veranstalter der<br />

ersten Messe ABI Zukunft Berlin.<br />

Und so sind am Samstag, den<br />

29. September, Schüler, Eltern<br />

und auch Lehrkräfte eingeladen,<br />

sich im Palais am Funkturm am<br />

Hammarskjöldplatz in Berlin-Charlottenburg<br />

in der Zeit von 10 bis<br />

16 Uhr auf der ersten Messe ABI<br />

Zukunft Berlin ein umfangreiches<br />

Bild über berufliche Zukunftsperspektiven<br />

zu machen<br />

Abitur und was dann? Das ist<br />

die große Frage die sich jährlich<br />

Tausende Mädchen und Jungen<br />

an den Schulen, aber auch viele<br />

Eltern stellen, wenn ihren Sprösslingen<br />

der Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung<br />

bevorsteht.<br />

Eine gute Orientierung im<br />

Dschungel der Ausbildungs- und<br />

Berufsangebote ist dringend erforderlich.<br />

Essind gerade zukünftige<br />

Abiturienten ab dem zehnten Jahrgang,die<br />

häufig bei der gesamten<br />

Auswahl an Studien und Ausbildungsangeboten<br />

Schwierigkeiten<br />

haben, die richtige Entscheidung<br />

für sich zu treffen.<br />

Genauso ist die Frage „Studium<br />

abbrechen, was dann?“<br />

für viele Studierende und Studienabbrecher,<br />

die sich neu orientieren<br />

möchten, allgegenwärtig.<br />

Auch sie sind auf der ABI<br />

Zukunft Berlin gut beraten und<br />

Die Messe ABI Zukunft findet erstmals in Berlin statt.<br />

Bei einigen<br />

Fernhochschulen belaufen<br />

sich die Gebühren auf<br />

bis zu 15000 Euro<br />

finden auf ihre Fragen die passenden<br />

Antworten.<br />

„Auf der Suche nach Zukunftsperspektiven<br />

können in ganz lockerer<br />

Atmosphäre alle Fragen an<br />

zukünftige Ausbilder oder Hochschulen<br />

gestellt werden, die für<br />

eine so wichtige Entscheidung<br />

ausschlaggebend sind” so die<br />

Veranstalter der Messe. Auch<br />

für Eltern, die bei der Berufswahl<br />

eine wichtige Rolle spielen, lohnt<br />

sich der Besuch. Neben wertvollen<br />

Tipps zu Studienfinanzierung,<br />

Wohnraumbeschaffung, Stipendien<br />

beantragen oder wie sich Fähigkeiten<br />

und Talente der eigenen<br />

Kinder ermitteln lassen, gibt es<br />

einen speziellen Eltern-Workshop<br />

mit dem Titel „Nach der Schule<br />

ins Ausland. Was sollten Eltern<br />

wissen und beachten?“<br />

Wenn sich aus einem Beratungstermin<br />

ein Bewerbungsgespräch<br />

entwickelt, besteht zwischen<br />

den Schülern und dem<br />

Ausbildungs- oder Studienberater<br />

bereits vorab eine Vertrauensbasis,<br />

die die Nacht vor dem<br />

späteren Bewerbungsgespräch<br />

mit Sicherheit etwas ruhiger verlaufen<br />

lässt.<br />

Finanzielle Spritze zum Studium<br />

Auch Fernstudiengänge werden gefördert<br />

Es muss nicht immer die klassische<br />

Uni sein. Die Kosten<br />

für Fernstudiengänge<br />

allerdings sind häufig sehr hoch.<br />

Bei einigen Studiengängen können<br />

sich die Gebühren an privaten<br />

Fernhochschulen auf bis zu<br />

15000 Euro belaufen. Um das<br />

Studium zu finanzieren, gibtesverschiedene<br />

Fördermöglichkeiten.<br />

Der Arbeitgeber: Ein Fernstudium<br />

nützt nicht nur dem Studierenden,<br />

sondern auch seinem<br />

Arbeitgeber. Da das erworbene<br />

Wissen in der Regel auch dem<br />

Unternehmen zugutekommt, unterstützen<br />

viele Arbeitgeber ihre<br />

Mitarbeiter durch eine zumindest<br />

teilweise Übernahme der Ausgaben.<br />

Die Kostenbeteiligung gibt<br />

es jedoch für gewöhnlich nicht<br />

ohne Gegenleistung. Diese besteht<br />

üblicherweise in einer zusätzlichen<br />

vertraglichen Vereinbarung.<br />

Indieser verpflichtet sich<br />

der Arbeitnehmer nach Abschluss<br />

des Studiums noch für einige Jahre<br />

in der Firma zubleiben.<br />

BAföG: Vollzeitvarianten von Fernstudiengängen<br />

sind häufig förderfähig.Die<br />

staatliche Unterstützung<br />

nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />

richtet sich gemeinhin<br />

anStudierende, die mit<br />

ihrer Hochschulausbildung vor<br />

ihrem 30. Geburtstag begonnen<br />

haben. Für diese Altersgrenze<br />

gibt es jedoch Ausnahmen, beispielsweise<br />

für Bewerber, die<br />

vor dem Studium Kinder erzogen<br />

oder ihr (Fach-)Abitur nachgeholt<br />

haben oder ohne (Fach-)Abitur<br />

studieren möchten. Die Höhe<br />

des BAföG hängt vom Einkommen<br />

ab. Zudem ist die Förderung<br />

teilweise zurückzuzahlen.<br />

Aufstiegsstipendium: Davon profitieren<br />

insbesondere Berufserfahrene,<br />

die ein akademisches<br />

Erststudium, zum Beispiel ein<br />

Bachelor-Fernstudium, aufnehmen<br />

wollen. Es fördert sowohl das Vollzeitstudium<br />

als auch berufsbegleitende<br />

Studiengänge, letztere mit<br />

einem Betrag von 2000 Euro pro<br />

Jahr. Berufsbegleitende Studiengänge<br />

begünstigt auch das Weiterbildungsstipendium,<br />

bei dem<br />

der Maximalbetrag bei 6000 Euro<br />

liegt. Darüber hinaus bieten einige<br />

Fernhochschulen eigene Stipendienprogramme<br />

an. (spa.)<br />

FOTO: JF MESSEKONZEPT GMBH & CO. KG<br />

ABI Zukunft Berlin bietet jungen<br />

Menschen eine zielgenaue und<br />

qualifizierte Berufsorientierung.<br />

Alle Informationen zur ersten<br />

ABI Zukunft und zum umfangreichen<br />

Rahmenprogramm finden<br />

sich in dieser Beilage und im Netz<br />

unter: www.ABI-ZUKUNFT.de.<br />

Anfahrt: Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />

S-Bahn bis Messe<br />

Nord/ICC. U-Bahn Linie 2 bis<br />

Theodor-Heuss-Platz oder Kaiserdamm.<br />

Bus 104, 218, 349<br />

und M49 bis Haltestelle Haus<br />

des Rundfunks.<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Jens Kauerauf<br />

Vermarktung:<br />

BVZ BM Vermarktung GmbH<br />

(BerlinMedien)<br />

Alte Jakobstraße 105<br />

10969 Berlin<br />

Geschäftsführer:<br />

Andree Fritsche<br />

Projektverantwortung:<br />

Renate Werk<br />

Tel. 030 23 27 53 15<br />

berlin.sonderprojekte@dumont.de<br />

Druck:<br />

BVZ <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH<br />

Am Wasserwerk 11,<br />

10365 Berlin<br />

Layout, Redaktion:<br />

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Geschäftsführer: Klaus Bartels<br />

Peter Brock (verantw.)<br />

Jürgen-M. Edelmann<br />

Titelbild: ABI Zukunft


MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 I VERLAGSBEILAGE<br />

ABI ZUKUNFT l 3<br />

In der Praxis lernen<br />

Einen guten Einstieg in den passenden Beruf bieten Praktika und freiwilliges Engagement<br />

Für viele Schulabgänger steht<br />

die grobe Richtung fest. Der<br />

nächste Schritt zum passenden<br />

Beruf ist das Ausprobieren.<br />

Denn nur wer in den echten Arbeitsalltag<br />

hineinschaut, kann ein<br />

Gefühl dafür entwickeln, welche<br />

Fähigkeiten in einem Berufsfeld<br />

gefordert sind und ob die eigenen<br />

Stärken dazu passen. Schon<br />

während der Schulzeit gibt es<br />

immer wieder Gelegenheiten, Praxiserfahrungen<br />

zu sammeln. In<br />

den meisten Bundesländern ist<br />

bereits für die Klassen neun bis<br />

elf mindestens ein Schülerpraktikum<br />

vorgeschrieben. Aber warum<br />

nicht auch einmal die Zeit nach<br />

der Schule und später die vorlesungsfreie<br />

Zeit für ein Praktikum<br />

nutzen? Es kann sich lohnen, im<br />

Bekannten- und Verwandtenkreis<br />

nach interessanten Praktikumsplätzen<br />

zu fragen. „Tage der offenen<br />

Tür“ oder Aktionstage wie<br />

der Girls Day oder der Boys Day<br />

waren in Schulzeiten ja bereits<br />

gute Anlässe, um Berufe und<br />

Branchen kennenzulernen.<br />

Freiwillige vor<br />

Freiwilligendienste sind eine gute Gelegenheit, Wartezeiten sinnvoll zu überbrücken.<br />

Neben einem Praktikum sind auch<br />

Freiwilligendienste eine gute Gelegenheit,<br />

praktische Erfahrungen<br />

zu sammeln. Bei einem freiwilligen<br />

sozialen Jahr, einem freiwilligen<br />

ökologischen Jahr oder dem<br />

Bundesfreiwilligendienst arbeiten<br />

junge Erwachsene direkt in einem<br />

Betrieb oder einer sozialen Einrichtung<br />

mit und tun dabei nicht<br />

nur Gutes, sondern lernen zugleich<br />

ein Berufsfeld kennen.<br />

GETTYIMAGES/ANTONIOGUILLEM<br />

Wer nach der Schule neugierig<br />

auf fremde Länder ist, kann das<br />

freiwillige Jahr auch im Ausland<br />

absolvieren. Weitere Informationen<br />

zu den verschiedenen Freiwilligendiensten<br />

können auf den<br />

Websites der einzelnen Programme<br />

in Erfahrung gebracht werden.<br />

Ein Pass zur Orientierung<br />

Der Berufswahlpass ist im Bereich<br />

der Berufsorientierung an<br />

vielen Schulen ein bewährtes<br />

Hilfsmittel. Die Arbeits- und Dokumentationsmappe<br />

soll den Weg<br />

zur Berufswahl dokumentieren<br />

und unterstützt Jugendliche auf<br />

ihrem Berufsfindungsweg.<br />

Weitere Informationen zum Aufbau<br />

und den Bestellmöglichkeiten<br />

sind auf www.berufswahlpass.de<br />

zu finden. Die Website abi.de hat<br />

eine Auswahl zusammengetragen,<br />

die Online-Tests zur Berufsorientierung<br />

anbieten. Aber auch die<br />

Berufsinformationszentren (BIZ)<br />

der Agentur für Arbeit geben umfangreiche<br />

Orientierung. Einen<br />

Termin für ein Beratungsgespräch<br />

bei der örtlichen Agentur können<br />

Jugendliche über die Website der<br />

Bundesagentur für Arbeit vereinbaren:<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

Freie Praktikumsplätze werden<br />

zum Beispiel auf den Online-<br />

Lehrstellenbörsen der IHK und der<br />

Handwerkskammern angeboten.<br />

Ein Blick lohnt. (jme)<br />

Kindergeld<br />

Was gibt‘s nach der Schule?<br />

Oft sind Eltern verunsichert,<br />

wie es mit der Zahlung des<br />

Kindergeldes nach dem Abitur<br />

weitergeht. Viele stellen sich<br />

die Frage: Muss sich mein Kind<br />

eventuell sogar arbeitslos melden,<br />

bis es mit seiner Ausbildung oder<br />

seinem Studium beginnt? Was geschieht,<br />

wenn sich das Kind nicht<br />

gleich im Anschluss an die Schule<br />

an einer Hochschule einschreibt<br />

oder einen Ausbildungsvertrag in<br />

der Tasche hat?<br />

Die Familienkasse der Bundesagentur<br />

für Arbeit klärt auf: Eine<br />

Meldung bei der Arbeitsagentur<br />

ist nur in Einzelfällen notwendig.<br />

Eine gesonderte Meldung ist zum<br />

Beispiel nicht erforderlich, wenn<br />

der nächste Ausbildungsabschnitt,<br />

wie etwa eine Berufsausbildung<br />

oder das Studium, innerhalb von<br />

vier Monaten nach Beendigung<br />

der Schulausbildung beginnt.<br />

Aber auch, wenn sich die Unterbrechung<br />

im Anschluss an die<br />

Schule unverschuldet etwas länger<br />

gestaltet, kann für ein Kind<br />

weiterhin Kindergeld gezahlt werden,<br />

solange es auf einen Ausbildungs-<br />

oder Studienplatz wartet.<br />

Eine entsprechende Bewerbung<br />

für den Ausbildungs- oder Studiengang<br />

sollte man nachweisen können.<br />

Kann sich das Kind noch<br />

nicht bewerben, zum Beispiel<br />

weil das Bewerbungsverfahren<br />

an der Hochschule noch nicht<br />

eröffnet ist, genügt zunächst<br />

eine schriftliche Erklärung des<br />

Kindes, sich so bald wie möglich<br />

bewerben zu wollen.<br />

Wichtig ist immer, die Pläne<br />

des Kindes nach Schulzeitende<br />

der zuständigen Familienkasse<br />

schriftlich mitzuteilen. Die dafür<br />

vorgesehenen Formulare, wie<br />

zum Beispiel die Mitteilung über<br />

ein Kind ohne Ausbildungs- oder<br />

Arbeitsplatz, stehen unter www.<br />

familienkasse.de bereit.<br />

Zusätzlich können sich Eltern<br />

auch telefonisch informieren: Die<br />

Familienkasse ist von Montag bis<br />

Freitag von 8bis 18 Uhr gebührenfrei<br />

telefonisch erreichbar unter<br />

0800 45555 30.<br />

Gundsätzlich können volljährige<br />

Kinder während einer Ausbildung<br />

bis zur Vollendung des<br />

25. Lebensjahres Kindergeld bekommen.<br />

(jme.)<br />

SCHMEISST EUCH<br />

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4 I ABI ZUKUNFT<br />

MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 I VERLAGSBEILAGE<br />

Musikproduzent ist ein Beruf mit Leidenschaft<br />

Am Abbey Road Institute am <strong>Berliner</strong> Salzufer lernen zukünftige Fachleute für Sound ihr professionelles Handwerk<br />

Berlin ist die Stadt der Kreativszene.<br />

Das gilt für die<br />

Bildende Kunst, die Mode,<br />

oder das Design ebenso wie für<br />

die Welt des Films. Überall sprießen<br />

Agenturen und Büros wie Pilze<br />

aus dem Boden, in denen sich<br />

Menschen mit schöpferischen<br />

Prozessen, der Präsentation und<br />

Vermarktung beschäftigen. Dabei<br />

spielt auch das Musikbusiness<br />

eine wichtige Rolle. Im Umfeld<br />

dessen gehören auch Experten für<br />

Musikproduktion und Sound Engineering<br />

zu gefragten Fachleuten.<br />

Letztendlich sind sie es, die bei<br />

Musikproduktionen jeglicher Art<br />

(CDs, Filmusik, Musik für Games<br />

etc.) für optimalen Sound sorgen.<br />

Die ABI Zukunft hält auch für<br />

Menschen Angebote bereit, die<br />

das Abitur im Blick haben und zudem<br />

die Leidenschaft für Musik<br />

im Herzen tragen. Am Stand des<br />

Abbey Road Institutes stellt sich<br />

ein Ausbildungsanbieter vor, der<br />

sich auf die Produktion von Musik<br />

spezialisiert hat. Die Nachwuchsschmiede<br />

der weltberühmten Abbey<br />

Road Studios London ist seit<br />

2016 neben London, Melbourne,<br />

Paris, Amsterdam und Frankfurt<br />

auch am <strong>Berliner</strong> Salzufer heimisch<br />

und bildet in einem Intensivkurs<br />

Musikproduzenten und<br />

Sound Engineers aus.<br />

Nach eigenen Angaben wird<br />

den Teilnehmern der Kurse ein<br />

attraktiver Mix aus notwendiger<br />

Theorie und vor allem praktischer<br />

Ausbildung geboten und bereitet<br />

sie auf diese Weise auf ihre spätere<br />

Karriere als Musikproduzenten<br />

und Sound Engineers imMusikbusiness<br />

vor.<br />

Inhalte der Ausbildung<br />

Der von erfahrenen Musikproduzenten<br />

und Engineers der Abbey<br />

Road Studios gemeinsam mit Fachleuten<br />

aus dem Bildungsbereich<br />

entwickelte Lehrplan unterscheidet<br />

drei Hauptbereiche: „Music<br />

Theorie and Production“, „Sound<br />

Engineering and Acoustics“ sowie<br />

„Management and Business“.<br />

Absolventen des Instituts lernen in professionellen Regieräumen für den Einsatz in der Praxis.<br />

Dabei werden musikalische<br />

Grundlagen wie Harmonielehre,<br />

Kompositionstechniken und das<br />

Arrangieren von Musikstücken für<br />

die entsprechenden Produktionen<br />

in Theorie und Praxis ebenso vermittelt,<br />

wie die wichtigsten Aufnahmeverfahren,<br />

-programme und<br />

-techniken. Die Inhalte reichen<br />

vom einfachen Umgang mit Mikrofonen<br />

und Effektgeräten über<br />

das Mixing und kritische Abhören,<br />

Grundlagen der Akustik sowie die<br />

richtige Handhabe von Studio-<br />

Equipment und Signalverarbeitung<br />

rund um analoge und digitale Audiotechnik<br />

bis hin zum Mastering.<br />

Zudem werden die verschiedenen<br />

Rollen bei der Musikproduktion,<br />

das Arbeiten mit Künstlern und<br />

die so genannte Studio-Etikette<br />

thematisiert.Ein wichtiger Teil des<br />

Lehrplans sind aber auch Aspekten<br />

des Musikbusiness, wie zum<br />

Beispiel Copyright und Marketing.<br />

Lehrvermittlung<br />

Das Abbey Road Institute arbeitet<br />

ABBEY ROAD INSTITUTE<br />

nach dem Prinzip des Progressive<br />

Continuous Learning (PCL), bei<br />

dem Module in kleinere Themengebiete<br />

aufgeteilt und diese schrittweise<br />

und in logischer Reihenfolge<br />

vermittelt werden. Theorie und<br />

Praxis sind direkt miteinander verzahnt.<br />

Bei den DozentInnen handelt<br />

es sich ausnahmslos um erfahrene<br />

Audioprofis. Sie vermitteln<br />

einen runden Mix aus praktischem<br />

und theoretischem Wissen.<br />

Jedem der maximal 24 KursteilnehmerInnen<br />

steht im Klassenraum<br />

eine voll ausgestattete<br />

Digital Workstation, bestehend<br />

aus aktueller Hard- und Software,<br />

inklusive Plugin-Vollausstattung<br />

zur Verfügung. Die Tonstudios, in<br />

denen die praktische Ausbildung<br />

erfolgt, sind mit moderner, professioneller<br />

Digitaltechnik, aber<br />

auch mit klassisch klingender,<br />

historischer Analogtechnik ausgestattet.<br />

Hier finden sich ebenso<br />

großformatige Mischpulte wie<br />

auch Vintage Outboard Gear. Der<br />

Kurs schließt mit dem „Advanced<br />

Diploma in Music Production and<br />

Sound Engineering“ ab.<br />

Die Kursdauer für das Vollzeit-<br />

Programm beträgt ein Jahr. In<br />

dieser Zeit arbeiten sich die Absolventen<br />

in die hemenschwerpunkte<br />

ein und erweitern dabei<br />

kontinuierlich ihr Wissen und ihre<br />

praktischen Fähigkeiten. So spielen<br />

die besondere Historie der<br />

Audiotechnik und Musikproduktion<br />

eine ebenso wichtige Rolle<br />

wie die über acht Jahrzehnte<br />

währende Geschichte der Abbey<br />

Road Studios und die wegweisenden,<br />

technischen Innovationen,<br />

des legendären Studiosreites<br />

Angebot an Workshops und Recording-Sessions<br />

helfen dabei,<br />

das erlernte Wissen sofort indie<br />

Praxis umzusetzen und gleichzeitig<br />

zu vertiefen.<br />

Neben dem Unterricht ist viel<br />

Raum für die Verwirklichung eigener<br />

Projekte gegeben. Die zur<br />

Verfügung stehende Technik entspricht<br />

aktuellen Studiostandards<br />

im Profibereich. Neben Apple Computern<br />

und analogen sowie digitalen<br />

Mischpulten zählen dazu auch<br />

professionelle Audio-Sofware, wie<br />

etwaPro Tools, Logic Xund Ableton<br />

Live sowie eine riesige Auswahl an<br />

hochwertigen Plug-ins, Mikrofonen<br />

und Effektgeräten. Nach erfolgreicher<br />

Ausbildung wird den Absolventen<br />

ihr „Advanced Diploma in<br />

Music Production and Sound Engeneering<br />

in London übergeben.<br />

Das Abbey Road Institute ist<br />

auch bei der Messe „ABI Zukunft<br />

Berlin“ mit dabei. (jme.)<br />

Sportassistent<br />

+ Fachabitur<br />

WUNSCH<br />

BERUFE<br />

www.bsa-ang.de<br />

Kurse: Informationen zum<br />

Kurskonzept und zur Ausstattung<br />

der Schule bietet der<br />

„Open Studio Day @Abbey<br />

Road Institute“ am 10. Oktober<br />

von 18bis 21 Uhr.<br />

Vorstellung: Dozenten und<br />

Kursteilnehmer präsentieren<br />

an diesem TagMusikproduktionen<br />

und Mixing Sessions<br />

verschiedener Stilrichtungen.<br />

INFORMATIONEN<br />

Um Anmeldung auf eventbrite.de<br />

wird gebeben. Der Eintritt<br />

ist frei.<br />

Beratung: Terminvereinbarung<br />

für individuelle Infogespräche<br />

und Führungen unter www.abbeyroadinstitute.de/kontakt<br />

und 030 12 08 97 28<br />

Kursbeginn: Die Kurse amAbbey<br />

Road Institute Berlin starten<br />

jeweils im März und September.<br />

Bewerbungen sind<br />

jederzeit möglich.<br />

Kontakt: Abbey Road Institute,<br />

Charlottenburger Salzufer<br />

15-16 (Haus B). Geöffnet ist<br />

montags bis freitags von<br />

10 bis 18 Uhr,<br />

Telefon: 030 12 08 97 28<br />

oder per Online-Formular unter<br />

www.abbeyroadinstitute.com


MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018 I VERLAGSBEILAGE<br />

ABI ZUKUNFT l 5<br />

Der Besuch einer Berufs- und Studienberatung ist bereits vor dem Schulabschluss sinnvoll.<br />

Welche Ausbildung ist für<br />

mich die Richtige und welches<br />

Studium passt am<br />

besten zu mir? Diese und zahlreiche<br />

weitere Fragen bekommen die<br />

Berufsberater der zwölf<br />

Jugendberufsagenturen<br />

(JBA) in allen <strong>Berliner</strong><br />

Bezirken häufig gestellt.<br />

Hier arbeiten wichtige<br />

Ansprechpersonen unter<br />

einem Dach zusammen.<br />

Sie bieten eine<br />

Anlaufstelle zu allen<br />

Fragen rund um Studienorientierung<br />

und<br />

Ausblildung.<br />

Karin Segler ist eine<br />

von ihnen und berät<br />

Jugendliche im Bereich akademische<br />

Berufe Hier beantwortet Sie<br />

Fragen zu ihrer eigenen Tätigkeit.<br />

Was machen Sie in Ihrem Fachgebiet<br />

als Berufsberaterin?<br />

Ich bin als Berufsberaterin für<br />

Abiturienten in der Jugendberufsagentur<br />

Steglitz-Zehlendorf tätig.<br />

Meine Hauptaufgaben sind die<br />

Beratung von Schülerinnen und<br />

Schülern zur Orientierung und Entscheidung<br />

bis hin zur Einmündung<br />

in eine Ausbildung oder ein (duales)<br />

Studium. In den Schulen knüpfe<br />

ich schon in der Mittelstufe die<br />

ersten Kontakte, in der Oberstufe<br />

finden dann Veranstaltungen zu<br />

den beruflichen Möglichkeiten<br />

nach dem Abitur statt. In Schulsprechstunden<br />

werden die individuellen<br />

Berufswege lösungsorientiert<br />

thematisiert. Jugendliche<br />

PRIVAT<br />

Karin Segler,<br />

Berufsberaterin<br />

Motivation und Eignung zählen<br />

Die Jugendberufsagentur gibt Tipps für die richtige Berufswahl<br />

mit einem Ausbildungswunsch erhalten<br />

Bewerbungsadressen und<br />

auf Wunsch auch Unterstützung<br />

bei den Bewerbungsschreiben.<br />

Für ausführliche Beratungen kommen<br />

die Jugendlichen<br />

zu mir in die Agentur.<br />

Des Weiteren führe<br />

ich Informationsveranstaltungen<br />

zu verschiedenen<br />

Themen im BiZ<br />

(Berufsinformationszentrum)<br />

durch.<br />

Wie beraten Sie Jugendliche<br />

auf dem Weg in<br />

die erste Ausbildung?<br />

Zum wem passt ein Studium,<br />

zu wem eher die<br />

klassische Lehre?<br />

Die Studienberatung macht einen<br />

großen Teil meiner Beratungstätigkeit<br />

aus. Schülerinnen und<br />

Schüler,die schon in der Schulzeit<br />

sehr an theoretischen Inhalten<br />

interessiert sind, finden ihre Zukunft<br />

eher in einem Studium. Eine<br />

Ausbildung kann ein sinnvoller<br />

Einstieg ins Berufsleben sein. Wer<br />

die Nähe zur Praxis sucht, ist in<br />

einer betrieblichen (dualen) Ausbildung<br />

gut aufgehoben.<br />

Welche Fragen helfen Ihnen dabei,<br />

hinter die Berufswünsche junger<br />

Menschen zu kommen?<br />

Um die beruflichen Erwartungen<br />

der Jugendlichen kennenzulernen,<br />

thematisiere ich ihre Interessen,<br />

Kompetenzen und Potentiale.<br />

Wichtig ist auch ihr persönliches<br />

Umfeld. Ich habe die Möglichkeit<br />

Testverfahren zunutzen und auch<br />

die Unterstützung bei der Berufswahl<br />

durch Experten der Agentur<br />

für Arbeit einzuholen.<br />

Gibt es besonders gefragte Berufe<br />

unter Jugendlichen?<br />

Sehr viele Jugendliche interessieren<br />

sich für den Medien- und<br />

Eventbereich sowie die Immobilienbranche.<br />

Im Studienbereich<br />

sind weiterhin Psychologie und<br />

Medizin sehr gefragt.<br />

Welche Empfehlungen können Sie<br />

für die zukünftige Berufswahl geben?<br />

An erster Stelle stehen weiterhin<br />

Motivation und Eignung für ein<br />

Berufsziel. Aber auch die Gegebenheiten<br />

und die Entwicklungen auf<br />

dem Arbeitsmarkt, zum Beispiel<br />

Digitalisierung sollte in die Überlegungen<br />

mit einbezogen werden.<br />

Wie bilden Sie sich fort und bleiben<br />

auf dem Laufenden?<br />

GETTYIMAGES/ANTONIOGUILLEM<br />

Ich nehme an Betriebsbesuchen<br />

bei <strong>Berliner</strong> Unternehmen<br />

teil, besuche Hochschulinformationstage<br />

der Universitäten<br />

und Hochschulen in Berlin und<br />

Brandenburg. Außerdem finden<br />

in der Agentur für Arbeit regelmäßig<br />

Seminare statt. Informationsmöglichkeiten<br />

gibt es<br />

zudem auch in den Portalen der<br />

Arbeitsagentur.<br />

Interview: Jürgen-M. Edelmann<br />

Seniorenstiftung Prenzlauer Berg<br />

Gürtelstraße 33 I10409 Berlin


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Eingang


Samstag, 29.09.2018 (10:00 -16:00Uhr)<br />

Zeit Thema Referent/in Aussteller<br />

Vorträge<br />

10:05 -10:25<br />

Kick-Off: Der Leitfadenfüreinen<br />

erfolgreichen Messebesuch!<br />

Julia Fondalinski<br />

JF MESSEKONZEPT GmbH & Co. KG<br />

10:35 -11:05 Robert Helm-Pleuger Eurodesk Deutschland<br />

11:15 -11:45 Barbara Skoda-Busch<br />

Abbey Road Institute GmbH<br />

11:55 -12:25 nicht benannt<br />

Bundesamt für Verfassungsschutz<br />

13:25 -13:55 Oberleutnant zurSeeSchade Schade<br />

Bundeswehr<br />

14:05 -14:35 Alexander Rubbel<br />

Internationale Hochschule für Wirtschaft,<br />

Technik und Kultur GmbH<br />

14:45 -15:15 Sabine Carras<br />

IT-Dienstleistungszentrum Berlin<br />

15:25 -15:55 SarahHabicht EF Education First

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