25.09.2018 Aufrufe

Nachbarschaft / dérive - Zeitschrift für Stadtforschung, Heft 73 (4/2018)

Ist Nachbarschaft mehr als ein räumliches Nebeneinander? Die Beiträge zum dérive-Schwerpunktheft Nachbarschaft (Heft 73, Oktober-Dezember 2018) setzen sich mit der Frage, welche Potenziale und Chancen auf der Ebene der Nachbarschaft für Demokratisierung und Teilhabe, für die Stärkung der StadtbürgerInnenschaft und des sozialen Zusammenhalts sowie für nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Wandel vorhanden sind, auseinander. Welche politischen, wirtschaftlichen und planerischen Strukturen fördern eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen selbstorganisierten Initiativen, Politik und Verwaltung? Welche KomplizInnenschaften lassen sich auf lokaler Ebene schließen, um gemeinsam lebenswerte Stadtteile zu schaffen? Wie kann eine Ökonomie des Alltags aussehen, die lokale Strukturen stärkt, sinnstiftende Tätigkeit befördert und sich am Bedarf der Nachbarschaften orientiert? Welche Räume braucht eine lebendige Zivilgesellschaft? Die inhaltliche Reise geht vom Nordbahnviertel in Wien über das Kottbusser Tor und den Mehringplatz in Berlin, Brooklyn und die Kleinstädte Neuenglands bis zu den Comunas in Venezuela. Das Heft kann hier https://shop.derive.at/collections/einzelpublikationen/products/heft-73 bestellt werden.

Ist Nachbarschaft mehr als ein räumliches Nebeneinander? Die Beiträge zum dérive-Schwerpunktheft Nachbarschaft (Heft 73, Oktober-Dezember 2018) setzen sich mit der Frage, welche Potenziale und Chancen auf der Ebene der Nachbarschaft für Demokratisierung und Teilhabe, für die Stärkung der StadtbürgerInnenschaft und des sozialen Zusammenhalts sowie für nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Wandel vorhanden sind, auseinander. Welche politischen, wirtschaftlichen und planerischen Strukturen fördern eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen selbstorganisierten Initiativen, Politik und Verwaltung? Welche KomplizInnenschaften lassen sich auf lokaler Ebene schließen, um gemeinsam lebenswerte Stadtteile zu schaffen? Wie kann eine Ökonomie des Alltags aussehen, die lokale Strukturen stärkt, sinnstiftende Tätigkeit befördert und sich am Bedarf der Nachbarschaften orientiert? Welche Räume braucht eine lebendige Zivilgesellschaft? Die inhaltliche Reise geht vom Nordbahnviertel in Wien über das Kottbusser Tor und den Mehringplatz in Berlin, Brooklyn und die Kleinstädte Neuenglands bis zu den Comunas in Venezuela. Das Heft kann hier https://shop.derive.at/collections/einzelpublikationen/products/heft-73 bestellt werden.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LEONHARD PLANK<br />

FOUNDATIONAL<br />

Economy<br />

Die Infrastruktur des alltäglichen Lebens<br />

Alltagsökonomie, Infrastruktur,<br />

kollektiver Konsum, Wertschöpfung, Finanzialisierung,<br />

Commons, Munizipalismus, De-Growth<br />

Crest Hardware Art Show, 2012<br />

(siehe auch den Artikel Die <strong>Nachbarschaft</strong><br />

zusammenschrauben S. 45-52); Foto: Garrett Ziegler<br />

»Paving for Pizza« heißt die marketingtechnisch zweifellos<br />

erfolgreiche Kampagne der seit kurzem weltweit größten Pizza-<br />

Kette Domino’s. Dabei stellen die Pizzabäcker aus Michigan<br />

ausgewählten US-Gemeinden in Aussicht, sich einmalig mit<br />

5.000 US-Dollar an der Reparatur von Schlaglöchern und<br />

anderen Straßenunebenheiten zu beteiligen. Ganz ohne Gegenleistung<br />

geht das freilich nicht: Im Gegenzug müssen die ausgebesserten<br />

Stellen mit dem Logo der Pizza-Kette sowie dem<br />

Spruch »Oh yes we did« versehen werden. Im Gegensatz<br />

zu kreativen Aktionen von BürgerInnen (z.B. Bepflanzung der<br />

Schlaglöcher, Graffiti), die auf das Fehlen regelmäßiger<br />

Instandhaltung von Straßen hinweisen, hat es diese Kampagne<br />

zu nationaler Aufmerksamkeit gebracht. Vermutlich nicht<br />

zuletzt, weil sie exemplarisch die Vorstellungen der Trump-<br />

Administration und ihres Infrastructure Incentives Program verkörpert.<br />

Damit sollen signifikante, private Kapitalströme durch<br />

Public-Private-Partnerships zur Modernisierung der maroden<br />

US-Infrastruktur aktiviert werden.<br />

Aber auch auf dieser Seit des Atlantiks ist im Bereich<br />

der Infrastruktur nicht alles rosig. Dies trifft nicht zuletzt die<br />

kommunale Ebene in Österreich und Deutschland. Am Beispiel<br />

Deutschland lässt sich dies auch grob quantifizieren. Auf Basis<br />

des jüngsten Kommunalpanels <strong>2018</strong> schätzen die Kreditanstalt<br />

<strong>für</strong> Wiederaufbau (KfW) und das Deutsche Institut <strong>für</strong> Urbanistik<br />

(Difu) den Investitionsrückstand auf rund 159 Milliarden<br />

Euro. In etwa 48 Milliarden Euro entfallen dabei auf den<br />

Bereich Schulen und Bildungsinfrastruktur. Die notwendigen<br />

Investitionen des Bundes und der Länder (z.B. Breitbandausbau,<br />

Verkehrsinvestitionen <strong>für</strong> eine Mobilitätswende oder Spitäler)<br />

sind hier noch gar nicht berücksichtigt. Auch wenn diese<br />

Investitionsrückstände räumlich unterschiedlich stark ausgeprägt<br />

sind, kann festgehalten werden, dass Deutschland insgesamt<br />

von seiner Substanz lebt.<br />

42<br />

<strong>dérive</strong> N o <strong>73</strong> — NACHBARSCHAFT

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!