18.09.2018 Aufrufe

HERBSTKÜCHE

Umfang: 42 Seiten. Wer die Wildküche liebt, wird in dieser Ausgabe fündig. Ich stelle eine schöne Auswahl feiner Wildgerichte vor – von Hasenpfeffer bis Rehgulasch. Selbstverständlich mit Tipps, welche Weine zu den vorgestellten Herbstgerichten am besten harmonieren. Nicht zu vergessen den Bericht über die neuen Wermutmacher. Außerdem gibt es viele Anregungen, die gesammelten und geernteten Beeren und Früchte zu Marmeladen, Chutneys und Kompott weiterzuverarbeiten, um das ganze Jahr etwas davon zu haben. Die Fans von Pizza und Quiche kommen ab Seite 24 auf ihre Kosten. Hier stehen herbstliche Rezeptideen für die Fans einer gesundheitsbewussten Küche: Low-Carb, Slow-Carb und Vegan.

Umfang: 42 Seiten. Wer die Wildküche liebt, wird in dieser Ausgabe fündig. Ich stelle eine schöne Auswahl feiner Wildgerichte vor – von Hasenpfeffer bis Rehgulasch. Selbstverständlich mit Tipps, welche Weine zu den vorgestellten Herbstgerichten am besten harmonieren. Nicht zu vergessen den Bericht über die neuen Wermutmacher. Außerdem gibt es viele Anregungen, die gesammelten und geernteten Beeren und Früchte zu Marmeladen, Chutneys und Kompott weiterzuverarbeiten, um das ganze Jahr etwas davon zu haben. Die Fans von Pizza und Quiche kommen ab Seite 24 auf ihre Kosten. Hier stehen herbstliche Rezeptideen für die Fans einer gesundheitsbewussten Küche: Low-Carb, Slow-Carb und Vegan.

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DIE WERMUTMACHER<br />

Geheime Rezepturen<br />

Nachdem Gin kein Geheimtipp mehr ist, weil allerorten neue Ginmarken auf<br />

den Markt schwemmen, scheint nun ein neuer, geheimnisvoller Stern am Spirituosenhimmel<br />

aufzugehn – Wermut. Das Getränk fließt von der internationalen<br />

Barszene nun auch zu uns ins Glas.<br />

Wermut, der aromatisierte, aufgespritete<br />

Wein genießt im Grunde heute eine Renaissance.<br />

Überspringen wir die Antike, in<br />

der es bereits mit Kräutern aromatisierte<br />

Weine gab, liegen die Ursprünge des<br />

Wermuts in Italien des 18. Jahrhunderts.<br />

Als sein Erfinder wird Antonio Benedetto<br />

Carpano genannt, der nach einem Getränk<br />

für die Damenwelt suchte. Inspiration fand<br />

er in Rezepturen von Mönchen aus seiner<br />

Heimat. 1786 begann er seinen roten,<br />

süßen Weinlikör, den er Wermut nannte,<br />

zu vermarkten. Wermut – auch Vermouth<br />

genannt – erlangte so auch in Frankreich<br />

eine große Beliebtheit. In Turin jedoch entwickelte<br />

sich eine regelrechte Hochburg<br />

von Wermut-Produzenten. Als das Getränk<br />

schließlich unter dem Markennamen<br />

Martini auf der Bildfläche erschien, wurde<br />

es weltweit ein Begriff. Der gleichnamige<br />

Cocktail, aus Gin und Wermut, wird wiederum<br />

gern mit dem Wodka-Martini-Klassiker<br />

aus den James Bond Filmen verwechselt.<br />

In dem 1953 erschienenen Bond-Film<br />

„Casino Royale“, ließ sich der Geheimagent<br />

einen „Martini“ servieren. Danach begann<br />

der Siegeszug des Cocktails um die Welt,<br />

doch irgendwann wurde es wieder still um<br />

Martini und vor allem um Wermut. Fans<br />

der französischen Küche entdeckten, dass<br />

man Noilly Prat – einen trockenen französischen<br />

Wermut – zum Verfeinern von<br />

Saucen verwenden kann. Als Aperitif wurde<br />

er jedoch eher kaum getrunken. Martini<br />

& Rossi, seit 1993 zur Bacardi-Gruppe gehörend,<br />

kontrolliert heute die Produktion<br />

der Marke Noilly Prat.<br />

Die heutigen Wermuts, die meist von wagemutigen<br />

Winzern und Brennmeistern<br />

gemacht werden, haben mit dem italienischen,<br />

eher süßen Martini, wenig zu tun,<br />

sie orientieren sich eher an der trockenen,<br />

französischen Variante. Akribische Tüfteleien<br />

mit Gewürzen und Kräutern – ähnlich<br />

wie bei der Gin-Herstellung – sorgen für<br />

individuelle Noten in jedem Wermut. Ein<br />

Kraut hingegen darf nicht fehlen: das Wermutkraut<br />

(Artemisia absinthium). Es verleiht<br />

dem Wermut seine charakteristische<br />

herbale Note. Drei botanische Arten dürfen<br />

verwendet werden: Arthemisia vulgaris<br />

für erfrischende Noten, die Arthemisia<br />

absinthum, nach der auch der Absinth benannt<br />

wurde, bringt herbale Noten. Arthemisia<br />

Pontica wiederum sorgt für Bitterkeit.<br />

Die weiteren verwendeten Botanicals werden<br />

als Betriebsgeheimnis streng gehütet.<br />

Sie entscheiden schließlich darüber,<br />

wie gut ein Wermut bei den Genießern<br />

ankommt. In der globalen, trendigen Barszene<br />

kommt Wermut bereits seit ein paar<br />

Jahren wieder sehr gut an. Es ist an der<br />

Zeit, das Getränk besser kennenzulernen!<br />

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