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4 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de | 8,50 € | 27. JAHRGANG | JULI <strong>2008</strong> | 3993<br />

4 | <strong>2008</strong><br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

Havarie-Kongress<br />

der IVR<br />

Hafenforum auf<br />

der CEMAT<br />

1. Karlsruher<br />

Hafenkongress


www.taube.de<br />

90 Jahre Dienst am K<strong>und</strong>en<br />

Reederei Schwaben GmbH<br />

1918 - <strong>2008</strong><br />

Als Dienstleistungsunternehmen mit 90-jähriger Markterfahrung fungiert die Reederei<br />

Schwaben GmbH nicht nur für ihre Muttergesellschaft, die Südwestdeutsche Salzwerke<br />

AG, Heilbronn, sondern auch für viele andere namhafte Auftraggeber als zuverlässiges<br />

Bindeglied bei der Umsetzung von oftmals komplexen Logistikkonzepten. Dabei werden<br />

besonders die Just-in-time-Verkehre der eigenen, modernen Binnenschiffsflotte, die<br />

Vielseitigkeit der trimodalen Umschlagsanlagen in Heilbronn <strong>und</strong> Stuttgart sowie die<br />

kurzen <strong>und</strong> direkten Kommunikationswege geschätzt <strong>und</strong> honoriert.<br />

Ob im Bereich Binnenschifffahrt, Befrachtung, Umschlag, Warehousing oder<br />

Transportlogistik:<br />

Testen Sie uns, wir sind für Sie da!<br />

Bereich Binnenschifffahrt/Verwaltung:<br />

Salzgr<strong>und</strong> 67 ▪ 74076 Heilbronn ▪ Telefon: (07131) 6494-1854 ▪ Fax: (07131) 6494-1857<br />

Umschlagsbetrieb Heilbronn:<br />

Hafenstr. 19-21 ▪ 74076 Heilbronn ▪ Telefon: (07131) 9950-41 ▪ Fax: (07131) 179624<br />

Umschlagsbetrieb Stuttgart:<br />

Am Westkai 11 ▪ 70327 Stuttgart ▪ Telefon: (0711) 3276-230 ▪ Fax: (0711) 329343<br />

www.reedereischwaben.de ▪ info@reedereischwaben.de


Goldene Zeiten für<br />

Schiff <strong>und</strong> Hafen?<br />

Die unaufhaltsam steigenden Ölpreise wirbeln auch die Logistikmärkte<br />

kräftig durcheinander. Logistikketten, die auf Ölpreisen von 70 $<br />

je Barrel vor einem Jahr basieren, werden angesichts aktueller Preise<br />

von 140 bis 150 $ Makulatur. Anlässlich des 1. Karlsruher Hafenkongresses<br />

Anfang Juni sagte deshalb Professor Dr. Gerd Aberle dem<br />

Verkehrssystem Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Wasserstraßen goldene Zeiten<br />

voraus. Während die zu erwartenden Verkehrsmengenzuwächse mangels<br />

freier Kapazitäten weder von der Straße noch von der Schiene<br />

zu bewältigen seien, habe die Binnenschifffahrt reichlich freie Kapazitäten<br />

in der Infrastruktur, so Aberle: „Wenn es die Alternative eines<br />

ungebrochenen Verkehrs nicht mehr gibt, müssen wir lieber Umwege<br />

fahren, als gar nicht mehr.“ Auch aufgr<strong>und</strong> der Klimaschutzdebatte<br />

bekomme die Wasserstraße eine neue Wertigkeit. Dabei müssten die<br />

Binnenhäfen zunehmend als logistische Dienstleistungszentren auftreten,<br />

die nicht nur Seehafen-Hinterlandfunktionen sondern auch<br />

produktionswirtschaftliche Aufgabenstellungen übernehmen. „Entwicklungspotenziale<br />

gibt es vor allem für trimodale Binnenhäfen mit<br />

einer leistungsfähigen Infrastrukturanbindung, Flächenverfügbarkeit<br />

<strong>und</strong> einer standortgünstigen großräumigen Lage“, so Aberle.<br />

Bestätigt werden Aberles Thesen durch die Aussagen des jetzt veröffentlichten<br />

Gutachtens der Planco Consulting zum „verkehrswirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Vergleich der Verkehrsträger Straße,<br />

Bahn <strong>und</strong> Wasserstraße“. Danach verfügen alle wichtigen Binnenwasserstraßen<br />

über erhebliche Kapazitätsreserven sowohl gegenwärtig<br />

als auch mit den prognostizierten Aufkommenszuwächsen im Jahre<br />

2015. Die Binnenschifffahrt weist heute den geringsten spezifi schen<br />

Energieverbrauch aller Landverkehrsträger auf <strong>und</strong> bei der künftigen<br />

Entwicklung des Energieverbrauchs sei durch Indienststellung größerer<br />

Binnenschiffe bis zum Jahr 2025 eine weitere Verminderung des<br />

Treibstoffverbrauchs möglich. Bei der Analyse der externen Effekte ist<br />

die Binnenschifffahrt mit Abstand erster Sieger. So liegen die externen<br />

Kosten der Binnenschifffahrt durchschnittlich um 83% unter denen<br />

des Straßenverkehrs <strong>und</strong> um 70% unter denen des Eisenbahngüterverkehrs.<br />

Bei der Analyse der betriebswirtschaftlichen Transportkosten<br />

liegt das Binnenschiff trotz Vor- <strong>und</strong> Nachlaufkosten im Containerverkehr<br />

um 50% günstiger als der LKW <strong>und</strong> um 30% günstiger als die<br />

Bahn, während der Kostenvorteil im Massengutverkehr gegenüber dem<br />

Lkw bei 80% <strong>und</strong> der Bahn bei 25% liegt. Negativ fällt hingegen die<br />

Analyse der Altersstruktur der Binnenwasserstraßen aus, die deutlich<br />

ungünstiger als die der Schiene <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esfernstraßen ist. Dies ist vor<br />

allem darauf zurückzuführen, dass die Bruttoanlageinvestitionen in die<br />

Wasserstraßen im Vergleich zu B<strong>und</strong>esfernstraßen <strong>und</strong> Schienen im<br />

Zeitraum 1991 bis 2004 deutlich unterproportional gestiegen sind.<br />

So erfreulich Aberles Zukunftsprognosen <strong>und</strong> die wissenschaftlich<br />

erarbeiteten Ergebnisse des Planco-Gutachtens auch sind – bis zum<br />

Anbruch goldener Zeiten bei Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Binnenhäfen ist<br />

es noch ein weiter Weg. Politik <strong>und</strong> Unternehmer müssen bis dahin an<br />

vielen Stellen Schularbeiten erledigen, die in der Vergangenheit immer<br />

wieder aufgeschoben wurden. So hält auch Aberle ein sofortiges Umschwenken<br />

auf transportökonomisch günstigere Logistikketten mit<br />

dem System Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Binnenhäfen für nicht realisierbar,<br />

4|<strong>2008</strong><br />

EDITORIAL<br />

denn es würde auch dieses vor<br />

Kapazitätsprobleme stellen.<br />

In der Tat stoßen viele Binnenhäfen<br />

an die Grenzen des<br />

Wachstums, da sie kaum Expansionsfl<br />

ächen zur Verfügung haben <strong>und</strong> ihnen vorhandene Flächen<br />

häufi g von Stadtplanern für alternative Wohn- <strong>und</strong> Gewerbenutzungen<br />

streitig gemacht werden. Darüber hinaus machen vielen Hafenstandorten<br />

verschärfte gesetzliche Aufl agen wie Lärmschutz oder Feinstaub<br />

zu schaffen <strong>und</strong> verhindern die Ausweitung des Umschlagsgeschäfts<br />

oder die Neuansiedlung von Hafennutzern. Zu Recht fordern daher die<br />

Hafenbetreiber eine Bewusstseins- <strong>und</strong> Verhaltensänderung bei den<br />

kommunalen Behörden <strong>und</strong> Unterstützung von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern bei<br />

der Bestandssicherung <strong>und</strong> Ausweitung ihrer Aktivitäten.<br />

Die sukzessive Erhöhung der Budgetansätze für den Wasserstraßenausbau<br />

in der laufenden Legislaturperiode lässt einen erfreulichen<br />

Sinneswandel der jetzigen B<strong>und</strong>esregierung zu Gunsten des Systems<br />

Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Binnenhäfen erkennen, der sich allerdings nicht<br />

in einer adäquaten Berücksichtigung im Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong><br />

Logistik des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums niederschlägt. Nach wie vor<br />

drückt sich das SPD-geführte Verkehrsministerium aus falscher parteipolitischer<br />

Rücksichtnahme um längst fällige Entscheidungen zum<br />

Ausbau der Donau zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen. Darüber hinaus<br />

müssten die beschlossenen Ausbaumaßnahmen an Mosel, Neckar,<br />

Weser <strong>und</strong> Elbe zeitlich zügiger durchgeführt werden, was eine weitere<br />

deutliche Erhöhung der Mittelansätze erfordert. Nur wenn die<br />

B<strong>und</strong>esregierung die auch im Wasserstraßensystem vorhandenen ‚Flaschenhälse’<br />

zügig <strong>und</strong> gezielt beseitigt, lassen sich die vielbeschworenen<br />

Kapazitätsreserven der Binnenwasserstraßen aktivieren.<br />

Eine weitere Vorraussetzung, um mehr Mengen auf der Wasserstraße<br />

zu befördern, ist die dringend notwendige Erneuerung <strong>und</strong> Modernisierung<br />

der deutschen Binnenschiffsfl otte. Als Ursache für die<br />

veraltete Flottenstruktur in Deutschland macht das Planco Gutachten<br />

eindeutig staatlich begründete Wettbewerbsverzerrungen zulasten<br />

deutscher Binnenschifffahrtsunternehmen verantwortlich. Auch hier<br />

ist politisches Handeln angesagt. Mit einer weiteren Verbesserung der<br />

Ausgestaltung des § 6 b EStG nach niederländischem Muster <strong>und</strong> der<br />

Finanzierungshilfen für mittelständische Unternehmer durch Einführung<br />

einer Staatsgarantie sowie die Reaktivierung der bei der EU geparkten<br />

Mittel für ein wirtschaftliches Anreizsystem zur Abwrackung<br />

älteren Schiffsraums, ließen sich kurzfristig deutliche Impulse für eine<br />

Vergrößerung <strong>und</strong> Modernisierung der deutschen Binnenschiffsfl otte<br />

erreichen. Dann könnten in der Tat goldene Zeiten für das bisher allzu<br />

oft vergessene Verkehrssystem Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Binnenhäfen<br />

anbrechen. An intelligenten logistischen Konzepten, unternehmerischer<br />

Risikobereitschaft <strong>und</strong> dem Einsatzwillen des an Bord <strong>und</strong> an<br />

Land tätigen Personals soll es nicht mangeln.<br />

| 3


INHALT<br />

Impressum<br />

27. Jahrgang ISSN 0936-8396<br />

Postzeitungs-Nr.: 3993<br />

Herausgeber SUT SCHIFFAHRT UND TECHNIK<br />

<strong>und</strong> Verlag: Verlagsgesellschaft mbH<br />

Siebengebirgsstraße 14<br />

53757 Sankt Augustin<br />

Deutsachland<br />

Telefon: +49/22 41/1 48 25 17<br />

Telefax: +49/22 41/1 48 25 18<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

info@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Geschäftsführer: Dipl.-Vw. Hans-Wilhelm Dünner<br />

Offi zielles Organ: Germanischer Lloyd AG, Hamburg<br />

Chefredaktion: Diplom-Volkswirt<br />

Hans-Wilhelm Dünner<br />

Siebengebirgsstraße 14<br />

D-53757 Sankt Augustin<br />

Telefon: +49/22 41/1 48 25 17<br />

Telefax: +49/22 41/1 48 25 18<br />

Mobil: +49/171/3 08 43 46<br />

h.w.duenner@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Redaktions- Diplom Journalist (FH) Christian Grohmann<br />

volontär: c.grohmann@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Redaktion: redaktion@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Eckhardt-Herbert Arndt, Helmut Betz, Dieter Dattelzweig,<br />

Jos W. Denis, Dipl.-Ing. Ulrike Dömeland, Lutz Ehrhardt,<br />

Anja Fuchs, Dipl.-Ing. Hermann Garrelmann, Dr. Armin Gewiese, .<br />

Axel Götze-Rohen, Horst Grubert, Sylvia Guddat (Fotos), Prof. Dr.<br />

Fritz Heinrich, Sabine Lange M. A., Sebastian Mainzer, Dipl.-Ing. .<br />

Peter Pospiech, Dipl. Kfm. Karl-Michael Probst, Stephanie Herms-<br />

Ricken, Bernadette Scheurer, Dr. Siegfried Seibt, Sigrun Tausche,<br />

Dr. oec. habil. Günter Teßmann<br />

Internationale Wilfried Veldhuijzen, BeNeLux<br />

Korrespondenten: Hannu Salonoja, Finnland/Schweden<br />

Ralf Klingsieck, Frankreich<br />

Prof. Dr. David Hilling, Groß Britannien<br />

Kapitän Otto Steindl, Österreich-Donau<br />

Dipl.-Ing. oec. Heike Uhe, Polen<br />

Wilf Seifert, Schweiz<br />

Dipl. Ing. Karel Horyna, Tschechien<br />

Luftfotografi e: Modalistics GmbH, Kevelaerer Str. 111<br />

47652 Weeze, E-Mail: duisburg@modalistics.com<br />

Manuskripte: Bei Zusendung an die Redaktion wird das Einverständnis zur<br />

vollen Veröffentlichung vorausgesetzt. Für unverlangt eingehende<br />

Sendungen wird keine Haftung übernommen<br />

Anzeigen: Sylvia Guddat, SUT-Anzeigenleitung<br />

Oststraße 14, D-53173 Bonn<br />

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Telefax: +49 228/5 38 86 54<br />

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Mediadaten auch unter: www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Ab 1. 1. <strong>2008</strong> ist Anzeigenpreisliste Nr. 19 gültig<br />

Vertrieb: Marianne Fischer, SUT-Vertriebsleitung<br />

Siebengebirgsstraße 14, D-53757 Sankt Augustin<br />

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Erscheinungsweise: Februar, April, Mai, Juli, August,<br />

September, November, Dezember <strong>2008</strong><br />

Bezugspreis: Inlandsabonnement:<br />

50,- Euro (+ 7 % MwSt.), Studenten u. Rentner 30,- Euro<br />

(+ 7 % MwSt.) jährlich inkl. Versandkosten<br />

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Abbestellungen 6 Wochen vor Ende eines Berechnungszeitraumes.<br />

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Presse- E-Mail: redaktion@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

mitteilungen: Text als doc oder rtf-Dateien<br />

Fotos: cmyk, 300 dpi als jpg-Dateien<br />

Anzeigen: E-Mail: anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

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TIFF-CMYK mit mind. 300 ppi Aufl ösung<br />

Layout: Werbeatelier Conde<br />

Kreuzweidenstraße 39, 53604 Bad Honnef<br />

Tel. +49 22 24 / 91 98 408<br />

Fax +49 22 24 / 91 98 409<br />

Druck: Buersche Druckerei Dr. Neufang KG<br />

Nordring 10, 45894 Gelsenkirchen<br />

Telefon: 02 09/93 04-0, Druckverfahren Offset<br />

Der Auftraggeber der Anzeigen trägt die volle Verantwortung für den Inhalt der Anzeigen. Der<br />

Verlag lehnt jede Haftung ab. Die Verwendung von Anzeigenausschnitten oder -inhaltsteilen<br />

für die Werbung ist untersagt. Mit Namen der Autoren oder mit einem Signum gezeichnete<br />

Artikel drücken nicht in jedem Falle die Meinung der Redaktion aus. Alle Rechte der Vervielfältigung<br />

<strong>und</strong> Verbreitung sämtlicher veröffentlichter Beiträge, insbesondere auch das Recht der<br />

Übersetzung, behält sich der Herausgeber vor. Nachdruck <strong>und</strong> fotomechanische Wiedergabe<br />

(Fotokopie, Mikrokopie, Mikrofi lme u. Ä.) oder die Verwendung im Internet <strong>und</strong> anderen<br />

elektronischen Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand: Amtsgericht Siegburg HRB 8248<br />

4 |<br />

EDITORIAL<br />

Goldene Zeiten für Schiff <strong>und</strong> Hafen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 3<br />

MARKT & MELDUNGEN<br />

Persönliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 6<br />

VERKEHRSPOLITIK<br />

Schmierentheater um DB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 8<br />

Bahn-Hearings ohne Ende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />

Planco-Studie zum Verkehrsträgervergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . | 10<br />

EU-Harmonisierung für die Binnenschifffahrt überfällig . . . . . . . . | 11<br />

Rahmenbedingungen für die Binnenschifffahrt in Belgien,<br />

Deutschland, Frankreich <strong>und</strong> den Niederlanden . . . . . . . . . . . . . . . | 12<br />

MESSEN & KONGRESSE<br />

Offi zielles Mitteilungsorgan<br />

des Germanischen Lloyd AG für<br />

die Binnenschifffahrt Europas<br />

CeMAT <strong>2008</strong>: Interessen, Lesitungen <strong>und</strong> Verkehre bündeln . . . | 14<br />

CeMAT <strong>2008</strong>: Podiumsdiskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 16<br />

Georg Hötte übernimmt IVR-Präsidentschaft . . . . . . . . . . . . . . . | 17<br />

IVR-Workshop: Staus schnell beseitigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 18<br />

SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

ADN versus ANDR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 20<br />

Deutsche Tankschifffahrt: Sorgenkind mit Lichtblicken . . . . . . . | 22<br />

Porträt Tanker Transport Services GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 23<br />

Vom Tankschiffer zum Kreuzfahrtschiffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 24<br />

Erfolgreiche Messe Gorinchem für Wessels . . . . . . . . . . . . . . . . . | 25<br />

BP verunsichert Tankschiffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 26<br />

Vernunft oder Jugendwahn? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 26<br />

BfS erweitert Aktionsfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 27<br />

Koninklijke Schuttevaer: Dunkle Wolken am Horizont . . . . . . . . | 28<br />

Neuer Autosteiger in Köln eingeweiht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 29<br />

100 Jahre Gebrüder Buchloh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 30<br />

RECHT & SCHIFFFAHRT<br />

Haftung bei Schiffsunfällen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 31<br />

TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN<br />

OBERRHEIN & NECKAR<br />

1. Karlsruher Hafenkongress: Oberrheinhäfen im Fokus . . . . . . | 32<br />

SUT-Interview: Podiumsdiskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 35<br />

Schweizerische Rheinhäfen: Tor zu Schweiz <strong>und</strong> Alpentransit . . | 36<br />

Gute Noten für Spediteure der Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 38<br />

Stahlzentrum Basel-Birsfelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 39<br />

Frischer Wind in Ludwigshafen <strong>und</strong> Wörth . . . . . . . . . . . . . . . . . | 40<br />

54. Schiffertag in Speyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 41<br />

Neckarausbau zur Großschifffahrtsstraße . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 42<br />

Neue „Rhein-Hamburg-Linie“ für Schwerkolli . . . . . . . . . . . . . . . | 44<br />

40 Jahre Hafen Plochingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 45<br />

4|<strong>2008</strong>


Druckaufl age<br />

Nr. 3/<strong>2008</strong><br />

6.750 Exemplare<br />

50 Jahre Hafen Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 46<br />

Stuttgart erhält Partyfl oß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 49<br />

90 Jahre Reederei Schwaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 50<br />

HAFEN & TRANSPORT INTERMODAL<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ | 52-57<br />

Innovationen von CVS Ferrari <strong>und</strong> Mafo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 52<br />

Minicontainer aus dem Containershop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 53<br />

Koppe Logistics – neuer Befrachter am Mittellandkanal . . . . . . . | 53<br />

Ennshafen steuert Offensivkurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 54<br />

Fachkonferenz Kombinierter Verkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 56<br />

‚Chinesisches‘ Wachstum in Paris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 58<br />

Le Havre <strong>und</strong> Duisburg kooperieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 60<br />

AIS Pionier duisport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 61<br />

Schenker-Logistikzentrum im logport Duisburg . . . . . . . . . . . . . . | 62<br />

40 Jahre Elbehafen Brunsbüttel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 63<br />

50.000. Container für Rasselstein in Andernach . . . . . . . . . . . . . | 64<br />

ELA-Container liefert Raumsystem für RoRo-Schiff . . . . . . . . . . | 65<br />

SecuraConcept sorgt für Sicherheit im Hafen <strong>und</strong> an Bord . . . . | 66<br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Nina Ruge tauft Premicon Queen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 67<br />

Hercules XIV. r<strong>und</strong>erneuert: IMPERIAL investiert in Schubfl otte | 68<br />

MS PERGAMON für Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 70<br />

SCHUBEXPRESS 10 für Container in Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . | 72<br />

MS AUGSBURG zurück auf dem Ammersee . . . . . . . . . . . . . . . . . | 74<br />

SSS ARKONA fährt Deutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 76<br />

GL Academy: Seminar für die Binnenschifffahrt . . . . . . . . . . . . . | 77<br />

Fähre RHEINTAL verbindet Bingen <strong>und</strong> Rüdesheim . . . . . . . . . . . | 78<br />

Schiffsdieseltechnik Kiel am neuen Standort . . . . . . . . . . . . . . . . | 80<br />

Zeppelin investiert am Standort Achim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 81<br />

MARKTPLATZ<br />

Marktplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 48, 84<br />

Stellenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 5, 20, 22, 34, 35, 84<br />

Schiffsbörse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 82, 83<br />

Einkaufsbörse | Buyer‘s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 85-91<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Der Gesamtaufl age liegt ein Prospekt des Haus der <strong>Technik</strong>, Außendienst der<br />

RWTH Aachen, Essen zum Binnenhafenkongress <strong>2008</strong> bei<br />

| 5


PERSÖNLICHES<br />

Theo Dahmen<br />

65 Jahre<br />

| THEODOR DAHMEN<br />

Theodor Dahmen, Prokurist bei der EWT<br />

<strong>Schiffahrt</strong>sgesellschaft mbH (EWT) feierte<br />

am 8. Juni seinen 65. Geburtstag<br />

<strong>und</strong> geht zum Jahresende in den Ruhestand.<br />

„EW-Theo“ ist ein Urgestein<br />

der deutschen Binnenschifffahrt. Am<br />

1.4.1958 begann er seine Ausbildung<br />

bei der NESKA <strong>Schiffahrt</strong>s- <strong>und</strong> Speditionskontor<br />

GmbH in Duisburg <strong>und</strong> machte in den fünf Jahrzehnten<br />

seither so manche Veränderung mit. 1982 wechselte der Name<br />

seines Arbeitgebers: durch die Ausgliederung der Schifffahrtsabteilung<br />

aus der NESKA entstand die EWT. Mit dem Aufkommen der<br />

Schubschifffahrt wurde zugleich das Ende der Schleppschifffahrt<br />

eingeläutet. Theo Dahmen begleitete den Wechsel <strong>und</strong> die kontinuierliche<br />

Modernisierung der Binnenschifffahrt. Disponiert <strong>und</strong><br />

befrachtet hat Dahmen fast alles, was den Rhein zu Berg <strong>und</strong> zu<br />

Tal fuhr: von der 97 t kleinen Nussschale, über den 4200 t großen<br />

Schleppkahn bis hin zu den 12.000 t Schubverbänden der EWT.<br />

Dahmen erhielt 1973 Handlungsvollmacht <strong>und</strong> wurde 1982 zum<br />

Prokuristen bestellt. ■ ag<br />

| BILD: GÖTZE<br />

Dr. Robert Wassmer<br />

neuer CEO bei Gottwald<br />

Der Beirat der Gottwald Port Technology GmbH hat die Erweiterung<br />

der Geschäftsführung beschlossen <strong>und</strong> Dr. Robert Wassmer (44) mit<br />

Wirkung zum 1. Juni zum Chief Executive Offi cer (CEO) bestellt. Dr.<br />

Wassmer wird gleichzeitig Leiter des Segments Hafentechnologie<br />

<strong>und</strong> Mitglied des Group Managements der Konzernführungsgesellschaft<br />

Demag Cranes AG. Der bislang alleinige Gottwald Geschäftsführer<br />

Dr. Mathias Dobner (47) wird zukünftig in der Geschäftsführung<br />

die Aufgaben eines Chief Operating Offi cers (COO) <strong>und</strong><br />

eines Chief Technical Offi cers (CTO) wahrnehmen. Ebenfalls neu in<br />

die Geschäftsführung wurde Stefan Weckermann (41) bestellt <strong>und</strong><br />

zum Chief Financial Offi cer (CFO) ernannt. Weckermann war bislang<br />

Karl-Heinz Büche<br />

31.10.1939 - 07.06.<strong>2008</strong><br />

Jeder lenkt in seiner Weise seinen Kurs so gut er kann.<br />

Einmal endet jede Reise, legt das Schiff im Hafen an.<br />

Viel hat man sich vorgenommen,<br />

manche Fahrt noch eingeplant.<br />

Einmal wird die letzte kommen,<br />

oftmals früher als man ahnt.<br />

Der allerletzte Kurs jedoch wird von Höherem gelenkt,<br />

Deine Mannschaft in Gedanken immer an Dich denkt.<br />

Anna Büche <strong>und</strong> Familie<br />

als Leiter des Konzerncontrollings der Demag Cranes AG bereits in<br />

Personalunion für den kaufmännischen Bereich der Gottwald Port<br />

Technology GmbH verantwortlich. ■ Dü<br />

| DR. ROBERT WASSMER | DR. MATHIAS DOBNER | STEFAN WECKERMANN<br />

Michael Behrendt neuer<br />

Leiter der B<strong>und</strong>esanstalt<br />

für Gewässerk<strong>und</strong>e in<br />

Koblenz<br />

| MICHAEL BEHRENDT<br />

Zum 1. Juni wurde Ministerialrat Dipl.-<br />

Ing. Michael Behrendt (49) zum Leiter<br />

der B<strong>und</strong>esanstalt für Gewässerk<strong>und</strong>e<br />

in Koblenz bestellt. Behrendt will sich<br />

der nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Vernetzung der BfG zur weiteren Stärkung<br />

als Kompetenzzentrum für die<br />

gewässerk<strong>und</strong>lichen <strong>und</strong> ökologischen Fragestellungen im <strong>und</strong> am<br />

Gewässer widmen. Hierzu gehören die ökologischen Herausforderungen,<br />

die mit der Arbeit für das Verkehrssystem Wasserstraße/<br />

Schiff verb<strong>und</strong>en sind - darunter Impulse aus den EU-Regularien<br />

<strong>und</strong> die Auswirkungen der Erderwärmung auf Niederschlag <strong>und</strong> Abfl<br />

uss in den zehn mit Deutschland unmittelbar verknüpften Flussgebietseinheiten.<br />

www.bafg.de. ■ Dü<br />

Bilder: SVS<br />

Heinrich Beckmann neuer<br />

LHG-Geschäftsführer<br />

Die Gesellschafterversammlung der<br />

Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH<br />

(LHG) hat Heinrich Beckmann (46)<br />

mit Wirkung zum 1. Juli als weiteren<br />

LHG-Geschäftsführer neben Hans-<br />

Gerd Gieleßen bestellt. Beckmann<br />

wird u.a. für Finanzen, Controlling | HEINRICH BECKMANN<br />

<strong>und</strong> Personal zuständig sein. Der<br />

Diplom-Kaufmann war zuletzt seit November 2004 Sprecher der<br />

Geschäftsführung der DB AutoZug GmbH. ■ Lutz Ehrhardt<br />

Catherine Trautmann neue Präsidentin der<br />

Hafenverwaltung Strasbourg<br />

Am 15. Mai hat der Verwaltungsrat des Port autonome de Strasbourg<br />

Catherine Trautmann zur Präsidentin <strong>und</strong> Nachfolgerin von<br />

Robert Grossmann gewählt. Trautmann ist Abgeordnete im europäischen<br />

Parlament <strong>und</strong> Angehörige des Stadtrates. Als Vizepräsidentin<br />

des Gemeindeverb<strong>und</strong>s Strasbourg ist Trautmann außerdem für<br />

6 | 4|<strong>2008</strong>


| CATHERINE TRAUTMANN<br />

Matthias Raith<br />

verlässt CTL<br />

Matthias Raith (58) hat genau ein<br />

Jahr nach Dienstantritt sein Vorstandsmandat<br />

bei dem polnischen<br />

Eisenbahnverkehrsunternehmen CTL<br />

niedergelegt. Unterschiedliche Auffassungen<br />

mit dem Eigentümer Bridgepoint<br />

über die weitere Entwicklung<br />

des Konzerns <strong>und</strong> mangelnde Bereit-<br />

| MATTHIAS RAITH<br />

stellung zuvor zugesagter Investitionsmittel waren für Raith Anlass,<br />

das private polnische Bahnunternehmen zu verlassen. Raith, der<br />

zuvor die Essener Rail4chem zu einer der führenden europäischen<br />

Privatgüterbahnen aufgebaut hatte, zählt zu den profi liertesten<br />

Kennern der Bahnszene in Europa. ■ Dü<br />

Joyce Bliek<br />

managt Container<br />

in Rotterdam<br />

| JOYCE BLIEK<br />

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat Joyce<br />

Bliek die Leitung des Containerbereichs<br />

übertragen. Sie ist erster Ansprechpartner<br />

für die Aktivitäten des Hafentriebs,<br />

die auf den physischen Containerstrom<br />

durch den Hafen ausgerichtet sind. Dieser Strom verläuft über Reedereien,<br />

Terminals <strong>und</strong> Depots für Leercontainer. Die Aktivitäten der<br />

Abteilung umfassen Forschung, Entwicklung, Akquisition <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enmanagement.<br />

Bliek erwartet eine anspruchsvolle Aufgabe, denn<br />

nach wie vor müssen Containerbinnenschiffe bis zu 100 St<strong>und</strong>en in<br />

Rotterdam auf Entladung warten. ■ Dü<br />

Thomas Kupsch<br />

wechelt von DTG zur<br />

Lehnkering Reederei<br />

die wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Region zuständig. Die Präsidentschaft<br />

der Hafenverwaltung<br />

hatte Trautmann bereits von<br />

1989 bis 1997 inne. ■ CG<br />

Thomas Kupsch (44), derzeit noch Prokurist<br />

bei der Deutschen Transport-<br />

Genossenschaft Binnenschifffahrt eG<br />

(DTG) wechselt zur Duisburger Lehnkering<br />

Reederei GmbH. Kupsch hat das | THOMAS KUPSCH<br />

Handwerk des Speditionskaufmanns<br />

bei der Stinnes Reederei AG (heute Rhenus PartnerShip) gelernt.<br />

Weitere Stationen waren die Duisburger Niederlassung der Deutschen<br />

Binnenreederei AG sowie die Binnenschifffahrtsabteilung der<br />

4|<strong>2008</strong><br />

| Bild: Dünner<br />

| Bild: Götze<br />

PERSÖNLICHES<br />

DB-Cargo AG. Die letzten 7,5 Jahre arbeitete Kupsch für die DTG. Bei<br />

Lehnkering wird Kupsch zum 1. Oktober eine noch zu präzisierende<br />

Aufgabe in der Befrachtungsabteilung übernehmen. ■ ag<br />

Bild: Götze<br />

Hans-Hermann Paulsen<br />

im Ruhestand<br />

| HANS HERMANN PAULSEN<br />

Hans-Hermann Paulsen ist nach<br />

20 Jahren Tätigkeit für den Mülheimer<br />

Hafen in den vorzeitigen<br />

Ruhestand getreten. Statt, wie<br />

es offi ziell heißt, in die „passive<br />

Altersteilzeit“ zu gehen, wird sich<br />

Paulsen an der Uni Duisburg-<br />

Essen im Projekt MAEKAS „Management<br />

von projektbezogenen<br />

Allianzen zwischen lokalen <strong>und</strong> überregionalen Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

für k<strong>und</strong>enspezifi sche Akquisitionsstrategien“<br />

engagieren. Projektpartner sind die SBB Cargo AG, die Mülheimer<br />

Verkehrsgesellschaft, die Neuss-Düsseldorfer Häfen, die Neusser<br />

Eisenbahn, die Wanne-Herner Eisenbahn sowie die Uni Duisburg-<br />

Essen. Ziel von MAEKAS ist es, kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

zu stärken, die im Schienengüterverkehr tätig sind. Paulsen bleibt<br />

damit auch dem Projekt Interports verb<strong>und</strong>en, dass er initiiert <strong>und</strong><br />

lange Jahre begleitet hatte. ■ ag<br />

| 7


VERKEHRSPOLITIK<br />

Die SPD hat mit dem von ihr geführten B<strong>und</strong>esverkehrsministerium<br />

versucht, parteipolitische Interessen innerhalb der<br />

Bahn durchzusetzen. Das SPD-Mitglied <strong>und</strong> der frühere Chef<br />

der Bahngewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, wurde in dieser<br />

Umbruchphase neuer Arbeitsdirektor. Damit will die Partei vor allem<br />

ihren Einfl uss im Unternehmen sichern <strong>und</strong> stärken.<br />

Das tat die SPD schon 1994 bei der ersten Stufe der Bahnstrukturreform.<br />

Der erst kürzlich verstorbene Klaus Daubertshäuser, der von<br />

1980 bis 1994 verkehrspolitischer Sprecher der SPD-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />

war, wurde in den Bahn-Vorstand berufen. Der damalige<br />

CDU-Verkehrsminister <strong>und</strong> jetzige Präsident des Verbands der Automobilindustrie<br />

(VDA), Matthias Wissmann, verhalf Daubertshäuser<br />

zu diesem Sprung, zumal Daubertshäuser damals Wissmann zur<br />

erforderlichen Mehrheit einer Gr<strong>und</strong>gesetzänderung verhalf. Denn<br />

die Bahnreform von 1994 benötigte nicht nur das Votum der Regierungskoalition<br />

von Union <strong>und</strong> FDP, sondern auch die Zustimmung<br />

von weiten Teilen der SPD.<br />

Transnetchef Hansen –<br />

vom Saulus zum Paulus?<br />

Im Gegensatz zu damals hat die SPD diesmal einen Coup gelandet.<br />

So wird Hansen für den Infrastrukturbereich <strong>und</strong> die bisher alleinige<br />

Bahn-Personalchefi n Margret Suckale für die Sparte Transport<br />

<strong>und</strong> Logistik das Personal betreuen. Vorstandschef Hartmut Mehdorn<br />

<strong>und</strong> Finanzvorstand Diethelm Sack werden befristet in Doppelfunktion<br />

für beide Gesellschaften agieren. Norbert Bensel bleibt<br />

Vorstand Logistik.<br />

Der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Müller, der bis 2005 parteiloser<br />

Wirtschaftsminister im Kabinett Gerhard Schröder war, holte<br />

Hansen zur Bahn. Er hat sich dabei mit den Spitzenpolitikern des<br />

SPD-Parteirats Kurt Beck sowie den Finanz- <strong>und</strong> Verkehrsministern<br />

Peer Steinbrück <strong>und</strong> Wolfgang Tiefensee abgesprochen, nicht jedoch<br />

mit Mehdorn oder dem Kanzleramt. Die SPD machte die Hansen-<br />

Nominierung schließlich zur Bedingung für ihre Zustimmung zur<br />

Teilprivatisierung der Bahn. Der Koalitionspartner CDU/CSU willigte<br />

8 |<br />

Teilprivatisierung der Deutschen Bahn AG schlägt Wellen<br />

Schmierentheater<br />

um DB<br />

Während der abschließenden Entscheidungen zur Teilprivatisierung<br />

der Deutschen Bahn AG durch das Parlament<br />

gewann die Diskussion um Ämterbesetzung <strong>und</strong> Lauschangriffe<br />

bei der Bahn an Schärfe <strong>und</strong> politischer Brisanz.<br />

Es wurde ein Schmierentheater der besonderen Art r<strong>und</strong><br />

um das größte deutsche <strong>und</strong> europäische Schienenunternehmen<br />

gegeben.<br />

Winkte als Gewerkschaftschef die Bahnprivaisierung durch <strong>und</strong> wurde nun mit einem Vorstandsposten als DB Arbeitsdirektor ‚belohnt’:<br />

Der frühere Transnet-Chef Norbert Hansen | Bild: DB AG<br />

schließlich zähneknirschend ein, um das Vorhaben nicht noch in<br />

letzter Minute zu gefährden.<br />

Der CDU-B<strong>und</strong>estagsabgeordnete Enak Ferlemann, Vorsitzender des<br />

parlamentarischen Unterausschusses Eisenbahninfrastruktur redete<br />

in der Debatte zur abschließenden Abstimmung über die Bahnprivatisierung<br />

am 30. Mai im B<strong>und</strong>estag Tacheles: Die Union „hat von<br />

der Hansen-Entscheidung nichts gewusst, Herr Mehdorn hat dazu<br />

gesagt, die Politik habe ihm diese Personalentscheidung aufoktroyiert“.<br />

Zudem hält die Union diese Personalberufung „für keine gute<br />

Entscheidung“.<br />

Am Tag nach seiner offi ziellen Berufung durch den DB-Aufsichtsrat<br />

in den Bahn-Vorstand, wo er das zehnfache seines bisherigen Salärs<br />

als Gewerkschaftschef bezieht, kündigte Hansen am 16. Mai in<br />

der „Bild-Zeitung“ Maßnahmen an, die er als Gewerkschafter vorher<br />

bekämpfte: Personalabbau <strong>und</strong> Mehrarbeit. „Lokführer sollen nicht<br />

nur Züge steuern, sondern in den Zugabteilen auch einmal aufräumen<br />

oder auf einem kleinen Bahnhof mit anpacken“. Dafür gab es<br />

Prügel von allen Seiten. Selbst Bahnchef Mehdorn pfi ff Hansen sofort<br />

zurück <strong>und</strong> dementierte Personalabbaupläne.<br />

Unbeliebt machte sich Hansen auch bei den Gewerkschaften. Sein<br />

Nachfolger auf dem Transnetposten, Lothar Krauß prangerte die<br />

„völlig überfl üssigen Ankündigungen“ an. „Hansen hat Gewerkschaftsinteressen<br />

verraten“. Die Verkehrsgewerkschaft GDBA drohte<br />

sogleich „mit richtigem Krach“, so deren Vorsitzender Dieter Hommel,<br />

sollte die Bahn mit derartigen Plänen tatsächlich aufwarten<br />

wollen. Bei einem erneuten Bahnhearing im B<strong>und</strong>estagsverkehrsausschuss<br />

nur wenige Tage vor der abschließenden Parlamentsentscheidung<br />

ließen die Gewerkschaftsführer ihrem Unmut über die<br />

Hansen-Äußerungen freien Lauf. Der neue Chef der Lokführergewerkschaft<br />

(GdL), Claus Weselsky sprach gar von einer Zerreißprobe<br />

zwischen den Arbeitnehmerorganisationen einerseits <strong>und</strong> auch gegenüber<br />

der Unternehmensleitung andererseits.<br />

Gleichwohl schreibt Transnet in der eigenen Mitgliederzeitschrift<br />

höchst positiv über die Hansen-Beförderung: „Die Wurzeln des<br />

Konstrukts eines Arbeitsdirektors liegen in der Montanindustrie“.<br />

Bis 1994 waren bei der früheren Deutschen B<strong>und</strong>esbahn stets hoch-<br />

4|<strong>2008</strong>


angige Gewerkschafter Arbeitsdirektoren <strong>und</strong> somit Personalchefs.<br />

„Erst mit der Gründung der Bahn-AG begann die Zeit der Manager<br />

auf dieser Position“.<br />

Geheime SPD Personalpläne enttarnt<br />

Damit nicht genug. Die SPD plant ihre „Betriebskampftruppe“ in<br />

dem Schienenunternehmen massiv auszubauen. In der abschließenden<br />

Parlamentsdebatte zur Bahnprivatisierung am 30. Mai zirkulierte<br />

ein taggleich erschienener Artikel der „Rheinischen Post“<br />

mit der Überschrift „Intrige gegen Bahn-Chef“. Darin werden geheime<br />

Personalpläne der SPD publik gemacht, wonach der frühere<br />

Chef des Energieunternehmens EnBW, Utz Claassen sowie der Parlamentarische<br />

Staatssekretär im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium Achim<br />

Großmann <strong>und</strong> sein Abteilungsleiter für Eisenbahn, Thomas Kohl<br />

für Führungspositionen bei der Bahn vorgesehen seien.<br />

Bahn-Aufsichtsratschef Werner Müller habe Claassen für einen<br />

der Vorstandsvorsitzendenposten neben Mehdorn auserkoren. Der<br />

winkte inzwischen ab <strong>und</strong> heuerte beim Finanzberaten AWD an. Der<br />

61-jährige Großmann hat im Ministerium den Börsengang vorbereitet<br />

<strong>und</strong> gilt als exzellenter Kenner der Materie. Seit 1998 arbeitet<br />

er an der Seite aller in dieser Zeit amtierenden SPD-Verkehrsminister.<br />

Thomas Kohl, der im August 60 Jahre alt wird, ist seit 1998<br />

Bahn-Abteilungsleiter unter Großmann. Zuvor war Kohl seit 1991<br />

Geschäftsführer der Arbeitsgruppe Verkehr der SPD-B<strong>und</strong>estagsfaktion<br />

an der Seite von Klaus Daubertshäuser. Kohl sei für den Vorstandsposten<br />

„Wirtschaft <strong>und</strong> Politik“ vorgesehen.<br />

Diese jüngsten personellen Vorhaben werden von der Union nicht<br />

gestützt, so der CDU-Abgeordnete Ferlemann in der B<strong>und</strong>estagsdebatte<br />

weiter. Zudem hält er beide Personen auch „für nicht geeignet“.<br />

Er werde „erheblichen Widerstand leisten“. Damit dürften<br />

beide Persönlichkeiten aus dem Rennen sein.<br />

Dass ausgerechnet der Bahnoberkontrolleur Müller diese Personalien<br />

ersann überraschte den verkehrspolitischen Sprecher der<br />

FDP-B<strong>und</strong>estagsfraktion nicht: „Müller hat eine Ministererlaubnis<br />

für ein Unternehmen erlassen, bei dem er dann Vorsitzender wurde<br />

<strong>und</strong> nach wie vor ist. Das überrascht in Deutschland eigentlich<br />

nicht. Eine Bananenrepublik ist dagegen geordnet“, so Friedrich in<br />

der Bahndebatte. Über die verbreiteten Personalnachrichten erregte<br />

Bahn-Hearings ohne Ende<br />

B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel hatte Recht, als sie am 26. Mai <strong>2008</strong><br />

auf einer Infrastrukturkonferenz des B<strong>und</strong>esverbandes der Deutschen<br />

Industrie (BDI) prophezeite „das Kapitel Bahn wird uns weiter beschäftigen“.<br />

Schon am 6. Juni, eine Woche nach der abschließenden Abstimmung<br />

zur Bahnprivatisierung im B<strong>und</strong>estag, kam es zu Sondersitzungen<br />

der B<strong>und</strong>estagsausschüsse für Verkehr <strong>und</strong> Haushalt. Es ging um den<br />

strittigen Beteiligungsvertrag zwischen Bahn <strong>und</strong> B<strong>und</strong>, der zusammen<br />

mit dem Leistungs- <strong>und</strong> Finanzierungsvertrag im Nachgang zur Parlamentsbeschlussfassung<br />

ausformuliert werden soll.<br />

Die Opposition, unterstützt von Teilen der SPD wollen im Vertragswerk<br />

unmissverständlich festschreiben, dass über das Veräußerungsvolumen<br />

von 24,9 Prozent am Kapital der Transportgesellschaft, DB<br />

Logistics AG, nicht hinausgegangen wird <strong>und</strong> es zu keiner Aufspaltung<br />

in Einzelsparten kommt. Ferner soll das Regelwerk sicherstellen, dass<br />

die Gewinne aus der Infrastrukturgesellschaft in die Verkehrswege<br />

investiert werden. Zudem will die Opposition verhindern, Kosten der<br />

Transportgesellschaft auf den Infrastrukturbereich abzuwälzen. Dazu<br />

soll erneut eine Anhörung von Experten im B<strong>und</strong>estag statt fi nden.<br />

4|<strong>2008</strong><br />

sich Uwe Beckmeier, SPD-Verkehrssprecher. In der Parlamentsdebatte<br />

rief er, den Zeitungsartikel in der Hand hochhaltend, aus: „Hier<br />

wird mit Schmutz geworfen! Die Information ist zu dementieren“.<br />

Bahn kämpft gegen Bespitzelungs-Vorwürfe<br />

Im Zuge der Telekom-Affäre um Datenmissbrauch geriet auch die<br />

Bahn in einen Bespitzelungsskandal. Bahnchef Mehdorn wies Parallelen<br />

zur Telekom zurück. Es gehe um Korruptionsbekämpfung <strong>und</strong><br />

ernannte kurzfristig den früheren Frankfurter Oberstaatsanwalt<br />

Wolfgang Schaupensteiner zum neuen DB-Korruptionsbeauftragten.<br />

Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in dieser Funktion bestätigte<br />

er die Zusammenarbeit der Bahn mit dem Rechercheunternehmen<br />

Network Deutschland GmbH, Berlin in den Jahren 1998 bis<br />

2007. Auch Telekom hat sich dieses Unternehmens für interne <strong>und</strong><br />

externe Schnüffeleien bedient.<br />

Die Bahn beteuerte, ausschließlich Wirtschaftskriminalität zu bekämpfen.<br />

Zudem ging es darum Scheinfi rmen aufzudecken, Kartellsachverhalte<br />

aufzuklären <strong>und</strong> den Verbleib mobiler Vermögensgegenstände<br />

aufzuklären. Die Bahn wies Vorwürfe von sich, das<br />

Rechercheunternehmen habe den Aufsichtsrat oder Journalisten<br />

observiert oder bespitzelt. Gleichwohl ging <strong>und</strong> geht es der Bahn<br />

um die Aufdeckung von Fällen der Indiskretion <strong>und</strong> der Weitergabe<br />

von Geschäftsgeheimnissen. Dafür bediene sich die Bahn nur<br />

rechtskonformer Methoden, so die Unternehmensleitung.<br />

Der frühere verkehrspolitische Sprecher der Grünen im B<strong>und</strong>estag,<br />

Albert Schmidt droht mit einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss.<br />

Dabei sollen die zurückliegenden Bespitzelungsmethoden<br />

der Bahn <strong>und</strong> durch das Unternehmen Network beleuchtet<br />

werden. Schmidt war bis 2002 Abgeordneter <strong>und</strong> gleichzeitig Aufsichtsratsmitglied<br />

der Bahn. In dieser Zeit stand er selbst mehrfach<br />

unter Verdacht der Informationsweitergabe.<br />

Auch in jüngster Zeit gelangten vertrauliche Papiere der Bahnleitung<br />

in die Öffentlichkeit. Dabei wurde eine <strong>und</strong>ichte Informationsstelle<br />

aus der Umgebung des ehemaligen Transnetchefs <strong>und</strong> früheren<br />

stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Hansen ausgemacht.<br />

Dieses Delikt war für die Beförderung in den Vorstand offensichtlich<br />

weder von Belang noch hinderlich. ■ Dieter Dattelzweig<br />

Bis zum Jahresende hat das B<strong>und</strong>esverkehrsministerium dem B<strong>und</strong>estags-Verkehrsausschuss<br />

ein Investitionsprogramm für die Modernisierungsvorhaben<br />

bei der Bahn vorzulegen. Zudem will der B<strong>und</strong><br />

alle zwei Jahre einen Bericht über „alle beabsichtigten wesentlichen<br />

Veränderungen“ des Verkehrsangebots „unter Darlegung der zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden Bedarfsanalysen“ haben.<br />

Die jüngste öffentliche Bahn-Anhörung im B<strong>und</strong>estag, wurde zeitgleich<br />

mit dem BDI-Fachkongress am 26. Mai durchgeführt. Dabei<br />

handelte es sich um das vierte Hearing zum Thema Bahnprivatisierung<br />

in dieser Legislaturperiode seit 2005. Michael Holzey von der<br />

Strategie- <strong>und</strong> Managementberatung KCW GmbH legte zahlreiche<br />

Mängel im Privatisierungskonzept offen. Den Abgeordneten schrieb<br />

Holzey ins Stammbuch: „Die Privatisierung nach dem Holdingmodell<br />

ist abzulehnen. Bezahlen müssen es die Fahrgäste, Verlader <strong>und</strong><br />

Steuerzahler“. Über kurz oder lang werde die Holding zusammenbrechen,<br />

weil Güter- <strong>und</strong> Personenverkehr nur wenig Gemeinsamkeiten<br />

hätten. Zudem sei die Konzeption der „Einstieg in die unaufhaltsame<br />

Vollprivatisierung der Transportgesellschaft“. ■ DD<br />

| 9


VERKEHRSPOLITIK<br />

Die im Auftrag der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung des<br />

B<strong>und</strong>es, vertreten durch die Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung<br />

Ost, von PLANCO Consulting GmbH, Essen, erarbeitete<br />

Studie zur Thematik, vergleicht anders als bisher in einer ausgewogenen<br />

verkehrswirtschaftlichen <strong>und</strong> ökologischen Abwägung die<br />

Verkehrsträger Straße, Bahn <strong>und</strong> Wasserstraße. Ganz sicher wurde<br />

die neue Qualität der Aussagen in der Studie auch durch die Zusammenarbeit<br />

mit der B<strong>und</strong>esanstalt für Gewässerk<strong>und</strong>e erreicht.<br />

Bei den bisherigen Studien zum Systemvergleich der Verkehrsträger<br />

musste in der Regel zu Recht beklagt werden, dass in Verbindung<br />

mit unzutreffenden Randbedingungen <strong>und</strong> Annahmen Ergebnisse<br />

vorgelegt wurden, die der volkswirtschaftlichen Stellung der Binnenschifffahrt<br />

nicht gerecht wurden.<br />

Die wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Untersuchung ist praktisch nachvollziehbar<br />

angelegt. Sie bezieht sich weitgehend auf konkrete Verkehrsrelationen.<br />

Folgende Vergleichsfelder werden behandelt:<br />

■ Verkehrswegenetze,<br />

■ Steuerliche Rahmenbedingungen,<br />

■ Verkehrsmengen <strong>und</strong> Prognosen,<br />

■ Externe Kosten,<br />

■ Transportkosten.<br />

Darüber hinaus befasst sich ein abschließendes Kapitel der Studie<br />

mit solchen besonderen Aspekten der Binnenschifffahrt wie Mehrfachnutzung<br />

der B<strong>und</strong>eswasserstraßen sowie Klimawandel <strong>und</strong><br />

Hochwasserschutz.<br />

Kernaussagen der Studie<br />

■ ■ ■ Die Altersstruktur der Wasserstraßen ■ ist deutlich ungünstiger<br />

als die der Schiene <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esfernstraßen. Das sei vor<br />

allem darauf zurückzuführen, dass die Bruttoanlageinvestitionen in<br />

die Wasserstraßen im Vergleich zu B<strong>und</strong>esfernstraßen <strong>und</strong> Schienenwegen<br />

im Zeitraum 1991 bis 2004 deutlich unterproportional gestiegen<br />

sind. Einem Anstieg von 12,4% (Summe Küsten- <strong>und</strong> Binnenwasserstraßen)<br />

stünden Zuwächse um insgesamt 32,4% (Schienenwege)<br />

bzw. 38,4% (Fernstraßen) gegenüber. Daraus resultiere die Gefahr,<br />

dass die Qualitätsentwicklung der Infrastruktur den modalen Wettbewerb<br />

nachteilig für die Binnenschifffahrt beeinfl ussen könnte.<br />

Das System Binnenschifffahrt <strong>und</strong><br />

Wasserstraßen im Verkehrsträgervergleich<br />

Paradigmenwechsel in der<br />

Verkehrspolitik?<br />

10 |<br />

Das Hickhack um die durch das B<strong>und</strong>esverkehrsministerium<br />

seit mehreren Monaten verzögerte Veröffentlichung<br />

des ‚Verkehrswirtschaftlichen <strong>und</strong> ökologischen Vergleichs<br />

der Verkehrsträger Straße, Schiene <strong>und</strong> Wasserstraße’<br />

hat eine Ende. Seit Juni ist die Planco-Studie im Internet<br />

greifbar. Dr. Günter Tessman hat sie für SUT analysiert.<br />

www.wsd-ost.wsv.de<br />

■ ■ ■ Die Kapazitätsreserven der Wasserstraße ■ werden konkret<br />

<strong>und</strong> differenziert in der Studie nachgewiesen, über die der nasse<br />

Verkehrsträger im Gegensatz zu Straße <strong>und</strong> Schiene auf allen<br />

wichtigen Korridoren verfügt. Dies gelte sowohl für den gegenwärtigen<br />

Stand als auch unter Berücksichtigung prognostizierter Aufkommenszuwächse<br />

im Jahre 2015. So verfüge beispielsweise von<br />

den 21 untersuchten Abstiegsbauwerken die Schleuse Lauenburg<br />

am Elbe-Lübeck-Kanal im Jahr 2015 bezogen auf die Transportmenge<br />

des Jahres 2005 mit r<strong>und</strong> 2,6 Mio. t über die geringste Reservekapazität.<br />

Diese reiche allerdings aus, um das Transportvolumen des<br />

Jahres 2005 zu verfünffachen.<br />

■ ■ ■ Bei den Wettbewerbsverzerrungen ■ zu Lasten des<br />

deutschen Verkehrsgewerbes im europäischen Vergleich wird mit<br />

Nachdruck auf die vielfältigen Steuer- <strong>und</strong> Finanzierungsvorteile<br />

<strong>und</strong> Zuschüsse für die Binnenschiffahrt in den Niederlanden <strong>und</strong><br />

Belgien verwiesen, die damit über einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil<br />

gegenüber ihren deutschen Konkurrenten erlangen.<br />

(Vergleiche hierzu den Steuer- <strong>und</strong> Abgabenvergleich für Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden<br />

<strong>und</strong> Belgien in diesem Heft). Dezidiert wird auf den Vorwurf<br />

von Seiten der Bahn eingegangen, dass ihr durch die Befreiung der<br />

Binnenschifffahrt von der Mineralölsteuer erhebliche Wettbewerbsnachteile<br />

entstehen. Das entspräche lt. Studie einem Vorteil in Höhe<br />

von 0,22 Cent je Tonnenkilometer. Diesem steuerlichen Nachteil der<br />

Bahn stünden erheblich größere Unterschiede bei den vor allem<br />

lärmbedingten externen Kosten zu Lasten der Bahn gegenüber,<br />

denn durch die Mineralölsteuerbefreiung würden lediglich nur ca.<br />

25% des Unterschieds der externen Kosten ausgeglichen.<br />

■ ■ ■ Nach den vorliegenden Prognosen zur Verkehrsmengenentwicklung<br />

■ ist zukünftig mit einer weiteren erheblichen Steigerung<br />

des Güterverkehrs in Deutschland zu rechnen. Für die Binnenschifffahrt<br />

gelte ähnlich wie für die Bahn, dass die in den Prognosen<br />

erwarteten Zuwächse bisher in vielen Fällen nicht erreicht wurden.<br />

In den Massengutbereichen Mineralöl, Eisenerz, Eisen, Stahl, Schrott<br />

u. a. wurden die prognostizierten Mengen relativ deutlich verfehlt.<br />

Trotzdem sei festzustellen, dass die Binnenschifffahrt entgegen<br />

allen Befürchtungen nicht zum großen Verlierer des Güterstruk-<br />

4|<strong>2008</strong>


tureffekts geworden sei. Neben den Seehafenhinterlandverkehren,<br />

den Containerverkehren <strong>und</strong> den Gefahrgut-, Neuwagen-, Schrott-<br />

<strong>und</strong> Schwerguttransporten würden die Importkohletransporte als<br />

Marktsegment zu den Zukunftspotenzialen der Binnenschifffahrt<br />

gehören. Bei anhaltenden Ölpreissteigerungen <strong>und</strong> dem Wegfall der<br />

inländischen Kohlegewinnung könnten die Kohletransporte im Seehafenhinterland<br />

bis zum Jahr 2030 um bis zu 52% auf ca. 52 Mio.<br />

Tonnen anwachsen. Auch von der Entwicklung des Biomassemarktes<br />

als Energierohstoff würde die Binnenschifffahrt profi tieren.<br />

■ ■ ■ Bei der künftigen Entwicklung des Energieverbrauchs ■<br />

wird darauf hingewiesen, dass die Reduktionspotenziale der Binnenschifffahrt<br />

bisher deutlich unterschätzt worden seien. So könnte<br />

allein aufgr<strong>und</strong> der Flottenstrukturentwicklung mit dem weiteren<br />

Anstieg des Anteils der energieeffi zienten Großmotorgüterschiffe<br />

bis zum Jahr 2025 von einer Verminderung des Treibstoffverbrauchs<br />

um ca. 9% ausgegangen werden.<br />

■ ■ ■ Eine systematische Analyse der externen Kosten ■ nimmt<br />

in der Studie mit Bezug auf die aktuelle Diskussion einen exponierten<br />

Platz ein. Vor einem zeitnahen Hintergr<strong>und</strong> werden die drei<br />

Verkehrsträger quantitativ <strong>und</strong> qualitativ zu den externen Effekten<br />

Verkehrssicherheit, Verkehrslärm, Klimagase <strong>und</strong> Luftschadstoffe<br />

sowie Landschaftszerschneidung <strong>und</strong> Flächenverbrauch verglichen.<br />

In den untersuchten Massengutrelationen lägen die externen Kosten<br />

der Binnenschifffahrt durchschnittlich um 83% unter denen<br />

des Straßenverkehrs (Last- <strong>und</strong> Sattelzüge) <strong>und</strong> um 70% unter denjenigen<br />

des Eisenbahngüterverkehrs. Ein ähnliches Bild ergäbe sich<br />

vergleichsweise für den Containertransport. (78% <strong>und</strong> 68%).<br />

■ ■ ■ Der herausragenden Rolle der Transportkosten ■ im Verkehrsträgervergleich<br />

wird die Studie gerecht, indem eine Vergleichsrechnung<br />

unter dem Aspekt der Kostendegression für ausgewählte<br />

Schiffs- <strong>und</strong> Verbandstypen bei unterschiedlichen Abladetiefen <strong>und</strong><br />

ein Kostenvergleich für 13 repräsentative Verkehrsrelationen durchgeführt<br />

wurden. Im Durchschnitt der betrachteten Massengutrelationen<br />

lägen die betriebswirtschaftlichen Transportkosten der Binnenschifffahrt<br />

um den Faktor 4,9 unter den Kosten der Straße <strong>und</strong> um ca. 25%<br />

unter denjenigen des Eisenbahngüterverkehrs. Auch bei den Containertransporten<br />

würde die Straße trotz des berücksichtigten Vor- <strong>und</strong><br />

Nachlaufs per LKW gegenüber der Bahn <strong>und</strong> der Binnenschifffahrt<br />

Kostennachteile verbuchen. Im Durchschnitt der betrachteten Relationen<br />

würden die Kosten um 50% über denjenigen der Bahn <strong>und</strong> um<br />

100% über denjenigen der Binnenschifffahrt liegen. Im Vergleich zur<br />

Das Planco Gutachten zum Verkehrsträgervergleich hat es erneut an<br />

den Tag gebracht: Nach wie vor bestehen erhebliche Wettbewerbsverzerrungen<br />

zulasten des deutschen Binnenschifffahrtsgewerbes im<br />

europäischen Vergleich. Trotz der Nachbesserungen beim Paragraph<br />

6 b EStG gibt es weiterhin eine Vielzahl von Steuer- <strong>und</strong> Finanzierungsvorteilen<br />

sowie Subventionen für die Binnenschifffahrt in den<br />

Niederlanden <strong>und</strong> Belgien. Auf Anregung der französischen Fachzeitschrift<br />

NPI Navigation Ports & Industries aus Straßburg haben sich<br />

drei weitere europäische Binnenschifffahrts-Fachzeitschriften, neben<br />

SCHIFFAHRT UND TECHNIK die belgische ITB <strong>und</strong> das niederländische<br />

Weekblad SCHUTTEVAER zusammengetan, <strong>und</strong> gemeinsam eine Übersicht<br />

über die Rahmenbedingungen für die Binnenschifffahrt in den<br />

bedeutenden zentraleuropäischen Binnenschifffahrtsländern Niederlande,<br />

Belgien, Deutschland <strong>und</strong> Frankreich erarbeitet. Neben den binnenschifffahrtsspezifi<br />

schen Wettbewerbsverzerrungen enthält das<br />

auf den beiden folgenden Seiten abgedruckte Tableau auch eine Reihe<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Um die Kapazitätsreserven auf den Binnenwasserstraßen für die verladende Wirtschaft<br />

nutzbar zu machen, bedarf es vor allem einer modernen, leistungsfähigen<br />

Binnenschiffsfl otte. Unser Bild dokumentiert exemplarisch die Größenunterschiede<br />

auf dem Rhein verkehrender Binnenschiffe. Gerade die deutsche Flotte hat gegenüber<br />

ihren niederländischen Wettbewerbern bei durchschnittlicher Schiffsgröße,<br />

Ladekapazität, <strong>und</strong> Motorisierung noch erheblichen Nachholbedarf | Bild: Dünner<br />

Bahn wären die betriebswirtschaftlichen Kosten der Binnenschifffahrt<br />

um ca. 30% niedriger. Das gleiche Bild wird für die volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtkosten aus der Summe der betriebswirtschaftlichen<br />

Transportkosten <strong>und</strong> den externen Kosten nachgewiesen.<br />

■ ■ ■ Die Mehrfachnutzung der B<strong>und</strong>eswasserstraßen ■ auf<br />

Gr<strong>und</strong> der alternativen Nutzungsmöglichkeiten wie Hochwasserabfuhr,<br />

Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Bewässerung,<br />

Kraftwerksnutzung, Fischerei, ökologische Biotopfunktionen sowie<br />

Erholungs- <strong>und</strong> Freizeitaktivitäten komplettiert den Verkehrsträgervergleich<br />

der Studie durch den Verweis auf besondere Aspekte<br />

der Binnenschifffahrt. Weiterhin wird auf die Notwendigkeit hingewiesen,<br />

sich frühzeitig intensiv mit den Folgen des Klimawandels in<br />

Bezug auf die möglichen weit reichenden Auswirkungen auf die Hydrologie<br />

<strong>und</strong> Verkehrswasserwirtschaft zu befassen. Dies sei insbesondere<br />

für den Verkehrsträger B<strong>und</strong>eswasserstraße wichtig, da hier<br />

Anpassungsmaßnahmen wegen hoher Investitionsvolumina <strong>und</strong><br />

langlebiger Infrastrukturen frühzeitig Entscheidungen erforderten.<br />

Fazit: Vorteile für die Binnenschifffahrt<br />

Insgesamt kann dem Auftraggeber der Untersuchung <strong>und</strong> den Gutachten<br />

bescheinigt werden, mit dem vorliegenden Ergebnis die Verkehrsträger<br />

Straße, Bahn <strong>und</strong> Wasser auf ein neues vergleichbares F<strong>und</strong>ament<br />

gestellt zu haben. Damit hat insbesondere die Politik einen zuverlässigen<br />

Handlungsrahmen, <strong>und</strong> die Akteure haben mehr Sicherheit in ihren<br />

unternehmerischen Entscheidungen. Die deutlichen Vorteile für den<br />

Verkehrsträger Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Wasserstraßen, die sich bei weiter<br />

rasant wachsenden Ölpreisen eher noch verstärken werden, verlangen<br />

dabei nach einem Paradigmenwechsel zugunsten dieses Verkehrsträgers<br />

– sowohl bei der Politik, durch Erhöhung der Investitionsmittel für den<br />

Infrastrukturausbau, als auch bei den Verladern, durch neue Logistikketten<br />

mit Schiff <strong>und</strong> Hafen. ■ Dr. Günter Teßmann<br />

Harmonisierung der Rahmenbedingungen für die Binnenschifffahrt in Europa überfällig<br />

von Wettbewerbsnachteilen, die alle Unternehmen in Deutschland<br />

betreffen. Die Tatsache, dass das Verkehrssystem Binnenschifffahrt<br />

<strong>und</strong> Wasserstraßen wegen seiner enormen Kapazitätsreserven in der<br />

Infrastruktur seitens der Politik mittlerweile als Hoffnungsträger <strong>und</strong><br />

Problemlöser für die auf uns zukommende Transportgüterwelle gehandelt<br />

wird - im Kombiverkehr spricht man vom ‚Container-Tsunami’<br />

- sollte daher für die Politik Anlass sein, weitere Fortschritte bei der<br />

Harmonisierung der europäischen Rahmensetzungen für die Binnenschifffahrt<br />

zu erreichen. Dazu bedarf es weniger Verhandlungen mit<br />

den europäischen Nachbarstaaten, denn eigenen politischen Handelns:<br />

Weitere Verbesserungen bei der Ausgestaltung des § 6 b EStG <strong>und</strong> die<br />

Einführung einer Staatsgarantie für Schiffsfi nanzierungen nach niederländischen<br />

Muster sowie eine nationale Abwrackaktion für die Tankschifffahrt<br />

könnten schon helfen, den längst überfälligen Strukturwandel<br />

in der deutschen Binnenschiffsfl otte zu beschleunigen.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

| 11


VERKEHRSPOLITIK<br />

Rahmenbedingungen für<br />

die Binnenschifffahrt<br />

Sozialabgaben:<br />

(Rente, Krankenversicherung,<br />

Kindergeld, Arbeitslosengeld,<br />

Arbeitsunfähigkeit)<br />

Gewerbesteuern:<br />

Ertragssteuer:<br />

Treibstoff:<br />

Gewinnbesteuerung bei<br />

Schiffsverkauf:<br />

Mehrwertsteuer:<br />

Besatzungsvorschriften:<br />

Maut / Kanalabgaben:<br />

Fahrzeiten:<br />

12 |<br />

Belgien Deutschland<br />

■ Angestellte/Arbeitnehmer: 49,16 % (Arbeitgeberbeitrag) <strong>und</strong> 13,07 %<br />

(Arbeitnehmerbeitrag) von der Vergütung Bruttogesamtintensität. Der<br />

Arbeitgeberbeitrag enthält jedoch die Zahlung der bezahlten Urlaube.<br />

■ Selbstständige: von 14,6 % bis 19,65 % des Einkommens<br />

(min. 497,92 Euro), außer Arbeitslosenversicherung<br />

■ Nicht vorhanden.<br />

■ Betriebsgenehmigung für alle in Belgien benutzte<br />

oder gebaute Binnenschiffe: 0,11 Euro/t oder 0,21 Euro/PS.<br />

■ Unternehmen: 33,99 % des Jahresgewinns, wenn dieser 322.500 Euro<br />

überschreitet. Darunter reduzierter progressiver Tarif zwischen 24,98 <strong>und</strong><br />

35,54 %.<br />

■ Personen: Einkommenssteuersätze abhängig von Einkommenshöhe von<br />

25 %, 30 %, 40 %, 45 % oder 50 %.<br />

■ Angestellte/Arbeitnehmer: etwa 42 % des<br />

Brutto-Gehalts (je nach abgeschlossener<br />

Krankenversicherung), bezahlt zu 51 % vom<br />

Arbeitnehmer <strong>und</strong> zu 49 % vom Arbeitgeber.<br />

Arbeitgeber zahlt bis zu 10 % der Lohnsumme<br />

als Beitrag zur staatl. Unfallversicherung<br />

(Berufsgenossenschaft)<br />

■ Selbstständige: alternativ zur gesetzlichen<br />

KV/RV: freiwilliger Abschluss einer privaten<br />

Kranken- oder Rentenversicherung<br />

(ca. 600 Euro pro Monat)<br />

■ Variieren je nach Stadt/Kommune<br />

■ Gewerbesteuermessbetrag 3,5 % des<br />

jährlichen Gewinns + langfristige Zinsen<br />

multipliziert mit Gewerbesteuerhebesatz<br />

zwischen 100 % <strong>und</strong> 490 %<br />

■ Zwangsbeitrag zur Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer,<br />

Mindestbeitrag 75 Euro + Hebesatz<br />

abhängig von der Gewerbesteuerpfl icht<br />

■ Unternehmen: 15 % des Jahresgewinns<br />

(Körperschaftssteuer)<br />

■ Personen: Einkommenssteuertarif beginnend<br />

bei 15 % bei 7.664 Euro Jahreseinkommen,<br />

progressiver Anstieg bis 42 %.<br />

Heizöl. Mineralölsteuer zwischen 17,10 Euro <strong>und</strong> 18,50 Euro pro 1000 l. Heizöl. Steuerbefreiung für gewerbliche<br />

Binnenschifffahrt.<br />

Kurzfristig: 33 %. langfristig: 16,5 %. Befreiung im Fall eines anschließenden<br />

Neukaufs, falls neues Schiff entweder<br />

■ weniger als 20 Jahre alt ist <strong>und</strong> den technischen Normen entspricht oder<br />

■ mindestens fünf Jahre jünger oder<br />

■ 25 % größer ist oder mehr Motorleistung hat als das alte Schiff.<br />

Bis 2011: Verkauf wird nicht besteuert, wenn<br />

innerhalb von vier Jahren in neues Schiff reinvestiert<br />

wird. Bedingung: Verkaufsobjekt mindestens<br />

sechs Jahre im Eigentum des Verkäufers<br />

(§ 6b EstG).<br />

21,0 % 19,0 % bei Gütertransport,<br />

7,0 % für Fahrgastschifffahrt.<br />

Ab Juli <strong>2008</strong> gilt das Rheinregime (ZKR) auf dem ganzen Wasserstraßennetz.<br />

Ausnahme: Ein-Mann-Betrieb in der Tagesschifffahrt möglich bei Selbstfahrern<br />

unter 55 m <strong>und</strong> Bunkerschiffen unter 35 m. Fahrzeit 12 h pro Tag <strong>und</strong><br />

50 h pro Woche, mit Ausnahme von Gefahrguttransport <strong>und</strong> Radarfahrt.<br />

Genehmigung durch die Wasserstraßenverwaltung<br />

■ Wallonien: keine Maut.<br />

■ Flandern <strong>und</strong> Brüssel: 0,01Euro/tkm, reduzierter Satz für Leerfahrten.<br />

■ Sonderschleusungsgebühren in Wintam <strong>und</strong> Zemst<br />

Tagesschifffahrt, nicht an Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen. Ausgenommen sind den<br />

Gezeiten unterliegende Flüsse<br />

Es gilt das Rheinregime für Rhein- <strong>und</strong><br />

Moselverkehr. Nationale Bestimmungen<br />

außerhalb des Rheins ( Kapitel 13 BinSchUo).<br />

Keine Maut auf Rhein, Weser, Elbe <strong>und</strong> Oder.<br />

Kanalabgaben auf den Süd- <strong>und</strong> Norddeutschen<br />

Wasserwegen <strong>und</strong> den Flüssen Mosel <strong>und</strong> Saar.<br />

Siehe www.elvis.de<br />

24 h an sieben Tagen pro Woche auf den<br />

Hauptfl üssen. 16 h täglich auf sek<strong>und</strong>ären<br />

Wasserwegen, nicht an Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen.<br />

Siehe www.elvis.de<br />

4|<strong>2008</strong>


Frankreich Niederlande<br />

■ Angestellte/Arbeitnehmer: 39,9 % (Arbeitgeberbeitrag) <strong>und</strong> 20,8 %<br />

(Arbeitnehmeranteil) der Vergütung der Bruttogesamtintensität.<br />

■ Selbstständige: 46,6 % des Erwerbseinkommens netto (außer Arbeitslosigkeit<br />

<strong>und</strong> Arbeitsunfälle).<br />

■ Variabel je nach Stadt/Kommune. Im Schnitt etwa 2,4 bis zu 3,5 % des<br />

Jahresgewinns<br />

■ Selbstständige erhalten Ermäßigung um 25 % (bis zu drei Beschäftigte)<br />

bzw. 75 % für Alleinunternehmer. Schiffseigner: Ermäßigung 700 Euro<br />

(Schiffe < 400 t oder < 300 kW bzw. 2 Euro/t oder 2 Euro/kW für größere<br />

Fahrzeuge)<br />

■ Zwangsbeitrag zur Nationalen Kammer der Selbstständigen in der<br />

Binnenschifffahrt (CNBA) von 0,16 bis 0,36 Euro pro 1.000 tkm.<br />

■ Unternehmen: 33,3 % des Jahresgewinns zuzüglich umsatzabhängiger<br />

Pauschal-Steuer zwischen 1.300 Euro <strong>und</strong> 110.000 Euro<br />

■ Selbstständige können alternativ zur Einkommenssteuer optieren.<br />

■ Personen: Einkommenssteuersätze abhängig von Einkommenshöhe von<br />

5,5 %, 14 %, 30 % oder 40 %.<br />

Heizöl. Mineralölsteuer variabel je nach Ölpreis (23,73 % im Dezember<br />

2007). Steuerfrei auf dem Rhein gemäß Mannheimer Akte.<br />

■ kurzfristig: Siehe Ertragsssteuer, KMU unter 38.120 Euro<br />

Jahresgewinn zahlen 15 %.<br />

■ langfristig: 27 % für Personen, 15 % für Unternehmen.<br />

Keine Besteuerung<br />

■ bei Jahresumsatz unter 90.000 Euro<br />

■ bei Verkaufspreis unter 300.000 Euro<br />

■ bei Eintritt in den Ruhestand<br />

■ Angestellte/Arbeitnehmer: bis zu 51,55 % des Gehalts plus<br />

Vorschuss auf die Einkommenssteuer<br />

■ Selbstständige: bis zu 43,75 % ohne Arbeitslosenversicherung, reduzierter<br />

Krankenversicherungsbeitrag<br />

Nicht vorhanden.<br />

19,6 % (außer internationale Transporte) 19 % (20 % ab 2009)<br />

Es gilt das Rheinregime für Rhein- <strong>und</strong> Moselverkehr. Auf nationalen<br />

Wasserstraßen gilt:<br />

■ Mindestens zwei Personen pro Schiff oder Verband.<br />

■ Die Unternehmen sind angehalten, die tarifvertraglich festgelegten 35<br />

Wochenst<strong>und</strong>en zu respektieren.<br />

■ Selbstständige: Ein-Mann-Fahrten bei 12 h pro Tag <strong>und</strong> 50 h pro Woche<br />

ausschließlich tagsüber nur auf Schiffen unter 40 m zulässig. Auf den<br />

Flüssen Loire, Seine, Rhône, Rhein, Mosel <strong>und</strong> Garonne gilt die Ein-Mann-<br />

Regelung nicht.<br />

■ Netzzugangsgebühr: Von 20,18 Euro bis 75,62 Euro je nach Schiff, bis<br />

zur zehnten Reise.<br />

■ 0,000772 Euro pro tkm auf kleinen Fahrzeugen<br />

■ 0,000978 Euro pro tkm auf großen Fahrzeugen<br />

Schleusendienst: Zwischen 10,05 Euro <strong>und</strong> 30,16 Euro je nach Schiffsgröße,<br />

Zuzüglich 50 % nachts <strong>und</strong> 100 % bei einigen Feiertagen.<br />

24 h auf Mosel, Rhein, Niffer-Mulhouse-Kanal, Rhône, Saône, Rhein-Sèle-<br />

Kanal, Garonne <strong>und</strong> Seine-Unterlauf. Variabel je nach Saison <strong>und</strong> Typ des<br />

Wasserwegs.<br />

■ Unternehmen: zwischen 20 <strong>und</strong> 25,5 % des Jahresgewinns.<br />

■ Personen: Einkommenssteuersätze abhängig von Einkommenshöhe von<br />

2,1 %, 9,4 %, 42 %, 52 %.<br />

Heizöl. Gewerbliche Schifffahrt ist steuerbefreit.<br />

Verkaufsobjekt wird nicht besteuert, wenn der Erlös innerhalb von drei<br />

Jahren nach Verkauf reinvestiert wird.<br />

Es gilt das Rheinregime.<br />

Keine Maut.<br />

24 h an sieben Tagen pro Woche. Einschränkungen auf den Nebenfl üssen<br />

in der Niedrigwasser-Saison.<br />

4|<strong>2008</strong> | 13<br />

■ Quellen: Navigation Ports & Industries (Frankreich), ITB (Belgien), Weekblad Schuttevaer (Niederlande), ADB/BDB/ Hans-Wilhelm Dünner (Deutschland), Übersetzung: Gwendolyn Dünner


MESSEN & KONGRESSE<br />

CeMAT-Hafenforum: BÖB <strong>und</strong> ZDS räumen Vernetzung große Bedeutung ein<br />

Die Notwendigkeit von Infrastrukturkorridoren zwischen See-<br />

<strong>und</strong> Binnenhäfen sehen der B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher<br />

Binnenhäfen (BÖB) <strong>und</strong> der Zentralverband der Deutschen<br />

Seehafenbetriebe (ZDS) gleichermaßen. „Es liegen erhebliche volkswirtschaftliche<br />

Potenziale in der systematischen Vernetzung von<br />

See- <strong>und</strong> Binnenhäfen“, formulierte BÖB-Präsident Dr. Rolf Bender<br />

die gemeinsame Aufgabe. Von der Vermeidung eines Kollapses<br />

im Hinterland-Transport profi tierten sowohl Häfen, verladende<br />

14 |<br />

Von Warehousing<br />

über deutsche See<strong>und</strong><br />

Binnenhäfen bis<br />

Osteuropa: Auf dem<br />

„CeMAT international<br />

Forum“ traf sich<br />

Grohmann<br />

die Logistikbranche<br />

in unterschiedlichen<br />

Veranstaltungen Bilder: |<br />

Interessen, Leistungen <strong>und</strong><br />

Verkehre bündeln<br />

Künftig wollen See- <strong>und</strong> Binnenhäfen die weitere Entwicklung im Hinterlandverkehr gezielter gemeinsam steuern <strong>und</strong><br />

den Ausbau der sie verbindenden Infrastruktur in den Systemen Bahn <strong>und</strong> Wasserstraße vorantreiben. Diese Schlussfolgerung<br />

zogen die Vertreter beider Verbände beim ZDS/BÖB-Hafenforum am 29. Mai auf der CeMAT-Messe in Hannover.<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Logistikbranche als auch der Arbeitsplatzstandort<br />

Deutschland. „Die riesige Containermenge kann sogar positive Skaleneffekte<br />

mit neuen Möglichkeiten schaffen – zum Beispiel für die<br />

Bündelung von Containertransporten auf Binnenwasserstraßen“, so<br />

Thomas Lütje, Leiter des Containervertriebs bei der HHLA.<br />

Auf der gemeinsamen Aufgabenliste stehe bis dahin etwa noch die<br />

bessere Integration des Binnenschiffs in die nachlaufenden Transportketten,<br />

so Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Seaports of<br />

4|<strong>2008</strong>


Geballte Hafenkompetenz (v.l.n.r.): Oben: Hans-Wilhelm Dünner, Dr. Mathias<br />

Dobner, Rainer Schäfer, Robert Baack, Thomas Lütje, Andreas Bullwinkel<br />

Unten: Bringfried Belter, Markus Bangen <strong>und</strong> Dr. Rolf Bender<br />

Niedersachsen. Die Binnenhäfen forderte er auf, sich stärker auf<br />

die Vernetzung mit überregionalen Märkten <strong>und</strong> auf die Schaffung<br />

eines strategischen Marketings zu konzentrieren.<br />

Zu kämpfen haben die Binnenhäfen gleichzeitig mit Flächenknappheit<br />

sowie wachsenden Umweltaufl agen. „Hier muss die Politik gegensteuern,<br />

damit die Binnenhäfen auch künftige Anforderungen<br />

der verladenden Wirtschaft bewältigen können“, mahnte Rainer<br />

Schäfer, Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer Häfen. Auch unzureichende<br />

Finanzmittel für die Wasserstraßeninfrastruktur seien<br />

ein Thema. Handlungsbedarf für die Wasserstraßen-Anbindung<br />

der deutschen Seehäfen an das Hinterland sieht Schäfer etwa beim<br />

Ausbau von Mittelweser, Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanal Nordstrecke <strong>und</strong><br />

Mittelelbe. Doch auch die Bahnanbindung zur Stärkung der Hinterland-Knotenpunkte<br />

als trimodale Umschlags- <strong>und</strong> Wertschöpfungszentren<br />

befanden die Beteiligten für wichtig, was Bringfried<br />

Belter von der Deutschen Bahn AG bestätigte. „Die Anbindung der<br />

Nord- <strong>und</strong> Ostseehäfen besitzt bei uns höchste Priorität. In unseren<br />

Plan gehören sowohl unbürokratische Sofortmaßnahmen <strong>und</strong><br />

betriebliche Ansätze wie Alternativrouten als auch der Aus- <strong>und</strong><br />

Neubau von Strecken“, versicherte Belter. Allein 50 % der kleineren<br />

Bauprojekte befänden sich in unmittelbarer Hafennähe. Für die<br />

Sofortmaßnahmen habe die DB AG zusätzliche Investitionen von<br />

ca. 300 Mio. EUR bewilligt. Zusätzlich zu den im November 2007<br />

vom B<strong>und</strong> zugesagten 255 Mio. EUR bestünde für die Beseitigung<br />

der Engpässe im Hafenhinterland ein Finanzierungsbedarf in Höhe<br />

von bis zu 15 Mrd. EUR über die nächsten Jahre. „Zudem brauchen<br />

wir an den Knotenpunkten eine Entfl echtung von Personen- <strong>und</strong><br />

Güterverkehr“, so Belter.<br />

Als positives Beispiel erfolgreicher internationaler Verkehrsträgervernetzung<br />

präsentierte sich die Duisburger Hafen AG. „Mit mehr<br />

als 330 Abfahrten pro Woche lässt sich jede relevante Industrieregion<br />

in Europa per Zug oder per Binnenschiff erreichen“, so Vorstandsmitglied<br />

Markus Bangen. Die Anwendung neuer Konzepte<br />

wie eine gateway-artige Vernetzung von Hinterlandterminals<br />

durch DB Intermodal sowie die Bündelung von Containermengen<br />

am D3T-Reederterminal haben die Entwicklung des Standorts angetrieben.<br />

„Europaweite Terminalvernetzungen erzwingen in nahezu<br />

allen Häfen einen schnelleren Umschlag <strong>und</strong> eine signifi kant<br />

bessere Flächenausnutzung“, so Dr. Mathias Dobner, technischer<br />

Geschäftsführer bei Gottwald Cranes. Neuer Intralogistik-Konzepte<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Thomas Lütje, Leiter Containervertrieb, bei der Hamburger Hafen <strong>und</strong> Logistik<br />

AG sieht Chancen für eine Bündelung von Containertransporten auf der Elbe<br />

| Bilder: Guddat<br />

bedürfe es auch innerhalb der Terminals. „Insbesondere der Einfl uss<br />

von Software <strong>und</strong> EDV auf die Produktivität von Terminals wird<br />

im Allgemeinen unterschätzt“, warnt Dobner. „Viel zu oft sehe ich,<br />

dass die Ladungsliste per Kran <strong>und</strong> Eimer von Bord eines Binnenschiffs<br />

gehoben wird.“ Eine Orientierung biete etwa die Lufttransportbranche,<br />

bei der die Synchronisierung der Prozesse deutlich<br />

ausgeprägter sei. ■ Christian Grohmann<br />

| 15


MESSEN & KONGRESSE<br />

SUT<br />

Interview<br />

CeMAT Podiumsdiskussion<br />

■ SUT: Congestion <strong>und</strong> Containerfl ut mit Kooperation bewältigen:<br />

Welche Maßnahmen taugen zur langfristigen Bewältigung<br />

des Transportaufkommen Richtung Hinterland? Und gibt<br />

es kurzfristige Lösungen?<br />

■ Bullwinkel: Die Seaports of Niedersachsen konzipiert derzeit Spezialterminals<br />

für die Binnenschifffahrt inklusive geeigneter Kaikonstruktionen<br />

<strong>und</strong> Umschlagsgeräte. Damit werden Binnenschiffe an<br />

den Terminals nicht länger in Konkurrenz zu den Seeschiffen stehen.<br />

■ Dr. Dobner: Gottwald Cranes setzt als fl exible Lösung auf<br />

schwimmende Mobilhafenkrane, die aus dem Baukastenkonzept<br />

unserer anderen Umschlagsanlagen schöpfen. Auf mechanischer<br />

Seite haben wir außerdem die Hubgeschwindigkeit sämtlicher Krane<br />

im Vergleich zur Vorgänger-Generation verdoppelt. Neue Fahrzeuge<br />

wie unser automatisches Lift-AGV optimieren zudem die hafeninterne<br />

Logistik. Unsere Krane <strong>und</strong> Flurförderfahrzeuge lassen sich<br />

außerdem mit einer übergeordneten Terminalsoftware vernetzen.<br />

■ Baack: Die „vernetzte Welt“ lässt sich schneller erreichen als man<br />

denkt, auch wenn die Vernetzung manchmal auf Engpässe stößt. In<br />

der Deutschen Binnenreederei konnten wir schon in den 90er Jahren<br />

eine Menge wertvoller Erfahrungen in dieser Richtung sammeln.<br />

■ Dr. Bender: Viele Binnenhäfen müssen erst ihre Flächenprobleme<br />

lösen. Stadthäfen müssen zudem Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnen.<br />

Was die Häfen einmal als Wohnfl äche abtreten müssen,<br />

bekommen sie nie wieder – das ist eine Katastrophe. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> müssen wir unsere Planungen mit der Bevölkerung abstimmen.<br />

Beispielsweise lässt sich der Kohleumschlag „einhausen“, um<br />

der Staubentwicklung vorzubeugen. Als kombinierter Sicht- <strong>und</strong><br />

Lärmschutz können sinnvoll platzierte Lagerhäuser dienen.<br />

Hafenexperten im Gespräch: Dr. Rolf Bender (HGK), Bringfried Belter (DB), Andreas Bullwinkel (ZDS),<br />

Hans-Wilhelm Dünner (Moderator), Robert Baack (DBR) <strong>und</strong> Dr. Mathias Dobner (Gottwald) | Bild: Grohmann<br />

Zur Verbesserung des Seehafenhinterlandverkehrs <strong>und</strong> der Logistik auf der Wasserstraße verfolgten die Teilnehmer<br />

der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von SUT-Herausgeber Hans-Wilhelm Dünner sehr unterschiedliche<br />

Ansätze. Diskutiert wurden Chancen, Potenziale <strong>und</strong> Schwierigkeiten.<br />

16 |<br />

■ Belter: Verkehrs- <strong>und</strong> Umschlagsfl ächen müssen bleiben – das<br />

gilt auch für die Bahn. Vorhandene Infrastruktur kann aber effi zienter<br />

genutzt werden – etwa durch die sinnvolle Auslastung von<br />

Zügen. Schon heute fährt die DB AG die dreifache Containermenge<br />

als noch vor Jahren mit der doppelten Anzahl von Zügen. Ohne<br />

Infrastrukturausbau lassen sich so weitere 10-20 % Kapazität auf<br />

der Schiene gewinnen. Das trägt auch zur Reduktion von Lärm <strong>und</strong><br />

Verkehr bei <strong>und</strong> hilft in Sachen Akzeptanz. Für die Häfen gilt es, die<br />

dort stattfi ndende Wertschöpfung den Bürgern zu vermitteln.<br />

■ Dr. Dobner: Richtig, aber hier steht eindeutig das romantische<br />

Hafenbild gegenüber der Notwendigkeit eines modernen Umschlagsplatzes<br />

in einer Großstadt. Aber zur Lärmsenkung gibt es<br />

auch in der <strong>Technik</strong> noch Potenziale. Die versuchen wir zu nutzen.<br />

■ SUT: Thema Infrastrukturausbau <strong>und</strong> Masterplan: Was tut die Politik?<br />

Und stellen Public-Private-Partnerships eine Alternative dar?<br />

■ Baack: Die Mittel für den Wasserstraßenausbau sind nicht ausreichend.<br />

Von der geforderten Milliarde sind 650 Mio. EUR bewilligt<br />

worden. Aber wir hatten schon schlechtere Zeiten, denn das Bewusstsein<br />

zur Notwendigkeit einer leistungsfähigen Binnenschifffahrt<br />

steigt. Es passiert mehr, als im Masterplan geschrieben steht.<br />

Rechtzeitig werden die Mittel aber nicht da sein.<br />

■ Dr. Bender: Man darf sich nicht der Illusion hingeben. Private<br />

Investoren wollen eher kurzfristig verdienen, das ist bei Infrastruktur<br />

kaum möglich. Auch bieten private Beteiligungen zwar schnelle<br />

Verfügbarkeit von Mitteln, langfristig ist diese Infrastruktur für den<br />

Benutzer aber teurer.<br />

■ SUT: Angesichts knapper Mittel gilt es also in erster Linie die<br />

Effektivität zu steigern. Helfen dabei auch einheitliche Standards,<br />

wie der vom Germanischen Lloyd entwickelte Container<br />

Terminal Quality Indicator?<br />

■ Dr. Bender: Einheitliche Standards machen es auch für den K<strong>und</strong>en<br />

leichter, ein Produkt durchgängig wahrzunehmen.<br />

■ Bullwinkel: Die Standardisierung muss allerdings bezahlbar bleiben<br />

<strong>und</strong> darf nicht bürokratisch ausarten.<br />

■ CG<br />

4|<strong>2008</strong>


Georg Hötte übernimmt<br />

IVR-Präsidentschaft<br />

Auf ihrer Jahrestagung am 6. Juni in Berlin hat Georg Hötte die Präsidentschaft<br />

der IVR übernommen. „Ich möchte mich insbesondere<br />

der Registrierung der internationalen Binnenschiffsfl otte widmen“, so<br />

der neu gewählte Präsident, der ebenfalls BDB-Vizepräsident <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

der Rhenus PartnerShip GmbH ist. Konkret geht es dabei<br />

um die Teilnahme am PLATINA-Projekt, in dessen Rahmen sich die IVR<br />

für den Aufbau einer zentralen Datenbank für Europa einsetzen <strong>und</strong><br />

um deren Betrieb sowie Verwaltung bewerben will. PLATINA soll die<br />

Einführung des europäischen Aktionsprogramms zur Förderung der<br />

Binnenschifffahrt NAIADES, unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

der Amtszeit Höttes ist die internationale Rechtsvereinheitlichung<br />

in der Binnenschifffahrt. Zu diesem Thema veranstaltet die IVR am<br />

22. <strong>und</strong> 23. Januar 2009 ein erstes Kolloquium in Prag.<br />

Felix Stenschke, Unterabteilungsleiter der Abteilung lung Schifffah Schifffahrt ah ahrt i iim<br />

im m<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung ntwicklung in BBon<br />

Bonn, on onn, n,<br />

eröffnete den Ausblick auf eine „natürliche <strong>und</strong> d bereits spür spürbare ür ürba ba bare re<br />

Renaissance der Binnenschifffahrt“ <strong>und</strong> begrüßte e das Engageme Engagement me ment nt<br />

der IVR. „An der Nutzung von Kenntnissen <strong>und</strong> Erfahrungen rfahrungen der<br />

er e<br />

IVR sind wir besonders interessiert.“ Stenschke gab sich sicher,<br />

dass der Transport auf dem Wasser auch dann<br />

zunehmen werde, wenn genügend Mittel für den en<br />

Straßenbau verfügbar <strong>und</strong> keine Umweltprobleme<br />

vorhanden wären. „Für neue Straßen<br />

<strong>und</strong> Bahntrassen beträgt die Planungszeit<br />

unter Berücksichtigung des EU-Rechts etwa<br />

15 bis 20 Jahre. Das prognostizierte Transportwachstum<br />

setzt aber schon viel früher ein. Und<br />

freie Kapazitäten haben derzeit nur die Binnen-<br />

wasserstraßen.“ ■ CG G<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Auf der IVR-Tagung in der Berliner Vertretung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen wurde Georg Hötte zum Präsidenten<br />

gewählt | Bilder: Grohmann<br />

IVR-Festredner Felix Stenschke:<br />

„An der Binnenschifffahrt führt<br />

kein Weg vorbei.“<br />

| 17


MESSEN & KONGRESSE<br />

IVR-Workshop –<br />

Havarien auf Binnenwasserstraßen<br />

Staus schnell<br />

beseitigen<br />

Über die besondere Herausforderung von Schiffsunfällen<br />

auf Binnenwasserstraßen diskutierten die<br />

Teilnehmer des IVR-Kongresses am 5. Juni in Berlin.<br />

Neben den wirtschaftlichen Folgen einer Wasserstraßenblockade<br />

zeigten Mitglieder <strong>und</strong> Gastredner der<br />

Internationalen Vereinigung des Rheinschiffsregisters<br />

(IVR) konkrete Vorschläge zu möglichen Präventions-<br />

<strong>und</strong> Reaktionsmaßnahmen auf.<br />

Der neue IVR-Präsident Georg Hötte brachte es auf den<br />

Punkt: „Alle Rettungs- <strong>und</strong> Bergungsmaßnahmen müssen<br />

darauf abzielen, die Behinderungen der Schifffahrt so<br />

schnell wie möglich zu beheben.“ Denn anders als Bahn oder LKW<br />

hat die Binnenschifffahrt kaum Möglichkeiten, gesperrte Streckenabschnitte<br />

zu umfahren.<br />

Für die Schifffahrtstreibenden bezifferte Jan Vogelaar vom niederländischen<br />

Centraal Bureau voor de Rijn- en Binnenvaart<br />

(CBRB) die Schäden für ein 500-t-Schiff auf 700 EUR <strong>und</strong> für<br />

einen Schubverband auf 9.000 EUR pro Tag. Stärker trifft es<br />

die rohstoffi ntensive Industrie. „Steht einer unserer Hochöfen<br />

am Niederrhein still, beläuft sich der Schaden pro Tag auf etwa<br />

1 Mio. EUR“, gab Dr. Michael Peters von ThyssenKrupp zu bedenken.<br />

Nach vier Tagen müsse die Produktion gedrosselt werden,<br />

wenn die mit Kohle beladenen Schubverbände auf dem Rhein<br />

nicht durchkommen. „Um bei längerer Sperrung zumindest Teilkapazitäten<br />

rechtzeitig auf die Schiene zu bringen“, bekräftigte<br />

Peters, „ist uns eine schnelle, präzise <strong>und</strong> transparente Informationskette<br />

sehr wichtig“.<br />

Logistik duldet keine Unsicherheit<br />

Für Verlader <strong>und</strong> Schifffahrtstreibende sind etwa Nachrichten<br />

über Dauer der Sperrung, verfügbare Liegeplätze <strong>und</strong> alternative<br />

Umschlagsanlagen von Bedeutung. „Die Informationen muss<br />

der Wasserwegverwalter deshalb zeitnah zur Verfügung stellen“,<br />

forderte Vogelaar. Das gelte nicht nur für Havarien <strong>und</strong> kleinere<br />

Störfälle, sondern auch für die zahlreichen Großfeuerwerke im<br />

Rheintal.<br />

Die Binnenschifffahrt selbst könne durch bessere Dokumentation<br />

der Ladung besonders bei Gefahrgütern <strong>und</strong> eine Ausweitung der<br />

Meldepfl icht zur Sicherheit des Verkehrssystems beitragen. Vorschläge<br />

über Schwimmboyen <strong>und</strong> Funksender für untergegangene<br />

Container steuerten die Zuhörer bei.<br />

18 |<br />

Die Referenten des IVR Havarie Workshops (v.l.n.r.): Herbert Petermann,<br />

Jan Vogelaar, Dr. Michael Peters, Georg Hötte, Michael Heinz <strong>und</strong> Markus<br />

Jaegers | Bilder: Grohmann<br />

Bergungsmittel verfügbar halten<br />

Geeignetes Bergungsmaterial <strong>und</strong> dessen zeitnahe Verfügbarkeit<br />

bilden die nächste Voraussetzung einer schnellen Schadensabwicklung.<br />

Dabei gelte es, das knappe Gut strategisch sinnvoll zu stationieren.<br />

Auch müsse Investitionssicherheit gewährleistet werden.<br />

„22 Mio. EUR wird der B<strong>und</strong> für zwei neue Hebegeräte bereitstellen,<br />

die ab 2010 <strong>und</strong> 2015 AJAX <strong>und</strong> ACHILLES ersetzen sollen“, hob<br />

Baudirektor Michael Heinz von der Wasser <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

West das staatliche Engagement hervor.<br />

Herbert Petermann, Sachverständiger in der Berufsschifffahrt, forderte<br />

die Einbindung privater Unternehmen in das Gesamtkonzept.<br />

„Wir müssen berücksichtigen, dass die Zahl der Bergungsfi rmen<br />

aufgr<strong>und</strong> hoher Investitionen deutlich zurückgegangen ist <strong>und</strong><br />

Spezialequipment nur noch in größeren Häfen anzutreffen ist. Die<br />

Wasserstraßenverwaltung muss deshalb auf die Verfügbarkeit von<br />

Bergungsmaterial in allen Streckenabschnitten achten.“ Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> will Heinz die beiden Bergungs-Neubauten in Koblenz<br />

<strong>und</strong> Mannheim stationieren.<br />

Unterschiedliche Interessen<br />

Als Zielsetzung gab Heinz an, zwei Tage nach der Havarie mit Bergegerät<br />

vor Ort sein zu wollen. Gleichzeitig warnte er vor vorschnellem<br />

Handeln: „Anders als im Straßenverkehr muss jede Havarie aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Komplexität individuell beurteilt werden, das macht das<br />

Setzen von Zeitrichtwerten nahezu unmöglich.“ Die Einbindung externer<br />

Sachverständiger als Vertreter von Schiff, Ladung <strong>und</strong> deren<br />

Versicherer sei deshalb unverzichtbar.<br />

„Sachverständige können den Behörden wertvolle Unterstützung<br />

leisten <strong>und</strong> müssen deshalb fest in deren Entscheidungsfi ndung<br />

eingeb<strong>und</strong>en werden“, ergänzte Petermann, der für die Sachverständigen<br />

auch Kompetenzen zur raschen <strong>und</strong> unbürokratischen<br />

Einleitung von Bergungsmaßnahmen vor Ort einfordert. „Möchte<br />

etwa der Auftraggeber seine Ladung per Bord-Bord-Umschlag aus<br />

einem beschädigten Schiff bergen, so muss er dafür ein Hafenbecken<br />

anfahren. Dazu muss jedoch sichergestellt sein, dass keine<br />

Hafenanlagen beschädigt oder verschmutzt werden. Hier gilt es,<br />

unterschiedliche Interessen miteinander zu vereinbaren.“<br />

Ein Spannungsfeld bestehe laut Petermann auch zwischen wirtschaftlichen<br />

Motiven von Schifffahrtstreibenden, Verladern <strong>und</strong><br />

Versicherern sowie dem allgemeinen Interesse an einem verbesserten<br />

Katastrophenschutz. „Feuerwehr <strong>und</strong> THW wollen Havarien<br />

gerne als praktisches Ausbildungsobjekt nutzen <strong>und</strong> verzögern die<br />

4|<strong>2008</strong>


Bergung dadurch oft unnötig“, so Petermann. Nur durch internationale<br />

Kooperation bei Ausbildung <strong>und</strong> Datenaustausch ließe sich<br />

wegen der knappen Anzahl von Störfällen auf dem Wasser einerseits<br />

die Ausbildung von Rettungskräften <strong>und</strong> Sachverständigen<br />

<strong>und</strong> andererseits die schnelle Schadensbeseitigung <strong>und</strong> Freigabe<br />

der Wasserstraße sicher stellen.<br />

Auch die rechtliche Thematik bedarf weiterer Ausarbeitung, befand<br />

Rechtsanwalt Markus Jaegers. „Wer haftet etwa bei einer<br />

schuldhaft verursachten Havarie, wenn andere Schiffe samt Ladung<br />

deshalb über längere Zeit von ihrem Bestimmungsort abgetrennt<br />

sind?“ Schadensersatz stehe den Betroffenen üblicherweise<br />

nur dann zu, wenn die Havarie direkte Beschädigungen verursacht<br />

hat. Auch sei die Haftungsfrage in verschiedenen EU-Ländern unterschiedlich<br />

geregelt. „Eine international einheitliche Rechtsprechung<br />

könnte sich etwa am Straßenverkehr orientieren“, empfahl<br />

Jaegers. „Wer den Schaden hat, trägt ihn selbst – das ist bislang<br />

leider allzu oft so.“<br />

Auch wenn Schiffsunfälle in den meisten Fällen sehr rasch behoben<br />

werden können <strong>und</strong> spürbare Wirkungen auf Dritte selten sind, gilt<br />

es doch, für schwere Ausnahmefälle ein Notfallsystem zur Hand zu<br />

haben. Auf ihrem Workshop hat die IVR deutlich gemacht, die Ausarbeitung<br />

eines solchen Plans aktiv unterstützen zu wollen.<br />

■ Christian Grohmann<br />

4|<strong>2008</strong><br />

esa EuroShip unterstützt IVR<br />

„Wenn Versicherer, Sachverständige, Bergungsfi rmen <strong>und</strong> Behörden<br />

eng zusammen arbeiten, lassen sich Verlader nachhaltig<br />

von den Vorzügen der Binnenschifffahrt überzeugen“, so Stefan<br />

Franke, der als Versicherungsfachmann der esa EuroShip um die<br />

insgesamt geringe Unfallquote des Verkehrsträgers weiß. Dabei<br />

schöpft die esa aus Erfahrungen mit über 5.000 versicherten<br />

Objekten aus der Branche. Franke: „Unser direkter Beitrag im<br />

Unglücksfall umfasst unter anderem qualifi zierte Beratung per<br />

Hotline, Sofortmaßnahmen vor Ort als auch schnelle Schadensregulierung.<br />

Über unser Spezialgebiet hinaus engagieren wir<br />

uns außerdem in der IVR, um die Kette der reibungslosen Schadensabwicklung<br />

schon ab dem ersten Glied zu beschleunigen.“<br />

■ CG<br />

Theresia Hacksteiner (IVR) <strong>und</strong> das esa-Team (Stefan Franke, Horst Jötten<br />

<strong>und</strong> Helmut Stammer, v.l.n.r.) sind mit dem Ergebnis des von der esa Euro-<br />

Ship gesponserten Havarie-Workshops zufrieden<br />

| 19


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

ADN vs. ADNR<br />

Die ADNR-Verordnung über die Beförderung gefährlicher Güter<br />

auf dem Rhein beruhte auf dem von der UN-Wirtschaftskommission<br />

für Europa (ECE) erarbeiteten Entwurf eines europäischen<br />

Übereinkommens über die internationale Beförderung gefährlicher Güter<br />

auf Binnenwasserstraßen, kurz ADN genannt. Das zusätzliche „R“<br />

in der von der ZKR beschlossenen Fassung steht für Rhein. Die technischen<br />

Vorschriften des ADNR werden jedoch auch für die Beförderung<br />

gefährlicher Güter auf der Mosel herangezogen. Allerdings haben<br />

die Moseluferstaaten das Recht, bei fl ussinternen Beförderungen eigene<br />

Vorschriften für Bau <strong>und</strong> Ausrüstung anzuwenden.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage des Gefahrgutbeförderungsgesetzes wurden die<br />

ADNR-Verordnung <strong>und</strong> die Gefahrgutverordnung Binnenschifffahrt<br />

erlassen. Letztere hat jedoch keine eigene Anlage, sondern verweist<br />

hier auf die ADNR-Verordnung. Das ADNR wiederum verweist bei den<br />

Themen Verwendung, Bau- <strong>und</strong> Prüfvorschriften von Verpackungen,<br />

Großpackmitteln, Großverpackungen <strong>und</strong> Tanks auf andere internationale<br />

Regelungen. Damit enthält das ADNR im Gr<strong>und</strong>e keine eigenen<br />

Anforderungen an Umschließungen einschließlich deren Prüfung.<br />

20 |<br />

Gefahrguttransportabkommen für<br />

Wasserstraßen tritt nach 23 Jahren in Kraft<br />

Die hohen Sicherheitsstandards auf dem Rhein sind zwingend erforderlich: Die<br />

am stärksten befahrene Wasserstraße Europas führt sowohl durch Städte, als<br />

auch vorbei an Kernkraftwerken <strong>und</strong> Chemieanlagen | Bild: Dünner<br />

Ende 2007 wurde das Gesetz zum ADN verkündet. Die Überraschung war groß, handelte es sich doch um ein „uraltes<br />

Werk“, für das Nichtbezieher des B<strong>und</strong>esgesetzblattes auch noch bezahlen sollten. Dipl.-Ing. Klaus Ridder gibt Auskunft<br />

über die Geschichte des ADN <strong>und</strong> über die Zukunft des ADNR.<br />

Fortentwicklung seit 1985<br />

Auf dem Rhein brachte der ADNR einen sehr hohen, wohl weltweit einmaligen<br />

Sicherheitsstandard. Mit der Inbetriebnahme des Kanals zwischen<br />

Main <strong>und</strong> Donau zeichneten sich neue Sicherheitsrisiken ab: Auf<br />

der Donau waren bis Kelheim immer wieder Schiffe der Ostblockstaaten<br />

unterwegs, die keineswegs dem Sicherheitsniveau der deutschen Binnenwasserstraßen<br />

entsprachen. Insbesondere die B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland <strong>und</strong> die Ostblockstaaten als Nutzer der westeuropäischen<br />

Wasserstraßen hatten großes Interesse an einem internationalen Übereinkommen<br />

über die Beförderung gefährlicher Güter auf Binnengewässern.<br />

Andere Rheinanliegerstaaten, insbesondere die Schweiz, waren aus<br />

Angst vor einer Verwässerung der hohen geltenden Standards wenig interessiert.<br />

Eine erste gemeinsame Sitzung fand 1985 in Genf statt. Unter<br />

dem Vorsitz des österreichischen Magisters Heinz-Peter Berger gelang<br />

es, den ersten „Schlagabtausch“ zwischen Ost <strong>und</strong> West in die richtige<br />

Richtung zu lenken. Die UdSSR strebte quasi eine „Seeschifffahrts-Regelung“<br />

für Binnenwasserstraßen in Anlehnung an den IMDG-Code<br />

an. Mit dem Verfall der UdSSR war jedoch das Interesse an einem<br />

MTU-/ZF-Vertriebspartner <strong>und</strong> Servicestation station<br />

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4|<strong>2008</strong>


ADN-Übereinkommen nicht mehr vorhanden. Hin <strong>und</strong> wieder erschienen<br />

Vertreter der Donauanliegerstaaten Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien<br />

sowie aus Ungarn. Tonangebend waren aber die Delegationen der<br />

Rheinanliegerstaaten. Sie leisteten im Rahmen der ZKR-Arbeitsgruppe<br />

„Transport gefährlicher Güter“ in Strasbourg zunächst Vorarbeiten für<br />

die Entwicklung des ADN-Übereinkommens, das später in Genf vorgelegt<br />

wurde. Dort wurde schließlich auch der Autor dieses Artikels,<br />

damaliger Vorsitzender der Arbeitsgruppe in Strasbourg, zum Vorsitzenden<br />

der Arbeitsgruppe in Genf bei der ECE/WP.15/AC2 gewählt.<br />

Allerdings dauerte die Fertigstellung des revidierten ADNR länger als<br />

erwartet. 1998 gelang es schließlich, nach der Verabschiedung <strong>und</strong><br />

Inkraftsetzung des revidierten ADNR in Strasbourg 1994/95, auch den<br />

technischen Teil des ADN-Übereinkommens fertig zu stellen. Damit<br />

war die Gr<strong>und</strong>lage für das eigentliche Übereinkommen geschaffen.<br />

Übereinkommen <strong>und</strong> ADN-Gesetz<br />

Nachdem das Gr<strong>und</strong>werk, die Anlage zum ADN, praktisch fertig war, begann<br />

ein langer Weg bis zum ADN-Gesetz, das am 30. November 2007<br />

im BGBl. Teil II für Deutschland veröffentlicht wurde. Das deutsche ADN-<br />

Gesetz ermöglicht Deutschland nunmehr, dem ADN-Übereinkommen<br />

beizutreten. Die entsprechende Beitrittsurk<strong>und</strong>e in Genf wurde Ende<br />

Januar <strong>2008</strong> hinterlegt. Zuvor musste jedoch auf einer Regierungskonferenz<br />

am 25. Mai 2000 in Genf ein Dach für das technisch fertige ADN<br />

geschaffen werden. Vertreter aus 15 Staaten Europas (Österreich, Belgien,<br />

Bulgarien, Kroatien, Tschechische Republik, Frankreich, Deutschland,<br />

Ungarn, Italien, Niederlande, Polen, Rumänien, Russische Föderation,<br />

Slowakei <strong>und</strong> Schweiz) unterzeichneten das Übereinkommen, bei<br />

dem alle Mitgliedstaaten der ECE, auf denen sich Binnenwasserstraßen<br />

von internationaler Bedeutung befi nden, Vertragspartei werden können.<br />

Neben Russischer Föderation, Niederlande, Ungarn, Österreich, Bulgarien<br />

<strong>und</strong> Luxemburg hat Deutschland als siebter Staat das Übereinkommen<br />

ratifi ziert <strong>und</strong> damit dessen Inkrafttreten zum Ende Februar <strong>2008</strong><br />

herbeigeführt. Bis nun das ADN-Übereinkommen tatsächlich Anwendung<br />

fi ndet, sind noch einige Punkte zu klären. Die Schweiz befürchtet<br />

nach wie vor, dass der Sicherheitsstandard auf dem Rhein leiden könnte,<br />

wenn bei einem ADN-Abkommen über künftige Vorschriften aufgr<strong>und</strong><br />

von Mehrheitsverhältnissen bei der ECE abgestimmt wird. Es geht hier<br />

insbesondere um die Zustimmung für die Anwendung des ADN auf dem<br />

Rhein. Diese Anwendung soll durch einen Verweis des ADNR auf das<br />

ADN erfolgen. Im Rahmen des Abkommens wurden fast alle Aktivitäten<br />

der ZKR in Sachen Transport gefährlicher Güter nach Genf verlagert.<br />

Ein Sicherheitsausschuss hat zur Aufgabe, Vorschläge für Änderungen<br />

der Anlagen des ADN-Übereinkommens vorzubereiten sowie Stellungnahmen<br />

zur Anerkennung von Klassifi kationsgesellschaften abzugeben.<br />

Die vorgelegten Vorschläge werden dann von dem zuständigen Verwaltungsausschuss<br />

der UN-ECE geprüft <strong>und</strong> beschlossen. Zum 1. Januar<br />

2009 soll die neu ausgearbeitete ADN-Anlage entsprechend dem ADNR<br />

ihre veraltete Vorgängerin ablösen. Vorgesehen sind Sitzungen der<br />

beiden Gremien im Januar <strong>und</strong> im Juni eines jeden Jahres. Ein Verwaltungsausschuss<br />

soll immer direkt nach den Sitzungen des Sicherheitsausschusses<br />

tagen. In Strasbourg tagt heute nur noch der Ausschuss<br />

„Gefährliche Güter“ (MD). Er trifft gr<strong>und</strong>sätzliche Entscheidungen zur<br />

Gefahrgutschifffahrt auf dem Rhein.<br />

Rolle der EU<br />

Das ADN-Übereinkommen gilt in den Staaten, die es ratifi ziert haben, für<br />

internationale Transporte. Das ADNR wird zum 1. Januar 2009 letztmalig<br />

geändert werden <strong>und</strong> wird noch bis Ende 2010 auf dem Rhein gelten.<br />

Ab 2011 wird das ADNR nur noch auf das ADN verweisen, gleichwohl<br />

noch rheinspezifi sche Besonderheiten enthalten. So wird auf dem Rhein<br />

4|<strong>2008</strong><br />

beispielsweise jeder Staat Zulassungszeugnisse auch für Schiffe anderer<br />

Nationalität ausstellen können; was laut ADN so nicht möglich ist. Seit<br />

einigen Jahren ist auch die EU-Kommission, hier insbesondere die für<br />

Transport zuständige Generaldirektion VII, an der Sicherheit im Binnenschiffsverkehr<br />

interessiert. Nachdem in Straßen- <strong>und</strong> Eisenbahnverkehr<br />

seit 1997 die internationalen Übereinkommen ADR <strong>und</strong> RID auch für<br />

innerstaatliche Beförderungen in den inzwischen 27 EU-Staaten gelten,<br />

will die EU-Kommission nunmehr auch den Binnenschiffsverkehr regeln.<br />

Doch die Ausgangslage ist hier etwas anders als im Straßen- <strong>und</strong> Eisenbahnverkehr.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der „Mannheimer Akte“ von 1868 in Verbindung<br />

mit § 234 des EG-Vertrages hat die EG keine Regelungskompetenz auf<br />

dem Rhein, denn Völkerrecht geht vor EU-Recht. Der B<strong>und</strong>esrat hat dies<br />

erkannt <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esregierung aufgefordert, die Einheitlichkeit der<br />

Rhein-Vorschriften <strong>und</strong> die der übrigen europäischen Wasserstraßen<br />

sicherzustellen. Auch hatte der Rat das ADN-Übereinkommen aus Genf<br />

für noch nicht fertig bef<strong>und</strong>en. Darauf reagierte die Kommission mit<br />

einem Stopp ihrer diesbezüglichen Aktivitäten bis zur Inkraftsetzung des<br />

ADN-Übereinkommens. Nach dem Inkrafttreten des ADN-Abkommens<br />

in sieben Staaten kann die EG entsprechend ihrem Vorhaben das ADN-<br />

Übereinkommen für die Beförderung gefährlicher Güter innerhalb der<br />

EG-Staaten in Kraft setzen. Vorgesehener Termin ist der 1. Januar 2009.<br />

Von der ersten Sitzung bis zum eigentlichen Inkrafttreten des ADN sind<br />

23 Jahre vergangen. Die in dieser langen Zeit geleistete Arbeit trägt jedoch<br />

zur Schaffung einheitlicher Regeln auf den europäischen Wasserstraßen<br />

bei. Der Rhein wird seine Vorreiterrolle in Sachen Sicherheit verlieren<br />

– es ist aber durch das Veto-Recht von fünf Staaten sichergestellt,<br />

dass der hohe Sicherheitsstandard auf dem Rhein erhalten bleibt.<br />

■ Dipl.-Ing. Klaus Ridder<br />

| 21


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

BDB-Präsident Dr. Gunter Jaegers beklagt zuwenig<br />

Tankschiffsneubauten | Bild: Götze-Rohen<br />

Was wir derzeit erleben ist eine Sonderkonjunktur“, sagte Jaegers<br />

anlässlich der 35. Versammlung der im B<strong>und</strong>esverband<br />

der deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) organisierten<br />

Tankreeder. Der Blick auf die Vorjahreszahlen stimmt die Unternehmen<br />

nicht fröhlich: Die insgesamt auf den deutschen Wasserstraßen<br />

transportierten Flüssiggüter (ohne Durchgangsverkehre) sind um<br />

2,9 % auf 52,7 Mio. t gesunken. Und im Vergleich zu 2006 wurden auch<br />

niedrigere Frachten gezahlt. Die durchschnittliche Reuters-Fracht<br />

nach Karlsruhe betrug 10,95 EUR/t – im Jahr zuvor wurden noch<br />

15,94 EUR/t bezahlt. „2007 war ein sehr schlechtes Jahr. Verschärft<br />

wird die Situation durch die hohen Gasölpreise. 100 l Gasöl kosteten<br />

im Jahr 2000 durchschnittlich 48,20 EUR. Jetzt zahlen wir schon<br />

80 EUR pro 100 l“, so Jaegers. Dennoch sei es wegen der aktuell guten<br />

Auslastung <strong>und</strong> hoher Frachten problematisch, von einer schweren<br />

Marktstörung zu sprechen. Das aktuelle Hoch begründete Jaegers<br />

mit dem weltweit gestiegenen Bedarf an Dieselkraftstoff: Bis zu<br />

26 SFR/t werden etwa von Rotterdam nach Basel bezahlt.<br />

Zu wenig neue Doppelhüllentanker<br />

Strukturell <strong>und</strong> damit langfristig problematisch ist für Jaegers der<br />

negative Trend beim Neubau von Doppelhüllentankern (DHT): „In<br />

den Jahren 2003 bis 2006 wurden noch durchschnittlich 48 DHT<br />

jährlich gebaut. Im letzten Jahr waren es nur noch 28.“ Die hohen<br />

Baukosten, die insbesondere bei niedrigeren Wasserständen geringere<br />

Tragfähigkeit von DHT <strong>und</strong> die zu niedrigen Frachten hätten<br />

dazu geführt, dass zu wenig neue Doppelhüllenschiffe gebaut würden.<br />

Bliebe es bei diesem Trend, werden nach Jaegers Ansicht im<br />

Jahr 2016, wenn diese Schiffe für viele Güter verpfl ichtend vorge-<br />

22 |<br />

Deutsche Tankschifffahrt zwischen<br />

Krise <strong>und</strong> Hoffnung<br />

Sorgenkind mit<br />

Lichtblicken<br />

Die deutsche Tankschifffahrt bleibt ein Sorgenkind mit Lichtblicken. Bei<br />

der 35. BDB-Tankreeder-Versammlung am 10. Juni im Duisburger Haus<br />

Rhein ging es um Licht <strong>und</strong> Schatten, ADN(R) <strong>und</strong> Telematik. BDB-Präsident<br />

Dr. Gunther Jaegers informierte die ca. 30 Gäste über Zahlen, Fakten,<br />

Trends <strong>und</strong> Aussichten der Branche.<br />

schrieben sind, nicht genügend DHT zur Verfügung stehen. Gebaut<br />

werden DHT vorrangig von Partikulierunternehmen. Denen fehle es<br />

aber oft an dem nötigen Eigenkapital, um die enormen Investitionen<br />

stemmen zu können. „Jetzt müssen die Reedereien bauen, damit<br />

die Neubauquote wieder auf ca. 50 DHT pro Jahr steigt“, befand<br />

Jaegers, selbst Chef der gleichnamigen Duisburger Reederei Jaegers<br />

GmbH. Voraussetzung dafür sei aber, dass die Verlader auskömmliche<br />

Frachten für den Einsatz von DHT zahlen.<br />

Von ADNR zu ADN<br />

Erwin Spitzer, stellvertretender Geschäftsführer des BDB informierte<br />

über den Stand des Übergangs des ADNR zum neuen europäischen<br />

Übereinkommen über den Transport gefährlicher Stoffe auf Binnenwasserstraßen<br />

- ADN. Spitzer berichtete, dass die ZKR inzwischen<br />

alle diskutierten Maßnahmen beschlossen hätte <strong>und</strong> lobte<br />

die gute Zusammenarbeit zwischen dem Gewerbe, den Verbänden<br />

<strong>und</strong> der Verwaltung. Mit dem Übergang des ADNR zum ADN ändert<br />

sich für die Schifffahrt aber vorerst nichts. Nachdem auch<br />

Deutschland das „Accord européen relativ au transport international<br />

des marchandises dangereuses par voie de navigation intérieure“<br />

ratifi ziert hat, ist es zwar in Kraft getreten, wird aber erst zum<br />

30. Juni 2011 in der Binnenschifffahrt umgesetzt. Die Übergangszeit<br />

wird vor allem dafür genutzt werden müssen, um die noch zahlreichen<br />

sprachlichen <strong>und</strong> inhaltlichen Unterschiede zwischen ADNR <strong>und</strong> ADN<br />

auszugleichen. Das ADN birgt aber auch eine theoretische Chance für<br />

Einhüllentanker. Als internationales Abkommen konzipiert, erlaubt<br />

das ADN den Mitgliedstaaten nationale Ausnahmen <strong>und</strong> sogar bilaterale<br />

Abkommen. Darin können zwei Staaten theoretisch vereinba-<br />

4|<strong>2008</strong>


en, den Zwang zum Einsatz von Doppelhüllenschiffen für die Dauer<br />

von fünf Jahren auszusetzen. Jaegers warnte die Branche davor,<br />

diese Option auszunutzen. Die Glaubwürdigkeit der Tankschifffahrt<br />

bei Verladern <strong>und</strong> Umweltschutzverbänden würde dadurch geschädigt.<br />

„Der Handlungsspielraum kann regional sinnvoll sein, darf aber<br />

nicht missbraucht werden, um das ADN auszuhebeln“, sagte Jaegers.<br />

Telematiksystem SIAM für Tankschifffahrt<br />

Als Gastredner stellte Matthias Polschinski von der WSD-West das<br />

geplante Telematiksystem „System zur Information, Abrechnung<br />

<strong>und</strong> Meldung in der Binnenschifffahrt“ (SIAM) vor. SIAM soll den<br />

Binnenschiffern zukünftig als einzige Onlineplattform für die offi -<br />

Fahrt aufgenommen:<br />

Tanker Transport Services GmbH<br />

Alte Hasen – junges Team. So ungefähr könnte die Kurzbeschreibung der<br />

Tanker Transport Services GmbH (TTS) lauten, die zu Beginn des Jahres<br />

in Moers ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Bei einem Durchschnittsalter<br />

von 34 Jahren verfügt das Team über insgesamt fast 30 Jahre Berufserfahrung.<br />

Gert-Jan van Sierenberg de Boer ist schon lange in der Tankschifffahrt<br />

zu Hause. Insgesamt 21 Jahre bewegt sich der sympathische<br />

Geschäftsführer von TTS in der europäischen Tankschifffahrt. Zunächst<br />

arbeitete er als Schiffsführer bei der WGL Tankschiffahrt GmbH, einem<br />

Unternehmen der Imperial-Gruppe. Nach elf Jahren auf verschiedenen<br />

Tankern war Landgang angesagt <strong>und</strong> er wechselte vom Steuerstuhl<br />

auf einen Schreibtischstuhl, der zunächst im holländischen Druten <strong>und</strong><br />

später in Duisburg stand. Als Befrachter <strong>und</strong> Disponent lernte van Sierenberg<br />

de Boer die kaufmännische Seite des Fachs <strong>und</strong> erreichte nach<br />

21 Jahren bei WGL die Position eines Prokuristen. Offensichtlich wollte<br />

Gert-Jan van Sierenberg de Boer <strong>und</strong> Esther Bruns | Bild: Götze-Rohen<br />

van Sierenberg de Boer aber nicht auf weitere Karrierestufen warten.<br />

Gibt’s da nicht noch andere spannende Aufgaben in der Branche? Solche<br />

oder ähnliche Gedanken müssen den 40-jährigen beschäftigt haben,<br />

als ihn Ende letzten Jahres Nanno Buik kontaktierte, der gemeinsam<br />

mit Rene Bakker geschäftsführender Gesellschafter der in Rotterdam<br />

ansässigen T.T.S. Tanker Transport Services B.V. ist. Das Rotterdamer<br />

Unternehmen agiert schon seit 40 Jahren in der Tank-Seeschifffahrt<br />

<strong>und</strong> war bis vor 15 Jahren auch in der Binnenschifffahrt aktiv. Vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> einer anstehenden Nachfolgeregelung hatte Buik das<br />

Gespräch mit van Sierenberg de Boer gesucht. Im Laufe der Gespräche<br />

wurde die Idee entwickelt, das Binnentankschifffahrtsgeschäft der<br />

TTS BV wieder aufl eben zu lassen. Der Gedanke, den K<strong>und</strong>en weltweit<br />

Transportlösungen aus einer Hand anbieten zu können, war einfach<br />

naheliegend. „Wir können die Kompetenzen der beiden Unternehmen<br />

kombinieren <strong>und</strong> komplette Transportketten anbieten“, so van Sierenberg<br />

de Boer. Am Ende der intensiven Diskussionen stand die Grün-<br />

4|<strong>2008</strong><br />

zielle Kommunikation zwischen Bord <strong>und</strong> Verwaltungen dienen. Die<br />

Ansprüche des Systems sind vielfältig: Alle relevanten Daten von<br />

Schiff <strong>und</strong> Ladung brauchen nur noch einmal eingegeben werden;<br />

Meldungen von Gefahrguttransporten werden an alle relevanten<br />

Stellen weitergeleitet; Abgabenst<strong>und</strong>ung erfolgt online – die oft<br />

gefährliche Kletterei in Schleusen entfällt. Statistikdaten werden<br />

präziser, detaillierter <strong>und</strong> schneller erfasst; Verkehrsmanagement<br />

an Schleusen sorgt für mehr Effi zienz <strong>und</strong> in Havariefällen kann<br />

schneller <strong>und</strong> besser reagiert werden. Leider wird die Binnenschifffahrt<br />

noch einige Zeit auf die vielen interessanten Optionen der<br />

Telematik warten müssen: Die erste einsatzfähige Version wird voraussichtlich<br />

erst 2011 einsatzbereit sein. ■ Axel Götze-Rohen<br />

dung einer deutschen Schwestergesellschaft, die für das Binnenschifffahrtsgeschäft<br />

verantwortlich ist. Zum 1. Januar ging die deutsche TTS<br />

GmbH mit Sitz im rechtsrheinischen Moers an den Start. Gesellschafter<br />

des neuen Unternehmens sind van Sierenberg de Boer, die holländische<br />

TTS BV <strong>und</strong> Esther Bruns (28), die ebenfalls bei WGL gelernt hat. Die<br />

beiden TTS-Schwestergesellschaften wollen zukünftig im Verb<strong>und</strong> für<br />

maßgeschneiderte Logistiklösungen im See- <strong>und</strong> Binnentransport per<br />

Tankschiff sorgen. Umschlag <strong>und</strong> Lagerung der Produkte r<strong>und</strong>en dabei<br />

das Dienstleistungsportfolio ab. Van Sierenberg de Boer <strong>und</strong> seine Geschäftspartner<br />

blicken zuversichtlich in die Zukunft: „Erstens sind wir<br />

keine Neulinge <strong>und</strong> zweitens können wir im Verb<strong>und</strong> mit der TTS BV<br />

selbstbewusst am Markt auftreten“, sagt van Sierenberg de Boer.<br />

www.ttstankers.com ■ Axel Götze-Rohen<br />

| 23


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Erfolgreicher Wechsel: Ausstieg <strong>und</strong> Einstieg des Peter Grunewald<br />

Vom Tankschiffer<br />

zum Kreuzfahrtschiffer<br />

Eine angespannte wirtschaftliche Situation wegen unbefriedigender Frachten, restriktive Kreditvergabe bei notwendigen<br />

Investitionen durch die Hausbanken <strong>und</strong> Schikanen durch Personal an den Lade- <strong>und</strong> Löschstellen lassen manchen<br />

Tankschiffseigner nach neuen Perspektiven in anderen Tätigkeitsbereichen der Binnenschifffahrt suchen. Dass der<br />

Umstieg gelingen kann, zeigt der nachfolgende Bericht.<br />

Peter Grunewald (42) hatte Schlosser <strong>und</strong> als zweiten Beruf bei<br />

der Weißen Flotte in Berlin als Matrose gelernt. 1991 begann<br />

er seine Tätigkeit in der Tankschifffahrt. Nach Erwerb des<br />

Rheinpatents im Jahre 1993 war er Schiffsführer auf verschiedenen<br />

Tankschiffen auf dem Rhein. 1998 machte er sich mit dem Kauf des<br />

Einhüllentankers ULRIKE ex JÖRG L. GERHARDT selbständig. Nach<br />

acht Jahren fi el 2006 der Entschluss, die Tankschifffahrt aufzugeben.<br />

Er kaufte das Kreuzfahrtschiff MS SANS SOUCI, um mit seinen Erfahrungen<br />

aus der Personenschifffahrt in das neue Metier einzusteigen.<br />

SUT-Korrespondent Dr. Günter Teßmann sprach mit ihm über seine<br />

Vergangenheit <strong>und</strong> Zukunft.<br />

24 |<br />

SUT<br />

MS SANS SOUCI auf Kreuzfahrt | Bild: Grunewald<br />

■ SUT: Was waren die Gründe für den Abschied aus der Tankschifffahrt<br />

vor fünfzehn Monaten?<br />

■ Grunewald: Der Markt ist immer enger geworden. Die Transportmengen<br />

in der Tankschifffahrt sind seit einigen Jahren rückläufi<br />

g. Besonders die letzten milden Winter haben den Rückgang der<br />

Nachfrage verschärft.<br />

■ SUT: Inwieweit hat die Entwicklung bei den Kapazitäten Ihre<br />

Entscheidung beeinfl usst?<br />

■ Grunewald: Die Doppelhüllenschiffe kommen ganz massiv auf<br />

den Markt <strong>und</strong> die alten Schiffe sind alle noch da. Die Verlader,<br />

hauptsächlich BP mit der 35-Jahre-Klausel, verschärfen massiv die<br />

Konkurrenzsituation auf der Angebotsseite. Der britische Ölkonzern<br />

akzeptiert bekanntlich ab <strong>2008</strong> keine Schiffe, die älter als 35 Jahre<br />

sind. Bei immer höheren Leistungsanforderungen, insbesondere auf<br />

dem Gebiet der Sicherheit, hat der Preisdruck der Verlader dazu geführt,<br />

dass die Frachtraten in den letzten drei Jahren bei fehlender<br />

Vollbeschäftigung dramatisch gesunken sind. Um überleben zu<br />

können, verblieb als Ausweg oft nur die Verlängerung der Fahrtzeiten<br />

oder weniger Personal an Bord zu haben, mit der Gefahr, die<br />

Sicherheitsbestimmungen zu verletzen.<br />

■ SUT: Gab es noch andere Gründe?<br />

■ Grunewald: Eine Reihe von Kriterien haben darüber hinaus den<br />

Ausstieg aus der Tankschifffahrt begünstigt. Dazu gehören die verschärften<br />

Arbeitsschutz- <strong>und</strong> Sicherheitsbestimmungen ebenso wie<br />

das zunehmend bürokratische Vorgehen der Aufsichtsbehörden.<br />

■ SUT: Wann erfolgte der Umstieg in die Kreuzschifffahrt?<br />

■ Grunewald: Im Februar 2007 haben wir die SANS SOUCI von<br />

einem holländischen Unternehmen gekauft, nachdem wir einen<br />

4|<strong>2008</strong>


Die Crew der MS SANS SOUCI | Bild: Grunewald<br />

Monat vorher den Tanker verkauft hatten. Unsere erste Saison haben<br />

wir abgeschlossen. Die MS SANS SOUCI ist ein kanalgängiges<br />

80-Meter-Schiff für 84 Passagiere. Durch ihre ideale Größe sind wir<br />

in der Lage, auch in weniger bekannten Fahrtgebieten unterwegs zu<br />

sein oder weit tiefer in entlegene Flussregionen einzudringen als die<br />

Mehrheit der Flusskreuzfahrtschiffe.<br />

■ SUT: Wie war das erste Kreuzschifffahrtsjahr?<br />

■ Grunewald: Es war ein schweres Jahr, bedingt durch die Umstellung<br />

von den holländischen Rahmenbedingungen (Reiserouten,<br />

Fahrplan u. a.) auf unsere Geschäftsphilosophie. Für die Saison <strong>2008</strong><br />

von März bis November haben wir neue Reisen, Routen <strong>und</strong> Preise<br />

im Angebot. Unser Fahrtgebiet reicht von Stettin <strong>und</strong> Strals<strong>und</strong> im<br />

Osten bis Brüssel <strong>und</strong> Basel im Westen. Wir sind optimistisch, dass<br />

die neue Saison besser wird <strong>und</strong> vor allem besser wird als die letzten<br />

Jahre der Tankschifffahrt.<br />

■ SUT: Herr Grunewald, wir bedanken uns für das Gespräch.<br />

■ Dr. Günter Teßmann<br />

Peter Grunewald mit seiner Tochter Ulrike <strong>und</strong> seiner Frau Heike auf der<br />

MS SANS SOUCI | Bild: Teßmann<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Erfolgreiche Beteiligung von Wessels<br />

auf der Binnenschifffahrtsmesse in<br />

Gorinchem/Niederlande Anfang Mai<br />

Einen Vertrag über den kompletten Ausbau von Wohnung <strong>und</strong><br />

Steuerhaus zweier Schiffsneubauten hat die Tischlerei <strong>und</strong> Alubau<br />

Wessels GmbH aus Haren/Ems mit dem niederländischen Partikulier<br />

Peter Woortman auf der Binnenschifffahrtsmesse Anfang Mai<br />

Peter Woortman (m.) <strong>und</strong> Frank Albers (r.) unterzeichnen den Bauvertrag,<br />

links im Bild Johannes Wessels | Bild: Grohmann<br />

in Gorinchem abgeschlossen. Den Auftragswert beziffert Prokurist<br />

Frank Albers auf ca. 500.000 EUR pro Schiff. Unterzeichnet wurde<br />

der Vertrag am Wessels-Stand auf der Messe Construction & Shipping<br />

Industry Anfang Mai. Wer sein Leben lang auf dem Wasser<br />

war, möchte es meist auch bleiben: Eines der beiden Schiffe verfügt<br />

deshalb über zwei getrennte Wohnungen. In eine davon werden<br />

Woortmans Eltern einziehen, die früher selbst Schiffer waren. ■ CG<br />

| 25


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Mineralölkonzerne ‚gestalten’ Zukunft der europäischen Binnentankschifffahrt<br />

BP verunsichert Tankschiffer<br />

Mit der Entscheidung, ab dem 1. Januar <strong>2008</strong> nur noch maximal 35 Jahre alte Tankschiffe einzusetzen <strong>und</strong> ab 2010 nur<br />

noch Doppelhüllentankschiffe zu akzeptieren, die nicht älter als 30 Jahre sind, sorgt der britische Ölkonzern BP in der Tankschifffahrt<br />

für Unruhe. Bleibt BP bei seiner strengen Flottenpolitik oder geht’s ab Juli auf einem moderateren Kurs weiter?<br />

Eine Frage beherrscht die Diskussion: Wird BP die angekündigte<br />

Flottenpolitik 1:1 umsetzen oder wird es doch Ausnahmen geben?<br />

Die Antwort ist ein klares Jein. Einerseits hält sich BP für<br />

eigene Handelsmengen klar an die selbst aufgestellten Regeln. Bei<br />

Handelsmengen von Dritten, die über BP-Terminals umgeschlagen<br />

wurden, zeigte sich BP nach einiger Zeit fl exibler, da die strenge<br />

Altersregelung so nicht zu realisieren war. In einem ‚Liquid Barge<br />

Approval Policy Waiver“ setzte BP die eigentlich ab dem 1. Januar<br />

geltende Altersregelung für FOB-Ladungen aus. Demnach dürfen<br />

von Dritten gecharterte Schiffe, die älter als 35 Jahre sind, noch bis<br />

Ende Juni an BP-Terminals löschen.<br />

Und jetzt gibt es wieder das große Rätselraten darüber, wie es ab dem<br />

1. Juli weitergeht. Auch in den Geschäftsführungsetagen der Binnenschifffahrt<br />

ist man ratlos. „Wir wissen das BP eine neue <strong>und</strong> modifi<br />

zierte Order ausgeben will. Ob dabei aber Gr<strong>und</strong>sätzliches oder nur<br />

Marginales geändert wird, wissen wir nicht“, sagt ein Tankreeder, der<br />

nicht genannt werden will. Spannend ist unter anderem, wie BP ältere<br />

Schiffe behandelt, die vom Ein- zum Doppelhüllentanker umgebaut<br />

wurden. Hier ist das neue Vor- oder Mittelschiff jüngeren Baudatums,<br />

das ältere Achterschiff, das in den Schiffspapieren das Baudatum bestimmt,<br />

jedoch älter als die BP Vorschriften zulassen. BDB-Präsident<br />

Dr. Gunther Jaegers, selbst Tankreeder <strong>und</strong> Vorsitzender der Fachgruppe<br />

Tankschifffahrt im BDB, hält die BP-Politik für gr<strong>und</strong>sätzlich richtig.<br />

„Die gestiegene Sensibilität <strong>und</strong> Aufmerksamkeit der Menschen zwingt<br />

die Wirtschaft, die Themen Umweltschutz <strong>und</strong> Sicherheit auf höchstem<br />

Niveau zu behandeln. Nicht auszudenken was passiert, wenn nach einer<br />

großen Havarie bekannt würde, dass sich die Binnenschifffahrt wider<br />

besseres Wissen gegen „zu hohe“ Sicherheitsstandards ausgesprochen<br />

hätte“, so Jaegers. Solche Dinge würden hoch emotional behandelt<br />

<strong>und</strong> bekämen im Zweifel eine große Eigendynamik. Jaegers stellt aber<br />

auch klar, dass die Binnenschifffahrt in einer starren Alterspolitik nicht<br />

den richtigen Weg sieht. „Das Baujahr allein sagt nicht alles über ein<br />

Schiff – jedes Schiff muss einzeln betrachtet <strong>und</strong> beurteilt werden“,<br />

betont Jaegers. Insofern müsse man in der Frage des Einsatzes älterer<br />

umgebauter Doppelhüllentanker mit neuem Mittelschiff individuelle<br />

Lösungen mit den Verladern fi nden. Auch in unseren Nachbarländern<br />

wird die BP-Politik kritisch gesehen. Das niederländische Kantoor Binnenvaart<br />

(KB) <strong>und</strong> die belgische Vereinigung der Reeder in der Rhein-<br />

<strong>und</strong> Binnenschifffahrt (VBR) treten den Plänen mit einem 4-Punkte-<br />

Aktionsplan entgegen <strong>und</strong> arbeiten auf vier Handlungsfeldern weiter<br />

an einer Lösung. So wurde untersucht, ob <strong>und</strong> wie juristisch gegen<br />

die von BP eingeführte Altersgrenze vorgegangen werden kann. Auch<br />

die Probleme, die dadurch entstehen können, dass BP als zunächst<br />

26 |<br />

„unsichtbares“ Glied innerhalb einer Handelskette steckt oder später<br />

dazukommt, wurden untersucht. Parallel wurden Alternativen für ältere<br />

Einhüllenschiffe gesucht, etwa, welche steuerlichen Optionen für<br />

Investitionen bestehen. In einem vierten Handlungsfeld wurden nationale<br />

oder europäische Fördertöpfe gesucht, aus denen Neuinvestitionen,<br />

Sanierungen oder Abwrackaktionen fi nanziert werden können,<br />

um die „kalte Sanierung“ zu verhindern. Wie Arthur Langstraat vom<br />

Kantoor Binnenvaart gegenüber SUT berichtet, sind die Ergebnisse<br />

ernüchternd. Nur beim Thema Fördermittel bestehen vage Chancen<br />

für die betroffenen Schiffseigner. Bei den juristischen Fragen hat die<br />

Tankschifffahrt nichts zu erwarten.<br />

Es ist wie bei der Schlange <strong>und</strong> dem Kaninchen: BP wackelt mit dem<br />

Kopf <strong>und</strong> die Tankschifffahrt muss mit schreckgeweiteten Augen<br />

abwarten was passiert. Andererseits ist die Zukunft klar: die Sicherheitsanforderungen<br />

werden strenger werden. Langfristig werden<br />

nur noch moderne <strong>und</strong> top ausgestattete Schiffe eine Chance haben.<br />

Der Jugendwahn ist aber sicher nicht der einzige Weg.<br />

■ Axel Götze-Rohen | Dü<br />

Vernunft oder Jugendwahn?<br />

Mit ihren individuellen rigiden Vorschriften für den Einsatz von Tankschiffen<br />

im Transport eigener Ware hat die BP dem europäischen Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

ein Kuckucksei ins Nest gelegt, das so recht<br />

keiner ausbrüten will. Zwar ist der Bau von Doppelhüllentankschiffen<br />

bis Ende 2006 in Gang gekommen, dank rückläufi ger Transportmengen<br />

<strong>und</strong> dem Aufbau einer strukturellen Überkapazität kam es jedoch<br />

zu einem Frachtenverfall, der 2007 erstmals ruinöse Formen annahm.<br />

Betroffen waren nicht nur die Eigner von Einhüllenschiffen, sondern<br />

auch vier niederländische Hauspartikuliere einer deutschen Tankreederei,<br />

die die Raten für ihre Doppelhüllen-Neubauten nicht mehr bezahlen<br />

konnten <strong>und</strong> deren Schiffsraum nunmehr der Reederei gehört.<br />

Der BP Vorstoß zum Einsatz jüngerer Tankschiffe mag pressewirksam<br />

sein <strong>und</strong> ökologisch begründbar – ein Beitrag zum sozialverträglichen<br />

Übergang von der Einhüllen- in die Doppelhüllentankschifffahrt ist<br />

er nicht. Sollte die BP an ihren rigiden Vorstellungen festhalten, so<br />

zeichnet sich ein Eigentor ab, denn dank rückläufi ger Neubauquoten<br />

ist 2010 ausreichender Doppelhüllentankschiffsraum nicht am Markt<br />

verfügbar. Die Rechnung mit teureren Frachten zahlt ausschließlich<br />

BP, denn der Wettbewerb wird weiterhin kostengünstige Einfachhüllentankschiffe<br />

nutzen, solange es der Gesetzgeber zulässt – bis 2018.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

4|<strong>2008</strong>


Mitgliederversammlung<br />

der Bank für <strong>Schiffahrt</strong><br />

am 19. April in Hannover<br />

BfS erweitert Aktionsfelder<br />

Mehr als 100 Genossen kamen im April nach Hannover, um<br />

sich über die Entwicklung der OVB <strong>und</strong> der zu ihr gehörenden<br />

BfS <strong>und</strong> die aktuelle Lage in der Binnenschifffahrt<br />

zu informieren. In seiner Begrüßung konnte das OVB Vorstandsmitglied<br />

Johannes Bruns von einer anhaltend positiven Entwicklung der<br />

Bankengruppe berichten. So sei die Bilanzsumme 2007 um 11,7%<br />

auf 952 Mio. EUR gestiegen, für das laufende Jahr erwarte man die<br />

Überschreitung der 1 Mrd. EUR Grenze. Auch das Volumen der ausgereichten<br />

Kredite stieg 2007 um 6,7% auf 612 Mio. EUR, wobei die<br />

Firmenkredite um 10%, die Schiffskredite um 7% <strong>und</strong> private Ausleihungen<br />

um 5% zunahmen.<br />

Das Geschäft der Bankengruppe ruht auf den drei Säulen Unternehmensfi<br />

nanzierungen, Schiffskredite <strong>und</strong> private Bankdienstleistungen,<br />

die in etwa gleich gewichtet gehalten würden. Große Teile der<br />

Schiffsfi nanzierungen würden konsortial an die DZ Deutsche Zentralbank<br />

abgegeben, um eine angemessene Risikoverteilung zu gewährleisten.<br />

Die Einlagen stiegen 2007 um 16,3% auf 695 Mio. EUR, das<br />

Eigenkapital wuchs von 46,1 Mio. EUR in 2005 auf 54, 5 Mio. EUR in<br />

2007. Trotz des harten Wettbewerbs im Bankensektor konnte auch<br />

der Zinsüberschuss von 21, 2 Mio. EUR in 2005 auf 25,1 Mio. EUR<br />

in 2007 wachsen. Demgegenüber seien die Personal- <strong>und</strong> Sachkosten<br />

deutlich geringer als die Erträge gestiegen, was eine Dividende<br />

von 6% auf die Genossenschaftsanteile <strong>und</strong> weitere Einstellungen in<br />

die Rücklagen ermögliche, so Bruns. Der Geschäftsbereich der Binnenschifffahrt<br />

habe sich in den letzten Jahren konsolidiert, was in<br />

einer deutlich steigenden Genehmigungszahl von neuen Krediten, z.<br />

B. für Schiffsfi nanzierungen erkennbar sei. Dank der personellen Neuaufstellung<br />

in den Filialen Duisburg <strong>und</strong> Berlin gehe die Bank neue<br />

Wege <strong>und</strong> sei auch häufi ger Vorort auf den Schiffen ihrer K<strong>und</strong>en<br />

präsent. Darüber hinaus werde man das Geschäft auch mit Reedern,<br />

Befrachtern <strong>und</strong> der Hafenwirtschaft weiter ausbauen, so Bruns abschließend.<br />

Ralf Stut, Leiter der OVB-Filiale Bank für <strong>Schiffahrt</strong>, beleuchtete detailliert<br />

die aktuelle Lage in den Binnenschifffahrtsmärkten. Sorge<br />

bereite die Situation in der Tankschifffahrt, wo es 2007 einen Verfall<br />

der Frachtraten gegeben habe, wodurch einige Betriebe in wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten geraten seien. „Dennoch steht die Bank zu ihrer<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Schifffahrtsexperten bei der diesjährigen BfS-Mitgliederversammlung (v.l.n.r.): Ralf Stut (BfS), Johannes Bruns <strong>und</strong><br />

Jörg Achreiner (OVB), Karl-Heinz Bellmer (Imperial), Erwin Spitzer (BDB) <strong>und</strong> Steuerberater Harald Steinborn | Bild: Dünner<br />

Mit neuen Mitarbeitern, neuen Aktionsfeldern <strong>und</strong> einer Bilanzsumme von 1 Mrd. EUR sowie weiter wachsenden<br />

Geschäftskennzahlen gehen die Ostfriesische Volksbank (OVB) <strong>und</strong> ihre Filiale Bank für <strong>Schiffahrt</strong> (BfS) ins neue<br />

Geschäftsjahr. Anlässlich der Mitgliederversammlung am 19. April konnte die Geschäftsführung auf eine stabile<br />

Lage der OVB <strong>und</strong> des Spezialfi nanzierers für die Binnenschifffahrt verweisen.<br />

Aussage, dass sie keinen K<strong>und</strong>en, dessen Betriebsführung auf bisher<br />

gewohnter Basis läuft, im Regen stehen lässt“, versicherte Stut. Im<br />

ersten Quartal <strong>2008</strong> habe es Verbesserungen beim Frachtenniveau<br />

gegeben, so dass eine Entspannung der schwierigen Situation 2007<br />

erkennbar wird. Da eine weitere Modernisierung der Tankschifffahrt<br />

<strong>und</strong> der Neubau von Doppelhüllenschiffen notwendig sei, werde sich<br />

die Bank auch künftig im Bereich der Tankschifffahrt engagieren, sofern<br />

kostendeckende Finanzierungskonzepte vorgelegt würden. Dies<br />

gelte besonders für den Umbau von Binnentankschiffen zu Trockenschiffen,<br />

was durch Änderungen der ZKR-Vorschriften im Laufe dieses<br />

Jahres erleichtert werde, so Stut. Mittlerweile lägen der Bank erste<br />

Projekte zur Prüfung vor, die zeigten, dass sich solche Umbaumaßnahmen<br />

rechneten.<br />

Erfreulich sei hingegen die Situation in der Trockenschifffahrt, wo<br />

moderner Schiffsraum gesucht werde. Hier sei auch der Markt für<br />

kleinere Schiffe gewachsen, was Schiffseignern aus der Tankschifffahrt<br />

mit älteren Fahrzeugen <strong>und</strong> Umbauabsichten neue mittel- <strong>und</strong><br />

langfristige Marktchancen eröffne. Abschließend stellte Stut seine<br />

neuen Kollegen Nils Funger <strong>und</strong> Markus Köchling aus Duisburg sowie<br />

Michael Maurer aus Berlin vor, die frischen Wind in die Marktaktivitäten<br />

der BfS gebracht hätten <strong>und</strong> neue K<strong>und</strong>enpotenziale für die<br />

Bank erschließen helfen.<br />

In einem Fachvortrag berichtete Erwin Spitzer vom BDB über aktuelle<br />

Entwicklungen in der Binnenschifffahrt <strong>und</strong> erläuterte nochmals ausführlich<br />

die künftigen technischen Möglichkeiten zum Umbau von<br />

Binnentankschiffen- in Trockenschiffe. Das Thema seines Vortrages<br />

‚Begünstigt die aktuelle Steuerpolitik den Strukturwandel in der<br />

Deutschen Binnenschifffahrt?’ beantwortete Steuerberater Harald<br />

Steinborn aus Haren/Ems gleich zu Beginn mit ‚Ja’. So betreue alleine<br />

seine Kanzlei derzeit sieben Neubauten von Tank- <strong>und</strong> Trockenfrachtschiffen.<br />

Seit 2006 habe sich das Interesse an Investitionen <strong>und</strong> Modernisierungen<br />

in der Binnenschifffahrt schlagartig vergrößert, was<br />

darauf hindeute, das erneut verlässliche Rahmensetzungen für die<br />

Deutsche Binnenschifffahrt gegeben seien. Erfreulich sei auch, dass<br />

vielfach das Interesse der jüngeren Generation an der Fortführung<br />

von Familienbetrieben in der Binnenschifffahrt gegeben sei, so Steinborn<br />

abschließend. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

| 27


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Annemarie Jorritsma-Lebbink mit dem Amsterdamer Bürgermeister Job<br />

Cohen | Bilder: Götze-Rohen<br />

Sorgt die Neubauwelle in der Binnenschifffahrt für eine<br />

hausgemachte Krise? Was kann gegen den Mangel an<br />

Liegeplätzen getan werden? Diese <strong>und</strong> andere Fragen<br />

wurden anlässlich des 159. Jahreskongresses der „Koninklijke<br />

Schuttevaer“ (KSV) intensiv diskutiert. Fast<br />

200 Gäste waren am 29. <strong>und</strong> 30. Mai in Amsterdam an<br />

Bord des Fahrgastschiffes „River Dream“ gekommen.<br />

Annemarie Jorritsma-Lebbink, ehemalige niederländische Verkehrsministerin<br />

<strong>und</strong> Vorsitzende der KSV machte in ihrer<br />

Gr<strong>und</strong>satzrede deutlich, dass ausreichende Liegeplätze für<br />

die Binnenschifffahrt kein ‚nice to have’, sondern unerlässlich für<br />

ein funktionierendes nasses Verkehrssystem sind. „Wie soll die Binnenschifffahrt<br />

die geltenden Gesetze zu den Fahr- <strong>und</strong> Ruhezeiten<br />

einhalten können, wenn nicht ausreichenden Liegeplätze zur Verfügung<br />

stehen?“, fragte Jorritsma. Wichtig in diesem Zusammenhang<br />

sei auch, dass die Schiffsführer die Möglichkeit hätten, ihr Auto an<br />

Land setzen zu können. Großes Lob <strong>und</strong> Dank sprach Jorritsma der<br />

Häfen <strong>und</strong> Güterverkehr Köln AG aus, die kürzlich auf eigene Kosten<br />

einen Autoabsetzsteiger in Köln gebaut haben.<br />

Bau neuer Liegestellen in Deutschland<br />

Sehr positiv wurde dann auch der Vortrag von Reinhard Klingen<br />

vom BMVBS aufgenommen. Der Leiter der Unterabteilung Wasserstraßen<br />

im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium, informierte darüber, dass<br />

in den nächsten Jahren am Ober- <strong>und</strong> Mittelrhein ca. 10 Mio. EUR<br />

<strong>und</strong> am Niederrhein weitere 20 bis 40 Mio. EUR in die Erweiterung<br />

28 |<br />

Koninklijke Schuttevaer sieht Zeichen für<br />

Krise in der Binnenschifffahrt<br />

Dunkle Wolken<br />

am Horizont<br />

<strong>und</strong> den Neubau von Liegestellen investiert würden. So sollen bis<br />

2012 am Ober- <strong>und</strong> Mittelrhein 13 Liegestellen für Schiffe bis 135<br />

m Länge an strategisch günstigen Standorten neu gebaut beziehungsweise<br />

erweitert werden. Ziel ist es, mindestens alle 10 bis 20<br />

km Dalbenliegestellen <strong>und</strong> alle 30 km einen Autoabsetzplatz zu haben.<br />

Für den Niederrhein wird derzeit an einer Machbarkeitsstudie<br />

für größere Liegehäfen gearbeitet. Klingen verwies auf www.elwis.<br />

de, wo alle verfügbaren Liegestellen dargestellt seien.<br />

Schmerzhafte Marktkorrektur<br />

In ihrer Jahresrede ging Jorritsma auf die Neubauwelle der letzten<br />

Jahre ein. „Wir erleben in der Binnenschifffahrt seit 15 Jahren in<br />

Folge einen ansteigenden Markt. Mit Respekt <strong>und</strong> Bew<strong>und</strong>erung<br />

wird im In- <strong>und</strong> Ausland auf unsere Flotte gesehen, die wohl die<br />

modernste der Welt ist“, sagte Jorritsma. Es müsse aber auch gesehen<br />

werden, dass ein ansehnlicher Teil der Umsätze <strong>und</strong> Gewinne in<br />

der Branche aus dem Handel mit Schiffen <strong>und</strong> nicht mit dem Betrieb<br />

derselben erwirtschaftet würde. „Das sei Ihnen gegönnt. Aber es ist<br />

nicht zu übersehen, dass das Risiko einer strukturellen Überkapazität<br />

besteht“, sagte Jorritsma. Es würde zwar auch weiterhin eine<br />

steigende Transportnachfrage prognostiziert, aber die Flotte wachse<br />

eben schneller als der Markt. Wenn das so weitergehe, sei es eine<br />

Frage der Zeit, wann dem Markt die Luft ausgehe. Die Frachten würden<br />

sinken <strong>und</strong> Schiffe ihren Wert verlieren. „Es muss allen klar sein,<br />

dass der Markt die Situation dann selbst korrigieren muss – <strong>und</strong> das<br />

wird weh tun!“, sagte Jorritsma. Gesellschaftlicher Höhepunkt des<br />

Kongresses war ein Empfang im Amsterdamer Rathaus bei Bürgermeister<br />

Job Cohen. ■ Axel Götze-Rohen<br />

4|<strong>2008</strong>


KSV: Schluss mit Feuerwerkssperren!<br />

Der KSV will einen Musterprozess gegen zu lange Schifffahrtssperren<br />

wegen Veranstaltungen anstrengen. Im Fokus: Rhein in Flammen! Die<br />

KSV hat nicht prinzipiell etwas gegen Publikumsveranstaltungen wie<br />

Feuerwerke <strong>und</strong> Ruderregatten. Es sei aber völlig inakzeptabel <strong>und</strong> unangemessen,<br />

die Schifffahrt für ein 30-minütiges Feuerwerk für 8 - 9<br />

St<strong>und</strong>en zu sperren. Die Organisation, die mehr als 3000 international<br />

fahrende Unternehmen vertritt, lässt derzeit juristisch prüfen, wie die<br />

Chancen einer Klage aussehen. Dabei will der KSV die guten internationalen<br />

Beziehungen zwischen Deutschland <strong>und</strong> den Niederlanden<br />

im Auge behalten. Es könne aber nicht sein, dass eine Verkehrsader<br />

von internationaler Bedeutung wie der Rhein über das absolut nötige<br />

Maß hinaus für die Frachtschifffahrt gesperrt würde. Das langsame<br />

Passieren der Streckenabschnitte müsse Schiffen ohne gefährliche<br />

Ladung erlaubt werden <strong>und</strong> die Sperren selbst auf das absolute Minimum<br />

begrenzt werden. Abhängig von den Ergebnissen der Voruntersuchungen<br />

wird die KSV weitere Schritte überlegen. ■ ag<br />

Neuer Autosteiger in Köln eingeweiht<br />

Am 9. Mai stellte die ehemalige niederländische Verkehrsministerin<br />

<strong>und</strong> amtierende Vorsitzende der KSV Annemarie Jorritsma-Lebbink<br />

in Köln einen neuen Autosteiger offi ziell in Dienst. Eine logische<br />

„Personalentscheidung“, fi ndet Franz-Xaver Corneth, Prokurist der<br />

Häfen- <strong>und</strong> Güterverkehr Köln AG (HGK). „Die Koninklijke Schuttevaer<br />

war unser wichtigster Gesprächspartner bei diesem Projekt.<br />

Dass Frau Jorritsma-Lebbink den Autosteiger in Dienst stellt, ist<br />

nur konsequent.“ „Das ist ein deutlicher Beweis, dass die HGK die<br />

Sorgen <strong>und</strong> Interessen der Binnenschifffahrt ernst nimmt“, so Jorritsma-Lebbink.<br />

Eine gute „nasse“ Infrastruktur sei mehr, als ausgebaute<br />

Wasserstraßen <strong>und</strong> moderne Schleusen. „Für eine gute Be-<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Eröffneten den neuen<br />

Autosteiger v.l.n.r: BDB-<br />

Vizepräsident Georg Hötte,<br />

HGK-Prokurist Franz-Xaver<br />

Corneth <strong>und</strong> die KSV-<br />

Vorsitzende Annemarie<br />

Jorritsma-Lebbink<br />

| Bilder: Götze-Rohen<br />

Jorritsma Vorsitzende -<br />

Veninga Ehrenmitglied<br />

Annemarie Jorritsma-Lebbink, ist beim KS KSV<br />

V Ja Jahreskongress<br />

in ihrem Amt bestätigt worden. or orde den. n. n Die<br />

ie<br />

ehemalige niederländische Verkehrsministerin mi m nist ster er erin i<br />

wird die größte holländische Schifffahrtsvereini- sv sver ereini nigung<br />

für weitere drei Jahre führen. Sijko o Ve Veni Venin- n nga,<br />

seit 14 Jahren Vorstandsmitglied der er KKSV,<br />

KSV,<br />

reichte aus Altersgründen seinen Abschied sch chie ied<br />

ein. Der 70-jährige ist der geistige Vater r der<br />

er<br />

Internationalen Abteilung der KSV <strong>und</strong> nd d<br />

hoch geschätzter Ratgeber. Veninga hat t<br />

als Unternehmer noch zu Zeiten der<br />

Schleppschifffahrt begonnen. Für sein<br />

jahrelanges <strong>und</strong> außergewöhnliches<br />

Engagement bei der KSV wurde Veninga<br />

zum Ehrenmitglied ernannt.<br />

■ ag Sijko Veninga: Urgestein der KSV<br />

triebsführung ist es auch erforderlich, problemlos Personalwechsel<br />

durchführen <strong>und</strong> Einkäufe erledigen zu können. Wie auch an Land,<br />

ist das Auto in der Binnenschifffahrt dabei unentbehrlich. Der Autosteiger<br />

löst ein seit langem bestehendes Problem.“<br />

Zunächst können Schiffe bis zu einer Länge von 110 m den Autosteiger<br />

nutzen. 135-m-Schiffe sollen nach erfolgter Zulassung<br />

folgen. Der neue Autosteiger gehört zu einem Modernisierungsprogramm<br />

des gesamten Rheinau-Hafenareals. Erst kürzlich hat die<br />

HGK zehn Stromkästen für 220 <strong>und</strong> 380 Volt installiert, die Binnenschiffer<br />

kostenlos nutzen können. Schiffer brauchten sich nur beim<br />

Pförtner des Rheinauhafens zu melden, der die Stromkästen dann<br />

aufschließt. Die Maßnahme kommt sowohl der Binnenschifffahrt<br />

als auch den Anwohnern zugute. ■ ag<br />

R<strong>und</strong> 300.000 Euro hat die HGK in die Anlage investiert.<br />

| 29


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Duisburger Schiffsausrüster<br />

feiert Jubiläum<br />

100 Jahre<br />

Gebrüder Buchloh<br />

Dieter Buchloh war sichtlich gerührt. „Ich freue mich, dass selbst<br />

weite Wege nicht gescheut wurden“, so der Geschäftsführer<br />

in besonderer Anerkennung einiger ehemaliger Geschäftspartner,<br />

die eigens aus Polen angereist waren. Für Astrid Schulte war<br />

die Anreise nicht ganz so beschwerlich. „Lukrative Marktnischen zu<br />

entdecken gehört zu den typischen Eigenschaften des Mittelstandes.<br />

Das trifft seit bald 100 Jahren auch auf die Firma Buchloh zu“, befand<br />

die Geschäftsführerin der Niederrheinischen Industrie- <strong>und</strong><br />

Handelskammer, in der sich auch Robert Buchloh jr., von 1953 bis<br />

1980 Geschäftsführer des Unternehmens, engagiert hatte. Dessen<br />

Vater Robert, ein studierter Maschinenbauer, hatte gemeinsam mit<br />

seinem Bruder, dem Bankkaufmann August Buchloh den Gr<strong>und</strong>stein<br />

der heutigen Firma gelegt.<br />

Heißdampf- <strong>und</strong> Sattdampföle, Ankerketten oder Anstrichfarben:<br />

Schiffstechnik, Verbrauchsgüter <strong>und</strong> Zubehör waren damals gefragt.<br />

Dank r<strong>und</strong>em Geschäftskonzept, Lieferung mit eigener Barkasse <strong>und</strong><br />

guter Lage fl orierte die Handelsgesellschaft ebenso wie der stetig<br />

zunehmende Schiffsverkehr. Erst die Wirtschaftskrise Ende der 20er<br />

Jahre brachten größere Schwierigkeiten mit sich. Als Teil des „kriegswichtigen“<br />

Transportgewerbes hatte Robert Buchloh jr., der den 1925<br />

<strong>und</strong> 1938 verstorbenen Firmengründern in die Geschäftsführung gefolgt<br />

war, vor <strong>und</strong> während dem zweiten Weltkrieg keine Probleme<br />

beim Warenbezug. Doch wie alle seine Brüder wurde auch Robert jr.<br />

zum Kriegsdienst eingezogen. Bis zu seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft<br />

im Jahr 1948 lag die Geschäftsführung deshalb in<br />

fremden Händen.<br />

Nachdem der Wiederaufbau abgeschlossen war, übernahm Robert<br />

Buchloh jr. ab 1953 alle Firmenanteile der Erben von August Buchloh.<br />

Sein Sohn Dieter trat fünf Jahre später als Lehrling in den Betrieb<br />

ein <strong>und</strong> übernahm das Geschäft nach dem Tod seines Vaters im Jahr<br />

1980. „Auch während meiner Zeit lösten sich viele Hochs <strong>und</strong> Tiefs in<br />

unserer Branche ab“, erinnert sich Dieter Buchloh. „Aber die Schifffahrt<br />

hat viele Schwierigkeiten gemeistert. Deshalb sehe ich optimistisch<br />

in die Zukunft.“<br />

Heute sind mit Dieter Buchloh <strong>und</strong> Sohn Dirk insgesamt acht Mitarbeiter<br />

in dem Duisburger Familienunternehmen beschäftigt. Das<br />

30 |<br />

Alte <strong>und</strong> neue Geschäftsführung im Jubiläumsjahr (v.l.n.r): Hans Dieter Fischer, Dieter <strong>und</strong> Dirk Buchloh | Bild: Guddat<br />

Am 30. Mai lud die Firma Buchloh zum 100-jährigen Bestehen des Familienbetriebes nach Duisburg ein. Geschäftsführer<br />

Dieter Buchloh feierte gleichzeitig seinen 70. Geburtstag vor <strong>und</strong> präsentierte seinen K<strong>und</strong>en nach 50 Jahren<br />

Betriebszugehörigkeit eine Nachfolgeregelung für das Duisburger Traditionsunternehmen.<br />

Konzept der Firmengründer, hafennah sämtliche Schiffsbedarfsgüter<br />

anzubieten, scheint trotz fortgeschrittenen Alters nicht in die Jahre<br />

gekommen zu sein. Vier Auslieferungslager in Andernach/Neuwied,<br />

Mannheim, Hassmersheim <strong>und</strong> Regensburg zeugen nach wie vor von<br />

Unternehmergeist. Lediglich das Warensortiment hat sich der Zeit,<br />

dem Stand der <strong>Technik</strong> sowie den K<strong>und</strong>enbedürfnissen angepasst.<br />

Neben Ersatzteil-, Proviant- <strong>und</strong> Wartungsdiensten hat Buchloh auch<br />

einen Bunker- <strong>und</strong> Schmierstoffservice in Duisburg, Mainz <strong>und</strong> Ludwigshafen<br />

realisiert.<br />

Doch nach knapp 30-jähriger erfolgreicher Geschäftsführung sieht<br />

Dieter Buchloh die Zeit gekommen, das Feld für die nächste Generation<br />

zu räumen. „In naher Zukunft werde ich die Geschäftsführung an<br />

meinen Sohn Dirk <strong>und</strong> Hans Dieter Fischer übergeben“, so Buchloh.<br />

Beide sind schon seit Jahren mit an Bord.<br />

■ Christian Grohmann<br />

Eine breite Angebotspalette an Schiffsbedarf hält die Fa. Buchloh für<br />

ihre K<strong>und</strong>en am Lager bereit | Bild: Buchloh<br />

4|<strong>2008</strong>


Verkehrssicherungspfl icht in Häfen<br />

Träger der Verkehrssicherungspfl icht ist gr<strong>und</strong>sätzlich derjenige,<br />

der den Hafenverkehr für die Schifffahrt eröffnet, in der Regel<br />

also die örtlich zuständige Hafenbetriebsgesellschaft. Deren Verantwortungsbereich<br />

endet indes dort, wo ein einzelnes Umschlagsunternehmen<br />

etwa für die Sicherheit der Dalben, Poller, Marinelader,<br />

o. ä. im eigenen Bereich zuständig ist. Im Vordergr<strong>und</strong> der Verkehrssicherungspfl<br />

icht des Hafenbetreibers steht, dass der ein- <strong>und</strong> ausfahrenden<br />

Schifffahrt eine ausreichende Wassertiefe garantiert wird, die<br />

zum Teil im Europäischen <strong>Schiffahrt</strong>s- <strong>und</strong> Hafenkalender (WESKA)<br />

im blauen Fahrstreckenteil als eigene Rubrik vermerkt ist. Zusätzlich<br />

zu beachten vom Hafenbetreiber sind die Technischen Hinweise<br />

zur Verkehrssicherungspfl icht in Binnenhäfen, zuletzt geändert am<br />

30.6.2000 sowie die Unfallverhütungsvorschrift „Hafenarbeit“ der<br />

Berufsgenossenschaft, zuletzt geändert am 1.4.2001 (vgl. www.arbeitssicherheit.de).<br />

Nicht nur für die Betreiber, sondern auch für die<br />

Benutzer des Hafens gelten die jeweiligen Hafenverordnungen.<br />

Nach der Rechtsprechung der <strong>Schiffahrt</strong>sobergerichte muss die Hafensohle<br />

in regelmäßigen Abständen auf unbekannte Hindernisse<br />

überprüft werden, <strong>und</strong> zwar mit Hilfsmitteln, die dem Stand der <strong>Technik</strong><br />

entsprechen. Im Vordergr<strong>und</strong> stehen dabei Echolot <strong>und</strong> Peilrahmen.<br />

Liegen besondere Gefahrenmomente vor, etwa im Bereich einer<br />

Schrottumschlagsstelle, können zusätzliche Überwachungsintervalle<br />

notwendig werden. Dabei richten sich der Umfang <strong>und</strong> der zeitliche<br />

Rhythmus der Untersuchungen nach der abstrakten Gefahrensituation<br />

in dem jeweiligen Hafen. Werden dem Hafenbetrieb konkrete Hinweise<br />

auf einzelne Hindernisse gemeldet, besteht eine unverzügliche<br />

Warn- <strong>und</strong> Untersuchungspfl icht (OLG Köln ZfB 2007, Heft Nr. 4, S.<br />

68). Unvermeidbare Gefahrenpunkte, etwa Brückendurchfahrten (KG<br />

Berlin VersR 2005, 1308), müssen klar <strong>und</strong> deutlich gekennzeichnet<br />

werden (BGH VersR 2006, 290, OLG Köln ZfB 2005, Heft Nr. 1/2, S.<br />

64). Die Verkehrssicherungspfl icht erstreckt sich im Übrigen auch auf<br />

Landeinrichtungen, etwa den Zustand einer Kaitreppe (OLG Karlsruhe<br />

ZfB 1993, SaS 1425), den vorschriftsmäßigen Zustand der der Schifffahrt<br />

zur Verfügung gestellten Poller (BGH ZfB 1989, SaS 1244) oder<br />

das einwandfreie Funktionieren der Hafenbeleuchtung. An ausgewiesenen<br />

Schiffsliegeplätzen in Häfen gehört dazu auch die Pfl icht,<br />

am Wasser stehende Bäume in regelmäßigen Abständen auf Standfestigkeit<br />

zu überprüfen (OLG Karlsruhe TranspR 1994, 296). Nicht<br />

zur Verkehrssicherungspfl icht des Hafenbetreibers, sondern vielmehr<br />

des verantwortlichen Schiffsführer gehört es, sein an der Kaimauer<br />

„im Päckchen“ mit offenen Luken stilliegendes Schiff so zu sichern,<br />

dass überquerende Schiffer nicht verunfallen (OLG Hamm, Urteil vom<br />

RECHT & SCHIFFFAHRT<br />

Haftung bei Schiffsunfällen<br />

im Hafen<br />

Mit dem zum Teil erheblichen Zuwachs des Umschlagsvolmens in den deutschen Häfen<br />

ist in den vergangenen Jahren das Thema Haftung im Hafen wieder stärker in den<br />

Mittelpunkt des Interesses zurückgekehrt.<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Dr. Dr. Thor v. Waldstein ist Socius der Kanzlei v. Waldstein & Holland, Mannheim (www.rawaho.de)<br />

15.6.1993, Az. 27 U 23/93). Ebenso wenig haftet der Träger der Hafenverkehrssicherungspfl<br />

icht, wenn von einer landseitigen Kraneinrichtung<br />

das Hafenwasser zum Reinigen von Baumaterial zweckentfremdet<br />

wird <strong>und</strong> es dadurch beim Ein- oder Austauchen zu einem<br />

Schiffsunfall kommt (OLG Nürnberg, Urteil vom 15.3.2007, Az. 11 U<br />

376/06 BSch). Fallen Container vom Kai eines Umschlagsbetriebes auf<br />

ein Schiff, ist für die entstehenden Schäden ausschließlich die Haftung<br />

des Umschlagsunternehmens begründet (AG Mainz, Urteil vom<br />

15.9.1994, Az. 34 C 1/93 BSch).<br />

Ein nicht zu unterschätzendes Problem bei Auseinandersetzungen um<br />

die Verkehrssicherungspfl icht ist die Beweislastfrage. Stürzt ein Teil<br />

eines Hafendammes ein, ist die Haftung für vermutetes Verschulden<br />

desjenigen begründet, der die Verantwortung für das Hafengelände<br />

trägt (BGHZ 54, 149). Im Übrigen ist aber nach allgemeinen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

der Geschädigte darlegungs- <strong>und</strong> beweisbelastet. Allerdings hat<br />

der Träger der Verkehrssicherungspfl icht bei einem Unfall auf Anforderung<br />

das Maß der von ihm gewährleisteten Untersuchungs- bzw.<br />

Warnpfl ichten durch geeignete Unterlagen (Echolotaufzeichnungen,<br />

Abrahmprotokolle, etc.) nachzuweisen, will er eine Beweislastumkehr<br />

zu seinen Lasten vermeiden. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> empfi ehlt es sich<br />

für den Hafenbetreiber, die erforderlichen Untersuchungen nicht nur<br />

in regelmäßigen Intervallen durchzuführen, sondern dies auch so exakt<br />

wie möglich schriftlich zu dokumentieren, um sich vor späteren Vorwürfen,<br />

man habe geeignete Maßnahmen unterlassen, zu schützen.<br />

■ RA Dr. Dr. Thor v. Waldstein<br />

| 31


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />

Premiere für den 1. Karlsruher Hafenkongress<br />

Oberrheinhäfen im Fokus<br />

Am 4. Juni ging der zweitägige 1. Karlsruher Hafenkongress unter dem Motto „Binnenhäfen im Umbruch - Binnenhäfen<br />

im Aufbruch“ zu Ende. Im Vordergr<strong>und</strong> standen neben regionalen Themen inklusive deutsch-schweizerischfranzösischer<br />

Transportverbindungen auch die Verknüpfung von See- <strong>und</strong> Binnenhäfen in Europa.<br />

32 |<br />

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R<strong>und</strong> 200 internationale Teilnehmer aus Binnenschifffahrt,<br />

Logistik- <strong>und</strong> Hafenwirtschaft, Politik <strong>und</strong> Verwaltung hatten<br />

sich in Karlsruhe eingef<strong>und</strong>en. Auf der begleitenden<br />

Fachausstellung erhielt die Branche die Gelegenheit, ihr Leistungsspektrum<br />

zu präsentieren. Ausgerichtet hatten den Kongress die<br />

Karlsruher Messe- <strong>und</strong> Kongress-GmbH (KMK), die Rheinhäfen<br />

Karlsruhe, der B<strong>und</strong>esverband der Öffentlicher Binnenhäfen e.V.<br />

(BÖB), die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft e.V.<br />

<strong>und</strong> die IHK Karlsruhe. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden.<br />

„Die Veranstaltung sollte die Bedeutung der Binnenhäfen für<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Politik deutlich machen. Dies ist ihr auf jeden<br />

Fall gelungen“, fasste Alexander Schwarzer, Geschäftsführer der<br />

Rheinhäfen Karlsruhe, zusammen. Und Messe-Chef Klaus Hoffmann<br />

ergänzte: „Die Binnenschifffahrt könnte zukünftig bis zu<br />

43 % des Güteraufkommens bewältigen. Wir sind überzeugt, mit<br />

dem Karlsruher Hafenkongress zur richtigen Zeit <strong>und</strong> am richtigen<br />

Ort eine Informationsplattform für die Branche geschaffen haben.“<br />

Deshalb plant man in Karlsruhe schon den nächsten Hafenkongress<br />

im Jahr 2010.<br />

Chancen der Region<br />

„Transport über Wasserstraße <strong>und</strong> Häfen hat überhaupt nichts mit<br />

Nostalgie zu tun! Wir müssen unsere strategische Lage für den<br />

grenzüberschreitenden Güterverkehr nutzen“, so der Karlsruher<br />

Oberbürgermeister Heinz Fenrich in seiner Eröffnungsrede. Prof. Dr.<br />

Paul Engelkamp vom Duisburger DST referierte über die hohe Bedeutung<br />

von Binnenhäfen für die Wirtschaftskraft von Stadt <strong>und</strong><br />

Region <strong>und</strong> bestätigte die bedeutenden Arbeitsmarkt-, Investitions-<br />

<strong>und</strong> Standorteffekte der Hafen- <strong>und</strong> Logistikwirtschaft sowohl national<br />

als auch für die Region Karlsruhe. „Dies muss den meisten<br />

Politikern <strong>und</strong> der regional ansässigen Wirtschaft noch vermittelt<br />

werden“, fand Bernd Bechtold, Präsident der IHK Karlsruhe: „Die<br />

| Bild: Grohmann<br />

4|<strong>2008</strong>


Logistik wächst auch in Baden-Würtemberg stärker als alle anderen<br />

Branchen.“ Man betreibe in Karlsruhe deshalb eine zielstrebige<br />

Ansiedlungs- <strong>und</strong> Standortpolitik. „Damit bleibt der Hafen auch ein<br />

großer Jobmotor, der eine verbesserte ÖPNV-Anbindung benötigt“,<br />

so Bechtold weiter.<br />

Auch die Wasserstraßenverbindungen im Nachbarland Frankreich<br />

müssen verbessert werden, fand Roland Hörner, Geschäftsführer<br />

des Mannheimer Hafens <strong>und</strong> Vizepräsident des Verbands der europäischen<br />

Binnenhäfen: „Leider schlummert der Rhein-Rhône-Kanal<br />

Gesprächsr<strong>und</strong>e am BÖB-Stand: Lothar Weiss (Hafen Trier), Anja Fuchs <strong>und</strong> Karl<br />

Michael Probst (BÖB), Christian Betchen (SPC), Heinz Horz (Cargogrip) <strong>und</strong> Dr.<br />

Roland Beyer (Hafen Dortm<strong>und</strong>)<br />

im Moment nur vor sich hin. Dabei könnte er eine wichtige Nord-<br />

Süd-Verbindung für Container aus Asien über den Mittelmeerhafen<br />

Marseille sein.“ Dies unterstrich auch SUT-Korrespondent Ralf<br />

Klingsieck in seinem Vortrag über das französische Wasserstraßennetz:<br />

„Eine Kanalverbindung zwischen Rhein <strong>und</strong> Rhône wäre in<br />

der Lage, täglich etwa 2.000 Lkw-Ladungen in Nord-Süd-Richtung<br />

<strong>und</strong> 1.500 in Gegenrichtung aufzunehmen.“ Doch auch hierzulande<br />

müsse die Politik Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Hafenwirtschaft wesentlich<br />

stärker unterstützen.<br />

„Zum einen müssen Mauteinnahmen aus der Infrastruktur auch<br />

zu deren Ausbau <strong>und</strong> Instandhaltung herangezogen werden. Das<br />

gilt sowohl für Autobahn, Schiene als auch Wasserstraße“, so<br />

Hörner. „Zudem sind belastbare Rahmenbedingungen für effi ziente<br />

Aufgabenerfüllung zwingend erforderlich: Siedelt sich ein<br />

Unternehmen im Hafen an, muss Investitionssicherheit gegeben<br />

4|<strong>2008</strong><br />

sein: Neue Umweltaufl agen dürfen nicht zu Betriebsverlagerungen<br />

führen.“<br />

Handlungsbedarf erkennen<br />

Sowohl warme als auch warnende Worte fand Prof. Gerd Aberle.<br />

Dringenden Handlungsbedarf sieht der Verkehrswissenschaftler bei<br />

der Ausarbeitung der Aufgabenteilung zwischen See <strong>und</strong> Binnenhäfen<br />

im Containerverkehr. „Wir müssen die Seehäfen leer bekommen.<br />

Sonst fahren die Reeder unsere Häfen nicht mehr an.“ Aberle ist<br />

Prof. Gerd Aberle: „Wir müssen die Seehäfen leer bekommen. Sonst fahren die<br />

Reeder unsere Häfen nicht mehr an.“ | Bilder: Guddat<br />

überzeugt, dass die Bahn allein nicht ausreiche, um die wachsenden<br />

Güterströme ins Hinterland zu bekommen. Mit den Worten<br />

„die Bahn wäre ein toller Verkehrsträger, wenn sie die Schiene nicht<br />

hätte“, verwies Aberle auf deren mangelnde Flexibilität bei hoher<br />

Netzauslastung. Für die Zukunft räumte Aberle bei extrem wachsendem<br />

Güterverkehr gravierende Verkehrsengpässe ein, die der<br />

Binnenschifffahrt einen höheren Stellenwert im Modal Split verschaffen<br />

dürften. „Der Druck zur Güterverlagerung auf das Wasser<br />

wächst rasant <strong>und</strong> führt in nächster Zeit Veränderungen herbei“,<br />

prognostiziert Aberle, der keine fi nanziell ausreichende Absicherung<br />

der Verkehrsinfrastrukturplanung sieht. „In dieser Hinsicht ist der<br />

vom Verkehrsministerium vorgelegte Masterplanentwurf nicht mal<br />

ein Bachelor-Plan. Alle aufgeführten Vorschläge sind zudem schon<br />

seit Jahren bekannt.“ Ein wesentlicher Mangel sei auch, dass der<br />

Verkehrsträger Binnenschifffahrt kaum Berücksichtigung fand.<br />

| 33


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />

Karlsruher Hafenteam (v.l.n.r.):<br />

Alexander Schwarzer, Gerhard Hildebrand,<br />

Patricia Erb-Korn <strong>und</strong> Rolf<br />

Zintel vor dem Wincanton-Terminal im<br />

Rheinhafen Karlsruhe<br />

| Bild: Grohmann<br />

Gemeinsame Strategie nötig<br />

Verbesserungsvorschläge für den Masterplanentwurf gab es auch<br />

seitens des BÖB. „Das EU-Weißbuch Verkehr ist von dem Verlagerungsziel<br />

des Güterverkehrs auf die Schiene schon bei der Vernetzung<br />

aller Verkehrsträger angekommen“, so BÖB-Geschäftsführer<br />

Karl Michael Probst. „Daran sollte sich der Masterplan orientieren.“<br />

Um sich in öffentlicher <strong>und</strong> politischer Wahrnehmung gegen<br />

den Lkw durchsetzen zu können, brauche das System Wasserstraße<br />

eine gemeinsame Strategie. „Um unsere Transportketten samt<br />

Kosten- <strong>und</strong> Umweltvorteilen zu vermitteln, müssen sich alle Be-<br />

34 |<br />

teiligten aus Infrastruktur, Häfen <strong>und</strong> Binnenschifffahrt an einen<br />

Tisch setzen“, fi ndet Probst. „Dennoch müssen wir berücksichtigen,<br />

dass die Binnenschifffahrt wegen möglicherweise häufi ger<br />

auftretenden Kleinwasserperioden auch anfällig gegenüber dem<br />

Klimawandel ist.“<br />

Auch im den Kongress abschließenden Podiumsgespräch ging es<br />

um gemeinsame Strategien: Thema waren die Kooperationsmöglichkeiten<br />

der Oberrheinhäfen <strong>und</strong> die Rolle des grenzüberschreitenden<br />

Verkehrs an der Schnittstelle nach Südeuropa.<br />

■ Christian Grohmann<br />

4|<strong>2008</strong>


SUT<br />

Interview<br />

■ SUT: Welche Formen der Zusammenarbeit sehen Sie für die<br />

Oberrheinhäfen?<br />

■ Hadorn: Gemeinsame Containerliniendienste <strong>und</strong> vernetzte Bahnterminals<br />

wären denkbar. Um den Warendurchfl uss zu erleichtern,<br />

benötigen wir außerdem ein integrales Zollmanagement am Dreiländereck.<br />

■ Reindl: Die viel besprochene Fusion der Häfen Mannheim <strong>und</strong><br />

Ludwigshafen ist abgehakt. Wir betreiben aber eine fre<strong>und</strong>schaftliche<br />

Zusammenarbeit auf vernünftiger Basis.<br />

■ Hörner: Die Fusion war ein Wunsch der Industrie. Aber der größte<br />

Hafen ist nicht immer der Beste. Wir kooperieren heute etwa<br />

auf technischer Ebene <strong>und</strong> in der Verwaltung. Es gibt auch Überlegungen<br />

für eine gemeinsame Hafenmeisterei.<br />

■ SUT: Wie steht es um Bahnverbindungen nach Frankreich<br />

<strong>und</strong> Südeuropa?<br />

■ Schwarzer: Was im Bahnpersonenverkehr funktioniert, ist auch<br />

auf Container von <strong>und</strong> nach Marseille übertragbar.<br />

■ Reindl: Trotz großer Zuwächse im Containerverkehr werden<br />

Massengüter aus Frankreich mittelfristig interessant. Sie haben Potenzial<br />

auch für neue Firmenansiedlungen im Hafen.<br />

■ Hadorn: Über 70 % unseres wasserseitigen Umschlags geht auf<br />

die Bahn. Etwa 15 % davon ist kombinierter Verkehr aus Italien.<br />

Den wollen wir als Standbein ausbauen. Um direkte Bahnverkehre<br />

um die Schweiz herum machen wir uns bis zum Ausbau einiger<br />

Strecken bis 2013 keine Sorgen. Das Zeitfenster muss die Binnenschiffahrt<br />

aber nutzen.<br />

■ SUT: Welche Chancen bietet die Liberalisierung der deutschen<br />

<strong>und</strong> französischen Güterbahnmärkte?<br />

Gerlinger: Bis 2005 hat uns die SNCF als ‚feindlichen Verkehrsträger’<br />

gesehen <strong>und</strong> uns keine Züge bereit gestellt. Inzwischen hat sie<br />

aber erkannt, dass sich das Transportvolumen am Standort Frankreich<br />

nur gemeinsam mit der Binnenschifffahrt steigern lässt.<br />

Reindl: Zugegeben, wir haben die Bahnseite zu lange ignoriert. Unser<br />

neues Containerterminal wird deshalb auch für die Ganzzugabfertigung<br />

geeignet sein.<br />

Hörner: Heute befahren sechs verschiedene Bahnen unsere Gleise.<br />

Dieser Wettbewerb hat zur Steigerung des Schienenverkehrs aus<br />

dem Hafen beigetragen.<br />

Schwarzer: Die Zugabfertigung in den Niederlanden ist zunehmend<br />

überfordert. Da wir inzwischen auch Hafenbahnbetreiber sind, können<br />

wir den französischen Markt stärker ins Auge fassen.<br />

■ SUT: Flächen sind allerorts Mangelware. Wird es neue Häfen<br />

auf der grünen Wiese geben?<br />

■ Hörner: Der Flächenbedarf der Binnenhäfen lässt sich an einem<br />

Gutachten zur Flächenerweiterung der Seehäfen messen. Die Nutzung<br />

neuer Flächen wird aber durch den Umweltschutz erschwert.<br />

Statt ausschließlich Hafenprojekte auf ihre Umweltverträglichkeit<br />

zu prüfen, sollten auch neue Umweltschutzgesetze auf Hafenverträglichkeit<br />

geprüft werden.<br />

■ Reindl: Wir haben einigen Erfolg mit Flächenoptimierungen,<br />

auch innerhalb unserer Hafenanliegerbetriebe.<br />

■ Schwarzer: Ausdehnungsmöglichkeiten haben wir kaum. Deshalb<br />

verschmälern wir Hafenbecken. Da moderne Schiffe trotz ihrer<br />

4|<strong>2008</strong><br />

„Umweltmaßnahmen<br />

müssen auf<br />

Hafenverträglichkeit<br />

überprüft werden“<br />

Podiumsdiskussion zum Abschluss des 1. Karlsruher Hafenkongresses (v.l.n.r.): Martial Gerlinger<br />

(Strasbourg), Franz Josef Reindl (Ludwigshafen), Hans-Wilhelm Dünner (Moderator/SUT-Herausgeber),<br />

Alexander Schwarzer (Karlsruhe), Roland Hörner (Mannheim), Hans-Peter Hadorn (Basel) | Bild: Grohmann<br />

Größe deutlich manövrierfähiger sind als die Schiffe in der Bauzeit<br />

des Hafens, ist das kein Problem.<br />

■ SUT: Wie stehen Sie zu den französischen Wasserbau-Projekten,<br />

etwa der Saône-Rhône-Verbindung?<br />

■ Hadorn: Es lohnt sich, diese Verbindung näher zu prüfen. Wir<br />

müssen die Politik aber anstoßen. Was wir brauchen, ist eine weitsichtige<br />

Planung wie zu Zeiten von Freycinet oder Finow.<br />

■ Hörner: Ich glaube nicht an eine Realisierung. Aber ich würde<br />

dafür kämpfen, wenn die Rentabilität des Projekts belegt wird.<br />

■ Gerlinger: In der Diskussion um die Verbindung von Rhône zur<br />

Mosel oder zum Rhein werden wir uns noch nicht festlegen.<br />

■ Schwarzer: Auf europäischer Ebene sollten wir uns für das Verkehrsprojekt<br />

<strong>und</strong> eine Finanzierung durch die EU stark machen.<br />

■ SUT: Wie sieht es mit Beteiligungen an dem Kanal seitens der<br />

Wirtschaft aus? Oder dem Staat, etwa der Schweiz?<br />

■ Hadorn: Von vorne herein möchte ich das nicht ausschließen.<br />

Eine Bereitschaft ist mindestens theoretisch vorhanden.<br />

■ Reindl: Schon die Kooperation zwischen Baden-Würtemberg<br />

<strong>und</strong> Rheinland-Pfalz ist nicht immer einfach. Auf internationaler<br />

Ebene wäre das sicher schwieriger, aber nicht unmöglich. ■ CG<br />

| 35


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />

Die Fusion der Häfen in Basel Stadt <strong>und</strong> Land ist aus Sicht des<br />

Direktors der Schwerzischen Rheinhäfen, Hans-Peter Hadorn,<br />

ein wichtiger <strong>und</strong> längst überfälliger Schritt im Hinblick auf<br />

die Entwicklung des Hafenstandortes Basel gewesen. Man könne nun<br />

effi zienter auf die Herausforderungen der verladenden Wirtschaft reagieren.<br />

Bei der Entwicklung der Umschlagszahlen zeigt sich bereits<br />

jetzt, dass die Zusammenlegung richtig war. Im vergangenen Jahr hat<br />

sich der Umschlag um 5,3% auf 7,1 Mio. t wasserseitiger Umschlag<br />

insgesamt positiv entwickelt. Herausragend ist dabei die Entwicklung<br />

im Containerumschlag. „Neben des strukturbedingten Rückgangs im<br />

Mineralölbereich hat der Containerverkehr mit einem Plus von 18,6%<br />

auf 104.366 TEU zugelegt <strong>und</strong> damit ein absolutes Rekordergebnis<br />

erreicht“, freut sich Hadorn. So machen sich die Schweizerischen<br />

Rheinhäfen denn auch gemeinsam mit der Schweizerischen Vereinigung<br />

Schifffahrt <strong>und</strong> Hafenwirtschaft (SVS) dafür stark, dass die<br />

Binnenschifffahrt im Allgemeinen <strong>und</strong> die „Port of Switzerland“ in<br />

die schweizerische Verlagerungspolitik einbezogen wird. „Wenn im<br />

Herbst die Volkskammer, der Nationalrat, der Vorlage zustimmt - <strong>und</strong><br />

die Zeichen dafür stehen gut - bedeutet dies zum einen die verkehrspolitische<br />

Anerkennung der Binnenschifffahrt auf B<strong>und</strong>esebene, zum<br />

andern aber vor allem entscheidende Anreize für die Operateure im<br />

kombinierten Verkehr ab den Seehäfen die Binnenschifffahrt neu in<br />

Schweizerische Rheinschifffahrt<br />

<strong>und</strong> Häfen im Aufwind<br />

Tor zu Schweiz <strong>und</strong> Alpentransit<br />

36 |<br />

Blick auf den Hafen Kleinhünningen<br />

<strong>und</strong> die Baseler Skyline | Bild: POS<br />

Ein Jahr ist es nun her, dass die Schweizer im<br />

Kanton Basel Landschaft mit großer Mehrheit<br />

für den Zusammenschluss der beiden Rheinhäfen<br />

in Basel votierten. Seit dem 1. Januar<br />

<strong>2008</strong> fi rmieren die Schweizerischen Rheinhäfen<br />

international als ‚Port of Switzerland’ <strong>und</strong><br />

treten im globalen Wettbewerb um Ladung<br />

mit einem breiten Spektrum logistischer<br />

Dienstleistungen an.<br />

die alpenquerenden Verkehre in Kombination mit der Bahn einzubeziehen“,<br />

wertet Hadorn die aktuellen Bemühungen.<br />

Hadorn will die Attraktivität der Rheinhäfen als Umschlags- <strong>und</strong><br />

Verkehrsdrehscheibe weiter steigern. Zurzeit werden r<strong>und</strong> 15% des<br />

gesamten mengenmäßigen Außenhandels der Schweiz über die<br />

Rheinhäfen abgewickelt. Allein 30 bis 40% des Mineralölbedarfs der<br />

Schweiz wird über die Rheinhäfen angeliefert, nur 20% werden über<br />

die Schiene ins Land gebracht. „Für die Bedienung des Auhafens <strong>und</strong><br />

des Hafens Birsfelden ist ein Projekt zur Vertiefung der Fahrrinne in<br />

Vorbereitung, welches die Abladetiefe auf das Niveau der Stadthäfen<br />

Kleinhüningen <strong>und</strong> St. Johann erhöhen soll“, sagt der Direktor.<br />

Durch die Zusammenführung aller Basler Häfen unter ein organisatorisches<br />

Dach sei künftig eine noch markt- <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientiertere<br />

Nutzungsstrategie möglich, ist er sicher. Auf 1,3 Mio. qm könnten<br />

dort r<strong>und</strong> 15 Mio. t Güter pro Jahr umgeschlagen werden, schätzen<br />

Fachleute. Mit einem Umschlag, der derzeit noch unter 10 Mio. t liegt,<br />

haben die Häfen also beträchtliche Kapazitätsreserven. Dabei schaut<br />

Hadorn nicht nur auf den heimischen Markt, sondern auch auf die<br />

Position der Rheinhäfen im internationalen Wettbewerb. Das soll<br />

durch einen weiteren Ausbau der trimodalen Verkehre geschehen.<br />

„Die in den Schweizerischen Rheinhäfen stark verankerte Trimodalität<br />

wollen wir gezielt weiter entwickeln, zum Beispiel mit zusätzlichen<br />

4|<strong>2008</strong>


Bahnverbindungen zu den Seehäfen“, so Hadorn abschließend. Eine<br />

positive Entwicklung verzeichnet Rhenus Alpina, einer der größten Logistikdienstleister<br />

in den Schweizerischen Häfen, der seinen Umsatz<br />

2007 von 249 auf 262 Mio. Schweizer Franken steigerte. Wachstumsraten<br />

verzeichnen besonders die Containerverkehre. Dabei hält aus<br />

Sicht des Unternehmens der teilweise erhebliche Mangel an Schiffskapazität<br />

die Frachtpreise auf einem hohen Niveau. Peter Widmer, CEO<br />

von Rhenus Alpina, geht auch weiterhin von dieser Entwicklung aus:<br />

„Wir werden auch im laufenden Jahr die Produktivität nochmals deutlich<br />

verbessern können. Die für die Branche typischen Unsicherheiten<br />

von Umsatzprognosen bleiben natürlich bestehen.“ Als Risikofaktoren<br />

nannte er die Entwicklung des Wasserstandes auf dem Rhein. Den<br />

Kapazitätsproblemen in der Schifffahrt begegnet Swissterminal mit einer<br />

Umstrukturierung. Bisher hat sich das Unternehmen an der Penta-<br />

Container-Line beteiligt. Seit März dieses Jahres handelt Swissterminal<br />

nun aber wieder unabhängig. Ziel sei es, im Rheinverkehr auch künftig<br />

verkehrsträgerneutral aufzutreten. Durch die Aufgabe der Penta-Beteiligung<br />

habe man nun die Möglichkeit, sich einem weiteren Kreis von<br />

Rheincarriern zu öffnen, mit entsprechend zusätzlichen Kapazitäten<br />

<strong>und</strong> Abfahrten von <strong>und</strong> zu den beiden Terminals in Basel-Kleinhüningen<br />

<strong>und</strong> in Birsfelden. Zusätzlich betreibt das Unternehmen aus Frenkendorf<br />

die Inland-Terminals Niederglatt <strong>und</strong> Rekingen. Swissterminal<br />

wertet diesen Schritt als Neupositionierung <strong>und</strong> erhofft sich davon<br />

eine massive Verbesserung der Stellplatzkapazitäten durch den fl exibleren<br />

Einsatz von Schiffen in Richtung Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen. Angesichts<br />

dieser Entwicklung tut die Aufwertung der Binnenschifffahrt<br />

in der heimischen Verkehrspolitik not. Besonders die Schweizerische<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Swissterminal agiert neuerdings wieder als unabhängiger Anbieter im<br />

Containerverkehr in Basel | Bild: POS<br />

Rheinschifffahrt sei ein Mauerblümchen in der Verkehrspolitik des<br />

Landes, urteilen Fachleute. Doch der Wandel weg von der Straße werde<br />

dem Alpentransitland nur gelingen, wenn konsequent auf Binnenschiff<br />

<strong>und</strong> Schiene gesetzt werde. Dieser Ansicht ist auch der Präsident<br />

der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrt <strong>und</strong> Hafenwirtschaft<br />

(SVS) Rudolf Feierabend. Im vergangenen Jahr erklärte er auf einem<br />

Symposium des Cargo Forum Schweiz, dass die Binnenschifffahrt in<br />

der Güterverkehrsvorlage des B<strong>und</strong>esrates explizit ausgeschlossen<br />

werde, obwohl über die Rheinschifffahrt 7 bis 8 Mio. t transportiert<br />

<strong>und</strong> über 1 Mio. t im Transitverkehr nach Italien weitergeführt würden.<br />

„Etwas anderes als eine verkehrsträgerübergreifende Politik können wir<br />

uns gar nicht mehr erlauben“, sagte Feierabend. Denn wer Güter umweltfre<strong>und</strong>lich,<br />

sicher <strong>und</strong> kostengünstig transportieren wolle, wähle<br />

die Schifffahrt in Kombination mit der Bahn. Derzeit werden nach seinen<br />

Angaben 70% der Güter, die in den Häfen umgeschlagen werden<br />

per Bahn weiterbefördert. Das entlaste das Straßennetz der Schweiz.<br />

Aus Sicht des Cargo Forums Schweiz kann die Güterverkehrsvorlage<br />

eine Chance sein. Allerdings brauche man zur Lösung der Transitproblematik<br />

auch den gezielten Ausbau der Schieneninfrastruktur.<br />

■ Bernadette Scheurer<br />

| 37


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />

38 |<br />

Hauptverkehrsträger im Containerverkehr<br />

der Schweiz ist das Binnenschiff<br />

Gute Noten für die im Container-Verkehr<br />

tätigen Spediteure der Schweiz<br />

Die Spediteure in der Schweiz sind ganz generell gut organisiert,<br />

<strong>und</strong> so w<strong>und</strong>ert es nicht, dass sie im Container-Verkehr<br />

von <strong>und</strong> zu den Seehäfen beispielsweise auf der Schiene im<br />

Rahmen des Groupement Fer resp. der Groupement Fret AG die Rahmenbedingungen<br />

inklusive der Frachten gemeinsam mit den Operators<br />

aushandeln. Das hat sich während schon fast 60 Jahren sehr gut<br />

bewährt – Mitglieder dieser Organisation sind ausschliesslich Spediteure.<br />

Auch die alleine schon aufgr<strong>und</strong> der bisweilen desolaten Verhältnisse<br />

auf der Schiene, wie auch in den Häfen selbst, nötige Verkehrsteilung<br />

zwischen Schiene <strong>und</strong> Wasser im Verkehr mit Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen<br />

ist längstens Tatsache <strong>und</strong> bewährt sich. Auch wenn der eine<br />

oder andere Verkehrsträger oder Anbieter sich Vorteile zu verschaffen<br />

versucht, so zählen hauptsächlich im Import die Transitzeiten <strong>und</strong> die<br />

sprechen für die Schiene. Der Wasserweg kämpft bekanntlich immer<br />

wieder mit Wartezeiten an den Seeterminals, mit Hoch- <strong>und</strong> Niederwasser,<br />

was sich auch in den Zahlen widerspiegelt <strong>und</strong> dann natürlich<br />

auch mit den Gasöl-Zuschlägen.<br />

Die Entwicklung der Aufkommen im Containerverkehr während der<br />

letzten Jahre ist beachtlich, speziell wenn man bedenkt, dass sich die<br />

Terminal-Kapazitäten in der Schweiz kaum verändert haben. Das Gesamtvolumen<br />

der Importe <strong>und</strong> Exporte auf der Schiene wie auch auf<br />

dem Wasserweg betrug von <strong>und</strong> nach den für die Schweiz wichtigen<br />

Seehäfen:<br />

Importe <strong>und</strong> Exporte der Schweiz in Containern in TEU<br />

Jahr 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Beladene Container<br />

Bahn + Schiff<br />

107.700 120.300 127.000 145.000 141.200<br />

beladene Container<br />

Rotterdam/Antwerpen<br />

Container Schiff/Rhein<br />

Rotterdam/Antwerpen<br />

78.000 86.000 92.000 96.900 99.200<br />

Beladen<br />

53.600 59.400 60.700 61.500 73.700<br />

Leer<br />

24.400 25.900 24.300 26.500 30.700<br />

Beladene Container<br />

Deutsche Seehäfen<br />

25.900 30.600 33.000 42.700 39.500<br />

Diese Zahlen zeigen deutlich die Zuwachsraten der Verkehrsträger wie<br />

auch der Häfen, welche wiederum im Import wie im Export mit der<br />

Rotation der See-Schiffe zusammenhängen <strong>und</strong> deshalb nur bedingt<br />

beeinfl ussbar sind. ■ Franz Kneubühler<br />

Ähnlich der Entwicklung in anderen Häfen auf der Rheinschiene hat auch<br />

die Bahn im schweizerischen Containerverkehr in den letzten Jahren an<br />

Bedeutung gewonnen | Bild: Intercontainer<br />

4|<strong>2008</strong>


Der rheinaufwärts in Basel<br />

liegende Hafenteil Birsfelden<br />

verfügt über kurze Anschlusswege<br />

zum Rangierbahnhof<br />

Basel SBB Eurohub <strong>und</strong> zur<br />

Autobahn A2 | Bild: POS<br />

Im Birsfelder Hafen werden wichtige Erweiterungsbauten<br />

für die zentrale Verteilung <strong>und</strong> Weiterverarbeitung von<br />

Stahlprodukten in den Schweizerischen Rheinhäfen erstellt.<br />

Die vollständige Inbetriebnahme des Stahlzentrums<br />

der Schweiz ist für Oktober <strong>2008</strong> geplant.<br />

Der Hafen Birsfelden wird immer mehr zum Stahlhandelszentrum<br />

für Halb <strong>und</strong> Fertigfabrikate <strong>und</strong> zu einem Stahl- <strong>und</strong><br />

Metallverarbeitungszentrum. Hier befi nden sich mit den Firmen<br />

Debrunner Acifer Gruppe, Carl Spaeter Gruppe, Nova-Stahl AG <strong>und</strong><br />

Sauter Edelstahl AG bereits die größten Stahlhändler der Schweiz. Der<br />

Standort ist deshalb für die Anarbeitung <strong>und</strong> Distribution von Stahlprodukten<br />

ideal gelegen. Die Entwicklung in diese Richtung liegt ganz<br />

im Interesse der Schweizerischen Rheinhäfen, zu denen Birsfelden seit<br />

Beginn des Jahres gehört.<br />

Auf dem Gelände der Birs Terminal AG entstehen zurzeit auf einer<br />

Gesamtfl äche von r<strong>und</strong> 7.000 qm drei vollständig isolierte <strong>und</strong> nach<br />

aktuellem <strong>Technik</strong>stand ausgerüstete Umschlags- <strong>und</strong> Lagerhallen.<br />

Hier sollen künftig vor allem feuchtigkeitsempfi ndliche Stahlprodukte<br />

gelagert werden. Bereits Anfang Mai dieses Jahres hat die Sauter Edelstahl<br />

AG den Betrieb einer Lagerhalle aufgenommen. Dort werden<br />

in erster Linie rostfreier Stahl <strong>und</strong> Aluminium gelagert. Zwei weitere<br />

Hallen sind für die Lagerung von Feinblechen in Paketen <strong>und</strong> Coils<br />

bestimmt. Die Hallen werden mit Kranbrücken <strong>und</strong> spezialisierten<br />

elektromechanischen Lastaufnahmemitteln ausgerüstet. Eine rationelle<br />

<strong>und</strong> schadenfreie Behandlung der empfi ndlichen Feinbleche ist<br />

dadurch gewährleistet. Da die Lagerhallen direkt an die überdachte<br />

Schiffsumschlagstelle angrenzen, ist der witterungsunabhängige Umschlag<br />

zwischen Binnenschiff sowie Bahn <strong>und</strong> Lkw möglich.<br />

Der großzügig ausgebaute Umschlagsterminal erlaubt auch den trimodalen<br />

Umschlag von Containern. Die aus Übersee stammenden, <strong>und</strong><br />

entsprechend leicht verpackten Stahlprodukte, werden nach Löschung<br />

der Container in die überdachte Schwerguthalle umgehend entladen<br />

<strong>und</strong> nach hafeninternem Transfer witterungsgeschützt in die vorbestimmten<br />

Hallenlager verbracht. Der Liniendienst der CTS Container<br />

Terminal GmbH verbindet Birsfelden Hafen in mehreren Abfahrten pro<br />

Woche mit den Seehäfen Antwerpen <strong>und</strong> Rotterdam im Rahmen der<br />

„Oberrheinischen Fahrgemeinschaft“. BIRS TERMINAL ist gleichzeitig<br />

offi zieller Ladungsagent für CTS <strong>und</strong> bietet in dieser Eigenschaft alle<br />

Dienstleistungen r<strong>und</strong> um den Containertransport am Standort Basel<br />

an. Insgesamt 6 Mio. Schweizer Franken kostet der Bau der Lagerhallen.<br />

4|<strong>2008</strong><br />

BIRS TERMINAL AG erweitert<br />

Hallenfl ächen am Oberrhein<br />

Stahlzentrum<br />

Basel-Birsfelden<br />

„Damit bestätigen wir die Stellung des Hafens als leistungsfähiges <strong>und</strong><br />

größtes trimodales Stahldistributionszentrum für die ganze Schweiz“,<br />

sagt Rolf M. Vogt, CEO der BIRS TERMINAL AG.<br />

Der rheinaufwärts der Stadt Basel liegende Hafenteil Birsfelden ist für<br />

den Vor- <strong>und</strong> Nachlauf auf Schiene <strong>und</strong> Straße verkehrsgünstiger gelegen<br />

als die im Stadtgebiet liegenden Hafenteile. Die Binnenschiffe<br />

durchfahren die Stadt Basel auf umweltfre<strong>und</strong>liche Weise <strong>und</strong> tragen<br />

damit entscheidend zur Entlastung der stadtquerenden Schienen-<br />

<strong>und</strong> Straßeninfrastruktur bei. Über ein kurzes Verbindungsgleis zum<br />

in unmittelbarer Nähe liegenden Rangierbahnhofs Basel SBB Eurohub<br />

erreichen Ganzzüge, Wagengruppen <strong>und</strong> Einzelwagen auf kürzestem<br />

Wege ihre Zieldestinationen in der Schweiz <strong>und</strong> in Norditalien. Zudem<br />

ist Birsfelden über einen direkten Anschluss an die Autobahn A2 mit<br />

dem schweizerischen Straßennetz verb<strong>und</strong>en. Lastwagen gelangen<br />

so ohne die mit einer Stadtdurchfahrt verb<strong>und</strong>enen Staus direkt <strong>und</strong><br />

schnell in <strong>und</strong> aus dem Hafen.<br />

Dank vorhandener Landreserven ist die Weiterentwicklung in eine noch<br />

wertschöpfungsintensivere Stahlverarbeitung ohne weiteres möglich.<br />

Ein Stahlservicecenter, ein Röhrenwerk, eine Fassproduktion oder dergleichen<br />

wären willkommene Ergänzungen <strong>und</strong> diese Entwicklung wird<br />

aktiv gesucht. Mit großen Freilagerkapazitäten, Brückenkränen <strong>und</strong><br />

langen Ladegeleisen ist die BIRS TERMINAL zudem der Spezialist für<br />

lange Güter im gebrochenen Verkehr Schiff – Bahn mit der Schweiz<br />

<strong>und</strong> Italien. Stahlträger, Sp<strong>und</strong>wände, Röhren <strong>und</strong> Eisenbahnschienen<br />

bis 36 Meter werden mit spezialisierten Lastaufnahmemitteln umgeschlagen<br />

<strong>und</strong> fachgerecht nach bahntechnischen Vorgaben auf Bahnwagen<br />

verladen <strong>und</strong> logistisch bis an die Endbestimmung betreut.<br />

www.birsterminal.ch ■ Bernadette Scheurer | Dü<br />

Stahlträger, Sp<strong>und</strong>wände, Röhren <strong>und</strong> Eisenbahnschienen bis 36 Meter werden<br />

mit spezialisierten Lastaufnahmemitteln umgeschlagen | Bild: BIRS TERMINAL AG<br />

| 13


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />

Neue Logistikkonzepte <strong>und</strong> Ausbau der Containerterminals für Ganzzugverkehre<br />

Frischer Wind<br />

in Ludwigshafen<br />

Die Hafen-Chefs Franz Josef Reindl (l., Rheinland-Pfalz) <strong>und</strong> Wolfgang Schlegel (Wörth) vor dem Contargo-Terminal im Hafen Wörth | Bild: Grohmann<br />

Knapp zwei Jahre ist Franz Josef Reindl Chef der Hafenbetriebe<br />

Ludwigshafen am Rhein GmbH <strong>und</strong> der<br />

Hafenbetriebe Rheinland-Pfalz GmbH. Mit dem Aufbau<br />

logistischer Dienstleistungen hat der gebürtige Münchner<br />

nicht nur frischen Wind in den Ludwigshafener Rheinhafen<br />

gebracht, sondern treibt auch den Ausbau der Containerterminals<br />

im Kaiserwörthhafen <strong>und</strong> in Wörth für eine<br />

bessere Zugabfertigung des kombinierten Verkehrs voran.<br />

Nachdem das Containerterminal Ludwigshafen vom alten<br />

Zollhofhafen aus der Innenstadt in den Kaiserwörthhafen<br />

verlegt wurde, ist die Verwaltung der Hafenbetriebe Ludwigshafen<br />

zumindest räumlich vom Umschlagsgeschehen abgeschnitten:<br />

Auf dem Zollhof-Gelände direkt neben der Verwaltung<br />

der Hafenbetriebe ist von den alten Umschlagsanlagen nichts mehr<br />

zu sehen. Dort entsteht ab Mai für r<strong>und</strong> 220 Mio. Euro ein neues<br />

Einkaufszentrum. Geschäftsführer Reindl sieht das mit einem lachenden<br />

<strong>und</strong> einem weinenden Auge. Dem Weichen dieses Hafenteils<br />

seit Sommer 2004 steht eine Flächenarrondierung in den<br />

letzten Monaten gegenüber, die neue Möglichkeiten für den Hafen<br />

eröffnet. „Die Stadt nimmt unseren Hafen als Wirtschaftsfaktor sehr<br />

ernst“, lobt Reindl die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung.<br />

„Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Wenn nun aber jeder<br />

Der von der BASF genutzte Ludwigshafener Nordhafen mit dem benachbarten<br />

BASF-Kombiterminal | Bild: © Luftbild MODALISTICS ® GMBH WEEZE<br />

40 |<br />

die Bedürfnisse des anderen zu verstehen versucht, entsteht eine<br />

echte Win-Win-Situation, die sowohl die Erfordernisse des Hafens<br />

also auch der Stadtentwicklung in Einklang bringt.“<br />

Im Kaiserwörthhafen, in dem 2004 das neue Containerterminal der<br />

Firma Contargo angesiedelt wurde, wollen die Hafenbetriebe die<br />

Flächen für den konventionellen, aber auch für den kombinierten<br />

Verkehr schrittweise optimieren <strong>und</strong> wirtschaftlicher nutzen. „Aktuelle<br />

Rückgänge der Containerumschlagszahlen sind allein auf unser<br />

Defi zit auf der Schiene zurückzuführen. Mit einer Optimierung der<br />

Ganzzugabfertigung werden wir in diesem Bereich aufholen. Bei einer<br />

Optimierung der Flächennutzung <strong>und</strong> Neuausrichtung gewisser<br />

Hafenteile darf es für die zukünftige Ausrichtung des Hafens keine<br />

Tabus geben“, so Reindl, der die bessere Nutzung der existierenden<br />

Flächen nach wie vor im Fokus sieht. Das Zuschütten von Hafenbecken<br />

kommt für Reindl nicht in Frage: „Wir brauchen die vorhandenen<br />

Wasserfl ächen, um im trimodalen Verkehr das System Wasserstraße<br />

nicht zu vernachlässigen bzw. die hier noch vorhandenen<br />

Ressourcen auszubauen.“<br />

Vorbereitende Überlegungen <strong>und</strong> Gespräche zur Erweiterung der<br />

Umschlagsfl ächen für den kombinierten Verkehr hat es bereits<br />

gegeben. Nun werden die Planungen projektiert. Auch das Containerterminal<br />

in Wörth hat seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Mit ca.<br />

180.000 TEU hat Contargo in Wörth eine Umschlagsmenge erreicht,<br />

die auf den derzeit zur Verfügung stehenden Flächen nicht weiter<br />

gesteigert werden kann. Neben der Erweiterung der derzeitigen Hafenfl<br />

ächen um ca. 100.000 qm liegen auch für den Hafen Wörth<br />

Konzepte für die Optimierung der vorhandenen Flächen vor.<br />

Doch auch bestehende Anlagen will Reindl modernisieren. „Aktuell<br />

sind wir dabei, die in der Vergangenheit oft geschobenen Sanierungsfälle<br />

aufzuarbeiten. Dazu zählen nicht nur Gebäude- <strong>und</strong> Flächensanierungen,<br />

sondern auch Risikobewertungen <strong>und</strong> die Neuausrichtung<br />

von Infrastruktur <strong>und</strong> Verkehrsanbindungen.“ Neue Geschäftsfelder<br />

werden ebenfalls erschlossen. Beispielsweise sind die Ludwigshafener<br />

Hafenbetriebe mit einer umgebauten <strong>und</strong> den Erfordernissen angepassten<br />

Lagerhalle in die Krankenhauslogistik <strong>und</strong> Aktenlagerung eingestiegen.<br />

Hierzu wurde mit Logistikfachleuten eine neue Gesellschaft<br />

gegründet, an denen die Hafenbetriebe eine maßgebliche Beteiligung<br />

halten. Die ortsansässige Industrie hat laut Reindl in den Häfen Ludwigshafen<br />

<strong>und</strong> Wörth jeweils einen modernen Dienstleister, der sich<br />

den neuen Herausforderungen stellt. ■ Christian Grohmann | Dü<br />

4|<strong>2008</strong>


Mit dem traditionellen Glockenschlag „In Gottes Namen“<br />

eröffnete der 1. Vorsitzende des 1871 gegründeten gastgebenden<br />

Schiffervereins Speyer, Günter Kuhn, die Veranstaltung.<br />

Er konnte zahlreiche Teilnehmer aus den deutschen<br />

Stromgebieten <strong>und</strong> der Schweiz sowie Vertreter der Politik, der<br />

Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung <strong>und</strong> der Wasserschutzpolizei<br />

begrüßen. Der Speyerer Oberbürgermeister Werner Schineller verwies<br />

in einem Grußwort auf die seit altersher bedeutende Rolle der<br />

Schifffahrt, des Schiffbaus <strong>und</strong> der Fischerei für die Stadt.<br />

Der Vorsitzende des Schiffertages, Wolfgang Hohm, vom Schifferverein<br />

„Mittelmain Karlstadt“, freute sich besonders über die<br />

Anwesenheit der Parlamentarischen Staatssekretärin im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium<br />

Karin Roth, die zum Thema: „Bedeutung der<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen für eine integrierte Verkehrspolitik“ sprach.<br />

Roth stellte fest, dass die Binnenschifffahrt im Fokus der Politik stehe<br />

<strong>und</strong> besonders beim Verkehrsministerium einen hohen Stellenwert<br />

habe. Für die deutsche Wirtschaft sei der Ausbau der Seehäfen<br />

<strong>und</strong> deren Anbindung an das Hinterland von großer Bedeutung,<br />

weshalb höhere Investitionen in die Seehäfen <strong>und</strong> den Ausbau der<br />

Elbe, Weser, Ems <strong>und</strong> den Nord-Ostsee-Kanal getätigt werden.<br />

Die Binnenschifffahrt liege ihr besonders am Herzen, so Karin Roth.<br />

Dieser Verkehrsträger transportiere 70 % der Bahnverkehre. Da die<br />

Bahn keinen Platz mehr habe, die Binnenschifffahrt aber noch Potential,<br />

seien die Wasserstraßen die wichtigste Möglichkeit, Güter<br />

von der Straße wegzubringen. Die Mittel für die Unterhaltung <strong>und</strong><br />

den Ausbau der Binnenwasserstraßen wurden deshalb deutlich<br />

erhöht. Investiert wird auch in ein Informationssystem zu Optimierung<br />

der Wasserstandvorhersagen, um bei der Beladung eines<br />

Schiffes in Rotterdam zuverlässig zu erkennen, mit welcher Abladetiefe<br />

an den Oberrhein gefahren werden kann. Ein wichtiges Ziel<br />

sei der Ausbau der Häfen <strong>und</strong> eine Kombination der Verkehrsträger.<br />

Derzeit werde ein Hafenkonzept für die Seehäfen <strong>und</strong> Binnenhäfen<br />

entwickelt. Zum Schluss stellte die Staatssekretärin fest, dass Sie<br />

für die Binnenschifffahrt eine große Zukunft sehe. Im Anschluss<br />

an ihren Vortrag stellte sich Karin Roth einer lebhaften Diskussion.<br />

Staatssekretärin Karin Roth<br />

bekennt sich zu traditionsreichem<br />

Gewerbe<br />

54. Schiffertag in Speyer<br />

Am 1. Juni <strong>2008</strong> wurde im Weindorf auf dem Gelände<br />

des <strong>Technik</strong> Museums Speyer der 54. Schiffertag, ein Zusammenschluss<br />

von im Jahr 1954 gegründeten Schiffervereinen<br />

aus Deutschland <strong>und</strong> der Schweiz, durchgeführt.<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Die Parlamentarische Staatssekretärin im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium<br />

Karin Roth bei ihrem Fachvortrag<br />

beim 54. Schiffertag in Speyer.<br />

Unter anderem wurde von Wolfgang Hohm das Unverständnis der<br />

Schifffahrt <strong>und</strong> des Speditionsgewerbes über die jahrelange Verzögerung<br />

des Donauausbaus zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen zum<br />

Ausdruck gebracht. Dieses knapp 70 km lange Nadelöhr auf einer<br />

bedeutenden, fast 3.000 km langen internationalen Wasserstraße,<br />

führe zu enormen volkswirtschaftlichen Schäden. Roth verwies<br />

hierzu auf den Parlamentsbeschluss des Deutschen B<strong>und</strong>estages,<br />

den es in einem Rechtsstaat zu berücksichtigen gelte <strong>und</strong> das durch<br />

Bayern beauftragte Gutachten, das sich für eine geringe Stauregulierung<br />

ausspricht. Da eine Einigung bisher nicht zustande kam,<br />

habe sich der B<strong>und</strong> für eine unabhängige Untersuchung entschieden<br />

<strong>und</strong> hierfür Mittel bei der Europäischen Union beantragt, die<br />

durch das Europäische Parlament noch bewilligt werden müssten,<br />

so Karin Roth.<br />

Unverständnis wurde aus der Diskussionsr<strong>und</strong>e auch für den millionenschweren<br />

Ausbau des Tiefwasserhafens Wilhelmshaven ohne<br />

Hinterlandanschluss für die Binnenschifffahrt zum Ausdruck gebracht.<br />

Hierzu erklärte Roth, dass der Hafen zum einen dafür gedacht<br />

sei, die Ladung immer größer werdender Seeschiffe auf Feederschiffe<br />

umzuschlagen, welche die Ladung in andere Seehäfen<br />

im nördlichen Küstenbereich weiter transportierten. Zum anderen<br />

würden für die Hinterlandverkehre die Weser <strong>und</strong> Ems sowie Bahnverbindungen<br />

ausgebaut. ■ Helmut Betz<br />

Die Vorstandschaft des 54. Schiffertages, am Mikrofon der 1. Vorsitzende<br />

Wolfgang Hohm | Bilder: Betz<br />

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TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />

Unterwasser der Staustufe Kochendorf<br />

in den 1940er Jahren mit damaliger Einkammerschleuse,<br />

die 1925 fertig gestellt<br />

wurde, Hubhöhe 8 m. Links im Bild die<br />

Salzverladestelle Kochendorf<br />

Nach den Anfängen der Kleinschifffahrt von der Römerzeit<br />

über das Mittelalter bis zu der für den Neckar <strong>und</strong> seine<br />

Region bedeutsamen Kettendampfschifffahrt, ist der Fluss<br />

heute von Mannheim bis Plochingen auf einer Länge von 202 km<br />

bei einem Gefälle von 160,7 m mit 27 Staustufen <strong>und</strong> Schleusen<br />

mit den Abmessungen 110 m Länge <strong>und</strong> 12 m Breite zur Schifffahrtsstraße<br />

ausgebaut. Die 113 km lange Strecke von Mannheim<br />

bis Heilbronn, bestehend aus elf Staustufen, konnte nach einer Bauzeit<br />

von 14 Jahren am 28. Juli 1935 für die Großschifffahrt eröffnet<br />

werden. Von nun an fuhren auch Rheinschiffe auf dem Neckar <strong>und</strong><br />

es kam zu einem rasch wachsenden Verkehrsaufkommen. In einer<br />

Denkschrift über die Stauregulierung ging man im Jahr 1921 davon<br />

aus, dass bei einem Vollausbau bis Plochingen mit einem jährlichen<br />

Verkehrsaufkommen von 2,5 bis 3,0 Mio. t gerechnet werden könne<br />

<strong>und</strong> bei einem Teilausbau bis Heilbronn mit 1,5 bis 2,0 Mio. t.<br />

Heute werden jährlich mehr als 8 Mio. t an der Eingangschleuse in<br />

Mannheim-Feudenheim erfasst, wobei der Hafen Plochingen allein<br />

1,6 Mio. t Schiffsumschlag realisiert.<br />

Die Ausbauarbeiten für die 89 km lange Strecke Heilbronn – Plochingen<br />

mit 16 Staustufen wurden bereits zu Beginn der 1920er<br />

Jahre in Angriff genommen, kamen dann jedoch im Verlauf des<br />

Krieges zum Erliegen. Ab 1949 wurde weitergebaut, wobei aufgr<strong>und</strong><br />

der unerwartet großen Steigerung des Güteraufkommens<br />

gleich Doppelschleusen gebaut wurden. Auf der Strecke Mannheim<br />

– Heilbronn wurden die zweiten Schleusenkammern in den<br />

Jahren 1952 bis 1959 errichtet. Im März 1958 wurde der Hafen<br />

Stuttgart in Betrieb genommen <strong>und</strong> im Juli 1968 die 14 km lange<br />

Jubiläumsjahr an Baden-<br />

Württembergs Schicksalsfl uss<br />

Großschifffahrtsstraße Neckar<br />

42 |<br />

Am Neckar werden in diesem Jahr gleich<br />

mehrere Jubiläen begangen, 50 Jahre<br />

Hafen Stuttgart, 50 Jahre B<strong>und</strong>eswasserstraße<br />

Neckar von Marbach bis Stuttgart<br />

<strong>und</strong> 40 Jahre Hafen Plochingen. Die erste<br />

<strong>und</strong> älteste Neckarreederei, die Reederei<br />

Schwaben, feiert ihr 90jähriges Jubiläum.<br />

Doppelschleuse Heilbronn, Fertigstellung 1952, Hubhöhe 3,20 m. Im Bild mit<br />

dem bergwärtsfahrenden MGS PETRONELLA HERRMANN <strong>und</strong> dem talwärtsfahrenden<br />

MGS CORNELIUS in den 80er Jahren.<br />

Reststrecke bis zum Hafen Plochingen, an deren vier Staustufen<br />

mit Ausnahme der Schleuse Esslingen bisher nur eine Schleusenkammer<br />

in Betrieb ist.<br />

Um der Verkehrsentwicklung auf dem Neckar gerecht zu werden,<br />

wurden laufend bauliche Anpassungsmaßnahmen durchgeführt.<br />

Durch den Bau einer dritten Schleusenkammer an der Neckareingangsschleuse<br />

Mannheim-Feudenheim, mit einer nutzbaren Länge<br />

von 190 m, wurde ab 1973 die Leistungsfähigkeit<br />

dieser Schleuse beträchtlich erhöht.<br />

Ab 1982 war auch die Radarschifffahrt auf<br />

dem Neckar möglicht. Die Fahrrinnentiefe<br />

ist heute auf 2,80 m ausgebaut. Die Durchfahrtshöhe<br />

unter den Brücken beträgt zwischen<br />

Mannheim <strong>und</strong> Heilbronn <strong>und</strong> oberhalb<br />

Stuttgart 6,0 m, zwischen Heilbronn<br />

<strong>und</strong> Stuttgart 5,50 m. Es sind Schiffe bis 105<br />

m Länge <strong>und</strong> 11,45 m Breite zugelassen. Die<br />

Möglichkeit der R<strong>und</strong>-um-die-Uhr-Schleusung<br />

führte zu weiteren Verbesserungen. Der<br />

deutliche Rückgang der Gütertransporte auf<br />

4|<strong>2008</strong>


Umschlag von Raummodulen für ein Krankenhaus in England auf das Motorgüterschiff<br />

SANITAS am Schwergutkai Heilbronn im Juni <strong>2008</strong>. | Bilder: Archiv H. Betz<br />

Die Verkehrsleistung auf dem Neckar<br />

1940 2,19 Mio. t 1950 3,03 Mio. t 1955 6,07 Mio. t<br />

1960 12,10 Mio. t 1970 13,94 Mio. t 1980 11,83 Mio. t<br />

1990 10,79 Mio. t 2000 9,48 Mio. t 2007 7,80 Mio. t<br />

dem Neckar ab Ende der 90er Jahre, nach einem Höhepunkt im Jahr<br />

1970 mit fast 14 Mio. t, ist insbesondere auf den Strukturwandel<br />

im Energie- <strong>und</strong> Bausektor zurückzuführen. Auf die Umstellung der<br />

Industrie <strong>und</strong> des privaten Verbrauchs von Kohle zum Heizöl in den<br />

70er <strong>und</strong> 80er Jahren folgte der Rückgang im Baustoffbereich aufgr<strong>und</strong><br />

rückläufi ger Bautätigkeit. Von dem bisher tiefsten Wert seit<br />

1957 war 2007 besonders der Hafen Heilbronn betroffen mit einem<br />

Rückgang um 18% beim Schiffsgüterumschlag gegenüber dem Vorjahr,<br />

auf noch 3,81 Mio. t. Wegen der milden Witterung <strong>und</strong> des fehlenden<br />

Winters wurden in Heilbronn wesentlich weniger Kraftwerkskohlen<br />

<strong>und</strong> Streusalz umgeschlagen, die beiden Hauptgütergruppen<br />

im Heilbronner Hafen. Diese Rückgänge im umschlagstärksten Hafen<br />

am Neckar hatten Auswirkungen auf den Gesamtverkehr. Heilbronn<br />

hatte dennoch auch 2007 hieran noch einen Anteil von 48,9 %, der<br />

Hafen Stuttgart von 14,1 %, der Hafen Plochingen von 10,6 % <strong>und</strong><br />

die privaten Schiffanländen am Neckar von 26,4 %. Einen neuen Rekord<br />

meldete demgegenüber der Schwergutkai im Hafen Heilbronn,<br />

mit 21.170 t das bisher beste Ergebnis. Auch in den ersten fünf Monaten<br />

dieses Jahres war der Schwergutumschlag im Heilbronner Hafen<br />

überdurchschnittlich. Etwas im Aufwind befand sich auch der<br />

übrige Schiffsgüterumschlag im Hafen Heilbronn wieder, mit 1,72<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Mio. t in den ersten fünf Monaten gegenüber 1,58 Mio. t im gleichen<br />

Zeitraum des Vorjahres. Der Boom beim Containertransport auf dem<br />

Rhein hatte auf dem Neckar erst spät Auswirkungen. Mit einem regelmäßigen<br />

Containerliniendienst Stuttgart – Rotterdam wurde im<br />

Jahr 1996 begonnen, auch hier mit stetig zunehmender Tendenz. Für<br />

die Binnenschifffahrt hatte das wachsende Containeraufkommen<br />

im Zuge der Globalisierung enorme Auswirkungen. Auf dem Rhein<br />

wurden die Schiffe immer größer. Auch auf den Rheinnebenfl üssen<br />

Main, Mosel <strong>und</strong> Saar fahren heute 135 m lange Güterschiffe. Ihre<br />

Zahl nimmt ständig zu. Die Wasserstraße Neckar entspricht nicht<br />

mehr diesen Anforderungen. Zudem ist die Bausubstanz einiger<br />

Schleusen nunmehr 80 Jahre alt. Industriebetriebe der Neckarregion,<br />

die gewerbliche Schifffahrt <strong>und</strong> die Häfen gingen in den letzten<br />

Jahren vermehrt über die Medien an die Öffentlichkeit, um einen<br />

Ausbau der Wasserstraße Neckar zu erreichen. Im September 2005<br />

veröffentlichten über 80 namhafte Institutionen eine „Resolution<br />

zum Ausbau der Neckarschleusen“, die eine weitere Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> wachsender Treibstoffpreise,<br />

Lastwagenmaut <strong>und</strong> Feinstaubdebatte mit positivem Ergebnis<br />

auslöste. So werden laut der Prognosen bis 2025 die auf dem Neckar<br />

transportierten Güter gegenüber heute wieder um 28 % zunehmen,<br />

| 43


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />

die der Container gar um 236 %, transportiert mit einem wachsenden<br />

Anteil von 135 m Schiffen. Diese können 40 % mehr laden als<br />

105 m Schiffe. Die Transportkostenersparnis liegt bei 20 %.<br />

Diese Erkenntnis mündete schließlich im November 2007 in einer Verwaltungsvereinbarung<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums für Verkehr mit dem<br />

Innenministerium Baden-Württemberg zur Errichtung eines Amtes für<br />

den Neckarausbau, das vom Land Baden-Württemberg personell unterstützt<br />

wird. Es wird je eine Schleusenkammer der bisherigen 110 m<br />

langen Doppelschleusen oberhalb Mannheim-Feudenheim auf 140 m<br />

verlängert. Je nach Lage der Schleuse kann es sich dabei um die wasserseitige<br />

oder auch landseitige Kammer handeln. Die Verlängerung<br />

kann sowohl ins Unterwasser als auch ins Oberwasser erforderlich<br />

werden, abhängig von der Statik, der Stauhöhe <strong>und</strong> dem Untergr<strong>und</strong>.<br />

Vor den Baumaßnahmen zur Verlängerung wird die zweite, nicht zur<br />

Verlängerung vorgesehene Schleusenkammer instandgesetzt um<br />

einen sicheren Schleusenbetrieb während der Bauarbeiten für die<br />

Verlängerung zu gewährleisten. Voraussichtlich werden in Etappen<br />

jeweils vier Großbaustellen eingerichtet. Die Bauarbeiten beginnen<br />

2011/12 an den Schleusen, die am dringendsten sanierungsbedürftig<br />

sind. Der Schwerpunkt wird sich anfänglich auf den unteren Neckar<br />

erstrecken, so dass der Hafen Heilbronn voraussichtlich im Jahr 2017<br />

mit 135 m Schiffen erreicht werden kann <strong>und</strong> die Häfen Stuttgart<br />

<strong>und</strong> Plochingen im Jahr 2020. Außer den Schleusenverlängerungen<br />

werden für die Fahrt mit 135 m Schiffen im Streckenbereich bauliche<br />

Eingriffe erforderlich, wie Verkehrsbeschränkungen durch Begegnungsverbote<br />

<strong>und</strong> Verkehrsregelungen durch vorgeschriebene Funkabsprachen.<br />

Hiervon sind besonders schwierige Brückenpassagen be-<br />

44 |<br />

troffen. Bei der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung geht man davon<br />

aus, dass nach Abschluss der Baumaßnahmen der Jahrestransport<br />

auf dem Neckar wieder auf 12 Mio. t ansteigt.<br />

Auch in Heilbronn verspricht man sich Vorteile von den Schleusenverlängerungen.<br />

Nach langwieriger Anlaufzeit überreichte Staatssekretärin<br />

im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium Karin Roth Mitte April <strong>2008</strong><br />

dem Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn den Förderbescheid<br />

des B<strong>und</strong>es in Höhe von 8 Mio. EUR für den Bau eines trimodalen<br />

Containerterminals. Noch im September 2007 hatte die Stadt ein<br />

Ingenieurbüro mit der Planung beauftragt. Mit dem Bau des Terminals,<br />

ein 12 Mio. EUR-Projekt, auf dem bisherigen Gelände der<br />

einstigen Heilbronner Traditionsfi rma Kali-Chemie/Solvay, die in den<br />

90er Jahren abgebrochen wurde, soll in diesem Jahr begonnen werden.<br />

Die Fertigstellung des ersten Abschnitts ist zum Jahreswechsel<br />

2009/2010 vorgesehen. Mit dem neuen Containerterminal in Heilbronn<br />

sind neue Impulse für den Wirtschaftsstandort am mittleren<br />

Neckar zu erwarten. ■ Helmut Betz<br />

Verladung eines Schwerkollis am Kübler-Terminal in Mannheim<br />

Neue „Rhein-Hamburg-Linie“ für<br />

Schwerkolli nutzt Kübler-Terminals<br />

Am 1. Juni startete eine neue Schiffslinie der Imperial-Reederei <strong>und</strong><br />

der Schwergutspedition Kübler für Schwer- <strong>und</strong> Stückgüter unter<br />

dem Namen Rhein-Hamburg-Linie. An den Schwerlast-Terminals<br />

von Kübler in Mannheim <strong>und</strong> Voerde werden Schwergüter gesammelt<br />

<strong>und</strong> dann gebündelt auf Linienschiffe der Imperial Reederei &<br />

Spedition GmbH verladen. Kübler mit Hauptsitz in Schwäbisch Hall<br />

gehört zu den führenden Schwergutlogistikern mit der Möglichkeit<br />

zur Schwergutlagerung <strong>und</strong> einem Schwerlast-Fuhrpark bis 600 to.<br />

Bei Kübler sammelt man unter dem Namen Rhine Project schon<br />

seit 3 Jahren Erfahrung mit einer wöchentlichen Linienschifffahrt<br />

auf dem Rhein von Mannheim nach Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen.<br />

Zwischen dem Kübler Schwerlastterminal in Heilbronn <strong>und</strong> Mannheim<br />

besteht ein Feederdienst per Binnenschiff, der auch der neuen<br />

Rhein-Hamburg-Linie zugute kommt. Gestartet wird mit einer<br />

Abfahrt alle 14 Tage nach Hamburg, mit der Perspektive, diesen<br />

Service wöchentlich anzubieten. Die Rhein-Hamburg-Linie wird auf<br />

Wunsch auch andere Schwerlastterminals anfahren wie z.B. Duisburg,<br />

Gelsenkirchen <strong>und</strong> Krefeld. Zu den weiteren Dienstleistungen<br />

gehören der Umschlag im Seehafen Hamburg sowie die Weiterverschiffung<br />

im Short-Sea Bereich. Kostenvorteile aus der gesamten<br />

Logistikkette sollen an die K<strong>und</strong>schaft weiter gegeben werden. Ziel<br />

der „Rhein-Hamburg-Linie“ ist die Optimierung der Logistikkette für<br />

Projektladungen <strong>und</strong> die Verkehrsverlagerung von der Straße auf<br />

das Wasser, um die Umweltbelastung durch Schwertransporte zu<br />

reduzieren. www.imperial-reederei-<strong>und</strong>-spedition.de<br />

www.kuebler-spedition.de ■ Dü<br />

4|<strong>2008</strong><br />

| Bild: Kübler Spedition


4|<strong>2008</strong><br />

Hafenchef Eberhard Weiss<br />

vor der Umschlagsanlage der<br />

Fa. Kaatsch | Bild: Dünner<br />

Zehn Jahre nach der Eröffnung des Stuttgarter Hafens<br />

konnte am 12. Juli 1968 der Hafen Plochingen eingeweiht<br />

werden. Nachdem von 1960 bis 1964 die letzte<br />

Neckarstaustufe für die neue Großschifffahrtsstraße<br />

gebaut worden war erfolgte im April 1964 der Spatenstich<br />

zum Bau des Neckarhafens Plochingen <strong>und</strong> gut<br />

vier Jahre später die feierliche Einweihung.<br />

Am Morgen des Einweihungsfestes taufte die Frau des damaligen<br />

Plochinger Bürgermeisters, Gertrud Hartung, im Hafen<br />

ein neues, 1417 t großes Schiff der Reederei WTAG auf den<br />

Namen PLOCHINGEN. Der damalige B<strong>und</strong>esverkehrsminister Georg<br />

Leber stand am Ruder des Motorfahrgastschiff WILHELMA, das, gefolgt<br />

von zwei weiteren Schiffen der Neckar-Personenschifffahrt<br />

Epple, mit einer großen Zahl b<strong>und</strong>esdeutscher <strong>und</strong> baden-württembergischer<br />

Prominenz zur Einweihung in den neuen Hafen einfuhr.<br />

Für die Plochinger war die Einweihung ihres Hafens ein großes Fest,<br />

mit Blasmusik <strong>und</strong> vielen Reden.<br />

Zur Hafenverwaltung wurde die Neckarhafen Plochingen GmbH<br />

gegründet, der bedeutende Industrie- <strong>und</strong> Handelsunternehmen<br />

aus der Region, die Landkreise Esslingen, Nürtingen <strong>und</strong> Göppingen<br />

sowie mehrere Gemeinden angehören. Der Hafen umfasst zwei<br />

Becken, r<strong>und</strong> 2 km Sp<strong>und</strong>wandufer mit Gleisanschluss <strong>und</strong> einen<br />

Schwergutkai. In den letzten Jahren hat der Hafen Plochingen sein<br />

gesamtes Gleisnetz erneuert <strong>und</strong> gut ausgebaut.<br />

Im Hafen sind namhafte internationale Speditions- <strong>und</strong> Handelsfi rmen<br />

angesiedelt, Firmen der Baustoff- <strong>und</strong> Holzindustrie, der Eisen-<br />

<strong>und</strong> Stahlverarbeitung, der Recyclingwirtschaft, der Futtermittel-<br />

<strong>und</strong> Nahrungsindustrie, der Chemie- <strong>und</strong> der Mineralölwirtschaft.<br />

Am Ölhafen befi ndet sich ein großes Tanklager. Importgüter haben<br />

beim Schiffsgüterumschlag einen großen Anteil. Es sind Waren aus<br />

europäischen Ländern <strong>und</strong> aus Übersee, die in den niederländischen<br />

<strong>und</strong> belgischen Nordseehäfen in Binnenschiffe umgeschlagen<br />

werden. Als Neckarendhafen hat Plochingen eine wichtige Versorgungsfunktion.<br />

Die hier eintreffenden Güter werden per LKW oder<br />

Güterverkehrszentrum am oberen Neckar mit<br />

internationalem Einzugsgebiet<br />

40 Jahre Hafen<br />

Plochingen<br />

Schiene bis in die Regionen Oberschwaben, Bayern, Vorarlberg <strong>und</strong><br />

in die Ostschweiz befördert.<br />

Im Jahr 2000 überschritt der Hafen mit 1,14 Mio. t Schiffsgüterumschlag<br />

erstmals die Millionengrenze. Im Jahr 2005 erreichte er<br />

mit 1,26 Mio. t bei den Schiffsgütern sein bisher höchstes Ergebnis.<br />

2007 waren es wegen der Verlagerung eines Kohlepaketes auf die<br />

Bahn 0,83 Mio/t. In den ersten vier Monaten dieses Jahres konnte<br />

mit 0,272 Mio. t wieder eine leichte Steigerung erreicht werden. Seit<br />

einiger Zeit wird das gesamte Flugbenzin für den Flughafen Stuttgart<br />

über den Hafen Plochingen abgewickelt.<br />

Das 40jährige Hafenjubiläum wurde am 20. Juni <strong>2008</strong> gemeinsam<br />

mit dem 60jährigen Jubiläum der Firma Schrott- <strong>und</strong> Metallhandel<br />

M. Kaatsch, die im Hafen Plochingen vom Beginn an dabei war,<br />

feierlich begangen. Der offi zielle Festakt begann um 14.00 Uhr.<br />

Festredner waren der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg,<br />

MdL Günther Oettinger <strong>und</strong> die Parlamentarische Staatssekretärin<br />

beim B<strong>und</strong>esminister für Verkehr, MdB Karin Roth. An der<br />

Jubiläumsveranstaltung nahmen zahlreiche Gäste aus der Politik,<br />

Wirtschaft, Verwaltung <strong>und</strong> den Verbänden teil. ■ Helmut Betz<br />

Hafen Plochingen | Bild: Neckarhafen Plochingen<br />

| 45


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />

Zum Jubiläum großes Hafenfest am 19. <strong>und</strong> 20. Juli in der Landeshauptstadt<br />

Schleppkahn ELISABETH aus Haßmersheim, Bj. 1897, 620 t, mit Flaggenschmuck im Hafenbecken 1 anlässlich der feierlichen Einweihung des Stuttgarter Hafens im Jahr 1958<br />

50 Jahre Hafen Stuttgart<br />

Der Neckarhafen Stuttgart begeht in diesem Jahr sein<br />

50jähriges Jubiläum, das am 19. <strong>und</strong> 20. Juli mit einem<br />

großen Hafenfest mit verschiedenen Attraktionen zu<br />

Wasser <strong>und</strong> zu Lande gefeiert wird. Neben Informationsständen<br />

der Hafenfi rmen <strong>und</strong> Behörden werden Besichtigungen<br />

der Schleuse <strong>und</strong> des Wasserkraftwerks Obertürkheim,<br />

des Containerterminals <strong>und</strong> anderer Betriebe im<br />

Hafen sowie Hafenr<strong>und</strong>fahrten angeboten.<br />

Der Stuttgarter Hafen wurde im März 1958 in Betrieb genommen<br />

nachdem der Ausbau des Neckars zur Großschifffahrtsstraße die<br />

Landeshauptstadt erreicht hatte. Dreieinhalb Jahre zuvor schritt<br />

der damalige Oberbürgermeister Arnulf Klett am 20. September 1954<br />

zum „Spatenstich“ in einem Schrebergarten am Neckarufer, jedoch nicht<br />

mit einem Spaten. Er bestieg einen Bagger <strong>und</strong> buddelte damit das erste<br />

Loch für das Hafenbecken 1. Planmäßig, am 31. März 1958 durchschnitt<br />

46 |<br />

B<strong>und</strong>espräsident Theodor Heuss in Anwesenheit von über 3.000 Ehrengästen<br />

aus dem In- <strong>und</strong> Ausland <strong>und</strong> unter lebhafter Teilnahme der<br />

Stuttgarter Bürgerschaft das an der Schleuse Untertürkheim über den<br />

Neckar gespannte schwarz-rot-goldene Band <strong>und</strong> eröffnete damit den<br />

Stuttgarter Hafen <strong>und</strong> das letzte Teilstück der nunmehr 188 km langen<br />

Neckar-Großschifffahrtsstraße bis Stuttgart. In seiner Festrede gedachte<br />

der B<strong>und</strong>espräsident des langen Weges von der Idee bis zur Vollendung<br />

des Neckarausbaus zur Großschifffahrtsstraße <strong>und</strong> insbesondere der<br />

Männer die sich hierfür besonders stark gemacht haben, Otto Konz,<br />

Robert Bosch, Peter Bruckmann, Gustav Stotz, Otto Hirsch, Johannes<br />

Hieber, Eugen Bolz, Reinhold Maier. Es folgten zahlreiche Grußworte.<br />

Die Oberbürgermeister von Rotterdam <strong>und</strong> Amsterdam überreichten<br />

eine Hafenuhr. Seinen höchsten Schiffsgüterumschlag mit 4,57 Mio. t<br />

erreichte der Hafen Stuttgart bereits im Jahr 1961. Ursprünglich war<br />

der Hafen für Massengüter wie Kohlen, Kies, Sand <strong>und</strong> Bims konzipiert.<br />

Inzwischen wurde er den wirtschaftlichen <strong>und</strong> verkehrspolitischen Än-<br />

4|<strong>2008</strong><br />

| Bilder: Archiv H. Betz


derungen angepasst. Der Transport <strong>und</strong> Umschlag von Massengütern,<br />

insbesondere der Kohle, ging ständig zurück. Heute ist der Stuttgarter<br />

Hafen ein moderner Handels- <strong>und</strong> Industriehafen mit breit gefächertem<br />

Dienstleistungsangebot sowie einer hervorragend verkehrlichen Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> Verkehrsanbindung. Die Region Stuttgart gehört zu den<br />

stärksten Wirtschaftsregionen Europas. Für die zunehmende wirtschaftliche<br />

Verfl echtung <strong>und</strong> Arbeitsteilung im Zuge der Globalisierung ist der<br />

Hafen mit seinen Logistikangeboten gerüstet.<br />

Im Jahr 1996 wurde im Stuttgarter Hafen durch die Reederei Götz<br />

das erste Containerterminal am Neckar errichtet <strong>und</strong> ein regelmäßiger<br />

Containerliniendienst zu den Rheinmündungshäfen aufgenommen.<br />

Das Terminal wurde mehrfach erweitert, 2004 mit einer<br />

zweiten Containerbrücke <strong>und</strong> Gleisanschluss für ein privates Zugsystem.<br />

Mit 32.204 TEU erreichte der Schiffs-Containerumschlag<br />

im Jahr 2007 sein bisher bestes Ergebnis. Weitere 24.293 TEU wurden<br />

per Bahn abgefertigt, die seit 2005 das logistische Angebot im<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Hafen Stuttgart, Becken 1, in den 80er Jahren. Im Vordergr<strong>und</strong> das Kümo JAN<br />

aus Haren/Ems, Bj. 1966, 400 PS, 299 BRT/455 t<br />

Containerverkehr im Hafen Stuttgart ergänzt. Der übrige Schiffsgüterumschlag<br />

2007 betrug 1,096 Mio. t. Im ersten Quartal <strong>2008</strong><br />

gab es bei den Containern einen weiteren Zuwachs von 20%. Beim übrigen<br />

Schiffsgüterumschlag wurden im ersten Quartal <strong>2008</strong>, 302.000 t<br />

| 47


MARKTPLATZ<br />

48 |<br />

4|<strong>2008</strong>


Hafen Stuttgart, Becken 2, mit dem trimodalen Containerterminal <strong>und</strong> den<br />

Containerschiffen EXCELSIOR <strong>und</strong> JAKOB GÖTZ sowie einem Container-<br />

Ganzzug im Jahr 2005.<br />

Schiffsgüter umgeschlagen gegenüber 246.000 t im gleichen Zeitraum<br />

des Vorjahres. Im Stuttgarter Hafen setzt man wie im übrigen<br />

Neckarbereich auf die Verlängerung der Neckarschleusen für 135 m<br />

Schiffe. Nicht zuletzt das Containerterminal wird davon profi tieren<br />

<strong>und</strong> damit der Mercedes-Standort Stuttgart-Untertürkheim. 2007<br />

wurden vom Logistikzentrum des Autoherstellers im Hafen 33%<br />

der Aggregate wie Motoren, Achsen <strong>und</strong> Getriebe in Containern per<br />

Schiff ins Ausland transportiert, unter anderem ins südafrikanische<br />

Werk des Konzerns, 45% mit der Bahn <strong>und</strong> 22% mit Lastwagen.<br />

Der Stuttgarter Hafen besteht aus den Hafenbecken 1<strong>und</strong> 2 <strong>und</strong><br />

dem Ölhafen, die über 30,7 ha Wasserfl äche, 5,6 km Kainlangen<br />

für Umschlagszwecke, 37 km Gleisnetz der Hafenbahn sowie 39<br />

Kräne <strong>und</strong> Verladebrücken, eine Umschlagsanlage für Öl <strong>und</strong> 80<br />

m Schwergutkai verfügen. Das für den Neckar von Heilbronn-<br />

Horkheim bis Plochingen zuständige Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />

Stuttgart veranstaltet anlässlich der Eröffnung der B<strong>und</strong>eswasserstraße<br />

Neckar von Marbach bis Stuttgart (Staustufen Poppenweiler,<br />

Aldingen, Hofen, Cannstatt, Untertürkheim) vor 50 Jahren, ein<br />

eigenständiges Programm. In Kooperation mit der KulturRegion<br />

Stuttgart gibt es im Juli eine Flussinszenierung. Zur KulturRegion<br />

Stuttgart gehören unter dem Vorsitz des Esslinger Oberbürgermeisters<br />

verschiedene Neckaranlieger-Gemeinden. Vom 3. bis 6. Juli<br />

wurden mit dem Motorgüterschiff HANNA KRIEGER (105,0 x 10,0<br />

m, 2.400 t) der Reederei Gebr. Krieger, Neckarsteinach, vier Gästefahrten<br />

von Plochingen bis Marbach durchgeführt. Der Neckar<br />

selbst spielte bei der Fahrt, zu der der Laderaum des Schiffes zum<br />

Publikumsraum mit gastronomischem Angebot umfunktioniert<br />

wurde, die Hauptrolle, ergänzt mit einer Reihe von klanglichen<br />

<strong>und</strong> szenischen Ereignissen. Mit dem Projekt sollte die Verb<strong>und</strong>enheit<br />

der Städte <strong>und</strong> Kommunen entlang des Neckars transparent<br />

gemacht werden.<br />

Im Zuge des Neckarausbaus wird der Neckar in der Region Stuttgart<br />

auch für die Touristik wieder mehr berücksichtigt. Am Mühlgrün In<br />

Stuttgart-Bad Cannstatt soll eine neue Anlegestelle für Ausfl ugs-<br />

<strong>und</strong> Flusskreuzfahrtschiffe geschaffen werden. Auch im Oberwasser<br />

der Schleuse Bad Cannstatt, am Mineralbad Leutze, ist ein Anleger<br />

für Kreuzfahrtschiffe angedacht. Für die drei Stuttgarter Ausfl<br />

ugsschiffe der Neckar-Personenschifffahrt wurde am Neckarpark<br />

Mercedes-Benz-Welt, in unmittelbarer Nähe zum Mercedes-Benz-<br />

Museum, der Porsche-Arena <strong>und</strong> zum Sportstadion, eine neue Anlegestelle<br />

errichtet, eine weitere bereits im Vorjahr vor der Einfahrt<br />

zum Ölhafen in Stuttgart-Untertürkheim, dem Ausgangsort für<br />

Wanderungen durch die Weinberge. Am Cannstatter Wasen ist eine<br />

Anlegestelle in der Planung. ■ Helmut Betz<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Stuttgart erhält Partyfl oß<br />

Um 1900 wurde die Flößerei auf dem Neckar eingestellt. Nun lebt<br />

eine alte Tradition wieder auf <strong>und</strong> die Region Stuttgart wird um<br />

eine Attraktion reicher. Das für den Stuttgarter Unternehmer Wolfgang<br />

Thie konstruierte <strong>und</strong> gebaute Biergartenfl oß ist ein vollwertiges<br />

Fahrgastschiff, erbaut nach neuester Bauvorschrift (2006),<br />

mit Schiffsattestzone 3, zugelassen für alle europäischen Flüsse. Es<br />

wird der erste Neubau eines Personenschiffes auf dem mittleren<br />

Neckar sein <strong>und</strong> im Juli in Stuttgart feierlich in Dienst gestellt. Das<br />

Floß fasst bei voller Bestuhlung ca. 200 Personen. Je nach Platzbedarf<br />

für Buffets, Exponate etc. verringert sich die Zahl der Plätze.<br />

Das Floß ist teilweise überdacht <strong>und</strong> ausgestattet mit Außengrill,<br />

Pantry, <strong>und</strong> behindertengerechten WCs. Das Partyfl oß wird ab Mitte<br />

Juli im Bereich der Neckar-Käpt’n-Anlegestellen Wilhelma, Mühlgrün,<br />

Max-Eyth-See, Mühlhausen für R<strong>und</strong>fahrten eingesetzt. Für<br />

Charterfahrten empfehlen sich folgende Strecken:<br />

Anlegestellen Wilhelma – Wasen – Neckarpark – Untertürkheim<br />

– Esslingen. Hier bietet es sich an, von der neuen Anlegestelle<br />

Neckarpark/Mercedes-Benz Welt aus zu einer Hafenr<strong>und</strong>fahrt<br />

zu starten. Oder von Esslingen aus zu Berg nach Plochingen oder<br />

zu Tal nach Untertürkheim zu fahren – Strecken, die sonst wenig<br />

bekannt sind.<br />

Anlegestelle Wilhelma oder Mühlgrün – Münster – Max-Eyth-<br />

See. Halt beim Max-Eyth-See, beim Restaurant Käfertal oder beim<br />

Ruderverein.<br />

Für die Jungfernfahrt von Mannheim nach Stuttgart (16.-18. Juli)<br />

können Busunternehmen exklusive Gruppenfahrten buchen. Für<br />

Busgruppen gelten die bekannten attraktiven Gruppenkonditionen.<br />

www.partyfl oss.com ■ Dü<br />

| 49


TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />

Gründungsgesellschafter waren die Salzwerke Heilbronn AG<br />

<strong>und</strong> der Duisburger Handelskonzern Franz Haniel <strong>und</strong> Cie.<br />

Gründungsziel dieser ersten Neckarreederei war der Transport<br />

des im Bergbau gewonnenen Unterländer Salzes in Verbindung<br />

mit dem Ausbau des Neckars zur Großschifffahrtsstraße. Die<br />

schwarz-rote Reedereifl agge <strong>und</strong> das Signal der Schiffe wurde in<br />

Anlehnung an die alte württembergische Fahne gestaltet. Heute ist<br />

die Reederei mehrheitlich im Besitz der Südwestdeutschen Salzwerke<br />

AG, Heilbronn.<br />

Die Flotte bestand zunächst aus einem Dampfschlepper <strong>und</strong> drei<br />

von der Reederei Haniel eingebrachten Schleppkähnen, die 1924<br />

um zwei weitere ergänzt wurden. Nach dem Ausbau des Neckars<br />

Heilbronner<br />

Neckarreederei begeht<br />

seltenes Jubiläum<br />

90 Jahre Reederei Schwaben<br />

Die Reederei Schwaben feiert dieses Jahr ihr 90jähriges<br />

Firmenjubiläum. Die Gründungsurk<strong>und</strong>e wurde am 12. Juli<br />

1918 unter Tage im Salzbergwerk Heilbronn unterzeichnet<br />

– der Start einer bedeutenden Reederei <strong>und</strong> eines bis<br />

heute tragfähigen Unternehmenskonzeptes. Initiator war<br />

der Königlich Württembergische Fiskus, vertreten durch<br />

die Königlich Württembergische Bau- <strong>und</strong> Bergdirektion,<br />

wenige Monate vor der Abdankung des Königs <strong>und</strong> dem<br />

Zerfall des Deutschen Kaiserreichs.<br />

Dampfschraubenschlepper SCHWABEN 1/STUTTGART, Bj. 1922, 550 PS<br />

550,08 x 6,57 m. Hier auf dem Mittelrhein bei St. Goar.<br />

50 |<br />

Der einstige Salzkai im Neckarhafen<br />

Mannheim an dem das Salz von den<br />

kleinen Neckarkähnen in die großen<br />

Rheinkähne umgeschlagen wurde. Heute<br />

befi ndet sich hier ein Containerterminal.<br />

zur Großschifffahrtsstraße im Jahr 1935 zunächst bis Heilbronn,<br />

wurde der Sitz der Reederei von Mannheim nach Heilbronn verlegt.<br />

Das Salz, das bis dahin in Mannheim von den kleineren Neckarkähnen<br />

in große Rheinkähne umgeschlagen wurde, wurde von nun an<br />

direkt von den Bergwerken in Heilbronn <strong>und</strong> Kochendorf zu den<br />

Empfängern am Rhein <strong>und</strong> Main befördert. Die Schwabenfl otte<br />

umfasste nun sechs Schleppkähne des Rhein-Herne-Kanal-Typs mit<br />

Tragfähigkeiten von jeweils um 1.250 t der Baujahre 1897 bis 1925,<br />

SCHWABEN 2 bis 6 <strong>und</strong> 8. Der Dampfschraubenschlepper SCHWA-<br />

BEN 1/STUTTGART, Bj. 1922, 550 PS, wurde bereits Ende der 20er<br />

Jahre verkauft.<br />

Für den Stückgutverkehr zwischen dem Ruhrgebiet <strong>und</strong> der Neckarregion<br />

wurden nun auch Stückgutschiffe in Fahrt gebracht. Darunter<br />

der kleine Neckarschleppkahn SCHWABEN 1, Bj. 1900, 265<br />

t. Er fuhr in der Talfahrt mit Salz an die Ruhr, meist im Schlepp<br />

des Motorschleppers SCHWABEN 7, Bj. 1936, 75 PS. Mit Stückgut<br />

zu Berg fuhren beide im Anhang eines Stückgut-Motorschiffes. Bei<br />

diesen handelte es sich um die Neubauten, STUTTGART, HEILBRONN,<br />

REUTLINGEN <strong>und</strong> ESSLINGEN, der Baujahre 1935/36, 300 PS, 500 t.<br />

1938 folgte das Motorgüterschiff HOHENSTAUFEN, 350 PS, 615 t.<br />

Für den Kriegseinsatz wurden dann vier Motorgüterschiffe <strong>und</strong> zwei<br />

Schleppkähne der Reederei beschlagnahmt. STUTTGART, ESSLINGEN,<br />

SCHWABEN 5 <strong>und</strong> 6 gerieten dabei in Verlust. Im Hinblick auf die<br />

Motorschlepper NECKAR XII Bj. 1956, 250 PS, mit dem Schleppkahn SCHWA-<br />

BEN 5, Bj. 1943, 1.273 t, 1981 auf dem Neckar in Benningen bergwärts<br />

4|<strong>2008</strong>


Das Kasko des jüngsten Neubaus MS BADEN-WÜRTTEMBERG, 105 x 11 x<br />

3,13 m auf der Centromost-Werft im polnischen Plock | Bild: Reederei Schwaben<br />

Erweiterung der Großschifffahrtsstraße Neckar bis Stuttgart wurde<br />

die Flotte mit den Motorgüterschiffen HOHENTWIEL, Bj. 1911/51,<br />

400 PS, 558 t <strong>und</strong> HOHENNEUFFEN, Bj. 1954, 475 PS, 611 t, auch<br />

vergrößert. Der Hauptsitz der Reederei wurde mit der Eröffnung des<br />

Stuttgarter Hafens 1958 von Heilbronn nach Stuttgart verlegt. Heilbronn<br />

blieb jedoch bis heute der Heimathafen der Schiffe. Ältere<br />

Schleppkähne wurden Ende der 60er Anfang der 70er Jahre durch<br />

neuere ersetzt. Mit der Übernahme der Schleppschifffahrt auf dem<br />

Neckar (S.a.d.N.) im Jahr 1972, mit der zuvor schon eine Betriebsgemeinschaft<br />

bestand, kamen auch die sechs Motorschlepper NECKAR<br />

IV, V <strong>und</strong> VII, Bj. 1925/29/36 <strong>und</strong> NECKAR XII bis XIV, Bj. 1956/59,<br />

250 bis 375 PS, zur Reederei Schwaben. Ab den 70er Jahren begann<br />

die Umrüstung des Schiffsparks auf größere Motorgüterschiffe <strong>und</strong><br />

die allmähliche Aufgabe der Schleppzüge.<br />

Mit motorisierten Schleppkähnen wurden 1971/72 die ersten Motorgüterschiffe<br />

für den Massengutverkehr bei der Reederei in Fahrt<br />

gebracht: WUNNENSTEIN ex ADWIL, Bj. 1928/56, 750 PS, 1.219 t;<br />

LICHTENSTEIN ex MARIE, Bj. 1928/60, 750 PS, 1.303 t <strong>und</strong> REUS-<br />

SENSTEIN ex LENI, Bj. 1927/52, 600 PS, 1.377 t. Sie wurden später<br />

teilweise verlängert. Ihnen folgten die in Berlin gebauten Motorgüterschiffe<br />

HOHENSTEIN ex NORDERNEY, Bj. 1972, 800 PS, 1291 t,<br />

1980 durch HOHENSTEIN (2) ex NIEDERSACHSEN 4, Bj. 1971, 940<br />

PS, 1534 t, ersetzt, ferner HELFENSTEIN ex CHRISTEL, Bj. 1969, GREI-<br />

FENSTEIN ex MÖVE, Bj. 1971 <strong>und</strong> FALKEINSTEIN ex REIHER, Bj. 1971,<br />

940 PS, je circa 1.420 t <strong>und</strong> Ende der 70er Jahre die beiden Schwesterschiffe<br />

LÖWENSTEIN ex POLLUX <strong>und</strong> NEUENSTEIN ex CASTOR,<br />

Bj. 1972, 1.100 PS, 1.145 t sowie das Motorgüterschiff BÄRENSTEIN<br />

ex INGE, Bj. 1970, 900 PS, 1.441 t. Durch Verkauf <strong>und</strong> Abwrackung<br />

der kleineren <strong>und</strong> älteren Schiffe, mehrfache Verlängerung <strong>und</strong><br />

Neumotorisierung der Berliner Bauten auf 105 Meter, 1.080 PS <strong>und</strong><br />

Motorgüterschiff HEILBRONN, Bj. 1935, 320 PS, 50,08 x 6,57 m, 498 t, mit<br />

Stückgut im Kanalhafen Heilbronn auf Bergfahrt<br />

4|<strong>2008</strong><br />

circa 1.950 Tonnen wurde die Schwabenfl otte in den 80er Jahren<br />

weiter modernisiert. Im September 1983 machte der Motorschlepper<br />

NECKAR XIV mit dem Schleppkahn SCHWABEN 4(2), Bj. 1943,<br />

1.260 t, die letzte Schleppreise. 1985 wurde das Motorgüterschiff<br />

BREITENSTEIN ex HORNBERG, Bj. 1970, 1.200 PS, 1.980 t, in Dienst<br />

gestellt. Die drei älteren Motorgüterschiffe, WUNNENSTEIN, LICH-<br />

TENSTEIN <strong>und</strong> REUSSENSTEIN, wurden 1986/88 durch die Motorgüterschiffe<br />

WUNNENSTEIN (2) ex JEAN BOSSLER, Bj. 1969, 1.200<br />

PS, 1.907 t <strong>und</strong> LICHTENSTEIN (2) ex AMPHITRYON, Bj. 1980, 1.200<br />

PS, 2.066 t, ersetzt. Das letzte Stückgutschiff ging 1991 zur Abwrackung.<br />

Nach Freigabe der innerdeutschen Frachttarife im Jahr 1994<br />

wurden die Motorgüterschiffe LÖWENSTEIN <strong>und</strong> NEUENSTEIN <strong>und</strong><br />

1999 BÄRENSTEIN verkauft, 2001 bis 2006 auch die Motorgüterschiffe<br />

HELFENSTEIN, HOHENSTEIN <strong>und</strong> GREIFENSTEIN sowie 2007<br />

das Bunkerboot SCHWABEN-TANK. Von den Berliner Bauten blieb<br />

nur das Motorgüterschiff FALKENSTEIN.<br />

Im April 2006, 52 Jahre nach dem letzten eigenen Neubau, dem<br />

Motorgüterschiff HOHENNEUFFEN aus 1954, stellte die Reederei<br />

wieder einen ersten eigenen Neubau, das Motorgüterschiff STADT<br />

HEILBRONN, gebaut bei der Centromost Werft im polnischen Plock<br />

(Kasko) <strong>und</strong> der Gelria-Werft in Nijmegen/NL in Dienst, 105,00 x<br />

11,44 x 3,13 m, 1.520 PS, 2.618 t. Das Kasko des Schwesterschiffes<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG, jedoch 11,00 m breit, um die Schleusenvorgänge<br />

am Neckar schneller zu bewältigen, befi ndet sich zurzeit<br />

noch im Ausbau in Nijmegen. Die Taufe <strong>und</strong> Indienststellung ist<br />

Ende September gemeinsam mit den Jubiläumsfeierlichkeiten der<br />

Reederei vorgesehen. Mit dem neuen Schiff umfasst die reedereigene<br />

Schwabenfl otte wieder sechs Einheiten, mit einer Kapazität<br />

von 13.000 t, ausschließlich moderne Einraumschiffe mit glatten<br />

Ladewänden <strong>und</strong> gedeckten Räumen. Die Schiffe kommen überwiegend<br />

zum Transport von Salz, nach wie vor das wichtigste Transportgut<br />

der Reederei, Kohle für die Kraftwerke Heilbronn <strong>und</strong> Walheim<br />

sowie Kies <strong>und</strong> Sand zum Einsatz. Ergänzt wird ihre Kapazität<br />

durch Charterschiffe. Schiffe unter der Schwabenfl agge verkehren<br />

heute auf allen großen europäischen Wasserstraßen, insbesondere<br />

auf dem Rhein mit seinen Nebenfl üssen, den Kanälen <strong>und</strong> über<br />

den Main-Donau-Kanal auf der Donau bis Linz in Oberösterreich.<br />

Ein weiteres Kerngeschäft der Reederei Schwaben ist der Bereich<br />

Umschlag, Lager- <strong>und</strong> Transportlogistik mit trimodalen Umschlagsanlagen<br />

in den Häfen Stuttgart <strong>und</strong> Heilbronn. Auch bei den Salzwerken<br />

Heilbronn gibt es in diesem Jahr noch eine Jubiläumsfeier. Sie<br />

können auf ihr 125jähriges Bestehen zurückblicken. ■ Helmut Betz<br />

Motorgüterschiff FALKENSTEIN, Bj. 1971, 1080 PS, 105,0 x 9,5 m, 1.891 t.<br />

Hier im Salzhafen Heilbronn | Bilder: Archiv H. Betz<br />

| 51


O OONTAINERTICKER ONTAINERTICKERC C<br />

ONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Seehäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Amsterdam<br />

| Antwerpen<br />

(alle Terminals)<br />

| Bremerhaven<br />

(EUROGATE)<br />

| Constantza<br />

| Cuxport<br />

| Dünkirchen<br />

| Göteborg<br />

| Hamburg<br />

(EUROGATE)<br />

Jahr LKW<br />

%<br />

2004<br />

2006<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

60,0<br />

54,0<br />

50,0<br />

–<br />

60,6<br />

59,9<br />

59,8<br />

–<br />

–<br />

–<br />

39,6<br />

36,8<br />

34,0<br />

–<br />

56,0<br />

64,8<br />

–<br />

96,2<br />

95,5<br />

95,4<br />

90,0<br />

90,5<br />

–<br />

82<br />

88<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

69,2<br />

68,8<br />

68,1<br />

Bahn<br />

%<br />

5,0<br />

3,0<br />

7,0<br />

–<br />

10,1<br />

8,0<br />

8,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

56,3<br />

58,8<br />

63,2<br />

–<br />

44,0<br />

34,9<br />

–<br />

3,8<br />

1,4<br />

1,5<br />

2,0<br />

2,5<br />

–<br />

14<br />

8<br />

8<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

28,0<br />

29,1<br />

29,9<br />

Binnenschiff<br />

%<br />

35,0<br />

43,0<br />

43,0<br />

–<br />

29,3<br />

32,1<br />

32,2<br />

–<br />

–<br />

–<br />

4,1<br />

4,4<br />

2,8<br />

–<br />

–<br />

0,3<br />

–<br />

0<br />

3,1<br />

3,1<br />

8,0<br />

7,0<br />

–<br />

4<br />

4<br />

4<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2,8<br />

2,1<br />

2,0<br />

Seeschiff<br />

TEU<br />

52.000<br />

305.722<br />

386.236<br />

1.549.113<br />

4.082.334<br />

6.488.029<br />

8.000.000<br />

2.075.050<br />

1.660.000<br />

2.712.694<br />

3.735.574<br />

4.892.239<br />

1.759.408<br />

28.457<br />

105.981<br />

768.099<br />

1.417.000<br />

24.353<br />

25.228<br />

45.000<br />

65.713<br />

14.847<br />

70.446<br />

148.531<br />

204.562<br />

197.811<br />

787.705<br />

820.494<br />

840.550<br />

491.448<br />

1.338.060<br />

2.642.728<br />

2.916.271<br />

924.025<br />

CVS Ferrari <strong>und</strong> Mafo bringen Straddle<br />

Carrier <strong>und</strong> Runner auf den Markt<br />

Mit dem neuartigen Fahrzeugkonzept des Container Runners will<br />

CVS Ferrari die Containerumfuhr im Hafen beschleunigen. Der r<strong>und</strong><br />

340.000 EUR teure Runner kann einen 40‘ oder zwei 20‘ Container<br />

1 über 1 transportieren. Um die Ladung aufzunehmen, senkt sich<br />

das Fahrzeug im Gegensatz zu einem Straddle Carrier komplett ab,<br />

was auch die beladene Einfahrt in Lagerhallen erlaubt. „Die nächste<br />

Runner-Generation ab Ende 2009 soll bis zu vier 20‘-Container<br />

befördern können“, sagte Artemio Affaticati, CVS Ferrari-Geschäftsführer<br />

im Vorfeld der Messe CeMAT. Auch der kürzlich auf den Markt<br />

gebrachte Straddle Carrier verfügt über eine Besonderheit: In der<br />

Basisversion hebt das Fahrzeug 1 über 2. Die spätere Nachrüstung<br />

auf 1 über 3 sei problemlos möglich. Da der Containerboom weiter<br />

anhalte, werde sich CVS Ferrari auf die Entwicklung von Reachstackern,<br />

Straddle Carriern <strong>und</strong> dem Container Runner konzentrieren.<br />

Den weltweiten Bedarf schätzt Affaticati auf derzeit etwa 1.200 Reachstacker,<br />

600 Straddle Carrier <strong>und</strong> bis zu 5.000 Zugfahrzeuge. Im<br />

Fokus hat CVS Ferrari auch den afrikanischen Markt, wo man neue<br />

52 |<br />

Seehäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Hamburg<br />

(HHLA)<br />

| Hamburg<br />

(alle Terminals)<br />

| Helsinki<br />

| Le Havre<br />

| Lübeck (LHG)<br />

(inkl. Travemünde)<br />

| Lübeck<br />

(CTL | HHLA)<br />

| Marseilles-Fos<br />

| Rotterdam<br />

| St. Petersburg<br />

| Stettin<br />

(Szczecin)<br />

| Zeebrugge<br />

Jahr LKW<br />

%<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

1995<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

61,7<br />

70,0<br />

67,4<br />

65,8<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

82,5<br />

85,1<br />

86,8<br />

84,0<br />

–<br />

71,0<br />

62,0<br />

49,0<br />

49,0<br />

49,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

82,7<br />

82,0<br />

––<br />

65,0<br />

48,0<br />

60,0<br />

59,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

90<br />

94<br />

93<br />

94<br />

70,5<br />

79,8<br />

62,0<br />

54,7<br />

Bahn<br />

%<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

38,0<br />

28,7<br />

30,5<br />

32,5<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

16,9<br />

12,2<br />

5,1<br />

7,0<br />

–<br />

29,0<br />

38,0<br />

51,0<br />

51,0<br />

51,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

16,9<br />

12,0<br />

––<br />

10,0<br />

13,0<br />

9,0<br />

11,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

10<br />

666<br />

26,9<br />

17,7<br />

36,6<br />

44,7<br />

Binnenschiff<br />

%<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0,3<br />

1,3<br />

2,1<br />

1,7<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0,6<br />

2,7<br />

8,1<br />

9,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0,4<br />

6,0<br />

––<br />

25,0<br />

39,0<br />

31,0<br />

30,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

–<br />

2,6<br />

2,5<br />

1,4<br />

0,6<br />

Seeschiff<br />

TEU<br />

1.199.000<br />

2.762.000<br />

5.274.251<br />

6.700.000<br />

1.969.986<br />

4.248.247<br />

8.087.545<br />

9.889.792<br />

2.460.000<br />

459.744<br />

416.667<br />

432.406<br />

888.979<br />

1.464.901<br />

2.118.509<br />

2.638.000<br />

682.000<br />

80.500<br />

90.000<br />

151.000<br />

140.000<br />

39.500<br />

61.267<br />

110.207<br />

66.000<br />

722.000<br />

905.687<br />

1.002.879<br />

260.484<br />

3.700.000<br />

6.274.000<br />

9.286.757<br />

10.790.604<br />

2.700.000<br />

1.119.346<br />

1.449.958<br />

1.664.539<br />

2.865<br />

36.453<br />

56.276<br />

15.063<br />

334.382<br />

965.345<br />

1.407.933<br />

2.020.723<br />

Terminals von Beginn an mit Umschlagsfahrzeugen der neuesten<br />

Generation ausstatten wolle. Bei der Entwicklung setzt CVS Ferrari<br />

auf Kraftstoffersparnis <strong>und</strong> die Minimierung des Verschleißes. „Während<br />

Konkurrenzfahrzeuge 20 bis 25 l Kraftstoff pro St<strong>und</strong>e konsumieren,<br />

kommt unser Straddle Carrier im Mittel mit 16,5 l aus“, so<br />

Affaticati. Die höchsten Einsparpotenziale sieht der Geschäftsführer<br />

des italienischen Mittelständlers in Software <strong>und</strong> Elektronik. „Heute<br />

steuern Menschen von Software überwachte Fahrzeuge. Wir wollen<br />

hin zu Fahrzeugen, die von Software gesteuert <strong>und</strong> von Menschen<br />

überwacht werden.“ Auch Ausfallsicherheit ist bei CVS Ferrari ein<br />

Thema: Fielen Komponenten des Fahrzeugs aus, sei es mit eingeschränkter<br />

Umschlagskapazität jedoch weiterhin einsetzbar; die Antriebseinheit<br />

lasse sich binnen acht St<strong>und</strong>en komplett austauschen.<br />

Robert Huthloff, Geschäftsführer des deutschen CVS Ferrari Vertriebspartners<br />

Mafo, ist mit seiner Firma ebenfalls an der Entwicklung<br />

beteiligt. Mit dem Einsatz hochwertiger Komponenten will man<br />

gemeinsam mit der Kraftstoffersparnis die Unterhaltungskosten um<br />

20 % senken, während die Anschaffungskosten um höchsten 10 %<br />

steigen sollen. „Das führt zwar zu längeren Finanzierungslaufzeiten,<br />

Container Runner als Attraktion auf der CeMAT | Bild: Guddat<br />

4|<strong>2008</strong><br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■


CONTAINERTICKER<br />

CON-<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

nützt aber letztendlich in vielerlei<br />

Hinsicht“, sagte Huthloff.<br />

Den hohen Reifenverschleiß<br />

von Umschlagsfahrzeugen<br />

will Huthloff etwa durch eine<br />

verbesserte Kraftübertragung<br />

des Antriebssystems erreichen.<br />

Auch führt das Unternehmen<br />

Verhandlungen mit Reifenherstellern,<br />

um komplette Räder<br />

im eigenen Servicelager vorhalten<br />

zu können. In Deutschland<br />

bietet Mafo unter anderem ein<br />

Mietsystem inklusive Versicherung<br />

<strong>und</strong> Service an. Zu den<br />

Nutzern der deutschlandweit<br />

100 vermieteten Reach Stacker<br />

gehört etwa der Hafen Hannover<br />

mit vier <strong>und</strong> die Ostsee-Pipeline-Umschlagstelle in Sassnitz mit<br />

acht Fahrzeugen. Bis die Hamburger Hafen <strong>und</strong> Logistik AG im Juli<br />

beliefert wird, ist Mafo mit einem mobilen Containerbüro vor Ort,<br />

um die Fahrer schon im Vorfeld mit dem neuen Fahrzeug vertraut<br />

zu machen. „Dieser Service ist ein Novum in der Branche“, erklärt<br />

Huthloff. Den Umsatz des Unternehmens beziffert Huthloff auf<br />

18 Mio. EUR im Jahr 2007. CVS Ferrari setzt jährlich etwa 90 Mio.<br />

EUR um. ■ CG<br />

Große Idee: Minicontainer<br />

Ein Kugelschreiber-Set mit Firmenlogo zur Schiffstaufe? Oder zum<br />

Firmenjubiläum eine Flasche Wein? Auch sehr originell: die Kombination<br />

Blumenstrauß + Firmenkrawatte! Die Ideen bei Präsenten<br />

zeugen leider all zu oft von wenig Phantasie. Aber Präsente <strong>und</strong><br />

Werbemittel mit Bezug zur Schifffahrts- <strong>und</strong> Transportwelt waren<br />

bisher auch kaum zu fi nden. „Eine Marktlücke“, fand Jos Denis. Der<br />

Containerfachmann <strong>und</strong> Logistikexperte entwickelte darum eine<br />

umfangreiche Palette von außergewöhnlichen Werbemitteln <strong>und</strong><br />

Präsenten. In seinem online „ContainerShop“ bietet Denis faustgroße<br />

Gummicontainer für den gestressten Manager, containerisierte<br />

Streichhölzer für den<br />

kettenrauchenden Disponenten,<br />

Lesezeichen <strong>und</strong><br />

Notizblocks im Containerformat<br />

sowie Schokotäfelchen<br />

mit Containerrelief<br />

an. Aber auch Schifffahrt-<br />

Containerbusiness „begreifbar“ gemacht.<br />

sexperten mit Spieltrieb<br />

kommen auf ihre Kosten:<br />

Container-, Schub- <strong>und</strong> Gütermotorschiffe aus Schaummaterial<br />

können als Deko-Material in Büros <strong>und</strong> auf Messeständen dienen.<br />

Auf Wunsch können die Schiffe auch mit einem Firmennamen bedruckt<br />

werden. „Auch Museen <strong>und</strong> Schulen haben schon unsere<br />

Schiffsfl otte geordert“, berichtet Denis. Das Highlight des ContainerShop-Programms<br />

aber sind die detailgetreuen Minicontainer im<br />

Maßstab 1:25. Die pulverbeschichteten Aluminiumdruckgusscontainer<br />

werden in der vom K<strong>und</strong>en gewünschten Farbe, beidseitig mit<br />

Firmenlogo versehen <strong>und</strong> montiert auf einer Edelholzplatte geliefert.<br />

Vervollständigt wird der Minicontainer durch ein individuelles<br />

Namensschild. Varianten der Minicontainer gibt es als Trophäen<br />

in Gold, Silber <strong>und</strong> Bronze oder als Buchstützen. Wer die Präsente<br />

4|<strong>2008</strong><br />

aus dem Container-Shop dann<br />

noch stilecht verpacken will,<br />

bestellt gleich noch eine Rolle<br />

Geschenkpapier, bedruckt mit<br />

dem eigenen Firmenlogo dazu.<br />

Das komplette Programm des<br />

ContainerShop gibt es im Netz<br />

unter www.containershop.biz.<br />

■ ag<br />

Der „Notizcontainer für den Schreibtisch“<br />

Neuer Befrachter am Mittellandkanal:<br />

Koppe Logistics<br />

Zum 1. Mai hat ein neues Befrachtungsunternehmen seinen Betrieb<br />

aufgenommen: Die „Koppe Logistics GmbH“ in Levern-Stemwede<br />

(bei Getmold) konzentriert sich auf Binnenschiffsverkehre von <strong>und</strong><br />

zum deutschen Kanalgebiet. Geschäftsführer Han Koppe (61) ist ein<br />

alter Hase in der Befrachtung: 13 Jahre arbeitete Koppe für das Befrachtungsunternehmen<br />

Noord-Brabant in Bad-Essen <strong>und</strong> weitere<br />

zwei Jahre im Getmolder Büro des holl. Befrachtungsunternehmens<br />

Overmeer. Vor dem Landgang war Koppe Partikulier <strong>und</strong> fuhr bis 1992<br />

mit seiner MS HETA auf nahezu allen europäischen Wasserstraßen. Im<br />

neuen Unternehmen wird Koppe derzeit von seiner Frau Marijke <strong>und</strong><br />

zukünftig von seiner Tochter Leonie unterstützt, die zurzeit noch in der<br />

Seeschifffahrt in Hamburg tätig ist. www.koppe-logistics.de ■ ag<br />

| 53


O OONTAINERTICKER ONTAINERTICKERC C CC<br />

ONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Aken<br />

| Andernach<br />

(Terminalbetrieb seit<br />

Februar 2000)<br />

| Aschaffenburg<br />

(Terminalbetr. Wasser/<br />

Straße seit Herbst 99)<br />

| Basel<br />

1 LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden nicht erfasst<br />

| Berlin<br />

(BEHALA)<br />

1 Terminalbetrieb seit 2001<br />

| Bonn<br />

Privatisiert seit 2004<br />

| Braunschweig<br />

1 Terminalbetr. seit 1999. Bis<br />

3|2005 nur Schiffsabfertigung<br />

| Brunsbüttel<br />

| Brüssel<br />

| Deggendorf<br />

| Dörpen<br />

| Dortm<strong>und</strong><br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

2006<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

Ennshafen steuert auf<br />

Offensiv-Kurs<br />

–<br />

6.161<br />

8.375<br />

3.895<br />

1.000<br />

19.048<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

861<br />

5.664<br />

18.826<br />

7.711<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1.285<br />

1.653<br />

932<br />

1.274<br />

4.121<br />

5.426<br />

2.770<br />

–<br />

–<br />

7.800<br />

1.835<br />

2.493<br />

5.950<br />

1.833<br />

„Wir wollen nach dem Hafen Wien die Nummer<br />

2 als Umschlaghafen an der österreichischen<br />

Donau werden“, so die Zielsetzung von Ennshafen<br />

Geschäftsführer Mag. Christian Steindl<br />

54 |<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Bahn<br />

TEU<br />

–<br />

3.371<br />

5.022<br />

2.413<br />

–<br />

57<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

23.171<br />

52.531<br />

22.832<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

3.853<br />

16.442<br />

7.825<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1.380<br />

575<br />

2.234<br />

638<br />

14.500<br />

55.700<br />

39.700<br />

36.999<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Schiff<br />

TEU<br />

–<br />

3.361<br />

2.874<br />

1.450<br />

9.158<br />

30.830<br />

–<br />

–<br />

3.727<br />

7.155<br />

8.791<br />

3.640<br />

22.194<br />

74.188<br />

84.931<br />

104.366<br />

41.210<br />

282<br />

78<br />

0<br />

0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

7.722<br />

46.517<br />

41.461<br />

17.513<br />

6.819<br />

18.120<br />

11.793<br />

4.045<br />

12.200<br />

17.000<br />

7.800<br />

455<br />

934<br />

0<br />

0<br />

–<br />

7.700<br />

14.900<br />

23.221<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

3.840<br />

12.893<br />

16.271<br />

7.758<br />

10.158<br />

49.935<br />

55.678<br />

27.345<br />

3.727<br />

7.155<br />

8.791<br />

3.640<br />

22.194<br />

74.188<br />

84.931<br />

104.366<br />

41.210<br />

1.143<br />

28.913<br />

71.357<br />

30.543<br />

130.809<br />

153.873<br />

195.281<br />

7.722<br />

51.655<br />

59.556<br />

26.270<br />

8.093<br />

22.241<br />

17.219<br />

6.815<br />

12.200<br />

17.000<br />

15.600<br />

3.670<br />

4.002<br />

8.184<br />

2.471<br />

14.500<br />

63.400<br />

54.600<br />

60.220<br />

17.000<br />

84.000<br />

122.000<br />

200.700<br />

92.800<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Dresden, Riesa,<br />

Torgau, Roßlau,<br />

Decin, Lovosice<br />

Unternehmensgruppe SBO<br />

| Duisburg<br />

1 LKW-Verkehre wurden<br />

nicht erfasst<br />

| Emmerich<br />

RWT<br />

| Enns<br />

1 Terminal-Betrieb seit<br />

08|04<br />

| Frankfurt/Main<br />

1 Anzahl Container, keine<br />

TEU-Basis. 2 Bahnanteil in<br />

Stück Container<br />

| Gelsenkirchen<br />

Stadt<br />

| Germersheim<br />

LKW, Bahn <strong>und</strong> Schiff<br />

| Gernsheim<br />

2 LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden nicht erfasst<br />

| Glückstadt<br />

| Halle/Saale<br />

1 Terminalbetrieb Bahn/<br />

LKW seit April 2004<br />

| Hannover<br />

1 im „Rail-Terminal“ wird jegliche Art<br />

von Ladeeinheiten umgeschlagen ,<br />

2 einschl. Ladeeinheiten<br />

bei einer Pressekonferenz Ende Juni. Vor allem<br />

im Osten sieht er ein großes Potenzial. Die Kooperation<br />

mit den Häfen Rousse (Bulgarien)<br />

<strong>und</strong> Constantza (Rumänien) soll intensiviert<br />

werden. Der Hafen Enns peilt einen direkten<br />

Linienverkehr mit dem Hafen Constantza an<br />

<strong>und</strong> somit über das Schwarze Meer einen di-<br />

Getreideverladung in Ennshafen<br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

1 2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

2003<br />

2005<br />

2007<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-6|<strong>2008</strong><br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

1-5/<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

3.728<br />

1.540<br />

1.377<br />

2.236<br />

1<br />

1<br />

1<br />

893.000<br />

222.000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0<br />

58.931<br />

93.793<br />

45.026<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

23<br />

280<br />

3<br />

0<br />

650<br />

5.707<br />

12.317<br />

6.709<br />

0<br />

1.324<br />

1.623<br />

937<br />

Bahn<br />

TEU<br />

2.422<br />

11.279<br />

25.053<br />

11.089<br />

40.000<br />

130.000<br />

362.000<br />

531.000<br />

157.000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0<br />

70.089<br />

84.425<br />

40.086<br />

1 2.135<br />

1 65<br />

736<br />

3.800<br />

9.083<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0<br />

4.962<br />

10.799<br />

23.824<br />

12.236<br />

1 12.306<br />

1 17.240<br />

1 24.885<br />

1 12.382<br />

Schiff<br />

TEU<br />

4.448<br />

2.487<br />

6.829<br />

2.880<br />

70.000<br />

220.000<br />

350.000<br />

370.000<br />

99.000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

33.043<br />

722<br />

0<br />

996<br />

960<br />

15.024<br />

29.418<br />

37.612<br />

35.964<br />

12.793<br />

820<br />

980<br />

822<br />

–<br />

–<br />

–<br />

25.035<br />

50.075<br />

46.038<br />

24.107<br />

1.808<br />

3.162<br />

425<br />

178<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

490<br />

13.621<br />

17.221<br />

9.423<br />

Voll auf Kurs: Aufsichtsratsvorsitzender B<strong>und</strong>esrat<br />

Gottfried Kneifel, GF Christian Steindl,<br />

Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl | Bilder: Steindl<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

10.598<br />

15.306<br />

33.259<br />

16.205<br />

110.000<br />

350.000<br />

712.000<br />

1.794.000<br />

478.000<br />

58.080<br />

45.854<br />

65.641<br />

33.043<br />

722<br />

129.020<br />

179.214<br />

86.072<br />

17.159<br />

29.483<br />

38.348<br />

39.764<br />

21.876<br />

820<br />

980<br />

822<br />

155.000<br />

202.000<br />

226.256<br />

25.035<br />

50.075<br />

46.038<br />

24.107<br />

1.831<br />

3.442<br />

428<br />

178<br />

5.612<br />

16.506<br />

36.141<br />

18.945<br />

2 12.796<br />

2 32.185<br />

2 43.728<br />

2 22.742<br />

rekten Weg in den asiatischen Raum. Dieses<br />

Vorhaben könnte bis 2009 realisiert werden,<br />

zeigten sich Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl,<br />

Ennshafen Aufsichtsratsvorsitzender Gottfried<br />

Kneifel <strong>und</strong> GF Christian Steindl zuver-<br />

4|<strong>2008</strong><br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■


CONTAINERTICKER<br />

CO C<br />

CONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Herne<br />

| Karlsruhe<br />

1 für LKW u. Bahn-Verkehr liegen<br />

bis 2004 keine Zahlen vor<br />

| Kehl<br />

| Kehlheim/<br />

Donau<br />

1 nicht erfasst<br />

| Koblenz<br />

1 2000 wurde der LKW-Umschlag<br />

noch nicht erfasst<br />

| Köln<br />

| Krefeld<br />

Umschl. eingestellt von 2003<br />

bis 2006 u. ab 7|2007, 1LKW- Verkehre werden nicht erfasst<br />

| Krems/Donau<br />

1LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden gemeinsam erfasst<br />

| Lille<br />

Jahr LKW Bahn<br />

TEU TEU<br />

7-12|2002<br />

2005<br />

2006<br />

1-6|2007<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

10.038<br />

31.843<br />

60.532<br />

40.610<br />

2000<br />

1<br />

1<br />

2005 12.226<br />

0<br />

2007 55.179<br />

0<br />

1-4|<strong>2008</strong> 17.643<br />

0<br />

1990<br />

75 75<br />

2000 1.140 1.151<br />

2005 1.128 2.321<br />

2007 3.040 2.953<br />

1-5|<strong>2008</strong> 646 711<br />

2000 3.285<br />

0<br />

2005<br />

2007<br />

2.624<br />

1<br />

832<br />

1.739<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

1<br />

285<br />

2000<br />

1 228<br />

2005 28.958 109<br />

2007 33.993 503<br />

1-5|<strong>2008</strong> 16.043 79<br />

1990<br />

–<br />

–<br />

2000<br />

–<br />

–<br />

2005<br />

–<br />

–<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

2002<br />

1 10<br />

2003<br />

1 460<br />

2006<br />

1 150<br />

2007<br />

1 204<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1992<br />

2005<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

1 37.988<br />

1 39.694<br />

1 41.622<br />

22.579<br />

45.507<br />

39.273<br />

11.993<br />

sichtlich. Das wichtigste ist dabei die Umwelt<br />

zu schonen <strong>und</strong> die Straßen zu entlasten.<br />

Mit einem Investitionspaket von 12 Mio. EUR<br />

soll der Güterumschlag von fast 766.000 t<br />

im Jahr 2007 bis 2012 verdoppelt werden.<br />

Im Vergleich zu 2006 betrug das Wachstum<br />

4|<strong>2008</strong><br />

1 37.988<br />

1 39.694<br />

1 41.622<br />

0<br />

0<br />

–<br />

384<br />

Schiff<br />

TEU<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

35.857<br />

44.518<br />

38.464<br />

9.294<br />

600<br />

9.100<br />

8.720<br />

10.302<br />

4.473<br />

3.285<br />

3.656<br />

2.470<br />

400<br />

36.166<br />

46.015<br />

51.009<br />

22.568<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

18.500<br />

9.500<br />

0<br />

0<br />

5.975<br />

142<br />

872<br />

4.889<br />

39.769<br />

43.898<br />

18.786<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

10.038<br />

31.843<br />

60.532<br />

40.610<br />

35.857<br />

56.784<br />

93.643<br />

26.937<br />

750<br />

11.391<br />

12.169<br />

16.295<br />

5.830<br />

6.570<br />

7.112<br />

4.209<br />

685<br />

36.394<br />

75.082<br />

85.505<br />

38.690<br />

70.154<br />

254.051<br />

428.702<br />

573.475<br />

207.041<br />

18.510<br />

9.960<br />

150<br />

204<br />

43.963<br />

39.836<br />

42.494<br />

27.468<br />

85.276<br />

83.171<br />

31.163<br />

14%, beim Containerterminal steigerte sich<br />

der Umschlag um 18% auf nahezu 180.000<br />

TEU. Im Hafen sollen aber auch die noch verfügbaren<br />

Flächen ausgebaut sowie die Kaianlagen,<br />

die Eisenbahngleise <strong>und</strong> der Übergabebahnhof<br />

erweitert werden. Weiters ist eine<br />

Binnenhäfen<br />

Jahr LKW Bahn<br />

Land | Hafen<br />

TEU TEU<br />

| Linz/Donau<br />

1LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

gemeinsam erfasst<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

133.605 60.799<br />

79.303<br />

102.199<br />

133.605 68.888<br />

86.028<br />

112.646<br />

1-5|<strong>2008</strong> 48.476 47.324<br />

| Ludwigshafen<br />

1Container-LKW-Verkehr nicht<br />

erfasst, 2Erfassung erst 2005<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

14.251<br />

18.709<br />

6.905<br />

| Lüttich<br />

2006<br />

2007<br />

44<br />

201<br />

4.415<br />

4.145<br />

| Lyon<br />

1994<br />

2000<br />

33.549<br />

91.061<br />

2.682<br />

26.090<br />

2006 140.550 7.292<br />

2007 68.687 18.391<br />

1-5|<strong>2008</strong> 26.343 15.394<br />

| Magdeburg 2003<br />

2005<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

| Mainz<br />

1990<br />

2000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2005<br />

–<br />

–<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

| Mannheim<br />

1Daten wurden nicht<br />

erfasst<br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

44.247<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

1<br />

24.116<br />

| Minden<br />

Eröffnung Mai 2002, bis 2004<br />

wurden keine LKW-TEU erfasst.<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

13.490<br />

7.200<br />

–<br />

–<br />

5.780<br />

3.591<br />

| Mulhouse-<br />

Ottmarsheim<br />

1990<br />

2005<br />

2007<br />

8.824<br />

69.128<br />

50.597<br />

1.317<br />

26.914<br />

15.028<br />

1-5|<strong>2008</strong> 20.822 6.726<br />

Schiff<br />

TEU<br />

635<br />

2.216<br />

2.739<br />

2.879<br />

394<br />

42.780<br />

57.401<br />

60.292<br />

27.572<br />

18.478<br />

17.138<br />

1.177<br />

2.176<br />

55.440<br />

57.567<br />

13.704<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

44.233<br />

87.212<br />

133.694<br />

108.066<br />

54.771<br />

Sie würden dieser Kette doch auch nicht trauen, oder?<br />

Setzen Sie auf Kalmar Original Ersatzteile.<br />

Kalmar is part of Cargotec Corporation<br />

2.022<br />

16.210<br />

9.736<br />

5.441<br />

9.019<br />

84.818<br />

53.893<br />

21.653<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

34.240<br />

131.903<br />

168.070<br />

217.724<br />

96.194<br />

42.780<br />

71.652<br />

79.001<br />

34.477<br />

22.937<br />

21.484<br />

37.408<br />

119.327<br />

203.282<br />

144.645<br />

55.441<br />

7.000<br />

9.980<br />

9.840<br />

4.050<br />

49.799<br />

101.749<br />

124.101<br />

112.793<br />

51.036<br />

44.233<br />

87.212<br />

133.694<br />

152.313<br />

78.887<br />

2.022<br />

16.210<br />

29.006<br />

16.232<br />

19.160<br />

180.860<br />

119.518<br />

49.201<br />

Vergrößerung der Containerstellfl ächen <strong>und</strong><br />

die Anschaffung neuer Umschlaggeräte am<br />

Containerterminal in Planung. Derzeit sind im<br />

Ennshafen 53 Unternehmen mit knapp 1600<br />

Beschäftigten angesiedelt.<br />

www.ennshafen.at ■ Kpt. Otto Steindl<br />

www.kalmarind.de<br />

| 55<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■


O ONTAINERTICKER C<br />

ONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Fachkonferenz Kombinierter Verkehr<br />

Die Fördermittel für den Bau von Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs<br />

sollen im Jahr 2009 von bisher jährlich 62,5 Mio. Euro auf jährlich 140 bis 150 Mio.<br />

Euro aufgestockt werden. Das verkündete Achim Großmann, MdB, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium, auf der Fachkonferenz<br />

„Kombinierter Verkehr – Verkehr mit Zukunft“, zu der die SPD-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />

am 19. Juni eingeladen hatte. Die Etat-Verhandlungen innerhalb der B<strong>und</strong>esregierung<br />

für das Haushaltsjahr 2009 sind kürzlich mit dem Ergebnis abgeschlossen<br />

worden, dass der Verkehrshaushalt von 9,2 auf 10,2 Mrd. Euro aufgestockt wird.<br />

Mit der Mittelerhöhung für den Kombiverkehr wird der Tatsache Rechnung getragen,<br />

dass die bestehenden intermodalen Umschlaganlagen hoch belastet sind<br />

<strong>und</strong> auch künftig ein überproportionales Wachstum zu erwarten ist. In den vergangenen<br />

Jahren mussten zahlreiche Anträge auf Aus- <strong>und</strong> Neubau notwendiger<br />

Umschlagkapazitäten wegen mangelnder Fördermittel zurückgestellt werden.<br />

Mit der im Februar <strong>2008</strong> vorgelegten Evaluierung der bestehenden Förderrichtlinie<br />

Kombinierter Verkehr war ermittelt worden, dass mit der Aufstockung der<br />

56 |<br />

MdB Annette Faße <strong>und</strong> Staatssekretär Achim Großmann setzen auf<br />

den Kombiverkehr | Bild Teßmann<br />

Fördermittel eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene<br />

<strong>und</strong> Wasserstraße von insgesamt ca. 78 Mio. t erreicht werden<br />

kann, was einer CO2-Einsparung von ca. 7,5 Mio. t im Jahr<br />

gleichkäme. Darüber hinaus sieht der Masterplan Güterverkehr<br />

<strong>und</strong> Logistik eine Maßnahme mit einem jährlichen Fördervolumen<br />

von 30 Mio. Euro zur Weiterentwicklung von Umschlagtechniken<br />

<strong>und</strong> Organisation im Kombinierten Verkehr vor, um<br />

Pilotprojekte fi nanziell zu unterstützen, die durch die vorhandenen<br />

Programme nicht gefördert werden können. MdB<br />

Annette Faße, Berichterstatterin für Kombinierten Verkehr der<br />

SPD-B<strong>und</strong>estagsfraktion, wies darauf hin, dass der Kombinierte<br />

Verkehr weiter eine zentrale Rolle bei der Bewältigung<br />

des künftigen Verkehrsaufkommens spielen muss. Seit 1998<br />

sind 34 Projekte im Bereich des Schienenverkehrs <strong>und</strong> 32 Projekte<br />

im Bereich der Terminals <strong>und</strong> Häfen gefördert worden.<br />

Auf der Fachkonferenz wurde deutlich, dass zwei unterschiedliche<br />

Entwicklungstendenzen bei Bahn <strong>und</strong> Binnenschiff die<br />

gegenwärtige Entwicklung des Kombinierten Verkehrs prägen:<br />

Das Wachstum des Sendungsaufkommens im Kombinierten<br />

Verkehr ist bei der Bahn seit dem Jahr 2000 mit insgesamt 62%<br />

bzw. 14,6% (2006) <strong>und</strong> 7,6% (2007) ungebrochen hoch. Das<br />

Containeraufkommen auf deutschen Wasserstraßen stagniert<br />

seit dem Jahr 2006 nach bis dahin durchschnittlich ebenfalls<br />

hohen Steigerungsraten von jährlich ca. 10%.<br />

Die Chancen für die weitere Entwicklung des Kombinierten<br />

Verkehrs mit der Bahn sieht Armin Riedl, Geschäftsführer<br />

Kombiverkehr KG, in der weiteren Liberalisierung des Schienengüterverkehrs<br />

mit positiven Wirkungen auf die Leistungsqualität<br />

<strong>und</strong> Transportpreise, in verbesserten Schienenproduktionssystemen<br />

(MegaHubs) sowie in technischen<br />

Innovationen (Mehrspannungslokomotiven, Megatrailer-<br />

Taschenwagen). Auf Gr<strong>und</strong> des Wachstums des weltweiten<br />

Containerverkehrs <strong>und</strong> der ost-/südosteuropäischen Märkte<br />

werde der Kombinierte Verkehr im Zeitraum von 2005 bis<br />

2015 um 107% zunehmen. Riedl forderte von der Politik die<br />

internationale Koordinierung geplanter Trassen- <strong>und</strong> Terminalausbaumaßnahmen<br />

<strong>und</strong> die europaweite Umsetzung der<br />

EU-Richtlinien für einen freien Marktzugang. Demgegenüber<br />

machte Heinrich Kerstgens, Geschäftsführer Contargo, auf die<br />

Risiken der Containerbinnenschifffahrt aufmerksam. So entfallen<br />

bei einer Schiffsreise von Wörth nach Rotterdam von<br />

der Gesamteinsatzzeit eines 500 TEU Schiffes nur 43% auf<br />

die Fahrzeit <strong>und</strong> 57% auf die Lade- <strong>und</strong> Wartezeit, 44% sind<br />

Lade- <strong>und</strong> Wartezeiten im Seehafen. Dadurch entstehen hohe<br />

Betriebskosten <strong>und</strong> die Zuverlässigkeit der Binnenschiffstrans-<br />

4|<strong>2008</strong>


CONTAINERTICKER<br />

CO C<br />

CONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Neuss-<br />

Düsseldorf<br />

Hafen besteht in fusionierter<br />

Form seit 2003<br />

| Nürnberg<br />

| Paris<br />

| Regensburg<br />

| Strasbourg<br />

1 1990 wurden LKW <strong>und</strong><br />

Bahn gemeinsam erfasst<br />

| Stuttgart SCT<br />

1 Daten wurden nicht<br />

erfasst<br />

| Tilburg Barge<br />

Terminal<br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

1990 79.542<br />

2000 200.806<br />

2005 297.072<br />

2007 399.134<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

1994<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2005<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

1998<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

–<br />

77.346<br />

127.732<br />

33.955<br />

–<br />

–<br />

–<br />

197.800<br />

79.564<br />

–<br />

0<br />

39.515<br />

11.419<br />

1 12.189<br />

74.541<br />

107.850<br />

153.038<br />

53.823<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2.308<br />

4.973<br />

28.611<br />

43.000<br />

Bahn<br />

TEU<br />

39.126<br />

33.868<br />

132.907<br />

192.148<br />

–<br />

34.794<br />

115.950<br />

34.919<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2.200<br />

2.345<br />

0<br />

0<br />

39.515<br />

11.419<br />

1 12.189<br />

256<br />

4.656<br />

26.185<br />

12.587<br />

0<br />

19.316<br />

24.293<br />

12.333<br />

0<br />

0<br />

24.523<br />

47.000<br />

Schiff<br />

TEU<br />

25.609<br />

89.192<br />

193.473<br />

147.718<br />

–<br />

210<br />

00<br />

–<br />

–<br />

–<br />

100.687<br />

33.782<br />

246<br />

354<br />

338<br />

134<br />

7.213<br />

66.468<br />

70.905<br />

79.836<br />

24.360<br />

23.318<br />

29.533<br />

32.204<br />

15.178<br />

11.084<br />

26.801<br />

42.929<br />

51.000<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

144.277<br />

323.866<br />

623.452<br />

739.000<br />

89.000<br />

112.350<br />

243.682<br />

68.874<br />

13.808<br />

95.330<br />

267.959<br />

300.687<br />

115.691<br />

246<br />

354<br />

79.368<br />

22.972<br />

19.402<br />

141.265<br />

183.420<br />

259.059<br />

90.770<br />

23.318<br />

48.849<br />

56.497<br />

27.511<br />

13.392<br />

31.774<br />

96.063<br />

141.000<br />

porte hat auf Gr<strong>und</strong> der Congestion in den Seehäfen stark nachgelassen.<br />

Notwendige Maßnahmen wären die Schaffung von zweckgeb<strong>und</strong>enen<br />

Umschlagkapazitäten für Binnenschiffe in den Seehäfen, der Bau mehrerer<br />

seehafenferner Hinterland-Hub-Terminals, die Verdopplung der<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Binnenhäfen<br />

Jahr LKW Bahn<br />

Land | Hafen<br />

TEU TEU<br />

| Trier<br />

2000<br />

–<br />

–<br />

2005<br />

–<br />

–<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

1-5|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

| Waalwijk ROC 2002 1.316<br />

0<br />

2005 1.841<br />

0<br />

2007 2.062<br />

0<br />

1-5|<strong>2008</strong> 500<br />

0<br />

| Weil am Rhein 1990<br />

1Regulärer Terminalbetrieb 2000 3.212 55<br />

seit 1999<br />

2005 3.866 180<br />

2007 5.166 11<br />

1-4|<strong>2008</strong> 2.387<br />

1<br />

| Wielsbeke 2004<br />

398<br />

0<br />

River Terminal 2005 1.439<br />

0<br />

1 LKW u. Bahn gemeinsam erfasst 2007 3.621<br />

0<br />

| Wien<br />

2000<br />

1130.094 1130.094 1 LKW <strong>und</strong> Bahn werden 2005<br />

1223.963 1223.963 gemeinsam erfasst<br />

2007<br />

1322.881 1322.881 1-5|<strong>2008</strong> 1137.627 1137.627 | Wörth<br />

2000<br />

1 14.340<br />

1 LKW-Verkehr wird nicht<br />

erfasst<br />

2005<br />

2007<br />

1<br />

–<br />

3.466<br />

–<br />

Schiff<br />

TEU<br />

6.408<br />

3.383<br />

849<br />

267<br />

6.192<br />

14.084<br />

21.543<br />

8.500<br />

19.593<br />

20.463<br />

22.195<br />

7.631<br />

10.439<br />

18.858<br />

15.134<br />

586<br />

778<br />

543<br />

50<br />

112.118<br />

179.787<br />

176.733<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

6.408<br />

3.383<br />

849<br />

267<br />

7.508<br />

15.925<br />

23.605<br />

9.000<br />

12.911 22.860<br />

24.509<br />

27.372<br />

10.019<br />

10.837<br />

20.197<br />

18.755<br />

130.680<br />

224.751<br />

323.424<br />

137.677<br />

126.458<br />

183.253<br />

176.733<br />

Umschlagskapazitäten in Hinterlandterminals für die Zeit nach 2012<br />

sowie die Anbindung weiterer Wasserstraßen an die Seehäfen durch<br />

Brückenanhebung, so dass 3-lagiger Containerverkehr per Binnenschiff<br />

möglich ist. ■ Dr. Günter Teßmann<br />

Voll auf Kurs: Aufsichtsratsvorsitzender B<strong>und</strong>esrat<br />

Gottfried Kneifel, GF Christian Steindl,<br />

Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl<br />

| 57<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin<br />

Zusammenstellung: Christian Grohmann ■


HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

Hauptstadthäfen an der Seine verbuchen erfolgreiches Jahr 2007<br />

‚Chinesisches’<br />

Wachstum in Paris Containerterminal<br />

Der Pariser Hafen steigerte 2007 den Containerumschlag<br />

um 20 % <strong>und</strong> überschritt erstmals die Schwelle von<br />

300.000 TEU. Darauf konnte Hafenpräsident Jean-François<br />

Dalaise auf der Jahrespressekonferenz des Port Autonome<br />

de Paris (PAP) verweisen, die in diesem Jahr zünftig<br />

an Bord des Dreimast-Segelschulschiffes „La Boudeuse“<br />

auf der Seine stattfand.<br />

Wir sind<br />

für Sie da!<br />

58 |<br />

Bunkerservice<br />

Mobil-Schmierstoffservice<br />

Duisburg<br />

Gebr. Buchloh GmbH 02 03/8 10 18<br />

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Neuwied/Andernach<br />

Telefon 0172/4 09 18 13<br />

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Telefon 0172/4 09 18 14<br />

Ludwigshafen<br />

Firma Göttert 06 21/51 71 01<br />

Hassmersheim<br />

Telefon 0172/4 09 18 15<br />

47119 Duisburg (Ruhrort), Dammstraße 18<br />

Telefon 02 03 / 8 10 18 oder 8 31 37, Telefax 02 03 / 8 63 99<br />

info@gebrueder-buchloh.de<br />

im Hafen Paris-Gennevilliers<br />

| Bild: Klingsieck<br />

Hinsichtlich des 2007 verzeichneten Wachstums beim Containertransport<br />

über die Seine zwischen Le Havre <strong>und</strong> Paris<br />

sprach Generaldirektorin Anne-Marie Bacot scherzhaft von<br />

einer „chinesischen“ Steigerungsrate von 26,2 %. Mit 100.687 TEU<br />

liegt der Hafen der Hauptstadt jetzt vor Straßburg <strong>und</strong> Lyon an der<br />

Spitze des Binnenschiffstransports in Frankreich. Das sei eindeutig<br />

mit dem kräftigen Zuwachs des Containerumschlags in Le Havre<br />

verb<strong>und</strong>en, für den die schrittweise in Betrieb genommenen Terminals<br />

des neuen Hafens Port 2000 sorgen.<br />

Dementsprechend hat sich auch die Frequenz<br />

der Liniendienste von inzwischen sechs Reedereien<br />

über die Seine zu den PAP-Häfen Gennevilliers<br />

westlich <strong>und</strong> Bonneuil östlich von<br />

Paris spürbar verdichtet. Hinzugekommen ist<br />

im vergangenen Jahr ein neues, ebenfalls zum<br />

Hafen Paris gehörendes Containerterminal in<br />

Limay-Porcheville, das durch die Reederei Scat<br />

<strong>und</strong> das Umschlagunternehmen SHGT betrieben<br />

wird. Für das laufende Jahr sind öffentliche<br />

Ausschreibungen für drei weitere Con-<br />

Mainz<br />

Haniel III 0161/1 20 26 43<br />

Regensburg<br />

Telefon 0172/4 09 18 16<br />

tainerterminals in der Region Paris geplant,<br />

die gegenwärtig in Evry, Bruyère-sur-Oise <strong>und</strong><br />

Montereau-Fault-Yonne entstehen <strong>und</strong> die<br />

nacheinander Ende <strong>2008</strong> sowie im Verlauf von<br />

2009 <strong>und</strong> 2010 in Betrieb genommen werden<br />

sollen. Mit diesen neuen Kapazitäten stelle man<br />

sich auf die von heute bis 2020 erwartete Verdoppelung<br />

des Containertransports zwischen<br />

Le Havre <strong>und</strong> der Region Paris ein, betonte<br />

PAP-Präsident Dalaise. „Die schritt-<br />

4|<strong>2008</strong>


Containerschiff auf der Seine | Bild: PAP Präsident Jean-François Dalaise <strong>und</strong> Generaldirektorin Anne-Marie Bacot leiten<br />

die Port Autonome de Paris | Bilder: Klingsieck<br />

weise Inbetriebnahme von Port 2000 <strong>und</strong> der Bau des Kanals<br />

Seine Nord sind die beiden großen Herausforderungen, vor denen<br />

der Hafen Paris heute <strong>und</strong> morgen steht“, erklärte er. „Dementsprechend<br />

haben wir 2007 ebenso wie schon 2006 mehr als<br />

30 Mio. EUR investiert.“ Dabei geht es vor allem um die Verstärkung<br />

der multimodalen Dimensionen der Pariser Häfen. So wird von den<br />

13 ha zusätzlichen Geländes, um die gegenwärtig das Containerterminal<br />

in Paris-Gennevilliers erweitert wird, ein Teil für den Bahn- <strong>und</strong><br />

LKW-Umschlag reserviert. „Genauso verfahren wir auch von vornherein<br />

bei den neu entstehenden Terminals“, präzisiert Dalaise. „So<br />

haben wir beispielsweise in Bruyères-sur-Oise bereits insgesamt 26<br />

ha Gelände erworben.“<br />

Zwar werde der überwiegende Teil der in den Pariser Häfen umgeschlagenen<br />

Container nach wie vor durch Lkw transportiert, doch<br />

sei daneben auch ein neuer Aufschwung der Bahn zu beobachten,<br />

die im laufenden Jahr wieder einen spürbaren Anteil am Gesamttransportaufkommen<br />

haben dürfte, ist Jean-François Dalaise überzeugt.<br />

So gibt es seit Ende 2007 drei neue wöchentliche Containerlinien<br />

zwischen Paris-Gennevilliers <strong>und</strong> Fiorenzuola bei Mailand, die<br />

durch Euro Cargo Rail, die britische Filiale der DB, betrieben werden,<br />

die auch zwei neue Verbindungen pro Woche zwischen Paris-Gennevilliers<br />

<strong>und</strong> Le Havre eingerichtet hat. Hinzu kommen seit dem<br />

Frühjahr neue Linien von Fret SNCF zwischen Paris <strong>und</strong> Marseille.<br />

Die Einrichtung weiterer Eisenbahn-Liniendienste zu in- <strong>und</strong> ausländischen<br />

See- <strong>und</strong> Binnenhäfen werde gegenwärtig durch den<br />

Hafen Paris <strong>und</strong> diverse öffentliche <strong>und</strong> private Bahnunternehmen<br />

geprüft, darunter auch Verbindungen nach Mannheim <strong>und</strong> Duisburg.<br />

Der Aufschwung für den Bahntransport in den Pariser Häfen betrifft<br />

nicht zuletzt auch Sand <strong>und</strong> Steine für die Bauindustrie. So<br />

gibt es seit 2007 wöchentlich drei Ganzzüge von Secorail, der Bahntochter<br />

des Baukonzerns Bouygues, zwischen den Steinbrüchen von<br />

Roy im westfranzösischen Département Deux-Sèvres <strong>und</strong> den Pariser<br />

Häfen Gennevilliers <strong>und</strong> Bonneuil. Wie Generaldirektorin Bacot<br />

hervorhob, hat im vergangenen Jahr der Umschlag von Schrott <strong>und</strong><br />

Metallurgieerzeugnissen im Pariser Hafen um 38 % zugenommen<br />

<strong>und</strong> der von Chemieerzeugnissen sogar um 144 %, weil jetzt die<br />

Pariser Wasseraufbereitungsanlage in Achères fast ausschließlich<br />

durch Binnenschiffe beliefert wird. Dagegen ging beim Transport<br />

von Baumaterial, das volumenmäßig 60 % des gesamten Umschlags<br />

4|<strong>2008</strong><br />

der Pariser Häfen ausmacht, wegen geringerer Bauaktivitäten in der<br />

Region um 14 % zurück <strong>und</strong> der von Bauschutt um 20 %. Um 2,2 %<br />

rückläufi g war auch der Transport von Getreide, was auf die relativ<br />

schlechte Ernte zurückzuführen sei. Insgesamt verzeichneten die<br />

Pariser Häfen 2007 einen Umsatz von 68,5 Mio. EUR, 6,1 % mehr<br />

als im Vorjahr, <strong>und</strong> ein Betriebsergebnis von 10 Mio. EUR.<br />

■ Ralf Klingsieck<br />

| 59


HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

Eine Partnerschaft mit Perspektive: Le Havre Hafenchef Jean-Marc Lacave (l.)<br />

<strong>und</strong> duisport Chef Erich Staake<br />

Höhepunkt der diesjährigen K<strong>und</strong>enkontaktreise des Hafens<br />

Duisburg vom 23. bis 25. April nach Frankreich war<br />

neben einer Besichtigung der Häfen von Paris der Abschluss<br />

einer Kooperationsvereinbarung mit dem Seehafen<br />

Le Havre. Noch dieses Jahr wird die Einrichtung einer<br />

direkten Kombi-Zugverbindung zwischen Duisburg <strong>und</strong> Le<br />

Havre erwartet.<br />

Erste Kontakte zwischen dem größten französischen Außenhandels-<br />

<strong>und</strong> Containerhafen Le Havre <strong>und</strong> duisport wurden anlässlich<br />

der Messe ‚transport logistik 2007’ in München geknüpft.<br />

Bereits im Herbst vergangenen Jahres kam eine Delegation des mit<br />

80 Mio. t Umschlagvolumen fünftgrößten Hafens Nordeuropas an die<br />

Ruhrmündung, um Möglichkeiten zur Verknüpfung der rapide wachsenden<br />

Containerterminals an der Seinemündung mit dem dichten<br />

Netzwerk europäischer Kombizugverbindungen im bedeutendsten<br />

europäischen Hinterlandhub Duisburg zu erörtern.<br />

Während des Gegenbesuchs im April <strong>2008</strong>, zu dem duisport-Chef<br />

Erich Staake r<strong>und</strong> 30 Vertreter Duisburger Unternehmen mit Interesse<br />

am französischen Markt mitbrachte, wurden in Le Havre Nägel<br />

mit Köpfen gemacht. Im Rahmen einer Präsentationsveranstaltung<br />

des Duisburger Hafens am 24. April unterzeichneten Erich Staake,<br />

Vorstandsvorsitzender der duisport-Gruppe, <strong>und</strong> Jean-Marc Lacave,<br />

Directeur Général des Port Autonome du Havre, eine Vereinbarung,<br />

welche die Förderung der Verkehrsbeziehungen <strong>und</strong> Intensivierung<br />

des Güteraustausches <strong>und</strong> „den Austausch von Informationen über<br />

neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Hafen- <strong>und</strong> Umschlagtechnik<br />

sowie des interkontinentalen Verkehrs“ zum Ziel hat.<br />

Le Havre steht für anhaltendes Wachstum im Containerumschlag,<br />

der 2007 um mehr als 23 % auf über 2,6 Mio. TEU zunahm. „Durch<br />

die neuen Möglichkeiten der kombinierten Transportdienstleistungen<br />

wird Le Havre eine ernst zu nehmende Alternative zu den ARA-Häfen“,<br />

so Lacave. 2007 wurden in Le Havre 100.000 Einheiten mit der Schiene<br />

befördert. Rail Link Europe <strong>und</strong> der Operateur Naviland Cargo fahren<br />

bereits diverse Bahnshuttles von Le Havre ins europäische Hinterland,<br />

so seit Juni 2007 zwei Mal wöchentlich nach Mannheim. „Es gibt<br />

bereits konkrete Überlegungen, zusätzliche Ladungsströme im Kombinierten<br />

Bahnverkehr aus Le Havre über Duisburg ins europäische<br />

Hinterland zu lenken“, verriet Erich Staake. Der Duisburger Hafen ist<br />

mit 330 wöchentlichen Abfahrten <strong>und</strong> 80 direkt angefahrenen Zielen<br />

Europas Schnittstelle für den Kombinierten Bahnverkehr. Staake: „Wir<br />

bieten dem Hafen Le Havre ein exzellentes Hinterland-Netzwerk.“<br />

60 |<br />

K<strong>und</strong>enkontaktreise des Hafens Duisburg<br />

nach Paris <strong>und</strong> Le Havre<br />

Le Havre<br />

<strong>und</strong> Duisburg<br />

kooperieren<br />

Für Erich Staake kommt das Kooperationsabkommen mit Le Havre<br />

zum rechten Zeitpunkt: „In Le Havre gibt es freie Kapazitäten im Containerverkehr<br />

– eine gute Plattform für die Akteure aus dem Bahn-<br />

<strong>und</strong> Shortsea-Bereich, um neue Verbindungen ins Hinterland zu<br />

erschließen.“ Dabei habe Le Havre seine traditionelle Rolle als Versorgungshafen<br />

von Paris zu Gunsten einer stärkeren Orientierung in das<br />

europäische Hinterland ergänzt <strong>und</strong> die hier vorhandenen Wachstumspotentiale<br />

erkannt. Dass man das Kooperationsabkommen rasch<br />

mit Leben erfüllen werde hänge auch mit dem schon vorhandenen<br />

Engagement des größten Terminalbetreibers in Le Havre, CMA CGM<br />

zusammen, der mit dem neuen D3T Terminal in Duisburg über einen<br />

eigenen Zugang verfüge, so Staake.<br />

Die Liberalisierung des Schienengüterverkehrs in Frankreich begünstigt<br />

die neuen Kontakte des Hafens Duisburg nach Frankreich. So verfügt<br />

CMA CGM mit der gemeinsam mit dem französischen privaten Bahnunternehmen<br />

Veolia betriebenen Rail Link Europe SA über eine schnell<br />

wachsende eigene Kombizuggesellschaft, die sich als Dienstleister der<br />

See- <strong>und</strong> Binnenhäfen <strong>und</strong> Terminalbetreiber sieht. Aber auch die Entwicklung<br />

der französischen Staatsbahn SNCF hin zu einem verkehrsträgerübergreifenden<br />

Logistikdienstleister mit stärkeren Interessen am<br />

deutschen Markt sieht Erich Staake positiv: „Die SNCF Tochter Geodis<br />

ist bereits am Standort Duisburg präsent <strong>und</strong> auch die Kombitochter<br />

Naviland baut ihre internationalen Aktivitäten aus.“<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

Dreißig Vertreter Duisburger Unternehmen nahmen an der diesjährigen<br />

K<strong>und</strong>enreise nach Le Havre <strong>und</strong> Paris teil | Bilder: Dünner<br />

4|<strong>2008</strong>


AIS Pionier<br />

duisport<br />

Auch für Schiffe auf nationaler Fahrt ist das Automatische<br />

Schiffs-Identifi zierungs-System (AIS) ab 1. Juli<br />

<strong>2008</strong> Pfl icht. Der Duisburger Hafen benutzt bereits AIS,<br />

das ursprünglich zur Verbesserung der Verkehrs- <strong>und</strong><br />

Schiffssicherheit Ende 2004 in den Seehäfen eingeführt<br />

wurde. Er ist damit der erste Binnenhafen weltweit, der<br />

mit diesem System arbeitet.<br />

Die Plattform ermöglicht eine Live-Beobachtung der Schiffe am<br />

Computerbildschirm. „Das ist ein innovativer Service für unsere<br />

K<strong>und</strong>en, mit dem wir auf Augenhöhe mit den Seehäfen sind“,<br />

so Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG. Vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> der aktuellen Stausituation in den großen Seehäfen<br />

eruiert vesseltracker.com beispielsweise für die Containerterminals<br />

in Duisburg, wo sich das erwartete Schiff gerade befi ndet. „Da alle<br />

Schiffe, ab 1. Juli auch die auf nationaler Fahrt, mit AIS ausgerüstet<br />

sind, kann man die Fahrtrouten in Echtzeit verfolgen“, erklärt Ralf<br />

Vesseltracking<br />

im<br />

Duisburger<br />

Hafen,<br />

Mai <strong>2008</strong><br />

| Bild: duisport<br />

Paahsen, Gesellschafter der Internet-Plattform „vesseltracker.com“.<br />

Dabei ist die geografi sche Oberfl äche frei wählbar: von Google Earth<br />

bis Microsoft Virtual Earth. AIS liefert ein übersichtliches Bild der Verkehrssituation,<br />

ermöglicht einen reibungslosen Schiffsverkehr <strong>und</strong><br />

eine bessere Planbarkeit der logistischen Kette. Das ist insbesondere<br />

für die zahlreichen Hub-Verkehre wichtig, die über die Drehscheibe<br />

Duisburg laufen. „Dedicated Shuttles erfordern eine hohe logistische<br />

Leistung, die nur mit vorauseilendem Informationsfl uss <strong>und</strong> Planung<br />

gewährleistet werden kann. Diese Informationsverknüpfung hilft,<br />

Zeit- <strong>und</strong> Qualitätsvorteile zu realisieren“, erläutert Staake.<br />

Und so funktioniert es: Alle Schiffe, die mit AIS ausgestattet sind,<br />

senden via UKW-Funk verschiedene Daten (z.B. Name, Schiffstyp,<br />

Länge <strong>und</strong> Breite). Diese Daten können mit AIS-Transpondern unterschiedlichster<br />

Hersteller empfangen <strong>und</strong> ausgewertet werden.<br />

„Bereits zwei Minuten nach Sendung der Daten ist das Schiff direkt<br />

am Bildschirm zu sehen“, beschreibt Paahsen.<br />

R<strong>und</strong> 50 Antennenstationen hat vesseltracker.com seit der Gründung<br />

vor knapp zwei Jahren aufgestellt. Alle bedeutenden Seehäfen<br />

der Hamburg-Le Havre-Range <strong>und</strong> darüber hinaus sind mit im Boot.<br />

Zielgruppen des kostenpfl ichtigen virtuellen Angebots sind Logistikdienstleister,<br />

Schiffsmakler <strong>und</strong> natürlich Hafengesellschaften.<br />

www.duisport.de | www.vesseltracker.com ■ Dü<br />

4|<strong>2008</strong><br />

| 61


HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

Ein neues Logistikzentrum hat die Schenker Deutschland AG am 25. April im Duisburger logport eröffnet. Gut 10 Mio.<br />

Euro hat Schenker in die Entwicklung der multimodalen Drehscheibe für Güter aus <strong>und</strong> zu den Westhäfen investiert.<br />

Auch wenn das luxuriöse Festzelt etwas überdimensioniert wirkte<br />

– die Feierlaune der knapp 100 Gäste war ungetrübt. Als erster<br />

Redner überbrachte Günter Kozlowski, Verkehrsstaatssekretär<br />

des Landes NRW die Grüße der Landesregierung. Darin waren die üblichen<br />

Aussagen über die Bedeutung von Logistik <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

zu hören. Kozlowski lobte die Standortentscheidung Schenkers, vergaß<br />

aber auch das obligatorische Eigenlob nicht: NRW sei nach dem<br />

letzten Regierungswechsel in Düsseldorf im Wirtschaftsranking der<br />

B<strong>und</strong>esländer wieder auf die Spitzenränge zurückgekehrt.<br />

Hans-Jörg Hager betonte in seiner Rede, wie strategisch bedeutsam<br />

Duisburg für den Konzern sei. „Da immer mehr Güter über die ARA-<br />

Häfen nach Deutschland kommen, wird Duisburg zu einer wichtigen<br />

Drehscheibe“, so der Vorstandschef der Schenker Deutschland AG.<br />

Weltweit sind r<strong>und</strong> 60.000 Menschen für Schenker tätig. In Deutschland<br />

arbeiten heute etwa 11.000 Menschen für das Logistikunternehmen.<br />

Hager machte deutlich, dass der Erfolg des Unternehmens<br />

nur mit gut ausgebildeten Mitarbeitern möglich ist. „Deswegen haben<br />

wir unsere Investitionen in Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung verdreifacht.<br />

Allein in Deutschland haben wir derzeit 1.000 Auszubildende, was<br />

einer Ausbildungsquote von knapp 10 % entspricht.“ Schenker hatte<br />

vor zwei Jahren eine Ausbildungsinitiative für Hauptschüler gestartet,<br />

die immer öfter durch das Raster fi elen. „Das ist eine gefährliche<br />

Entwicklung für Unternehmen aber auch für die Gesellschaft“, sagte<br />

Hager. Da zum Beispiel LKW- oder Gabelstaplerfahrer immer benötigt<br />

würden, müsse <strong>und</strong> wolle Schenker dieser Gruppe von Schulabgängern<br />

Perspektiven geben. Hager ging auch auf den Masterplan<br />

Verkehr <strong>und</strong> Logistik der B<strong>und</strong>esregierung ein, bei dessen Entwick-<br />

Neues Schenker-Logistikzentrum<br />

im logport Duisburg<br />

Auf 40.000 qm Gr<strong>und</strong>fl äche beherbergt das Logistikzentrum 3.500 Palettenstellplätze sowie ein 3.500 qm großes Umschlagzentrum | Bilder: Götze-Rohen<br />

Logistikzentrum im Hafen<br />

vernetzt Verkehrsträger<br />

NRW-Verkehrsstaatssekretär Günter Kozlowski (l.) <strong>und</strong> Hans-Hörg Hager,<br />

Vorstandschef der Schenker Deutschland AG<br />

lung Schenker intensiv engagiert gewesen sei. „Bei aller – teilweise<br />

völlig berechtigter – Kritik: Allein weil es ihn gibt, ist der Masterplan<br />

ein immenser Fortschritt“, ist Hager überzeugt. Mit dem Masterplan<br />

habe eine B<strong>und</strong>esregierung erstmals ein so umfassendes Papier zu<br />

dem Themenfeld erstellt. „Die B<strong>und</strong>esregierung hat erkannt, dass<br />

Verkehr <strong>und</strong> Logistik essentiell für die Deutsche Wirtschaft sind“,<br />

sagte Hager. „Aber Transitverkehr vermeiden zu wollen, ist nicht nur<br />

unmöglich, sondern beraubt uns auch der Chance, intelligente Logistiklösungen<br />

zu entwickeln. Auch die Verwendung der Mittel muss<br />

konkretisiert werden. Und die Mauteinnahmen müssen in die Verkehrsinfrastruktur<br />

investiert werden.“ Der Schenker-Chef monierte<br />

auch die unzureichende Berücksichtigung des Systems Wasserstraße.<br />

„Die Binnenschifffahrt wird immer wichtiger, wird aber offensichtlich<br />

unterschätzt <strong>und</strong> öffentlich zu wenig wahrgenommen.“<br />

Lars Koch, der Duisburger Geschäftsstellenleiter der Schenker AG,<br />

betonte die gute Zusammenarbeit zwischen den an Bau <strong>und</strong> Entwicklung<br />

des Logistikzentrums beteiligten Partnern. „ Jetzt haben<br />

wir ideale Voraussetzungen, um Güterströme von <strong>und</strong> zu den Westhäfen<br />

verstärkt per Schiff <strong>und</strong> Bahn abzuwickeln sowie alle Ver-<br />

kehrsträger ideal miteinander zu verbinden. verbinden.“ ■ Axel Götze Götze-Rohen Rohen<br />

62 | 4 44|2<br />

4|<strong>2008</strong> 4 |2 |200 200 00 008 00 008 00 008<br />

2 22|2<br />

2|<strong>2008</strong> |2 |200 00 008


Schramm Group:<br />

Vom Festmacher zum Logistiker<br />

40 Jahre<br />

Elbehafen Brunsbüttel<br />

Der Hafen Brunsbüttel kann <strong>2008</strong> auf 40 Jahre erfolgreiche Entwicklung vom Ölhafen zum Volllogistiker zurückblicken.<br />

Mehr als 100 Vertreter aus Politik <strong>und</strong> Wirtschaft kamen am 6. Juni in den Elbehafen, um das Jubiläum<br />

mit der Hafengesellschaft Brunsbüttel mbH zu feiern.<br />

In seiner Begrüßungsrede verwies Hafengeschäftsführer Hans Helmut<br />

Schramm auf die mehr als achtzigjährige Geschichte seines<br />

Familienunternehmens, der heutigen Schramm Group, das neben<br />

den Brunsbütteler Häfen seit 1994 auch den Hafen Glückstadt betreibt:<br />

„Seit mein Großvater Hans Schramm 1928 mit Ruderboot <strong>und</strong><br />

Bollerwagen begann, in Brunsbüttel anlegende Schiffe zu versorgen<br />

<strong>und</strong> die nachfolgenden Generationen das Unternehmen von der<br />

Stauerei <strong>und</strong> Festmacherei über den Umschlag- <strong>und</strong> Schlepperbetrieb<br />

bis zum Logistiker entwickelten, waren Unternehmer <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

immer ein starkes Team. Dabei steht die hohe Einsatzbereitschaft<br />

<strong>und</strong> Qualifi kation unserer Mitarbeiter für verlässliche Leistungen für<br />

unsere K<strong>und</strong>schaft. Auch die dritte Generation der Familie Schramm<br />

geht mit Verantwortung <strong>und</strong> Pfl ichtbewusstsein voran, um künftige<br />

Herausforderungen des Marktes zu meistern“. Über die wechselvolle<br />

Geschichte der Brunsbütteler Häfen in den vergangenen 40 Jahren<br />

berichtete Frank Schnabel, der seit einem halben Jahr die Geschäftsführung<br />

der Hafengesellschaft verstärkt. Der älteste Teil der Brunsbütteler<br />

Häfen, der Ölhafen am Nord-Ostsee Kanal wurde bereits 1952<br />

vom Land Schleswig-Holstein erbaut, um die Erdölraffi nerie in Heide<br />

mit Rohstoffen zu versorgen <strong>und</strong> deren Mineralölfertigprodukte zu<br />

verschiffen. Aufgr<strong>und</strong> der immer größer werdenden Tankschiffe <strong>und</strong><br />

auch für die Belange der ansässigen Industrie wurde 1967/68 am<br />

Die Geschäftsleitung der Hafengesellschaft Brunsbüttel im Jubiläumsjahr<br />

(v.l.n.r): Geschäftsführer Hans Helmut Schramm <strong>und</strong> die Prokuristen Norbert<br />

Feis <strong>und</strong> Frank Schnabel | Bild: Dünner<br />

Tiefwasser der Elbehafen Brunsbüttel gebaut <strong>und</strong> am 1. Juli 1968<br />

eröffnet. Anschließend wurde die Elbehafen Brunsbüttel GmbH als<br />

landeseigene Gesellschaft gegründet, die neben verschiedenen Entwicklungsaufgaben<br />

den Betrieb der landeseigenen Häfen übernahm.<br />

Die ursprünglich auf rein lokale Umschlagstätigkeiten ausgerichtete<br />

Funktion des Elbehafens musste rasch auf überregionale Geschäfte<br />

ausgedehnt werden, um den wachsenden Anforderungen der in der<br />

Region angesiedelten Industrieunternehmen an den Überseeverkehr<br />

gerecht werden zu können. Schnell erkannte man die Notwendigkeit<br />

der Einbindung von Privatunternehmen in das Hafengeschäft: Am<br />

1. Juli 1977 übernahm die neu gegründete Hafengesellschaft Brunsbüttel<br />

mbH mit den Gesellschaftern Lexzau, Scharbau & Co., Bremen,<br />

Gerd Buss, Hamburg <strong>und</strong> Hans Schramm & Sohn KG, Brunsbüttel,<br />

den Betrieb der landeseigenen Häfen Brunsbüttel.<br />

Zum gleichen Zeitpunkt kaufte die Hafengesellschaft Brunsbüttel<br />

mbH große Teile der Suprastruktur. Sie übernahm Kräne, Hallen,<br />

Umschlagseinrichtungen <strong>und</strong> das gesamte Personal. Ende 1999<br />

wurde die Hafengesellschaft Brunsbüttel mbH zur vollständigen<br />

Eigentümerin der Häfen Elbehafen, Hafen Ostermoor <strong>und</strong> Ölhafen<br />

in Brunsbüttel. Diese vollständige Privatisierung einer Hafeninfrastruktur<br />

ist ein bis heute eher seltener Vorgang, andererseits aber<br />

auch ein Zeichen des Vertrauens der Landesregierung in den Betreiber<br />

des privaten Hafens mit „öffentlichem Charakter“. Heute ist die<br />

Brunsbütteler Familie Schramm alleiniger Gesellschafter der Brunsbütteler<br />

Häfen. Zuständig als Hafenbehörde für öffentliche Belange<br />

ist der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark <strong>und</strong> Meeresschutz<br />

Schleswig-Holstein in Husum mit Außenstelle in Brunsbüttel.<br />

Schließlich pfl egt die Hafengesellschaft Brunsbüttel eine sehr enge<br />

Beziehung zum Hafenreferat im Wirtschaftsministerium des Landes<br />

Schleswig-Holstein. Durch die geplante Ansiedlung von Kohlekraftwerken<br />

in Brunsbüttel mit Produktionsbeginn in 2012 bis 2014 ergeben<br />

sich für die Hafengesellschaft neue Wachstumschancen im<br />

Umschlag von Kohle, Gips <strong>und</strong> Flugasche. Hierzu ist die Erweiterung<br />

des Hafengebietes <strong>und</strong> die Verlängerung der Kaimauer Richtung Osten<br />

vorgesehen. Die notwendigen Investitionen, an denen sich auch<br />

das Land Schleswig-Holstein beteiligen soll, bezifferte Hans Helmut<br />

Schramm auf 100 Mio. EUR: „Mit dem in den vergangenen zwei Jahren<br />

verwirklichten Erz-Logistikkonzept für die Hamburger Kupferhütte<br />

NA haben Schrammgruppe <strong>und</strong> Hafen Brunsbüttel bewiesen,<br />

dass wir komplexe logistische Konzepte planen <strong>und</strong> realisieren können.<br />

Damit beweisen wir Zukunftsfähigkeit <strong>und</strong> gehen optimistisch<br />

in die nächsten 40 Jahre!“ ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

4|<strong>2008</strong> | 63


HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

Die Verladung des 50.000. Containers für Europas größten Weißblechhersteller<br />

Rasselstein wurde im Hafen Andernach in Anwesenheit aller Logistikpartner<br />

<strong>und</strong> zahlreicher K<strong>und</strong>en zünftig gefeiert | Bilder: Dünner<br />

Nach dem erfolgreichen Umschlag des 20 Fußcontainers, für den<br />

das niederländische Frachtschiff MARTE MEO unter dem Portalkran<br />

anlegte, begrüßte Bürgermeister Josef Nonn die mehr<br />

als 50 Gäste, von denen einige aus Belgien <strong>und</strong> den Niederlanden angereist<br />

waren. Stadtwerkechef Bernd Lenz verwies auf die 2000 jährige<br />

Geschichte der Stadt Andernach <strong>und</strong> des Hafens, der heute der zweitgrößte<br />

im Land Rheinland-Pfalz nach Ludwigshafen ist: „Die Errichtung<br />

<strong>und</strong> der Start des Containerterminals Ende Januar 2000 war einer der<br />

Meilensteine in der langjährigen Geschichte unseres Hafens“. Besonderers<br />

dankte Lenz der Rasselstein AG, die dank des weltweiten Absatzerfolgs<br />

ihrer Weißblechprodukte den Anstoß für Investitionen im Containerbereich<br />

gegeben habe. „Wenn wir heute den Umschlag des 50.000.<br />

Rasselstein Containers feiern können, ist dies auch der Beweis für eine<br />

erfolgreiche zukunftsorientierte Unternehmensführung“, dankte Lenz<br />

den anwesenden Vertretern der Geschäftsleitung <strong>und</strong> dem Team aus<br />

der Verfrachtung von Rasselstein, die den Hafen stets konstruktiv <strong>und</strong><br />

beratend in der Umsetzung des hafenseitigen „Modal Splits“ begleitet<br />

<strong>und</strong> auf Verbesserungsmöglichkeiten hingewirkt haben.<br />

Lenz bedankte sich auch bei den Kooperationspartnern Haeger &<br />

Schmidt, Josef Schreiber <strong>und</strong> der Spedition Becker & Co für die sehr<br />

gute Zusammenarbeit, ohne die ein qualitativ hochwertiger, zeitnaher<br />

<strong>und</strong> kostengünstiger Containerversand nicht möglich gewesen<br />

wäre. „Der neue Versandweg mittels Container geht allerdings nicht<br />

ohne Investitionen <strong>und</strong> fi nanzielle Aufwendungen. Daher bin ich dem<br />

Aufsichtsrat der Stadtwerke sehr dankbar, dass seinerzeit ein Investitionsbudget<br />

von rd. 10 Mio. DM zügig verabschiedet wurde“, erinnerte<br />

64 |<br />

50.000. Container für Rasselstein in<br />

Andernach verladen<br />

Hafenausbau<br />

überfällig übe ä g<br />

Eine rasante Entwicklung hat das CSA Containerterminal im Hafen Andernach seit seiner Eröffnung im Jahre 2000<br />

durchlaufen. Am 17. Juni wurde für den K<strong>und</strong>en Rasselstein AG der 50.000ste Container umgeschlagen – Gr<strong>und</strong> genug<br />

für eine Feier mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Dienstleistern. Gewartet wird in Andernach noch auf den Startschuss für eine<br />

17 Mio. EUR teure Erweiterung des Terminals durch die Planungsbehörde.<br />

Lenz. Auch die Hafenmannschaft <strong>und</strong> der Betriebsrat hätten mitgezogen,<br />

denn die Erweiterung des Dienstleistungsangebotes auf einen<br />

„24-St<strong>und</strong>en-Service“ wurde positiv <strong>und</strong> ohne Probleme umgesetzt.<br />

Dass der Schritt in den Containerumschlag richtig war, zeigten die<br />

Zahlen, so Lenz: „Wurden im Startjahr 9.158 TEU umgeschlagen so<br />

waren es 2007 bereits 55.678 TEU. Deshalb gilt ein besonderer Dank<br />

neben Rasselstein auch allen übrigen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Geschäftspartnern,<br />

die durch ihre Leistung diesen Erfolg erst ermöglichten“. Dass der Hafen<br />

Andernach mit seinen Investitionen richtig liege, zeige sich daran,<br />

dass die Logistikbranche inzwischen zum Wachstumsmotor der Wirtschaft<br />

geworden sei. Lenz: „Globalisierung <strong>und</strong> zunehmende Arbeitsteilung<br />

in der Weltwirtschaft lassen das Transportgeschäft boomen.<br />

Ein ‚Container-Tsunami’ mit explosionsartigem Anstieg des Container-<br />

Aufkommens wird in den nächsten Jahren auf uns zukommen“. Um<br />

die künftigen Herausforderungen der verladenen Wirtschaft bewältigen<br />

zu können, stünden die Häfen in der Pfl icht, mit Investitionen die<br />

Logistikkette zu optimieren, so Lenz: „Dies ist nicht nur ein wichtiger<br />

Beitrag zum wirtschaftlichen Wachstum <strong>und</strong> Beschäftigung, sondern<br />

auch ein notwendiger Beitrag für Umwelt <strong>und</strong> Ökologie“.<br />

Daher gelte es für die Stadtwerke Andernach zukunftsweisende Investitionen<br />

vorzunehmen. Lenz dankte in diesem Zusammenhang den<br />

Rasselstein Vorständen Dr. Roeske <strong>und</strong> Friedrich für die Unterstützung<br />

zur Realisierung eines neuen Terminals für den kombinierten Verkehr<br />

im Hafen: „Die Voraussetzung für eine zukunftsorientierte Containerlogistik<br />

haben Sie uns dankenswerter Weise durch die Verlagerung des<br />

Rohband-Lagerplatzes ermöglicht“. Ziel des Hafenausbaus in Andernach<br />

sei es, den Verladern in der Region einen leistungs- <strong>und</strong> wettbewerbsfähigen<br />

Umschlagsservice anbieten zu können, so Lenz: „Hierzu<br />

sind Investitionen in Höhe von 17 Mio. EUR zur Verbesserung der logistischen<br />

Infrastruktur mit besserer Bahnanbindung <strong>und</strong> modernes<br />

Umschlagsequipment vorgesehen“. Nach wie vor warte man auf den<br />

Planfeststellungsbescheid, der hierzu den Startschuss gebe.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

H&S Geschäftsführer Heiko Brückner (m.) überreichte den Jubiläumscontainer<br />

im Kleinformat an den Vorstandsvorsitzenden der Rasselstein AG Dr. Ulrich<br />

Roeske (r.) <strong>und</strong> den technischen Vorstand Karl Ernst Friedrich (l.)<br />

4|<strong>2008</strong>


ELA-Container liefert Raumsystem für<br />

RoRo-Schiff<br />

Innerhalb von fünf St<strong>und</strong>en schafften die Schlepper den Weg über die Ems<br />

vom Deverhafen zum Emskai in Emden. Weitere zwölf St<strong>und</strong>en brauchte es<br />

von dort bis zur Lloydwerft in Bremerhaven<br />

Der Containerspezialist ELA aus Haren/Ems hat am 14. Juni ein<br />

Raumsystem für 200 Seeleute zur Lloydwerft geliefert. Die aus<br />

4 Modulen mit 54 Containern bestehende Anlage wurde von zwei<br />

Schleppern auf einem Ponton von Papenburg über Ems <strong>und</strong> Nordsee<br />

nach Bremerhaven gebracht. Dort wurde die ELA-Konstruktion<br />

auf einem Seeschiff verankert <strong>und</strong> dient später als Mannschaftsunterkunft<br />

für den Einsatz im Golf von Mexiko. Das erste ELA-Modul<br />

wurde in den Schiffsrumpf eingebaut, die weiteren wurden an Deck<br />

montiert <strong>und</strong> von ELA endausgerüstet. Spezielle Seefenster <strong>und</strong> eine<br />

feste Verankerung sorgen für die Hochseetauglichkeit. Ein spezieller<br />

Lack mit einer Stärke von 240 my bietet optimalen Schutz vor Korrosion<br />

durch Meerwasser. Neben den Schlafräumen für 200 Seeleute<br />

sind Umkleide-, Speise- <strong>und</strong> Aufenthaltsräume sowie eine Kombüse<br />

in dem ELA-Raumsystem untergebracht. Feuerfeste Treppenhäuser,<br />

Klimaautomatik, elektronische Überwachungssysteme <strong>und</strong> Evakuierungspläne<br />

sorgen für die Sicherheit an Bord. Auch Betten, Stühle,<br />

Tische <strong>und</strong> Spinde stammen aus dem ELA-Sortiment. Im Papenburger<br />

Hafen montierte ELA in drei Monaten das komplett ausgestattete<br />

Raumsystem, das über ein Schlitten-System auf den Ponton<br />

verladen wurde. „Die Containerkonstruktion für 200 Seeleute ist<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer Komplexität <strong>und</strong> der Optimierung für die Seefahrt<br />

außerordentlich spannend für uns“, so ELA-Geschäftsführer Günter<br />

Albers. Zusätzlich zum Kerngeschäft von mobilen Räumen aller Art,<br />

wie Büro-, Wohn-, Arbeits-, Kindergarten- <strong>und</strong> Schulräumen widme<br />

sich das Unternehmen gerne außergewöhnlichen Projekten wie<br />

Transport- <strong>und</strong> Lagercontainern. www.container.de ■ Dü<br />

Das fertig ausgestattete RoRo-Schiff läuft voraussichtlich im August aus<br />

| Bilder: ELA<br />

4|<strong>2008</strong> | 65


HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

Videomanagement-Systeme sorgen für Sicherheit im Hafen <strong>und</strong> an Bord<br />

Mit wachsender Bedrohung der Berufsschifffahrt durch Terrorismus,<br />

Kriminalität <strong>und</strong> Vandalismus spielt das Thema Hafensicherheit<br />

eine immer wichtigere Rolle für Betreiber von<br />

Hafenanlagen. Videomanagement-Systeme leisten dazu einen erheblichen<br />

Beitrag. Für den nachhaltigen Schutz von Menschen, Schiffen<br />

<strong>und</strong> Hafenanlagen gilt es, entsprechend der Risikoanalysen durch autorisierte<br />

Stellen, ein individuell zugeschnittenes Schutzkonzept aus<br />

Kameras, Videomanagement <strong>und</strong> intelligenter Steuerungssoftware zu<br />

entwickeln. Die wirtschaftliche Betrachtung <strong>und</strong> eine darauf hin ausgerichtete<br />

Kostenstruktur müssen dabei immer im Fokus stehen.<br />

Die Aufgaben einer Videokontrolle von Hafenanlagen <strong>und</strong> an Bord<br />

variieren je nach Objekt. Fast immer umfasst ein individuelles Sicherheitskonzept<br />

die klassische Außenbereichssicherung mit Überwachung<br />

der Außenhaut von Gebäuden, Zaunüberwachung, Zutritts- <strong>und</strong> Zufahrtskontrolle<br />

oder Geländesicherung sowie die Innenüberwachung.<br />

Dabei spielen die Faktoren Skalierbarkeit <strong>und</strong> Integration eine zunehmend<br />

wichtige Rolle. So besteht etwa die Option, per Kameras aufgezeichnete<br />

digitalisierte Bilder in vorhandene Netzwerke einzuspeisen.<br />

Anders als bei der Innenraumüberwachung stellen im Außenbereich<br />

umweltbedingte Einfl üsse wie Dunkelheit, Nebel, Regen oder Kleintiere<br />

spezielle Herausforderung für Videoüberwachungssysteme dar.<br />

Hochleistungsfähige, modulare Videomanagementsysteme wie das<br />

DOME direct Module von SecuraConcept lassen sich dank integrierter<br />

Sensorik auf die unterschiedlichsten Überwachungsaufgaben hin<br />

ausrichten. Dazu werden Referenzkameras an besonders gefährdeten<br />

Bereichen positioniert. Je nach Bedarf lassen sich ganz unterschiedliche<br />

Kameratypen mit dem System verknüpfen, zum Beispiel mit<br />

Thermografi e-Systemen zur Observierung möglichst großer Gebiete.<br />

Über das mit integrierter Sensorik versehene Videomanagement-System<br />

werden nun die Kameraaufzeichnungen zunächst gegeneinander<br />

abgeglichen. Dann folgt die Weitergabe der Steuerungsimpulse<br />

an eine schwenkbare Dome-Kamera, welche die erfassten, präzisen<br />

Bildinformationen anhand von Algorithmen nachprüft. Lichtrefl exe<br />

<strong>und</strong> witterungsbedingte Störungen werden zuvor automatisch herausgefi<br />

ltert. Durch diese, auf Differenzabgleich basierende real-time-Analyse<br />

werden schnelle Reaktionszeiten möglich, Fehler bereits<br />

in der ersten Phase optischer Überwachung erkannt <strong>und</strong> kostenintensive<br />

Fehlalarme verhindert. Meldet der Sensor eine Differenz in dem<br />

Aktionsradius, löst das System Alarm aus – wahlweise per SMS, Mail,<br />

Sprachdurchsage, Sirene oder Aufschaltung zu einer internen oder<br />

66 |<br />

SecuraConcept<br />

trifft ISPS<br />

Die Umsetzung des gesetzlich verbindlichen li lich ch chen en<br />

„International Ship and Port Facility Security Codes“, kurz ISPS-<br />

Code, erfordert eine ganzheitliche Sicherheitskonzeption. Mit<br />

vernetzten Videoüberwachungssystemen verfügt SecuraConcept<br />

aus Hagen über eine Lösung im Rahmen solcher Konzepte.<br />

Demonstrator des SecuraConcept-Überwachungsstands<br />

auf der Boot 2007 | Bilder: SecuraConcept<br />

extern betriebenen, anerkannten Notruf- <strong>und</strong> Serviceleitstelle der Sicherheitsunternehmen<br />

sowie der Wasserschutzpolizei-Alarmzentralen.<br />

Durch die Implementierung hybrider Systeme, in denen analoge<br />

<strong>und</strong> digitale Lösungen verknüpft werden, erhält der Hafenbetreiber<br />

eine offen angelegte, skalierbare Struktur. Diese bietet Schnittstellen<br />

zu bereits bestehenden oder zu weiteren gewerkeübergreifenden Systemen<br />

wie Zutrittskontrolle, Brand- <strong>und</strong> Einbruchmeldeanlagen, Videoleitstellen,<br />

Containerchecks oder Warenverfolgung bis hin zu Betriebsdatenverwaltungen.<br />

Ein weiterer Vorteil des hybriden Systems<br />

ist der problemlose Anschluss bestehender, analoger Kameratechnik.<br />

Hierdurch stellt sich eine relativ hohe Investitionssicherheit ein –<br />

hinsichtlich des enormen Kostendrucks auch im Hafen ein wichtiger<br />

Faktor. Mit der Hybrid-Technologie verbinden sich für die Häfen vielschichtige<br />

Vorteile: Hierzu zählen unter anderem die Kontrolle von<br />

Warenfl üssen im Logistikbereich, die Containerüberwachung oder<br />

Erkennung von Kfz- <strong>und</strong> Lkw-Kennzeichen auf Hafengeländen, die<br />

Zutritts- <strong>und</strong> Zufahrtskontrolle für Personen bis hin zur Steuerung<br />

von Schranken als so genannter elektronischer Pförtner. Durch die<br />

Verknüpfung des Systems mit weiteren sicherheitsrelevanten Anlagen<br />

wird ein hohes Maß an Flexibilität <strong>und</strong> Zukunftssicherheit erreicht.<br />

Abgesehen davon garantiert eine zentrale Bildauswertung mit hoher<br />

Bildqualität nicht nur Übersichtsbilder, sondern ein präzises <strong>und</strong> vor<br />

allem gerichtlich verwertbares Objekterkennungsmaterial.<br />

Die Implementierung von Videotechnik auf Hafengeländen ist mit Blick<br />

auf den ISPS-Code eine ideale Lösung zur Verbesserung der Hafensicherheit.<br />

Die Reduzierung von Versicherungsprämien <strong>und</strong> Schadenszuzahlungen<br />

dank positiver Schadensentwicklung, die Aufdeckung von<br />

Scheinschäden durch vollständige visuelle Dokumentation, minimierte<br />

Warenverluste, verringerte Personalkosten für Kontrolle <strong>und</strong> Beweissicherung,<br />

aber auch eine erhöhe Abschreckung sind nur einige der vielen<br />

Vorteile. ■ Michael Holldack, SecuraConcept GmbH<br />

4|<strong>2008</strong>


Nina Ruge tauft<br />

Premicon Queen<br />

4|<strong>2008</strong><br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Luxus pur auf den schönsten Wasserstraßen Europas<br />

Bei schönstem Wetter <strong>und</strong> unter Beteiligung der begeisterungsfähigen Kölner sowie r<strong>und</strong> 200 geladener Gäste wurde am<br />

21. Juni im Schatten des Kölner Doms das neue Flusskreuzfahrt-Flaggschiff der Premicon AG von der Fernsehmoderatorin<br />

Nina Ruge auf den Namen „Premicon Queen“ getauft.<br />

Unter dem Motto ‚The Journey of your Life’ wird das neue Luxuskreuzfahrtschiff<br />

ab Juli <strong>2008</strong> auf Rhein, Main <strong>und</strong> Donau unterwegs<br />

sein, so Premicon Vorstand Alexander Nothegger während<br />

einer kurzen Schiffsbesichtigung: „Bis zu 104 Passagiere dürfen sich<br />

von 60 bestens geschulten Besatzungsmitgliedern r<strong>und</strong> um die Uhr<br />

verwöhnen lassen, ihre Köpfe auf edelstem Damast betten, Gaumenfreuden<br />

genießen <strong>und</strong> ein Unterhaltungsprogramm der Extraklasse erleben.<br />

Die Premicon Queen setzt in jeder Hinsicht neue Standards in der<br />

Flusskreuzfahrt!“ Die „Queen“ ist das 21. Flusskreuzfahrtschiff seiner<br />

Flotte, das als „modernster TwinCruiser der Welt ein neues Zeitalter von<br />

Luxus-Flussreisen einleiten soll“ fügt Nothegger hinzu: „24-St<strong>und</strong>en-<br />

Service, Helikopterfl üge oder Butler-Dienste, sind nur einige Besonderheiten<br />

die man bisher auf Fluss-Kreuzfahrtschiffen nicht kannte.“<br />

Der Luxusliner ist das modernste Flusskreuzfahrtschiff der Welt. Schiffbautechnisch<br />

ist es eine Weiterentwicklung der von Premicon initiierten,<br />

innovativen TwinCruiser-Baureihe, bei der Antriebs- <strong>und</strong> Passagierteil<br />

voneinander getrennt sind. Damit wird ein besonders vibrations- <strong>und</strong><br />

geräuscharmes Fahrerlebnis erzielt. Gebaut wurde das Schiff von der<br />

Rostocker Neptun Werft, die zur renommierten Papenburger Meyer<br />

Werft-Gruppe gehört. Neben der ausgefeilten <strong>Technik</strong> besticht die<br />

Premicon Queen durch ihre ausgesuchte, luxuriöse Ausstattung: Nur<br />

edelste Hölzer, feinste Teppiche, hochwertiger Marmor <strong>und</strong> feinstes Leder<br />

wurden für die geschmackvolle Inneneinrichtung verwendet. Viel<br />

Freiraum <strong>und</strong> große Glasfl ächen sorgen für tolle Aussichten <strong>und</strong> ein<br />

Gefühl der Großzügigkeit, das im Bereich der Flusskreuzschifffahrt so<br />

bisher nicht erreicht wurde.<br />

Von den bisher an Premicon gelieferten TwinCruiser-Vorbauten unterscheidet<br />

sich die 135 Meter lange, 11,4 Meter breite <strong>und</strong> 1,5 Meter<br />

Stießen nach erfolgreicher Taufe auf die Premicon Queen an<br />

(v.r.n.l): Nina Ruge, Klaus Hildebrand (Vorstand Premicon AG)<br />

<strong>und</strong> Manfred Müller-Fahrenholz (Geschäftsführer Neptun<br />

Werft) | Bild: Premicon<br />

tiefgehende „Queen“ vor allem durch das Kabinenkonzept, das ausschließlich<br />

Suiten für maximal 104 Gäste beinhaltet. Diese 52 Suiten<br />

sind unterteilt in vier Kategorien zwischen 16 <strong>und</strong> 30 qm <strong>und</strong> versehen<br />

mit verglasten Marmorbädern, W-Lan-Verbindung <strong>und</strong> digitalem High-<br />

End-Infotainment-System. Auf die vier Decks verteilen sich neben den<br />

Suiten ein Theatron, das Gourmet-Restaurant, eine Panorama-Lounge,<br />

ein Wiener Kaffee-Haus, ein Dampfschiffs-Salon <strong>und</strong> der 160 Quadratmeter<br />

große Wellness-Bereich mit Duschtempel, Whirlpool <strong>und</strong> Cardiogeräten.<br />

Neben dem großen Sonnendeck mit Liegelandschaft stehen<br />

den Passagieren auch ein Tai Chi-Bereich oder ein Putting Green zur<br />

Verfügung. Die Mahlzeiten auf dem Luxusschiff werden im vollverglasten<br />

Restaurant „Royal“ oder alternativ in der eigenen Suite serviert.<br />

Raffi nierte Speisen a la Carte aus aller Welt stehen auf dem täglichen<br />

Speiseplan. Einen frischen Kaffee oder einen gepfl egten Whisky nimmt<br />

am besten im historischen Dampfschiff-Salon, im Clubraum oder im<br />

Wiener Kaffeehaus ein. Wer auf der Suche nach körperlicher Ertüchtigung<br />

ist wird von dem speziell ausgebildetem Personal betreut <strong>und</strong><br />

kann sich zusätzlich zwischen Massagen, Akupressur oder Kneippschen<br />

Anwendungen entscheiden.<br />

Für die Landausfl üge gilt Individualität als oberstes Prinzip. Alle Ausfl<br />

üge fi nden möglichst abseits der üblichen Touristenströme in Kleingruppen<br />

mit persönlichem Reiseführer statt. Nothegger: „Wir bieten<br />

unseren Gästen etwas Besonderes. Die Ausfl ugsvorschläge reichen von<br />

der exklusiven Weinprobe bei berühmten Winzern über Wanderungen<br />

mit Bergführer bis hin zum Helikopterfl ug. Unterhaltung auf höchstem<br />

Niveau wird alternativ auch an Bord geboten: Sowohl das Bordorchester<br />

als auch internationale Gaststars bieten im Theatron jeden Abend<br />

Highlights aus Folklore, Klassik, Jazz oder Variete.“ ■ Peter Pospiech<br />

| 67


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Herkules XVI nun stärkstes Schubschiff auf dem Rhein<br />

IMPERIAL investiert in<br />

Schubfl otte<br />

IMPERIAL <strong>Schiffahrt</strong> GmbH aus Duisburg hat Anfang diese Jahres in der Rekordzeit von 18 Wochen das 35 Jahre alte Schubboot<br />

Herkules XVI auf der niederländischen Scheepswerf Kooiman in Zwijndrecht vollständig entkernt <strong>und</strong> neu ausgebaut.<br />

68 |<br />

Nach der Entkernung blieb nur das leere Kasko übrig. Ein<br />

neuer Antriebsstrang mit drei 16-Zylinder CAT-Hauptmaschinen,<br />

Getriebe, Propeller <strong>und</strong> Düsen, Ruderanlage, die<br />

Bordgeneratoren, neue Wohnräume, die komplette Elektrik <strong>und</strong><br />

nautische Ausrüstung wurden eingebaut. Die Ausführung des weit<br />

reichenden Modernisierungsprogramm erfolgte zum größten Teil in<br />

der Schiffbauhalle der Scheepswerf Kooiman, Lieferung <strong>und</strong> Einbau<br />

der Antriebsanlagen erledigte Doldermann, die neuen van de<br />

Giessen Düsen <strong>und</strong> 5-fl ügeligen Propeller lieferte Promarin. Die<br />

drei Caterpillar 3516C ACERT Dieselmotoren leisten jeweils 1.491<br />

kW bei 1.600/min <strong>und</strong> erfüllen die ZKR Stufe II. ACERT (Advanced<br />

Combustion Emission Reduction Technology) ist eine Kombination<br />

unterschiedlicher emissionsreduzierender Komponenten.<br />

Das elektronische Motormanagement-System ADEM 3 bildet in<br />

4|<strong>2008</strong>


Einer der drei 2000 PS Caterpillar Dieselmotoren<br />

mit angefl anschtem Reintjes-Getriebe<br />

Blick auf den hochmodernen Einmann-Steuerstand<br />

| Bilder: Pospiech<br />

Verbindung mit ACERT ein Selbstdiagnose- <strong>und</strong> Überwachungssystem,<br />

das über die Steuerung der Einspritzung Kraftstoffverbrauch<br />

<strong>und</strong> Schadstoffausstoß minimiert. Die niederländische<br />

Cat-Vertretung Doldermann, lieferte <strong>und</strong> baute die Motoren <strong>und</strong><br />

die Reintjes Wende-Untersetzungsgetriebe ein. Die Bordstromversorgung<br />

erfolgt über zwei Deutz Diesel BF6M1013E mit je 128 kW<br />

<strong>und</strong> zwei LeroySomer-Generatoren, die je 135 kVA abgeben. Die im<br />

24 h Schichtbetrieb fahrende Sieben-Mann-Besatzung ist künftig<br />

in Einzel-Kabinen mit dem Komfort eines Mehrsterne-Hotels untergebracht.<br />

„Wir wollen unseren Besatzungen alle Annehmlichkeiten<br />

während ihres Dienstes an Bord ermöglichen“, erläutert Jürgen Sabotinski,<br />

Leiter der schiffstechnischen Abteilung bei IMPERIAL, die<br />

soziale Komponente der Reederei. Dabei waren die gültigen Brand-,<br />

Sicherheits- <strong>und</strong> Lärmschutzverordnungen zu beachten. Eine weitere<br />

Komforterhöhung war die Lieferung einer zentralen Klimaanlage<br />

mit „SplitUnits“-Steuerung durch die niederländischen Firma Windex<br />

Engineering BV aus Hardinxveld, die außentemperaturabhängig<br />

sowohl kühlen als auch heizen kann. Zur weiteren Unterstützung<br />

der Klimatisierung wurde das gesamte Schiff mit neuen RAFA Isolierglasfenstern<br />

versehen. Neben der gesamten Elektrik wurde auch<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Einer der beiden 128 kW DEUTZ Motoren mit<br />

LeroySomer-Generator<br />

die nautische Einrichtung auf den neuesten Stand gebracht. Der<br />

moderne Einmann-Steuerstand wurde von der Technischen Inspektion<br />

der Imperial <strong>Schiffahrt</strong> entworfen <strong>und</strong> von den Spezialisten der<br />

Werft ausgeführt. Dabei wurden zwei neue Alphatron Radargeräte<br />

vom Typ Color River Radar JMA 609 <strong>und</strong> dem Radarpilot 720 Grad<br />

sowie zwei neue Radarscanner, Funk- <strong>und</strong> Antennenanlagen, diverse<br />

Signaleinrichtungen <strong>und</strong> Instrumente eingebaut.<br />

Die Probefahrten zeigten ein deutlich verbessertes Laufruheverhalten,<br />

das auf den Einbau der elastisch gelagerten Hauptmaschinen,<br />

der neuen Propeller, Düsen <strong>und</strong> die schiffbaulichen Änderungen an<br />

der Ruderanlage zurückzuführen ist <strong>und</strong> zu einem erhöhten Wohnkomfort<br />

für die Besatzung beiträgt. Auch das Manövrierverhalten<br />

<strong>und</strong> die erreichte Geschwindigkeit übertraf bei weitem die Erwartungen<br />

der Reederei. Jürgen Sabotinski zeigt sich denn beim Abschluss<br />

der Projektes zufrieden: „Aufgr<strong>und</strong> unserer Erfahrung können<br />

wir sagen, dass der Umbau bei der Scheepswerf Kooiman sehr<br />

gut verlaufen ist. Es hat alles wie am Schnürchen geklappt <strong>und</strong> der<br />

Zeitplan wurde von der Werft exakt eingehalten. Wie geplant, wurde<br />

das Schiff am 23. Mai an uns übergeben. Die Zusammenarbeit<br />

aller beteiligten Firmen war hervorragend!“ ■ Peter Pospiech<br />

| 69


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

7. Neubau der Stern <strong>und</strong> Kreisschiffahrt GmbH in Dienst gestellt<br />

MS PERGAMON für Berlin<br />

Am 17. April erfolgte die Übergabe des vierten AquaCabrios<br />

der Schiffswerft Bolle GmbH Derben an die Stern<br />

<strong>und</strong> Kreisschiffahrt GmbH in Berlin. MS PERGAMON<br />

ist das 31. Schiff der Flotte <strong>und</strong> der 7. Neubau seit der<br />

vollständigen Integration der Reederei in die Hegemann-<br />

Gruppe 1999, die damit erneut ihr starkes Engagement<br />

in Berlin <strong>und</strong> den neuen B<strong>und</strong>esländern unter Beweis<br />

stellt.<br />

Nach nur 23 Wochen Bauzeit konnte Taufpatin Simone Romanski,<br />

Gattin des Direktors der Berliner Volksbank, MS PERGAMON<br />

in Dienst stellen. Die feierliche Schiffstaufe fand im Treptower<br />

Hafen, dem Hauptsitz der Stern <strong>und</strong> Kreisschiffahrt, statt. Der Neubau<br />

gehört zu den technisch modernsten, emissionsärmsten <strong>und</strong> attraktivsten<br />

Fahrgastschiffen in Berlin – für die Stern & Kreis Geschäftsführer<br />

Jürgen Loch <strong>und</strong> Horst Meier ein klares Zeichen, das der Marktführer<br />

im Berliner Wassertouristikmarkt auch bei <strong>Technik</strong> <strong>und</strong> Innovation<br />

stets die Nase vorn hat. Mit diesem Neubau reagiert die STERN UND<br />

KREISSCHIFFAHRT GMBH auf die stark ansteigende Nachfrage auf allen<br />

Touren in der Berliner Innenstadt, denn im Jahr 2007 haben über<br />

1 Mio. Gäste mit Schiffen die Sehenswürdigkeiten der Stadt ‚erfahren’.<br />

MS PERGAMON bietet für den Einsatz im Linienverkehr <strong>und</strong> Charterverkehr<br />

bis zu 120 Fahrgästen Platz. Eine Länge von 26,70 m <strong>und</strong><br />

Breite von 5,10 m bei 2.85 m Fixpunkthöhe <strong>und</strong> 0,85 m Tiefgang<br />

sowie maximale 15 km/h Fahrgeschwindigkeit ermöglichen sowohl<br />

den Einsatz als Ausfl ugsschiff im Berliner Umland als auch innerstädtische<br />

Stadtr<strong>und</strong>fahrten auf den schmalen Berliner Gewässern,<br />

wie Kupfergraben <strong>und</strong> Landwehrkanal, mit niedrigen Brückendurchfahrten.<br />

Durch die elektrisch verschiebbaren Cabrioteile sind diese<br />

Plätze gleichzeitig Innen- <strong>und</strong> Außenplätze.<br />

70 |<br />

Taufpatin Simone Romanski, Gattin des Direktors der Berliner Volksbank <strong>und</strong> den<br />

Stern & Kreis Geschäftsführern Jürgen Loch (2. v. l.) <strong>und</strong> Horst Meier (r.)<br />

Das Schiff verfügt über eine Klimaanlage, eine komplette Küche mit<br />

Konvektomat, Kühlzelle <strong>und</strong> Buffetbereich sowie über ein behindertengerechtes<br />

WC. Der im Vorschiff befi ndliche ergonomische Steuerstand<br />

ist mit allen modernen Navigationsinstrumenten sowie einer<br />

elektrohydraulischen Ruderanlage <strong>und</strong> einem elektrischen Bugstrahlruder<br />

ausgestattet. Die im Achterschiff befi ndliche Hauptmaschine<br />

IVECO-aifo-marine NEF 280 bringt ihre 160 kW Leistung über ein<br />

Wendegetriebe <strong>und</strong> Propellerwellenanlage ins Wasser. Die Emissionen<br />

der abgasoptimierten Maschinen neuester Generation unterschreiten<br />

die derzeitige EU-Norm um 30% <strong>und</strong> wurden deshalb vom<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsministerium gefördert.<br />

Laut Bernd Grondke, Technischer Leiter der Stern <strong>und</strong> Kreis, ist der<br />

Schiffskörper „wasserschnittiger“ als bei den Schwesternschiffen<br />

MS Stern <strong>und</strong> MS Kreis. Neu ist auch das für eine Beschattung zur<br />

Verfügung stehende, an den Seiten offene, 3. verschiebbare Cabrioteil.<br />

Die Glasabtrennung des Steuerstands soll auch bei den anderen<br />

4|<strong>2008</strong>


Das Deck ist in 3 Sektionen verschiebbar | Bilder: Herms-Ricken<br />

AquaCabrios der Berliner Reederei nachgerüstet werden. Zahlreiche<br />

Anregungen der Experten der Stern <strong>und</strong> Kreisschifffahrt sind in diese<br />

erneut verbesserte Version des Schiffstyps AquaCabrio eingefl ossen.<br />

Die Schiffswerft Bolle in Neuderben hat seit den ersten Planungen<br />

2003/2004 nunmehr acht AquaCabrios gebaut, die in deutschen Städten<br />

unterwegs sind. Allein vier gehören der Stern <strong>und</strong> Kreisschiffahrt.<br />

Zwei weitere kommen <strong>2008</strong> nach Berlin.<br />

■ Stephanie Herms-Ricken | Dü<br />

Der IVECO Hauptantriebsmotor leistet 160 kW<br />

4|<strong>2008</strong><br />

| 13


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Um neue Wege zu gehen oder verschlossene Tore zu öffnen,<br />

braucht man nicht nur ein gutes Team, sondern auch Partner<br />

auf die zu 100 % Verlass ist. Ulf Golka, Geschäftsführer<br />

der Berliner Märkischen Bunker <strong>und</strong> Service GmbH & Co KG (MBS),<br />

weiß wovon er spricht. Die gute Zusammenarbeit mit der Berliner<br />

Filiale der Bank für <strong>Schiffahrt</strong> (BfS) begann bereits in den Jahren<br />

MBS Berlin modernisiert Schubschiffe mit<br />

innovativen technischen Konzepten<br />

SCHUBEXPRESS 10 für<br />

Container in Hamburg<br />

Geschäftsführer Ulf Golka vor Bunkerboot, Materiallager <strong>und</strong> Schwimmdock der MBS in Berlin<br />

Die MBS Berlin überzeugt mit kostengünstigen<br />

Lösungen bei der Modernisierung von Binnenschiffen.<br />

Ende April wurde das 750 PS Kanalschubschiff<br />

SCHUBEXPRESS 10 an die Schub- <strong>und</strong> Schleppreederei<br />

Ulf Golka für den Einsatz im Containerumschlag<br />

im Hamburger Hafen übergeben. Erheblichen Anteil<br />

am Erfolg der Modernisierung hatte die Bank für<br />

<strong>Schiffahrt</strong>.<br />

72 |<br />

2006/2007 <strong>und</strong> wurde durch neue Finanzierungsmöglichkeiten<br />

für die Modernisierung eines Kanalschubschiffes gestärkt. Michael<br />

Maurer, Berliner Niederlassungsleiter der BfS, Filiale der Ostfriesischen<br />

Volksbank eG Leer, war bewusst, dass ein über 10 Jahre<br />

ungenutztes Schubboot nur mit vereinten Kräften auf Vordermann<br />

gebracht werden kann.<br />

Nach der Finanzierungszusage der BfS gingen die Schiffstechnikexperten<br />

der seit 1992 an der Treptower Spree ansässigen MBS ab September<br />

2007 ans Werk. Gekonnt wurde das alte Kanalschubschiff<br />

komplett vor Ort entkernt <strong>und</strong> erhielt neben der neuen D16C-AMH<br />

Hauptmaschine von Volvo Penta mit 750 PS <strong>und</strong> den zwei HATZ-<br />

Hilfsdieseln mit jeweils 37 kVA, eine neue Ruder-, Wellen- <strong>und</strong> Propelleranlage.<br />

Der gut überschaubare Einmannfahrstand sowie die<br />

nautische <strong>und</strong> elektrische Ausrüstung wurde von den Elektronik<br />

<strong>und</strong> Elektrikexperten der Berliner Mohrs+Hoppe GmbH unter Verwendung<br />

modernster <strong>Technik</strong> realisiert. Auf dem nun in den Un-<br />

4|<strong>2008</strong>


Zwei gekapselte HATZ-Hilfsdieseln mit jeweils 37 kVA sorgen für lärmarme<br />

Stromversorgung auch bei Ruhezeiten<br />

ternehmensfarben Blau-Gelb glänzenden Schubboot befi nden sich<br />

drei modernisierte Aufenthalts-Schlafräume, eine neu eingebaute<br />

offen gehaltene Küche mit Essecke der Firma Introtec-Küchenstu-<br />

Der kompakt bauende VOLVO PENTA Hauptantrieb<br />

mit 750 PS | Bilder: Herms-Ricken<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Das Steuerpult von Mohrs & Hoppe im modernen<br />

Einmannfahrstand<br />

dio aus Henningsdorf <strong>und</strong> ein Bad-WC-Raum mit Dusche. Das im<br />

Jahr 1984 bei der VEB Yachtwerft Berlin-Wendenschloß gebaute<br />

Schubschiff vom Typ 82 trägt seit dem 25. April den stolzen Namen<br />

SCHUBEXPRESS 10 <strong>und</strong> ist europaweit einsetzbar. Vorerst leistet es<br />

seinen Dienst im Hamburger Hafen beim Umschlag von Containern.<br />

Die drei Tanks mit 11.000 Liter Diesel, 2.000 Liter Trinkwasser <strong>und</strong><br />

den 1.500 Liter Abwasser sorgen dabei für genügend Durchhaltevermögen<br />

im Dauereinsatz des Schubers im Containerverkehr.<br />

SS SCHUBEXPRESS 10 am Ausrüstungskai der MBS im Rummelsburger See in<br />

Berlin | Bilder: Herms-Ricken<br />

Mit einem Schwimmdock für Unterwasserreparaturen, mit Reparatur-<br />

<strong>und</strong> Betankungsservice ist die MBS seit nunmehr 16 Jahren<br />

verlässlicher Partner der Binnenschifffahrt zwischen Elbe <strong>und</strong> Oder.<br />

Andreas Hoppe <strong>und</strong> Detlef Mohrs in ihrer Berliner<br />

Werkstatt | Bild: Guddat<br />

Unter anderem ist sie Auftragnehmer der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

für die Entsorgung von Bilgenwasser auf den Gewässern<br />

1. Ordnung im Land Berlin. Mit dem innovativen Umbaukonzept<br />

des SCHUBEXPRESS 10 zeigt die MBS wieder einmal, dass durch ein<br />

perfekt eingespieltes Team, der Ausführung aller Gewerke vor Ort <strong>und</strong><br />

die Kooperation mit verlässlichen Partnern kostengüns-tige Lösungen<br />

bei Schiffsmodernisierungen gef<strong>und</strong>en werden können.<br />

■ Stephanie Herms-Ricken | Dü<br />

| 73


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Historisch gehaltenes<br />

Fahrgastschiff knüpft an<br />

130-jährige Tradition an<br />

MS AUGSBURG ist „zurück“<br />

auf dem Ammersee<br />

74 |<br />

Am 30. April taufte Helma Huber, Gattin des bayerischen<br />

Finanzministers Erwin Huber, die auf der Lux-<br />

Werft gebaute MS AUGSBURG. Als drittes Fahrgastschiff<br />

der Bayerischen Seenschifffahrt GmbH auf dem Ammersee<br />

ist dies der vorläufi ge Abschluss der Flottenmodernisierung<br />

auf dem drittgrößten See im Freistaat.<br />

Schon einmal kreuzte ein gleichnamiges Schiff auf dem Ammersee:<br />

Der 1893 unter dem Namen GISELA gebaute Schaufelrad-Salondampfer<br />

beförderte bis zu 600 Passagiere über das Gewässer,<br />

das für die Augsburger <strong>und</strong> Münchener Stadtbevölkerung als beliebtes<br />

Naherholungsgebiet gilt. Doch als Namensgeberin des Schiffes galt die<br />

österreichische Kaisertochter <strong>und</strong> Gemahlin des Prinzen Leopold von<br />

Bayern in der kurzen Herrschaftszeit der Arbeiter- <strong>und</strong> Soldatenräte<br />

nach dem ersten Weltkrieg als nicht tragbar: Aus GISELA wurde AUGS-<br />

BURG. An die Tradition der von 1919 bis 1963 auf dem See verkehrenden<br />

AUGSBURG wollte das Bayerische-Seenschifffahrts-Team um<br />

Die historische Optik des Salons bestimmen Birnenholz <strong>und</strong> ein Riemenboden<br />

in Walnuss | Bild: Auer<br />

4|<strong>2008</strong>


Kapitän Norbert Spengler <strong>und</strong> Erwin Huber: „Nun ist die Schifffahrt Ammersee<br />

für die Zukunft bestens aufgestellt.“ | Bilder: Guddat<br />

Geschäftsführer Walter Stürzl anknüpfen. Deshalb erhielt die Mondorfer<br />

Lux-Werft in Niederkassel bei Bonn den Auftrag, beim Bau des<br />

Schiffes historisch-klassische Elemente mit moderner <strong>Technik</strong> <strong>und</strong> aktuellen<br />

Sicherheitsanforderungen zu verknüpfen. Für den zeitgemäßen<br />

Fahrgastkomfort im Innenausbau beauftragte Stürzl die Firma Auer aus<br />

Innsbruck, die schon in den Jahren 2002 <strong>und</strong> 2006 die beiden Ammersee-Raddampfer<br />

HERRSCHING <strong>und</strong> DIESSEN ausgebaut hatte. Die im<br />

Stil der vorletzten Jahrh<strong>und</strong>ertwende gehaltene AUGSBURG ist familiengerecht<br />

ausgebaut <strong>und</strong> verfügt unter anderem über ein teilweise<br />

überdachtes Freideck, ein behindertengerechtes WC, eine funktionelle<br />

Bordküche <strong>und</strong> Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme. Auf technischer<br />

Seite ist das Schiff mit zwei Volvo-Penta-Dieselmotoren mit je 182 kW<br />

Leistung ausgestattet. Die Motoren fallen mit Emissionsgrenzwerten<br />

nach ZKR-II auch unter das Förderprogramm der B<strong>und</strong>esregierung.<br />

Der bei der Einweihung anwesende bayerische Finanzminister Erwin<br />

Huber war von dem Täufl ing seiner Frau ganz angetan. „Die Schiffe<br />

selbst müssen eine Attraktion sein, ein Erlebnis bieten <strong>und</strong> Emotionen<br />

wecken“, so Huber. „Jetzt haben die vielen Augsburger Ausfl ügler<br />

wieder ‚ihr’ Schiff auf dem Ammersee.“ Mit über 270.000 Fahrgästen<br />

konnte sich die zur Bayerischen Seenschifffahrt gehörende Schifffahrt<br />

Ammersee im Jahr 2007 über die höchsten Fahrgastzahlen seit Ihrer<br />

Gründung freuen. Seit 1998 hat die Bayerische Seenschifffahrt r<strong>und</strong><br />

20 Mio. EUR in die Modernisierung ihrer Flotte investiert. Die neue<br />

AUGSBURG soll sowohl im Linienverkehr als auch für Sonder- <strong>und</strong><br />

Charterfahrten eingesetzt werden. ■ Christian Grohmann<br />

Schiffsdaten MS AUGSBURG<br />

Länge / Breite / Tiefgang 36 x 7,50 x 1,25 m<br />

Passagiere gesamt / Innenraum 300 / 110<br />

Hauptantrieb 2x Volvo-Penta D7-CTA (je 182 kW)<br />

Generator Deutz 2BF 4M 1013e (85 kW)<br />

Antrieb Fünffl ügeliger Propeller, Promarin<br />

Manövrierhilfe / Notantrieb Bugstrahlruder, Schottel<br />

Arbeitsplatz des Schiffsführers. Im Regelbetrieb fährt die AUGSBURG mit<br />

zwei Besatzungsmitgliedern<br />

4|<strong>2008</strong><br />

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Die Volvo Penta Baureihen D9, D12 <strong>und</strong> D16. Gebaut nach der neuesten<br />

Dieseltechnologie liefern sie, was Profis an Bord benötigen: Leistung <strong>und</strong> Zuverlässigkeit.<br />

Gewartet durch Volvo Penta – mit unserem gut ausgebildeten Service<br />

<strong>und</strong> Erstazteilnetz in mehr als 100 Ländern – weltweit.<br />

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Diese Motoren sind förderungfähig im Sinne der Verordnung (EG)<br />

Nr. 1998/2006, da der Partikelausstoss unter 0,2 g/kW liegt!<br />

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Antrieb 221-368 kW 220-526 kW 368-552 kW<br />

Bordstromerzeugung 136-250 kWe 248-350 kWe 332-477 kWe<br />

| 13


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Die ARKONA im Arbeitseinsatz | Bilder: Pospiech<br />

Geringer Kraftstoff- <strong>und</strong><br />

Schmier-ölverbrauch werden<br />

wichtiger<br />

SSS ARKONA fährt DEUTZ<br />

Ende 2001 entschloss sich der Schiffseigner Peter Szkorupa aus<br />

Torgelow, seine beiden Kraftstoff fressenden SKL-Motoren,<br />

Typ 6NVD 26 A3, mit je 295 kW bei 1.000/min, gegen moderne<br />

Antriebsmotoren mit geringerem Verbrauch auszutauschen. Anfang<br />

2002 konnte Szkorupa sein Stromschubschiff ARKONA mit neuen<br />

Antriebsmotoren <strong>und</strong> Bordgenerator in Betrieb setzen. Zum Einbau<br />

kamen zwei Deutz-Motoren vom Typ BF8M1015MC mit je 336 kW<br />

bei 1.800/min. Geliefert <strong>und</strong> eingebaut wurden die Motoren durch<br />

den in Norderstedt ansässigen Vertragshändler der DEUTZ AG, IBH<br />

(Ingenieurbüro Harm).<br />

Bei der Baureihe 1015M handelt es sich um sehr kurz bauende, äußerst<br />

kompakte Motoren in 90 Grad V-Konfi guration mit sechs <strong>und</strong><br />

acht Zylindern. Ihr Hubraum wird mit 2,0 Liter pro Zylinder angegeben.<br />

Für den Einsatz als Hauptantrieb deckt der 1015 einen Leistungsbereich<br />

von r<strong>und</strong> 200 bis 447 kW bei Drehzahlen von 1.500 bis<br />

2.100/min ab. Wird die Baureihe 1015 als Antrieb für Bordaggregate<br />

eingesetzt, stehen Leistungen von 195 bis 413 kW, bei Drehzahlen<br />

von 1.500 <strong>und</strong> 1.800/min, zur Verfügung. Abgassammelrohre <strong>und</strong><br />

Turbolader sind bei diesen Motoren wassergekühlt. Schiffshauptantriebe<br />

erhalten einen mechanischen, Antriebe von Bordaggregaten<br />

einen elektronischen Drehzahlregler. Diese kompakten V-Motoren,<br />

76 |<br />

Tagesausfl ugsschiff<br />

Galerie-Salonschiff<br />

Länge: 46 m | Breite: 10,5 m |<br />

Tiefgang: 1,3 m | Höhe: 7,3 m<br />

Baujahr: 1989 | Lux-Werft,<br />

Niederkassel-Mondorf<br />

Plätze innen: 370 in einem Raum,<br />

Plätze außen: 250, zugelassen:<br />

600 | Ebenerdiger Einstieg, Behinderten-WC,<br />

Thermopenverglast,<br />

Belüftungsheizung | Jährliche<br />

Renovierungs-/ Erneuerungsarbeiten<br />

der Einrichtung <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> |<br />

Verkauf Ende 2009<br />

Weitere Informationen: Tel: 0171/ 743 2222<br />

DEUTZ Dieselmotoren erfreuen sich traditionell<br />

in der Binnenschifffahrt großer<br />

Beliebtheit. Auch nach dem Ausstieg<br />

aus dem Marinegeschäft verfügt die<br />

Kölner Traditionsschmiede über moderne<br />

Dieselmotoren, die auch neuesten<br />

Anforderungen der ZKR entsprechen.<br />

Dass die Motoren in Bezug auf Langlebigkeit<br />

<strong>und</strong> günstigen Verbrauch<br />

keine Wünsche offen lassen zeigt unser<br />

Erfahrungsbericht von SSS ARKONA.<br />

4|<strong>2008</strong>


Einer der beiden Hauptmotoren der SSS ARKONA in 8-Zyl. V-Konfi guration,<br />

somit sehr kurz <strong>und</strong> Platz sparend mit je 336 kW bei 1.800/min<br />

mit Zahnradantrieben für verschiedene Zwecke über den Räderkasten,<br />

bieten vielfältige Einbauvorteile. Niedrige Kraftstoff- <strong>und</strong><br />

Schmierölverbräuche sorgen für erfreulich günstige Betriebskosten.<br />

Die genannten DEUTZ-Motoren sind von allen führenden Klassifi zierungsgesellschaften<br />

zertifi ziert. Ebenso haben sie die Zertifi zierungen<br />

der International Maritime Organization, IMO, Rheinschiffsuntersuchungsordnung<br />

(RheinSchUO) <strong>und</strong> der US-amerikanischen Umweltbehörde<br />

EPA II. In Verbindung mit ihrer Klassifi zierbarkeit weisen die<br />

DEUTZ’er Schiffsmotoren eine klassegerechte Ausführung auf, wozu<br />

unter anderem auch doppelwandige Einspritzleitungen gehören. Von<br />

besonderer Bedeutung ist, dass die DEUTZ’er Schiffsmotoren die EU-<br />

Abgasgesetzgebungen für die Binnenschifffahrt (RL 2004/26 EG) <strong>und</strong><br />

der ZKR, die ab dem 01.07.2007 ihre Gültigkeit haben, erfüllen. Die<br />

auf der SSS ARKONA eingebauten Motoren sind in Kielkühlungsausführung<br />

eingebaut worden. Daneben sind die Motoren auch mit<br />

einem angebauten Wärmetauscher verfügbar.<br />

Als Bordstromaggregat ist auf der SSS ARKONA ein Deutz-Motor aus<br />

der Baureihe 1011F eingebaut. Das besondere an diesem Motor ist die<br />

so genannte „Whisper“-Ausführung: eine Schallschutzkapsel von Deutz<br />

entwickelt <strong>und</strong> in verschiedenen Applikationen eingebaut sorgt für leisen<br />

Lauf im Hafenbetrieb. „Das ist das Beste was Deutz je entwickelt<br />

hat“ schwärmt Peter Szkorupa, „das Aggregat läuft nun schon seit r<strong>und</strong><br />

36.000 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> hat mich noch nicht eine einzige Minute im Stich<br />

gelassen!“ „Auch mit den Hauptmaschinen bin ich sehr zufrieden - ist<br />

überhaupt kein Vergleich zu den störanfälligen SKL-Motoren. Über<br />

16.000 St<strong>und</strong>en laufen die Motoren zu meiner vollsten Zufriedenheit.<br />

Die niedrigen Kraftstoff- <strong>und</strong> Ölverbräuche sind besonders zu erwähnen.<br />

Und wenn ich mal wider erwarten etwas benötige, sind die Jungs<br />

von IBH sofort zur Stelle“, lobt Szkorupa seinen Servicepartner <strong>und</strong> dessen<br />

Lieferanten. ■ Peter Pospiech<br />

4|<strong>2008</strong><br />

GL Academy:<br />

Seminar für die Binnenschifffahrt<br />

Die vielfältigen <strong>und</strong> umfangreichen nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Vorschriften für die Binnenschifffahrt wurden in einem 1-Tagesseminar<br />

am 21. Mai <strong>2008</strong> durch die GL-Academy in Duisburg’s „Schifferbörse“<br />

einem hoch qualifi zierten Teilnehmerkreis aus der Schifffahrt<br />

<strong>und</strong> verwandten Berufen vorgetragen. Das Seminar vermittelte Basiswissen<br />

über das System der technischen Vorschriften in der Binnenschifffahrt.<br />

Nach einer Einführung in das System der Vorschriften<br />

wurden deren Struktur, Inhalt <strong>und</strong> Anwendung wichtiger Vorschriften<br />

im Detail erklärt. Die überarbeiteten Vorschriften der RheinSchUO,<br />

ADNR, EG-Richtlinien <strong>und</strong> der BinSchUO wurden erklärt.<br />

Anhand von Fallbeispielen konnten sich die Teilnehmer durch den<br />

Dschungel der Vorschriften arbeiten <strong>und</strong> diskutierten danach die Ergebnisse.<br />

Die bisherige BinSchUO wird mit Beginn des Jahres 2009<br />

durch die BinFaUO ersetzt. Auch die bisher gültige EG-Richtlinie<br />

82/714/EWG (regelt den Bau <strong>und</strong> die Ausrüstung von Binnenschiffen)<br />

wurde komplett überarbeitet <strong>und</strong> ist seit Anfang <strong>2008</strong> durch<br />

die neue Richtlinie <strong>2008</strong>/87/EG gültig auf allen Binnenwasserstrassen<br />

der EU. Bis Ende <strong>2008</strong> muss diese Richtlinie noch in nationales<br />

Recht umgewandelt werden.<br />

Ebenso die ADNR (Verordnung über die Beförderung gefährlicher<br />

Güter auf dem Rhein), herausgegeben durch die ZKR, muss durch<br />

Gesetz des jeweiligen Mitgliedsstaates in Kraft gesetzt werden. Die<br />

ADNR gilt auf dem Rhein <strong>und</strong> der Geltungsbereich ist durch die<br />

GGVBinSch (Gefahrgut-Verordnung-Binnenschifffahrt) auf alle<br />

deutschen B<strong>und</strong>eswasserstraßen ausgeweitet worden. Die überarbeiteten<br />

Vorschriften des GL für die Binnenschiffe, in 2006 herausgegeben,<br />

wurden diskutiert. Es ist dies eine völlig überarbeitete<br />

Version, die an moderne Konstruktionen in der Binnenschifffahrt<br />

angepasst wurde, wobei die Forderungen aus der RheinSchUO, der<br />

ADNR sowie der ADN berücksichtigt wurden.<br />

Das Seminar ist allen interessierten aus der Branche zu empfehlen<br />

um zumindest einen Überblick der vielfältigen Vorschriften <strong>und</strong> Regelungen<br />

zu erhalten. ■ Peter Pospiech<br />

| Bild: Schröder<br />

| 77


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Neue Autofähre verstärkt Verbindung Bingen – Rüdesheim<br />

Fähre RHEINTAL<br />

in Dienst gestellt<br />

Die Fährfl otte am Mittelrhein wächst: Anfang Juni überführte die Lux-Werft die Autofähre RHEINTAL an ihren Einsatzort<br />

nach Bingen. Der 600 Passagiere oder bis zu 42 Autos fassende Neubau gehört zu den größten Fährschiffen<br />

auf dem Rhein <strong>und</strong> ist mit mehreren technischen Neuerungen ausgestattet.<br />

78 |<br />

Funktionell, robust <strong>und</strong> schlicht wollte die Bingen-Rüdesheimer<br />

Fähr- <strong>und</strong> <strong>Schiffahrt</strong>sgesellschaft e.G. die neue Autofähre haben.<br />

Doch die Lux-Werft <strong>und</strong> <strong>Schiffahrt</strong> GmbH aus Mondorf bei<br />

Bonn konnte sich nicht mit allen Vorgaben des Auftraggebers anfre<strong>und</strong>en.<br />

„Qualitativ hochwertigen Schiffbau <strong>und</strong> alltagstaugliche<br />

<strong>Technik</strong> zu liefern ist für uns kein Problem“, stellt Lux-Geschäftsführer<br />

Elmar Miebach fest. „Aber gewöhnlich aussehende Schiffe<br />

bauen, das mögen wir einfach nicht.“ Deshalb hebt sich die RHEIN-<br />

TAL trotz fest defi niertem Budget deutlich von den anderen Fähren<br />

ab, optisches Sahnehäubchen bilden zwei Design-Schornsteine aus<br />

Edelstahl. Auch Kurt Hartmann, Vorstand der Bingen-Rüdesheimer,<br />

ist von der Leistung der Werft angetan. „Die RHEINTAL ist das fünfte<br />

Schiff, das wir bei der Lux-Werft gebaut haben“, fasst Hartmann<br />

zusammen. „Mit allen Schiffen <strong>und</strong> auch mit der K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

sind wir richtig zufrieden.“<br />

4|<strong>2008</strong>


Schiffsdaten RHEINTAL<br />

Länge / Breite 58,40 x 17,2 m<br />

Tiefgang leer / beladen 0,95 / 1,25 m<br />

Masse 320 t<br />

Tragfähigkeit / Achslast 200 t / 20 t<br />

Kapazität max. 42 PKW / max. 600 Pers.<br />

Hauptantrieb 4x MAN 2876 LE 406, 180 kW (gedrosselt)<br />

Antrieb 4x Voith-Schneider VSP 10<br />

Bordstromaggregate 2x Deutz D 2009 , 18 kW<br />

Die speziellen Anforderungen des Auftraggebers hat die Lux-Werft<br />

erfüllt. Beispielsweise sind Fahrzeug- <strong>und</strong> Personenbereich nicht<br />

nur an Deck, sondern auch im Rampenbereich baulich getrennt.<br />

Um die Rampen auch bei Nebel zielsicher an die Landestelle zu<br />

bringen, sind diese im Kartenprofi l des Radarpilots markiert. Vier<br />

Voith-Schneider-Propeller, die von je einem auf 180 kW gedrosselten<br />

MAN-Motor angetrieben werden, sorgen nicht nur für Vorschub.<br />

„Diesen Schiffsantrieb haben wir zum ersten Mal eingebaut“,<br />

so Miebach. „Mit den vier Antriebseinheiten erreicht die Fähre eine<br />

ungeahnte Manövrierfähigkeit. Zudem darf sie schon ab zwei einsatzfähigen<br />

Motoren verkehren. Defekte Antriebsteile lassen sich so<br />

im laufenden Fährbetrieb recht unkompliziert reparieren.“<br />

Anders als die zukünftige Wartung war die sechsmonatige Bauphase<br />

der von Lux selbst konstruierten RHEINTAL nicht immer unkompliziert:<br />

Für die größte jemals auf der Werft gebaute Fähre war die<br />

Schiffsbauhalle einfach zu schmal. Deshalb entschied das Lux-Team,<br />

die Fähre in zwei Längssektionen bauen. „Trotzdem mussten wir die<br />

Halle mit einem Zelt verlängern“, ergänzt Miebach. Erst draußen auf<br />

der Helling wurden die beiden Teile zusammengefügt.<br />

Zusammen mit drei weiteren Auto- sowie einer Personenfähre soll<br />

die RHEINTAL den fl ussquerenden Verkehr in der UNESCO-Weltkulturerbelandschaft<br />

bewältigen, in der zwischen Koblenz <strong>und</strong> Wiesbaden<br />

keine Brücke über den Rhein führt. Fährbetreiber <strong>und</strong> Landschaftsschützern<br />

zufolge soll das auch so bleiben, denn gemeinsam<br />

könnten alle vier Fähren eine Beförderungskapazität von bis zu 420<br />

Pkw pro St<strong>und</strong>e erreichen. Im Regelbetrieb verkehrt die RHEINTAL<br />

gemeinsam aber mit jeweils nur einer der anderen Autofähren.<br />

■ Christian Grohmann<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Der nichtbrennbare Innausbau der Fähre wurde nach den neuen<br />

Vorschriften der ZKR ausgeführt | Bild: Guddat<br />

Der Einsatz von Voith-Schneider-Propellern ist ein Novum für die Lux-<br />

Werft. Nicht aber für die Bingen-Rüdesheimer, deren Fähren inzwischen<br />

alle mit dem System ausgerüstet sind | Bild: Grohmann<br />

Eine der vier MAN-Antriebsmaschinen mit 180 kW | Bild: Guddat<br />

| 79


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

80 |<br />

Schiffsdieseltechnik Kiel (SDT)<br />

forciert Motoren- <strong>und</strong><br />

Aggregateaktivitäten<br />

SDT am neuen Standort<br />

Am 6. Juni <strong>2008</strong> fand dann unter Teilnahme eines<br />

großen Fachpublikums die feierliche Einweihung des<br />

neuen Firmenstandorts der Schiffsdieseltechnik Kiel<br />

(SDT) in Rendsburg an der Kieler Strasse 177 statt.<br />

Die großzügig angelegten Büro <strong>und</strong> Werkstattgebäude<br />

schaffen Platz für weitere Expansion.<br />

Für Hans-Peter Hamann, Prokurist <strong>und</strong> Marine Sales Manager der<br />

SDT, war der alte Standort am Grasweg in Kiel einfach zu eng geworden,<br />

„so dass wir uns nach einem neuen Standort umsahen,<br />

der bald in Rendsburg an der Obereider gef<strong>und</strong>en wurde“. Der Rendsburger<br />

Bürgermeister Andreas Breitner sieht in der SDT-Ansiedlung<br />

eine Stärkung der Wirtschaftsregion Rendsburg. „SDT ist das Sahnehäubchen<br />

auf der positiven Entwicklung“, begeisterte sich Breitner.<br />

Die 1976 gegründete Schiffsdieseltechnik Kiel Off & Große-Hellweg<br />

GmbH übernahm im Gründungsjahr die Vertretung für ZF-Schiffsgetriebe.<br />

Bald darauf wurde die Firma Vertragshändler für Mercedes-<br />

Benz Schiffsmotoren. 1986 konzentrierte sich das Unternehmen auf<br />

die Konstruktion <strong>und</strong> Fertigung von Bordnetz- <strong>und</strong> Notstrom-Aggregaten.<br />

Die Geschäfte liefen gut <strong>und</strong> 1987 wurde SDT Vertragshändler<br />

für MTU Schiffsmotoren. Seit 2005 ist SDT Direct Dealer MTU Marine<br />

für Norddeutschland. SDT konstruiert <strong>und</strong> baut Stromerzeugungsanlagen<br />

für alle Arten <strong>und</strong> Größen von Schiffen <strong>und</strong> übernimmt die<br />

Wartung <strong>und</strong> die Ersatzteilversorgung von Dieselmotoren. Vertrieb,<br />

Einbau <strong>und</strong> Service von Schiffsantriebsmotoren gehören ebenso in<br />

das Portfolio der SDT. Seit dem 1. April <strong>2008</strong> leitet der 52-jährige<br />

Lothar Döhle mit seinem großen Erfahrungsschatz die technischen<br />

Geschicke der SDT. Hamann <strong>und</strong> Döhle berichten direkt an den geschäftsführenden<br />

Gesellschafter Eberhard Starke, der 2007 die Mehrheit<br />

der Gesellschaftsanteile übernahm.<br />

Heute sind 34 Mitarbeiter in Rendsburg tätig, 14 davon in der Werkstatt<br />

<strong>und</strong> im Außendienst. Drei Feinwerkmechaniker befi nden sich<br />

Der geschäftsführende Gesellschafter Eberhard Starke<br />

(r.) <strong>und</strong> seine beiden Prokuristen Lothar Döhle (m) <strong>und</strong><br />

Hans-Peter Hamann (l.) | Bilder: Pospiech<br />

in der Ausbildung, ein Vierter kommt dieses Jahr hinzu. Ständig hat<br />

Lothar Döhle Mitarbeiter zu Inbetriebsetzungen oder Reparaturen<br />

im norddeutschen <strong>und</strong> europäischen Raum im Einsatz. Innerhalb<br />

des letzten Jahres hat die SDT 20 neue Mitarbeiter eingestellt. „Mit<br />

unserer nun 1.100 qm großen Produktionsfl äche <strong>und</strong> den neuen,<br />

nach unseren Entwürfen fertig gestellten 300 qm großen Prüfständen,<br />

sind wir in der Lage Motoren bis zu einer Leistung von 3 MW<br />

zu fahren“, erklärt Döhle stolz: „Wir haben uns auf die Konstruktion<br />

<strong>und</strong> den Bau von Anlagen konzentriert, die Komponenten beziehen<br />

wir von lokalen Zulieferern. Die 10 Mitarbeiter unser Projektierungsgruppe<br />

begleiten sowohl Zulieferer als auch das eigene Projekt“. Das<br />

Unternehmen hat ein 8.200 qm großes Gr<strong>und</strong>stück von der Stadt<br />

Rendsburg gekauft – mit der Option, noch einmal eine gleich große<br />

Fläche erwerben zu können, wenn eine Erweiterung notwendig sein<br />

sollte. „Mit dieser Gr<strong>und</strong>stücksgröße sind wir für den weiteren Ausbau<br />

unserer Aktivitäten gut aufgestellt“, freut sich Lothar Döhle.<br />

Zu den K<strong>und</strong>en der SDT gehören, national wie international: Werften,<br />

Behörden, Reedereien <strong>und</strong> Werkstätten, aber auch Kraftzentralen<br />

von Krankenhäusern <strong>und</strong> Kommunen. Durch den Umzug von Kiel<br />

nach Rendsburg können nun die Geschäftsfelder entsprechend den<br />

Markanforderungen erweitert werden. Ebenso kann das vorhandene<br />

Know-how in Bezug auf Energieeffi zienz, Einsatz von alternativen,<br />

erneuerbaren, gasförmigen <strong>und</strong> fl üssigen Kraftstoffen umgesetzt<br />

werden. Waren die Umsatz- <strong>und</strong> Absatzzahlen im Jahr 2007 für das<br />

Unternehmen schon attraktiv, so wird der budgetierte Absatz für das<br />

laufende Jahr überschritten. Allein bei den Stromerzeugern erwartet<br />

SDT eine nennenswerte Steigerung. Auch der Neumotoren Vertrieb<br />

steigert sich um ein Vielfaches. Ein kleiner, aber nicht unwesentlicher<br />

Wermutstropfen ist bei aller positiver Zukunftsperspektive vorhanden:<br />

Hans-Peter Hamann <strong>und</strong> Lothar Döhle suchen händeringend<br />

Fachleute für die Werkstatt: „Wir benötigen dringend Spezialisten<br />

für unsere expandierenden Aktivitäten!“ ■ Peter Pospiech<br />

Komplettierung von Aggregaten Im neuen Motorenprüfstand können Aggregate bis zu 3 MW gefahren werden<br />

4|<strong>2008</strong>


Zeppelin investiert am Standort Achim: Zwei neue Montagehallen feierlich eingeweiht<br />

Einen weiteren Meilenstein in der dynamischen Entwicklung von<br />

Zeppelin Power Systems GmbH & Co. KG, Hamburg, einem Tochterunternehmen<br />

der Zeppelin Gruppe, stellen die neu eröffneten<br />

Motoren-Montagehallen am Standort Achim bei Bremen dar. Zu den<br />

bereits bestehenden Büro, Ausrüstungs- <strong>und</strong> Fertigungsstätten mit einer<br />

Fläche von 3.500 qm sind nun zwei weitere Fertigungshallen mit<br />

2.400 qm hinzugekommen. Am 6. Juni fand im Rahmen einer K<strong>und</strong>enveranstaltung<br />

die feierliche Eröffnung statt. Zusammen mit dem Büro-<br />

Neubau sowie zwei Montagehallen, die bereits in den vergangenen Jahren<br />

gebaut wurden, hat der Zeppelin Konzern in dieser Zeit r<strong>und</strong> 10 Mio.<br />

EUR am Standort Achim investiert. Diese Erweiterungen waren aufgr<strong>und</strong><br />

des stark expandierenden Motorengeschäfts notwendig geworden <strong>und</strong><br />

ermöglichen nun einen optimierten Ablauf bei der Ausrüstung von<br />

Motoren für Fahrzeuge, Spezialmaschinen, Lokomotiven, Schiffe <strong>und</strong><br />

Anlagen sowie bei der Montage von Stromaggregaten <strong>und</strong> Blockheizkraftwerken.<br />

Zeppelin hält die exklusiven Vertriebsrechte für Caterpillar<br />

<strong>und</strong> Mak Motoren für Deutschland, Österreich sowie zahlreiche Länder<br />

Mittel- <strong>und</strong> Osteuropas. „Unsere K<strong>und</strong>en erwarten von Zeppelin Qualität,<br />

Liefertreue <strong>und</strong> Zuverlässigkeit“, so Volker Poßögel, Geschäftsführer<br />

von Zeppelin Power Systems. „Dank der neu geschaffenen Kapazitäten<br />

können wir diese Anforderungen zukünftig sicherstellen.“ Immerhin<br />

gilt es den Umsatz, den Zeppelin Power Systems mit dem Vertrieb <strong>und</strong><br />

Service von Caterpillar <strong>und</strong> MaK Motoren heute erwirtschaftet, auch<br />

weiterhin höchst professionell zu bewältigen. Die r<strong>und</strong> 400 Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter verkauften im vergangenen Geschäftsjahr mehr<br />

als 2.300 Motoren <strong>und</strong> Anlagen. Darüber hinaus betreuen sie weltweit<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Die beiden neue Motoren-Montagehallen bei Zeppelin in Achim<br />

eine Population von zirka 6.000 Motoren.<br />

n Der DDer<br />

er im iim<br />

Ve VVertrieb rt rtri ri rieb eb<br />

<strong>und</strong> Service erwirtschaftete Umsatz z von Zeppelin Power<br />

Systems betrug in 2007 r<strong>und</strong> 220 Mio. Mi Mio. EUR EUR. All Allein<br />

i<br />

in den letzten fünf Jahren hat sich das Volumen<br />

mehr als verdoppelt. „Für die Zukunft kunft haben<br />

wir uns vorgenommen, diese dynamische namische<br />

Entwicklung weiter fortzusetzen. Denn enn so<br />

wie unser Partner Caterpillar in seiner ner<br />

Vision 2020 dem Ausbau des Mo-<br />

torengeschäftes hohe Priorität<br />

einräumt, gilt das für Zeppelin<br />

Power Systems ebenfalls“, betonte<br />

Ernst Susanek, Vorsitzender r<br />

der Geschäftsführung des Zeppelin elin<br />

Konzerns, anlässlich der feierlichen hen<br />

Eröffnung der neuen Montagehallen en<br />

<strong>und</strong> unterstrich damit die hohe Bedeutung<br />

des Motorengeschäftes für<br />

die Zeppelin Gruppe. Diese erwirtrtschaftete 2007 an 190 Standorten ten<br />

weltweit einen Umsatz von 2,3 Mrd. rd.<br />

EUR. Zeppelin beschäftigt insgesamt mt<br />

r<strong>und</strong> 5.500 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> nd<br />

Mitarbeiter. ■ Peter Pospiech<br />

Volker Poßögel, Geschäftsführer der Zeppelin Power Systems GmbH & Co. KG<br />

begrüßte mehr als 200 Gäste | Bilder: Pospiech<br />

| 81


MARKTPLATZ SCHIFFSBÖRSE<br />

Wir empfehlen uns mit unseren umfassenden Dienstleistungen.<br />

Zum Verkauf werden folgende Motorgüterschiffe angeboten:<br />

GÜTERMOTORSCHIFFE U.A.<br />

610 ton Bj. ’40 58 x 8,02 x 2,05 m. Nr. 583<br />

774 ton Bj. ’12 67 x 7,67 x 2,30m. Nr. 684<br />

839 ton Bj. ’56 62 x 7,20 x 2,72 m. Nr. 598<br />

929 ton Bj. ’30 67 x 8,20 x 2,55 m. Nr. 687<br />

1036 ton Bj. ’30 73 x 8,20 x 2,54 m. Nr. 607<br />

1054 ton Bj. ’65 73 x 8,20 x 2,62 m. Nr. 615<br />

1144 ton Bj. ’62 80 x 8,20 x 2,62 m. Nr. 602<br />

1160 ton Bj. ’65 80 x 8,20 x 2,71 m. Nr. 675<br />

1324 ton Bj. ’62 85 x 8,20 x 2,75 m. Nr. 701<br />

1373 ton Bj. ’49 80 x 9,54 x 2,82 m. Nr. 685<br />

1459 ton Bj. ’63 86 x 9,50 x 2,60 m. Nr. 496<br />

1520 ton Bj. ’49 - ’02 85 x 9,50 x 2,86 m. Nr. 700<br />

1563 ton Bj. ’77 85 x 9,57 x 2,81 m. Nr. 654<br />

1789 ton Bj. ’62 - ’07 86 x 10,50 x 2,94 m. Nr. 450<br />

1805 ton Bj. ’64 100 x 9,50 x 2,82 m. Nr. 580<br />

1810 ton Bj. ’55 105 x 9,50 x 2,78 m. Nr. 692<br />

2504 ton Bj. ’01 110 x 10,55 x 3,18 m. Nr. 664<br />

2507 ton Bj. ’59 - ’02 110 x 11,07 x 3,12 m. Nr. 689<br />

2628 ton Bj. ’81 103 x 11,40 x 3,37 m. Nr. 688<br />

2800 ton Bj. ’02 110 x 11,45 x 3,31 m. Nr. 641<br />

2987 ton Bj. ’03 135 x 11,45 x 3,00 m. Nr. 683<br />

3864 ton Bj. ’73-’02 135 x 11,45 x 3,58 m. Nr. 699<br />

Auf diverse Schiffe ist Eintausch möglich<br />

Rufen Sie an für mehr Infos! + 31 183 - 50 08 62<br />

INTERNET: WWW.HUIZINGA-SNIJDER.NL<br />

Gesucht:<br />

Schiffsführer <strong>und</strong> Bootsmann (oder Ehepaar)<br />

auf modernem 80m Schiff. Min. Rheinpatent bis Mannheim<br />

Festeinstellung oder Pacht des Schiffes<br />

Tel: 0049 171 724 21 21 | info@defralux.de<br />

82 |<br />

Zum Verkauf<br />

Motorschiff 3550 t, Baujahr 1999, Abmessungen 135 x 11,40 x 3,20 m<br />

Motor: Mitsubishi 2400 PS, 2 Laderäume, doppelwandig, 4200 cbm, Kajüten vorn <strong>und</strong> achtern<br />

Motorschiff 3.000 t, Baujahr 2003, Abmessungen 110 x 11,40 x 3,50 m,<br />

Motor: Caterpillar 1500 PS, 1 Laderaum, doppelwandig, 260 TEU, Kajüten vorn <strong>und</strong> hinten<br />

Motorschiff 3.000 t, Baujahr 1982, Abmessungen 110 x 11,40 x 3,50 m,<br />

Motor: MAK 1200 PS, 1 Laderaum, Doppelboden, Wallgänge, 204 Container<br />

Motorschiff 2500 t, Baujahr 1990, Abmessungen 110 x 10,50 x 3,20 m,<br />

Motor: ABC 1500 PS, 1 Laderaum, Schiebeluken, Stahlstrau, Wallgänge<br />

Motorschiff 2460 t, Baujahr 1980, Abmessungen 105 x 10,50 x 3,20 m,<br />

Motor: Deutz 1300 PS, 1 Laderaume, Eisenstrau, Wallgänge, Schiebeluken<br />

Motorschiff 2300 t, Baujahr 1980, Abmessungen 105 x 9,50 x 3,20 m<br />

Motor: Mitsubishi 1300 PS, Bj. <strong>2008</strong>, 2 Laderäume, Stahlstrau, Aluluken<br />

Motorschiff 2000 t, Baujahr 1960, Abmessungen 105 x 9,50 x 2,70 m,<br />

Motor: Cummins 1800 PS, Baujahr 2007, 2 Laderäume, Eisenstrau,<br />

Wallgänge, Lukendach, 1990 neuer Boden <strong>und</strong> Doppelboden, sehr viel erneuert<br />

Motorschiff 2.050 t, Baujahr 1972, Abmessungen 100 x 9,50 x 3,00 m,<br />

Motor: MTU 1300 PS, 1 Laderaum, 2100 cbm, Aluluken, neuer Boden<br />

Motorschiff 1800 t, Baujahr 1958, Abmessungen 105 x 9,50 x 2,70 m<br />

Motor: Deutz 2 x 1000 PS, 2 Laderäume, Wallgänge, 2500 cbm, Aluluken mit Lukenwagen<br />

Motorschiff 1600 t, Baujahr 1987, Abmessungen 85 x 9,50 x 3,20 m,<br />

Motor: Mitsubishi 1100 PS, Bj. 2002, 1 Laderaum, 2100 cbm, Eisenstrau,<br />

Wallgänge, Alu-Schiebeluken<br />

Motorschiff 1800 t, Baujahr 1961, Abmessungen 100 x 9,50 x 2,90 m<br />

Motor: Caterpillar 1500 PS, Bj. 2007, 1 Laderaum, 2500 cbm, Eisenstrau, Trimmbleche<br />

Koppelverband-Motorschiff 1700 t, Baujahr 1969/90, Abmessungen 85 x 9,50 m<br />

Motor: Caterpillar 2000 PS, Bj. 2006, 1 Laderaum, Eisenstrau, Wallgänge,<br />

Schiebeluken, Containersteuerhaus, Schubleichter 1500 t, Baujahr 1974,<br />

Abmessungen 74 x 9,50 m, 1 Laderaum, Wallgänge, Doppelboden, Bugstrahlruder<br />

Motorschiff 1500 t, Baujahr 1998/58, Abmessungen 85 x 9,50 x 3,10 m<br />

Motor: Caterpillar 900 PS, Bj. 1996, 1 Laderaum, Eisenstrau, Wallgänge, 90 TEU<br />

Motorschiff 1300 t, Baujahr 1962, Abmessungen 85 x 8,20 x 2,70 m,<br />

Motor: MWM 800 PS, 2 Laderäume, Schiebeluken, Eisenstrau, Trimmbleche, neuer Boden<br />

Motortanker 1500 t, Baujahr 1986, Abmessungen 80 x 9,50 x 3,00 m,<br />

Motor: Cummins 1200 PS, neue Klasse bis 2013<br />

Neubau Motortanker 1600 t, Baujahr 2009, Abmessungen 86 x 9,50 m<br />

Motor: Mitsobishi 1200 PS, Typ C. Tankcoating, Deepwellpumpen oder Bornemann<br />

Lieferung III. Quartal 2009<br />

Neubau Kaskos Motortanker/Motorgüterschiffe, Abmessungen nach Wunsch,<br />

Lieferung 2009 möglich, auf Wunsch auch mit komplettem Abbau<br />

Fahrgastschiff 300 Personen, Baujahr <strong>2008</strong>, Abmessungen 38 x 8,70 x 1,20 m<br />

Fahrgastschiff 140 Personen, Baujahr 2007, Abmessungen 24 x 5,60 x 1,00 m<br />

Fahrgastschiff 100 Personen, Baujahr 1961, Abmessungen 21 x 4,74 x 0,85 m<br />

Kabinenschiff mit 12 Kabinenplätzen, Baujahr 1998, Abmessungen 29 x 5,00 x 0,90 m<br />

Ferner haben wir noch andere Schiffsgrößen, Koppelverbände zum Verkauf, die wir Ihnen<br />

gerne anbieten sowie auch PONTON, SCHUBBOOTE von 200-2000 PS usw.<br />

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nächste Ausgabe: 10. August 08<br />

4|<strong>2008</strong>


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4|<strong>2008</strong><br />

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Venneman & Co. BVBA<br />

Scheepsbemiddeling Mob.: 0032 475 274 579<br />

Kanaaldijk 35 Tel. : 0032 3 290 54 10<br />

B - 2900 Schoten Tel. : 0032 3 213 83 51<br />

Fax. : 0032 3 226 28 11<br />

e-mailadres: erwin@venneman-co.com Website: www.venneman.com<br />

Ondernemingsnummer: BE 0473 271 314.<br />

Zum Verkauf:<br />

3.555 ton 4.200 m3. Bj.' 99, 135 x 11,45 x 3,23 m., 2 x 1.197 PK Mitsubischi, kopschroef<br />

490 K Veth - Jet Mitsubischi, geen luiken, 3 slaapkamers, buikdenning ijzer - staal.<br />

M.B.S 1.900 ton 1.151 m3. Bj.' 98, 86 x 9,50 x 3,57 m., 1.250 PK Cummins, kopschroef 300<br />

PK DAF, geen luiken, 3 slaapkamers, buikdenning staal, autokraan 17 m. Van Voor.<br />

1.439 ton 1.850 m3. Bj.' 59, 82 x 8,20 x 3,02 m., 930 HP Cat. rev.' 00,<br />

Friese kap luiken + luikenkar elektr., 3 slaapkamers, autokraan 16 m. uitschuifb. Jooren.<br />

1.398 ton 1.650 m3. Bj.' 73, 85 x 9 x 2,73 m., 900 PK Deutz type 545 omkeerbaar bj.' 04,<br />

Friese kap kar hydr. bj.' 98 Blommaert, Buikdenning staal bj.' 95., 2 slaapkamers,<br />

autokraan 17 m. hydr bedienbaar 2.000 kg.<br />

1.393 ton 1.450 m3. Bj.' 75, 80 x 9 x 2,70 m., 950 PK Mitsubishi bj.' 03,<br />

12 schuifluiken staal, 2 slaapkamers, alu. stuurhut 1,80 m. kolom overzakb.<br />

1.316 ton 1.950 m3. Bj.' 72, 80 x 9 x 2,78 m., 1.017 PK Cummins bj.' 06, kopschroef 320 PK<br />

DAF, 3 slaapk, Stalen zakb. stuurhut, autokraan 12 m., stalen buikdenning.<br />

1.303 ton 1.500 m3. Bj.' 61, 85 x 8,20 x 2,71 m., 800 PK Deutz Type 5615, kopschroef 320<br />

PK DAF Van Tiem., stalen schuifluikens., 2 slaapkamers, buikdenning beun.<br />

1.170 ton 1.625 m3. Bj.' 58, 80 x 8,20 x 2,66 m., 800 PK Cummins bj.'00,<br />

kopsschroef 200 PK DAF Van Tiem rev.' 01., 2 slaapkamers, buikdenning staal 12 mm.<br />

1.078 ton 653 m3. Bj.' 48, 80 x 8,60 x 2,72 m., 816 PK MTU bj.' 07,<br />

kopschroef Afhons bj.' 02., 2 slaapkamers, buikdenning staal. Autokraan 7 m.<br />

1.020,948 ton 1.296 m3. Bj.' 62, 71,10 x 7,21 x 2,82 m., 220 PK GM bj.' 96,<br />

luiken Friese kap, 2 slaapk., houten stuurhut, Autokraan 11,40 m., azobé buikdenning.<br />

858 ton 1.350 m3. Bj.' 63, 70 x 7,29 x 2,26 m., 510 PK Industrie bj.' 63 vol. rev.' 06.,<br />

alu schuifluiken, 3 slaapkamers, buikdenning azobé.<br />

750 ton 1.100 m3. Bj.' 59, 55 x 7,20 x 2,82 m., 316 PK 2 x V8 GM type 92,<br />

alu. Schuifluiken 3 hoogtes, 2 slaapkamers, buikdenning staal 1 cm. dik.<br />

698 ton 1.100 m3. Bj.' 60, 61 x 7,24 x 2,57 m., 600 PK bj.' 02 Baudoin,<br />

alu rolluikens 8 st. 2 hoog, 2 slaapkamers, buikdenning staal.<br />

540 ton 800 m3. Bj.' 57, 55 x 5,72 x 2,52 m., 380 PK Volvo bj.' 95, kopschroef 158 PK DAF<br />

Kalkman bj.' 88, Friese kapluiken met kar, 2 slaapkamers, stalen buikdenning bj.' 00.<br />

Motortankschiff:<br />

Bj.' 73, 110 x 10.50 x 3,20 m., 1.400 PK Deutz (bj.' 87 rev.' 02).<br />

Bj.' 86, 103,02 x 12,04 x 5,25 m., 1.600 PK bj.' 85 (Deutz - Diesel).<br />

Wir haben noch mehrere Schiffe auf Anfrage in unserer Datei vorhanden.<br />

Bei verschiedenen Schiffen ist Inzahlungnahme möglich. Für weitere Auskunft oder<br />

neue Verkaufsangebote können Sie sich unverbindlich mit uns in Verbindung setzen.<br />

Und für Existenzgründer haben wir auch Möglichkeiten sich selbständig zu machen.<br />

Neubau Frachtschiffe 105 x 11,00 x 3,40 m.<br />

Neubau Frachtschiffe 110 x 11,45 x 3,65 m.<br />

Neubau Frachtschiffe 135 x 14,20 x 4,00 m.<br />

Neubau Tankschiffe 86 x 11,45 x 5,60 m. Typ C<br />

Alle Neubau lieferungen komplett.<br />

Scheepvaart Bedrijf<br />

voor exploitatie & handel in schepen<br />

Tel. : +31 (0)168-465468<br />

Fax : +31 (0)168-465469<br />

Mob. : +31 (0)6 54206939<br />

E-mail : svb.renate@gmail.com<br />

Site : www.scheepvaartbedrijfrenate.nl<br />

”Renate”<br />

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| 83


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84 |<br />

Anzeigenschluss für die<br />

nächste Ausgabe: 10. August 08<br />

4|<strong>2008</strong>


SUT EINKAUFSBÖRSE<br />

SUT EINKAUFSBÖRSE | SUT BUYER‘S GUIDE<br />

Die Einkaufsbörse dient als Marktübersicht <strong>und</strong> Bezugsquellenverzeichnis. Übersichtlich nach Stichworten geordnet, fi nden Sie in<br />

den folgenden 23 Rubriken die Angebote der Internationalen Schiffbau- <strong>und</strong> Zulieferindustrie.<br />

1 | Werften<br />

2 | Antriebsanlagen<br />

3 | Schiffsausrüstung<br />

4 | Korrosionsschutz<br />

5 | Hydraulik <strong>und</strong> Pneumatik<br />

6 | Navigations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

7 | Bordnetze<br />

8 | Konstruktion <strong>und</strong> Consulting<br />

9 | Bunkerbetriebe<br />

10 | Schiffsmakler<br />

11 | Schiffsfi nanzierung<br />

12 | Schiffsversicherung<br />

13 | Personal-Dienstleistungen, Lotsendienste<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Die<br />

SUT Einkaufsbörse<br />

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oder schreiben Sie uns eine E-Mail:<br />

anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

1 | Werften<br />

Bodanstraße - D-88079 Kressbronn<br />

Tel. 07543 607-0 - Fax 07543 607-50<br />

info@bodanwerft.com - www.bodanwerft.com<br />

Ebert & Söhne - Schiffswerft<br />

69239 Neckarsteinach bei Heidelberg<br />

Tel. 0 62 29 - 9 20 90 Fax 0 62 29 - 92 09 30<br />

Erlenbacher Schiffswerft<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Stahlbau GmbH<br />

Klingenberger Str. 42 - 63906 Erlenbach/Main<br />

Tel. 0 93 72 - 7 02 - 0, Fax 0 93 72 - 7 02 - 26<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH<br />

Werftstraße 47 - 47053 Duisburg, Tel. 0203-6102425<br />

www.ha-du.de - E-Mail: Harbisch@ha-du.de<br />

Hitzler Werft GmbH<br />

Tel. 0 41 53-58 80 - Fax 0 41 53-58 81 00<br />

www.hitzler-werft.de - E-Mail: info@hitzler-werft.de<br />

Josef Braun GmbH & Co KG Schiffswerft<br />

Am Neuen Rheinhafen 14 67346 Speyer<br />

Tel. 0 62 32 - 13 09 - 0 www.schiffswerft-braun.de<br />

Der<br />

Anzeigenschluss<br />

für die nächste Ausgabe ist am: 16. Juni 08<br />

anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

14 | Ausbildung <strong>und</strong> Schulung<br />

15 | Messen <strong>und</strong> Ausstellungen<br />

16 | Reedereien<br />

17 | Schiffsverwaltungen<br />

18 | Elektronische Frachtenbörsen<br />

19 | Häfen <strong>und</strong> Umschlagbetriebe<br />

20 | Bahnunternehmen<br />

21 | Umschlagtechnik<br />

22 | Container<br />

23 | Hafen- <strong>und</strong> Wasserbau<br />

Die Anzeigenpreise <strong>und</strong> eventuelle Rabatte entnehmen<br />

Sie bitte der aktuellen Anzeigenpreisliste Nr. 19.<br />

Rufen Sie uns gerne an: 02 28 / 53 88 - 653!<br />

MARKTPLATZ<br />

Kiebitzberg Schiffswerft GmbH & Co. KG<br />

Rathenower Straße 6 39539 Havelberg<br />

Tel. 03 93 87 - 7 25 40 Fax 03 93 87 - 7 25 41<br />

www.kiebitzberg.de a.lewerken@kiebitzberg.de<br />

Kölner Schiffswerft Deutz<br />

Auenweg 173 51063 Köln<br />

Im Hafen Köln Mülheim<br />

Tel. +49 (0)221 - 9 810 88-0, Fax: +49 (0)221 - 9 810 88-6<br />

E-Mail: info@ksd-koeln.de / www.ksd-koeln.de<br />

Helling 110 m, Steven Dock 350 t<br />

Sp<strong>und</strong>wand mit Kran 6 t, Propeller-Reparatur<br />

Tankerliegeplatz im Hafen!<br />

Lux-Werft GmbH<br />

Moselstraße 10<br />

53859 Niederkassel-Mondorf b. Bonn<br />

Tel. 02 28-9 71 28-0<br />

Fax: 02 28-9 71 28-25<br />

www.lux-werft.de<br />

Meidericher Schiffswerft GmbH & Co. KG<br />

Schlickstraße 21 / Hafenbecken A - 47138 Duisburg<br />

Tel. 02 03-4 49 06-0, Fax 02 03-4 49 06-50<br />

www.meidericherschiffswerft.de<br />

Schiffswerft Bolle GmbH Derben<br />

Schiffswerft 5 - 39317 Neuderben, Tel. 03 93 49-2 80<br />

E-Mail: info@schiffswerft-bolle.de<br />

Schiffswerft Hans Boost<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Stahlbau GmbH & Co. KG<br />

Zurmaienerstr. 176 - 54292 Trier/Mosel<br />

Tel: 06 51-14 45-0, Fax 06 51-14 45-135<br />

www.schiffswerft-boost.de<br />

| 85


MARKTPLATZ<br />

GRONINGEN SHIPYARD BV<br />

Waterhuizen 8 - NL-9600 AH Hoogezand<br />

Tel. +31.50.369.2100 – Fax +31.50.369.2101<br />

Schiffswerft Hermann Barthel GmbH<br />

www.barthelwerft.de - barthelwerft@t-online.de<br />

TeamCo Shipyard BV<br />

Bakkersdam Ia, 5256 PK HEUSDEN<br />

Tel.: +31(0) 416-66 55 00, Fax. +31(0) 416 66 55 05<br />

www.teamcoshipyard.nl, info@teamcoshipyard.nl<br />

Bonner Straße 6 - 53424 Remagen<br />

Tel.: 0 22 28 - 91 10 13<br />

Fax: 0 22 28 - 91 10 15<br />

www.werftzentrum-mittelrhein.com<br />

Werft <strong>und</strong> Servicezentrum<br />

Mittelrhein GmbH info@werftzentrum-mittelrhein.com<br />

| Arbeits- <strong>und</strong> Beiboote<br />

Tel.: (00 31) (0) 4 81-43 45 48 - www.riwaboating.nl<br />

2 | Antriebsanlagen<br />

CCUMMINS<br />

DIESEL<br />

DEUTSCHLAND GmbH<br />

Odenwaldstr. O 23 - 64521 Groß-Gerau<br />

Tel. T 06152-174-0, Fax 06152-1741-141<br />

www.cummins.de<br />

DEUTZ AG<br />

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Herr Michael Berrier<br />

Hollweghstr. 22-26 - 51103 Köln<br />

Telefon: 0221 / 822-9180<br />

E-Mail: berrier.m@deutz.com<br />

www.deutz.com<br />

Dolderman bv<br />

Tel.: +31(0)78-6 13 82 77<br />

Fax: +31(0)78-6 14 48 87<br />

www.dolderman.nl<br />

Motoren Steffens GmbH<br />

Geefacker 63 - 47533 Kleve<br />

Tel. 0 28 21-7 11 37-0 - Fax 0 28 21-7 11 37-20<br />

Internet: www.motoren-steffens.de<br />

E-Mail: info@motoren-steffens.de<br />

Jastram GmbH & Co. KG<br />

Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />

Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />

www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />

86 |<br />

MAN Truck & Bus<br />

Deutschland GmbH<br />

Vertrieb & Service<br />

Marinemotoren Deutschland<br />

Werftstraße 24, D – 24939 Flensburg<br />

Tel.: 0461-481-10, Fax: -90 - Email: Dirk.Hansen@man.eu<br />

www.man-mn.com/engines <strong>und</strong> www.hamburg.man-mn.de<br />

M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />

Industriestraße 7, 49716 Meppen<br />

Tel +49 (0) 59 31-98 44-0, Fax +49 (0) 59 31-98 44-55<br />

E-Mail: info@me-meppen.de / www.me-meppen.de<br />

Meppen - Duisburg<br />

Ludwigshafen - Dessau<br />

Motoren für die<br />

Binnenschifffahrt<br />

Mobil: 0176-17900965<br />

holger.mader@mtu-online.com<br />

Pols Aggregaten BV<br />

Ambachtstraat 18<br />

NL 2861 EX BERGAMBACHT<br />

Tel. 0031 1 82 35 46 66 - Fax 0031 1 82 35 46 47<br />

E-Mail: pols.aggregaten@wxs.nl - www.pols-aggregaten.nl<br />

Deutz - Hatz - Perkins - Iveco - Yammar - John Deere auf Lager<br />

SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />

Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />

E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />

SCHOTTEL GmbH<br />

Mainzer Str. 99 - 56322 Spay/Rhein<br />

Tel. 0 26 28-6 10, Fax 0 26 28-6 13 00<br />

Internet: www.schottel.de<br />

E-Mail: info@schottel.de<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

Wilhelmallee 12 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 0 20 66-83 08 u. 83 19, Fax 0 20 66-81 25<br />

Mobil: 01 72-2 61 68 56 - www.nolden-soehne.de<br />

Ständig am Lager: Stromaggregate: Hatz <strong>und</strong> John Deere –<br />

sowie Luftkompressoren: Sauer & Sohn WP 33<br />

| Abgas-Reinigung<br />

Alt Fermersleben 36 – D - 39122 Magdeburg<br />

Tel.: +49 (0) 391 555 44 0 – Fax: +49 (0) 391 555 44 44<br />

E-mail: magdeburg@hug-eng.de – www.hug-eng.ch<br />

Rußfi lter <strong>und</strong> SCR-Katalysatoren<br />

für Schiffe, Lokomotiven <strong>und</strong> Baumaschinen<br />

| Abgas-Schalldämpfer<br />

Weihe GmbH<br />

Schalldämpfersysteme + Schiffskühler<br />

Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />

Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />

Internet: www.weihe-gmbh.de<br />

E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />

| Bugstrahlanlagen<br />

Jastram GmbH & Co. KG<br />

Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />

Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />

www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />

SCHOTTEL GmbH<br />

Mainzer Str. 99 - 56322 Spay/Rhein<br />

Tel. 0 26 28-6 10, Fax 0 26 28-6 13 00<br />

Internet: www.schottel.de<br />

E-Mail: info@schottel.de<br />

TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />

Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />

Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />

Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />

E-Mail: tilse@tilse.com<br />

VETH Motoren BV Papendrecht<br />

Internet: www.veth-motoren.com<br />

E-Mail: info@veth-motoren.com<br />

| Elektromotoren/-Service<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

Uwe E. Zoller GmbH Elektrotechnik<br />

Otto-Hahn-Straße 9 - 25337 Elmshorn<br />

Tel. 0 41 21-79 07-0 - Fax 0 41 21-79 07-77<br />

www.zoller-elektrotechnik.de<br />

| Getriebe/-Service<br />

Allgemeine Schiffs-Service GmbH<br />

Motoren Getriebe Pneumatik KBB Turboservice<br />

IVECO ABC Diesel REINTJES Parker-Sempress<br />

Am Hühnerort 29 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 028 41-1 73 31 17 - 0 28 41- 1 73 33 38<br />

E-Mail: info@ass-duisburg.de<br />

esco Eugen Schmidt <strong>und</strong> Co<br />

Schiffsgetriebe <strong>und</strong><br />

Steuerungssysteme<br />

Tel. +49(0)2241-4807-0 | Fax -10<br />

info@esco-antriebstechnik.de<br />

www.esco-antriebstechnik.de<br />

SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />

Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />

E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Otto Piening GmbH<br />

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D-25348 Glückstadt<br />

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4|<strong>2008</strong>


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Weihe GmbH<br />

Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />

Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />

Internet: www.weihe-gmbh.de<br />

E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />

| Motoren- <strong>und</strong> Aggregatetechnik<br />

| Motor-/Getriebesteuerungen<br />

Otto Piening GmbH<br />

Am Altendeich 83<br />

D-25348 Glückstadt<br />

Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />

Wir bieten:<br />

komplette Antriebslösungen<br />

für die Berufsschifffahrt<br />

Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />

| Motoren-Service<br />

Allgemeine Schiffs-Service GmbH<br />

Motoren Getriebe Pneumatik KBB Turboservice<br />

IVECO ABC Diesel REINTJES Parker-Sempress<br />

Am Hühnerort 29 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 028 41-1 73 31 17 - 0 28 41- 1 73 33 38<br />

E-Mail: info@ass-duisburg.de<br />

Henkelhausen GmbH & Co. KG<br />

Antriebstechnik, Schiff- <strong>und</strong> Gasmotoren<br />

D-47809 Krefeld - Hafenstraße 51<br />

Tel. 0 21 51-5 74-0, Fax 0 21 51-5 74-112<br />

Internet: www.henkelhausen.de<br />

Gebr. Klene - 49733 Haren/Ems<br />

Tel. 0 59 32-24 00 - Fax 0 59 32-56 91<br />

E-Mail: gebr.klene@t-online.de<br />

4|<strong>2008</strong><br />

SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />

Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />

E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />

Sauer & Sohn KG<br />

sauer motive systems<br />

Groß-Zimmerner-Str. 51<br />

D-64807 Dieburg<br />

Telefon: 0 60 71 - 2 06 - 0<br />

Telefax: 0 60 71 - 2 06 - 300<br />

www.sauer<strong>und</strong>sohn.de<br />

info@sauer<strong>und</strong>sohn.de<br />

Klein & Weiler<br />

Schönbornsluster Straße 1 - 56070 Koblenz<br />

Tel. 02 61-80 10 28 - Notdienst 01 71-9 90 39 52<br />

Internet: www.klein<strong>und</strong>weiler.de<br />

Schiffsdiesel-Service<br />

Am Kiel-Kanal<br />

MWA-Augustin GmbH<br />

Tel. 0431 - 39 31 01<br />

SCHIFFSDIESELTECHNIK KIEL GmbH<br />

Tel. 0 43 31 - 44 71-0<br />

E-Mail: starke@sdt-kiel.de<br />

August Storm GmbH & Co. KG<br />

Technologie u. Service für Motoren u. Antriebe<br />

August-Storm-Str. 6 - 48480 Spelle<br />

Tel. +49(0)5977 73-172 - Fax +49(0)5977 73-188<br />

Duisburg, Berlin, Hamburg, Kiel, Spelle, Speyer<br />

www.a-storm.com - E-Mail: info@a-storm.com<br />

Nocken <strong>und</strong> Nockenwellen<br />

Reparaturbetrieb<br />

- Reparaturschleifen, Einzelanfertigung nach Muster<br />

<strong>und</strong> Zeichnung (auch Umsteuernocken)<br />

- Reparaturschweißen, Instandsetzung von<br />

Rollenstössel<br />

- alle Motoren u. Pumpentypen<br />

Motoren Küpers<br />

Tel. 0 20 64/8 10 80, Fax: 0 20 64/8 10 90<br />

E-Mail: motoren-kuepers@gmx.de<br />

M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />

Industriestraße 7, 49716 Meppen<br />

Tel +49 (0) 59 31-98 44-0, Fax +49 (0) 59 31-98 44-55<br />

E-Mail: info@me-meppen.de / www.me-meppen.de<br />

Meppen - Duisburg - Ludwigshafen - Dessau<br />

Motorenzentrum Berlin/Brandenburg<br />

W. Schmidt GmbH<br />

Otto-Porath-Platz 2 - 15831 Groß Kienitz b. Berlin<br />

Tel. 03 37 08-54 10, Fax 03 37 08-5 41 99<br />

Internet: www.motorenzentrum.de<br />

E-Mail: info@w-schmidt.de<br />

Walter Schramm GmbH<br />

Industriestraße 17 - 69239 Neckarsteinach<br />

Tel. 0 62 29-4 75 oder 0172-6 27 77 28<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

| Propeller / Propellerdüsen<br />

Kölner Schiffswerft Deutz<br />

Auenweg 173 51063 Köln<br />

Im Hafen Köln Mülheim<br />

Tel. +49 (0)221 - 9 810 88-0, Fax: +49 (0)221 - 9 810 88-6<br />

E-Mail: info@ksd-koeln.de / www.ksd-koeln.de<br />

Helling 110 m, Steven Dock 350 t<br />

Sp<strong>und</strong>wand mit Kran 6 t, Propeller-Reparatur<br />

Tankerliegeplatz im Hafen!<br />

Wärtsilä Deutschland GmbH<br />

Otto Piening GmbH<br />

Am Altendeich 83<br />

D-25348 Glückstadt<br />

Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />

MARKTPLATZ<br />

Mannheim:<br />

Rheinmühlenstraße 7 - D-68159 Mannheim<br />

Tel. +49 (621) 10 20 04, Fax +49 (621) 10 21 44<br />

jorg.dittrich@wartsila.com, www.wartsila.com/germany<br />

Duisburg:<br />

Werftstraße 6 - D-47053 Duisburg<br />

Tel. +49 (203) 66 76 52, Fax +49 (203) 7 29 74 68<br />

Propeller-Reparaturen/Verkauf von Propellern u. Düsen<br />

Wir bieten:<br />

komplette Antriebslösungen<br />

für die Berufsschifffahrt<br />

Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />

Siemensstraße 33 - 50374 Erftstadt<br />

Tel. 0 22 35-79 93-0, Fax 0 22 35-79 93-33<br />

www.promarin.de - E-Mail: info@promarin.de<br />

Schlickstraße 21 - 47138 Duisburg<br />

(Meidericher Schiffswerft GmbH)<br />

Tel. 02 03-4 49 51 94 - Fax 02 03-4 49 60 85<br />

Neu-Propeller <strong>und</strong> Propeller-Reparaturen<br />

Kremper Rhin 13 Tel. 0 41 24-14 67<br />

25348 Glückstadt Fax 0 41 24-70 46<br />

www.rathjens-propeller.de<br />

E-Mail: rathjens-propeller@t-online.de<br />

| Ruder / Ruderanlagen<br />

SERVICE, BERATUNG, KOMPETENZ<br />

Ruderanlagen<br />

Schiffselektrik<br />

Tankmanagement<br />

Ruderhydraulik, Hydraulik<br />

Engineering für Neu-/Umbau<br />

Werfstraße 25 - 47053 Duisburg<br />

www.fs-schiffstechnik.de - info@fs-schiffstechnik.de<br />

Tel.: +49 203 60 96 7-0 - Fax: +49 203 60 96 7-16<br />

PROMAC B.V.<br />

Van Voordenpark 14 - P.O. Box 22<br />

5300 AA Zaltbommel - Niederlande<br />

Tel. +31(0)418-683333 - Fax +31(0)418-683355<br />

www.promac.nl - info@promac.nl<br />

P.O. Box 2061 - NL - 2930 AB Krimpen a/d Lek<br />

Tel. +31(0)1 80 51 15 77<br />

www.vandervelden-marinesystems.com<br />

| 87


MARKTPLATZ<br />

| Turbolader<br />

Jastram GmbH & Co. KG<br />

Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />

Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />

www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />

| Wärmetauscher<br />

BLOKLAND non ferro b.v.<br />

Lelystraat 106 - NL-3364 AJ Sliedrecht<br />

Tel. +31-184-41 37 89, Fax +31-184-419379<br />

Vetretung in Deutschland:<br />

Weihe GmbH<br />

Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />

Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />

Internet: www.weihe-gmbh.de<br />

E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />

| Wellen <strong>und</strong> Wellenlager<br />

Gumeta H. Maes GmbH<br />

Südstraße 9 - 66780 Rehlingen/Siersburg<br />

Tel. 0 68 35-30 94, Fax 0 68 35-6 70 57<br />

www.gumeta.de - E-Mail: info@gumeta.de<br />

Gummiwellenlager/Propellerwellenlager<br />

3 | Schiffsausrüstung<br />

Litzke GmbH<br />

Trierer Str. 125 - 56072 Koblenz, Tel. 02 61-2 30 44<br />

Schiffs- u. Industriebedarf H. Lohmann<br />

Zeppelinstraße 3-6 - 49733 Haren (Ems)<br />

Tel.: 0 59 32/73 47-0, Fax: 0 59 32/73 47-30<br />

E-Mail: info@lohmann-haren.de<br />

van Rens GmbH<br />

Amtsgerichtsstraße 15, 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-81 72-0, Fax 02 03-81 72-9<br />

KABOLA - SPECK - VICTRON<br />

| Isolierung<br />

Prantl GmbH<br />

Nordring 46 - 47495 Rheinberg<br />

Tel. 0 28 43-97 40-0 - Fax 0 28 43-97 40-11<br />

E-Mail: info@prantl-gmbh.de<br />

Wärme-, Kälte-, Schall- <strong>und</strong> Brandschutz<br />

| Klima <strong>und</strong> Lüftung<br />

Klima <strong>und</strong> Lüftung<br />

WINDEX ENGINEERING BV<br />

Houtschelf 5 - 3371 KB Hardinxfeld-Giessendam<br />

Tel. +31(0)184 611 322, Fax +31(0)184 611 403<br />

E-Mail: info@windex.net<br />

| Messsysteme<br />

88 |<br />

Standdaarbuiten (NL)<br />

Tel: +31 165 852 722<br />

www.CUMARINE.de<br />

| Möbel <strong>und</strong> Inneneinrichtung<br />

Kiebitzberg Möbelwerkstätten<br />

Andreas Lewerken<br />

39539 Havelberg - Rathenower Str. 6<br />

Tel: 03 93 87-7 25 40, Fax: 03 93 87-7 25 41<br />

www.kiebitzberg.de<br />

SCHIFFSAUSBAUTEN<br />

Schreinerei ML Markus Leder<br />

Mainstraße 5 - 63906 Erlenbach<br />

Tel.: 0 93 72 / 9 44-383, Fax: -381<br />

www.SchreinereiML.de<br />

Tischlerei <strong>und</strong> Alubau Wessels<br />

49733 Haren/Ems - Internet: www.wessels.com<br />

E-Mail: info@wessels.com - Tel. 05932-9977-0<br />

| Sanitärausrüstung<br />

HOMA Pompen B.V. Nederland<br />

NL-4205 ND Gorinchem<br />

Tel. 0031-(0)183-62 22 12, Fax 0031-(0)183-6 20 193<br />

| Schiffsfenster<br />

RAFA-Schiffsfenster<br />

Ambachtweg 28 - NL-3831 KB Leudsen<br />

Tel. 0031 (0) 33-4945040 - Fax 0031 (0) 33-4950574<br />

Alux Luxar GmbH & Co. KG<br />

Robert-Bosch-Str. 6 - D-41352 Korschenbroich<br />

Tel. +49 2161 97 85-0 - Fax +49 2161 97 85 49<br />

E-Mail: info@alux.de - www.alux.de<br />

Schiffsfenster aus Leichtmetall<br />

- auch mit thermischer Trennung<br />

oder Glaswechselsystem<br />

TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />

Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />

Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />

Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />

E-Mail: tilse@tilse.com<br />

| Steuerstühle<br />

PÖRTNER SITZE GmbH<br />

Internet: www.poertner-sitze.de<br />

E-Mail: info@poertner-sitze.de<br />

| Tankmessanlagen<br />

TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />

Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />

Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />

Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />

E-Mail: tilse@tilse.com<br />

| Tanküberwachungsanlagen<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

3.1 | Decksausrüstung<br />

| Winden<br />

Maschinenbau Siebert<br />

Tel. 03 3 64-7 10 53<br />

Ankerwinden/Koppelwinden/Verholwinden<br />

5 | Hydraulik <strong>und</strong> Pneumatik<br />

P.O. Box 2061 - NL - 2930 AB Krimpen a/d Lek<br />

Tel. +31(0)1 80 51 15 77<br />

www.vandervelden-marinesystems.com<br />

Gerhard Ruppel Hydraulik<br />

Ringstraße 14A - 31848 Bad Münder (Ot.: Bakede)<br />

Tel. 0 50 42-93 22-0, Fax 0 50 42-93 22-93<br />

Internet: www.ruppel-hydraulik.de<br />

| Kompressoren<br />

J.P. Sauer & Sohn<br />

Maschinenbau GmbH & Co<br />

Brauner Berg 15 - 24159 Kiel<br />

Tel. 04 31-39 40-0, Fax 04 31-39 40-24<br />

Internet: www.sauersohn.de<br />

E-Mail: info@sauersohn.de<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

| Pumpen<br />

SUT EINKAUFSBÖRSE<br />

Schlickstraße 15 - 47138 Duisburg<br />

Tel.: 02 03 – 44 99 97-0, Fax: 02 03 – 44 99 97-44<br />

Internet: www.windenbau.de<br />

E-Mail: stegerwindhagen@aol.com<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Ruder / Ruderanlagen<br />

HOMA Pompen B.V. Nederland<br />

NL-4205 ND Gorinchem<br />

Tel. 0031-(0)183-62 22 12, Fax 0031-(0)183-6 20 193<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

ZWETS WERKENDAM B.V.<br />

Vierlinghstraat 22, NL-4251 Werkendam<br />

Tel. 00 31-(0)183-50 17 44, Fax 00 31-(0)183-50 20 11<br />

4|<strong>2008</strong>


SUT BUYER‘S GUIDE<br />

6 |<br />

EBF Elektronik + Mechanik<br />

Hinter dem Rathaus 4 - 56238 Halsenbach<br />

Tel. 0 67 47-17 63 - Fax 0 67 47-50 64<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Navigations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnik<br />

Alewijnse Marine Systems<br />

Van der giessenweg 51, P.O. Box 16, 2920 AA<br />

Krimpen a/d IJssel, Phone +31 180 514 244,<br />

Fax +31 180 511 871, amr@alewijnse.nl<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

Jentson Nachrichtentechnik<br />

www.jentson.de - info@jentson.de<br />

Mobil: 01 72-4 10 97 69<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

SatFlower<br />

Satelliten Verfolgungssysteme<br />

Speziell entwickelt für Binnenschifffahrt<br />

Äußerst preiswert!<br />

Tel. +31 33 2863013, Fax +31 33 2866890<br />

MOHRS+HOPPE GmbH<br />

Internet: www.schiffselektronik.de<br />

E-Mail: info@schiffselektronik.de<br />

7 | Bordnetze<br />

Alewijnse Marine Systems<br />

Van der giessenweg 51, P.O. Box 16, 2920 AA<br />

Krimpen a/d IJssel, Phone +31 180 514 244,<br />

Fax +31 180 511 871, amr@alewijnse.nl<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

IEA Industrie-Elektronik<br />

<strong>und</strong> Automation GmbH<br />

Thomas-Müntzer-Str. 40a<br />

39307 Roßdorf/Genthin<br />

Internet: www.iea-rossdorf.de<br />

E-Mail: info@iea-rossdorf.de<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

| Bordaggregate<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

Doldermann bv - siehe unter Antriebsanlagen<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

| Elektroinstallation<br />

Langestraße 35/44 - 49733 Haren<br />

Tel. 05932 - 2446 - Fax 05932 - 6482<br />

E-Mail: info@elektro-jansen.de<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

Elektro Lampe GmbH<br />

Kanalstraße 17 - 49716 Meppen<br />

Tel.: 05931-1002 - Fax 05931-89380<br />

www.kl-lampe.de - Mail: info@kl-lampe.de<br />

SERVICE, BERATUNG, KOMPETENZ<br />

Ruderanlagen<br />

Schiffselektrik<br />

Tankmanagement<br />

Ruderhydraulik, Hydraulik<br />

Engineering für Neu-/Umbau<br />

Werfstraße 25 - 47053 Duisburg<br />

www.fs-schiffstechnik.de - info@fs-schiffstechnik.de<br />

Tel.: +49 203 60 96 7-0 - Fax: +49 203 60 96 7-16<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

Reystar-Elektrotechnik<br />

Liebigstraße 17 B - 47608 Geldern<br />

Tel. 0 28 31-35 99+3196<br />

Fax 0 28 31-8 66 05<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

| Schalttafeln <strong>und</strong> Steuerpulte<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

Reystar-Elektrotechnik<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

MARKTPLATZ<br />

Uwe E. Zoller GmbH Elektrotechnik<br />

Otto-Hahn-Straße 9 - 25337 Elmshorn<br />

Tel. 0 41 21-79 07-0 - Fax 0 41 21-79 07-77<br />

www.zoller-elektrotechnik.de<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

8 | Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Consulting<br />

| Ingenieurbüros<br />

Schiffstechnik Buchloh<br />

GmbH & Co. KG<br />

Tel. +49(0) 22 24-57 35<br />

Fax +49(0) 22 24-7 63 49<br />

Internet: www.schiffstechnik-buchloh.de<br />

9 | Bunkerbetriebe<br />

Bei den hier eingetragenen Bunkerbetrieben erhalten<br />

Sie SCHIFFFAHRT UND TECHNIK druckfrisch<br />

<strong>und</strong> kostenfrei solange der Vorrat reicht!<br />

Bunkerbetriebe Büchting GmbH<br />

Baumstraße 31 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 0 20 66-20 91 13 - Fax 0 20 66-20 91 93<br />

E-Mail: otto.uschtrin@bunkerbetriebe-buechting.de<br />

| 89


MARKTPLATZ<br />

MARKTPLATZ<br />

Bunker-Service<br />

Schumacher-Gützloe GmbH<br />

Datteln - Hafen - Tel. 0 23 63-5 43 74<br />

Fax 0 23 63-81 14, www.schumacher-guetzloe.de<br />

Bunkerstation Reinplus<br />

Vanwoerden GmbH<br />

Werfthallenstr. 45 - 68159 Mannheim<br />

Tel. 06 21-1 78 90 40 - Fax 06 21-2 71 64<br />

Bunkerstation u. Schiffsbedarf<br />

Göttert GmbH<br />

Rheinuferstraße 20 - 67061 Ludwigshafen<br />

Tel. 0621-59 10 60 - Fax 0621-59 10 619<br />

Deutsche Castrol Vertriebsges. mbH<br />

Inland Marine<br />

56626 Andernach, Tel. 0 26 32-9 63 80 - Fax -13 82<br />

ESSO Bunker-Service<br />

MaierlKorduletsch<br />

Haitzinger Str. 67 - 94036 Passau<br />

Tel. 08 51-95 63 2-0 - Fax 08 51-95 63 2-32<br />

Bunkerboot: 01 71-7 20 96 48<br />

GRAUE GmbH & Co. Mineralölvertrieb<br />

Bunkerservice Tankschifffahrt<br />

Hafen Ehrang Ostkai 54293 Trier<br />

Tel. (06 51) 8 69 75 - Fax (06 51) 8 24 20 06<br />

www.grauegmbh.de<br />

Bunkerstation NOWAG GmbH<br />

Friesenheimer Insel - 68169 Mannheim<br />

Tel. 06 21-31 10 01-02<br />

HBS Hamburg Bunker Service GmbH<br />

Johannisbollwerk-Ponton - 20459 Hamburg<br />

Tel. 040-31 13 71 - Fax 040-31 13 74<br />

info@h-bs.eu - www.h-bs.eu<br />

MOL Austria Handels GmbH<br />

Bunkerboot „STAVO“ – Wien<br />

Tel: +43 1 515991105 | Fax: +43 1 515991190<br />

RHEINTANK GmbH Bunkerdienst<br />

August-Hirsch-Straße 3 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-80 09-455 - Fax 02 03-80 09-448<br />

Shell-Bunkerstation I. Gersbeck<br />

Spandauer Burgwall 23 - 13581 Berlin-Spandau<br />

Tel. 0 30-3 31 50 17 - Fax 0 30-3 32 53 33<br />

Internet: www.schiffsservice.de<br />

Bunkerservice Rutjes<br />

Ennshafenstrasse 59– A-4470 Enns<br />

Tel. 0043 – 65 05 54 47 22<br />

www.bunkerservice-rutjes.com<br />

Vasco Bunker GmbH<br />

Bremerstraße - 40221 Düsseldorfer Hafen<br />

Tel. 01 79-5 46 23 88 - Fax 02 11-3 02 17 28<br />

10 | Schiffsmakler<br />

Arntz-Reederei<br />

Lortzingstraße 20 - 47239 Duisburg (Rumeln)<br />

Tel. 0 21 51-40 63 63, Fax 0 21 51-94 05 25<br />

G. Lömker KG<br />

Roonstraße 24 - 32105 Bad Salzufl en<br />

Tel. 0 52 22-80 32 10, Fax 0 52 22-80 31 41<br />

90 |<br />

Duvenstedter Damm 24-26 - 22397 Hamburg<br />

Büro Hamburg:<br />

Büro Haren:<br />

Tel. +49 (40) 525 60 56-0 Tel. +49 (5932) 73 58-20<br />

www.dht-schiffsmakler.de - info@dht-schiffsmakler.de<br />

L. Kluth & Co. GmbH<br />

Moorhof 2e - 22399 Hamburg<br />

Tel. 040-6 00 46 60, Fax 040-6 00 46 633<br />

Huizinga & Snijder BV<br />

Beatrixhaven 2a - NL-4250 DA Werkendam<br />

Tel. +31-0-183-50 08 62, Fax +31-0-183-50 07 39<br />

Internet: www.huizinga-snijder.nl<br />

E-Mail: h-s@planet.nl<br />

SCHIFFSVERMITTLUNG „SEESTERN“<br />

Gabriele Schramm - 53489 Sinzig<br />

www.schiffsvermittlung-seestern.de / Tel. 02642-5779<br />

11 | Schiffsfi nanzierung<br />

Bank für <strong>Schiffahrt</strong> (BfS)<br />

Filiale der Ostfriesischen Volksbank eG<br />

Hindenburgstraße 5 - 30175 Hannover<br />

Tel. 0511 / 28049-0, Fax 0511 / 28049-94<br />

www.bank-fuer-schiffahrt.de<br />

Universal Leasing GmbH<br />

Geschäftsstelle Hannover<br />

Podbielskistr. 166 - 30177 Hannover<br />

Tel. 05 11-65 65 96-60, Mobil 01 74-9 21 12 77<br />

E-Mail: helge.berger@ulg.com<br />

LN Leasing Nordbaden GmbH<br />

Amselstrasse 5 - 68307 Mannheim<br />

Tel.: 0621/ 777 366 -0, Fax: 0621/ 777 366 -10<br />

Mail: verena.koch@leasing-nordbaden.de<br />

- WIR KAUFEN AUCH GÜTERMOTORSCHIFFE -<br />

12 | Schiffsversicherung<br />

Allianz Global Corporate & Specialty AG<br />

Der Spezialversicherer für Schiffs- <strong>und</strong><br />

Warenversicherungen<br />

Hamburg Tel. 040 - 3617 4477/2909<br />

Duisburg Tel. 0203 - 4680 970<br />

www.agcs.allianz.com<br />

esa Schiffs- <strong>und</strong><br />

Yachtversicherungen mbH & Co. KG<br />

Friedrichplatz 2 - 74177 Bad Friedrichshall<br />

Tel. 07136-9513313<br />

info@esa-marine.de - www.esa-marine.de<br />

Gesellschaft für Service<br />

Management GmbH<br />

Augusta Anlage 66 - 68165 Mannheim<br />

Tel. 06 21-4 57 47 14 - Fax 06 21-4 57 48 18<br />

Lauenburg-Alslebener Schiffsversicherung<br />

Elbestr. 52 - 21470 Lauenburg/Elbe - Tel. 0 41 53-5 84 70<br />

Der Spezialist in Versicherungsfragen<br />

der Schifffahrt <strong>und</strong> <strong>Technik</strong><br />

August-Hirsch-Str. 10 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 0203-80896-11 - Fax 0203-88993<br />

marcus.albrecht@maurer-assekuranz.de<br />

www.maurer-assekuranz.de<br />

Lindhorster Straße 4 - 21218 Seevetal (Hittfeld)<br />

Tel. 04105-770 28 0 (24 St<strong>und</strong>en-Service)<br />

Fax 04105-770 28 22<br />

info@Carl-Rehder.de - www.Carl-Rehder.de<br />

Schiffsversicherungsverein a.G.<br />

„Unterelbe Union“<br />

Ihr zuverlässiger Partner in der Flussschiffskasko/-<br />

Haftpfl icht Versicherung seit 1893<br />

Theodor-Storm-Str. 35 - 21706 Drochtersen<br />

Telefon 04143 6810 o. 0171 4272693 - Fax 04143 999157<br />

Vereinigte Schiffs-Versicherung V.a.G.<br />

www.vsv.de - E-Mail: vsv@vsv.de<br />

Hannover 0511 280 90 0<br />

Wörth a. Main 09372 94 31 42<br />

Duisburg 0203 8 22 75<br />

Gewerbestraße 6 - 97833 Frammersbach<br />

Tel. 0 93 55-97 45-0 - Fax 0 93 55-97 45-19<br />

E-Mail: fra@wiass.com - www.wiass.com<br />

| Schiffssachverständige<br />

Klaus <strong>und</strong> Alfred Steinhäuser<br />

Sachverständige für elektrische Anlagen<br />

auf Schiffen nach SUK/ADNR<br />

Raiffeisenstr. 161 - 47259 Duisburg<br />

Tel. 01 51-14 62 21 51/150<br />

13 | Personal-Dienstleistungen<br />

Lotsendienste<br />

| Lotsendienste<br />

SUT EINKAUFSBÖRSE<br />

Lotsengemeinschaft Rhein-Main<br />

Tel. 0 61 34-6 34 23<br />

Internet: www.Lotsengemeinschaft.de<br />

RMD Rhein-Main-Donau <strong>Schiffahrt</strong>sagentur<br />

GmbH<br />

Lotsen <strong>und</strong> Ablöser - Tel. 0 61 34-6 34 23<br />

E-Mail: rhein-main-donau@t-online.de<br />

4|<strong>2008</strong>


SUT BUYER‘S GUIDE<br />

14 | Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Schulung<br />

| ADNR-Kurse<br />

AdB-Arbeitgeberverband<br />

der deutschen Binnenschifffahrt e.V.<br />

Schulschiff RHEIN in Duisburg-Homberg<br />

u.a. Gefahrgutbeauftragte, Sprechfunk<br />

Tel. 0 20 66-22 88-0, Fax 0 20 66-22 88-22<br />

www.schulschiff-rhein.de - info@schulschiff-rhein.de<br />

ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />

Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />

Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />

E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />

| Patent-Kurse<br />

AdB-Schulschiff RHEIN (Rhein+Donau)<br />

ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />

Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />

Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />

E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />

| Radar-Kurse<br />

AdB-Schulschiff RHEIN (Rhein+Donau)<br />

ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />

Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />

Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />

E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />

Messen <strong>und</strong><br />

Ausstellungen<br />

Ausstellungsschiff MS JENNY<br />

Tel. 01 71-3 12 90 97, Fax: 0 72 11-51 24 98 30<br />

www.scheubner.de - E-Mail: info@scheubner.de<br />

16 | Schiffsbefrachter<br />

| Elektronische Frachtenbörse<br />

15 |<br />

4|<strong>2008</strong><br />

Bargelink GmbH<br />

Fischerstr. 4A - 46509 Xanten<br />

Tel. 0 28 01-98 47 30, Fax 0 28 01-98 47 40<br />

Internet: www.bargelink.com<br />

| Frachtschifffahrt<br />

B. Dettmer Reederei GmbH & Co.<br />

Bremen, Internet: www.dettmer-reederei.de<br />

E. J. Gerhardt<br />

<strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verwaltung GmbH<br />

Minden: Tel. 05 71 - 4 27 64<br />

Internet: www.gerhardt-schiffahrt.de<br />

HTAG Häfen <strong>und</strong> Transport AG<br />

Baumstraße 31 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 0 20 66 - 2 09-0, Fax 0 20 66 - 2 09-192<br />

Internet: www.htag-duisburg.de<br />

| Genossenschaften<br />

DTG Deutsche Transport-Genossenschaft<br />

Binnenschiffahrt eG.<br />

Fürst-Bismarck-Str. 21 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 00 04-0, Fax 02 03-8 00 04 43<br />

MSG Mainschiffahrts-Genossenschaft eG<br />

Südl. Hafenstraße 15 - 97080 Würzburg<br />

Tel. 09 31-90 81 - 0, Fax 09 31-95 02 61<br />

Internet: www.MSGeG.de<br />

| Befrachter<br />

Dubbelman Shipping<br />

Tel. 0031 653-21 21 26<br />

E-Mail: dubbelman.shipping@vaart.net<br />

| Schuten <strong>und</strong> Pontons<br />

BAARS CHARTER<br />

für Spalt- <strong>und</strong> Spülschuten 70-955 m 2<br />

BAARS CONFLOAT B.V.<br />

für Container Koppelpontons mit Stelzen<br />

Postfach 70 - NL-3360 AB Sliedrecht<br />

Tel. +31 (0)184 41 55 66 Fax +31 (0)184 41 12 27<br />

Email: info@baarsbv.com - Internet: www.baarsbv.com<br />

17 | Schiffsverwaltungen<br />

www.JOSA-Schiffsverwaltung.de<br />

Tel. 0 93 72-94 97 83, Fax 0 93 72-94 97 85<br />

| Partikulierbetreuung<br />

BVG mbH Binnschiffahrts-<br />

Verwaltungsgesellschaft<br />

Mainkai - 97828 Marktheidenfeld<br />

Tel. 0 93 91-60 06-0, Fax 0 93 91-60 06-10<br />

Ludwig Harms<br />

Bereederung <strong>und</strong> Finanzierung<br />

von Binnenschiffen <strong>und</strong> Kümos<br />

Mühlenstraße 9 – 26931 Elsfl eth<br />

Tel. 0 44 04 – 98 95 50-0, Fax: 0 44 04 – 98 9550-30<br />

RHEIN-MOSEL SCHIFFAHRTSAGENTUR<br />

& SERVICECENTER Alfred Rock<br />

66706 Perl/Mosel, Tel. 0 68 67-9 33 66<br />

20 | Umschlagtechnik<br />

| Krane<br />

Charlys Kran-Anstreicherei<br />

Wir streichen Krane aller Art im auf- <strong>und</strong><br />

abgebauten Zustand!<br />

Charly Betzemeier, Leopoldstr. 8 - 32657 Lemgo<br />

Tel. 0 52 61-1 58 87 - Fax 0 52 61-1 67 98<br />

www.krananstreicherei.de<br />

www.kran24.de - Das Fachportal<br />

| Mobilkrane<br />

TEREX | Fuchs GmbH<br />

76669 Bad Schönborn<br />

Tel. 0 72 53 - 84-0, Fax 0 72 53 - 8 41 11<br />

www.fuchs-terex.de<br />

SENNEBOGEN Maschinenfabrik GmbH<br />

Hebbelstr. 30 - 94315 Straubing<br />

Tel. 0 94 21 - 5 40 - 144, Fax 0 94 21 - 4 38 82<br />

www.sennebogen.de<br />

22 | Hafen- <strong>und</strong> Wasserbau<br />

| Hafenplanung <strong>und</strong> Consulting<br />

INROS LACKNER AG<br />

Tel. 0331-7067-17, Fax 0331-719075<br />

| Bauunternehmen<br />

| Tauchunternehmen<br />

Tauchunternehmen Kesberg GmbH<br />

Wasserwerkstr. 240 - 68309 Mannheim<br />

Tel. 06 21-73 34 15, Mobil: 01 71-7 74 23 96<br />

Krietemeier - Tauchen & Bergen<br />

Am Kanal 44 - 32479 Hille - Tel. 0 57 03-24 57<br />

Schreiber Tauchunternehmen<br />

Stempelstr. 13 - 47167 Duisburg<br />

Tel. 02 03-34 35 11, Fax 02 03-3 44 32 71<br />

MARKTPLATZ<br />

BUM Bauunternehmung Maas GmbH & Co. KG<br />

Kampstraße 2 - 47445 Moers<br />

Tel. +49(0)2841-9 40-0 - Fax +49(0)2841-9 40-128<br />

Internet: www.maas-tiefbau.de<br />

| 91

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