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Berliner Zeitung 08./09.09.2018

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Wiewir wurden, was wir sind: Ein Gespräch über die Ostdeutschen – Report Seiten 2und 3<br />

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Sonnabend/Sonntag,8./9. September 2018<br />

Nr.210 HA -74. Jahrgang<br />

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Vor70Jahren starbWolfgang Scheunemann<br />

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was ist der Plan?<br />

Berlin Seite 13<br />

Grenzerfahrung<br />

Das Mauer-Projekt Dau spaltet die Stadt –schon jetzt. Die Macher haben einen<br />

neuen Genehmigungsantrag gestellt. Wird er bewilligt? Berlin Seiten 10 und 11<br />

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Ernst Reuters<br />

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Leitartikel Seite 8und Berlin Seite 12<br />

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Nach seinen umstrittenen<br />

Äußerungen zu den Ausschreitungen<br />

in Chemnitz<br />

gerät Verfassungsschutzpräsident<br />

Hans-Georg Maaßen<br />

politisch starkunter Druck.<br />

Grüne und Linke forderten am<br />

Freitag seinen Rücktritt, aber auch<br />

Union und SPD im Bund wie in<br />

Sachsen verlangen Aufklärung über<br />

seine Andeutungen, es habe über die<br />

Ausschreitungen von Chemnitz<br />

möglicherweise gezielte Falschmeldungen<br />

gegeben. In der übernächsten<br />

Woche soll sich der Innenausschuss<br />

des Bundestags in einer Sondersitzung<br />

mit Maaßens umstrittenen<br />

Aussagen befassen.<br />

Der Verfassungsschutzchef hatte<br />

der Bild-<strong>Zeitung</strong> gesagt, dass es am<br />

Rande der rechten Demonstrationen<br />

in Chemnitz nach einem Tötungsdelikt<br />

keine „Hetzjagden“ gegeben<br />

habe. „Es liegen keine Belege dafür<br />

vor, dass das im Internet kursierende<br />

Video zu diesem angeblichen Vorfall<br />

authentisch ist“, erklärte Maaßen<br />

weiterhin. Es sprächen„gute Gründe<br />

dafür, dass es sich um eine gezielte<br />

Falschinformation handelt, um<br />

möglicherweise die Öffentlichkeit<br />

vondem Mord in Chemnitz abzulenken“.<br />

Unionsfraktionschef Volker Kauder<br />

(CDU) sagte dazu am Freitag, die<br />

Parlamentarier hätten noch keine<br />

Gelegenheit gehabt, mit Maaßen<br />

darüber zu sprechen. Deswegen lege<br />

er größten Wert darauf, dass Maaßen<br />

in den Innenausschuss komme. Sowohl<br />

Kauder als auch CSU-Landesgruppenchef<br />

Alexander Dobrindt<br />

wiesen aber Kritik an Maaßen zurück.<br />

„Diese ständigen Vorverurteilungen<br />

in alle Richtungen müssen<br />

aufhören“, sagte Kauder. Dobrindt<br />

sagte,man solle solche Einschätzungen<br />

eines Verfassungsschutzpräsidenten<br />

ernst nehmen. Kanzlerin<br />

Angela Merkel (CDU) hatte Maaßen<br />

davon allerdings nichts erzählt, wie<br />

Regierungssprecher Steffen Seibert<br />

am Freitag betonte.<br />

Das kritisierte CDU-Innenpolitiker<br />

Armin Schuster:Eswäre„wichtig<br />

gewesen, dass Maaßen schon viel<br />

früher objektiv dargelegt hätte, was<br />

die Behörden über die Chemnitzer<br />

Vorfälle wissen“, sagte er den Stuttgarter<br />

Nachrichten. Er hätte sich von<br />

Maaßen darüber Aufklärung erwartet,<br />

„wie viel rechtsextremes Potenzial<br />

sich da zusammengefunden hat,<br />

wie die Szene sich vernetzt hat, welche<br />

Rolle die AfD spielt, wie viele<br />

Strafverfahren es gibt“. Stattdessen<br />

habe Maaßen mit seinen Äußerungen<br />

die Debatte auf einen Punkt fokussiert:<br />

das möglicherweise nicht<br />

authentische Video. Das müsste er<br />

vordem Innenausschuss belegen.<br />

Noch schärfer reagierte die SPD:<br />

Partei- und Fraktionschefin Andrea<br />

Nahles forderte eine Befragung Maaßens<br />

durch das Parlamentarische<br />

Kontrollgremium, das Bundestagsgremium<br />

zur Kontrolle der Nachrichtendienste.<br />

Dort könne er „Beweise<br />

darlegen“, so Nahles.„Seine Aufgabe<br />

ist es,Verfassungsfeinde zu enttarnen<br />

und zu stellen, und er bewirkt mit seinen<br />

Äußerungen das Gegenteil, wenn<br />

Beweise<br />

bitte!<br />

Verfassungsschutzchef Hans-Georg<br />

Maaßen verwirrt mit seinen Worten zu<br />

den Vorfällen in Chemnitz.<br />

Ist er noch tragbar im Amt?<br />

Die Opposition fordert den Rücktritt<br />

VonSteven Geyer,Pitt von Bebenburg und Daniela Vates<br />

„Ich frage mich allmählich,<br />

welche Rolle der politischen Einflussnahme<br />

er da spielen will.“<br />

Boris Pistorius (SPD), Innenminister von Niedersachsen, über Hans-Georg Maaßen<br />

er sie nicht unmittelbar belegen<br />

kann.“ Niedersachsens Innenminister<br />

Boris Pistorius (SPD) sagte: „Ich<br />

frage mich allmählich, welche Rolle<br />

der politischen Einflussnahme er da<br />

spielen will.“ Er sei erstaunt, was an<br />

der Spitze der wichtigsten Sicherheitsbehörde<br />

passiere.<br />

Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />

(CSU) teilte dagegen Maaßens<br />

Einschätzung, wonach es in Chemnitz<br />

keine Hetzjagden gegeben habe:<br />

Er habe „keinen anderen Informationsstand“<br />

als der Verfassungsschutzchef,<br />

sagte Seehofer am Freitag<br />

in Wiesbaden nach einer Konferenz<br />

der Innenminister von CDU<br />

und CSU. „Es ist ein ähnlicher Informationsstand<br />

auch bei den anderen<br />

Sicherheitsbehörden, die mir unterstehen.“<br />

Zuvor hatten Politiker wie Grünen-Fraktionschef<br />

Anton Hofreiter<br />

den Innenminister aufgefordert,<br />

Maaßen wegen seiner Äußerungen<br />

und anderer Vorgänge zu entlassen.<br />

„Es wäre der richtige Schritt“, sagte<br />

Hofreiter nach einem Treffen von<br />

Grünen-PolitikerninWiesbaden.<br />

Der Grünen-Innenexperte Konstantin<br />

von Notz sagte, ergehe davon<br />

aus, dass Seehofer auch selbst<br />

daran interessiert sei zu erklären, ob<br />

es „nicht dringend angeraten erscheint,<br />

Vertrauen in die Arbeit des<br />

Verfassungsschutzes durch einen<br />

personellen Neuanfang wiederherzustellen“.<br />

Für Grünen-Fraktionschefin<br />

Katrin Göring-Eckardt steht<br />

fest, „dass Herr Maaßen seiner Aufgabe<br />

nicht mehr gerecht wird“. Auch<br />

Linken-Chefin Katja Kipping sagte,<br />

Maaßen sei „in diesem Amt nicht<br />

mehr haltbar“.<br />

Bereits zu früheren Zeitpunkten<br />

hatte es Kritik an Maaßen gegeben.<br />

So hatte er nach einer Enthüllung<br />

durch eine Insiderin Treffen mit führenden<br />

AfD-Politikern eingeräumt.<br />

Laut der Insiderin sei es dabei um die<br />

Frage gegangen, wie die AfD einer<br />

Beobachtung durch den Verfassungsschutz<br />

entgehen könne.<br />

Jüngst war dann bekanntgeworden,<br />

dass Maaßen falsche Angaben<br />

gegenüber dem Bundestag gemacht<br />

hatte: Obwohl vordem Anschlag auf<br />

den <strong>Berliner</strong> Weihnachtsmarkt mit<br />

Wissen Maaßens ein V-Mann seines<br />

Bundesamts im Umfeld des islamistischen<br />

Attentäters Anis Amri platziert<br />

gewesen war, hatte er in einer<br />

Antwortauf eine diesbezügliche parlamentarische<br />

Anfrage von Januar<br />

2017 das Gegenteil behauptet.<br />

Vonder hitzig geführten Debatte<br />

um die Lage in Chemnitz und in<br />

Sachsen profitiert derweil offenkundig<br />

vor allem die AfD –jedenfalls in<br />

Ostdeutschland: Laut einer neuen,<br />

allerdings nicht repräsentativen<br />

Umfrage von Infratest dimap für die<br />

<strong>Zeitung</strong> Die Welt wäre die AfD<br />

stärkste Kraft in den neuen Ländern,<br />

wenn am Sonntag Bundestagswahl<br />

wäre: Mit27Prozent läge die AfD klar<br />

vor der CDU mit 23 Prozent. Die<br />

Linke würden 18 Prozent der Ostdeutschen<br />

in den Bundestag wählen,<br />

die SPD 15; Grüne und FDP würden<br />

sieben und sechs Prozent erreichen.<br />

PolitikSeite 5, Kommentar Seite8<br />

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2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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·<br />

Report<br />

Ein Donnerstag im Spätsommer.Die<br />

Journalistin Jana Hensel, 42, und<br />

der Kultursoziologe Wolfgang Engler,<br />

66, sitzen im vierten Stock des<br />

Aufbau-Hauses am Moritzplatz in Berlin-<br />

Kreuzberg und geben Interviews. Esist erst<br />

ein paar Tage her, dass in Chemnitz nach<br />

dem Todeines jungen Mannes aufgebrachte<br />

Demonstranten durch die Stadt marschierten,<br />

Ausländer wurden bedroht, Nazisymbole<br />

gezeigt.Wieder fragen alle:Wasist da los<br />

im Osten? Sind die alle rechts? DerBand, der<br />

auf Gesprächen von Wolfgang Engler und<br />

Jana Hensel beruht, heißt „Wer wir sind. Die<br />

Erfahrung, ostdeutsch zu sein“ und beschäftigt<br />

sich mit genau diesen Fragen, die Autoren<br />

nehmen dreißig Jahre Nachwende-Geschichte<br />

in den Blick. Es ist das Buch der<br />

Stunde.<br />

„Der<br />

Osten<br />

lässt sich<br />

nicht<br />

mehr mit<br />

der DDR<br />

erklären“<br />

Bei den Ausschreitungen in Chemnitz, die<br />

viele erschütterten, wurde auch immer wieder<br />

die ostdeutsche Kanzlerin Angela Merkel<br />

beschimpft. Warum ist Merkel ausgerechnet<br />

bei den Ostdeutschen so unbeliebt?<br />

JANA HENSEL: Beieinigen Ostdeutschen<br />

ist sie das,nicht bei allen, da muss man differenzieren.<br />

Und ich bin mir nicht sicher, ob<br />

der Protest wirklich etwas mit ihr als Person<br />

zu tun hat. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

haben im Osten immer dazu gedient,<br />

das ganze System infrage zu stellen.<br />

Das ist im Westen anders, dort lassen sich<br />

rassistische Einstellungen durchaus in ein<br />

demokratisches Miteinander einordnen. Angela<br />

Merkel steht nun einmal stellvertretend<br />

für diesen Staat. Aber gleichzeitig ist sie auch<br />

eine Spiegelfigur eines jeden Ostdeutschen,<br />

jeder positioniert sich zu ihr und vergleicht<br />

sich. Siehat als eine vonuns Weltkarrieregemacht,<br />

ohne sich auf ihreWurzeln je besonders<br />

berufen zu haben, das irritiert, verhindert<br />

Loyalität. Außerdem ist sie eine Frau,<br />

das spielt auch eine Rolle, denn der Protest<br />

vonrechts hat ja eine männliche Seele.<br />

WOLFGANG ENGLER: Wahrscheinlich<br />

haben etliche,die da auf der Straße zeterten,<br />

sie in der Vergangenheit sogar gewählt. Die<br />

CDU war viele JahreimOsten sehr stark. Der<br />

Umschwung begann nach meinem Eindruck<br />

2015, als Hunderttausende Flüchtlinge<br />

ins Land kamen. Da zerbröselte der<br />

stillschweigende Konsens mit den Regierenden.<br />

Ichmerkte das in meinem eigenen Umfeld.<br />

Viele Ostdeutsche haben Merkel die Politik<br />

der offenen Tür nicht verziehen.<br />

HENSEL: In diesem Punkt sind wir uns<br />

uneinig: Ich glaube, der Rechtspopulismus<br />

ist ein Gefäß für Gefühle und Einstellungen,<br />

die schon vorher da waren. Pegida hatte<br />

schon imWinter 2014/15 viel Zulauf, also vor<br />

der eigentlichen Flüchtlingskrise.<br />

ENGLER: 2015 hat sich etwas Bahn gebrochen,<br />

was schon latent vorhanden war. Das<br />

hat weniger mit der DDR und der angeblich<br />

vererbten demokratiefeindlichen Gesinnung<br />

zu tun, wie man jetzt wieder liest, sondern<br />

eher mit dem Gefühl, nicht gesehen<br />

und gehört zuwerden. Unddann wirft Merkel<br />

so ein „Wir schaffen das“ hin, und es wird<br />

wahrgenommen als Arroganz der Macht,<br />

über die Köpfe der Regierten hinweg. Dashat<br />

den Ultrarechten einen Aufschwung gegeben,<br />

dessen Ende noch nicht absehbar ist.<br />

Dass die AfD gerade in prosperierenden Ländern<br />

wie Sachsen, Baden-Württemberg und<br />

Bayern so stark ist, zeigt, dass die Mitte der<br />

Gesellschaft ebenfalls anfällig ist.<br />

In Ihrem Buch wird deutlich, dass Sie bei der<br />

Beurteilung der Nachwendezeit recht nah<br />

beieinander liegen, der Scheidepunkt ist das<br />

Jahr 2015, da gehen Ihre Meinungen auseinander.<br />

Stehen Sie für die zwei Seiten des Ostens?<br />

HENSEL: DerEinzug der AfD in den Bundestag<br />

im vergangenen Jahr war ein Schock,<br />

auch für uns.Daraufhin kam die Idee zu dem<br />

Buch. Es war uns wichtig, den Osten nicht<br />

aus der DDR heraus zu erklären, sondern<br />

den Fokus auf die Nachwendezeit zu legen.<br />

Da vollziehen wir einen Paradigmenwechsel.<br />

Wir müssen uns alles noch mal neu anschauen,<br />

weil wir eine gigantische Emanzipationsbewegung<br />

von rechts erleben. Eine<br />

Revolte.<br />

ENGLER: Uns war auch wichtig, unsere<br />

Meinungen nicht zu glätten. Der Streit, da<br />

muss man gar nicht nach Chemnitz gucken,<br />

ist in Ostdeutschland sehr verbreitet.<br />

Dasgeht seit der Flüchtlingskrise durch Familien.<br />

Gibt es dreißig Jahre nach dem Mauerfall ein<br />

ostdeutsches „Wir“ überhaupt, wie es im Untertitel<br />

Ihres Buches heißt?<br />

ENGLER: Das wird uns bestimmt um die<br />

Ohrengehauen.<br />

HENSEL: Wir sind uns bewusst, dass das<br />

eine rhetorische Figur ist. Aber eines unserer<br />

Hauptanliegen war ja tatsächlich, die ostdeutsche<br />

Gesellschaft in der Breite ihrer Erfahrungen<br />

nach 1989 zu beschreiben. Dabei<br />

legen wir den Fokus auf die Nachwendezeit,<br />

weil wir glauben, dass hier jene Erfahrungen<br />

gemacht wurden, die uns die heutige Situation<br />

besser verstehen lassen. Anders gesagt:<br />

Wir glauben, mit der DDR lassen sich viele<br />

Phänomene nur noch bedingt erklären. Der<br />

Systemwechsel, die Umwandlung aller politischen<br />

und kulturellen Werte, der wirtschaftliche<br />

Kollaps in den Neunzigerjahren,<br />

der Eliten-Austausch und die Abwanderung<br />

vieler Ostdeutscher, das sind die entscheidenden<br />

Erfahrungen, die die ostdeutsche<br />

Identität bis heute prägen.<br />

Wenn wir von Emanzipation reden, denken<br />

wir meist an Bewegungen von links. Warum<br />

brauchte der Osten eine Bewegung von<br />

rechts?<br />

HENSEL: Das hat mit der komplexen<br />

sozialen und wirtschaftlichen Lage im Osten<br />

zu tun. AfD und Pegida sind keine<br />

Anti-Globalisierungsbewegungen, sondern<br />

De-Globalisierungs-Bewegungen.<br />

Man will die Globalisierung nicht ökonomisch<br />

einhegen, sondern emotional aufhalten,<br />

indem man zum Beispiel Flüchtlinge<br />

–als sichtbares Zeichen der Globalisierung<br />

–außen vor lässt. Dass der Protest<br />

von rechts kommt, hat auch etwas mit der<br />

mangelnden Repräsentanz zu tun. Die<br />

Linkspartei steht für die Bewältigung der<br />

DDR-Biografien, die AfD für die Nachwende-Erfahrung.<br />

Nicht zuletzt ist der<br />

Rechtsruck Ausdruck einer globalen Bewegung,<br />

vonTrump, Brexit bis Orban. Der<br />

Ossi internationalisiert sich, er findet<br />

endlich aus einer Art Isolation heraus.<br />

ENGLER: Eine Facette dieses Lagerwechsels<br />

ist auch: Die Linkspartei laboriert seit<br />

Jahren an einer bundesdeutschen Wirksamkeit,<br />

kommt aber nie über zehn, zwölf Prozent<br />

hinaus.Und da denken die Leute: Wenn<br />

wir so nicht gehört werden, schwenken wir<br />

eben um.<br />

HENSEL: Genau, es geht um Einflussnahme.<br />

ENGLER: Meine Befürchtung ist, dass<br />

diese Bewegung von rechts schwer zu stoppen<br />

ist.Wasist, wenn die AfD nächstes Jahr in<br />

Sachsen stärkste Partei wird? Dann wird es<br />

womöglich eine Volksfront dagegen geben,<br />

aus CDU, Linken, SPD und Grünen. Das bestärkt<br />

dann all jene, die AfD gewählt haben,<br />

in ihrem Gefühl, dass sie nicht gegen die anderen<br />

ankommen.<br />

HENSEL: Nein, ich glaube das nicht. Auch<br />

die AfD wird die Ostdeutschen letztlich enttäuschen,<br />

sie meint sie ja nicht wirklich, sie<br />

benutzt sie nur.<br />

BeiallemVerständnis für die Enttäuschungen<br />

der Nachwendezeit. Warum nimmt man in<br />

Kauf, Seite an Seite mit brüllenden Nazis zu<br />

stehen?<br />

HENSEL: Die Frage, die dahinter steht,<br />

ist: Warum nimmt man die eigene Hässlichkeit<br />

in Kauf? Dashat etwas mit Alltagskultur<br />

zu tun. Wir sehen die Bilder von<br />

Chemnitz und denken an Rostock-Lichtenhagen<br />

1992. Da spielt sich vieles ab,<br />

was wir kennen, was sich verfestigt hat.<br />

Rassismus ist zur Alltagskultur geworden.<br />

Das mag für Sie und für mich abstoßend<br />

WOLFGANG ENGLER<br />

Geboren 1952 in Dresden. Promotion<br />

1981, Habilitation 1989, lehrt<br />

seit 1981 an der Hochschule für<br />

Schauspielkunst Ernst Busch und<br />

amtierte von 2005 bis 2017 als deren<br />

Rektor.1999 veröffentlichte er<br />

das Buch „Die Ostdeutschen. Kunde<br />

von einem verlorenen Land“, eine der<br />

ersten umfassenden Analysen zur<br />

ostdeutschen Gesellschaft. 2002<br />

folgte „Die Ostdeutschen als Avantgarde“.<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

sein, aber in bestimmten ländlichen Gegenden<br />

gilt es als cool.<br />

ENGLER: Wir warnen ja gern, dass die<br />

Menschen sich von den Rechten nicht instrumentalisieren<br />

lassen sollen. Aber diese<br />

Warnung wirdals überheblicher moralischer<br />

Appell wahrgenommen. Wirsind nicht blöd,<br />

das nehmen wir in Kauf, lautet die Reaktion.<br />

Ist der Streit über die Flüchtlingspolitik, den<br />

Siestellvertretend austragen, im Kern ein Generationenkonflikt:<br />

Hier die jüngeren Ostdeutschen,<br />

die vonder Globalisierung persönlich<br />

profitierthaben, hier die älteren Daheimgebliebenen,<br />

die sich nach einem ruhigen Leben<br />

sehnen?<br />

ENGLER: Auf uns persönlich trifft das<br />

jetzt nicht zu, da wir beide erfolgreich waren<br />

und sind. Aber wenn ich an andere inmeinem<br />

Umfeld denke, die keine Chance bekamen,<br />

die sich nach der Wende vonProjekt zu<br />

Projekt hangelten, sehe ich, dass ich meine<br />

Lage nicht verallgemeinern kann. Vonden<br />

sechzig Kommilitonen aus meinem Studienjahr<br />

haben sich nach 1990 vielleicht noch<br />

eine Handvoll behauptet.<br />

Wo sehen Sie die Unterschiede zwischen den<br />

Generationen, Frau Hensel?<br />

HENSEL: Im Buch erzählt Wolfgang Engler,<br />

dass das politisch prägende Jahr für ihn<br />

1968 war.Bei mir war das 1989, da war ich 13.<br />

Ich war stets ein selbstbewusstes Kind,<br />

konnte gut reden. Als mein Buch „Zonenkinder“<br />

veröffentlicht wurde, löste das eine<br />

große Debatte aus.Daist mir zum ersten Mal<br />

die Fragilität meiner Sprecherposition aufgefallen.<br />

Ichbegriff, dass ich aus einer Minder-


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 3 *<br />

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·<br />

Report<br />

Nach Chemnitz fragen viele: Wasist da los im Osten? Sind die alle rechts? Die Journalistin Jana Hensel<br />

und der Soziologe Wolfgang Engler sprechen über die Folgen des Umbruchs nach 1989,<br />

die Flüchtlingskrise –und darüber,warum in Ostdeutschland die Revolte nicht von links kommt<br />

heitenposition spreche, als Frau, als Ostdeutsche.Diese<br />

Erfahrung des schockhaften<br />

An-den-Rand-Gedrängt-Werdens hat mich<br />

über mein Leben anders nachdenken lassen.<br />

Mir ist es wichtig, Minderheiten zum Sprechen<br />

zu bringen und Minderheitenrechte zu<br />

schützen. Dasist eine Folge meiner ostdeutschen<br />

Biografie.<br />

ENGLER: IhrBuch war ein großer Bestseller,<br />

Sie haben ein riesiges Publikum gefunden.<br />

Wie können Sie davon sprechen, dass<br />

Sieanden Rand gedrängt wurden?<br />

HENSEL: So widersprüchlich ist das Leben.<br />

Aber über genau solche Widersprüche<br />

sprechen wir im Buch ausführlicher.<br />

Unter dem StichwortEmanzipation ist in den<br />

vergangenen Jahren vieles über Bord geworfen<br />

worden, auf das sich Zusammenhalt<br />

stützte: Gott, Gruppe, Nation, Kirche. Sind die<br />

Linken Schuld am Aufstieg des Rechtspopulismus,<br />

Herr Engler?<br />

ENGLER: Das wäre mir zu zugespitzt. In<br />

unserem Buch sprechen wir über den Franzosen<br />

Didier Eribon, der untersucht, wie aus<br />

Linken Rechte werden. Er beschreibt die<br />

zwei Welten, hier sein Vater, der lange Kommunisten<br />

gewählt hat und dann wegen der<br />

Einwanderungspolitik zum rechtsextremen<br />

Front National überlief; und dortdas elitäre,<br />

weltoffene Großstadt-Milieu. Es geht um<br />

diese Unverträglichkeit von zwei Strömungen<br />

der Linken. Wir beobachten das auch in<br />

den Medien und in den Parteien. Das Konzept<br />

der offenen Gesellschaft ist für einen<br />

Teil der Gesellschaft eine Erfolgsgeschichte,<br />

aber für einen anderen Teil, der über die erforderlichen<br />

Ressourcen nicht in dem Maße<br />

JANA HENSEL<br />

Geboren 1976 und aufgewachsen in<br />

Leipzig.Sie studierte Germanistik<br />

und Romanistik in Leipzig,Aix-en-<br />

Provence und Berlin. Bekannt wurde<br />

sie 2002 mit ihrem Generationenbuch<br />

„Zonenkinder“, das ein Jahr<br />

lang auf der Spiegel-Bestsellerliste<br />

stand. Danach arbeitete sie als freie<br />

Journalistin, von 2012 bis 2014 war<br />

sie Mitglied der Chefredaktion des<br />

Freitag.Imvergangenen Jahr erschien<br />

ihr erster Roman, „Keinland“.<br />

Seit 2018 Autorin von Zeit Online.<br />

Sie lebt in Berlin und hat einen Sohn.<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

verfügt, eine Überforderung. Zwischen diesen<br />

beiden Gruppen, der globalen und der<br />

lokalen Klasse, gibt es verschiedene Wahrnehmungen<br />

der Offenheit, der Chancen, die<br />

die Welt bietet. Wenn Jana Hensel sagt, sie<br />

spricht aus einer Minderheiten-Position,<br />

würde ich sagen, ich spreche eher für den sozialen<br />

Gegenpol.<br />

HENSEL: Zumindest zeigt unser Buch,<br />

dass man den Osten sehr wohl aus verschiedenen<br />

Perspektiven und mit unterschiedlichen<br />

Haltungen betrachten kann.<br />

ENGLER: Pegida ist keine Verlierer-Bewegung.<br />

Die Träger sind Menschen, die ganz<br />

gut ausgebildet sind, gut verdienen. Das<br />

zeigt die Erosion der bürgerlichen Mitte.<br />

Diese Mitte bekommt immer mehr Probleme,<br />

sich zu behaupten. Diese Menschen<br />

haben Abstiegsangst, und das macht sie verrückt.<br />

Ich kenne lauter gut situierte Leute,<br />

die vonheute auf morgen aus ihrerWohnung<br />

geflogen sind. Die Wohnungsfrage ist die<br />

zentrale Frage heutiger Sozialpolitik.<br />

Wenn das so wäre, hätten die Linken und die<br />

SPD aber bei der letzten Wahl besser abschneiden<br />

müssen.<br />

ENGLER: Stimmt, und das zerreißt die<br />

Parteien ja auch. Icherinneremich an einen<br />

Auftritt der Linken-Vorsitzenden Katja Kipping<br />

nach einer Landtagswahl im Osten, wo<br />

sie sinngemäß sagte: „Wenn man politisch<br />

Kurs hält, verliert man halt Wähler.“ Das<br />

kann man doch nicht ernsthaft sagen! Die<br />

Leute, die euch nicht mehr gewählt haben,<br />

waren seit dem Umbruch dabei, sie sahen in<br />

euch die Kümmerer.Dann gibt es den anderen<br />

Flügel, der von SahraWagenknecht und<br />

Gemeinschaftswerk?<br />

Vielleicht warDeutschland<br />

seit der Maueröffnung noch nie so<br />

zerrissen wie jetzt. DPA/JENS WOLF<br />

meinem Kollegen Bernd Stegemann vertreten<br />

wird, die sagen: Das kann nicht gut gehen.<br />

Dasist der Anlass für die neue Sammelbewegung<br />

„Aufstehen“.<br />

Sind Siedamit dabei, Herr Engler?<br />

ENGLER: Ichsehe mich als Sympathisant<br />

und Unterstützer, habe mich auch zweimal<br />

mit Frau Wagenknecht getroffen. Man muss<br />

die Menschen, die sich vonden Linken abgewendet<br />

haben, nicht idealisieren. Manche<br />

Arbeiter mögen keine Migranten, Migranten,<br />

die schon länger hier sind, mögen keine<br />

Neuankömmlinge.<br />

Frau Hensel, was halten Sie von der Bewegung<br />

„Aufstehen“?<br />

HENSEL: Tatsächlich glaube ich auch,<br />

dass die linken Parteien, also Linke,SPD und<br />

Grüne,sich als große integrativeKraft gegen<br />

den Rechtsruck stemmen müssen, dass man<br />

also eigentlich sammeln müsste, was längst<br />

da ist. Eine neue Gruppe, eine neue Bewegung<br />

erreicht doch nur das Gegenteil, noch<br />

mehr Zersplitterung.<br />

Wird heute differenzierter über den Osten gesprochen<br />

als vorder Entstehung vonPegida?<br />

HENSEL: Auch da haben wir unterschiedliche<br />

Meinungen.<br />

ENGLER: Ichlas neulich einen Kommentar,bei<br />

dem erklärtwurde,dass die Ursachen<br />

für die Ausschreitungen in Chemnitz in 40<br />

Jahren DDR zu suchen sind, autoritäres und<br />

xenophobes Denken sei im Osten quasi verwurzelt.<br />

Dasärgertmich! EinTeil der Öffentlichkeit<br />

ist ideologiebesessen und da nützt<br />

auch Aufklärung nichts.<br />

HENSEL: Ich erinnere mich gut an den<br />

Winter 2014/15, als Pegida sich formierte.<br />

Da hat sich ein Hass, ein Rassismus, eine<br />

Entwertung gegenüber den Ostdeutschen<br />

entladen, sodass ich tagelang die sozialen<br />

Medien mied. Die Ignoranz gibt es immer<br />

noch, aber sie wird weniger. Die Debatte ist<br />

vielstimmiger und nuancierter geworden.<br />

Die gebürtige Brandenburgerin Franziska<br />

Giffey ist Familienministerin geworden,<br />

weil wir zum ersten Malerfolgreich eine Debatte<br />

über die Repräsentanz Ostdeutscher<br />

geführthaben.<br />

Halten Sie das für übertrieben optimistisch,<br />

Herr Engler?<br />

ENGLER: Nein, aber ich sehe ein großes<br />

Ungleichgewicht. An der kulturellen und<br />

medialen Dominanz der Westdeutschen<br />

wird sich wohl auf absehbare Zeit nichts<br />

ändern.<br />

HENSEL: Da gebe ich HerrnEngler recht.<br />

Aber das große Glück der Ostdeutschen besteht<br />

doch darin, dass sie die schlaueren<br />

Menschen geworden sind!<br />

ENGLER: Das wird auf keinen Fall gedruckt!<br />

HENSEL: Wasich damit meine: Es gibt in<br />

meiner Generation viele junge Ostdeutsche,<br />

die sehr erfolgreich sind, die in aller Welt verstreut<br />

leben. Siehaben durch ihreErfahrung,<br />

das Leben in zwei Systemen, die Brüche der<br />

Nachwendezeit, einen sehr scharfen, genauen<br />

Blick auf die Gegenwart, auf politische<br />

Systeme entwickelt.<br />

Istesvielleicht auch Ausdruck des Generationenkonflikts,<br />

wenn man bei Pegida mitläuft<br />

oder sein Kreuz bei der AfD macht?<br />

HENSEL: Auf jeden Fall. Man kann jedenfalls<br />

nicht ausschließen, dass die Anhänger<br />

von Pegida in gewisser Weise auch<br />

gegen ihre Kinder protestieren, zu denen<br />

mental oder auch ganz real die Verbindung<br />

gekappt ist. Ich kenne das aus meiner Familie<br />

nicht, habe aber oft davon gehört.<br />

Bestimmt gibt es viele bei Pegida, die sich<br />

von ihren Söhnen und Töchter entfremdet<br />

haben. Wo die Lebensläufe sich entkoppelt<br />

haben und wo man über Erfahrungen<br />

nicht mehr ins Gespräch kommt. Das verstärkt<br />

jedenfalls den Frust, kann ein Grund<br />

sein, auf die Straße zu gehen.<br />

ENGLER: Das Generationenthema ist<br />

nie richtig verhandelt worden. Das war<br />

nicht wie 1968, wo sich alle an den berühmten<br />

Tisch setzen und die Kindern die Eltern<br />

konfrontieren. Man sieht das in dem Film<br />

„Stau“ von Thomas Heise über einen Jungen,<br />

der nach der Wende in die rechte Szene<br />

abdriftet. Die Eltern sind hilf- und ratlos.<br />

Undder Sohn hat eher Mitleid mit der Mutter.<br />

Ich lese heute dauernd Texte von etwa<br />

Vierzigjährigen, die sich mit ihrer Jugend<br />

befassen. Sieschreiben, damals wurde pauschal<br />

verworfen, was sie erlebt haben, aber<br />

sie sehen, dass sie die Erfahrung geprägt<br />

hat. Das ist wichtig, dass das jetzt rauskommt<br />

und diskutiertwird.<br />

HENSEL: Manmuss aber dem Deutungsmuster<br />

entgegentreten, der Generationenkonflikt<br />

im Osten sei wegen demokratischer<br />

Defizite nicht ausgetragen worden. Er ist<br />

ausgeblieben, weil die Jungen weggegangen<br />

sind. Es hat sich entzerrt. Man muss noch<br />

mal ganz deutlich sagen: Bei eigentlich allem,<br />

was wir über den Osten erzählt bekommen,<br />

handelt es sich um die westdeutsche<br />

Sichtweise, die vor allem darin besteht, eigene<br />

Prägungen zu legitimieren. In unserem<br />

Buch beleuchten wir die ostdeutsche Sicht.<br />

Der Liedermacher Gundermann, dessen Leben<br />

gerade ein Film feiert, schrieb in den 90er-<br />

Jahren ein Lied über den Osten. Darin heißt<br />

es: „Hier sind wir noch Brüder und Schwestern,<br />

hier sind die Nullen ganz unter sich. Hier<br />

ist es heute nicht besser als gestern und ein<br />

Morgen gibt es nicht.“ Ist das eine korrekte<br />

Beschreibung des Ostens?<br />

ENGLER: Ich habe den Film noch nicht<br />

gesehen, aber die raue Poesie von Gundermanns<br />

Liederntrafseit je einen Nerv bei mir.<br />

HENSEL: Bei Gundermann haben solche<br />

Sätze einen poetischen Charme, aber nein,<br />

die Realität ist enormvielfältiger.<br />

DasGespräch führte Sabine Rennefanz.<br />

Das Buch „Wer wir sind. Die Erfahrung,ostdeutsch<br />

zu sein“ erscheint<br />

am 14. September (288<br />

Seiten, 20 Euro, Aufbau Verlag).<br />

Die Buchpremiere mit Wolfgang<br />

Engler und Jana Hensel findet<br />

am Montag,den 17. September,um20Uhr<br />

im Pfefferbergtheater<br />

statt. Karten-Telefon:<br />

030/93 93 58 555.


4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Politik<br />

Höcke<br />

und die<br />

anderen<br />

Wieder Verfassungsschutz<br />

auf Thüringens AfD blickt<br />

VonSimon Berninger<br />

und Margarethe Gallersdörfer<br />

Der Druck auf die AfD durch die<br />

Verfassungsschutzbehörden<br />

steigt: Am Freitag forderte der Bremer<br />

Bürgermeister Carsten Siemering<br />

(SPD), das Bundesamt für Verfassungsschutz<br />

solle die gesamte<br />

AfD unter Beobachtung stellen.<br />

Zuvor hatten unabhängig voneinander<br />

der Bremer und der niedersächsische<br />

Verfassungsschutz am<br />

Montag angekündigt, die lokalen Jugendorganisationen<br />

der Partei,<br />

„Junge Alternative“ (JA), zu beobachten.<br />

Am Donnerstag erklärte<br />

dann die Thüringer Landesbehörde<br />

den örtlichen Landesverband unter<br />

BjörnHöcke zum „Prüffall“– die Vorstufe<br />

zu einer Beobachtung.<br />

Anlass der Forderungen nach einer<br />

geheimdienstlichen Beobachtung der<br />

AfD sind die Ereignisse in Chemnitz<br />

nach dem Toddes Deutschen Daniel<br />

H. am 26. August. Zwei Tatverdächtige<br />

–Asylbewerber aus Syrien und dem<br />

Irak – sitzen in Untersuchungshaft,<br />

nach einem dritten wird gefahndet.<br />

Die AfD hatte den Vorfall zum Anlass<br />

genommen, politisch zu mobilisieren.<br />

Nach rechten Ausschreitungen am<br />

gleichen Tagkam es auch am Montag<br />

darauf während einer vonder AfD organisierten<br />

Demonstration zu Eskalationen:<br />

Hitlergrüße wurden gezeigt,<br />

rechtsextreme Parolen skandiert, ausländisch<br />

aussehende Menschen bedroht<br />

und angegriffen.<br />

Keinerlei Berührungsängste<br />

Sollte es tatsächlich zu einer Beobachtung<br />

der Thüringer AfD durch<br />

den Verfassungsschutz kommen,<br />

wäre Chemnitz nicht zwingend der<br />

Anlass.BjörnHöcke,Thüringer AfD-<br />

Landeschef und Kopf des völkischen<br />

„Flügels“ der Partei, persönlich steht<br />

schon lange im Verdacht, keinerlei<br />

Berührungsängste mit gewaltbereiten<br />

Rechtsextremen zu verspüren. In<br />

einem im Juli erschienenen Buch<br />

spricht er von der Aufgabe der AfD,<br />

„die rohen Formen der Bürgerproteste<br />

geistig zu veredeln“.<br />

Franziska Schreiber, ehemalige<br />

Pressesprecherin der JA Sachsen und<br />

Verfasserin eines AfD-Enthüllungsbuchs,<br />

sagte dem ARD-Monitor, es<br />

sei Höckes Ziel, die zersplitterte<br />

Rechte unter seiner Führung zu vereinen<br />

– intellektuell angehauchte<br />

Vereinigungen genau wie Schlägertruppen.<br />

Ihr Buch erschien im August<br />

und sorgte unter anderem für<br />

Aufsehen, weil Schreiber darin berichtet,<br />

Höcke habe ihrem Vernehmen<br />

nach Reden des nationalsozialistischen<br />

Propagandaministers Joseph<br />

Goebbels analysiert und Versatzstücke<br />

für seine eigenen Reden<br />

verwendet.<br />

Thorhammer um den Hals<br />

Höcke ist nicht der einzige Thüringer<br />

AfD-Kopf, für den sich der Verfassungsschutz<br />

interessieren könnte.Die<br />

Frontfrau der Jungen AlternativeThüringen,<br />

Jana Schneider, trägt um den<br />

Hals einen Thorhammer, ein Symbol,<br />

das in der NS-Zeit die vermeintliche<br />

Stärke des arischen Arbeitervolkes<br />

symbolisierte. 2014 war sie beim<br />

Gründungstreffen der Identitären Bewegung<br />

im Landkreis Fulda dabei,<br />

kommentierte später den Ratder Kölner<br />

Oberbürgermeisterin Henriette<br />

Reker nach der berüchtigten Silvesternacht,<br />

von Fremden „eine Armlänge<br />

Abstand zu halten“, mit dem Foto einer<br />

Pistole und schrieb dazu bei Facebook:<br />

„Wenn die Politik nicht handelt,<br />

halten die Menschen vielleicht in Zukunft<br />

wirklich eine ,Armlänge Abstand‘,<br />

Frau Reker.“<br />

Der Post vom 6.Januar 2016 rief<br />

schon damals den Verfassungsschutz<br />

auf den Plan, Ministerpräsident<br />

Bodo Ramelow sprach von einer<br />

„gefährlichen geistigen Haltung“,<br />

hinter der er einen „Aufruf zur<br />

Selbstjustiz und Gewalt“ erkannte.<br />

Wollen die vielen Streitfelder der letzten Monate verlassen: Chef der CSU-Abgeordneten im Bundestag,Alexander Dobrindt (l.), und Unionsfraktionschef Volker Kauder.<br />

Auf gute Zusammenarbeit<br />

Bei ihrer Sommerklausur bemühen sich CDU und CSU, Themen abseits der Flüchtlingskrise zu setzen<br />

VonDaniela Vates<br />

Man kann ja auch mal<br />

über ein anderes<br />

Thema sprechen.<br />

Nicht über Chemnitz,<br />

sondern über Japan zum Beispiel.<br />

Findet der Unionsfraktionsvorsitzende<br />

Volker Kauder ganz offenkundig.<br />

DerVorstand der Unionsfraktion<br />

hat zum ersten Mal nach der Sommerpause<br />

getagt. Kauder sagt, man<br />

habe den japanischen Außenminister<br />

zu Gast gehabt. Eininteressantes<br />

Gespräch sei das gewesen, über den<br />

zunehmenden Einfluss Chinas in<br />

derWelt.Vielleicht könne man ja mal<br />

gemeinsame Projekte der EU und Japans<br />

anschieben. Ganz schön was<br />

los in der Unions-Fraktion, wie es<br />

scheint.<br />

Erinnerung an den Fraktionsstreit<br />

Neben Kauder steht sein Co-Vorsitzender<br />

Alexander Dobrindt, der Chef<br />

der CSU-Bundestagsabgeordneten.<br />

Zwei Monate ist es in etwa her, da<br />

sind die beiden intern aufeinandergeprallt.<br />

In der x-ten Auflage des<br />

Unions-Streits um die Flüchtlingspolitik,<br />

Folge „Zurückweisung an der<br />

Grenze“, gab Dobrindt den Scharfmacher.<br />

Liebe Yael,<br />

es war schön, dich in Berlin zu sehen.<br />

Es fühlte sich so leicht an, weil ich dir<br />

nie erklären muss, wie es ist, zwischen<br />

den Welten zu leben, weil du<br />

immer gleich weißt, wovonich spreche.Außerdem<br />

kam mir Berlin an jenem<br />

Morgen noch lässiger, bunter<br />

und weltstädtischer vor. Vielleicht<br />

lag das auch daran, dass Ai Weiwei<br />

am Nachbartisch saß und ein Mann<br />

mit Kippa an uns vorbeilief. Es war,<br />

als wolle meine Heimatstadt uns etwas<br />

beweisen.<br />

Jetzt bin ich wieder hier, indeiner<br />

Heimat, und ich weiß gar nicht, wovonich<br />

dir zuerst erzählen soll. Merkwürdige<br />

Sachen passieren. Mit meinem<br />

Hutfing es an. Ichhabe ihn in einem<br />

Laden in der Nähe des Yafo-<br />

Flohmarktes gekauft; der erste<br />

Strohhut meines Lebens. Er sollte<br />

mich vor der Sonne schützen, aber<br />

nach ein paar Wochen fiel er zusammen,<br />

die Krempe hing mir ins Gesicht,<br />

ich brachte ihn zurück in den<br />

Laden. Es ist ein wunderbarer kleiner<br />

Laden, in dem es vorallem israelische<br />

Produkte gibt. DieVerkäuferin, sonst<br />

immer freundlich, sah den Hut an<br />

und sagte schroff, er sei schon immer<br />

so gewesen. Nein, sagte ich, doch,<br />

sagte sie,soging es hin und her,bis sie<br />

mir plötzlich den Hut aus der Hand<br />

nahm und im Kommandoton sagte:<br />

Kommen SieineinerWoche wieder!<br />

Vorlauter Schreck fragte ich nicht<br />

mal, was sie mit dem Hut vorhatte,<br />

und ließ mir auch keine Auftragsbestätigung<br />

geben. Dafür rätselte ich<br />

tagelang, was mich erwarten würde.<br />

Ein reparierter Hut? Ein neuer Hut?<br />

Garkein Hut?<br />

Der Streit erfasste die Fraktion<br />

und in einem Hin und Her aus getrennten<br />

Sitzungen und gegenseitigen<br />

Verwünschungen schien die<br />

Fraktionsgemeinschaft der Schwesterparteien<br />

ernsthaft auf dem Spiel<br />

zu stehen. Managementversagen<br />

war das Urteil vieler Abgeordneter<br />

hinterher. Der Vorwurf traf die Parteichefs<br />

Angela Merkel und Horst<br />

Seehofer als Chef-Streithähne,ertraf<br />

aber auch die Spitzen der Fraktion,<br />

Kauder und Dobrindt. Für den Merkel-Vertrauten<br />

Kauder ist das ärger:<br />

Seine Fraktion hat ihn schon vergangenes<br />

Jahr nur mit gebremster Begeisterung<br />

erneut zum Vorsitzenden<br />

gewählt. Bei der Wiederwahl in zwei<br />

Wochen hat er einen Gegenkandidaten,<br />

seinen Stellvertreter Ralf Brinkhaus.<br />

Der hat seine Kandidatur auf der<br />

Klausurtagung offiziell verkündet. In<br />

einer Demokratie sei so eine Konkurrenz<br />

„etwas,was dazu gehören kann,<br />

aber nicht muss“, sagt Kauder auf<br />

Nachfrage.„Ich sehe mich nicht beschädigt.“<br />

Dobrindt sagt: „Es geht<br />

hier um Normalität“ – wobei die<br />

Normalität bei der Unionsfraktion<br />

bislang meist ein einziger Kandidat<br />

war. Dobrindt lächelt dabei, man<br />

kann sich entscheiden, ob das<br />

freundlich ist oder maliziös. Erbeteuert,<br />

er unterstütze Kauder genauso<br />

wie der Parteivorsitzende<br />

Horst Seehofer.Und er vergisst nicht<br />

zu erwähnen, dass er den Parteivorsitzenden<br />

in dieser Sitzung vertreten<br />

hat, weil der auf einer Innenministerkonferenz<br />

war. Seehofer, der am<br />

Vortag mal wieder für Aufregung und<br />

Widerspruch der Kanzlerin gesorgt<br />

hat mit der Aussage, die Migration<br />

sei „die Mutter aller Probleme“, ist<br />

also entschuldigt.<br />

Kritik an Scholz<br />

Und Kauder bemüht sich um Profilierung,<br />

die Wiederwahl ist ja noch<br />

nicht gewonnen: Er greift Finanzminister<br />

Olaf Scholz an für dessen Rentenvorschläge.<br />

„Deutliche Kritik“<br />

habe man an Scholz, weil der die von<br />

der Regierung eingesetzte Rentenkommission<br />

nicht einfach mal arbeiten<br />

lasse.<br />

Justizministerin Katarina Barley<br />

erwähnt Kauder nicht persönlich,<br />

aber sie ist wohl gemeint mit dem<br />

Hinweis, dass der „starke Staat“ ein<br />

Thema der Koalition sei und die Unionsfraktion<br />

„nicht zufrieden“ sei damit,<br />

wie damit umgegangen werde.<br />

Es folgen die Stichworte Kampf gegen<br />

Kinderpornografie und Verschärfung<br />

Leere Bühne im Kibbutz<br />

Eine Woche später machte ich<br />

mich auf denWeg, um den Hutabzuholen.<br />

Zur Verstärkung nahm ich<br />

Alex mit. Es war Montagabend, am<br />

Tagzuvor war in der Nähe des Marktes<br />

ein Haus abgebrannt, alle Nachbarnredeten<br />

davon, über den Laden<br />

im Erdgeschoss, indem es chinesische<br />

Billigprodukte gab, und über<br />

den Besitzer, einen alten arabischen<br />

Mann, der mit einer jungen Frau verheiratet<br />

war. Beide waren in dem<br />

Feuer gestorben.<br />

Ichwar mir nicht ganz sicher,um<br />

welches Haus es sich handelte,aber<br />

als wir näher kamen und die Absperrung<br />

sahen, die verrußte Fassade,<br />

das Loch in der Wand, fiel es<br />

mir wie Schuppen von den Augen.<br />

Derabgebrannte Laden war im gleichen<br />

Haus wie mein Hut-Laden,<br />

TelAviv –Berlin<br />

Anja Reich<br />

nur eine Tür weiter.Esgab ihn noch,<br />

aber auch hier war alles schwarz,<br />

die Rollos, die Fenster, die Wände.<br />

Fassungslos stand ich vor dem<br />

Haus, dachte an den toten Besitzer<br />

und seine Frau, und ja, an meinen<br />

Hut dachte ich auch. Ich fragte<br />

mich, ob er mit verbrannt war, und<br />

je länger ich darüber nachdachte,<br />

desto seltsamer kam mir das alles<br />

vor. Mirfiel wieder ein, wie die sonst<br />

so nette Verkäuferin sich auf einmal<br />

benommen hatte, ich fragte mich,<br />

ob sie vielleicht wusste, dass ihr Laden<br />

in einer Woche sowieso dicht<br />

sein würde, obsie vorher noch eine<br />

gute Versicherung abgeschlossen<br />

hatte,obesein Komplott gegen den<br />

arabischen Billigladen gab,obmein<br />

Hut ineinen Gentrifizierungskrimi<br />

geraten war.<br />

des Arrests für jugendliche Dauertäter.<br />

Dobrindt findet, Scholz müsse<br />

noch mehr Geld für den Verteidigungsetat<br />

locker machen.<br />

Die Neuregelung der Organspenden<br />

erwähnt Kauder noch und die<br />

Debatte ums Außenwerbeverbot für<br />

Tabak. Und einen weiteren interessanten<br />

Gast habe man auch noch gehabt,<br />

„einen deutschen Wissenschaftler<br />

voneinem Schweizer Institut“<br />

und der habe gesagt, dass<br />

Deutschland die besten Voraussetzungen<br />

habe für die Entwicklung<br />

vonkünstlicher Intelligenz. Fürs Anlernen<br />

von Robotern sei „Deutschland<br />

prädestiniert“.<br />

Man werde jetzt gut zusammenarbeiten,<br />

sagt Dobrindt. Kauder ergänzt,<br />

er freue sich darüber,„dass wir<br />

so eine starke Fraktionsgemeinschaft<br />

sind“. „Stimmt“, sagt Dobrindt.<br />

Die Klausur sei „ausgesprochen<br />

gut“ gewesen, auch klimatisch.<br />

„Damit meine ich nicht das Wetter.“<br />

Kauder verzieht den Mund zu einer<br />

ArtLächeln. Humor verbindet ja.<br />

Daniela Vates findet Zwischentöne<br />

wichtig,nicht<br />

nur bei Pressekonferenzen.<br />

Alex warf mir vor, hartherzig zu<br />

sein. Ichsolle lieber an die Todesopfer<br />

denken. Seine Assistentin berichtete,esgebe<br />

Hinweise auf Brandstiftung<br />

und Schutzgelderpressung. Wir<br />

wechselten das Thema, mein Mann<br />

hatte eine Überraschung für mich:<br />

Karten für ein Musikfestival in einem<br />

Kibbutz im Norden des Landes,Lana<br />

DelRey würde singen. Ichmag Lana<br />

Del Rey und wollte schon lange mal<br />

nach Galiläa fahren.<br />

Wir buchten ein Hotel, aber in<br />

dem Moment, als die Bestätigung<br />

kam, tauchte auf meinem Handy<br />

noch eine andere Meldung auf:<br />

„Lana Del Rey sagt Meteor-Musikfestival<br />

ab.“ Entsetzt las ich weiter,<br />

obwohl ich den Grund bereits ahnte.<br />

BDS-Aktivisten hatten so lange<br />

Druck auf die Musikerin ausgeübt,<br />

bis sie sich zur Absage entschied.<br />

Lana DelRey war in den Nahostkonflikt<br />

geraten. Siewar nur die erste,in<br />

den nächsten Tagen folgten weitere<br />

Absagen, elf Bands waren es bis gestern.<br />

Wir fahren trotzdem, auch wenn<br />

gar keiner mehr spielt, auch wenn<br />

wir die einzigen Besucher sein werden.<br />

Es wirdauf jeden Fall ein Israel-<br />

Erlebnis der besonderen Art. Wenn<br />

du also diesen Brief liest, kann es<br />

sein, dass ich neben Alex in einem<br />

Kibbutz im Norden des Landes vor<br />

einer leeren Bühne sitze.<br />

Ohne Hut.<br />

Deine Anja<br />

DPA<br />

Anja ReichundYael Nachshon lesen am 31. Oktober<br />

um 20 Uhr im PfefferbergTheateraus ihren<br />

Briefen vor. Dazu singt Yael Nachshon Songs aus<br />

ihremneuen Album.<br />

Populisten<br />

trotzen<br />

Skandalen<br />

Schwedendemokraten vor<br />

der Wahl auf Platz zwei<br />

VonFrederik Bombosch<br />

Was könnte bewirken, dass<br />

Rechtspopulisten Stimmen<br />

verlieren? Skandale jedenfalls nicht.<br />

In Schweden sitzen die Schwedendemokraten<br />

(SD) seit 2010 im Parlament.<br />

Teil ihrer Bilanz: Zwei Abgeordnete<br />

gingen mit einer Eisenstange<br />

auf einen Mann los.Der Vize-<br />

Reichstagspräsident erklärte, Juden<br />

seien keine Schweden. Und vorige<br />

Woche mussten 14 SD-Politiker ihre<br />

Kandidatur zu denWahlen am Sonntag<br />

zurückziehen, weil eine <strong>Zeitung</strong><br />

ihreNazi-Vergangenheit enthüllte.<br />

In den Umfragen vor der Reichstagswahl<br />

am Sonntag liegen die<br />

Schwedendemokraten trotzdem mit<br />

rund 18 Prozent auf Platz 2. „Ich<br />

glaube nicht, dass ich in der nächsten<br />

Regierung sitzen werde“, sagt ihr<br />

Spitzenkandidat Jimmie Akesson.<br />

„Aber wir werden großen Einfluss<br />

auf ihrePolitik haben.“<br />

DasGegenteil wirdschwer zu beweisen<br />

sein. Für die Sozialdemokraten<br />

tritt Ministerpräsident Stefan<br />

Löfven an. Seit 2014 führtder ausgebildete<br />

Schweißer eine rot-grüne<br />

Minderheitsregierung. Er lernte sein<br />

Verhandlungsgeschick als Gewerkschafter,<br />

heute braucht er es: 26 Reformen<br />

brachte die Regierung mit<br />

wechselnden Mehrheiten zustande.<br />

Solches Regieren ist mühsam,<br />

auch wenn es Schweden so gut geht<br />

wie lange nicht. Die Minderheitsregierung<br />

war stets getrieben. Auch in<br />

der Flüchtlingspolitik schloss sie die<br />

Grenzen früh. Doch allein 2015 kamen<br />

162 000 Asylbewerber in das<br />

Land mit einer Bevölkerung von<br />

Wahlwerbung für Jimmie Åkesson (r.) und<br />

Stefan Löfven (M.)<br />

DPA<br />

zehn Millionen. DieRegierung muss<br />

sich seither vorhalten lassen, an der<br />

Integration zu scheitern. Schwedens<br />

soziale Probleme konzentrieren sich<br />

seit je in den Trabantenstädten, wo<br />

viele Neuankömmlinge landeten.<br />

Jetzt müssen die Sozialdemokraten<br />

damit rechnen, unter 25 Prozent<br />

zu rutschen. Dasreicht für denWahlsieg,<br />

aber nicht als starkes Mandat in<br />

Koalitionsverhandlungen.<br />

Den Sozialdemokraten mit ihren<br />

Partnern von Grünen und Linken<br />

steht der bürgerliche Block aus vier<br />

Parteien gegenüber. Inden Umfragen<br />

liegen sie knapp hinten. Wesentlich<br />

liegt das an der Schwäche der<br />

Moderaten, die bis 2014 regierten.<br />

Sie hadern mit der Frage, obsie mit<br />

den Populisten kooperieren sollen.<br />

Parteichef Ulf Kristersson hat bis<br />

heute keine Antwort. Das Ergebnis:<br />

Mit 17Prozent könnte seine bürgerliche<br />

Partei kleiner werden als die<br />

Schwedendemokraten. Der bürgerliche<br />

Block könnte darüber zerbrechen,<br />

in jedem Fall dürfte die Regierungsbildung<br />

ähnlich schwierig werden<br />

wie in Deutschland.<br />

Auf die Frage, was Populisten<br />

stoppen könnte, gab übrigens der<br />

Ökonom Olle Folke einen Fingerzeig.<br />

In der <strong>Zeitung</strong> Dagens Nyheter<br />

rechnete er an Statistiken vor, dass in<br />

den SD-Hochburgen frühere Arbeitsmarktreformen<br />

die Einkommen<br />

starkschrumpfenließen. Dagegen<br />

gab es keine Korrelation mit dem<br />

Anteil von Zuwanderern in den jeweiligen<br />

Gemeinden.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 5 **<br />

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Politik<br />

Auch fast zwei Wochen nach den ersten Ausschreitungen in Chemnitz (Archivbild vom 27. August) reißt die Debatte um die Ereignisse nicht ab.<br />

DPA/JAN WOITAS; AFP/TOBIAS SCHWARZ<br />

Widerspruch<br />

Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen sieht keine Hinweise auf eine Hetzjagd in Chemnitz und stellt sich damit auch gegen die Kanzlerin<br />

VonSteven Geyer und Annika Leister<br />

Die Ermittlungsbehörden<br />

sind noch bei der Arbeit,<br />

mehr und mehr Gewaltopfer<br />

melden sich öffentlich<br />

zu Wort sowie bei den Behörden,<br />

und selbst sächsische Polizisten haben<br />

ihreÜberforderung während der<br />

Demonstrationen eingestanden und<br />

voneinem Mobgesprochen.<br />

Und doch löste am Freitag der<br />

Präsident des Bundesamtes für<br />

Verfassungsschutz, Hans-Georg<br />

Maaßen, eine Debatte darüber aus,<br />

was in der vergangenen Woche<br />

wirklich in Chemnitz geschehen ist<br />

–indem er seine Skepsis über Medienberichte<br />

und ein Online-Video<br />

aus der sächsischen Stadt zu Protokoll<br />

gab.<br />

Dem Verfassungsschutz lägen<br />

„keine belastbaren Informationen<br />

darüber vor, dass solche Hetzjagden<br />

stattgefunden haben“, sagte Maaßen<br />

der Bild-<strong>Zeitung</strong> –und vor allem:<br />

„Es liegen keine Belege dafür<br />

vor, dass das im Internet kursierende<br />

Video zu diesem angeblichen Vorfall<br />

authentisch ist.“ Gerade diese Aussage<br />

sorgte für vielWiderspruch, weil<br />

er sie mit dem Zusatz versah: „Nach<br />

meiner vorsichtigen Bewertung<br />

sprechen gute Gründe dafür,dass es<br />

sich um gezielte Falschinformationen<br />

handelt, um möglicherweise die<br />

Öffentlichkeit von dem Mord in<br />

Chemnitz abzulenken.“<br />

Keine Belege für die Echtheit des<br />

Videos? Gründe für gezielte Falschinformationen?<br />

Die Frage steht im<br />

Raum, ob Maaßen von technisch<br />

manipulierten Videos sprach, von<br />

falsch zugeschriebenen oder wovon<br />

sonst.<br />

Das Video, auf das er sich mutmaßlich<br />

bezieht und von dem die<br />

Bild-<strong>Zeitung</strong> ein Standbild zeigt,<br />

hatte der Twitter-Nutzer „Antifa Zeckenbiss“<br />

am Abend des 26. August<br />

gepostet –esgalt als erster Videobeleg<br />

für frühere Meldungen von Journalisten<br />

vor Ort, die von Angriffen<br />

auf Migranten berichtet hatten.<br />

MehrereAugenzeugen hatten solche<br />

Attacken gemeldet, auch auf Twitter,<br />

darunter Lokaljournalisten.<br />

Prüfung eines Handy-Films<br />

Der Account veröffentlicht regelmäßig<br />

Videos vonverschiedenen Orten,<br />

die geografisch weit gestreut sind,<br />

also mutmaßlich aus zweiter Hand.<br />

Dort wird die Szene im Video als<br />

„Menschenjagd“ beschrieben: Zu<br />

sehen ist eine Gruppe,die so aggressiv<br />

auf einen jungen Mann in Jeans<br />

zugeht, dass dieser wegrennt. Rufe<br />

wie „Haut ab“ und „ihr seid nicht<br />

willkommen“ sind zu hören.<br />

Bereits seit der Veröffentlichung<br />

haben mehrere Recherche-Initiativen<br />

geprüft, wann und wo der mutmaßliche<br />

Handy-Film aufgenommen<br />

wurde. Ein Kirchturm, Straßenschilder,<br />

eine Werbetafel und<br />

die Bebauung, die im Video zu sehen<br />

sind, finden sich in Satellitenaufnahmen<br />

wieder und zeigen, dass<br />

die Aufnahme in der Chemnitzer<br />

Bahnhofsstraße an der Johanniskirche<br />

entstand. Wetter und Kleidung<br />

der Menschen passen zum 26. Au-<br />

Migranten an diesem Ort geschrieben.<br />

Sogar der im Video angegriffene<br />

Mann ist inzwischen wahrscheinlich<br />

gefunden: Ein 22-jähriger Afghane<br />

namens Alihassan S. hat mit Zeit-<br />

Journalisten darüber gesprochen und<br />

„Nach meiner vorsichtigen Bewertung<br />

sprechen gute Gründe dafür, dass es sich um<br />

eine gezielte Falschinformation handelt, um<br />

möglicherweise die Öffentlichkeit von dem<br />

Mord in Chemnitz abzulenken.“<br />

Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz<br />

gust in Chemnitz, Schatten und<br />

Sonnenstand verweisen auf den<br />

späten Nachmittag. Etwa zu dieser<br />

Zeit hatte bereits der freie Journalist<br />

Johannes Grunert, der für Zeit Online<br />

vorOrt war,von Übergriffen auf<br />

am 29. August Anzeige bei der Polizei<br />

erstattet. Die Generalstaatsanwaltschaft<br />

Dresden bestätigte gegenüber<br />

dpa eine Anzeige, wollte sich aber<br />

nicht zum möglichen Opfer äußern.<br />

Am Montag nach der Tathatte die Po-<br />

lizei in einer Pressekonferenz aber<br />

konsequente Ermittlungen angekündigt,<br />

auch für den Fall, „bei dem ein<br />

Mann in der Bahnhofstraße regelrecht<br />

verfolgt“ worden sei.<br />

Zeit-Journalist Grunerthat inzwischen<br />

ein weiteresVideo vom26. August<br />

veröffentlicht, das eine gewisse<br />

Rola gefilmt habe. Auch sie zeigt<br />

Jagdszenen in Chemnitz. Rola selbst<br />

sei ebenfalls von Neonazis verprügelt<br />

worden.<br />

Immer mehr Opfer melden sich<br />

WarumVerfassungsschutzchef Maaßen<br />

all diese Indizien nicht für Belege<br />

der Echtheit hält und welche gegenteiligen<br />

Indizien er kennt, wollte<br />

seine Pressestelle des Bundesamtes<br />

am Freitag nicht erklären. Maaßen<br />

werde sich „aktuell nicht weiter zu<br />

dem Sachverhalt äußern“, antwortete<br />

sie auf Anfrage. „Den von der<br />

Bild zitierten Aussagen ist derzeit<br />

nichts hinzuzufügen.“<br />

Bei der Opferberatung in Chemnitz<br />

verfolgt man die Debatte fassungslos:<br />

„Die Diskussion ist absurd“,<br />

sagte ihr Mitarbeiter André<br />

Löscher der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. „Sie<br />

geht total am eigentlichen Problem<br />

vorbei. Menschen wurden verfolgt,<br />

gejagt und angegriffen.“ Allein bei<br />

der Opferberatung hätten sich bisher<br />

acht Geschädigte gemeldet, die<br />

in der vergangenen Woche auf offener<br />

Straße attackiert wurden. Insgesamt<br />

habe man 39 Fälle vonKörperverletzung<br />

und Nötigung dokumentiert.<br />

Mindestens ein Fall eines Gejagten<br />

sei polizeibekannt, die Person<br />

habe Anzeige erstattet. Die Generalstaatsanwaltschaft<br />

teilte der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> mit, dass sie 120 Ermittlungsverfahren<br />

in Bezug auf die Ereignisse<br />

vom 26. und 27. August eingeleitet<br />

hat, unter anderem wegen Körperverletzung,<br />

Beleidigung, Landfriedensbruch<br />

und dem Verwenden von<br />

Kennzeichen verfassungswidriger<br />

Organisationen.<br />

Wie viele Gewaltdelikte genau<br />

darunter waren, will man noch nicht<br />

sagen, weil es Täter gebe, die mehrfach<br />

straffällig geworden seien und<br />

verschiedene Anzeigen, die sich auf<br />

dasselbe Delikt bezögen. Auch das<br />

Videomaterial sei noch nicht fertig<br />

ausgewertet, ständig komme neues<br />

hinzu, auch von anderen Polizeibehörden,<br />

die im Einsatz waren. Man<br />

rechne außerdem fest damit, dass<br />

noch weitere Anzeigen gestellt würden.<br />

„Wir sortieren und ermitteln<br />

noch“, sagte ein Sprecher.<br />

Die Veranstalter des „#wirsindmehr“-Konzerts<br />

vom vergangenen<br />

Montag informierten am Freitag,<br />

dass exakt 22 106,41 Euro an Spenden<br />

zusammengekommen sind. Das<br />

Geld soll zur einen Hälfte an die<br />

Familie des getöteten 35-jährigen<br />

Daniel H. übergeben werden. DieandereHälfte<br />

gehe zu gleichen Teilen an<br />

das Bündnis „Chemnitz nazifrei“ und<br />

die Opferberatung„RAA Sachsen“.<br />

Ungute Gefühle<br />

Berlins Staatssekretärin Sawsan Chebli erhält Hetzbriefe und Morddrohungen. Sie sieht sich als Zielscheibe wachsender und zunehmend aggressiver Islamfeindlichkeit<br />

VonJulia Haak<br />

Berlins Staatssekretärin für Bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

und Internationales Sawsan Chebli<br />

(SPD) ist auf der NachrichtenplattformTwitter<br />

privat unterwegs, nicht<br />

in ihrer Funktion als Repräsentantin<br />

des Staates.Das muss an dieser Stelle<br />

gesagt werden, denn sie besteht darauf.<br />

Am Donnerstag setzte Sawsan<br />

Chebli dort folgende Meldung ab:<br />

„Gehe mit einem unguten Gefühl ins<br />

Bett, stehe mit einem unguten Gefühl<br />

auf. Habe noch nie so viele Hetzbriefe<br />

und Morddrohungen erhalten.<br />

Lauter werden die Rufe, Muslime<br />

sollen weg. Und ich kann mich<br />

nicht einmal auf unseren Heimatminister<br />

verlassen.“<br />

Es ist nicht ganz einfach, am folgenden<br />

Tagmit ihr über das zu sprechen,<br />

was sie dort geschrieben hat,<br />

über die Gefühle,die sie hat, weil sie<br />

Hetzbriefe und Morddrohungen erhält,<br />

wie angespannt und gefährlich<br />

sie die Stimmungslage im Land für<br />

Muslime beurteilt, ob sie sich persönlich<br />

derartbedroht fühlt, dass sie<br />

ihr Leben in diesem Land infrage<br />

stellen würde und was sie von Bundesinnen-<br />

und Heimatminister<br />

Horst Seehofer (CSU) hält, von dem<br />

sie sich offenbar im Stich gelassen<br />

fühlt. Denn Sawsan Chebli möchte<br />

Amt und Haltung nicht vermischen.<br />

Dasist allerdings eine schwierige Position,<br />

denn das eine fließt ins andere.<br />

Selbstverständlich wird Cheblis<br />

Wahrnehmung als Staatssekretärin<br />

auch davon beeinflusst, was sie<br />

als Privatperson öffentlich macht.<br />

Zumal Sawsan Chebli findet, das politische<br />

Klima sei zurzeit derart aufgeheizt,<br />

dass jeder sich dem entgegenstellen<br />

sollte, beruflich wie privat.<br />

Gerade regt sich Sawsan Chebli<br />

über den Bundesinnenminister so<br />

besonders auf, weil Seehofer bei einer<br />

Klausurtagung der CSU-Landesgruppe<br />

und in einem Interview die<br />

Zuwanderung pauschal für das angespannte<br />

politische Klima verantwortlich<br />

machte. Seehofer sagte,<br />

Deutschland sei „ein gespaltenes<br />

Sawsan Chebli sagt, dass sie sich auf Twitter rein privat äußere.<br />

Land“. Ursache dafür sei zwar nicht<br />

allein die Flüchtlingspolitik. „Aber<br />

die Migrationsfrage ist die Mutter aller<br />

politischen Probleme in diesem<br />

Land.“<br />

Sawsan Chebli reagiert darauf<br />

wütend. „Flüchtlinge sind nicht der<br />

Staatsfeind Nummer eins, und die<br />

Migrationsfrage ist auch nicht die<br />

DPA<br />

Mutter aller Probleme“, sagt sie.Aber<br />

das ist nicht alles. Einmal angefangen,<br />

redet sie sich schnell in Rage.<br />

„Wissen Sie, wie viele Flüchtlinge auf<br />

uns zukommen und sich darüber<br />

beklagen, dass sie immer nur als<br />

Problem wahrgenommen werden?“<br />

Sie hält die Worte Seehofers für ein<br />

fatales Signal, für spaltend und für<br />

eine Ohrfeige für alle Migranten,<br />

auch für jene, die bereits seit Jahren<br />

in diesem Land integriertleben.<br />

Zufällig hat Sawsan Chebli gerade<br />

in dieser Woche in Berlin ein<br />

Projekt vorgestellt, das sich gut als<br />

Antwort auf die Worte Seehofers<br />

eignet. So will sie die Initiative jedenfalls<br />

verstanden wissen. Das<br />

Projekt nennt sich „#Farbenbekennen-Award“.<br />

Es ist eine Auszeichnung<br />

der Senatskanzlei Berlin für<br />

Geflüchtete und Initiativen, die Begegnungen<br />

zwischen Menschen aus<br />

unterschiedlichen Lebenswelten<br />

schaffen und damit helfen sollen,<br />

Hass und Spaltung zu überwinden.<br />

„Wir setzen Horst Seehofers Worten<br />

,#Farbenbekennen‘ entgegen. Ich<br />

würde mich freuen, wenn sich ganz<br />

viele Menschen bewerben. Das ist<br />

kein einmaliges Statement. ,#Farbenbekennen‘<br />

ist eine Haltung, um<br />

das Zusammenleben in unserer<br />

Stadt zu gestalten“, sagt Sawsan<br />

Chebli.<br />

Dem Tweet, den die Staatssekretärin<br />

am Vorabend rein privat absetzte,<br />

hatten am Freitagnachmittag<br />

bereits dreieinhalbtausend Menschen<br />

mit einem „Gefällt mir“ ihre<br />

Zustimmung verliehen, über 700<br />

verbreiteten ihn weiter. Esgab Solidaritätsbekundungen<br />

und Kopfhoch-Parolen.<br />

Kommentatoren posteten<br />

den Hashtag #WirSindMehr<br />

zur Unterstützung. Und immer wieder<br />

Aufforderungen wie diese:„Nicht<br />

aufgeben. Im Gegenteil bitte noch<br />

lauter werden!“<br />

Negative Kommentare wie der,<br />

dass Chebli selbst in der Vergangenheit<br />

polarisierende Positionen eingenommen<br />

habe,blieben an diesem<br />

Taginder Minderheit. Viele Kommentatoren<br />

nutzten allerdings die<br />

Gelegenheit, sich ihrerseits mit Seehofer<br />

oder dem Islam auseinanderzusetzen,<br />

und da finden sich dann<br />

auch Sätzewie diese: „Moslems sind<br />

keine Bürger Deutschlands, sie haben<br />

jeden Respekt verwirkt!“, „Wenn<br />

sich der Heimatminister durchsetzten<br />

würde, könnten sie ruhig schlafen“,<br />

„Vorschlag: AUSWANDERN ins<br />

Land der Vorfahren!“


6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Politik/Wirtschaft<br />

Ein<br />

Herz für den<br />

Pflasterstein<br />

Sergej Sobjanin will Moskaus<br />

Bürgermeister bleiben<br />

Privatisierung<br />

der Autobahn<br />

wird teuer<br />

Verfahren gegen A1 Mobil<br />

geht in nächste Instanz<br />

VonStefan Scholl, Moskau<br />

Einige Tage vorder Moskauer Bürgermeisterwahl<br />

meldet sich der<br />

Amtsinhaber, Sergej Sobjanin, persönlich<br />

mit einem Aufruf zu Wort.<br />

Die Bürger, erklärte er, sollten wählen<br />

gehen. Auch wenn es keine würdigen<br />

Kandidaten gebe.„Schließlich<br />

kann man ja alle durchstreichen.“<br />

Beiden Wahlen am Sonntag wird<br />

Stadtoberhaupt Sergej Sobjanin<br />

trotzdem in seinem Amt bestätigt<br />

werden. Daran zweifelt niemand in<br />

Moskau. Sergej Sobjanin, aus dem<br />

Dörfchen Njaskimwol im Gebiet<br />

Tjumen, gilt als Technokrat. Der<br />

hochgewachsene Westsibirier mit<br />

der silberweißen Bürstenfrisur gilt<br />

als Mann Wladimir Putins. Der russische<br />

Präsident holte den Tjumener<br />

Gouverneur 2005 nach Moskau,<br />

wo er erst die Präsidialverwaltung<br />

und dann den Regierungsapparat<br />

leitete.<br />

Sobjanin hat seine Tüchtigkeit inzwischen<br />

auch in ganz Moskau demonstriert.<br />

Die zahllosen Verkaufsund<br />

Imbissbuden an den U-Bahnstationen<br />

ließ er abreißen, führte<br />

Parkgebühren im Stadtzentrum ein,<br />

verbreiterte die Bürgersteige dortauf<br />

Kosten des Autoverkehrs.Spielplätze<br />

wurden saniert, große Parks mit<br />

westlichem Landschaftsdesign verschönert.<br />

„Sobjanin ist ein sehr erfolgreicher<br />

Bürgermeister“, sagt der<br />

kremlnahe Politologe Alexei Muchin<br />

unserer <strong>Zeitung</strong>. Er werde weiter zu<br />

den Schwergewichten hinter den<br />

Kulissen der russischen Politik gehören,<br />

habe aber nur noch beschränkte<br />

Der Mann Putins für Moskau: Bürgermeister<br />

Sergej Sobjanin.<br />

GETYY<br />

Aufstiegschancen. „Wladimir Putin<br />

hat begonnen, die Kader deutlich zu<br />

verjüngen.“ Kaum wahrscheinlich,<br />

dass Putin, 65, Sobjanin, 60, als<br />

Thronfolger sieht.<br />

Viele Moskauer sind aber trotzdem<br />

unzufrieden mit ihrem Stadtoberhaupt.<br />

So herrschen in Moskau<br />

Zweifel, ob Sobjanin den 29-Milliarden-Euro-Jahreshaushalt<br />

der Stadt<br />

völlig ohne Eigennutz ausgibt. Der<br />

Volksmund spottet über sein Faible<br />

für das regelmäßige Pflastern der<br />

verbreiterten Gehwege. Nach Angaben<br />

des Antikorruptionsportals<br />

PASMI zahlte das Rathaus allein<br />

2017 für 1,2 Millionen Quadratmeter<br />

mit Granitsteinen gepflasterter Bürgersteige<br />

über 220 Millionen Euro.<br />

Ein Großteil der Aufträge soll an Firmen<br />

vergeben worden sein, die mutmaßlich<br />

mit seiner Exfrau Irina in<br />

Verbindung stehen.<br />

Im Gegensatz zu den Wahlen vor<br />

vier Jahren, als der Oppositionelle<br />

Alexej Nawalny gegen Sobjanin<br />

überraschend 28 Prozent holte, hat<br />

man diesmal nur lammfromme Gegenkandidaten<br />

zugelassen. Die <strong>Zeitung</strong><br />

Wedomosti prognostizierteine<br />

Wahlbeteiligung noch unter den 32<br />

Prozent von 2014, das Levada-Zentrum<br />

sieht Sobjanin in seiner letzten<br />

Umfrage mit 34 Prozent vorne,<br />

bei weniger als 1Prozent für jeden<br />

seiner Konkurrenten. Allerdings<br />

stammt diese Erhebung von Ende<br />

Mai, fast scheint es, als habe sich<br />

das Rathaus aktuellere, aber womöglich<br />

noch tristere Umfragen<br />

verbeten.<br />

Eine Demonstration in Idlib. Zehntausende Bewaffnete und etwadrei Millionen Zivilisten sind in der Region an der Grenze zur Türkeieingeschlossen.<br />

Schicksalstag für Idlib<br />

Iran, Russland und die Türkei rüsten zum Sturm auf die letzte Bastion islamistischer Rebellen in Syrien<br />

VonFrank Nordhausen<br />

Der mit großen Hoffnungen<br />

erwartete Syriengipfel<br />

in Teheran endete<br />

mit einer Enttäuschung.<br />

Die Präsidenten Russlands, der Türkei<br />

und des Irans konnten sich am<br />

Freitag nicht auf ein gemeinsames<br />

Vorgehen zur angekündigten Offensive<br />

der syrischen Regierung auf die<br />

Rebellen in der Provinz Idlib an der<br />

türkischen Grenzeeinigen.<br />

Der türkische Staatschef Recep<br />

Tayyip Erdogan scheiterte mit dem<br />

Versuch, Russland und den Iran als<br />

Verbündete der syrischen Regierung<br />

von einer Waffenruhe zu überzeugen.<br />

Der russische Präsident Wladimir<br />

Putin sprach sich sogar dezidiert<br />

für die Rückeroberung Idlibs durch<br />

Regierungstruppen aus. Eine Versöhnung<br />

mit„dialogbereiten“ Rebellen<br />

sei zwar möglich;Verhandlungen<br />

mit islamistischen Kämpfern lehnte<br />

der Kremlchef jedoch ebenso ab wie<br />

sein iranischer Amtskollege Hassan<br />

Ruhani. Damit hat das Regime Baschar<br />

al-Assads jetzt offenbar freie<br />

Hand für den Angriff auf die letzte<br />

Rebellenhochburg im Land. Noch<br />

während des Gipfels bombardierten<br />

russische Kampfjets erneut die Region<br />

im Nordwesten Syriens.<br />

Neue Vertreibungen befürchtet<br />

Viele europäische Staaten, die USA<br />

und die UN hatten eindringlich vor<br />

einem Blutbad und der Vertreibung<br />

Hunderttausender gewarnt, denn in<br />

Idlib sind auch fast drei Millionen Zivilisten<br />

eingeschlossen – ein Alptraumszenario<br />

für die Türkei, die bereits<br />

rund 3,5 Millionen Syrer beherbergt.<br />

Da die Provinz fast völlig von<br />

Assads Truppen umstellt ist, bleibt<br />

Flüchtlingen als Ausweg nur das<br />

Nachbarland oder das türkische Protektorat<br />

Afrin auf syrischem Boden.<br />

In einer gemeinsamen Erklärung<br />

der drei Präsidenten in Teheran hieß<br />

es zwar, man sei entschlossen, Zivilisten<br />

zu schützen. DerKampf gegen<br />

„Terroristen“ solle fortgesetzt, dabei<br />

aber zwischen Extremisten und anderen<br />

Oppositionsgruppen unterschieden<br />

werden. Wasdas praktisch<br />

Die Lage inSyrien<br />

Gebiet kontrolliertvon Regierung Kurden<br />

Grenzübergänge geöffnet zeitweise geöffnet<br />

Afrin<br />

Bab al-Hawa<br />

Mittelmeer<br />

LIBANON<br />

Idlib<br />

Homs<br />

Damaskus<br />

Bab al-<br />

Salam<br />

Aleppo<br />

Jarbulus<br />

SYRIEN<br />

JORDANIEN<br />

Palmyra<br />

dünn<br />

besiedelte<br />

Gebiete<br />

bedeuten soll, wurde nicht ausgeführt.<br />

Idlib wurde überhaupt nur mit<br />

dem Satz erwähnt, man werde die<br />

Lage im Geist des „Astana-Formats“<br />

angehen. In der kasachischen Stadt<br />

Astana haben sich die drei Mächte<br />

mehrfach zu Syrien-Gesprächen getroffen<br />

und Idlib als „Deeskalationszone“<br />

definiert. Als gegenstandslos<br />

erwiesen sich damit Meldungen<br />

Rakka<br />

über eine angebliche Einigung Moskaus<br />

mit Ankara, wonach die Türkei<br />

noch einmal Zeit eingeräumt bekommen<br />

solle, umdie Dschihadisten<br />

des Al-Kaida-Ablegers Hayat<br />

Tahrir al-Sham (HTS) zu entwaffnen,<br />

die große Teile der Provinz Idlib beherrschen.<br />

TÜRKEI<br />

Rebellen<br />

geschlossen<br />

50 km<br />

IRAK<br />

Stand 5. August<br />

BLZ/HECHER; QUELLE: RELIEFWEB, ISW, OCHA, DPA<br />

Die Türkei hat ein ambivalentes<br />

Verhältnis zu den Rebellengruppen<br />

mit bis zu 100 000 KämpferninIdlib,<br />

die starkzersplittertsind. Ankarabetrachtet<br />

die Provinz als Einflussgebiet<br />

und unterhält dortzwölf Militärposten,<br />

um die „Deeskalationszone“<br />

zu überwachen. Die türkische Armee<br />

betrachtet sich als Schutzmacht<br />

der „gemäßigten“ Milizen. Mit den<br />

Pflege für die Pfleger<br />

Dschihadisten der HTS, deren Stärke<br />

die Vereinten Nationen auf 10000<br />

Mann schätzen, hatte sie sich arrangiert.<br />

Doch angesichts der drohenden<br />

Regierungsoffensiveforderte die<br />

Erdogan-Regierung die HTSauf, sich<br />

aufzulösen und der Allianz der „Gemäßigten“<br />

anzuschließen. Nachdem<br />

die Dschihadisten dies ablehnten,<br />

listete Ankara die HTS offiziell<br />

als Terrororganisation auf.<br />

Für Erdogan rächt sich nun, dass<br />

seine Syrien-Politik nie einer kohärenten<br />

Strategie folgte –abgesehen<br />

von dem Ziel, die Autonomiebestrebungen<br />

der mit den USA verbündeten<br />

Kurden einzudämmen. Zu diesem<br />

Zweck hat die Türkei im Frühjahr<br />

die kurdische Enklave Afrin erobert.<br />

Um nicht zwischen den<br />

Blöcken zerrieben zu werden, haben<br />

die syrischen Kurden inzwischen Kooperationsgespräche<br />

mit Damaskus<br />

begonnen und wollen sich an der<br />

Offensiveauf Idlib beteiligen.<br />

Flüchtlingslager in Afrin<br />

Gegenüber Russland und dem Iran<br />

hat sich die Türkei ebenso wie im<br />

Verhältnis zu den USA an die Wand<br />

manövriert. Inzwischen geht es Erdogan<br />

wohl nur noch darum, die<br />

Grenze dicht zu halten und Afrin zu<br />

einem Flüchtlingslager zu machen.<br />

Der pensionierte türkische Brigadegeneral<br />

Naim Baburoglu wurde mit<br />

den Worten zitiert, dass Ankara<br />

kaum eine andere Wahl bleibe, als<br />

sich dem Druck Russlands und des<br />

Irans zu unterwerfen, seine syrischen<br />

Verbündeten zu opfern und<br />

sich mit dem Assad-Regime zu versöhnen.<br />

Die Gewerkschaft Verdi versucht, mit Wohltätigkeitsorganisationen Tarifverträge abzuschließen<br />

VonTimot Szent-Ivanyi<br />

Als Kanzlerin Angela Merkel Mitte<br />

Juli ein Pflegeheim besuchte,<br />

ließ sie an den Absichten der Bundesregierung<br />

keinen Zweifel: „Die<br />

Menschen, die dort arbeiten, müssen<br />

gut bezahlt werden, damit die<br />

Menschen, die dortleben, auch gute<br />

Pflege bekommen.“ Ziel der großen<br />

Koalition sind daher flächendeckende<br />

Tarifverträge in der Pflege.<br />

Gegen den Widerstand der privaten<br />

Arbeitgeber geht die Gewerkschaft<br />

Verdi jetzt in die Offensive, um den<br />

tariflosen Zustand zu beenden.<br />

Verdi-Vorstandsmitglied Sylvia<br />

Bühler kündigte am Freitag in Berlin<br />

an, dass die Gewerkschaft mit den<br />

weltlichen Wohltätigkeitsorganisationen,<br />

die Altenheime und Pflegedienste<br />

betreiben, Tarifverhandlungen<br />

aufnehmen wird. Das sind zum<br />

Beispiel die Arbeiterwohlfahrt<br />

(AWO)oder das Deutsche Rote Kreuz<br />

(DRK). Nach Bühlers Angaben laufen<br />

zudem mit den kirchlichen Organisationen<br />

Caritas und Diakonie Gespräche,umsie<br />

einzubeziehen. „Wir<br />

suchen einen gangbaren Wegeiner<br />

adäquaten Beteiligung“, sagte Bühler.Das<br />

ist nötig, weil die kirchlichen<br />

Träger grundsätzlich keine Tarifverträge<br />

abschließen, sondern auf ihrem„drittenWeg“<br />

beharren, der zum<br />

Beispiel kein Streikrecht vorsieht.<br />

Wenn es gelingt, auf dieser Basis<br />

einen Tarifvertrag zu erreichen, soll<br />

dieser anschließend dem Bundesarbeitsministerium<br />

vorgelegt und auf<br />

Grundlage des Arbeitnehmerentsendegesetzes<br />

für allgemeinverbindlich<br />

erklärt werden. Bühler<br />

sagte, sie sei zuversichtlich, dass die<br />

Politik diesen Wegmitgehen werde.<br />

DieimEntsendegesetz genannte Be-<br />

dingung, wonach ein flächendeckender<br />

Tarifvertrag im öffentlichen<br />

Interesse sein müsse, werde bei der<br />

Pflege klar erfüllt. Bühler betonte, es<br />

sei überfällig, dass es sowohl in der<br />

stationären als auch in der ambulanten<br />

Altenpflege endlich „Haltelinien<br />

nach unten“ gebe.<br />

Überlastung schadet der Qualität<br />

Wird ein Tarifvertrag vomArbeitsministerium<br />

für allgemeinverbindlich<br />

erklärt, gilt er in der gesamten Branche.Das<br />

ist wichtig, da sich die privaten<br />

Pflege-Arbeitgeber, bei denen<br />

die Hälfte der Pfleger arbeitet, mehrheitlich<br />

strikt weigern, Tarifverträge<br />

abzuschließen. Auch diese Betreiber<br />

müssten sich dann an den Tarifvertrag<br />

halten. „Die Pflege darf nicht<br />

Markt und Wettbewerb überlassen<br />

werden“, so Bühler. Esdürfe nicht<br />

sein, dass Profitmaximierung und<br />

AFP/ZEIN AL RIFAI<br />

FrankNordhausen<br />

sieht die Türkei als Verlierer<br />

im Syrien-Konflikt.<br />

Renditestreben über der Versorgungsqualität<br />

der Pflege stehe.<br />

Wie schlecht die Arbeitsbedingungen<br />

in der Alten- und Krankenpflege<br />

sind, betätigt nach Ansicht<br />

des Deutschen Gewerkschaftsbunds<br />

(DGB) eine aktuelle Umfrage: Dabei<br />

gaben die Hälfte der Krankenpfleger<br />

und 42 Prozent der Altenpfleger an,<br />

ihr Pensum nur zu bewältigen, indem<br />

sie Abstriche bei der Qualität ihrer<br />

Arbeit machen. Zum Vergleich:<br />

Über alle Branchen hinweg beträgt<br />

der Anteil derjenigen, die aufgrund<br />

von Überlastung Qualitätsabstriche<br />

machen müssen, nur 22 Prozent,<br />

Nurrundein Fünftel der Beschäftigten<br />

in der Pflege kann sich vorstellen,<br />

bis zur Rente so weiter zu arbeiten.<br />

Auch das ist ein schlechter Wert:<br />

Im Durchschnitt aller Berufsgruppen<br />

geben 48 Prozent an, bis zum Ruhestand<br />

im Jobarbeiten zu wollen.<br />

VonKai Schlieter<br />

Das Landgericht Hannover hat<br />

am Freitag die Klage des privaten<br />

Autobahnkonsortiums A1 mobil<br />

zurückgewiesen. Das Konsortium<br />

hatte den Bund auf rund 780 Millionen<br />

Euro verklagt, weil die Maut-Einnahmen<br />

hinter den Prognosen des<br />

Betreibers zurückgeblieben waren.<br />

Das Konsortium betreibt einen<br />

Abschnitt der Autobahn 1zwischen<br />

Hamburgund Bremen, der auf einer<br />

Länge von 72,5 Kilometern imRahmen<br />

einer öffentlich-privaten Partnerschaft<br />

(ÖPP) ausgebaut wurde.<br />

Die Vergütung richtet sich nach<br />

dem Verkehrsaufkommen, das allerdings<br />

im Zuge der Finanzkrise eingebrochen<br />

war. Das sei ein unvorhersehbares<br />

Risiko, sodie Argumentation<br />

der klagenden Betreiber.<br />

Vor der Abweisung der Klage<br />

hatte das Landgericht Hannover<br />

dem Bund einen Vergleich in Höhe<br />

von rund 500 Millionen Euro angeboten.<br />

Es sei darum gegangen, „eine<br />

wirtschaftlich sinnvolle Lösung vorzuschlagen“,<br />

sagte Hans-Christian<br />

Rümke vom Landgericht der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>. Doch darauf hatte sich<br />

der Bund nicht eingelassen und so<br />

wies der Richter die Klage ab.Trotzdem<br />

sei„der Bund jetzt nicht raus.Er<br />

muss nicht nur damit rechnen, die<br />

Erstattungskosten zu tragen, sondern<br />

auch den Unterhalt der A1 bis<br />

zum Jahr 2038“, so Rümke.<br />

Das heißt, die 500 Millionen Euro<br />

des Vergleichs wären womöglich<br />

noch die günstigereVariante für den<br />

Staat gewesen. Denn bei einer Insolvenz<br />

könnte der Bund haften. DerGeschäftsführer<br />

des Konsortiums, Ralf<br />

Schmitz, sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,<br />

„wir werden wohl in Berufung gehen.<br />

Das besprechen wir noch mit unserenGläubigern,<br />

aber es ist sehr wahrscheinlich.“<br />

DasKonsortium hat sich<br />

auf eine jahrelange Auseinandersetzung<br />

eingerichtet. „Wir haben kurzfristig<br />

keine Liquiditätsprobleme und<br />

uns auf einen Prozessvon fünfJahren<br />

eingestellt“, sagte Schmitz.<br />

Eine billige Lösung gibt es nicht<br />

Das Konsortium hätte den Vergleichsvorschlag<br />

des Gerichts von<br />

500 Millionen als gute Basis für weitere<br />

Verhandlungen bewertet, denn<br />

„wenn wir pleitegehen, kommt der<br />

Insolvenzverwalter, der dann erst<br />

einmal die Autobahn bewirtschaften<br />

muss“, sagte der Geschäftsführer.<br />

Dass der Bund billig aus dem Verfahren<br />

aussteigen könnte, glaubt<br />

auch der Ökonom Heinz-Josef<br />

Bontrup von der Westfälischen<br />

Hochschule nicht: „Wenn das Eigenkapital<br />

aufgebraucht ist, kommt die<br />

Insolvenz. Es gibt in diesem Fall<br />

keine Möglichkeit, sich Fremdkapital<br />

zu beschaffen.“ Die Kapitalerhöhung<br />

werdevon den Steuerzahlerinnen<br />

kommen, kritisiert er. „Das ist<br />

unglaublich, was hier drittklassige<br />

Politiker vermasselt haben.“<br />

Der stellvertretende Vorsitzende<br />

der Bundestagsfraktion der Linken<br />

Fabio De Masi sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,<br />

erbegrüße das Urteil: „A1 Mobil<br />

wollte eine Renditegarantie aus<br />

Beton. Daskannder StaatinEigenregie<br />

billiger und besser.“ Ähnlich äußerte<br />

sich der Finanzexperte der<br />

Grünen-Fraktion, Sven-Christian<br />

Kindler, imGespräch mit der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>. „Das Absurde ist, dass<br />

Verkehrsminister Andreas Scheuer<br />

immer weiter auf die Privatisierung<br />

unserer Straßen setzt. Immer mehr<br />

Straßenabschnitte werden vom<br />

CSU-Minister privatisiert.“<br />

Carl Waßmuth vom Verein Gemeingut<br />

in BürgerInnenhand<br />

machte darauf aufmerksam, dass<br />

beim Verfahrender A1 Mobil immerhin<br />

vor einem öffentlichen Gericht<br />

verhandelt werde. „Wir haben dutzende<br />

Verfahren vor geheimen<br />

Schiedsgerichten. Das sind Milliardenrisiken.“


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 7 **<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

NACHRICHTEN<br />

Steinmeier warntvor<br />

Verachtung der Demokratie<br />

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier<br />

hat zum Engagement gegen<br />

„grundloseWut“ und„Demokratieverachtung“<br />

aufgerufen.„Inder Demokratie<br />

muss gestritten werden,<br />

notfalls auch laut, aber es geht nicht<br />

ohne denWillen zurVerständigung<br />

und ohne Respekt voranderen und<br />

den Institutionen der Demokratie“,<br />

sagte er am Freitag in Berlin. (AFP)<br />

Zehn Jahre liegt der Höhepunkt<br />

der letzten Finanzkrise<br />

nun zurück. Heute<br />

sieht alles golden aus: Aktien,<br />

Immobilien, Anleihen sind in<br />

luftige Höhen gestiegen. Das globale<br />

Finanzvermögen wächst und mit ihm<br />

die Macht der Märkte.Sie gelten wieder<br />

als Wächter der Stabilität, der<br />

hohe Staatsschulden und Managementfehler<br />

unbarmherzig bestraft.<br />

So scheint es.„Es gibt nicht das Subjekt<br />

‚die Märkte‘, es gibt nur die Vorstellung<br />

vondiesem Subjekt“, sagt der<br />

österreichische Ökonom Stephan<br />

Schulmeister. Durch die Inthronisierung<br />

der Märkte würden alle Alternativen<br />

zumVerschwinden gebracht.<br />

„Die Krise<br />

ist eine Art<br />

Normalzustand“<br />

Der Ökonom Stephan Schulmeister<br />

über fehlende wirtschaftliche Sicherheit,<br />

nehmer und schon gar nicht der Arbeitnehmer.Essind<br />

genuine Ziele im<br />

Interesse der Besitzer vonFinanzvermögen,<br />

deren Reichtum sich durch<br />

Inflation oder Schuldenschnitte vermindert.<br />

Sie profitierten von der sinkenden<br />

Inflation und den steigenden<br />

Zinsen. Die realen Zinsen lagen ab<br />

Mitte der Achtzigerjahre35Jahrelang<br />

über der Wirtschaftswachstumsrate.<br />

Folge: Die Unternehmen mussten<br />

sparen, sie haben weniger neue Kredite<br />

aufgenommen, weniger investiert<br />

und weniger Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Die Arbeitslosigkeit stieg,<br />

dadurch stieg auch die Staatsverschuldung,<br />

die auf einmal als das zentrale<br />

Problem erschien.<br />

DAX-30 in Punkten<br />

8.6.18<br />

MÄRKTE<br />

▲ 11959,63 (+0,04 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

7.9.18<br />

▲ 76,94 (+0,40 %)<br />

USA stocken Truppen<br />

in Deutschland auf<br />

DieUSA stocken ihreTruppen in<br />

Deutschland um 1500 Soldaten auf.<br />

Zusätzlich zu den bereits stationierten<br />

US-Soldaten würden die neuen<br />

Einheiten „bis 2020“ nach Deutschland<br />

kommen, erklärte US-Botschafter<br />

RichardGrenell unter Berufung<br />

auf das US-Heereskommando in Europa<br />

am Freitag in Berlin. Derzeit<br />

sind in Deutschland rund 34 800 US-<br />

Soldaten stationiert. (AFP)<br />

Chef von Aldi Nord<br />

wirft hin<br />

Aldi-Nord-Chef Marc Heußinger hat<br />

das Unternehmen gut vier Jahrevor<br />

Ablauf seines Vertrages Knall auf Fall<br />

verlassen. Der52-Jährige habe<br />

„darum gebeten, ihn vonseiner<br />

Funktion und seinen Aufgaben zu<br />

entbinden“, teilte das Unternehmen<br />

am Freitag mit. Bisauf weiteres hat<br />

Heußingers bisheriger Stellvertreter<br />

Torsten Hufnagel (45) die Gesamtverantwortung<br />

im Verwaltungsrat<br />

übernommen. (dpa)<br />

Nur wenige Verstöße in<br />

Asylverfahren<br />

Dienachträgliche Kontrolle vonAsylverfahren<br />

der Bremer Bamf-Außenstelle<br />

hat 145Verstöße ergeben. Das<br />

seien rund 1,1 Prozent allerVerfahren,<br />

wie das Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge (Bamf)amFreitag mitteilte.Bei<br />

den Entscheidungen seien<br />

Sachverhalte wie bereits gewährter<br />

Schutz in einem anderen EU-Staat<br />

oder Belege für Identitätstäuschung<br />

ignoriertworden. (dpa)<br />

Präsidentschaftskandidat<br />

in Brasilien angegriffen<br />

Jair Bolsonaro wurde nach dem Attentat ins<br />

Krankenhaus von Juiz de Fora gebracht. AFP<br />

Derultrarechte brasilianische Präsidentschaftskandidat<br />

Jair Bolsonaro<br />

ist bei einem Wahlkampfauftritt mit<br />

einem Messer attackiertund lebensgefährlich<br />

verletzt worden. Bolsonarosei<br />

erfolgreich operiertworden,<br />

sein Zustand bleibe aber kritisch,<br />

teilten Ärzte des Krankenhauses der<br />

Stadt Juiz de Fora im Bundesstaat<br />

Minas Gerais mit. Dermutmaßliche<br />

Angreifer habe aus „religiösen und<br />

politischen Gründen“ gehandelt, zitierten<br />

Medien seinen Anwalt. (dpa)<br />

Bahn im August noch<br />

unpünktlicher<br />

DieFernzüge der Deutschen Bahn<br />

haben sich im August noch häufiger<br />

verspätet als zuvor.Dreivon zehn ICE<br />

und Intercitys kamen unpünktlich<br />

ans Ziel. DiePünktlichkeitsquote lag<br />

bei 69,8 Prozent nach 72,1 Prozent im<br />

Juli und 74,7 Prozent im Juni. (dpa)<br />

Herr Schulmeister, inden täglichen<br />

Börsenberichten wird uns derzeit erzählt,<br />

Anleger hätten „Furcht vor einem<br />

Handelskrieg“. Dann wieder<br />

herrscht an der Börse „Sorge voreiner<br />

neuen Euro-Krise“. Anderntags keimt<br />

dort„Hoffnung auf eine Einigung mit<br />

Nordkorea“. Diese Märkte scheinen<br />

empfindsame Wesen zu sein.<br />

Furcht, Sorge, Hoffnung –diese<br />

Emotionen sind ja nur Bilder.Möglicherweise<br />

empfindet kein einziger<br />

Anleger „Furcht vor einem Handelskrieg“.<br />

Aber er glaubt, die anderen<br />

Anleger hätten Furcht und spekuliert<br />

daher auf fallende Kurse.Als Händler<br />

zählt für mich ja nicht die eigene Einschätzung<br />

der Weltpolitik. Sondern<br />

meine Einschätzung der Einschätzung<br />

der anderen.<br />

Die Händler müssen Erwartungen<br />

bilden über die Erwartungen anderer,<br />

die wiederum das Gleiche tun. Wie<br />

kommt dieser Prozess je an ein Ende?<br />

Nehmen wir an, ich bin ein Aktienhändler.<br />

Dann kommt die Meldung<br />

„Handelskrieg droht!“ Ich<br />

selbst denke: Das ist Unsinn. Ich<br />

frage mich aber, wie die anderen<br />

diese Nachricht verarbeiten. Ich<br />

weiß es nicht. Aber ich gehe mal davonaus,dass<br />

die anderen dies als negatives<br />

Signal werten. Tundas viele,<br />

so können die Kurse tatsächlich sinken.<br />

Für einenWertpapierhändler ist<br />

die reale Welt vonWirtschaft und Politik<br />

nur eine Quelle von Daten und<br />

Informationen, die Trends an den<br />

Märkten auslösen, denen er folgen<br />

und die er vorausahnen muss.<br />

Dasist schon irrational.<br />

Nicht unbedingt. Was die herrschende<br />

Lehre von der Ökonomie<br />

nicht versteht, ist, dass der Begriff<br />

der Rationalität vom Zusammenhang<br />

abhängig ist. Wasdie Händler<br />

an der Börse tun, mag irrational<br />

scheinen. Aber vielleicht funktioniert<br />

dieses Spiel nach anderen Regeln,<br />

als die Ökonomen glauben. In<br />

diesem Fall wären die Börsenhändler<br />

rational und die Ökonomen irrational,<br />

weil sie noch immer daran<br />

glauben, dass der Finanzmarkt die<br />

Realität von Politik und Wirtschaft<br />

widerspiegelt.<br />

Im deutschen Fernsehen wird jeden<br />

Abend das Publikum damit vertraut<br />

gemacht, was am Tage die Märkte so<br />

bewegt hat. Istdas sinnvoll?<br />

Es ist ein Akt der Gegenaufklärung,<br />

der Entmündigung. DerMarkt<br />

oder die Märkte werden zu einem<br />

Subjekt, das handelt, das etwas erwartet<br />

oder fürchtet. Vor40Jahren,<br />

als ich studierthabe,gab es eine solche<br />

Sprache nicht. Damals war der<br />

Mensch das Subjekt und der Markt<br />

sein Instrument, etwas zu erreichen.<br />

Heute gilt eher der Satz des Ökonomen<br />

Hayek: Die Menschen müssen<br />

sich den anonymen Kräften des<br />

Marktes unterwerfen.<br />

Siekritisieren nicht nur die Macht des<br />

Finanzsektors. Siesprechen voneiner<br />

ganzen „Spielanordnung Finanzkapitalismus“.<br />

Wasmeinen Siedamit?<br />

Es ist ein System mit eigenen Regeln.<br />

Manmuss sich klar machen: Es<br />

gibt drei Arten der Beteiligung am erwirtschafteten<br />

Ertrag: Für unternehmerisches<br />

Handeln gibt es Profit, für<br />

Arbeit den Lohn. Diedritte Kategorie<br />

sind Finanzanleger, aber auch Immobilienbesitzer.<br />

Quelle ihres Einkommens<br />

ist keine Leistung, sondern<br />

allein der Besitz. Diese Quelle<br />

des Einkommens gewinnt im Finanzkapitalismus<br />

an Bedeutung.<br />

Wasist daran schlecht?<br />

Erstens setzt sich eine ganz andere<br />

Logik durch. Die Logik des Wertpapierhändlers<br />

lautet: Je mehr mein<br />

Handelspartner verliert, umso mehr<br />

gewinne ich. EinUnternehmer dagegen<br />

kann niemals ein erfolgreiches<br />

Geschäft aufbauen nach der Devise<br />

„Je schlechter es meinen Mitarbeitern<br />

oder Lieferanten oder Kunden<br />

geht, umso besser geht es mir.“<br />

Undzweitens?<br />

Wenn Besitz wie zum Beispiel Aktien<br />

höhereErträge abwirft als unternehmerisches<br />

Handeln, dann wird<br />

die Anreizstruktur verzerrt: Finanzspekulation<br />

lohnt sich mehr als das<br />

Schaffen echter Werte. Finanzkapitalismus<br />

heißt, dass das Gewinnstreben<br />

sich verschiebt von der Herstellung<br />

vonGüternzur Spekulation auf<br />

Bewertungsveränderungen.<br />

Woranlässt sich dieser Prozesserkennen?<br />

ZumBeispieldaran, dass der Unternehmenssektor<br />

per Saldo spart.<br />

Eigentlich müsste es so sein, dass die<br />

privaten Haushalte sparen, die Unternehmen<br />

verschulden sich, sie leihen<br />

sich das Geld und produzieren<br />

damit ihre Güter. Auf diese Weise<br />

wird das Sparen der Haushalte verwandelt<br />

in Maschinen, Arbeitsplätze,<br />

Produkte. Nur so kann Kapitalismus<br />

auf Dauer funktionieren.<br />

Heute ist es aber so, dass die Unternehmen<br />

ihrerseits sparen, und das<br />

heißt: überschüssiges Geld nicht investieren,<br />

sondern vermehrt amKapitalmarkt<br />

anlegen. Das System<br />

funktioniertnicht mehr.<br />

Woranliegt das?<br />

Populismus und die Macht der Märkte<br />

zehn Jahre nach dem Finanzcrash<br />

ZUR PERSON<br />

DPA/FRANK RUMPENHORST<br />

Stephan Schulmeister, geboren 1947, ist Forscher am österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

Wifo in Wien. Schulmeisters besonderes Interesse gilt den Preisbewegungen<br />

an den Finanzmärkten und deren Auswirkungen auf Handel und Produktion.<br />

Damit das System funktioniert,<br />

muss die erwartete Profitrate auf Realinvestitionen<br />

höher sein als die<br />

Zinsen –und zwar deutlich höher,da<br />

Investitionen in Maschinen oder Anlagen<br />

sehr riskant sind. Mankann sie<br />

nicht –wie Finanzwerte –von heute<br />

auf morgen verkaufen. Im Deutschland<br />

der Sechzigerjahrezum Beispiel<br />

lag die Rendite vonRealanlagen über<br />

20 Prozent und der Zins inflationsbereinigt<br />

bei ein bis zwei Prozent. Dann<br />

fließt das Geld natürlich in Fabriken<br />

und nicht in Zinspapiere. So entstehen<br />

„Wirtschaftswunder“. Das System<br />

funktioniert in dem Moment<br />

nicht mehr, wenn der Renditevergleich<br />

vonReal- zu Finanzanlage zugunsten<br />

der Finanzanlage ausfällt.<br />

Das ist seit den Siebzigerjahren der<br />

Fall.<br />

Wasist in den Siebzigern geschehen?<br />

Die Spielanordnung hat sich geändert.<br />

In der vorangegangenen Prosperitätsphase<br />

war das Finanzkapital<br />

starkreguliertund daher als Anlagesphärerelativ<br />

unattraktiv.Weil der<br />

Realkapitalismus aber so erfolgreich<br />

war,schuf er immer mehrVermögen.<br />

Um die Vermehrung dieser Vermögen<br />

zu erleichtern, wurde der Finanzsektor<br />

liberalisiert. Gleichzeitig<br />

wurde der Kampf gegen die Inflation<br />

zum zentralen Anliegen, also die Sicherung<br />

des Geldwerts und damit<br />

der Finanzvermögen.<br />

Die Sicherung des Geldwerts ist doch<br />

in jedermanns Interesse, nicht nur<br />

der Vermögenden?<br />

Niedrige Inflationsraten und ausgeglichene<br />

Staatshaushalte sind nicht<br />

unbedingt genuine Ziele der Unter-<br />

Sie sagen, das Übel liege im hohen<br />

Zins. Aber seit einigen Jahren ist der<br />

Zins doch sehr niedrig und liegt deutlich<br />

unter der Rate des Wirtschaftswachstums<br />

…<br />

Also erstens ist das erst seit kurzem<br />

so, etwa seit 2014. Zweitens:<br />

Dass der Zinssatz unter der Wachstumsrate<br />

liegt, ist eine notwendige,<br />

aber keine hinreichende Bedingung.<br />

Da muss noch einiges dazukommen:<br />

Das Umfeld muss so geformt<br />

werden, dass Investitionen in Realkapital<br />

deutlich profitabler sind als<br />

Finanzinvestitionen. Dafür wiederum<br />

brauche ich Stabilität der<br />

Rahmenbedingungen – sonst<br />

scheuen Unternehmen das Risiko.<br />

Stabilität wiederum wird untergraben<br />

durch die Finanzspekulation,<br />

die Wechselkurse, Rohstoffpreise<br />

und Aktien wild schwanken lässt.<br />

Ist esmöglich, diese Entwicklung zu<br />

bremsen?<br />

Normalerweise zerstört sich der<br />

Finanzkapitalismus selbst, da gibt es<br />

einige Beispiele in der Geschichte.<br />

Zum Beispiel nach den Hochkonjunkturen<br />

1865 bis 1873 oder 1925<br />

bis 1929. Stets folgte eine Depression.<br />

Denn eine finanzkapitalistische<br />

Spielanordnung produziert<br />

permanent riesige Finanzvermögen,<br />

die keine realwirtschaftliche Deckung<br />

haben. Dasgeschieht seit den<br />

Siebzigerjahren wieder.<br />

Voneiner großen Depression ist allerdings<br />

bislang nichts zu sehen.<br />

Die früheren großen Kapitalismuskrisen<br />

waren Keulenschläge.<br />

Derzeit erleben wir eher eine Strangulation<br />

–die Krise streckt sich über<br />

inzwischen 40 Jahre. Sie ist mittlerweile<br />

so eine ArtNormalzustand und<br />

wirkt dadurch wie ein Sachzwang.<br />

Dadurch haben es die jungen Leute<br />

heutzutage gar nicht so leicht aufzubegehren.<br />

Sie haben gar keine Vorstellung<br />

mehr davon, dass es eine<br />

Welt geben kann, in der es zum Beispiel<br />

Vollbeschäftigung und sichere<br />

Jobs gibt –Dinge,die früher mal normal<br />

waren.<br />

Die Wirtschaft wächst aber ordentlich.<br />

Woranmerken wir die Krise?<br />

In der Zunahme der Armut, sehr<br />

stark auch im allgemeinen Anwachsen<br />

der Zukunftssorgen. Viele fürchten<br />

um ihren Arbeitsplatz, andere<br />

schauen alle drei Minuten auf den<br />

Stand ihres Investmentkontos. Die<br />

Räume werden eng, die wirtschaftliche<br />

Sicherheit verschwindet, der<br />

Reichtum ist permanent gefährdet,<br />

alles wirdzum Kampf. „Die Sorgeisa<br />

Hund“, würde man auf Wienerisch<br />

sagen, sie frisst sich in einen hinein.<br />

Manfühlt keine Panik, sondernwird<br />

langsam aufgezehrt. Das ist ja der<br />

Nährboden des Rechtspopulismus.<br />

Er bietet den verunsicherten Menschen<br />

scheinbar konkrete Bedrohungen,<br />

die es zu bekämpfen gilt.<br />

ZumBeispiel Flüchtlinge.<br />

Wastun?<br />

Die Menschen aufklären. Es<br />

könnte sein, dass diese Arbeit erleichtertwirddurch<br />

die nächste Krise.Die<br />

steht wohl an, einfach weil sich an<br />

den Märkten so ein großes Absturzpotenzial<br />

aufgebaut hat. An Anlässen<br />

für einen Crash wird esnicht fehlen.<br />

Unddann wird Europa an eine Wegkreuzung<br />

getrieben, an der es sich<br />

entscheiden muss: stärkerer Nationalismus?<br />

Oder rauft man sich noch einmal<br />

zusammen und geht ökonomisch<br />

einen anderenWeg?<br />

DasGespräch führte<br />

Stephan Kaufmann.<br />

8.6.18<br />

Euro in US-Dollar<br />

8.6.18<br />

Stand der Daten: 07.09.2018 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

7.9.18<br />

▼ 1,1615 (–0,16 %)<br />

Quelle:<br />

aus DAX und MDAX vom 07.09. zum Vortag<br />

7.9.18<br />

Gerresheimer 75,25 +4,30 WWWWWWWWWW<br />

Schaeffler Vz. 10,64 +1,97 WWWWW<br />

SAP 100,56 +1,82 WWWWW<br />

Brenntag NA 52,86 +1,65 WWWWW<br />

HugoBoss NA 68,90 +1,35 WWWW<br />

Merck 88,80 +1,28 WWWW<br />

Verlierer<br />

aus DAX und MDAX vom 07.09. zum Vortag<br />

Aurubis 56,14 WWWWWWWWWWW –4,72<br />

Kion Group 54,02 WWWWWWWW –3,40<br />

JungheinrichVz. 28,94 WWWWWWW –2,62<br />

thyssenkrupp 18,86 WWWWWWW –2,61<br />

HeidelbergCement 66,00 WWWWW –2,11<br />

BayerNA 73,49 WWWWW –1,87<br />

Leitbörsen im Überblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 07.09. ±% z. 06.09.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) –0,08<br />

3709/3262 3293,36<br />

CAC 40(FR) +0,16<br />

5657/5038 5252,22<br />

S&P UK (UK) –0,55<br />

1590/1374 1463,10<br />

RTS (RU) –0,37<br />

1339/1039 1050,51<br />

IBEX (ES) –0,41<br />

10643/9111 9171,20<br />

Dow Jones (US) –0,34<br />

26617/21731 25906,95<br />

Bovespa (BR) +1,76<br />

88318/69069 76416,01*<br />

Nikkei (JP) –0,80<br />

24129/19240 22307,06<br />

Hang Seng (HK) +0,04<br />

33484/26670 26975,00<br />

Stx Singap. 20 (SG) –0,05<br />

1583/1378 1412,92<br />

Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />

Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />

Effektivzinsen in %für<br />

Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />

Interhyp<br />

0800/200151515 0,87 1,17 1,46<br />

Dr.Klein<br />

0800/8833880 0,97 1,17 1,46<br />

DTW-Immobilienfinanzierung<br />

0800/1155600 0,97 1,17 1,46<br />

PlanetHome<br />

089/76774188 0,97 1,17 1,46<br />

MKIB Online<br />

030/6408810 1,09 1,23 1,60<br />

BBBank<br />

0721/1410 0,90 1,25 1,83<br />

ING-DiBa<br />

069/50500109 1,17 1,33 1,91<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 1,06 1,41 1,80<br />

Postbank<br />

0228/55002010 1,35 1,56 1,89<br />

Deutsche Bank<br />

069/91010000 1,24 1,55 2,15<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,88 1,39 1,90<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 1,26 1,53 2,11<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/30363300 1,18 1,54 1,99<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

030/86986906 1,21 1,56 2,02<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

psd-bb.de 1,35 1,67 2,07<br />

Mittelwert von 95 Banken 1,14 1,39 1,79<br />

Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />

unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag),Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle:FMH-Finanzberatung


8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Meinung<br />

Verfassungsschutz<br />

AUSLESE<br />

Maaßen<br />

lenkt ab<br />

Unser Putin ist<br />

zehn Jahre alt<br />

Steven Geyer<br />

meint, dass der Amtschef weniger<br />

vermuten und mehr ermitteln sollte.<br />

Das verlangt Chuzpe: EinVerfassungsschutzchef,<br />

der gerade bezichtigt<br />

wird, den Bundestag über die Ermittlungen<br />

gegen den Terroristen Anis Amribelogen<br />

zu haben, zugleich mit der AfD zu<br />

sympathisieren und deren Beobachtung<br />

zu verhindern, sollte seine öffentlichen<br />

Aussagen gut abwägen. Hans-GeorgMaaßen<br />

hielt es dagegen für angemessen,<br />

seine „Skepsis gegenüber Medienberichten<br />

zu rechtsextremistischen Hetzjagden<br />

in Chemnitz“ zwar nicht der Regierung<br />

mitzuteilen –dafür der Bild-<strong>Zeitung</strong>.<br />

Ein Verfassungsschutzchef sollte bei<br />

medialen Auftritten Zurückhaltung wahren.<br />

Wenn Maaßen sie aber aufgibt, während<br />

wegen der Chemnitzer Vorfälle 120<br />

Ermittlungsverfahren laufen, sollte sich<br />

seine Sorgezumindest um den Schutz der<br />

Verfassung drehen. Stattdessen die Verfassungsfeinde<br />

aus der Schusslinie zu<br />

nehmen und ohne Beleg oder Namensnennung<br />

vonBeweisfälschungen zu sprechen,<br />

wirkt angesichts seiner Vorgeschichte<br />

fast wie ein Rücktrittsgesuch.<br />

Maaßen zweifelt den juristisch undefinierten<br />

Begriff „Hetzjagd“ an und relativiert<br />

sodie dokumentierten Angriffe, erfindet<br />

aber den Versuch, „von dem Mord<br />

in Chemnitz abzulenken“, obwohl den<br />

klar definierten Mord-Begriff nicht einmal<br />

der Staatsanwalt vorbringt –und die<br />

Medien seit der Tatvoll davon sind.<br />

Politisch am schädlichsten ist aber,<br />

dass die Debatte so auf einen Nebenkriegsschauplatz<br />

gerät. Weder die semantische<br />

Frage,was „Hetzjagden“ sind, nicht<br />

einmal die Chemnitzer Hitlergrüße sollten<br />

uns plagen. Sonderndie Frage,warum<br />

so viele Ostdeutsche sich in ihrem Protest<br />

Rassisten und Nazis anschließen, und<br />

wieso sie auf diese Frage reagieren, indem<br />

sie die AfD zur stärksten Kraft machen.<br />

Einheitswippe<br />

Es geht um<br />

das Wie und Wo<br />

Nikolaus Bernau<br />

findet, dass auch Denkmäler dem<br />

Gesetz genügen müssen.<br />

Eine der vielen Absurditäten des Projektes<br />

<strong>Berliner</strong> Einheitsdenkmal war<br />

immer die Ortswahl. Es soll ausgerechnet<br />

an der Stelle jenes „Nationaldenkmals“<br />

errichtet werden, das seit 1898 an Kaiser<br />

Wilhelm I. als angeblichem Reichseiniger<br />

von1871 erinnerte: Dieses Denkmal habe<br />

an die„von oben“ erzwungene erste deutsche<br />

Einheit erinnert, dem solle nun die<br />

„Einheitswippe“ als Denkmal der<br />

1989/1990 „von unten“ errungenen zweiten<br />

Einheit aufgesetzt werden.<br />

Das ist schon historischer Unsinn.<br />

1871 haben sich die deutschen Fürsten<br />

und Hansestädte schlichtweg der preußischen<br />

Übermacht und dem nationalen<br />

Einheitswunsch der Bürger gebeugt. Das<br />

kaiserliche „Nationaldenkmal“ war also<br />

eine politische Lüge, um den bürgerlichen<br />

Anteil und den Bismarcks an der<br />

Einheit aus der Erinnerung zu verdrängen.<br />

Doch gerade, wenn man diese Lüge<br />

aufnimmt, um heute das Projekt „Einheitsdenkmal“<br />

zu legitimieren, macht es<br />

keinen Sinn, auch noch letzte Reste des<br />

1949 abgeräumten Kaiserdenkmals faktisch<br />

zu zerstören. Das aber droht dem<br />

Sockelbau und den kostbaren Mosaiken.<br />

Immer wieder hat die <strong>Berliner</strong> Denkmalpflege<br />

das Projekt deswegen moniert,<br />

das jedem Denkmalschutzgesetz und -gedanken<br />

widerspricht. Aber die Denkmalinitiatoren<br />

haben das als Kleinlichkeit abgetan<br />

und behaupteten:„Wer dies Denkmal<br />

ablehnt, will die Ostdeutschen nicht<br />

ehren.“ DerBundestag sollte sich endlich<br />

dieser Zumutung wehren. Die Denkmalpfleger<br />

haben daran erinnert: Es geht<br />

nicht um das Ob der Ehrung der friedlichen<br />

Revolution von 1989/90 –sondern<br />

um das Wie dieses Entwurfs und das Wo<br />

seines Bauplatzes.<br />

Ludger K., nachdenkliche Momente<br />

Erstand in einer zerstörten Stadt, vor<br />

dem zerschossenen Reichstag,<br />

dort, wo heute alles schön glatt und<br />

repräsentativ ist. Er stand an diesem<br />

Septembertag im Jahr 1948 mitten in<br />

Berlin, in einer Mitte,die es bald nicht mehr<br />

geben sollte,weil man die Stadt in zwei Teile<br />

zerschnitt. Mit einem wuchtigen Satz versuchte<br />

er noch, den Trümmerhaufen zusammenzuhalten.<br />

Ernst Reuter, den die <strong>Berliner</strong><br />

zum Bürgermeister gewählt hatten, musste<br />

sich diesen Satz nicht aufschreiben, er<br />

musste ihn sich nicht merken, er brach aus<br />

ihm heraus.„IhrVölker derWelt, ihrVölker in<br />

Amerika, in England, in Frankreich, in Italien!<br />

Schaut auf diese Stadt und erkennt, dass<br />

ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben<br />

dürft und nicht preisgeben könnt!“<br />

Das war vor siebzig Jahren. Wasdanach<br />

geschah, ist bekannt: DieStadt wurde zerrissen,<br />

geteilt, wieder vereint und ist heute …<br />

Ja,was ist sie heute?Wiesoll man heute auf<br />

eine Stadt schauen, die es schafft, das Stadtschloss<br />

und die Mauer gleichzeitig wieder<br />

aufzubauen, letztere Gott sei Dank nur als<br />

Kunstprojekt? Wie soll man auf eine Stadt<br />

schauen, die ihren Bürgern großspurig verspricht,<br />

dass die Kita kostenlos ist, aber<br />

gleichzeitig in allen Schulen Lehrer fehlen?<br />

Wie soll man auf eine Stadt schauen, die mit<br />

Getöse Tempo-30-Schilder aufstellt, die es<br />

aber nicht fertig bringt, Kreuzungen so umzubauen,<br />

dass Radfahrer nicht von Lastwagen<br />

überrollt werden? Wassagt es über eine Stadt,<br />

dass sie keinen neuen Flughafen bauen kann,<br />

das 70er-Jahre-Museum Tegel aber so effizient<br />

betreibt, dass die Bürger gar nichts<br />

Neues wollen? Wassagt man dazu, dass diese<br />

Stadt ihre Plattenbauten erst einreißt, um<br />

jetzt die alten DDR-Hochhäuser wieder aufzustocken.<br />

ZurLinderung derWohnungsnot.<br />

Der Hass und die Wut, vonder alle reden,<br />

bricht an den unmöglichsten Stellen<br />

hervor. Kürzlich wurden wir vom Spielplatz<br />

in Prenzlauer Berg von der Polizei weggeschickt.<br />

Jemand hatte wieder Rasierklingen<br />

im Sandkasten ausgelegt. DerSpielplatz verwandelte<br />

sich in einen Tatort. Noch Tage später<br />

gingen Polizisten dort Streife, die Kinder<br />

spielten unter Polizeischutz. EinLokalpolitiker<br />

nannte den unbekannten Täter einen<br />

„Kinderhasser“. Dann hörte ich von einer<br />

Familie,die voneinem Nachbarnterrorisiert<br />

wird. Die Geschichte spielt wieder in Pankow,<br />

in einem Kiez, indem jede zweite Frau<br />

auf der Straße ein Baby vordem Bauch trägt.<br />

Das Paar, umdas es geht, hatte eine Wohnung<br />

gesucht, die groß genug für eine Familie<br />

sein sollte.Sowaren sie in eine neu errichtete<br />

Anlage gekommen. Sie mieteten eine<br />

Wohnung, die bodentiefe Fenster hatte und<br />

einen kleinen Garten. Hinter dem Haus gab<br />

es einen privaten Spielplatz. Ein Großstadt-<br />

Paradies.Nacheinander wurden zwei Kinder<br />

geboren, ein Junge, ein Mädchen. Als der<br />

Große zwei Jahrealt war,fing es an.<br />

Erst landete eine schimmelige Wurst im<br />

Garten, dann ein benutzter Tampon. Das<br />

Paar dachte zu Beginn an ein Versehen. Vielleicht<br />

hatte ein Windstoß den Müll von einem<br />

der darüberliegenden Balkons herübergeweht.<br />

Der Winter kam, der Müll verschwand.<br />

Als es Sommer wurde,ging es wieder<br />

von vorne los. Die Frau schrieb einen<br />

Zettel und hängte ihn im Haus auf. Sieklagte<br />

niemanden an, sie bat nur darum, besser auf<br />

Berlin<br />

Mehr Reuter<br />

wagen<br />

Jochen Arntz<br />

findet, dass die <strong>Berliner</strong> Freiheit gut vorleben –esaber doch<br />

verdient hätten, besser regiertzuwerden.<br />

Man kann sich die Antwort einfach machen<br />

–kann Berlin mit einem Entwicklungsland<br />

vergleichen, was Journalisten seit den<br />

90ern sehr originell finden. Man kann Berlin<br />

als Resterampe sehen, was unter bayerischen<br />

Politikernals geistreich gilt. Besonders,wenn<br />

man Angst hat, selbst gerade auf dieser<br />

Rampe ins Rutschen zu geraten.<br />

Mankann aber auch noch einmal an Ernst<br />

Reuter denken. Reuter hatte eine Stadt im<br />

Kopf, die sich als Stadt der Freiheit behauptet,<br />

immer wieder. Nicht als Stadt der Vollkommenheit,<br />

nicht als Stadt des Wohlstands.Eine<br />

Stadt, die sich Totalitarismus und Barbarei<br />

entgegenstellt.Vielleicht schauenwir vordem<br />

Hintergrund der Ereignisse von Chemnitz<br />

noch einmal anders auf diese riesige Stadt<br />

KOLUMNE<br />

Die Wut<br />

und die<br />

Dreckskinder<br />

Sabine Rennefanz<br />

BERLINER ZEITUNG/THOMAS PLASSMANN<br />

Berlin: auf eine Stadt mit Millionen unterschiedlichen<br />

Menschen und Tausenden von<br />

Kulturen und ihrem –wenngleich brüchigen –<br />

sozialen Frieden. Vielleicht sehen wir dann,<br />

welchen Wert es hat, wenn eine Stadtsich immer<br />

wieder neu erfinden muss. Wenn auch<br />

das Zusammenleben von ehemals Ostdeutschen<br />

und ehemals Westdeutschen ohne<br />

sächsisches Geschrei jeden Tagneu erprobt<br />

wird. Vielleicht denken wir darüber nach,<br />

wieso noch immer so viele Menschen das Unvollkommene<br />

derEngevorziehen.<br />

Das heißt nicht, dass diese Stadt gut regiert<br />

wird oder wurde. Erstaunlicherweise<br />

war es ja ein rot-roter Senatunter Klaus Wowereit,<br />

der sparte, sparte und sparte, sodass<br />

nicht einmal Farbe für Radwege übrig blieb.<br />

Erstaunlicherweise war es ja einer der größten<br />

Kritiker Berlins, ThiloSarrazin, der als sozialdemokratischer<br />

Finanzsenator Berlin die<br />

finanziellen Möglichkeiten nahm, seinen<br />

Bürgerneine funktionierende Verwaltung zu<br />

bieten. Understaunlicherweise,das ist selbst<br />

für <strong>Berliner</strong> schwer zu verstehen, wähltendie<br />

<strong>Berliner</strong> diese Artvon Senatimmer wieder.<br />

Heute muss man in Berlin die Freiheit<br />

nichtmehr erkämpfen. Doch wäre esander<br />

Zeit, ein bisschen mehr Ernst Reuter zuwagen.<br />

Wasdas heißt? Dasheißt, dass derSenat<br />

auf diese Stadt schauen muss, genau hinschauen<br />

muss.Womuss gebaut werden, wo<br />

dieVerwaltung verbessert, wo die Kriminalität<br />

konsequenter bekämpft werden? Die<br />

Bürger dieser Stadt, diesich jedenTag selbst<br />

organisieren, weil sie hier und nirgendwo<br />

anders leben wollen, sie hätten es verdient.<br />

WiesagteErnst Reuter am 9. September 1948<br />

über die <strong>Berliner</strong>:„Unskann man nicht eintauschen,<br />

uns kann man nicht verhandeln,<br />

und uns kann man auch nicht verkaufen.“<br />

Aber regieren könnte manuns schon.<br />

den eigenen Müll aufpassen. Ein Jahr lang<br />

war Ruhe.Indiesem Sommer ging es weiter.<br />

Einmal lag sogar ein altes Messer im Garten.<br />

Sollte das alles Zufall sein? DerMann und die<br />

Frau sind Naturwissenschaftler, sie neigen<br />

nicht zur Panik. Die Frau schrieb einen<br />

neuen Zettel und beschwerte sich, dass ihre<br />

Kinder auf den verschimmelten Essensresten<br />

ausgerutscht sind. Am nächsten Tagfand<br />

sie einen Stein im Garten, eingewickelt in einem<br />

Zettel. Das Paar schaute sich den<br />

Schrieb an.„Verpisst euch, ihrWessis,mit euren<br />

lauten Dreckskindern“, stand darauf.<br />

DerMann und die Frau schauten sich an, sie<br />

wurden wütend. Noch ein Kinderhasser?<br />

DasPaar in Pankowüberlegte: Wiesollten<br />

sie damit umgehen? Sie wussten nicht, wen<br />

sie im Haus ansprechen sollten, es hatte sich<br />

nie jemand bei ihnen direkt beschwert. Sie<br />

schrieben die Hausverwaltung an, doch die<br />

Hausverwaltung konnte ihnen nicht helfen.<br />

Sie überlegten, ob sie zur Polizei gehen sollten,<br />

doch sie hatten Angst, sich lächerlich zu<br />

machen. Vor einigen Jahren wurden in<br />

Prenzlauer Berg Kinderwagen im Treppenhaus<br />

angezündet. Der Täter wurde nie gefasst.<br />

DieFraufing an, sich zu Hause unwohl<br />

zu fühlen. Es machte sie nervös, wenn die<br />

Kinder lauter wurden.<br />

Am meisten ärgerte die Frau die Beschimpfung<br />

als „Wessi“. Dann musste es ein<br />

„Ossi“ gewesen sein, der das geschrieben<br />

hat. Dastrafsie.Sie stammt aus Sachsen, ihr<br />

Mann aus Thüringen. Aber vielleicht ging es<br />

gar nicht um einen Ost-West-Konflikt. „Wessis“<br />

war ein Schimpfwort, vor zehn Jahren<br />

hätte man „Yuppie“ gesagt. Es zeigt, wie sich<br />

der Konflikt verschiebt, voneinem ökonomischen<br />

zum kulturellen. Die Schriftstellerin<br />

Christa Wolf hat einmal erzählt, wie sie kurz<br />

nach der Wende auf der Straße von einem<br />

Mann bedroht wurde,dessen Auto sie versehentlich<br />

eingeparkt hatte. „Kommunistensau“,<br />

hatte er gesagt. In Umbruchzeiten wird<br />

die Stimmung gereizter.<br />

Wer das Buch wegen seines Titels kaufen<br />

möchte,sollte es nicht tun. Zum<br />

Thema „Welt in Gefahr“ hat Wolfgang<br />

Ischinger, geboren 1946 in Nürtingen,<br />

Topdiplomat und seit 2008 Vorsitzender<br />

der Münchner Sicherheitskonferenz,<br />

nichts zu sagen. Vonmöglichen Zusammenstößen<br />

mit Asteroiden ist keine Rede<br />

in dem Band. Selbst Artensterben und Klimaentwicklung<br />

kommen<br />

bei ihm nicht vor.<br />

Ischinger spricht<br />

über die Fragen der internationalen<br />

Sicherheitssysteme<br />

und deren<br />

Zusammenbrüche<br />

und Neugruppierungen.<br />

Interessant ist,<br />

dass ein mit der Materie<br />

seit fast vierzig Jahren<br />

vertrauter Experte<br />

zu keinem anderen Urteil<br />

kommt als jeder<br />

Wolfgang<br />

Ischinger:Welt<br />

in Gefahr,Econ,<br />

298 S., 24 Euro.<br />

<strong>Zeitung</strong>sleser. Das ist ihm nicht anzulasten.<br />

Es macht eher deutlich, wie gewaltig<br />

der Umbruch ist, in dem wir heute leben.<br />

Die USA ducken sich weg. Nicht erst seit<br />

Trump. China kommt. Genauer wird es<br />

nicht. Ischinger schreibt gerne von den<br />

USA als den Vorreitern der Menschenrechte.<br />

Dabei ist es doch so, dass sie vorführten,<br />

dass man die im Brustton der<br />

Überzeugung predigen und gleichzeitig<br />

Sklavenhalter sein kann.<br />

Das Buch ist nicht leicht zu lesen.<br />

Ischinger nennt kaum einen Prominenten<br />

ohne dazu zu sagen, dass es ein guter<br />

Freund von ihm ist. Er vergisst keine seiner<br />

guten Taten und schon gar nicht vergisst<br />

er,sie aufzuschreiben.Weresschafft,<br />

durch diese schweren Schwaden der Eitelkeit<br />

hindurch zu kommen, der landet<br />

zum Beispiel im Russland-Kapitel.<br />

Da ist plötzlich so viel Klarheit.<br />

Ischinger zeigt, wie scharf Putin auf ein<br />

besseresVerhältnis zu Europa, zu Deutschland,<br />

zu den USA und zur Nato war.Wie er<br />

sich aber, als auch Georgien und die<br />

Ukraine in die Nato wollten, mit einem<br />

Male umzingelt sah. Er hatte in allen Gesprächen<br />

gesessen, war über jeden Schritt<br />

informiert gewesen, hatte all die anderen<br />

Beitritte nicht gerade begeistert begrüßt,<br />

aber abgenickt. Als dann aber 2008 beim<br />

Nato-Gipfel in Bukarest erklärt wurde<br />

„Georgien und die Ukraine werden Mitglieder<br />

der Nato werden“, da war esihm<br />

zuviel. Am 4. April vor zehn Jahren wurde<br />

der neue Putingeboren. ArnoWidmann<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis<br />

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Brandenburg täglich 305 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 – S eite 9 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Einblick: Ein Buch über<br />

die Honeckers offenbart<br />

ein Familiengeheimnis<br />

Seite 14<br />

Rückblick –Holger Schmale über eine leidenschaftliche Rede Seite 12<br />

Ausblick –Mutige Entscheidungen zur Elsenbrücke gefordert Seite 13<br />

Die Errichtung des Freiheits-<br />

und Einheitsdenkmals<br />

vor dem Humboldt<br />

Forum im Schloss erscheint<br />

nach einem neuen Gutachten<br />

des Landesdenkmalamtes Berlin<br />

zunehmend unwahrscheinlich.<br />

In der denkmalrechtlichen Stellungnahme<br />

vom 3.August, die der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> vorliegt, heißt es,<br />

gegen die vorliegende Planung für<br />

den Bau des Denkmales „bestehen<br />

aus der fachlichen Sicht der Denkmalpflege<br />

erhebliche grundsätzliche<br />

Bedenken“. Dasneue Gutachten war<br />

notwendig geworden, weil die 2015<br />

erteilte Baugenehmigung in vierWochen,<br />

am 9. Oktober,ausläuft. Siegilt<br />

als baurechtlich „schwebend unwirksam“,<br />

weil nicht alle Voraussetzungen<br />

für die Ausführung vorliegen.<br />

Die zuständige Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung bestätigte<br />

den fristgerechten Eingang des Antrages<br />

auf Verlängerung durch die<br />

Schöpfer des Entwurfs„Bürger in Bewegung“<br />

vomBüroMilla &Partner.<br />

Doppelter Alarm<br />

Die Denkmalschützer schlagen doppelten<br />

Alarm: Zum einen würde der<br />

„Verzicht auf die Rückführung der geborgenen,<br />

gut erhaltenen, wertvollen<br />

bauzeitlichen Mosaike“ des ehemaligen<br />

Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals<br />

zu einem schweren Verlust für<br />

den historischen Ort führen, was<br />

„umso unverständlicher“ sei, als der<br />

Sockel des alten Denkmals neben den<br />

Resten des Schlosskellers das einzige<br />

in seiner originalen Substanz erhaltene<br />

Gebäudefragment des ehemaligen<br />

Schlosskomplexes auf der Spreeinsel<br />

ist.<br />

Noch schwerer wiegen die Bedenken<br />

gegen die derzeit geplante<br />

Gründung des Bauwerkes im<br />

schwierigen Baugrund am Spreeufer.<br />

Milla &Partner sehen vor, sieben<br />

Betonpfeiler, jeder 1,50 Meter<br />

dick, in den Boden zu treiben, um<br />

dem als bewegliche Schale konzipierten<br />

Denkmal Standsicherheit zu<br />

verschaffen.<br />

Wippe des Wahnsinns<br />

„Schwerste Bedenken“ :Das Landesdenkmalamt stellt sich gegen eine<br />

Baugenehmigung für das Freiheits- und Einheitsmonument vor dem Schloss<br />

Diese Computergrafik zeigt den Entwurf des geplanten Denkmals mit dem Titel „Bürger in Bewegung“.<br />

Die damit verbundenen Risiken<br />

sind enorm und vielfältig, wie der<br />

Bauhistoriker und Ingenieur Dr.Helmut<br />

Maier erläutert. Bisher hätten<br />

sich die Untersuchungen der geologischen<br />

Schichten am Standort<br />

Schlossfreiheit nur auf alte Karten<br />

gestützt. Wie tief die neuen Betonpfeiler<br />

durch instabile eiszeitliche<br />

Schichten getrieben werden müssten<br />

–20oder 40 Meter? –sei unbekannt.<br />

Eine neue Erkundung per<br />

Sonde steht aus.<br />

Nicht bedacht sei bisher auch,<br />

dass es sich bei dem von tausend<br />

Menschen begehbaren Denkmal um<br />

eine „wackelige Schale auf schwabbeligem<br />

Grund“ handele: Die Pfahlgründungen<br />

hätten also anders als<br />

im Fall des alten Kaiser-Denkmals<br />

nicht nur vertikale Kräfte auszuhalten,<br />

sondernauch seitliche ziehende<br />

und drückende, was Schwankungen<br />

der Pfähle zur Folge haben müsste.<br />

Der Tisch, auf dem die Gelenke der<br />

Wippe lagern sollen, müsste nach<br />

Einschätzung des Experten freistehen,<br />

damit die Bewegungen die darunter<br />

liegenden wertvollen Gewölbe<br />

nicht beschädigen.<br />

Diese Sorgen teilt das Gutachten<br />

des Landesdenkmalamtes: Es erinnert<br />

daran, dass der denkmalgeschützte<br />

Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals<br />

einschließlich der<br />

historischen Gewölbe unter Einsatz<br />

VonMaritta Tkalec<br />

erheblicher öffentlicher Mittel, circa<br />

fünf Millionen Euro, instand gesetzt<br />

wurde. Das Fazit lautet eindeutig:<br />

„Die Eingriffe und der damit verbundene<br />

Verlust an Denkmalsubstanz<br />

und Denkmalqualität“ stehen einer<br />

„denkmalschutzrechtlichen Genehmigung<br />

entgegen“.<br />

Für die erste Baugenehmigung<br />

wurden die damals schon bestehenden<br />

Bedenken wegen eines „übergeordneten<br />

öffentlichen Interesses“<br />

(gemeint ist der Beschluss des Bundestages<br />

zur Errichtung des Denkmals)<br />

zurückgestellt. Seither hätten<br />

die Bedenken aber „deutlich an Gewicht<br />

gewonnen“. Zwei Bedingungen<br />

werden gestellt: Das Mosaik<br />

DPA/MILLA &PARTNER<br />

muss auf den ursprünglichen Standortzurückkehren<br />

und die Pfahlgründung<br />

ist zu überarbeiten, ein neues<br />

statisches Konzept vorzulegen.<br />

Angesichts dessen steht die Forderung<br />

der Kulturstaatsministerin<br />

Monika Grütters (CDU) nach sofortigem<br />

Baubeginn als unverantwortlich<br />

da. Die Union versucht dennoch,<br />

an den sachlichen Bedenken<br />

vorbei Fakten zu schaffen. Klaus-<br />

Dieter Gröhler, CDU-Haushaltsexperte<br />

im Bundestag, machte mit<br />

dem Vorschlag Druck, über die Freigabe<br />

der 17 Millionen Euro für den<br />

Denkmalbau bei der Sitzung des<br />

Haushaltsausschusses am 11. September<br />

zu entscheiden, statt die reguläreSitzung<br />

am 26. September abzuwarten.<br />

Der SPD-Haushaltsexperte<br />

Johannes Kahrs habe das abgelehnt.<br />

Kahrs hatte schon vor der<br />

Sommerpause darauf gedrängt, das<br />

Thema zu verschieben. Damals war<br />

der Grundstücksverkauf an den<br />

Bund noch nicht vollzogen.<br />

Diefür die Verlängerung der Baugenehmigungzuständige<br />

Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung<br />

nimmt zum Gutachten des Landesdenkmalamtes<br />

derzeit nicht Stellung.<br />

DieOberste Bauaufsicht prüfe,<br />

sagt Pressesprecherin KarinDietl. Es<br />

gebe kein abschließendes Ergebnis,<br />

über Zwischenstände gebe man<br />

keine Auskunft.<br />

Die nächste Vollkatastrophe<br />

Angesichts der Risiken fühlen sich in<br />

der Arbeitsgemeinschaft Historische<br />

Mitte engagierte Bürger an frühere<br />

Bauschadensfälle erinnert: die gigantischen<br />

Kostensteigerungen bei<br />

der Restaurierung der Staatsoper<br />

oder beim Chipperfield-Bau auf der<br />

Museumsinsel oder gar den Einsturz<br />

des Schlüter’schen Münzturmes. Alles<br />

geschah, weil der unstabile <strong>Berliner</strong><br />

Untergrund unterschätzt wurde.<br />

Auffällig ist auch die Ähnlichkeit der<br />

Vorgänge mit der Friedrichswerderschen<br />

Kirche.<br />

Kultursenator Klaus Lederer<br />

(Linke) stellte zur Beschädigung der<br />

dortigen Gewölbe durch Neubauten<br />

einsichtig fest: „Das Ganze ist eine<br />

Vollkatastrophe und macht mich<br />

fassungslos.“ Ursache für den Riesenschaden<br />

sei unter anderem die<br />

rücksichtlose Baugenehmigungspolitik<br />

der Behörden gewesen. Ihm sei<br />

„rätselhaft, wie ohne Prüfung der<br />

Auswirkungen auf den Nachbarbau<br />

Baugenehmigungen erteilt wurden“.<br />

Demist nicht zu widersprechen.<br />

Undnun?<br />

Maritta Tkalec hält den<br />

Alexanderplatz für den richtigen<br />

Standortdes Denkmals.<br />

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10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Berlin<br />

Harmsens Berlin<br />

Lustvoll um die<br />

Ecke denken<br />

Im Schatten der<br />

Mauer:430 Betonteile<br />

sollen errichtet<br />

werden. IMAGO<br />

Torsten Harmsen<br />

befasst sich mit dem <strong>Berliner</strong><br />

Hang zum Antithetischen.<br />

Auf der Straße sagte dieser Tage jemand<br />

zu einem anderen, der ihm<br />

offenbar nicht zugehört hatte:<br />

„Wasch dir mal die Füße, damit der<br />

Dreck nachrutscht!“ Der Spruch ist<br />

alt, zugegeben, aber er zeigte mir mal<br />

wieder, wie gern der <strong>Berliner</strong> doch<br />

um die Ecke denkt. Man könnte natürlich<br />

einfach sagen: „Wasch dir mal<br />

die Oahn!“, aber den <strong>Berliner</strong> reizt es<br />

eher, den Umweg über die Füße zu<br />

nehmen. Oder über den Hintern:„Du<br />

sitzt wohl uff deinen Oahn?“<br />

Nach demselben Prinzip der Umlenkung<br />

funktionierteine der beliebtesten<br />

<strong>Berliner</strong> Szenen: Ein Tourist<br />

kommt in einen Bäckerladen und<br />

fragt: „Kann man bei Ihnen auch Kaffee<br />

trinken?“ DieBäckersfrau antwortet:<br />

„Ja, wenn wa hier Wasser einlassen,<br />

könn Se hier ooch schwimmen.“<br />

Natürlich ist das frech. Aber eigentlich<br />

auch genial, denn es handelt sich<br />

um eine geschickte Methode, den<br />

Geist des Kunden voneiner normalen<br />

Situation (natürlich bieten manche<br />

Backgeschäfte auch Kaffee an!) auf<br />

eine absurde umzulenken, damit er<br />

an seinen Erwartungen zweifelt und<br />

ganz schnell den Laden verlässt.<br />

Verbreitet ist im Berlinischen auch<br />

das Denken in Gegensätzen. Es ist ohnehin<br />

ein Mittel der Ironie, und der<br />

<strong>Berliner</strong> wird gerne mal ironisch. So<br />

sagt der Busfahrer:„Bleiben Se ruhich<br />

im Türraum stehen, ick kann warten.<br />

Ickhab den janzenTach Zeit“, obwohl<br />

er genau das Gegenteil meint. Man<br />

sagt auch jemandem nicht einfach so:<br />

„Pass mal auf, dein weißet Hemde ist<br />

schon janz schön dreckich. Wasch et<br />

doch mal wieder!“ Nein, man muss es<br />

über die Bande formulieren: „Teer<br />

mal dein’ Kraaren wieder nach, da<br />

kommt ja schon detWeiße durch!“<br />

Oller Mann und olle Frau<br />

Dieses Beispiel stammt vom <strong>Berliner</strong><br />

Autor Walter Kiaulehn (1900–1968),<br />

der davon sprach, dass das Berlinische<br />

vomAntithetischen lebe.Ergab<br />

auch gleich ein historisches Beispiel:<br />

Auf einer Zeichnung von Gottfried<br />

Schadow unterhalten sich zwei<br />

Frauen über Ausflüge ins Grüne. Die<br />

eine sagt: „Mein Mann ist ooch sehr<br />

fort Jriene. Bloß er hat nischt rechtet<br />

davon, er is immer jleich blau!“<br />

Was hier ein einfaches Spiel mit<br />

unterschiedlichen Farben ist, wird in<br />

einem anderen Beispiel Kiaulehns<br />

komplizierter: Ein <strong>Berliner</strong> wird gefragt,<br />

ob er den alten Dichter Stefan<br />

George kenne, der vor etwa hundert<br />

Jahren einen Kreis von Anbetern um<br />

sich gescharthatte.Der <strong>Berliner</strong> sagt:<br />

„Stefan George? Det isdoch der, der<br />

wie ’ne olle Frau aussieht, die wie ’n<br />

oller Mann aussieht!“ Werschon mal<br />

ein Bild des alten Stefan George gesehen<br />

hat, der weiß: Treffender kann<br />

man es nicht beschreiben.<br />

Auch ich bin ein leidenschaftlicher<br />

Antithetiker. Wieso Sprichwörter so<br />

lassen, wie sie sind? Stimmt es denn<br />

wirklich noch, dass die Morgenstunde<br />

Gold im Munde hat und Müßiggang<br />

aller Laster Anfang ist? Sympathischer<br />

sind mir Sprüche, die die<br />

ganze Absurdität solcher moralisierenden<br />

Weisheiten zeigt, etwa: „Morjenstunde<br />

is aller Laster Anfang!“ –<br />

„Müßiggang hat Gold im Munde“ –<br />

„Wer nich arbeetet, soll wenichstens<br />

jut essen“ –„Werhoch steigt, kann<br />

weit kieken!“<br />

Zu historischen Jubiläen wirdzum<br />

Beispiel immer wieder Gorbatschows<br />

Vorwende-Spruch „Wer zu spät<br />

kommt, den bestraft das Leben“ zitiert,<br />

den er so offenbar nie gemacht<br />

hat. Egal. Gerade dieser Spruch reizt<br />

meinen inneren <strong>Berliner</strong> zum endlosen<br />

Variieren. Etwa so: „Wer zu spät<br />

kommt, der kann jetrost als erster<br />

wieder jehn!“ –„Werzuspät kommt,<br />

der muss janz rechts loofen, damit er<br />

nich mit die zusammenstößt, die zu<br />

früh jehn!“ Undandererseits: Zu früh<br />

zu kommen, ist ja auch nicht schön.<br />

Ginge es nach Stephan von<br />

Dassel, wäre die Sache<br />

längst entschieden:<br />

„Dann würde ich sagen,<br />

wir lassen den ganzen Quatsch!“<br />

Doch es geht in diesem Falle nicht<br />

nach ihm, dem Bezirksbürgermeister<br />

vonMitte.Und das ist vonDassels<br />

Problem. Undein Problem, das so typisch<br />

ist für Berlin und seine Verwaltung<br />

auf zwei Ebenen. Im Senat und<br />

im Bezirk. Zwei Seiten, eine klare<br />

Hierarchie.<br />

Der Bezirksbürgermeister von<br />

Mitte sitzt am Freitagmittag im Besprechungszimmer<br />

vom Rathaus<br />

Tiergarten am Mathilde-Jacob-Platz,<br />

um ihn eine Runde <strong>Berliner</strong> Journalisten.<br />

VonDassel lädt sie regelmäßig<br />

zum Hintergrundgespräch ein, er<br />

will über seine Arbeit berichten.<br />

Diesmal soll es um die Öffnungszeiten<br />

vonSpätis gehen und um fair gehandelten<br />

Kaffee im Bezirk. Aber das<br />

interessiert an diesem Freitag niemanden.<br />

Dasspürtauch vonDassel.<br />

„Okay“, sagt er nach einer Viertelstunde.<br />

„Dann reden wir jetzt über<br />

das Dau-Projekt.“<br />

Seit ein paar Tagen wird der Bezirksbürgermeister<br />

von Mitte ständig<br />

danach gefragt, was er denn davonhalte.Dau<br />

–soheißt das groß angelegte<br />

Mitmach-, Film- und Kunstprojekt,<br />

das am 12. Oktober in Mitte<br />

starten soll: mit einer rekonstruierten<br />

Mauer aus 430 Betonteilen in<br />

Originalgröße, die von der Spree bis<br />

zum Bebelplatz reichen, mit Filmen<br />

und Serien, die, wie es heißt, 700<br />

Stunden füllen können, mit Performance<br />

und Theater um Mauerbau,<br />

Gefangenschaft und Freiheit. Bis zu<br />

20 000 Besucher können Teil dieser<br />

spektakulären Inszenierung werden.<br />

Der Senat reagiert schwer begeistert<br />

und unterstützt die Initiatoren, gehörtBerlin<br />

doch mit London und Paris<br />

zuden auserwählten Städten des<br />

Projektes um den russischen Regisseur<br />

Ilya Khrzhanovsky, der das<br />

Großprojekt mit den <strong>Berliner</strong> Festspielen<br />

durchführen wird.<br />

Nach Babelsbergverlegen<br />

Charlottenstr.<br />

Zwei Seiten<br />

Das Kunstprojekt Dau spaltet Berlins Politik. Nun liegt ein<br />

neuer Antrag vor.Aber wird er genehmigt werden?<br />

Universitätsstr.<br />

Unter den Linden<br />

bisherigeVeranstaltungsfläche<br />

Behrenstr.<br />

Französische Str.<br />

Markgrafenstr.<br />

MITTE<br />

Staatsoper<br />

St.-Hedwigs-Kathedrale<br />

VonStefan Strauß<br />

Kronprinzenpalais<br />

Oberwallstr.<br />

Konzertsaal<br />

Jägerstr.<br />

chend großes Interesse der Öffentlichkeit,<br />

der Stadt eine so große öffentlich<br />

genutzte Fläche in der Innenstadt<br />

zu entziehen, damit dort<br />

eine geschlossene private Veranstaltung<br />

stattfinden kann? Ein Zwei-<br />

Stunden-Ticket kostet 15 Euro, ein<br />

Tagesvisum 25.<br />

Nachdem von Dassel in den vergangenen<br />

Tagen deutlich gemacht<br />

hatte, dass es seine Mitarbeiter im<br />

Bezirksamt womöglich nicht schaffen<br />

könnten, den Antrag für das Dau-<br />

Projekt, der am 13. August eingereicht<br />

worden war,bis Ende September<br />

zuprüfen und zu genehmigen,<br />

haben die Veranstalter am vergangenen<br />

Mittwochnachmittag einen<br />

neuen Antrag im Bezirksamt abgegeben.<br />

Es ist eine abgespeckte Variante<br />

des ursprünglichen Plans.Die Länge<br />

der Mauer ist nun nicht mehr etwa<br />

einen Kilometer lang und das einge-<br />

aktuelle Veranstaltungsfläche<br />

Alte Kommandantur<br />

Werderscher Markt<br />

Schinkel-Pavillon<br />

Bauakademie<br />

20 m<br />

BLZ/HECHER<br />

Berlins Regierender Bürgermeister<br />

Michael Müller (SPD) hält Dau für<br />

„gut konzipiert und vorbereitet“,<br />

Kultursenator Klaus Lederer (Linke)<br />

sieht es als „Mahnwache an die Gegenwart“,<br />

die Performance-Künstlerin<br />

Marina Abramovic bezeichnet es<br />

als „hypnotisierend, riskantund einzigartig“,<br />

und Stephan von Dassel<br />

sagt: „Vielleicht ist der Sinn dieser<br />

Kunst-Performance: Wie man ein<br />

Land wie Berlin mal eben so aufmischen<br />

kann. Keine andere Stadt<br />

würde sich so zum Affen machen.“<br />

Von Dassel steht im Moment<br />

selbst ein bisschen wie ein Affe da,<br />

wie einer, der eine große internationale<br />

Kunstaktion mit Weltruf in der<br />

Hauptstadt verhindern will, weil er<br />

nicht an ein Wunder in seiner Bezirksverwaltung<br />

glaubt, so ein Großprojekt<br />

mal eben in ein paar Wochen<br />

zu genehmigen. VonDassel, der Verhinderer.<br />

Er hat gesagt, er würde das Dau-<br />

Projekt gern nach Babelsberg verlegen,<br />

in den Filmpark, dort wäre es<br />

doch schnell zu genehmigen gewesen.<br />

Aber doch nicht in Berlin!,<br />

schimpft von Dassel. In einem dicht<br />

besiedelten Gebiet wie Mitte müsse<br />

jeder Zentimeter, der bespielt werden<br />

soll, genau geprüft werden. Darf<br />

man dort tonnenschwere Betonteile<br />

aufstellen? Hält das Straßenpflaster?<br />

Liegt dorteine Gasleitung unter dem<br />

Pflaster? Wie werden Anwohner vor<br />

Lärm geschützt, wenn Tieflader Tag<br />

und Nacht die schweren Betonteile<br />

anliefern? „Seriös lässt sich so etwas<br />

nicht in wenigen Tagen prüfen“, sagt<br />

von Dassel. Und erhat eine grundsätzliche<br />

Frage: Gibt es ein hinreimauerte<br />

Areal ist kleiner. Die Staatsoper<br />

gehörtnun nicht mehr zum bespielten<br />

Mauergelände, ebensowenig<br />

der Bebelplatz, dessen Tiefgarage<br />

als Eingang dienen sollte.<br />

Das gesamte Bezirksamt Mitte<br />

und alle Stadträte sind mittlerweile<br />

mit dem Dau-Projekt beschäftigt.<br />

Das Straßen- und Grünflächenamt<br />

ist beteiligt, die Bauaufsicht, es geht<br />

um Brandschutz und Lärm. „Die gesamte<br />

Verantwortung wird auf die<br />

bezirklichen Behörden verlagert“,<br />

sagt von Dassel. Der neue Antrag<br />

verringerenicht den Arbeitsaufwand<br />

für die Prüfung. DieKulturstadträtin<br />

von Mitte, Sabine Weißler (Grüne),<br />

sagt: „Wir arbeiten mit Hochdruck<br />

an dem Zeitplan. Eine Genehmigung<br />

ist möglich, aber wir werden auch<br />

den Mut haben, das Projekt abzusagen.<br />

Und wenn es scheitert, dann<br />

nur deshalb,weil es uns reingepresst<br />

worden ist.“ Fest steht: Es wird<br />

knapp. Erst Ende September steht<br />

fest, ob das Projekt genehmigt wird<br />

oder nicht. Dann haben die Veranstalter<br />

noch zwei Wochen Zeit, ihr<br />

Projekt zuerrichten. Vonseiten der<br />

Organisatoren hieß es am Freitag,<br />

die Zeit reiche aus,umdas Dau-Projekt<br />

bis zur Eröffnung am 12. Oktober<br />

vorzubereiten.<br />

„Die geschrumpfte Variante ist<br />

doch Murks“, sagt von Dassel. Aber<br />

er ist nun mal nicht derjenige, dessen<br />

Meinung gefragt ist, wenn es um<br />

die künstlerische Bewertung des<br />

Dau-Projektes geht. Er soll es einfach<br />

nur genehmigen.<br />

Vorein paar Tagen hat vonDassel<br />

noch versucht, den Regierenden<br />

Bürgermeister umzustimmen. Er<br />

wollte ihn überzeugen,das Dau-Projekt<br />

ins nächste Jahr zu verschieben.<br />

2019, 30 Jahre Mauerfall und dann<br />

eine Kunst-Mauer in Mitte,vor allem<br />

genügend Zeit für die Vorbereitung.<br />

Das hätte doch alles wunderbar zusammengepasst.<br />

Von Dassel hatte<br />

gute Argumente, aber Michael Müller<br />

ließ sich nicht umstimmen. Er hat<br />

denVeranstaltern doch schon zugesagt.<br />

Nun kann auch von Dassel<br />

nicht einfach Nein sagen, obwohl er<br />

es sicherlich gern täte. Ergehört zur<br />

<strong>Berliner</strong> Politik und Verwaltung, zur<br />

rot-rot-grünen Regierung. Die darf<br />

er nicht aufs Spiel setzen.<br />

Undtut es dann doch mit spitzen<br />

Bemerkungen: Er schimpft über<br />

Müller und Lederer, auf den Senat.<br />

Wiesie mit seinen Leuten umgehen,<br />

den Mitarbeitern der Verwaltung,<br />

das ärgertihn:„DieKollegen werden<br />

verheizt, ihre Arbeit wird nicht respektiert.“<br />

Dazu muss man wissen,<br />

dass die Bezirke inBerlin nahezu jedesGroßereignis<br />

prüfen und genehmigen:<br />

die Fanmeile, die Silvesterparty,<br />

den Karneval der Kulturen. In<br />

Mitte häufen sich die Großereignisse.<br />

Zurzeit sind die Mitarbeiter dort<br />

mit dem Marathon am 16. Septemberbeschäftigt<br />

und mit den mehrtägigen<br />

Feierlichkeiten zum Tag der<br />

Einheitam3.Oktober.Berlin hat den<br />

Vorsitz imBundesrat, das Fest am<br />

Brandenburger Torhat bundesweit<br />

politische Bedeutung. Von Dassel<br />

sagt,nachsolchen Ereignissen seien<br />

seine Kollegenmeist mit den Kräften<br />

am Ende, viele nehmen frei, wegen<br />

der vielen Überstunden. „Und eine<br />

Woche danach sollen wir dann<br />

schon wieder das nächste Mammutprojekt<br />

steuern?“, fragt er in die<br />

Runde. „Dieses ganze Verfahren ist<br />

eine Kraftprobe. Ich frage mich nur:<br />

Werhält sie aus? Es ist schon so viel<br />

schräg gelaufen.“<br />

Stefan Strauß<br />

denkt, dass es knapp wird<br />

mit der Genehmigung.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 11 *<br />

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Freiheit aushalten<br />

Bevor das Dau-Kunstwerk überhaupt verstanden ist, bewirkt es Skepsis, Empörung, Streit –und Unterstützung<br />

VonUlrich Seidler<br />

Teuer ist es, das Geld kommt aus<br />

Russland, es wird nicht mit offenen<br />

Karten gespielt, und außerdem<br />

wird man lästigerweise gezwungen,<br />

sich eine Meinung dazu zu bilden.<br />

Werwill da nicht lieber einfach wieder<br />

zurück in die Sommerfrische?<br />

Das Dau-Kunstprojekt macht<br />

lange, bevor man es überhaupt richtig<br />

verstanden hat, allerorten vonsich<br />

reden. Was heißt reden −die Stadt<br />

streitet sich mal wieder ziemlich heftig<br />

über Kunst. Wergedacht hat, dass<br />

jetzt, nach der vorübergehenden Klärung<br />

der Volksbühnen-Misere, eine<br />

Weile Ruhe herrschen würde,hat sich<br />

getäuscht. Man würde sich für die<br />

spätsommerliche Wachmacherspritze<br />

bei dem russischen Regisseur<br />

Ilya Khrzhanovsky glatt bedanken,<br />

aber dafür müsste sich der Kerl auch<br />

mal zeigen. Er will aber nicht, fürchtet<br />

einen Kult, der statt um das Werk um<br />

seine Person gemacht werden würde.<br />

Jibt’s denn sowat? Dasfrische Adrenalin<br />

regt die Stadt dazu an, über sich<br />

selbst und ihre Geschichte nachzudenken,<br />

sich ihreWunde bewusst zu<br />

machen und festzustellen, dass sie<br />

noch immer wehtut.<br />

Dieeinen werfen dem Projekt von<br />

Ilya Khrzhanovsky vor, mit dem<br />

Mauer-Nachbau die Vergangenheit<br />

zu verharmlosen, die anderen warnen<br />

vor der Unterwanderung unserer<br />

demokratischen Gesellschaftsordnung,<br />

holen ordentlich aus mit<br />

Scientology, dem russischen Geheimdienst<br />

und Putin. Außerdem<br />

wird dem Projekt, allein weil es ein<br />

russisches ist, vorgeworfen, sich<br />

nicht für die drangsalierten russischen<br />

Künstler Kirill Serebrennikow<br />

und Oleg Senzow zu positionieren.<br />

Dass der russische Unternehmer<br />

und Dreiviertelmilliardär Sergey<br />

Adoniev, der sein Geld für dieses<br />

Kunstprojekt hergibt, als erstes die<br />

russischen Fördergelder zurückgezahlt<br />

hat, damit das Projekt nicht erpressbar<br />

und angreifbar ist −wie im<br />

Fall vonSerebrennikow−ist offenbar<br />

verdächtiger, als wenn sich irgendwelche<br />

Oligarchen Fußballvereine<br />

oder Stadtviertel kaufen.<br />

Vollstes Verständnis verdienen<br />

die Behörden, die mit den praktischen<br />

Anforderungen zu tun haben<br />

und natürlich genervt sind, dass die<br />

übergeordneten Politiker schon mal<br />

Ja rufen. Da kommt einer, okkupiert<br />

einen Teil des ohnehin schwer zu bewältigenden<br />

öffentlichen Raums für<br />

seine abgeflogene Idee −und denkt,<br />

irgendwer wird schon spießig genug<br />

sein, sich um die Sicherheit und Ordnung<br />

zu kümmernund hinterher alles<br />

wieder zusammenzufegen. Da ist<br />

viel Überzeugungsarbeit und sachliche<br />

Hilfe seitens des Dau-Teams nötig.<br />

Erschwerend kommt die lange<br />

Geheimhaltung hinzu, die ursprünglich<br />

dazu da war,den Überraschungseffekt<br />

zu ermöglichen: Berlin<br />

sollte plötzlich mit einer Mauer<br />

aufwachen, wie im August 1961.<br />

„Die Stadt Berlin hatte sich<br />

vor zwei Jahrzehnten entschlossen,<br />

alle wesentlichen Reste<br />

ihrer Teilungsgeschichte abzureißen.<br />

DieMauer verschwand zu Hunderttausenden<br />

Stücken als Souvenir in aller Welt.<br />

Das ästhetisch anspruchsvolle<br />

DAU-Freiheit-Projekt erinnert andie Realität<br />

einer geschlossenen Gesellschaft und<br />

transzendiert dabei die partikularen<br />

Erfahrungen der West- und Ost-<strong>Berliner</strong>,<br />

indem es auf dWeiter sagte ie universellen Gefahren<br />

geistiger, religiöser und politischer<br />

Beschränktheit verweist –aber auch auf die<br />

Möglichkeiten, staatliche Grenzen<br />

zu überwinden.“<br />

Michael Naumann, Kulturstaatsminister a.D.,<br />

Rektor Barenboim-Said Akademie<br />

Man könnte den Dau-Leuten natürlich<br />

auch krummnehmen, dass sie<br />

die nach wie vor schmerzverursachende<br />

Symbolkraft der Mauer für ihr<br />

künstlerisches Vorhaben verwenden,<br />

das letztlich eher locker mit dem konkreten<br />

Bauwerk zusammenhängt.<br />

Die Verbarrikadierung des temporärenKunstortes<br />

Unter den Linden bildet<br />

letztlich den Rahmen für die Präsentation<br />

eines Filmprojektes nie dagewesenen<br />

Ausmaßes, von dem<br />

schon oft die Rede war:DreiJahreverbrachten<br />

Freiwillige in einem stadiongroßen<br />

Filmset in Charkiw,das das<br />

physikalische Institut in Moskau von<br />

1938 bis 1968 darstellen sollte. Am<br />

Anfang sei man noch einem vonVladimir<br />

Sorokin verfassten Drehbuch<br />

gefolgt, das sicher selbst schon mehr<br />

war als eine ordentliche Abschilderung<br />

des bewegten Lebens von Lew<br />

Landau, einem sowjetischen Physiknobelpreisträger<br />

und Mitentwickler<br />

der Wasserstoffbombe. Bald aber<br />

überließen sich Regie und Kamera<br />

der Dynamik des Set-Lebens unter<br />

den simulierten Bedingungen einer<br />

totalitären Gesellschaftsordnung.<br />

Allein der Gedanke, solch einen<br />

künstlerischen Menschenversuch<br />

hierzulande, etwa in der Filmstadt<br />

Babelsberg, durchzuführen, treibt so<br />

manchem Kulturpolitiker oder Verbandsfunktionär<br />

den Angstschweiß<br />

aus den Poren. Abgesehen von den<br />

unregelbaren Arbeits- und Ruhezeiten,<br />

ist es tatsächlich gruslig! Wer<br />

schenkt denn drei Jahre seines Lebens<br />

weg, um ein anderes zu führen,<br />

das möglicherweise auch noch intensiver<br />

ist als das echte?<br />

Dasnun in abgespeckter,aber immer<br />

noch großspuriger Form von<br />

Berlin zu bewerkstelligende Dau-<br />

Event will aber die Filme nicht nur<br />

präsentieren, sonderndas Charkiwer<br />

Erlebnis ansatzweise erfahrbar machen.<br />

Ob das funktioniert? Undobes<br />

hierfür nötig ist, dass der Beton, aus<br />

dem die Mauer gebaut wird, echt ist,<br />

dass die Segmente originalgetreue<br />

Repliken sein sollen, dass man einVisum<br />

beantragen und sein Handy abgeben<br />

muss, dass man durch das<br />

Areal geführt wird und sich nicht<br />

nach eigenem Gusto bewegen darf?<br />

Ob also all der Aufwand fruchtet und<br />

man eine Erfahrung von Unfreiheit<br />

mit nach Hause nehmen darf, die so<br />

mancher <strong>Berliner</strong> in durchaus handfester<br />

Form während seines echten<br />

Lebens schon machen musste −dies<br />

alles sei dahin gestellt.Weraber gleich<br />

einen Vogel zeigt, ist vielleicht doch<br />

schon wieder gefangen in einer Illusion<br />

von Freiheit, die ihm das Leben<br />

in der Gegenwartvorgaukelt.<br />

Klar,dass viele auch vonDau eingenommen<br />

sind. Schließlich gehört<br />

es zu den vornehmen Aufgaben der<br />

Kunst, eine Distanz zur Wirklichkeit<br />

zu schaffen, damit man sich ein Bild<br />

vonihr machen kann. Dass dies kein<br />

hübsches Bild sein muss, vielleicht<br />

reicht das manchem auch schon, um<br />

sich über die Zumutungen der Kunst<br />

zu ärgern.


12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Berlin<br />

Ihr Völker der Welt<br />

Vor70Jahren, mitten in der Berlin-Blockade, hielt Ernst Reuter vor Hunderttausenden eine leidenschaftliche Rede, die Geschichte machte<br />

VonHolger Schmale<br />

Große Reden zeichnen sich<br />

dadurch aus, dass eine<br />

Botschaft, ein Zitat in Erinnerung<br />

bleibt und sich<br />

in das kollektive Gedächtnis eines<br />

Landes gräbt. Dazu zählt Ernst Reuters<br />

Rede mit den Worten „Ihr Völker<br />

der Welt, schaut auf diese Stadt“, die<br />

er vor 70Jahren, am 9. September<br />

1948, gehalten hat.<br />

Wersich dieser Rede widmet, unternimmt<br />

eine Zeitreise in ein Berlin,<br />

das heute kaum noch vorstellbar ist.<br />

Wochenschauaufnahmen zeigen,<br />

wie die Menschen durch eine Trümmerlandschaft<br />

zum Platz der Republik<br />

vordem zerstörten Reichstagsgebäude<br />

ziehen, das BrandenburgerTor<br />

trägt noch die Wunden der letzten<br />

Schlacht, die anschließenden Gebäude<br />

liegen in Schutt und Asche.Allein<br />

das Denkmal für die siegreiche<br />

Sowjetarmee mit den beiden Panzern<br />

steht wie aus dem Ei gepellt an der<br />

Ost-West-Achse, die erst 1953 in<br />

Straße des 17. Juni umbenannt werden<br />

wird. Das ist nicht ohne bittere<br />

Ironie, denn diese Kundgebung, zu<br />

der sich über 300 000 Menschen einfinden,<br />

ist vorallem eines: antisowjetisch<br />

und antikommunistisch, ein<br />

Hochamt des Kalten Krieges. Man<br />

kann sie aber auch als ein Lebenszeichen<br />

der Demokratie verstehen. Zum<br />

ersten Mal seit den Massenaufmärschen<br />

der Nazis versammeln sich<br />

freiwillig so viele <strong>Berliner</strong>, umihrer<br />

Meinung Ausdruck zu verleihen.<br />

Nurein paar Notizen in der Hand<br />

Bürgermeister Ernst Reuter bei seiner Rede am 9. September 1948 vor dem zerstörten Reichstagsgebäude.<br />

Berühmt geworden ist die Kundgebung<br />

und ist auch Ernst Reuter wegen<br />

seiner pathetischen Worte, mit beschwörend<br />

erhobenen Händen ausgerufen:<br />

„Ihr Völker der Welt, ihr Völker<br />

in Amerika, in England, in Frankreich,<br />

in Italien! Schaut auf diese Stadt<br />

und erkennt, dass ihr diese Stadt und<br />

dieses Volk nicht preisgeben dürft<br />

und nicht preisgeben könnt!“ Es ist<br />

der 9. September,und seit drei Monaten<br />

haben die Sowjets eine Blockade<br />

über West-Berlin verhängt, das seither<br />

über die Luftbrücke der dreiWest-<br />

Alliierten versorgt wird. Die Kundgebung<br />

ist vor diesem Hintergrund als<br />

Protest gegen die AbschnürungWest-<br />

Berlins in die Geschichte eingegangen,<br />

doch sie hatte eigentlich einen<br />

ganz anderen Anlass.<br />

1948 ist das Jahr, indem die von<br />

den Siegermächten USA, Russland,<br />

Großbritannien und Frankreich vereinbarte<br />

Viermächteverwaltung ganz<br />

Berlins scheitert, ein Nebenprodukt<br />

des aufziehenden Kalten Krieges. Im<br />

Juni hat der sowjetische Vertreter die<br />

Alliierte Kommandantur,die gemeinsame<br />

Oberaufsicht über die Stadt,<br />

verlassen, die Westalliierten führen<br />

einseitig die D-Mark inden Westsektoren<br />

ein, die Sowjets reagieren mit<br />

der Blockade. Gleichzeitig wachsen<br />

die Konflikte in der 1946 gewählten<br />

Stadtverordnetenversammlung, in<br />

der die SPD fast zwei Drittel der Abgeordneten<br />

stellt, die SED nur 20 Prozent.<br />

Daspasst nicht zu ihren Plänen<br />

einer sozialistischen Perspektive für<br />

den Osten. Die Sowjets verweigern<br />

dem gewählten sozialdemokratischen<br />

Oberbürgermeister Ernst Reuter<br />

die Anerkennung, und immer wieder<br />

sprengen von der SED gelenkte<br />

Stoßtrupps Sitzungen des Parlaments<br />

im Ost-<strong>Berliner</strong> Neuen Stadthaus,zuletzt<br />

am 6. September.<br />

Gegen diese Untergrabung der<br />

kommunalen Demokratie in der<br />

zwar in vier Sektoren aufgeteilten,<br />

aber noch nicht gespaltenen Stadt<br />

rufen SPD, CDU und Liberale zu der<br />

Protestkundgebung auf. Reuter ist<br />

nur ein Sprecher unter mehreren,<br />

zuerst reden der <strong>Berliner</strong> SPD-Vorsitzende<br />

Franz Neumann, der Stadtverordnetenpräsident<br />

Otto Suhr und<br />

weitere Kommunalpolitiker. Die antikommunistische<br />

Stimmung der<br />

Sozialdemokraten, die 1946 Zeugen<br />

der von vielen als Zwang erlebten<br />

Vereinigung von KPD und SPD im<br />

Ostsektor geworden waren, zeigt<br />

eine Passage aus der Rede Neumanns.Erruft<br />

zu einer Schweigeminute<br />

für „die Opfer von 1933 bis<br />

AKG-IMAGES<br />

1948“ auf, als wären Nazi-Herrschaft<br />

und Sowjetmacht in Ostdeutschland<br />

die gleiche Sache.<br />

Derbrillante Redner Ernst Reuter,<br />

mit nur ein paar Notizen in der<br />

Hand, bringt dann das große Pathos<br />

und den großen Zusammenhang auf<br />

die Bühne.„Wenn heute dieses Volk<br />

von Berlin zu Hunderttausenden<br />

hier aufsteht, dann wissen wir, die<br />

ganze Welt sieht dieses Berlin“, ruft<br />

er in die Mikrofone, seine Stimme<br />

schallt blechern über den Platz. Die<br />

freien Völker würden erkennen,<br />

„dass hier in dieser Stadt ein Bollwerk,ein<br />

Vorposten der Freiheit aufgerichtet<br />

ist, den niemand ungestraft<br />

preisgeben kann“. Und erhat<br />

noch eine Empfehlung für die SED:<br />

„Wenn sie ein neues Symbol<br />

braucht, bitte, nicht den Druck der<br />

Hände, sondern die Handschellen,<br />

die sie den <strong>Berliner</strong>nanlegten.“<br />

Reuters Antikommunismus ist besonders<br />

glaubhaft, weil er selber einst<br />

Kommunist war. Er war im ersten<br />

Weltkrieg als Kriegsgefangener in<br />

Russland zum Bolschewiken geworden<br />

und gehörte schließlich zum engeren<br />

Kreis um Lenin und Stalin, die<br />

ihn zum Volkskommissar für die<br />

Wolga-Deutschen machten. Er<br />

kehrte aber bald nach Deutschland<br />

zurück, wo er eine Weile Generalsekretär<br />

der KPD war,bevor er sich mit<br />

der Parteiführung überwarfund 1922<br />

ausgeschlossen wurde. Er wurde<br />

dann Sozialdemokrat und 1931 Oberbürgermeister<br />

von Magdeburg, bis<br />

die Nationalsozialisten ihn absetzten.<br />

Er kam in Haft, konnte sich 1935 aber<br />

in die Türkei absetzen.<br />

Platz in der Weltpolitik<br />

Am Ende der Kundgebung machen<br />

sich Zehntausende auf den Wegzur<br />

Alliierten Kommandantur in Dahlem,<br />

wo die Vorsitzenden von SPD,<br />

CDU und LDP ein Memorandum gegen<br />

die Behinderung der Stadtverordnetenversammlung<br />

übergeben.<br />

Gleichzeitig geraten Ost-<strong>Berliner</strong><br />

Kundgebungsteilnehmer an der Sektorengrenze<br />

in Konflikt mit der<br />

Volkspolizei. Als einige Demonstranten<br />

das Brandenburger Torerklimmen<br />

und die dortseit 1945 wehende<br />

rote Fahne abreißen, schießen Polizisten<br />

in die Menge. Der 15-jährige<br />

Wolfgang Scheunemann wird getötet,<br />

etwa ein Dutzend Menschen verletzt.<br />

Auch das gehört zur weitgehend<br />

vergessenen Bilanz dieser<br />

Kundgebung, mit der die <strong>Berliner</strong><br />

sich einen bis 1989 wirkenden Platz<br />

in der Weltpolitik gesicherthaben.<br />

Berlins Regierender Bürgermeister<br />

Michael Müller würdigte Ernst<br />

Reuters Rede als ein Fanal an alle<br />

Welt, dass die <strong>Berliner</strong> die Freiheit<br />

nicht preisgeben würden. Auf einer<br />

Gedenkveranstaltung am Sonntag<br />

wird auch Bundespräsident Frank-<br />

Walter Steinmeier an die besondere<br />

Überzeugungskraft des 1953 gestorbenen<br />

Sozialdemokraten erinnern.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 13 *<br />

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Berlin<br />

Autobahn soll Elsenbrücke entlasten<br />

Der Bürgermeister von Treptow-Köpenick fordert den umgehenden Weiterbau der A100, um ein Verkehrschaos zu verhindern<br />

VonFrederik Bombosch<br />

Eigentlich hat sich die rotrot-grüne<br />

Koalition vorgenommen,<br />

auf eines der<br />

großen verkehrspolitischen<br />

Reizthemen der Stadt den Deckel<br />

zu legen. Für den Weiterbau der<br />

A100 von Treptow nach Friedrichshain<br />

und Lichtenbergsoll es bis 2021<br />

keine weiteren Planungen geben<br />

und erst recht keine Investitionen.<br />

Doch jetzt fordert ein prominenter<br />

Sozialdemokrat, die Frage neu zu bewerten.<br />

„Aus meiner Sicht muss die<br />

Verlängerung der A100 schnell vorangebracht<br />

werden“, sagte der Bezirksbürgermeister<br />

vonTreptow-Köpenick,<br />

Oliver Igel, am Freitag der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.„Wir brauchen jetzt<br />

mutige Entscheidungen.“<br />

Anlass für seine Äußerung ist die<br />

plötzliche Sperrung der Elsenbrücke,<br />

einer der wichtigsten Verkehrsachsen<br />

der Stadt. Am Freitag voriger<br />

Woche wurde der östliche Brückenteil<br />

mit den drei Fahrspuren Richtung<br />

Innenstadt gesperrt. In der Unterkonstruktion<br />

hatte sich binnen<br />

weniger Wochen ein Riss gebildet.<br />

Die Brücke ist nach Ansicht der Verkehrsverwaltung<br />

nicht mehr tragfähig,<br />

auch wenn keine akute Einsturzgefahr<br />

besteht. Am Donnerstag teilte<br />

Verkehrssenatorin Regine Günther<br />

(parteilos, für Grüne) mit, dass das<br />

Bauwerk wohl nicht zu retten sei. Es<br />

werde nun geprüft, ob eine Behelfsbrücke<br />

gebaut werden kann.<br />

Die östliche Hälfte der Elsenbrückeist marode. Kommt die A100, würde sie ohnehin abgerissen. Oliver Igel schlägt vor,die Autobahn schon jetzt zu bauen.<br />

„Mir macht die Entwicklung<br />

Sorge“, sagte Igel. „Wenn die Elsenbrücke<br />

jetzt nur geflickt wird, dann<br />

kommt das große Chaos, wenn die<br />

A100 bis zum Treptower Norden<br />

verlängertist.“ 2022 soll die Stadtautobahn<br />

den Treptower Park erreichen.<br />

Sie endet dann an der Puschkinallee.<br />

Mithilfe einer Simulation<br />

hatte die Verkehrsverwaltung bereits<br />

gezeigt, dass die umliegenden Straßen<br />

den Verkehr aufnehmen kön-<br />

nen. Allerdings gehörte zu dieser Simulation<br />

eine voll funktionsfähige<br />

Elsenbrücke.„DerVerkehr wird sich<br />

sonst ganz andereWege suchen“, befürchtet<br />

Igel. Vorallem der Norden<br />

von Neukölln und Treptow könnte<br />

deutlich stärker belastet werden als<br />

angenommen. „Die Entwicklung an<br />

der Elsenbrücke zeigt, dass weiterhin<br />

etwas für den Autoverkehr in dieser<br />

Stadt getan werden muss“, ist Igel<br />

überzeugt.<br />

Mehr als 40 000 Fahrzeuge pro<br />

Tagnutzen die Elsenbrücke laut aktuellen<br />

Erhebungen. Sieist die wichtigste<br />

Verbindung zwischen der Ost-<br />

<strong>Berliner</strong> Innenstadt und dem Südosten<br />

–wonicht nur ab Ende 2020 am<br />

BER der gesamte Flugverkehr der<br />

Hauptstadtregion abgewickelt werden<br />

soll, sondern woanStandorten<br />

wie der Wissenschaftsstadt Adlershof<br />

auch Tausende Arbeitsplätze<br />

entstanden sind.<br />

DPA/PAUL ZINKEN<br />

Dort immerhin ist man gelassen.<br />

„60 Prozent der Beschäftigten und<br />

Studenten fahren mit dem öffentlichen<br />

Nahverkehr nach Adlershof“,<br />

sagte der Sprecher der Entwicklungsgesellschaft<br />

Wista, Peter<br />

Strunk, der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Weitere<br />

20 Prozent nutzten das Fahrrad. „Wir<br />

sind eher alarmiert, wenn es zu Störungen<br />

bei der S-Bahn kommt.“<br />

Schon im vorigen Jahr forderten der<br />

Bezirk, die Humboldt-Universität<br />

und die Wista mehr S-Bahnzüge in<br />

den Südosten –geschehen ist daraufhin<br />

aber bislang nichts.<br />

Nach der Teilsperrung gibt es auf<br />

der Elsenbrücke nur noch zwei enge<br />

Fahrspuren pro Richtung. Immerhin:<br />

DieAutofahrer scheinen sich auf<br />

die Situation eingestellt zu haben,<br />

die Staus haben sich reduziert.<br />

Günther reagiertsofort<br />

Vonden Koalitionspartnernder SPD<br />

kam am Freitag prompt Widerspruch<br />

gegen Igels Vorstoß. „Der<br />

Weiterbau der A100 löst keine Probleme,<br />

sondern er schafft neue“,<br />

sagte der verkehrspolitische Sprecher<br />

der Grünen, Harald Moritz.„Wir<br />

würden den Stau für sehr viel Geld<br />

an die Frankfurter Allee verlegen.“<br />

Dort soll der sogenannte 17. Bauabschnitt<br />

der A100 enden.<br />

Auch der Bürgermeister vonLichtenberg,<br />

Michael Grunst (Linke),<br />

kann der Idee nichts abgewinnen.<br />

Zwar befürchtet auch er zusätzliche<br />

Verkehrsprobleme.„Aber es gibt eine<br />

klare Koalitionsvereinbarung zum<br />

Weiterbau der A100“, sagte er der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. „Ich glaube auch<br />

nicht, dass es für ein solches Vorhaben<br />

eine Mehrheit in der Stadt gäbe.“<br />

Verkehrssenatorin Günther<br />

schließlich ließ mitteilen: „Für die<br />

Weiterführung der A100 wäreein gesondertes<br />

planrechtliches Verfahren<br />

erforderlich. Ein solches Verfahren<br />

wird unter Senatorin Günther nicht<br />

eingeleitet werden.“<br />

Nun fährt der Berlkönig<br />

durch die Nacht<br />

NUR NOCH BIS 7.OKTOBER IN BERLIN<br />

In Berlin gibt es ein neues Verkehrsangebot<br />

VonPeter Neumann<br />

Erist kein Taxi, wie man es kennt,<br />

aber auch kein Bus –der Berlkönig<br />

liegt irgendwo dazwischen. Berlkönig:<br />

So heißt der neue Fahrdienst,<br />

der am Freitag in Berlin den Betrieb<br />

aufgenommen hat.Vans und Limousinen<br />

vonMercedes-Benz befördern<br />

Fahrgäste durch die östliche Innenstadt<br />

–freitags und sonnabends jeweils<br />

von 17bis 5Uhr. „Dieses Projekt<br />

wirdVorbild sein für viele Städte<br />

auf der Welt“, sagte Chris Snyder. Er<br />

ist Chef von Via Van. Das Gemeinschaftsunternehmen<br />

mit Mercedes-<br />

Benz arbeitet mit den <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetrieben<br />

(BVG)zusammen.<br />

Wermitfahren will, lädt sich eine<br />

App aufs Handy und bucht seine<br />

Tour. Ein Computer koordiniert die<br />

Fahrtwünsche. Ziel ist es, dass sich<br />

möglichst viele Fahrgäste die Autos<br />

teilen –das senkt die Betriebskosten.<br />

Der Berlkönig ist teurer als der<br />

Nachtbus, aber billiger als ein Taxi.<br />

„Ein Kilometer kostet 1,50 Euro,jede<br />

Fahrt mindestens vier Euro“, sagte<br />

BVG-Digitalvorstand Henrik Haenecke.<br />

Registriert der Computer hohe<br />

Nachfrage, kommt ein 25-prozentiger<br />

Zuschlag dazu.Werden Mitfahrer<br />

angemeldet, zahlen diese jeweils nur<br />

die Hälfte. Während der ersten drei<br />

Wochen kostet eine Tour vier Euro.<br />

Stets müssen Startund Ziel innerhalb<br />

des östlichen Rings liegen, auch<br />

der Gesundbrunnen- und Michelangelokiez<br />

werden bedient. Im Senat<br />

Bereit für den Einsatz: Berlkönige bei der<br />

BVGinWeißensee.<br />

THOMAS UHLEMANN<br />

stieß die Konzentration aufs Zentrum<br />

auf Kritik. Haenecke: „Wir<br />

brauchen viele Leute, die gemeinsam<br />

fahren. Diese Dichte gibt es nur<br />

in der Innenstadt. Wir müssen auf<br />

Wirtschaftlichkeit achten.“ Dennoch<br />

wirdesein Defizit geben –BVG-Chefin<br />

Sigrid Nikutta widersprach nicht:<br />

„Es ist ein gemeinsames Projekt mit<br />

ViaVan. Jeder trägt seinen Teil.“<br />

Taxifahrer fürchten Wettbewerb,<br />

Verkehrsexperten sorgen sich um die<br />

Auslastung der Nachtbusse. „Der<br />

Berlkönig ist eine Ergänzung, keine<br />

Konkurrenz“, entgegnete Nikutta.<br />

Rund 5000 Haltestellen<br />

Solche Zwitter zwischen Sammeltaxen<br />

und Rufbussen gibt es schon –in<br />

Berlin heißen sie Clever Shuttle und<br />

Allygator Shuttle. Juristisch werden<br />

sie als Mietwagenverkehre eingestuft.<br />

Dagegen gilt der Berlkönig für<br />

die BVG als „atypischer Linienverkehr“<br />

–diese Feinheit sollte es erleichtern,<br />

vom Senat die Genehmigung<br />

nach der Experimentierklausel<br />

des Personenbeförderungsgesetzes<br />

zu erhalten. Das Besondere ist, dass<br />

die Fahrgäste nicht überall ein- und<br />

aussteigen können –nur an 621 Bushaltestellen<br />

der BVGund 4423 virtuellen<br />

Haltestellen an Straßenecken.<br />

Eine weitere Besonderheit: Nirgendwo<br />

sonst bringt ein Nahverkehrsbetrieb<br />

so viele Autos dieser Art<br />

auf die Straße wie in Berlin, sagt Haenecke.<br />

Zunächst plant Via Van<br />

50 Mercedes-Autos ein: 40 vollelektrische<br />

B250 eund zehn Diesel-Vans<br />

der V-Klasse. Von der Elektro-B-<br />

Klasse stehen schon weitere40Fahrzeuge<br />

bereit. Wenn der neue eVito<br />

Tourer da ist, wirdauch er fahren, für<br />

die zweite Jahreshälfte sind 19 dieser<br />

Elektrofahrzeuge angekündigt. Nach<br />

und nach soll die Zahl der Autos auf<br />

150 steigen –möglich sind 300.<br />

Woher kommt der Name? Haenecke<br />

erklärt ihn so: Das Camouflage-Muster<br />

habe einen Mitarbeiter<br />

an „Erlkönige“ erinnert–Auto-Prototypen,<br />

die mit Folien beklebt werden,<br />

um ihr Aussehen zu verändern. Erlkönig<br />

und Berlin ergibt: Berlkönig.<br />

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14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Berlin<br />

NACHRICHTEN<br />

Keine Ermittlungen<br />

gegen Senator Geisel<br />

DieStaatsanwaltschaft wirdnicht<br />

gegen Innensenator Andreas Geisel<br />

(SPD) ermitteln. EinPrüfvorgang,<br />

der auf die Strafanzeige des FDP-Abgeordneten<br />

Marcel Luthe im Zusammenhang<br />

mit der Schießstandaffäre<br />

eingeleitet worden war,werde nicht<br />

weiter verfolgt, erklärte ein Sprecher<br />

am Freitag. Luthe hatte Geisel einen<br />

Tagnach dem Todeines langjährigen<br />

Schießlehrers der Polizei am Mittwoch<br />

wegen des Verdachts auf<br />

Rechtsbeugung angezeigt. Er warf<br />

dem Senator vor, keine Disziplinarverfahren<br />

gegen ehemalige Verantwortliche<br />

eingeleitet zu haben. Der<br />

Staatsanwaltschaft würden keine<br />

konkreten Anhaltspunkte vorliegen,<br />

„dass durch das Unterlassen des angezeigten<br />

Innensenators eine rechtlich<br />

eindeutig gebotene Handlung<br />

unterblieben ist“, so Sprecher Martin<br />

Steltner. (lex.)<br />

Haubrok stellt eigene<br />

Kunstsammlung nicht aus<br />

AusEnttäuschung über die <strong>Berliner</strong><br />

Behörden und deren bürokratische<br />

Haltung zieht sich der Kunstsammler<br />

Axel Haubrok aus dem vonihm<br />

aufgebauten Kreativprojekt in der<br />

einstigen DDR-Fahrbereitschaft in<br />

der Lichtenberger Herzbergstraße<br />

zurück. Er werdedas fast 20 000<br />

Quadratmeter große Gelände im<br />

Osten Berlins zwar behalten<br />

und als Arbeitsortmit niedrigen<br />

Mieten für 155 Gewerbetreibende<br />

und Künstler weiterentwickeln,<br />

aber die eigene bedeutende Sammlung<br />

an internationaler Konzeptkunst<br />

aus den letzten 30 Jahren<br />

wirddortnicht mehr gezeigt. Man<br />

werdeeinen anderen Ortdafür suchen,<br />

notfalls vagabundieren. „Wir<br />

wollen nicht mehr kämpfen. Dasist<br />

entwürdigend.“ DerBezirkLichtenberghatte<br />

dem Sammler bis zu<br />

500 000 Euro Strafe angedroht,<br />

sollte er weiterhin auf dem als Gewerbegebiet<br />

ausgewiesenen Gelände<br />

ausstellen. Viele Gespräche<br />

und zuletzt ein Runder Tisch brachten<br />

keine Lösung. (BLZ)<br />

Gesucht: Honeckers letzte Ruhestätte<br />

Der Enkel des einstigen SED-Chefs hat ein neues Buch geschrieben und ein Familiengeheimnis enthüllt<br />

VonNorbertKoch-Klaucke<br />

Sie sind schon lange tot, man<br />

glaubte sie begraben. Es<br />

geht um Erich Honecker,<br />

Partei- und Staatschef der<br />

DDR, und seine Frau Margot, einst<br />

Volksbildungsministerin der DDR.<br />

Erich Honecker starb 1994, Margot<br />

Honecker 2016 –beide in ihrem chilenischen<br />

Exil. Jetzt erklärt der 44-<br />

jährige Honecker-Enkel Roberto<br />

Yáñez in seinem neuen Buch „Ich<br />

war der letzte Bürger der DDR“, es<br />

habe zwar Trauerfeiern gegeben,<br />

aber die Honeckers wurden nie begraben.<br />

DieUrnen stünden in Chile –<br />

und es gibt Streit. Weil der Enkel die<br />

Großeltern inBerlin beerdigen lassen<br />

will.<br />

Ging es um den genauen Ort der<br />

letzten Ruhestätte der Honeckers,<br />

schwiegen Familie und enge Vertraute<br />

bisher. Auch Roberto Yáñez<br />

schwieg lange, erist der Sohn von<br />

Honeckers Tochter Sonja und dem<br />

Chilenen Leonardo Yáñez. Die Familie<br />

war nach dem Mauerfall 1989 nach<br />

Chile gezogen. Später folgten Erich<br />

und Margot Honecker nach.<br />

Im engsten Familienkreis<br />

In den Anden: Eines der letzten gemeinsamen Fotos der Honeckers. ZEITZEUGEN TV INSEL VERLAG.<br />

RobertoYáñezist Liedermacher,Maler<br />

und Autor. Nach dem TodErich<br />

Honeckers lebte er in Chiles Hauptstadt<br />

Santiago gemeinsam mit Margot<br />

Honecker, bis diese im Mai 2016<br />

im Alter von89Jahren an Krebs starb.<br />

DieTrauerfeier für sie wurde auf dem<br />

Friedhof Parque del Recuerdo in<br />

Santiago abgehalten. Die anschließende<br />

Beerdigung fand im engsten<br />

Familienkreis statt. So ließ man es<br />

die Öffentlichkeit glauben. Ähnlich<br />

war es Jahre zuvor nach der Trauerfeier<br />

von Ex-DDR-Staatschef Erich<br />

Honecker.Zwar wurde bekannt, dass<br />

dieWitweMargot Honecker die Urne<br />

mit nach Hause nahm. Später wurde<br />

erklärt, die Urne sei auf einem Friedhof<br />

beigesetzt worden.<br />

In seinem Buch über sein Leben<br />

als Enkel Honeckers,das am 10. September<br />

erscheint, macht Roberto<br />

Yáñezdeutlich, dass Erich Honecker<br />

nie ein Grab bekam. „Auf einmal zog<br />

ich mit 3000 Menschen zur symbolischen<br />

Beerdigung des Erich Honecker.<br />

Es werden Reden gehalten.<br />

Hinten sitzen einige Jugendliche<br />

und rauchen Marihuana“, schreibt<br />

Roberto Yáñez.<br />

Die Verkündung der Wahrheit<br />

über die Honecker-Gräber überlässt<br />

der Enkel im Buch seinem Mitautor<br />

Thomas Grimm. Der<strong>Berliner</strong> Filmemacher,der<br />

die Honeckers gut kennt<br />

und 2013 mit Yáñez bereits die TV-<br />

Doku „Honeckers Enkel“ drehte,<br />

schreibt im letzten Teil des Buches,<br />

dass der Enkel das Kapitel über seine<br />

Großelternabschließen möchte.„Sie<br />

sind ja schließlich beide tot. Aber<br />

noch sind sie nicht begraben, stehen<br />

ihreUrnen bei einem Freund der Familie<br />

und warten auf die letzte Ruhestätte“,<br />

schreibt Grimm.<br />

Die Urnen der Honeckers bei einem<br />

Freund der Familie? „In Chile<br />

gibt es keine Bestattungspflicht“,<br />

sagt Thomas Grimm auf Nachfrage.<br />

„Jeder kann dort die Asche seiner<br />

Angehörigen zu Hause aufbewahren<br />

oder sie im Garten beisetzen.“<br />

Grimm stellt klar, dass Margot Honecker<br />

zu Lebzeiten nie die Urne ihres<br />

verstorbenen Mannes bei sich im<br />

Haus hatte.„DieUrnekam bereits zu<br />

dem guten Bekannten.“<br />

Grimm erklärtauch, warum Margot<br />

Honecker ihren Mann nicht beerdigen<br />

ließ. „Es war immer sein<br />

Wunsch, in Deutschland seine letzte<br />

Ruhe zu finden –amliebsten in seinem<br />

saarländischen Geburtsort in<br />

Neukirchen“, sagt der Mitautor.„Die<br />

Familie hoffte immer, dass sich eine<br />

Möglichkeit ergeben könnte,was am<br />

Ende wohl nicht der Fall war.“<br />

Auch die Urne seiner Frau wurde<br />

nicht beigesetzt. „Man will, dass<br />

beide an einem gemeinsamen Ort<br />

ihre letzte Ruhestätte bekommen,<br />

der nun gefunden werden soll.“<br />

Pazifik oder Friedrichsfelde<br />

Darüber gibt es bei den Hinterbliebenen<br />

Meinungsverschiedenheiten.<br />

Grimm berichtet, dass Honeckers<br />

Tochter Sonja die Asche ihrer Eltern<br />

dem Pazifik übergeben möchte.<br />

„Warum sollen Margot und Erich<br />

Honecker nicht ihre letzte Ruhe im<br />

größten Meer der Erde finden, was so<br />

viele Kontinente miteinander verbindet?<br />

Für die einstigen kommunistischen<br />

Internationalisten eine<br />

nicht unpassende Bestattungsform“,<br />

schreibt Grimm im Buch.<br />

Yáñezsieht das anders.Erglaubt,<br />

dass seine Großeltern Personen der<br />

deutschen Zeitgeschichte sind und<br />

daher in Deutschland beerdigt werden<br />

sollten. „Am besten auf dem<br />

Friedhof der Sozialisten in Friedrichsfelde<br />

an der Seite ihrer ehemaligen<br />

Genossen –das ist der Wunsch<br />

vonEnkel Roberto“, sagt Grimm.<br />

An den Friedhof kann sich Yáñez<br />

noch gut erinnern. Im Buch beschreibt<br />

er, wie er als kleiner Junge<br />

die Großeltern zuden Demonstrationen<br />

für die ermordeten Arbeiterführer<br />

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg<br />

begleitete. Einmal habe er<br />

von Opa Erich eine Nelke bekommen<br />

–die er an der Gedenkplatte<br />

von Ernst<br />

Thälmann niederlegte.<br />

„R.Yáñez,Th. Grimm:Ich war<br />

derletzte Bürger der DDR“.<br />

Insel Verlag,255 S.,20Euro<br />

Besetzer<br />

im Google<br />

Campus<br />

Protest gegen geringe<br />

Entlohnung und Vertreibung<br />

Ein gutes Dutzend Aktivisten hat<br />

am frühen Freitagnachmittag<br />

kurzzeitig den zukünftigen Google<br />

Campus in Kreuzberg besetzt. Vor<br />

dem ehemaligen Umspannwerk am<br />

Paul-Lincke-Ufer hatten sich zudem<br />

etwa hundertMenschen zu einer angemeldeten<br />

Kundgebung versammelt.<br />

Nach zwei Stunden löste die Polizei<br />

die Kundgebung auf und räumte<br />

das Gebäude. Dabei soll es laut Polizeivier<br />

Festnahmen gegeben haben.<br />

Nach Informationen der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> gehören die Besetzer zu unterschiedlichen<br />

Gruppierungen, in<br />

einer Mitteilung im Internet bezeichnen<br />

sie sich als „prekär Beschäftigte,stolzeArbeitslose,lohnarbeitende<br />

Studierende, wütende Programmiererinnen,<br />

Unterbezahlte in<br />

der Kulturindustrie“. Ihr Ziel sei es,<br />

dass sich Google aus Kreuzberg zurückziehe.<br />

Google plant, Ende des Jahres einen<br />

Campus im Umspannwerk zu<br />

eröffnen, mit einem Café, Co-Working-Spaces<br />

und Büros für Start-ups.<br />

Unter den Besetzern war auch der<br />

Gründer der Initiative „Fuckoffgoogle“,<br />

der unter dem Pseudonym<br />

LarryPageblank auftritt:„Uns geht es<br />

darum, diesen Ort für die Nachbarschaft<br />

zurückzugewinnen“, sagte er<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. (alm.)<br />

Gegen Gentrifizierung: Protest vor dem<br />

Google Campus.<br />

BLZ/MÖSKEN<br />

TRAUERANZEIGEN<br />

Traueranzeige Wenn Sie die schmerzliche Pflicht haben, über den Todeines lieben, nahestehenden<br />

Menschen zu informieren, dann hilft Ihnen eine Traueranzeige. In einer unserer Anzeigen-Annahmestellen beraten wir<br />

Sie gern.<br />

DieErinnerungist dasFenster,<br />

durch daswir Dich sehenkönnen,<br />

wann immerwir wollen.<br />

WandaRäppold<br />

geb. Eckstein<br />

geb. 11.05.1928 gest.19.<strong>08.</strong> 2018<br />

In tiefer Trauer,<br />

in Liebeund in Dankbarkeit<br />

im Namenaller Angehörigenund Freunde<br />

Helmarund Gudrun Guhr<br />

Die Trauerfeier mitanschließender<br />

Urnenbeisetzungfindet am 14.09. 2018<br />

um 12.00 Uhrauf dem Ev.Friedhof St.Laurentius,<br />

RudowerStraße23in12557 Berlin statt.<br />

Traurig nehmen wir Abschied von unserem<br />

langjährigen Mitarbeiter<br />

Jörg Scobel<br />

der plötzlich und unerwartet im Alter von 62 Jahren<br />

am 24. August starb. Mit Herrn Scobel verlieren wir<br />

einen immer gut gelaunten und beliebten Mitarbeiter.<br />

In 38 Jahren war er zuverlässig und engagiertals<br />

Müllwerker auf Berlins Straßen unterwegs und zuletzt<br />

auf dem Recyclinghof am Nordring. Wir werden ihn<br />

sehr vermissen.<br />

Unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere Gedanken<br />

sind bei seiner Familie und Freunden.<br />

Vorstand, Gesamtpersonalrat und Beschäftigte<br />

Wenn die Kraft dahingeht,<br />

ist es kein Sterben, sondern Erlösung.<br />

Traurig nehmen wir Abschied von<br />

Charlotte Scheer<br />

*31. Januar 1922 †12. August 2018<br />

In Liebe<br />

Monika und Wilfried<br />

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung<br />

ndet amreitag dem 21. etember 2018<br />

um 11.00 Uhr auf dem riedhof in<br />

128 erlinriedrichshagenAßmannstraße statt.<br />

Liebe Simson-Gemeinde,<br />

wir nehmen Abschied von meinem lieben Mann, unserem Papa, Opa und<br />

Cousin, dem „Meesta“<br />

Günter Peter<br />

Gerhard Zillmann<br />

„Zweirad-Zillmann“<br />

–Simson-Vertragshändler von 1982 bis 2007<br />

der am Montag, dem 27. August 2018, nach langer schwerer Krankheit<br />

friedlich für immer eingeschlafen ist.<br />

Wir vermissen ihn so sehr.<br />

Im Namen aller Angehörigen<br />

Marlies Zillmann<br />

Ina, Ute und Johannes Zillmann<br />

DieTrauerfeier mitanschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag,<br />

dem 26. Oktober 2018, um 11 Uhr auf dem Friedhof Mahlsdorf, 12623 Berlin,<br />

Lemkestraße (Eingang Walter-Leistikow-Weg) statt.<br />

„Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinaus gibt,<br />

geht nicht verloren.“<br />

Albert Schweitzer<br />

Prof. Dr. med.Marianne Lindemann<br />

3. März 1922 Gotha –30. August 2018 Berlin<br />

Im Namen aller Freunde<br />

Regina und Ulrich Griebel<br />

Die Beisetzung findet auf Wunsch der Verstorbenen in aller Stille statt.<br />

Tag&Nacht 49 10 11<br />

www.ottoberg.de<br />

Bestattungen seit 1879<br />

Ihre Morgenlektüre.<br />

Liebe Leser, mit einem Abonnement bekommen Sie die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 15 *<br />

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Brandenburg<br />

Notstand im Kranich-Gebiet<br />

Die majestätischen Vögel benötigen für ihre Rast bei Linum geflutete Wiesen. Aber es gibt zu wenig Wasser<br />

VonJens Blankennagel, Linum<br />

Der Feind ist bereits da.<br />

Auf einer Wiese, auf der<br />

jeden Herbst Zehntausende<br />

Kraniche vor ihremWeiterflug<br />

in den Süden rasten,<br />

steht ein Seeadler.Auf unserer Autofahrtdurch<br />

das Naturschutzgebiet in<br />

der Nähe von Linum (Ostprignitz-<br />

Ruppin) haben wir innerhalb kurzer<br />

Zeit drei Seeadler gesehen, und die<br />

holen sich nun mal gern Enten und<br />

Gänse, aber auch Kraniche. „Wenn<br />

schon so viele Seeadler hier sind, ist<br />

das ein Zeichen, dass es auch immer<br />

mehr Zugvögel werden“, sagt Norbert<br />

Schneeweiß, der Leiter der Naturschutzstation<br />

Rhinluch in Linum.<br />

Ausgeklügeltes Management<br />

Das Gebiet um das Storchendorf ist<br />

der beste und größte Rastplatz für<br />

Kraniche im gesamten Land Brandenburg.<br />

Es war einmal ein riesiges<br />

Moorgebiet.<br />

Viel Wasser ist eine Grundvoraussetzung<br />

für einen guten Kranichrastplatz.<br />

Denn die Zuvögel benötigen<br />

zwei Dinge: reichlich Futter sowie<br />

Schlafplätze, auf denen sie nicht von<br />

Feinden gestört werden – von Adlern,<br />

Füchsen oder Wildschweinen.<br />

„Kraniche schlafen stehend in flachen<br />

Teichen oder auf gefluteten<br />

Feuchtwiesen“, sagt Schneeweiß.<br />

Das Problem in diesem Jahr: Brandenburgwar<br />

das Bundesland mit der<br />

extremsten sommerlichen Dürre. In<br />

Die ersten Kraniche dieses Herbstes sind derzeit rund um Linum zu beobachten. Schätzungen gehen von etwa3000 aus. Im Rekordjahr 2014 waren es 120 000 im Oktober. IMAGO<br />

Linum sind viele Gräben völlig ausgetrocknet.<br />

„Wir haben hier einen<br />

echten Wassernotstand“, sagt NorbertSchneeweiß.<br />

Deshalb konnte bislang auch nur<br />

eine der riesigen Schlafwiesen halbwegs<br />

geflutet werden –die, auf der<br />

der Seeadler wartet. Ingesamt sind<br />

die Schlafplätzesogroßwie 600 Fußballfelder.Mit<br />

einem ausgeklügelten<br />

Wassermanagement wird versucht,<br />

verschiedenste Interessen unter einen<br />

Hut zubekommen: die des Naturschutzes<br />

und die des Menschen.<br />

Auch bei Dürre soll nicht endlos<br />

Wasser aus den umliegenden Seen<br />

abgezweigt werden –denn die Wassertouristen<br />

sollen möglichst immer<br />

ihre handbreit Wasser unterm Kiel<br />

haben.<br />

Gleichzeitig ist es wichtig, dass<br />

der Mensch die Vogelschlafplätze<br />

vorbereitet, denn das ist der Zweck<br />

dieses internationalen Vogelschutzgebietes.<br />

Immerhin rasteten 2014<br />

bei Linum 120 000 Kraniche – der<br />

bisherige Rekord.<br />

„Wenn die hier keine guten Bedingungen<br />

finden, würden sie weiterfliegen“,<br />

erklärt Naturschützer<br />

Schneeweiß. Das wiederum würde<br />

in anderen Gegenden für Probleme<br />

sorgen, denn die Kraniche würden<br />

dortdie Felder leerfressen. In Linum<br />

aber kooperieren Naturschützer und<br />

Landwirte. Letztere bekommen extraGeld,<br />

damit sie ihreMaisstoppelfelder<br />

nicht zu früh umpflügen, sodass<br />

Kraniche und Gänse etwas zu<br />

fressen finden. Außerdem ist die Region<br />

der ideale Rastplatz, weil sie nur<br />

von wenigen Straßen durchschnitten<br />

wird: Die scheuen Kraniche<br />

schrecken sofortauf, wenn auch nur<br />

eine Autotür in der Nähe zugeschlagen<br />

wird. Dann fliegen sie auf, verbrauchen<br />

unnötig Energie und benötigen<br />

noch mehr Futter –zum Ärger<br />

der Bauern. Rund um Linum gibt<br />

es auch keine Hochspannungsleitungen<br />

und keine Windräder, inderen<br />

Rotorblätter die Kraniche geraten<br />

können.<br />

Dieses Jahr fehlt nur das Wasser,<br />

um den Platz wieder perfekt zu machen.„Wir<br />

gehen davon aus,dass wir<br />

50 Prozent der Schlafplätze fluten<br />

können“, sagt Schneeweiß. „Wenn<br />

wir 70 Prozent schaffen, wären wir<br />

glücklich. Aber sollte es in den<br />

nächsten zwei, drei Wochen nicht<br />

regnen, wirdesganz schwierig.“<br />

ZumGucken ideal<br />

Es gibt auch zwei große Vorteile:<br />

Zum einen haben Biber im Naturschutzgebiet<br />

genügend Wasser angestaut,<br />

sodass nicht auch noch dieses<br />

Gebiet geflutet werden muss.<br />

Zum anderen haben sich im Vorjahr<br />

hier große Unwetter abgeregnet.<br />

„Die Natur hat sich vollgesaugt wie<br />

ein Schwamm“, sagt Schneeweiß.<br />

Für die Tausenden Vogelfreunde,<br />

die jedes Herbstwochenende zum<br />

Kranich-Gucken nach Linum kommen,<br />

könnte es auch ein gutes Jahr<br />

werden. Da die versteckten Schlafwiesen<br />

nicht alle geflutet werden,<br />

könnten dieses Malviel mehr Kraniche<br />

in den flachen Teichen schlafen.<br />

Undgenau dortstehen die Beobachtungstürme.<br />

NACHRICHTEN<br />

Bündnis von CDU und<br />

Linkegescheitert<br />

Dieungewöhnliche Kooperation von<br />

CDU und Linke zurWahl des neuen<br />

Landrats im Kreis Ostprignitz-Ruppin<br />

ist gescheitert. Dergemeinsame<br />

Kandidat Egmont Ramelow(CDU)<br />

kam auch bei zweiWahlgängen nicht<br />

auf die erforderliche Stimmenzahl.<br />

Deshalb entschied letztlich das Los –<br />

das zugunsten des amtierenden SPD-<br />

Landrats Ralf Reinhardt ausfiel. CDU<br />

und Linke hatten gemeinsam mit<br />

freienWählergruppen und Bauern-<br />

Vertreternein Bündnis geschmiedet,<br />

das ähnlich wie ein Koalitionsvertrag<br />

auch eine inhaltliche Zusammenarbeit<br />

für die kommenden acht Jahre<br />

vorsah. (dpa)<br />

Weitere Festnahme nach<br />

Streit vor Frankfurter Club<br />

Nach den gewaltsamen Vorkommnissen<br />

in dem Club „Le Frosch“ in<br />

Frankfurt(Oder) vorzweiWochen ist<br />

ein weiterer Mann festgenommen<br />

worden. Der22-Jährige aus Syrien<br />

habe einen Haftbefehl erhalten, hieß<br />

es.Kurznach der Tatwar bereits ein<br />

Syrerfestgenommen worden. Am<br />

Morgen des 26. August waren zwei<br />

Syrerund ein Deutscher aneinander<br />

geraten. DieSyrer sollen daraufhin<br />

Verstärkung geholt haben. 10 bis 15<br />

Flüchtlinge sollen dann mit Rufen<br />

wie „Allahu Akbar“ (Allah ist groß),<br />

mit Eisenstangen und Messernauf<br />

Besucher des Clubs losgegangen<br />

sein. EinPassant erlitt eine Schnittwunde,ein<br />

weiterer wurde voneinem<br />

Stein getroffen. (dpa)<br />

Gedenkstätte zeigt Kunst<br />

ehemaliger KZ-Häftlinge<br />

DieGedenkstätte Sachsenhausen<br />

zeigt ab Sonntag Werkevon Künstlern,<br />

die in den KonzentrationslagernOranienburgund<br />

Sachsenhausen<br />

inhaftiertwaren. DieAusstellung<br />

umfasse 140 Ausstellungsstücke: Gemälde,Grafiken<br />

und Zeichnungen<br />

vonacht Künstlernaus Deutschland,<br />

den Niederlanden, Österreich,<br />

Tschechien und Polen, teilte die Stiftung<br />

Brandenburgische Gedenkstätten<br />

am Freitag mit. (dpa)<br />

Flughafenchef<br />

bittet um<br />

Geduld<br />

Ein weiterer Ausschuss zur<br />

Kontrolle des BER<br />

Zwölf Jahre nach Baubeginn für<br />

den neuen Hauptstadtflughafen<br />

wirbt BER-Chef Engelbert Lütke<br />

Daldrup um Geduld. Geplant ist die<br />

Eröffnung nun in zwei Jahren. „Mir<br />

ist bewusst, dass wir mit dem Termin<br />

Oktober 2020 die Geduld vieler strapazieren“,<br />

sagte Lütke Daldrup am<br />

Freitag im Abgeordnetenhaus. „Wir<br />

stressen die Geduld der Menschen in<br />

der Region. Dasist nicht schön, aber<br />

notwendig.“ Es sei besser, diesen<br />

Stress auszuhalten, als noch einmal<br />

einen Eröffnungstermin abzusagen.<br />

Aus der Regierungskoalition kamen<br />

in der Sitzung des BER-Untersuchungsausschusses<br />

Zweifel an einem<br />

Start des dann drittgrößten<br />

deutschen Flughafens 2020. Ein Teil<br />

des Zeitfensters sei schon verbraucht,<br />

sagte der Flughafenexperte<br />

der SPD-Fraktion, Jörg Stroedter,<br />

„sodass ich die Chance,obder eröffnet<br />

wirdzudem Zeitpunkt, mit 50 zu<br />

50 bewerte“. Ursprünglich sollte der<br />

Flughafen im Herbst 2011 in Betrieb<br />

gehen. Noch immer werden im Terminal<br />

Mängel beseitigt. Die Ursachen<br />

und Verantwortung soll der<br />

neue Ausschuss klären, nachdem es<br />

bereits bis 2016 einen Untersuchungsausschuss<br />

im Abgeordnetenhaus<br />

gegeben hatte.<br />

Der Bau wird aus Sicht Lütke<br />

Daldrups auch ohne das neue Gremium<br />

schon starkdurch Parlamente<br />

kontrolliert. Gegen Aufklärung sei<br />

nichts einzuwenden, sagte er. Dann<br />

zählte er sechs bestehende Ausschüsse<br />

von Bundestag, Abgeordnetenhaus<br />

und Brandenburger Landtag<br />

auf, denen er regelmäßig Auskunft<br />

gebe. „Ich habe nicht gezählt,<br />

wie viele Stunden, Tage,Wochen ich<br />

in diesen Ausschüssen Rede und<br />

Antwort gestanden habe.“ Er fügte<br />

hinzu, es sei schön, dass sich nun<br />

noch ein weiterer Untersuchungsausschuss<br />

dem Projekt widme.<br />

„Manche kommunale Unternehmen<br />

würden sich freuen, wenn ihnen<br />

nur ein Bruchteil dieser Aufmerksamkeit<br />

zuteil würde.“ (dpa)<br />

immo,wenn du schnell<br />

mehr Platz brauchst.<br />

Finde dein perfektes Zuhause<br />

berliner-zeitung.immowelt.de


16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Leserbriefe<br />

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(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Berlin ist einfach die<br />

Resterampe der Republik<br />

Facebook: „Hauptstadt-Bashing: Berlin<br />

ist keine Resterampe, HerrSöder!“<br />

von Sabine Rennefanz<br />

(6. September)<br />

Berlin könnte man als weltoffen,<br />

bunt verkaufen, ändert aber nichts<br />

daran, dass in dieser Stadt praktisch<br />

nichts funktioniert.<br />

Sven Bauer<br />

Jede Stadt in Deutschland hat<br />

Charme wie schlechte Seiten: Frankfurt<br />

am Main, Offenbach, Dortmund,<br />

Duisburg, München, Köln!<br />

David Nickel<br />

Berlin stinkt vonfrüh bis spät.<br />

Sven O. Koch<br />

Lebst du in Berlin? Falls ja: Zieh dahin,<br />

wo es nicht stinkt! Falls nein:<br />

Bitte besuche nie wieder unsere<br />

Stadt!<br />

David Nickel<br />

Wenn ich ein Auto ummelden muss,<br />

dauert esinBayern circa eine halbe<br />

Stunde,inBerlin dauertesMonate!<br />

Jürgen Nixdorf<br />

Bekanntlich zieht es ja bayrische<br />

Provinzpolitiker immer nach Berlin,<br />

wenn sie noch was werden wollen.<br />

Vielleicht können wir demnächst<br />

auch Herrn Söder begrüßen, wenn<br />

die weiß-blauen Freunde ihren gescheiterten<br />

Kameraden Seehofer<br />

wieder zurückgenommen haben.<br />

Ralf Fredy Spreequell<br />

Die Königskolonnaden zogen 1910/11 vom Alexanderplatz an den Kleistpark.<br />

Her mit den Kolonnaden!<br />

Berlin: „Stadtgeschichte: Die <strong>Berliner</strong> Denkmal-Verschiebung und wie<br />

sie die Stadt verwirrt“von Maritta Tkalec<br />

(3. September)<br />

Nun ist die Zeit gekommen, nach Krieg und Teilung, wo sie alle nach<br />

Möglichkeit wieder an ihre Plätze zurückkehren können.Warum denn<br />

Rigide Erziehungsmethoden der Schule<br />

Berlin: „Die Musterschule fällt durch“<br />

von Martin Klesmann<br />

(4. September)<br />

Ich wohne neben der Bergius-Sekundarschule,<br />

die im Herzen Friedenaus<br />

auf dem Perelsplatz gelegen<br />

ist. Das Verhalten der Schülerinnen<br />

und Schüler allerdings erscheint geradezu<br />

vorbildhaft, insgesamt ist es<br />

merkwürdig ruhig um die Schule<br />

herum –immer.Ich glaube,dass das<br />

nur zu erreichen ist, wenn die Schülerinnen<br />

und Schüler ihre Schule<br />

mögen und deren Regeln respektieren.<br />

So sieht man in der Tatauch fast<br />

täglich Schülerinnen und Schüler<br />

beim gewissenhaften Aufräumen<br />

des von ihnen zuvor zumindest teilweise<br />

verschmutzten Parks.<br />

Ich als Anwohnerin bin froh über<br />

diese rigiden Erziehungsmethoden<br />

der Schule. Insgesamt habe ich den<br />

Eindruck, dass dort etwas ziemlich<br />

gut funktionieren muss, sonst würden<br />

sich die Schülerinnen und Schüler<br />

anders benehmen.<br />

Als Lehrerin einer Schule mit<br />

ebenfalls schwieriger Klientel kann<br />

ich außerdem nur sagen, dass Frontalunterricht<br />

gemessen an der Ausstattung<br />

(Gruppengröße, Raumgröße)<br />

oftmals die einzige Alternative<br />

bleibt, wenn man bei Kräften<br />

bleiben möchte.<br />

A. Richter,Berlin<br />

Mal jemand, der wirklich<br />

Erziehungsarbeit leistet<br />

ARCHIV<br />

nicht? Oft genug muss ein Kunstwerk zur Restaurierung, dann sollte<br />

man es hinterher gleich am richtigen Ortoder in größtmöglicher Nähe<br />

aufstellen. DieKönigskolonnaden mussten dem Verkehr weichen. Nun<br />

ist dort, wo sie standen, Fußgängerzone.Also her damit!<br />

Annette Ahme, Berlin-Kreuzberg<br />

Ich möchte den Schulleiter Herrn<br />

Rudolph ausdrücklich für sein<br />

Schulkonzept loben. Endlich einmal<br />

jemand, der wirklich Erziehungsarbeit<br />

leistet! In meiner Arbeit als Therapeutin<br />

habe ich festgestellt, dass<br />

heute immer seltener Normen, Regeln<br />

und Rituale für das gemeinsame<br />

Zusammenleben vermittelt<br />

werden. Das ist aber die Grundlage<br />

für freies selbstständiges Arbeiten<br />

und ein harmonisches Miteinander.<br />

S. Eichhorn, Berlin-Köpenick<br />

Klare Werteund Grenzen<br />

setzen und durchsetzen<br />

Nach 41 Jahren voller Berufstätigkeit<br />

als Lehrerin an <strong>Berliner</strong> Schulen bin<br />

ich jetzt pensioniert. Mein Entsetzen<br />

über dieVorgehensweise und die Bewertungsmaßstäbe<br />

der Schulinspektion<br />

ist groß. Klare Werte und<br />

Grenzen setzen und durchsetzen gegenüber<br />

Schülern und Eltern sehe<br />

ich als eine bedeutende, pädagogische<br />

und realitätsentsprechende Arbeitsweise<br />

im Schulalltag an. Dem<br />

Schulleiter, Herrn Rudolph, und seinem<br />

Kollegium, möchte ich meine<br />

vollste Unterstützung und Wertschätzung<br />

zusichern.<br />

UlrikeRichter,per E-Mail<br />

Viel zu viel gibt es die<br />

Spaß- und Ei-Ei-Mentalität<br />

Der Artikel hat mich zur Weißglut<br />

über die offensichtlich an der Lebenswirklichkeit<br />

vorbeisegelnde<br />

Schulinspektorin gebracht. Siesollte<br />

Herrn Schulleiter Michael Rudolph<br />

und dem lieben Gott auf Knien jeden<br />

Tagdanken, dass es einen Direktor<br />

gibt, der eine unattraktive Durchschnittsschule<br />

zu einer von Eltern<br />

und Schülern akzeptierten Einrichtung<br />

gemacht hat. Viel zu viel gibt es<br />

die Spaß- und Ei-Ei-Mentalität, die<br />

unseren Kindern überhaupt nicht<br />

ein notwendiges Rüstzeug für das<br />

Leben mitgibt.<br />

Dr.Sabine Pohl, Zeuthen<br />

Susanne Dübber<br />

will wissen, was Sie denken.<br />

Zwischen Menschen kann viel<br />

schiefgehen. In der Rubrik „Fragen<br />

an das Leben“ im Magazin der<br />

Wochenendausgabe möchte Autorin<br />

Ann Christin Schneider Denkanstöße<br />

geben, wie Miteinander gelingen<br />

kann.<br />

Es sind Anregungen, die auch bei<br />

Leserin Ingeborg Betko aus Oberschöneweide<br />

gut ankommen. „Das<br />

Leben ist nicht nur Sonnenschein.<br />

Ich lese es immer, denn ich finde es<br />

gut, wenn man sich Rat holt und<br />

nicht in Wut handelt.“ Leserinnen<br />

und Leser können sich an<br />

berlin.leben@dumont.de<br />

wenden. Manchmal hat die Kommunikationswissenschaftlerin<br />

unruhige<br />

Nächte. Wie beim Thema<br />

„Kontaktabbruch“. Eine Frau wollte<br />

gerne, dass ihreTochter Kontakt zur<br />

Tante hat, obwohl die Leserin selbst<br />

keinen mehr hatte. „Ich habe ganz<br />

schön daran rumgedacht.“ Bis ihr<br />

klar wurde,„dass andereMotivehinter<br />

der Frage stehen. Vielleicht<br />

möchte die Fragerin selbst wieder<br />

mit der Schwester sprechen.“ Sich in<br />

Fremde hineinzuversetzen, ist mal<br />

leichter, mal schwerer für sie. „Wir<br />

alle treffen im Alltag auf komplexe<br />

Beziehungen: Freundschaften, Kollegen<br />

im Beruf, Bekannte in der Freizeit,<br />

Familie. Die Frage ist oft: Wie<br />

finden wir nach Streit wieder zueinander?“<br />

Sicher, wie die Dinge am<br />

besten behandelt werden können,<br />

ist sie sich nicht. „Dafür sind sie zu<br />

komplex. Ich möchte meine Gedanken<br />

zur Diskussion stellen und freue<br />

mich über Antworten von<br />

Leserinnen und Lesern, per<br />

Mail oder in den sozialen<br />

Medien.“ Situationen aus<br />

verschiedenen Perspektiven<br />

zu betrachten, sieht Ann<br />

Schneider als Werkzeug, um<br />

die persönlich beste Entscheidung<br />

zu treffen. Im<br />

Sinne einer guten Freundin<br />

hat sie eine ganz klare Haltung.<br />

„Die Leute sollen miteinander<br />

reden.“<br />

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BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute begleitet uns meist reichlich Sonnenschein, und die Temperaturen<br />

steigen auf 21 bis 23Grad. Der Wind weht schwach aus Südwest. In der<br />

Nacht funkeln immer wieder die Sterne durch harmlose Wolken. Die<br />

Tiefsttemperaturen machen bei 12 bis 9Grad halt.<br />

Biowetter: Die momentane Witterung<br />

kann Herz- und Kreislaufbeschwerden<br />

verursachen. Deshalb<br />

sollten sich betroffene Menschen<br />

Wittenberge<br />

schonen und anstrengende Arbeiten 9°/22°<br />

verschieben.<br />

Pollenflug: Die Konzentration von<br />

Ambrosiapollen ist mäßig.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 22Grad.<br />

Wind: leichter Wind aus Südwest.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

7°/23° 11°/22°<br />

Luckenwalde<br />

9°/23°<br />

Cottbus<br />

10°/22°<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

heiter wolkig wolkig<br />

13°/25° 14°/23° 15°/26°<br />

Prenzlau<br />

9°/21°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

10°/23°<br />

Über Mitteleuropa steigt der Luftdruck wieder. Dadurch kann sich nach Nebelauflösung<br />

oftmals die Sonne behaupten. Über der Nordsee liegt noch immer Tief<br />

Yu,das zahlreiche Wolken mit Schauern und Gewittern über Südskandinavien<br />

und das Baltikum bis nach Rumänien schickt. Auch auf den Britischen Inseln ist<br />

es ungemütlich mit Regengüssen.<br />

Sylt<br />

13°/17°<br />

Hannover<br />

10°/20°<br />

Köln<br />

9°/21°<br />

Saarbrücken<br />

8°/22°<br />

Konstanz<br />

13°/24°<br />

Hamburg<br />

9°/20°<br />

Erfurt<br />

7°/21°<br />

Frankfurt/Main<br />

11°/23°<br />

Stuttgart<br />

13°/23°<br />

Rügen<br />

10°/19°<br />

Rostock<br />

10°/20°<br />

Magdeburg<br />

9°/22°<br />

Nürnberg<br />

12°/22°<br />

München<br />

13°/24°<br />

Dresden<br />

12°/21°<br />

Deutschland: Heute setzt sich an<br />

einem teils wolkigen Himmel vielerorts<br />

die Sonne durch. Dabei werden<br />

im Tagesverlauf 17 bis 24Grad erreicht,<br />

nachts kühlt esdann auf<br />

14 bis 9Grad ab. Der Wind weht<br />

schwach aus Südwest. Morgen liegen<br />

die Höchstwerte bei 18 bis<br />

26 Grad. Dazu steht uns sonnenreiches<br />

Wetter bevor. Der Wind weht<br />

schwach aus westlichen Richtungen.<br />

Meerestemperaturen:<br />

Ostsee: 17°-21°<br />

Nordsee: 17°-20°<br />

Mittelmeer: 23°-31°<br />

Ost-Atlantik: 18°-22°<br />

Mondphasen: 09.09. 17.09. 25.09. 02.10.<br />

Sonnenaufgang: 06:28 Uhr Sonnenuntergang: 19:38 Uhr Mondaufgang: 04:15 Uhr Monduntergang: 19:23 Uhr<br />

Lissabon<br />

25°<br />

Las Palmas<br />

26°<br />

Madrid<br />

28°<br />

Reykjavik<br />

13°<br />

Dublin<br />

17°<br />

London<br />

21°<br />

Paris<br />

24°<br />

Bordeaux<br />

29°<br />

Palma<br />

28°<br />

Algier<br />

35°<br />

Nizza<br />

28°<br />

Trondheim<br />

20°<br />

Oslo<br />

18°<br />

Stockholm<br />

23°<br />

Kopenhagen<br />

19°<br />

Berlin<br />

22°<br />

Mailand<br />

28°<br />

Tunis<br />

31°<br />

Rom<br />

28°<br />

Warschau<br />

23°<br />

Wien<br />

25° Budapest<br />

28°<br />

Palermo<br />

30°<br />

Kiruna<br />

15°<br />

Oulu<br />

20°<br />

Dubrovnik<br />

28°<br />

Athen<br />

33°<br />

St. Petersburg<br />

23°<br />

Wilna<br />

23°<br />

Kiew<br />

20°<br />

Odessa<br />

22°<br />

Varna<br />

28°<br />

Istanbul<br />

29°<br />

Iraklio<br />

30°<br />

Archangelsk<br />

13°<br />

Moskau<br />

23°<br />

Ankara<br />

25°<br />

Antalya<br />

33°<br />

Acapulco 34° wolkig<br />

Bali 36° heiter<br />

Bangkok 33° wolkig<br />

Barbados 29° heiter<br />

Buenos Aires 17° bewölkt<br />

Casablanca 23° heiter<br />

Chicago 19° bedeckt<br />

Dakar 29° wolkig<br />

Dubai 41° sonnig<br />

Hongkong 33° Gewitter<br />

Jerusalem 26° sonnig<br />

Johannesburg 22° sonnig<br />

Kairo 35° sonnig<br />

Kapstadt 17° sonnig<br />

Los Angeles 32° sonnig<br />

Manila 30° wolkig<br />

Miami 33° wolkig<br />

Nairobi 29° wolkig<br />

Neu Delhi 33° Gewitter<br />

New York 25° bedeckt<br />

Peking 24° sonnig<br />

Perth 20° Regen<br />

Phuket 31° Gewitter<br />

Rio de Janeiro 28° sonnig<br />

San Francisco 25° heiter<br />

Santo Domingo 31° Gewitter<br />

Seychellen 28° Gewitter<br />

Singapur 31° wolkig<br />

Sydney 17° wolkig<br />

Tokio 33° heiter<br />

Toronto 21° wolkig


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 – S eite 17<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

AM WOCHENENDE<br />

Schön trubelig:<br />

Feiern auf dem Lollapalooza<br />

Schönes Wochenende Seite 19<br />

Schön ruhig:<br />

Bogenschießen für Anfänger<br />

Berlin bewegt sich Seite 20<br />

Pommes<br />

kanadisch<br />

AUFGETISCHT<br />

Tina Hüttl<br />

warimThe Poutine Kitchen<br />

Esgibt viele wunderbareSeiten<br />

am Älterwerden, sage<br />

ich mir immer wieder.Zum<br />

Beispiel die Unsicherheit,<br />

die weg ist. Man kennt sich inzwischen,<br />

weiß, was man kann und was<br />

nicht. Das entspannt ungemein. Allerdings:<br />

Man wird engstirniger und<br />

unflexibler. Ich merke das nicht nur<br />

an anderen, sondern auch an mir.<br />

Vorallem, wenn es ums Essen geht.<br />

Meinen Mann macht es fast<br />

wahnsinnig, dass ich stets eine sehr<br />

genaue Vorstellung habe,was ich essen<br />

will und wie es schmecken soll.<br />

Er rühmt sich, eher tolerant zu sein.<br />

Letzte Woche jedenfalls wollte ich<br />

unbedingt einmal<br />

wieder Cevapcici<br />

essen. Ich verbinde<br />

damit schöne Urlaubs-<br />

und Kindheitserinnerungen.<br />

Meine Mutter<br />

machte diese würzigen<br />

Hackfleischröllchen<br />

ganz wunderbar.Beim<br />

Jugoslawen<br />

hatten meine Eltern<br />

auch ihre Hochzeit<br />

gefeiert, weil Cevapcici<br />

mit Djuvec-Reis<br />

und Ajvar in den Siebzigerjahren in<br />

etwa so in Mode war wie heute eine<br />

hawaiianische Poke-Bowl.<br />

Als ich hörte, in der Arminiusmarkthalle<br />

in Moabit habe nun ein<br />

Restaurant namens Sljiva eröffnet,<br />

das meine geliebten Balkan-Gerichte<br />

auf der Karte führt, schleppte<br />

ich meinen Mann dahin. Leider<br />

hatte es, anders als im Netz angegeben,<br />

genau an diesem Abend zu, was<br />

mir einen Beweis an Flexibilität abverlangte.<br />

Ich wollte den Test vor<br />

meinem Mann unbedingt bestehen<br />

und statt ihn stundenlang vonStand<br />

zu Stand zu schleppen, um zu gucken,<br />

auf was ich stattdessen nun<br />

Appetit hatte, setzte ich mich spontan<br />

an den nächstbesten Hochtisch.<br />

Er gehörte zu The Poutine Kitchen.<br />

Poutine ist, wie mir einfiel, eine in<br />

Kanada beliebte Fast-Food-Spezialität,<br />

die aus dicken, doppelt frittierten<br />

Pommes mit darüber gebröckeltem<br />

Käse und Bratensoße besteht.<br />

Auf keinen Fall wollte ich jetzt<br />

einknicken und doch kompliziert<br />

sein, weshalb ich schnell bestellte:<br />

einmal Quebec Classic, denn dort<br />

wurde die Poutine in den Fünfzigern<br />

erfunden, und die Poutine Berlin.<br />

Mirlag auf der Zunge,die Bedienung<br />

wenigstens zu bitten, die Bratensoße<br />

nicht über die Pommes zu kippen,<br />

sondernsie mir in einem extraSchälchen<br />

zu geben, denn ich hasse<br />

durchweichte Pommes. Doch ich<br />

verbot es mir. Zufrieden mit mir<br />

setzte ich mich wieder neben meinen<br />

Mann, der irgendwie unglücklich<br />

dreinblickte, wohl weil er sich<br />

den Abend anders vorgestellt hatte.<br />

Und auch, weil er mich insgeheim<br />

beschuldigt, meinetwegen sieben<br />

Kilo zugenommen zu haben. Ichtat,<br />

alsmerke ich nichts.<br />

Außerdem gefiel mir The Poutine<br />

Kitchen. Ein alter rot-weißer<br />

VW wurde längst halbiert und<br />

dient als Tresen für die Schnellküche,<br />

die aus mehreren Frittierkörben<br />

und einer Kochplatte besteht.<br />

Darin wird die Soße gekocht, die<br />

hier nicht aus Bratensaft, sondern<br />

aus Pilzen gemacht wird. Meine<br />

Bestellung wurde mir durchs heruntergekurbelte<br />

Fenster gereicht.<br />

Es war ein unfassbar<br />

großer Haufen<br />

Pommes, darüber<br />

Soße und<br />

Cheese Curds –Käsebruchstücke,<br />

die<br />

bei der Herstellung<br />

von Cheddar-Käse<br />

entstehen. Dieleicht<br />

salzigen Stücke weichen<br />

von den heißen<br />

Pommes an den<br />

Rändern etwas auf.<br />

Sonst haben sie eine<br />

eher feste Textur und<br />

quietschen beim Kauen zwischen<br />

den Zähnen. Mir machte das gute<br />

Laune, zudem passten die samt<br />

Schale frittierten Pommes als Kontrast<br />

dazu eigentlich ganz hervorragend.<br />

Auch die passierte Pilzsoße<br />

hatte ein schönes, fast fleischiges<br />

Umami-Aroma.<br />

Die Poutine Berlin, die noch in<br />

Stücken frittierte Currywurst darüber<br />

gestreut hatte, schob ich meinem<br />

Mann rüber –inder Hoffnung,<br />

dieWurst möge ihn aufheitern. Doch<br />

er rührte sie kaum an. Mein Mann<br />

sagt mittlerweile, erhabe neun Kilo<br />

zugenommen. Keine Ahnung, woran<br />

das liegen könnte.<br />

ThePoutine KitchenArminiusmarkthalle,Arminiusstr.<br />

2, Tiergarten. Mo 17–21, Di–Mi 12–21,<br />

Do–Sa 12–22 Uhr.<br />

Poutine für 5,50–7,90Euro<br />

The Poutine Kitchen<br />

Arminiusstr.<br />

Alt-Moabit<br />

1km<br />

Turmstr.<br />

Wilhelmshavener Str.<br />

Turmstr.<br />

Stromstr.<br />

BLZ/REEG<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />

Tina Hüttl weiß meistens genau,<br />

was sie essen will. In der<br />

Arminiusmarkthalle merkt sie, wie<br />

schön es sein kann, sich auch mal<br />

überraschen zu lassen<br />

Familienausflug<br />

Bärenstarkes<br />

Küken<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

Als Kind mochte ich Elefant-und-<br />

Maus-Witze. Einer ging so: Eine<br />

Maus sitzt im Kino. Obwohl andere<br />

Sessel frei sind, nimmt ein Elefant direkt<br />

vorihr Platz. Nach einerWeile gibt<br />

sich die Maus einen Ruck, setzt sich<br />

vorden Elefanten, dreht sich um und<br />

sagt: „Nicht wahr,man sieht nicht gut,<br />

wenn jemand direkt voreinem sitzt!“<br />

Dass ein kleines Tier sich für sehr<br />

groß hält und sich kolossal überschätzt,<br />

darin besteht auch der Clou<br />

von„Gans der Bär“. In dem Puppentheater-Stück<br />

von Nicole Gospodarek<br />

findet ein Bär ein vom Fuchs geraubtes<br />

und dann verlorenes Ei.Heraus<br />

schlüpft ein Gänseküken, sein<br />

erstes Wort:„Mama.“ Vergeblich versucht<br />

der Bär der Mini-Gans klarzumachen,<br />

dass er gar nicht ihre Mutter<br />

sein kann. Im Verlauf des Geschehens<br />

bekommt man daran Zweifel.<br />

Schließlich verfügt das Küken über<br />

etliche Bärenkompetenzen. Zu sehen<br />

ist das auf dem gleichnamigen<br />

Buch von Katja Gehrmann basierende<br />

Stück im Zimmer 16, dem perfekten<br />

Ort für eine Geschichte über<br />

Großund Klein. DasTheater ist winzig,<br />

zu sehen ist immer Großartiges.<br />

Die Maus-Elefant-Witze funktionieren<br />

übrigens auch andersherum.<br />

Ein Elefant und eine Maus sind am<br />

Strand. Maus: „Mist, ich habe meine<br />

Badehose vergessen.“ Elefant:„Kannst<br />

meine haben.“<br />

Gans derBär Zimmer 16, Florastr.16, Pankow.<br />

Sa 16 Uhr,Eintritt 7, Kinder5Euro. Ab 3Jahre


18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Schönes Wochenende<br />

WARENKUNDE<br />

FUNDSTÜCKE<br />

von MaikeSchultz<br />

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VonBettina Cosack<br />

PROMO<br />

PHILIPP PLUM<br />

Eine Giraffe<br />

zum Schneiden und Sägen<br />

Vor ein paar Tagen sind Mitmenschen in meinen Schrebergarten<br />

eingebrochen. Siehaben rohden Zaun zerstört, das<br />

Schloss zum Schuppen geknackt und aus dem Schuppen die<br />

Kettensäge gestohlen. Echt fies.Ich bin nur froh, dass ich den<br />

Schuppen innen weder gesäubertnoch gestrichen hatte,wie<br />

ich es den ganzen Sommer über vorhatte.Mögen den Übeltäternrecht<br />

viele fette Spinnen ins Gesicht gesprungen sein bei<br />

ihrem Tun. Froh bin ich auch, dass die Diebe die Neuanschaffung<br />

eben dieses Sommers dagelassen haben.<br />

Diese Neuanschaffung ist leicht zu übersehen, vorallem im<br />

Dunkeln, sie ist lang, zartund schlank. Undsie ist es wert,an<br />

dieser Stelle vorgestellt zu werden, weil sie überaus nützlich<br />

ist. Es handelt sich um eine Teleskop-Schneidgiraffe des finnisches<br />

Herstellers Fiskars,der so einiges an gutem Gartengerät<br />

im Sortiment hat. Icherwarb das Modell vomTyp UPX 86 vor<br />

wenigenWochen in einem Baumarkt für 139,99 Euro und kann<br />

als Besitzerin vondreiApfelbäumen und einem Birnbaum nur<br />

Gutes berichten über das Ding mit dem seltsamen Namen.<br />

Schneidgiraffen sind, man ahnt es,zur Arbeit in höheren<br />

Bäumen (und auch in dichten Büschen) erdacht worden, Spezialisten<br />

nennen diese Artvon Gerät Hoch-Entaster.Sie funktionieren<br />

ohne Strom, bestehen aus einem Gestänge,indem sich<br />

ein Seilsystem verbirgt, und einem Schneidkopf oben. Unten<br />

am Gestänge befindet sich ein Ziehgriff, mit dem man via Seil<br />

die Schereoben betätigt. Alles reine,lautlose Handarbeit auf<br />

festem Boden also,eine Leiter braucht man nicht. Angenehm.<br />

Es gibt Schneidgiraffen vonverschiedenen Herstellern,<br />

herausragend an der UPX 86 (im wahrsten Sinne des Wortes)<br />

ist ihreenorme Länge: Sielässt sich bis auf vier Meter ausfahren,<br />

erreicht also (Mensch inklusive) eine Höhe vonfast sechs<br />

Metern. Dasist ideal für meinen Garten und meine Bäume,einer<br />

vonihnen kränkelte jüngst, etliche Äste mussten kupiert<br />

werden –kein Problem mit der Giraffe.Ihr Gestänge besteht<br />

aus gehärtetem Aluminium, sie wiegt daher nur 1900 Gramm,<br />

man kann sie auch ohne Popeye-Bizeps gut und länger halten.<br />

DerSchneidkopf besteht aus zwei Klingen aus rostfreiem<br />

Stahl. DieobereKlinge ist mit einer Antihaftbeschichtung versehen,<br />

die saubereSchnitte ermöglicht. DieuntereKlinge ist<br />

teilweise orange,man kann den Schneidkopf dadurch gut sehen<br />

oben im Baum,was das Schneiden erleichtert. Der<br />

Schneidkopf selbst ist um 230 Grad drehbar,zerteilt werden<br />

können Äste vonbis zu 3,2 ZentimeternDicke.<br />

Zubehör gibt es natürlich auch noch: eine kleine Säge nämlich,<br />

die man gleich mitkauft und alternativ zur Scheremontierenkann,<br />

und einen Obstpflücker mit Fangbeutel (19,95 Euro).<br />

Denkann man in diesen Apfeltagen gut gebrauchen.<br />

Undich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, was ich<br />

je mit einer Kettensäge anstellen wollte.<br />

Festival<br />

Der Gin<br />

des Lebens<br />

Welcher Ginschmeckt am besten? Welches Tonic passt am<br />

ehesten dazu –und welche Kombinationsmöglichkeiten<br />

gibt es noch? Diese Fragen sollen am Sonnabend bei der ersten<br />

Ausgabe des Festivals „Der Gin des Lebens“ auf dem Gelände<br />

der Arena Berlin geklärt werden. Das Badeschiff verwandelt<br />

sich an diesem Tagineinen Cocktail-Jahrmarkt im Stil des<br />

17. Jahrhunderts: Die beliebte Wacholder-Spirituose wird an<br />

15 historisch gestalteten Bars und in verschiedenstenVariationen<br />

von Negroni bis Gin Basil Smash ausgeschenkt. Jeder<br />

Cocktail oder Longdrink kostet sechs Euro.Neben der Verkostung<br />

verschiedener Sorten steht der Austausch über Rezepte,<br />

Hintergründe und Geschichte des Klassikers im Vordergrund.<br />

Auch das Essensangebot passt zum Festivalmotto: Es gibt<br />

Wildkräutersalat mit Gin-Dressing und Gin-infused Melone,<br />

in Gingebeizten Lachs und Gin-Dessert. Cheers!<br />

DerGin des Lebens Sa 14–24 Uhr,Arena Berlin, Eichenstr. 4, Treptow. Tickets 25<br />

Euro inkl. drei Freigetränke, Paar-Ticket 38 Euro inkl. vierFreigetränke<br />

Shin Komine<br />

aus Tokio beherrscht<br />

Klassikerwie<br />

Tarteau<br />

Citron (l.) ebenso<br />

wie das Backen<br />

mit dem<br />

grünen Tee-<br />

Pulver Matcha.<br />

Workshop<br />

Street Art für<br />

Anfänger<br />

Inden vergangenen Wochen haben einige der besten Street-<br />

Art-Künstler Berlins die Hallen der früheren Reemtsma-Fabrik<br />

in eine riesige Open-Air-Galerie verwandelt. Mit Unterstützung<br />

des Eigentümers Wohnkompanie Berlin, die das<br />

Areal nach dem Abriss als neues Gewerbequartier entwickelt,<br />

haben Sprayervon Berlin ArtBang –jene Gruppe,die auch das<br />

Kunstprojekt The Haus und das Mural Fest organisierte –hier<br />

ihreSommer-Ateliers eingerichtet. Nunstellen sie Interessenten<br />

ihreArbeit vor: Unter dem Motto„HarterTobak –Urban Art<br />

4Kidz“ finden noch bis Ende September Touren sowie kostenlose<br />

dreistündige Workshops für Kinder und Jugendliche statt.<br />

Aber auch Erwachsene dürfen sich bei dem Workshop „Art 4<br />

Adultz“imSprühen üben.Die Touren finden auf Spendenbasis<br />

statt, für die Erwachsenen-Workshops sind 12 Euro angesetzt.<br />

AlteTabakfabrik Mecklenburgische Str.32, Schmargendorf.Workshop Art4Adultz<br />

am 9. und 15.9. um 14 Uhr.Workshop Art4Kidz am 12.9. um 11 Uhr. Vordem<br />

Besuch ist eine Anmeldung per E-Mail an tabakfabrikberlin@web.de notwendig.<br />

Japanisch-französische Köstlichkeiten<br />

Der Herbst rückt näher und mit ihm auch die Lust, den Sonntagnachmittag<br />

in einem Café zu verbummeln, wärmenden Teezutrinken<br />

und süße Leckereien zu genießen. Am liebsten in der Schöneberger Patisserie<br />

Komine, die gerade vom Magazin Der Feinschmecker als eines<br />

der besten Cafés Deutschlands gekürtwurde: Inhaber Shin Komine kam<br />

im Jahr 2000 eigentlich zum Musik-Studium nachBerlin und wurde an<br />

der Universität der Künste zum Cellisten ausgebildet. „Damals habe ich<br />

eine gute Patisserie in der Stadt vermisst“, erzählt der Japaner –und so<br />

entschloss er sich kurzerhand, auch noch das Konditor-Handwerkzulernen.<br />

In seiner Heimatstadt Tokio besuchte er die renommierte französische<br />

Kochschule Le Cordon Bleu, doch die Liebe zog Komine zurück<br />

nach Berlin. DasPatissier-Diplom hängt nun an der Wand seines ersten<br />

eigenen Ladens in der Nähe desViktoria-Luise-Platzes.<br />

„Que serait une vie sans gâteau?“ steht an der Tür –was wäre ein<br />

Leben ohne Kuchen?Definitiv ein ärmeres, lautet die Antwort, wenn<br />

man erst einmal Komines wunderschön angerichtete Brandteigkugeln<br />

mit Matcha-Creme oder den mit der japanischen Zitrusfrucht<br />

Café<br />

Yuzu verfeinerten Cheesecake probiert hat. Das Angebot –acht bis<br />

neun Sorten liegen in der Auslage, jeden Monat kommt eine neue<br />

hinzu –wechselt saisonal. Nach den Sommerbeeren verarbeitet Komine<br />

bald Äpfel, Nüsse und Schokolade in seiner großen Küche.<br />

Diemeisten Stammgäste kommen aber wegen der „Mont Blancs“:<br />

Dafür wird Maronenpüree in gleichmäßigen Wellen um einen Kern<br />

aus Baiser, Sahne und Cassis-Creme drapiert. Der Japaner Sakota<br />

brachte die Delikatesse einst in den Dreißigernvon einerEuropareise<br />

mit nach Hause, wo sienochheute im vonihm eröffneten Café Mont<br />

Blanc in Jiyugaoka verkauft wird.<br />

So beliebt sind Komines Törtchen –anden Wochenendenverkauft<br />

er 150 am Tag–,dass er gar nicht mehr zum Musizieren kommt. Aber<br />

das würde er gerne ändern. „Ich träume voneiner Cello-Ecke im Café“,<br />

sagt er.„Ichspiele Brahms,und die Zuhörer essen meineWerke.“<br />

CaféKomine Welserstr. 13–15, Schöneberg.Mi–Sa 12.30–19 Uhr,So12.30–18 Uhr, Mo &<br />

Di geschlossen; Törtchen ab 4Europro Stück, Sonderwünsche auf Anfrage.<br />

MAIIKE SCHULTZ (2)<br />

WOHIN AM WOCHENENDE?<br />

Seelenfrieden<br />

mitten in<br />

Berlin<br />

Gartenidylle,<br />

Gemeindeleben und<br />

Kopfsteinpflaster<br />

im Böhmischen Dorf<br />

VonIda Luise Krenzlin<br />

Das Museum im Böhmischen Dorf befindet sich in der Kirchgasse 5.<br />

IMAGO<br />

Berlin war schon immer ein<br />

Schmelztiegel. Über die Jahrhunderte<br />

hat unsere Stadt immer<br />

wieder Flüchtlinge aufgenommen.<br />

Hugenotten, protestantische Glaubensflüchtlinge<br />

aus Frankreich, kamen<br />

im 17. Jahrhundertnach Berlin.<br />

1737 lud Preußenkönig Friedrich<br />

Wilhelm I. mehr als 1000 Glaubensflüchtlinge<br />

aus Böhmen nach Berlin<br />

ein. 350 von ihnen siedelten sich in<br />

Rixdorf anund legten den Grundstein<br />

für das heute unter Denkmalschutz<br />

stehende Böhmische Dorf.<br />

Die Flüchtlinge waren in der Landwirtschaft,<br />

vor allem aber als Handwerker<br />

tätig. In kurzer Zeit entstanden<br />

drei evangelische Kirchengemeinden.<br />

Hier lebten die böhmischen<br />

Flüchtlinge ihren Glauben<br />

und ihreTraditionen.<br />

Spaziert man heute durch Rixdorf,<br />

traut man seinen Augen kaum.<br />

Eine Dorfidylle mitten in der Großstadt.<br />

Die Straßen sind kopfsteingepflastert,<br />

die Häuser niedrig, die<br />

Schmiede steht noch auf dem Richardplatz.<br />

Hier werden auch heute<br />

Scheren geschliffen und Messer gewetzt.<br />

DieZeit scheint stehen geblieben<br />

zu sein im Böhmischen Dorf.<br />

Als die böhmischen Protestanten<br />

im 18. Jahrhundert kamen, war Rixdorfnoch<br />

eine eigene Stadt. DieTeile<br />

Deutsch-Rixdorf und Böhmisch-<br />

Rixdorf wurden 1874 vereinigt, 1912<br />

wurde Rixdorf in Neukölln umbenannt.<br />

Rixdorf hatte einen schlechten<br />

Ruf, Tanzlokale und Amüsierbuden<br />

zogen auch <strong>Berliner</strong> an. Der<br />

Gassenhauer „In Rixdorf isMusike“<br />

erzählt von Engtanzrunden, die in<br />

der Kaiserzeit als skandalös galten<br />

und 1912 sogar polizeilich verboten<br />

wurden. Rixdorf sollte einen besserenRuf<br />

bekommen, deshalb die Umbenennung<br />

in Neukölln. Erst seit<br />

1920 gehörtNeukölln zu Berlin.<br />

Zwei Kirchen öffnen zum Tagdes<br />

offenen Denkmals am Wochenende<br />

ihreTüren.Inder Herrnhuter Brüdergemeine<br />

führtStefan Butt um 11 Uhr<br />

durch den Betsaal und erzählt von<br />

den Anfängen einer kleinen Kirche in<br />

Böhmen bis zu einem heute weltumspannenden<br />

Netzwerk. Auch die Rixdorfer<br />

Dorfkirche lädt Besucher ein.<br />

Nach einem Brand wurde sie 1737<br />

wieder aufgebaut und von der evangelisch-lutherisch-böhmischen<br />

Bethlehemsgemeinde genutzt.<br />

Eine Oase der Ruhe sollten sich<br />

Besucher keinesfalls entgehen lassen,<br />

den im Jahr 1995 angelegten Comenius-Garten,<br />

7000 Quadratmeter<br />

groß. Ein Pavillon heißt Seelenparadies,<br />

denn seinen Seelenfrieden soll<br />

man hier finden, inmitten vonObstbäumen,<br />

Arzneigärten und Blumenwiesen.<br />

Das Museum im Böhmischen<br />

Dorf hat am Sonntag von 12bis 14<br />

Uhr geöffnet. Hier kann man sich<br />

über das Leben der böhmischen<br />

Exilanten informieren. Noch heute


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 19<br />

· ·<br />

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Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Blaubeeren<br />

sind gut<br />

für die Seele<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

Thunfisch-Poke<br />

Zum vierten Mal Mal leitet<br />

Fruzsina Szep<br />

das Lollapalooza.<br />

Das Olympiastadion und<br />

den Olympiapark<br />

hält sie für<br />

den idealen Ort für das<br />

Festival<br />

MARTIN MASCHESKI<br />

VonStefan Strauß<br />

Manchmal habe sie<br />

schon geglaubt, sie<br />

leite einen Wanderzirkus<br />

und kein Musikfestival,<br />

sagt Fruzsina Szep. Vier<br />

Jahre, vier Orte. Und immer neuer<br />

Ärger mit Ämtern und Stress mit<br />

Nachbarn. Unddie andauernde Ungewissheit,<br />

wie es denn nun weitergeht<br />

mit Lollapalooza in Berlin.<br />

Das große Musikfestival, Anfang<br />

der Neunzigerjahre inden USA entstanden,<br />

kam vor vier Jahren erstmals<br />

nach Europa, die Premierefand<br />

in Berlin statt, auf dem Tempelhofer<br />

Feld. Im Jahr darauf mussten dieVeranstalter<br />

in den Treptower Park<br />

wechseln, danach sogar auf die Galopprennbahn<br />

Hoppegarten in<br />

Brandenburg.<br />

Dieses Jahr findet das Lolla nun<br />

also wieder in Berlin statt. Im Olympiastadion<br />

und im Olympiapark ist<br />

viel Platz für bis zu 70 000 Besucher<br />

am Tag. Über 70 internationale<br />

Bands spielen, zu den Highlights<br />

zählen The Weeknd, David Guetta,<br />

Kraftwerk, Image Dragons und Liam<br />

Gallagher.Ein Wochenende der Spitzenklasse,das<br />

letzte Open-Air-Spektakel<br />

der Saison.<br />

Für Fruzsina Szep ist es der ideale<br />

Ort für ein Festival in dieser Dimension.<br />

Mit einem strahlenden Lachen<br />

führt die gebürtige Ungarin ihre<br />

Gäste durch den Olympiapark mit<br />

dem riesigen Maifeld, auf dem schon<br />

die Rolling Stones, Michael Jackson,<br />

Genesis und Madonna gespielt haben.<br />

Beim Lollapalooza werden dort<br />

die beiden Hauptbühnen stehen.<br />

Nonstop treten Bands auf. Auch 2019<br />

wird das Musikfest dort stattfinden.<br />

So viel Planungssicherheit gab es<br />

noch nie.„Lollapalooza ist endlich in<br />

Berlin angekommen!“, sagt Fruzsina<br />

Szep. Sie bleibt am Marathontor des<br />

Olympiastadions stehen und breitet<br />

vergnügt die Arme aus.<br />

Fruzsina Szep,40Jahrealt, ist eine<br />

zurückhaltende Frau, bescheiden<br />

Sie bleibt immer ruhig und freundlich: Festival-Chefin Fruzsina Szep im Olympiastadion.<br />

Aufbauarbeiten am Marathontor für das Lollapalooza<br />

und herzlich, sie spricht konzentriert<br />

und leise, lebt zurückhaltend<br />

und ernährt sich gesund. Sie isst<br />

gern Blaubeeren, die seien gut für<br />

Körper und Seele,sagt sie.<br />

Im harten Musikgeschäft hat es<br />

die Kommunikationswissenschaftlerin<br />

mit ihrer ruhigen Artnach oben<br />

geschafft. Mit18Jahren hatte sie angefangen,<br />

auf Festivals zu jobben. Sie<br />

begleitete Bands auf Tour,lernte Manager<br />

und Musiker kennen und arbeitete<br />

sieben Jahre lang als Programmleiterin<br />

für das Sziget-Festival<br />

in Budapest.<br />

Dort ist Fruzsina Szep die ersten<br />

Jahre ihres Lebens aufgewachsen.<br />

Als sie sechs war,musste sie mit ihrer<br />

DPA<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Mutter und dem Bruder das Land<br />

verlassen, aus politischen Gründen.<br />

Später schmuggelten sie ihren Vater<br />

über die Grenze. Fruzsina Szep sagt,<br />

er sei ein „Verfechter der freien Gedanken“<br />

gewesen, ihre Mutter eine<br />

„sehr starke Frau“. Die Familie floh<br />

nach Deutschland, lebte in München<br />

und bekam politisches Asyl.<br />

2014 erhielt Fruzsina Szep das<br />

Angebot, Lollapalooza Berlin zu leiten.<br />

Da lebte sie längst wieder in Budapest.<br />

Sie musste entscheiden, ob<br />

sie nach Deutschland zurückkehren<br />

wolle –inein Land, das sie als Flüchtlingskind<br />

kennengelernt, in dem sie<br />

sich dennoch nie als Fremde gefühlt<br />

hatte, wie sie sagt. Sie habe auf ihr<br />

Herz und auf ihr Bauchgefühl gehört<br />

und zognach Berlin.<br />

Lollapalooza sei für sie viel mehr<br />

als ein reines Musikfestival, sagt sie,<br />

es geht auch um Kunst und Politik.<br />

Man könne auf so einem Festival<br />

Brücken bauen zwischen Kulturen<br />

und Nationen. Darüber müsse man<br />

nicht groß reden, das könne man<br />

auch ohne Worte spüren. Nonverbale<br />

Kommunikation nennt sie das.<br />

Kaum neigt sich der Sommer dem Ende zu, steigt das Fernweh.<br />

Da kommt Cyndia Hartkes Buch „Hawai’i in meiner<br />

Küche“ (Büchergilde,38Euro) gerade recht: DieKünstlerin hat<br />

den gesamten pazifischen Inselstaat bereist und gesammelt.<br />

was ihr schmeckte. Ihre 19Lieblingsrezepte aus der Südsee-<br />

Küche, die traditionelle polynesische Kost mit Einflüssen aus<br />

Asien, Amerika und Europa vereint, hat sie gezeichnet: Zartes<br />

Kalua Pork, das deftige Frühstück Loco Moco, die fruchtige<br />

Waikiki Soup und natürlich marinierten Fisch. In Berlin hat es<br />

Poke längst auf die Teller hipper Restaurants geschafft. Man<br />

kann es aber auch sehr einfach selbst machen. Aloha! (mai.)<br />

Zutaten<br />

2Zwiebeln<br />

2Knoblauchzehen<br />

ein Stück frischer Ingwer (2 cm)<br />

100 ggeröstete und gesalzene Macadamia-Nüsse<br />

1Bund Frühlingszwiebeln<br />

2kleine rote Chilischoten<br />

500 gfrischer Thunfisch (Sashimi-Qualität)<br />

50 ggeröstete Sesamsaat<br />

2ELSesamöl<br />

5ELSojasoße<br />

Meersalz<br />

Zubereitung<br />

DenIngwer reiben und den Thunfisch (in der hawaiianischen<br />

Sprache heißt er ’ahi) in Würfel schneiden.<br />

DieZwiebeln, den Knoblauch, die Frühlingszwiebeln, die<br />

Chilischoten und die Macadamia-Nüsse mit einem guten<br />

Messer in sehr kleine Stücke schneiden oder,falls vorhanden,<br />

in einem Häcksler zerkleinern.<br />

Alles zusammen mit den Thunfisch-Würfeln in eine Schüssel<br />

geben. Sesamsaat, Sesamöl, Sojasoße und Meersalz dazugeben<br />

und gut vermengen. Zwei Stunden im Kühlschrank ziehen<br />

lassen –fertig. Unbedingt noch am selben Tagverzehren.<br />

AufHawaii wirdder Poke genannte rohe Fischsalat oft als Topping<br />

in einer Schüssel mit warmem Reis serviert. Er schmeckt<br />

aber auch auf Reisnudeln, mit frischen Mangostücken oder<br />

einfach pur.Guten Appetit!<br />

findet man an Neuköllner Klingelschildern<br />

tschechische Namen:<br />

TIPPS<br />

Barta, Duschek oder Motel. Die Erinnerung<br />

wird von den Nachfahren<br />

lebendig gehalten. Das Böhmische<br />

Dorf ist ein gutes Beispiel für Einwanderungspolitik<br />

im 18. Jahrhundert.<br />

Der Preußenkönig schenkte<br />

Betsaalder Herrnhuter Brüdergemeinde<br />

Kirchgasse 14, Neukölln. Treffpunkt zur<br />

Führung am Sonnabend 11 Uhr<br />

den Neuankömmlingen Häuser<br />

und Scheunen und gewährte ihnen<br />

auf viele Jahre weitere Privilegien<br />

Ev.Bethlehemskirche Richardplatz 22,<br />

geöffnet am Sonntag von12bis 18 Uhr<br />

wie Steuerfreiheit und die Befreiung<br />

vomMilitärdienst.<br />

Rixdorfliegt zwischen den beiden<br />

großen Neuköllner Alleen, der Sonnenallee<br />

Museum im Böhmischen Dorf Kirchgasse<br />

5. Sonntag von12bis 14 Uhr geöffnet<br />

und der Karl-Marx-Straße.<br />

Hier haben viele neue Flüchtlinge<br />

ein Zuhause gefunden. Im syrischen<br />

Restaurant Shaam soll es das beste<br />

Comenius-Garten Richardstr.35. Falls<br />

nicht geöffnet ist, den Klingelknopf am<br />

Gartentor betätigen.<br />

Shawarma-Sandwich der Stadt geben.<br />

Flüchtlinge haben sich ein Syrisches Restaurant Shaam Karl-Marx-<br />

Stückkulinarische Heimat nach Berlin<br />

geholt. Werden Ausflug nach Rixdorfmit<br />

Straße 177, Neukölln. Täglich geöffnet<br />

von10Uhr bis 2Uhr<br />

nahöstlichen Köstlichkeiten<br />

beschließen will, ist hier richtig. Wie früher:Kopfsteinpflaster und üppige Vorgärten In der Rixdorfer Schmiede wird heute noch manch heißes Eisen bearbeitet. ENGELSMANN (2)


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Berlin bewegt sich<br />

Robin Hood<br />

lässt grüßen<br />

Beim Schnupperkurs im Bogenschießen<br />

trifft man schnell ins Schwarze. Und lernt, dass<br />

auch das hintere Ende des Pfeils gefährlich ist<br />

VonSusanne Rost<br />

So schießen die Profis: Bogen mit Visier und stangenartigem Stabilisator,Schützin mit Streifschutz über Brust und Arm. BERLINER ZEITUNG/GERD ENGELSMANN (2)<br />

Sportklamotten wären gar<br />

nicht nötig gewesen, feste<br />

Schuhe und ein eng anliegendes<br />

Shirt zur Hose hätten<br />

für den Schnupperkurs Bogenschießen<br />

genügt. Alexandraund Eva,<br />

meine Mitstreiterinnen, hatten sich<br />

vorher genauer erkundigt und stehen<br />

an diesem Sonnabend in normaler<br />

Kleidung auf dem Bogenschießplatz<br />

der Turngemeinde in<br />

Berlin (TiB). Es ist eine große, von<br />

hohen Bäumen gesäumte Wiese,<br />

versteckt gelegen zwischen Columbiadamm<br />

und Hasenheide.Auf dem<br />

Platz steht ein Dutzend der Scheiben<br />

mit den gelb-rot-blau-schwarzen<br />

Ringen, die einen weiter vorne, die<br />

anderen weiter hinten. Davor führt,<br />

so scheint mir, ein gepflasterter Weg<br />

entlang. „Das ist die Schießlinie, an<br />

der sich die Schützen aufstellen“, erklärt<br />

Thomas Meyer, der sich Tom<br />

nennt. Der 56-Jährige ist einer von<br />

drei Trainern, die an diesem Sonnabend<br />

den Schnupperkurs geben.<br />

Die Männer geleiten uns in eine<br />

Ecke des Schießplatzes, zum Anfänger-Areal.<br />

AufderWiese liegen in speziellen<br />

Ständern drei Bögen bereit.<br />

Trainer TomMeyer erklärt sie kurz:<br />

Das obere und untere Ende des Bogens<br />

heißt Wurfarm, das zentrale Teil<br />

mit dem Griff nennt sich Mittelstück.<br />

Als Tom zur Sehne kommt, wird<br />

es kompliziert, aber nur kurz: „Eure<br />

Bögen haben bei 28 Zoll 16 libs“, sagt<br />

er. Der Trainer spricht vom sogenannten<br />

Zuggewicht der Bögen, die<br />

28 Zoll – also umgerechnet gut<br />

70 Zentimeter –groß sind. Das Zuggewicht<br />

gibt an, welche Kraft benötigt<br />

wird, um die Sehne des Bogens<br />

vollständig auszuziehen. Es wirdüblicherweise<br />

in Pfund gemessen, was<br />

im Bogensport mit lbs. abgekürzt<br />

und „libs“ ausgesprochen wird. Ein<br />

Pfund oder lib entspricht grob einem<br />

halben Kilogramm.<br />

Viele Begriffe in dieser Sportart<br />

stammen aus dem Englischen, denn<br />

England ist die Heimat des Bogensports.<br />

Bereits 1545 soll es dort eine<br />

entsprechende Schule für Sportschützen<br />

gegeben haben. Als Waffe<br />

genutzt werden Pfeil und Bogen natürlich<br />

schon viel länger –bereits in<br />

der Steinzeit, vor mindestens<br />

14 000 Jahren, erlegten Menschen<br />

damit Tiere. Und lange zogen Menschen<br />

mit Pfeil und Bogen auch in<br />

den Krieg, bis im 16. Jahrhundert<br />

dann Feuerwaffen aufkamen.<br />

DerTod und der Sport<br />

Bevor wir den ersten Pfeil aus unseremKöcher<br />

nehmen, kommt Trainer<br />

Tomgenau auf diesen Punkt zu sprechen.<br />

„Wir schießen nie auf lebende<br />

Ziele“, sagt er.„Wirzielen auf nichts,<br />

was menschenähnlich ist.“ Dass ich<br />

bei diesem Schnupperkurs eine<br />

Technik erlerne, mit der ich im<br />

schlimmsten Fall andere töten<br />

könnte, das hatte ich verdrängt. Ob<br />

das an meiner Sympathie für Robin<br />

Hood liegt, der mit Pfeil und Bogen<br />

für die Entrechteten kämpfte? Oder<br />

daran, dass mir die ebenso bewaffneten<br />

Indianer –allen voranWinnetou<br />

–immer lieber waren als die ballernden<br />

Cowboys? Mit therapeutisch-meditativem<br />

Bogenschießen,<br />

das zur Persönlichkeitsbildung oder<br />

bei der Psychotherapie eingesetzt<br />

wird, kann ich mich jedenfalls nicht<br />

rausreden. Klar ist aber auch, dass<br />

ein Schnupperkurs im Pistolenschießen<br />

nicht infrage gekommen<br />

wäre.<br />

Ichhänge noch in diesem Gedankenwirrwarr,<br />

als es auch schon ans<br />

Reinschnuppern: Wiedie<br />

„Turngemeinde in Berlin“<br />

bieten auch andere Bogensportvereine<br />

Schnupperkurse<br />

an –etwa der TSV Berlin-Wittenau<br />

oder der Bogensportclub<br />

Wannsee 1996.<br />

Schießen geht. Ich greife einen Pfeil<br />

aus dem Köcher, der vor mir am Boden<br />

steht, lege ihn auf die kleine<br />

Nase neben dem Bogengriff und<br />

drücke die Sehne in die „Nocke“ genannte<br />

Mulde am Pfeilende, bis sie<br />

einrastet. Jetzt könnte ich den Bogen<br />

spannen. „Schau dir den Pfeil mal<br />

genau an“, sagt Trainer Tom. „Wie<br />

war das mit den Federn?“ Stimmt, da<br />

war was. Eine der drei Federn am<br />

ALLER ANFANG<br />

Weitermachen: Anfängerkurse<br />

offerieren fast alle Vereine.<br />

Bei den Pankower<br />

Schaftspalternumfasst er<br />

sieben Einheiten vonjezwei<br />

Stunden und kostet<br />

100 Euro.<br />

Informieren: Aufder Internetseite<br />

des <strong>Berliner</strong> Bogensportverbands<br />

sind die wichtigsten<br />

Ansprechpartner und<br />

alle elf Vereine aufgelistet.<br />

Infos unter www.berlinerbogensportverband.de<br />

Ellenbogen hoch, Zughand untersKinn: Trainer TomMeyer mit der Autorin.<br />

Pfeilende hat eine andere Farbe, sie<br />

muss zu meinem Gesicht zeigen, hat<br />

der Trainer bei der Einführung erklärt.<br />

Es ist einfach viel, was man sich<br />

merken muss: hüftbreit hinstellen,<br />

aber nicht frontal zur Scheibe, sondernseitlich.<br />

Pfeil einlegen und„einnocken“.<br />

Ein Finger an der Sehne<br />

unter dem Pfeil, zwei darüber, Daumen<br />

und kleinen Finger einklappen.<br />

Dann den Arm mit dem Bogen strecken,<br />

in dieWaagerechte bringen, locker<br />

halten, nicht greifen. Kopf zur<br />

Scheibe drehen, Sehne ziehen, bis<br />

die Hand unterm Kinn ist. Zielen.<br />

Unddann ganz in Ruhe loslassen.<br />

Mein erster Schuss geht daneben,<br />

dabei ist die Zielfläche gerade mal<br />

zehn Meter entfernt. Aber die nächsten<br />

beiden Pfeile landen im schwarzenSchaumgummi.<br />

Erst alsalle ihre<br />

Pfeile verschossen haben, dürfen wir<br />

die Schießlinie passieren. Aus Sicherheitsgründen,<br />

erklärt Tom. An<br />

der Scheibe mahnt er zu besonderer<br />

Vorsicht: „Das gefährliche Ende des<br />

Pfeils ist das hintere“, sagt er, als wir<br />

die Pfeile aus der Matte ziehen.„Man<br />

sieht sie oft schlecht, schnell hat<br />

man sie im Gesicht.“<br />

InsGoldene getroffen<br />

Verletzen kann man sich auch an der<br />

Sehne. Damit die Finger beim Ziehen<br />

geschützt sind, gibt es sogenannte<br />

Tabs, eine Art zweigeteiltes<br />

Lederläppchen, das man sich wie einen<br />

Ring über den Mittelfinger<br />

streift. DerArm auf der anderen Seite<br />

bekommt eine Art Manschette. Sie<br />

soll die Haut vor der nach vorn<br />

schnellenden Sehne schützen. Trainer<br />

Tomzeigt uns eine Narbe an seinem<br />

Unterarm. „Wem das noch<br />

nicht passiertist,der ist kein Bogenschütze“,<br />

sagt der Mann, der Ende<br />

August mit seiner Mannschaft Deutscher<br />

Vizemeister geworden ist. Es<br />

ist nicht sein erster Wettkampf, davonzeugen<br />

die Abzeichen auf seiner<br />

Köchertasche an der Hüfte.<br />

In einer Pausezeigen uns die Trainer<br />

ihr Können, sicher landen ihre<br />

Pfeile im goldgelben Mittelpunkt der<br />

Scheiben. Der Profibogen mit Zieleinrichtung<br />

und weiterem Schnickschnack<br />

ist deutlich schwerer als unsere<br />

blanke Anfängerversion. Es fällt<br />

mir schwer, das Gerät der Fortgeschrittenen<br />

auch nur kurz in der<br />

Waagerechten zu halten.<br />

Aber vielleicht liegt das daran,<br />

dass meine Arme nach gut einer<br />

Stunde schon etwas müde sind.<br />

Schließlich bedeuten 16 lbs Zuggewicht,<br />

dass man bei jedem Spannen<br />

der Sehne acht Kilogramm bewegt<br />

und während des Zielens hält. Und<br />

das macht sich überraschend<br />

schnell bemerkbar. Der Trainer hat<br />

wohl doch rechtgehabt, als er sagte:<br />

„Ihr werdet morgen spüren, dass ihr<br />

Bogenschießen gewesen seid.“<br />

Zwei Stunden dauertder Schnupperkurs.<br />

Inder zweiten Runde kommen<br />

auf die Schaumstoffflächen<br />

Zielvorlagen mit den Ringen, zum<br />

Schluss soll jede drei Luftballons<br />

treffen. Es gelingt nicht auf Anhieb,<br />

aber es gelingt, ein Erfolgserlebnis.<br />

„Jeder, der es möchte, kann Bogenschießen<br />

erlernen. Man kann es<br />

bis ins hohe Alter machen“, wirbt<br />

TomMeyer für den Sport, mitdem er<br />

selbst vor fünf Jahren begonnen hat.<br />

Wernach dem Schnupperkurs ernsthaft<br />

interessiertist,macht mit einem<br />

Anfängerkurs in einem der 20 <strong>Berliner</strong><br />

Bogensportvereine weiter. Normalerweise<br />

–wenn es nicht so heiß ist<br />

wie an diesem Sonnabend –kämen<br />

bis zu zwanzig Interessenten zu einem<br />

solchen Schnupperkurs,sagt der<br />

Trainer. Besonders groß sei das Interesse,<br />

wenn die <strong>Berliner</strong> Bogenschützin<br />

Lisa Unruh mit Erfolgen Schlagzeilen<br />

macht. Oder wenn ein„Die Tribute<br />

von Panem“-Film anläuft. Oder<br />

eine Robin-Hood-Verfilmung.<br />

TIB 1848 e.V.,AbteilungBogensport,<br />

Columbiadamm 111,imNetzwww.tib-bogen.de<br />

Ausstattung<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Bögen<br />

Groß ist die Vielfalt bei den Bögen.<br />

Welche Art und welches<br />

Material einem liegt, weiß man erst<br />

mit der Zeit. Deshalb leihen sich<br />

Neulinge im Normalfall einen Bogen<br />

–etwa in einem Sportfachgeschäft.<br />

Die Leihgebühren werden dann oft<br />

beim Kauf verrechnet. Einneuer Bogen<br />

kostet mindestens 200 Euro,<br />

Profis geben auch schon mal vierstellige<br />

Summen aus.<br />

Manunterscheidet grob die traditionellen<br />

Recurvebögen (1), die etwa<br />

mannshohen Langbögen und die<br />

kürzeren, geschwungenen Reiterbögen<br />

(3), die allesamt ohne Zielhilfee<br />

auskommen. Derolympische Recurvebogen<br />

dagegen verfügt über ein<br />

Visier sowie über eine Artstangenartigen<br />

Vorbau, die Stabilisatoren.<br />

Noch komplexer ist der Compoundbogen<br />

(2), der auf dem sogenanntenn<br />

Flaschenzugprinzip basiert. (ost.)<br />

Pfeile<br />

Mehr als 300 Stundenkilometer<br />

schnell können Pfeile werden,<br />

wenn Profis sie aus Hightech-Bögen<br />

losschicken. EinProfi-Pfeil kostet bis<br />

zu 50 Euro, für Anfänger gibt es<br />

Exemplareabfünf Euro.<br />

Der Preisunterschied kommt unter<br />

anderem durch das Material. Früher<br />

gab es nur Pfeile aus Holz, heute<br />

ist die Auswahl etwas größer –die<br />

Schäfte sind nun auch aus Aluminium,<br />

Carbon oder Glasfiber. Pfeile<br />

unterscheiden sich zudem durch<br />

ihre Befiederung. Die Federn sind<br />

kein Schmuck, sie stabilisieren die<br />

Flugbahn. Im Mittelalter wurden<br />

hauptsächlich Gänsefedernverwendet,<br />

heutzutage sind Kunststofffedern<br />

am weitesten verbreitet. Am<br />

gängigsten sind Pfeile mit drei Federn.<br />

Sie sind zumeist gerade angebracht,<br />

es gibt aber auch welche mit<br />

spiralförmiger Befiederung. (ost.)<br />

Köcher &Co<br />

Ein Köcher für die Pfeile ist bei der<br />

Grundausstattung eines Bogenschützen<br />

unerlässlich, am gängigsten<br />

ist der Seitenköcher, der an der<br />

Hüfte getragen wird(ab zehn Euro).<br />

Weil es wehtun kann, wenn die<br />

Sehne beim Loslassen auf den Unterarm<br />

knallt, empfiehlt sich für Anfänger<br />

ein Armschutz (ebenfalls ab<br />

zehn Euro). Es gibt ihn in diversen<br />

Materialien und Längen. Dem<br />

Schutz der Finger vor Verletzungen<br />

durch die Sehne dienen sogenannten<br />

Tabs,die oft aus Leder sind.<br />

Einen Brustschutz (rund 20 Euro)<br />

tragen auch die Profis,egal ob Mann<br />

oder Frau. Allerdings dient das Textil<br />

nicht primär dem Schutz vorVerletzungen.<br />

Es sorgt vielmehr dafür,dass<br />

die Kleidung des Bogenschützen<br />

nicht mit der Sehne in Berührung<br />

kommt. Denn das könnte den<br />

Schussverlauf beeinträchtigen. (ost.)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 21 *<br />

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Lokalsport<br />

Viele Grüße aus Tokio<br />

WarumDirkLoewe beider Flying-Dutchman-Meisterschaft am Wannsee Nachrichten aus dem olympischen Segelrevier erhält<br />

VonKarin Bühler<br />

HartamWind, der am Freitagmorgen eher ein laues Lüftlein war: die Regatta-Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften in der Bootsklasse Flying-Dutchman THOMAS UHLEMANN (2<br />

Bevor Dirk Loewe amFreitagmorgen<br />

auf dem Anlegeplatz<br />

des <strong>Berliner</strong> Yacht-<br />

Clubs in seinen Multivan<br />

gestiegen ist, um seine Segelkleidung<br />

auszusuchen, hat er noch mal<br />

aufsWasser geschaut.„Es ist ein bisschen<br />

so, wie wenn eine Frau zur<br />

Party geht“, sagt er,„die Frage ist jedes<br />

Mal:Wasziehe ich denn an?“ Neopren,<br />

Ölzeug, Spraytop, Sonnenbrille<br />

ja oder nein?<br />

Aufdem Wannsee kräuselten sich<br />

die Wellen kaum merklich, weiter<br />

hinten, wo ein Schwanenpaar dahinglitt,<br />

wogten sie ein bisschen höher.Der<br />

Windsack am Steg zeigte an:<br />

Westwind drehend. Zwischen den<br />

grauen Wolken, aus denen eben<br />

noch Regentropfen gefallen waren,<br />

blitzten blaue Himmelsfetzen.<br />

Loewe schätzte den Wind auf nicht<br />

mal fünf Knoten. Er vermutete, der<br />

Regatta-Start würde wegen des<br />

lauen Lüftleins verschoben, aber der<br />

Wettkampfleiter entschied: Dieerste<br />

Wettfahrt für die 41 Teilnehmer der<br />

Internationalen Deutschen Meisterschaft<br />

im Flying-Dutchman startet<br />

pünktlich um elf.<br />

Loewe, 53, verschwand in seinem<br />

schwarzen Bus, die Fenster mit silberfarbigen<br />

Thermomatten blickdicht<br />

isoliert. Dort hatte der Segler<br />

vom Yachtclub Berlin-Grünau die<br />

Nacht verbracht, um sich am Morgen<br />

die Anfahrtaus Köpenick zu sparen.<br />

Auch in den Zelten im Ufergras<br />

und in den anderen Campingbussen<br />

begannen die Konkurrenten mit ihren<br />

Startvorbereitungen. Es sah ein<br />

bisschen nach Aufbruch im Ferienlager<br />

aus: Hier löffelte einer im Neoprenanzug<br />

Müsli aus der Kaffeetasse,<br />

ein anderer blies die Aufregung<br />

mit Zigarettenqualm aus der<br />

Lunge, dort erhoben sich Steuermänner<br />

und Vorschoter aus ihren<br />

Campingstühlen, um ihreSchiffe die<br />

„Hein Tüüt“ „Schneewittchen“ oder<br />

„lastONE“ hießen, mit dem Slipwagen<br />

Richtung Wasser zu ziehen.<br />

Loewe zog den kurzen Neopren<br />

unter der Schwimmweste an. Ersatzshirt<br />

und Windjacke stopfte er ins<br />

Schott seines Segelbootes, auf dessen<br />

Heck der Name„Quikie“ zu lesen<br />

war. Quikie? „Ja, ich habe mich da<br />

verschrieben, das C fehlt.“ Loewe<br />

grinste.<br />

In der nicht-olympischen Bootsklasse<br />

Flying-Dutchman, wo es vor<br />

allem auf die Technik und die Strategie<br />

im Wasser ankommt, muss an<br />

Land nicht alles perfekt sein, „das ist<br />

anders als im olympischen Segeln,<br />

wo alle auf Leistung getrimmt sind“,<br />

meint Loewe. Er weiß das aus eigener<br />

Erfahrung. Und erweiß das von<br />

seinen Kindern.<br />

Olympia in Tokio als Ziel<br />

„Segeln ist wie Schach auf dem Wasser“: DirkLoewe<br />

Seine Tochter Frederike,24, Pharmaziestudentin<br />

vom Verein Seglerhaus<br />

am Wannsee,steht als Steuerfrau der<br />

470er-Klasse im Perspektivkader des<br />

Deutschen Segler-Verbandes (DSV)<br />

und absolviertgerade vorder japanischen<br />

Küste im olympischen Segelrevier<br />

der Spiele 2020 eine Weltcup-<br />

Regatta. Im Maigewann sie mit ihrer<br />

<strong>Berliner</strong> Vorschoterin Anna Markfort<br />

die Silbermedaille bei der Europameisterschaft<br />

in Bulgarien; voriges<br />

Jahr siegten die beiden jungen<br />

Frauen, die sich die Olympiateilnahme<br />

in Tokio zum Ziel gesetzt haben,<br />

bei der Kieler Woche.<br />

Loewes Sohn Philipp, 20, ein<br />

Zahnmedizin-Student, der ebenso<br />

wie Frederike an den Segel-Bundesstützpunkt<br />

nach Kiel gezogen ist,<br />

wurde als Nachwuchskader-Athlet<br />

des DSV in der Bootsklasse Laser<br />

Standardvor wenigen Wochen in der<br />

polnischen Ostsee U21-Weltmeister.<br />

„Das macht einen schon ein bisschen<br />

stolz“, sagt Dirk Loewe.<br />

Eine Olympiateilnahme hat der<br />

Diplom-Ingenieur für Gebäudetechnik<br />

selbst zweimal knapp verpasst.<br />

Um sich 1992 für die Spiele in Barcelona<br />

zu qualifizieren, hätte er bei den<br />

Europameisterschaften als Einhandsegler<br />

im Finn-Dinghy den Titel gewinnen<br />

müssen. Er wurde damals<br />

aber Dritter. Das reichte nicht zur<br />

Nominierung. 1996 verpasste er die<br />

Spiele in Atlanta ähnlich knapp.<br />

„Jetzt versuche ich meine Erfahrungen<br />

vondamals an die Kinder weiterzugeben“,<br />

sagt Loewe. „Gewisse<br />

Sichtweisen, und die Einsicht, dass<br />

ich damals vielleicht hätte ein bisschen<br />

mehr investieren müssen.“<br />

Dirk Loewe ist im deutschen Regattasport<br />

ein prominenter Name.<br />

Einer,den man um die Jahrtausendwende<br />

als Seriensieger kannte. Am<br />

Ufer sagen sie,man sehe ihm die alte<br />

Grünauer Segelschule an. Wie erdie<br />

Manöver setzt, wie er Geschwindigkeit<br />

aufnimmt – alles so, wie der<br />

junge Mann, der damals aus Lindow<br />

an die KJS zum SC Berlin-Grünau delegiert<br />

wurde, es einst gelernt hat.<br />

1976 stellt der SCBG die gesamte Segelolympiamannschaft<br />

der DDR.<br />

„Segeln ist wie Schach auf dem<br />

Wasser“, findet Dirk Loewe. „Wie<br />

kann man sich am besten verhalten?<br />

Wo sind die Lücken im Feld? An welcher<br />

Position bekommt man den<br />

bestenWind?“ Undauch wenn er das<br />

Segeln inzwischen eher als Freizeitbeschäftigung<br />

denn als Leistungssport<br />

sieht, nur noch an fünf, sechs<br />

Regatten im Jahr teilnimmt, und er<br />

am Abend vor den deutschen Meisterschaften<br />

mit den anderen bis Mitternacht<br />

noch bei Fingerfood und<br />

Freibier auf der Terrasse des Bootshauses<br />

gestanden und geplaudert<br />

hat, sagt er:„Es isthier nicht nur Halligalli.<br />

Der Ehrgeiz ist nach wie vor<br />

da. Auf dem Wasser sind alle verbissen.<br />

Aber an Land kommen alle<br />

schnell wieder runter.“<br />

Mit seinem Vorschoter Sven Hermenau<br />

hat er sich bei den WettfahrenamWannsee,die<br />

noch bis Sonntag<br />

andauern, einen Platz unter den<br />

ersten sechs vorgenommen. „Zum<br />

Gewinnen wirdesbei meinem geringen<br />

Trainingsaufwand wohl nicht<br />

reichen“, glaubt Loewe. Nach den<br />

ersten drei Durchgängen am Freitag<br />

lag die Quikie auf Rang vier.<br />

Katastrophe für die Medien<br />

Loewes Tochter Frederike wird sich<br />

in Japan im Internet über den Zwischenstand<br />

informiert haben. Vor<br />

der Regatta schrieb sie ihrem Vater<br />

per Whatsapp von dem Taifun, der<br />

ordentlich Wind ins olympische Segelrevier<br />

von Tokio gebracht habe.<br />

Sie erzählte ihm von Temperaturen<br />

um die 30 Grad.<br />

Der Segelsport gibt Familie<br />

Loewe viel. Er fordert auch viel: an<br />

Zeit und an Geld. Denn wie in allen<br />

Randsportarten sind Sponsoren im<br />

Segeln rar. Dabei ließe sich die Disziplin<br />

doch gut vermarkten, findet Frederikes<br />

Vorschoterin Anna Markfort:<br />

„Wolkenkunde,Wetterkunde,Bootsgefühl<br />

–das kann man nicht herbeidopen“,<br />

hat sie der taz mal erzählt.<br />

Ein Boot kostet um die 20 000 Euro.<br />

Für eine Olympia-Kampagne<br />

bräuchte man aber drei. Dazu kommen<br />

die Reisekosten sowie Startkosten<br />

von bis zu 500 Euro. Die Olympiakader<br />

werden von ihrem Verein<br />

und vom Verband unterstützt, den<br />

Rest stemmen die Eltern. „Das ist<br />

schon eine Herausforderung“, sagt<br />

Dirk Loewe. Er selbst hat kürzlich bei<br />

der WM im IJsselmeer 400 Euro an<br />

Meldegeld bezahlt. Dieses Wochenende<br />

waren es 120 Euro.<br />

Ein Vermarktungsproblem der<br />

Sportart ist ihreWetterabhängigkeit.<br />

Ob und wann eine Regatta starten<br />

kann, entscheidet der Wind. „Beim<br />

Segeln weiß mannie so richtig, wann<br />

es losgeht“, sagt Loewe, „das ist für<br />

die Medien eine Katastrophe.“<br />

Hinzu kommt, dass die Wettfahrten<br />

vomUferaus schwierigmitzuverfolgen<br />

sind. Selbst imFernsehen fehlt<br />

oftder wirklicheÜberblick.<br />

Am Freitagmorgen istDirkLoewe<br />

mit der Quikie hinter der Insel<br />

Schwanenwerder verschwunden. Irgandwann<br />

hupte dasSchiff derWettkampfleiters<br />

von weit her das Startsignal.<br />

Der Hafenmeister sah zum<br />

Windsack hinüber, der nun ein bisschen<br />

kräftiger durchgepustet wurde.<br />

„Papa, viel Erfolg für die Deutsche“,<br />

hatte Frederike ihrem Vater zuvor<br />

aus Japangeschrieben.<br />

KarinBühler<br />

wünschtdenLoewesimmereine<br />

HandbreitWasseruntermKiel.<br />

UM DIE ECKE<br />

Oldies der Woche<br />

Vorspiel der Woche<br />

Namen der Woche<br />

Am10. August feierte der VfB Einheit<br />

zu Pankow seinen 125. Geburtstag.<br />

Der Verein mit seiner bewegten<br />

Geschichte gehört damit zu<br />

den ältesten Fußballvereinen in<br />

Deutschland. Er ist nur ein Jahr jünger<br />

als Hertha BSC. Ab 1951 gab es<br />

gleich zwei Ableger, die aus dem<br />

Stammverein hervorgingen.<br />

Da in Westberlin das sogenannte<br />

Vertragsspielersystem eingeführt<br />

wurde,kam es im Juli 1951 zur Gründung<br />

des VfB Pankow (Westberlin).<br />

In der DDR hieß der Verein ab der<br />

Saison 1951/52 erst einmal BSG Einheit<br />

Pankow – und stieg aus der<br />

Oberliga ab. Erst nach dem Fall der<br />

Mauer schlossen sich im Mai 1991<br />

beide Vereine wieder zusammen<br />

und firmieren seitdem unter dem<br />

Namen VfB Einheit zu Pankow.<br />

Nun treffen anlässlich des Vereins-Jubiläums<br />

Akteure aus Pankow,<br />

die seit Jahrzehnten dem Verein angehören<br />

und die Treue hielten, auf<br />

eine Auswahl von DDR-Oberligaspielern.<br />

Die meisten Fußballer, die<br />

in Pankowauflaufen werden, sind in<br />

der Altersklasse Ü60 und darüber.<br />

Mit dabei bei der Prominenz sind<br />

etwa Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner<br />

(100 Länderspiele für die DDR),<br />

Wolfgang „Paule“ Seguin, der mit<br />

dem 1. FC Magdeburg 1974 den Europapokal<br />

der Pokalsieger gewann,<br />

oder Lothar Kurbjuweit (66 Länderspiele),<br />

der mit Dörner 1976 Fußball-<br />

Olympiasieger in Montreal wurde.<br />

Man darf gespannt sein, wie lange<br />

die Kondition der prominenten Oldies<br />

und die der altgedienten PankowerKicker<br />

reicht. (mj.)<br />

Der Vorspiel-Cup ist, anders als<br />

der Name vermuten lassen<br />

könnte, das Hauptprogramm. Und<br />

Vorspiel-Cup unter dem Motto„Herz<br />

statt Hetze“ das Hauptanliegen des<br />

Fußballturniers. Esrichtet sich gegen<br />

Hass und Diskriminierung, ausgerichtet<br />

wird es von „Vorspiel –<br />

Sportverein für Schwule und Lesben<br />

Berlin“.<br />

Es ist ein Hobby-Turnier, andem<br />

zwölf Teams teilnehmen. Sie kommen<br />

unter anderem aus London,<br />

Prag, München, Hamburg, Stuttgart,<br />

Köln. „Filotimo“ heißt die eine<br />

Mannschaft, die sich mehrheitlich<br />

aus unbegleiteten, minderjährigen<br />

Geflüchteten aus Afghanistan zusammensetzt.<br />

Eine starkes Zeichen wollen die<br />

Veranstalter am Sonnabend setzen.<br />

Siesehen Rassismus und Homophobie<br />

als zwei Seiten einer und derselben<br />

Medaille.Sie wollen für ein weltoffenes,<br />

tolerantes und buntes Zusammenleben<br />

werben. Sie sehen im<br />

Fußball ein gutes Medium, im sportlicher<br />

Wettkampf, der engagiert,<br />

aber jederzeit fair ausgetragen wird.<br />

Gleich zu Beginn zwischen dem<br />

Team der Gastgeber gegen Filotimo,<br />

was im Griechischen zum einen für<br />

Gastfreundschaft, aber auch für<br />

Ehre, Stolz, Liebe und Verpflichtung<br />

steht.<br />

Durch die jüngsten Ereignisse in<br />

Chemnitz sehen sich die Organisatoren<br />

besonders motiviert. Und durch<br />

den Erfolg, den ihr Fußballturnier in<br />

der Vergangenheit bereits gehabt<br />

hat. Der Vorspiel-Cup geht nun<br />

schon in seine 13. Auflage. (BLZ)<br />

Viel zu selten kommen in der Rubrik<br />

„Um die Ecke“ die Namen<br />

von Vereinen zur Geltung. Wonach<br />

zum Beispiel klingt Nürtingen? Richtig,<br />

nach der zweiten Bundesliga der<br />

Frauen im Handball. Nürtingen tritt<br />

zufälligerweise am Sonnabend beim<br />

Team der Füchse Berlin an. Es handelt<br />

sich dabei um den Auftakt der<br />

Saison. DieFrage,warum Herrenberg<br />

in einer Frauen-Liga antritt, stellt<br />

sich für die <strong>Berliner</strong>innen erst am 7.<br />

Spieltag. Bei Waiblingen (15. Spieltag)<br />

liegt der Fall schon klarer, aber<br />

zurück zur Gegenwart.<br />

Den wohl schönsten Namen des<br />

<strong>Berliner</strong> Sportwochenendes verdanken<br />

wir der Tischtennis-Abteilung<br />

der Füchse, die sich in der dritten<br />

Liga Nord bei ihrem Saisondebüt vor<br />

einer Breitseite vorsehen muss, gastiert<br />

doch am Sonnabend ab 17 Uhr<br />

in der Grundschul-Sporthalle an der<br />

Baseler Straße 2-6 in Reinickendorf<br />

Torpedo Göttingen.<br />

Kommen wir zu den gemäßigten<br />

Rebellen aus Charlottenburg, die<br />

Berlin Rebels, die am Sonntag ab 15<br />

Uhr auf dem Platz des Mommsenstadions<br />

(Waldschulalle 34, 14055<br />

Berlin) aktiv sind. Zur Partie in der<br />

German Football League fallen die<br />

Hildesheim Invaders ihrem Namen<br />

getreu ein. Ob sie sich für diesen<br />

Nachmittag in Hildesheim Inventors<br />

umbenennen, ist allerdings nicht<br />

klar, doch müssen sich die Gäste<br />

schon etwas einfallen lassen als Tabellenvorletzter<br />

gegen den Dritten<br />

der Liga. Und nicht jeder Sportler,<br />

wer wüsste das besser als die <strong>Berliner</strong>,ist<br />

einFuchs. (BLZ)<br />

Fußball: Traditionsspiel VfB Einheit zu Pankow -DDR-Oberligaauswahl, Sonnabend, 14.30 Uhr.<br />

Paul-Zobel-Sportplatz, Hermann-Hesse-Straße 80; 13156 Berlin<br />

Fußball: Vorspiel-Cup „Herz statt Hetze“, Sonnabend, 10-17 Uhr,Martin-Wagner-Oberstufenzentrum,<br />

Gustav-Adolf-Straße 66, 13086 Berlin<br />

Handball: Zweite Bundesligader Frauen, Füchse Berlin -TGNürtingen, Sömmeringhalle, Sömmeringstraße<br />

29, 10589 Berlin.


22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Alles andere als eine Seifenoper<br />

Die Geschichte des Shaquem Griffin ist die eines Footballprofis ohne linke Hand. Bei den Seattle Seahawks wird nun die Geschichte zweier Brüder daraus<br />

VonMatti Lieske<br />

Fast jede Geschichte über<br />

Shaquem Griffin beginnt<br />

mit dem Küchenmesser.<br />

Dieses hielt er als Vierjähriger<br />

in der Hand, als ihn seine Mutter<br />

gerade noch daran hindern konnte,<br />

sich die Finger der linken Hand abzusäbeln,<br />

weil er die Schmerzen<br />

nicht mehr aushielt. Am nächsten<br />

Tagbrachte sie ihren Sohn ins Krankenhaus,<br />

und die Hand, die wegen<br />

eines Geburtsfehlers verkümmert<br />

war, wurde amputiert. Seitdem ist<br />

Shaquem bestrebt, alles mindestens<br />

genauso gut zu können wie sein 60<br />

Sekunden älterer Zwillingsbruder<br />

Shaquill, der mit zwei gesunden<br />

Händen geboren wurde. Seine<br />

Schuhe konnte er sich sogar früher<br />

zubinden, und einen Football kann<br />

er mit der rechten Hand und dem<br />

linken Stumpf ebenso fest halten wie<br />

Shaquill, fester als die meisten anderenFootballspieler<br />

ohnehin.<br />

Morgen werden die beiden Brüder<br />

am ersten Spieltag der National<br />

Football League (NFL) gemeinsam<br />

im Trikot der Seattle Seahawks bei<br />

den Denver Broncos antreten, Shaquill,<br />

der schon seit einem Jahr beim<br />

Team ist, als Cornerback, Neuling<br />

Shaquem, der erste NFL-Spieler mit<br />

nur einer Hand, als Linebacker.<br />

Seine Aufgabe ist es,Gegenspieler zu<br />

tacklen sowie Pässe abzufangen und<br />

den Ball dann möglichst weit nach<br />

vorn zu tragen. In der Saisonvorbereitung<br />

gelang ihm das meist ziemlich<br />

gut, dass er allerdings gleich in<br />

der Startformation steht, liegt daran,<br />

dass K.J. Wright, die Nummer eins<br />

auf seiner Position, nach einer Verletzung<br />

noch nicht einsatzfähig ist.<br />

Ganz wohl ist Chefcoach Pete<br />

Carroll nicht dabei, den 23-Jährigen<br />

sozusagen ins kalte Wasser zu werfen.<br />

„Es ist in mancher Hinsicht fast<br />

Hat die Fähigkeit, mit Dingen klarzukommen: Shaquem Griffin im Training der Seattle Seahawks.<br />

ein bisschen zu viel, aber ich denke,<br />

er wirddamit klarkommen.“<br />

Seine Fähigkeit, mit Dingen klarzukommen,<br />

hat Shaquem Griffin<br />

während seiner gesamten Sportkarrierebeweisen<br />

müssen.Während der<br />

hochtalentierte Bruder fast ohne<br />

Probleme den Sprung in die NFL<br />

schaffte, hatte Shaquem wegen seiner<br />

Behinderung immer mit Zweifeln,<br />

Vorbehalten und Widrigkeiten<br />

zu kämpfen. Klar war, dass die Zwillinge<br />

aus St. Petersburg in Florida<br />

nur gemeinsam an ein College gehen<br />

würden. Die University of Central<br />

Florida (UCF) in Orlando erklärte<br />

sich bereit, beiden ein Stipendium<br />

zu geben, doch bald dämmerte es<br />

Shaquem, dass sie ihn wohl nur ge-<br />

Haben sie denselben Friseur? Shaquill und Shaquem Griffin<br />

GETTY/PARR<br />

AP/WARREN<br />

nommen hatten, um seinen Bruder<br />

zu bekommen. Er bekam kaum<br />

Spielzeit bei den UCF Knights, was<br />

sich erst änderte, als ein neuer Trainerstab<br />

das Team übernahm. Plötzlich<br />

bekam auch Shaquem das Vertrauen,<br />

das er brauchte, der neue<br />

Coach der Linebacker versichert, er<br />

habe erst gar nicht bemerkt, dass der<br />

junge Mann nur eine Hand hatte.<br />

In seiner letzten Collegesaison<br />

führte Shaquem Griffin das Team zu<br />

einer 13:0-Siegesserie und wurde<br />

zum besten Defensivspieler des abschließenden<br />

Peach Bowl gewählt,<br />

den UFC gegen die AuburnTigers gewann.<br />

Dennoch war der Wegindie<br />

NFL kompliziert. Zum Scouting<br />

Combine,dem Vorspielen der Nachwuchstalente,<br />

wurde er erst im letzten<br />

Moment eingeladen, und beim<br />

Draft fiel er an den ersten beiden Tagen<br />

durch. Am dritten Tagwar er gar<br />

nicht mehr in die Halle gegangen, wo<br />

die Prozedur stattfand, und konnte<br />

es kaum glauben, als der Anruf der<br />

Seattle Seahawks kam, die ihn in der<br />

fünften Runde gewählt hatten.<br />

Coach Pete Carroll gibt gern zu,<br />

dass auch die inspirierende Geschichte<br />

des Spielers, der starke Eindruck,<br />

den er bei seinem Vorstellungsgespräch<br />

hinterlassen hatte,<br />

und die Anwesenheit des Bruders im<br />

Team eine Rolle beim Draft spielten.<br />

„Er war so expressiv und offen, als er<br />

seine Geschichte erzählte und erklärte,<br />

was ihm diese Chance bedeutet,<br />

dass er uns sehr bewegt hat. Er ist<br />

ein außerordentlicher junger Mann.“<br />

Aber natürlich ist die NFL keine<br />

romantische Soap Opera, die Seahawks<br />

hätten Griffin nicht genommen,<br />

wenn sie nicht von seinen<br />

sportlichen Fähigkeiten überzeugt<br />

wären, und schon gar nicht würden<br />

sie ihn in die Startformation stellen.<br />

Der 1,83 Meter große Zweizentnermann<br />

beeindruckt beim Bankdrücken,<br />

wo er das Gerät an der linken<br />

Hand mit einer Prothese fixiert, sein<br />

größter Trumpf ist aber seine Schnelligkeit.<br />

Beim 40-Meter-Sprint ist seine<br />

Zeit von4,38 Sekunden die schnellste,<br />

die seit zehn Jahren in der Liga für einen<br />

Linebacker gemessen wurde.<br />

Er weiß, dass sein Lebensweg<br />

viele Menschen bewegt, er selbst<br />

sieht das prosaischer.„Ichweiß, dass<br />

es für andere eine sentimentale Geschichte<br />

ist“, sagt er, „für Shaquem<br />

Griffin ist es das nicht.“ Wichtiger ist<br />

die Partie in Denver, für die sein erfahrener<br />

Nebenmann BobbyWagner<br />

einen guten Rat parat hat: „Es ist ein<br />

Match wie jedes andere, nur dass du<br />

gegen die Typen spielt, die du aus<br />

dem Fernsehen kennst.“<br />

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lieber mit einer passenden Frau<br />

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Eine Traumfrau brauche ich nicht,<br />

aber eine zum Träumen, nicht<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 23 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Fehler<br />

in<br />

Fülle<br />

Die Eisbären verlieren<br />

CHL-Spiel in Zug mit 1:6<br />

Die Eisbären haben ihr Versprechen<br />

nicht gehalten: Unter der<br />

Woche versicherten die EHC-Profis<br />

durchweg, dass sie in Zug disziplinierter<br />

auftreten als voreinerWoche.<br />

Nachdem zu viele Strafen beim Hinspiel<br />

für die 3:5-Auftaktniederlage in<br />

der CHL gesorgt hatten. Auch in der<br />

Schweiz handelten sich die Hauptstädter<br />

viel zu viele Strafzeiten ein.<br />

Diese bildeten die Grundlage für das<br />

desolate 1:6. Die K.o.-Phase ist nach<br />

der dritten Niederlage im dritten<br />

Spiel somit kaum noch zu erreichen.<br />

Begonnen hatte diese Partie noch<br />

hoffnungsvoll. Jonas Müller schoss<br />

die Eisbären in der 11. Minute zur<br />

Führung. Und die Eisbären wirkten<br />

zeitweise ähnlich druckvoll wie vor<br />

einer Woche.Doch dann begann die<br />

Strafenarie und das <strong>Berliner</strong> Unheil<br />

nahm seinen Lauf. Als Mark Cundari<br />

in der 15. Minute zum wiederholten<br />

Male verbannt wurde,folgte nur acht<br />

Sekunden später der Ausgleich.<br />

Im Mitteldrittel waren die <strong>Berliner</strong><br />

dann völlig von der Rolle. Nach<br />

einer guten halben Stunde,Jens Baxmann<br />

war sechs Sekunden von der<br />

Strafbank zurück, fiel die erstmalige<br />

Zuger Führung. Fünf Minuten vor<br />

der zweiten Pause war diese Partie<br />

gelaufen. Eine weitere Unterzahl<br />

und eklatante Defensivschwächen<br />

sorgten für das 1:4. Der Saisoneinstand<br />

von Torwart Marvin Cüpper<br />

hätte bitterer kaum sein können.<br />

In Abwesenheit von Marcel Noebels,der<br />

am Sonntag zum Trainingscamp<br />

der Boston Bruins fliegt, offenbarten<br />

sich eine Woche vor dem Ligastart<br />

gegen München noch viele<br />

Abstimmungsprobleme. Beispielhaft<br />

war das 1:5, als Müller beim Aufbau<br />

den Puck direkt in einen Zuger<br />

Schläger spielte (46.). Beim halben<br />

Dutzend (48.) konnte man dann<br />

nicht mehr recht von einer <strong>Berliner</strong><br />

Abwehr sprechen. (pae.)<br />

Eine<br />

fragwürdige<br />

Wahl<br />

Der Schwede Dahlin führt<br />

den Biathlon-Weltverband an<br />

Beim Neustart aus der Krise vertraut<br />

die Internationale Biathlon-Union<br />

(IBU) einem alten Bekannten:<br />

Olle Dahlin ist seit Freitag<br />

Präsident des Weltverbandes. Der<br />

Schwede setzte sich bei der Wahl in<br />

Porec, Kroatien, mit 39:12 Stimmen<br />

gegen die Lettin Baiba Broka durch<br />

und wird für zunächst vier Jahre die<br />

Nachfolge vonAnders Bessebergantreten.<br />

Der Norweger war das Gesicht<br />

des IBU-Skandals, trat imApril<br />

angesichts massiver Vorwürfe über<br />

Korruption und Dopingvertuschungen<br />

zurück –völlig unbelastet geht<br />

allerdings auch Dahlin seine Aufgabe<br />

nicht an. Er wird als Repräsentant<br />

der Besseberg-Äraeingestuft, er<br />

saß bereits vier Jahre lang im Vorstand<br />

des Verbandes. Die Wahl Dahlins<br />

fiel den meisten Delegierten<br />

wohl dennoch nicht schwer.Konkurrentin<br />

Broka wird mit schwerwiegenderen<br />

Vorwürfen konfrontiert.<br />

Der Juristin werden Kontakte zum<br />

kriminellen Milieu und eine nationalistische<br />

Gesinnung nachgesagt.<br />

Nötig geworden war die Erneuerung<br />

der IBU, weil gegen den Verband<br />

Ermittlungen wegen Dopingund<br />

Betrugsverdachts laufen. Top-<br />

Funktionäre sollen bis zu 300 000<br />

Dollar Schmiergeld und Geschenke<br />

aus Russland erhalten haben. DieErmittlungen<br />

richten sich neben Besseberg<br />

auch gegen die ehemalige<br />

Generalsekretärin Nicole Resch, die<br />

ihr Amt seither ruhen ließ. (sid)<br />

Echt und bunt<br />

Naomi Osaka steht für viele überraschend im US-Open-Finale, dabei ähnelt sie Gegnerin Serena Williams<br />

VonDoris Henkel, New York<br />

Manchmal sagt sie urkomische<br />

Dinge, ohne<br />

eine Miene zu verziehen,<br />

dann wieder<br />

fängt sie völlig unvermittelt zu kichernan,<br />

und man weiß nie,was als<br />

nächstes kommt. Ziemlich sicher<br />

steht hingegen fest, dass die Tenniswelt<br />

noch einiges von Naomi Osaka<br />

hören wird, die am Sonnabend im<br />

Finale der US Open gegen ihr Idol<br />

um den Titel spielen wird. Und sie<br />

hat eine Ahnung, wie es sich anfühlen<br />

könnte, imFinale der US Open<br />

gegen Serena Williams zu gewinnen,<br />

denn das hat sie schon geträumt.<br />

„Ich träume sicher nicht vomVerlieren“,<br />

erzählt sie.<br />

WerWilliams ist, muss man niemandem<br />

erklären. Obwohl sie von<br />

sich behauptet, ziemlich genau ein<br />

Jahr nach der Geburt ihrer Tochter<br />

Alexis Olympia im Moment nur bei<br />

50 oder 60 Prozent ihres Leistungsvermögens<br />

zu sein, ist das genug, um<br />

nach Wimbledon auch bei den US<br />

Open wieder im Finale zu landen.<br />

Beim Sieg gegen Anastasija Sevastova<br />

(6:3, 6:0) im Halbfinale wirkte<br />

sie so überlegen, dass man die Lettin<br />

auf der anderen Seite kaum wahrnahm.<br />

Williams sagt, sie habe nichts<br />

„Ich dachte, dass ich sterbe“<br />

Die weltbeste Bahnradsportlerin Kristina Vogel bleibt nach einem Trainingssturz querschnittsgelähmt<br />

Die schlimmsten Befürchtungen<br />

sind wahr geworden,<br />

die weltbeste Bahnradsportlerin<br />

Kristina<br />

Vogel ist querschnittsgelähmt. Gut<br />

zehn Wochen nach dem fürchterlichen<br />

Trainingsunfall auf der Betonbahn<br />

in Cottbus hat die 27-Jährige<br />

ihre Verletzung publik gemacht. „Es<br />

ist scheiße, das kann man nicht anders<br />

sagen. Egal, wie man es verpackt,<br />

ich kann nicht mehr laufen“,<br />

sagt die 27-Jährige im Interview des<br />

Nachrichtenmagazins DerSpiegel.<br />

Die zweimalige Olympiasiegerin<br />

und elfmalige Weltmeisterin hatte<br />

die folgenschwereVerletzung am 26.<br />

Juni erlitten. MitTempo 60 war sie in<br />

einen niederländischen Nachwuchsfahrer<br />

gerauscht. Schon auf<br />

der Bahn war ihr die Schwere der<br />

Verletzung bewusstgeworden, als sie<br />

in den Beinen nichts mehr gespürt<br />

habe. „Da war mir sofort klar, das<br />

war's. Jetzt bin ich querschnittgelähmt,<br />

das mit dem Laufen wird<br />

nichts mehr“, berichtet Vogel vonihrenersten<br />

Erinnerungen.<br />

Mehrfach im künstlichen Koma<br />

Bei Olympia in Rio de Janeiro gewann Kristina Vogel Gold im Sprint.<br />

Wasfolgte,waren mehrereOperationen<br />

im Unfall-Krankenhaus Berlin-<br />

Marzahn, dazu eine heftige Lungenentzündung,<br />

mehrfach wurde sie ins<br />

künstliche Koma versetzt. „Ich hatte<br />

Schmerzen, dafür gibt es keine<br />

Worte“, erinnert sich Vogel, deren<br />

Rückenmark abdem siebten Brustwirbel<br />

durchtrennt ist. „Auf den ersten<br />

Röntgenbildernsieht meine Wirbelsäule<br />

aus wie ein Ikea-Klapptisch“,<br />

sagt die Erfurterin gar scherzhaft.<br />

Aufgeben war aber keine<br />

Option für sie:„Ich dachte zwischendrin<br />

wirklich, dass ich sterbe. Aber<br />

ich habe mir gesagt: Ich darf hier<br />

jetzt nicht loslassen.“<br />

Dem deutschen Bahnradsport-<br />

Team wird Vogel fehlen −nicht nur<br />

als Ausnahmeathletin und Medaillengarantin,<br />

sondern auch als Stimmungskanone,<br />

die immer einen<br />

fröhlichen Spruch auf den Lippen<br />

hatte. Lockerheit, die ihr sogar nach<br />

dem schweren Schicksalsschlag<br />

nicht verloren gegangen ist. „Jetzt<br />

bin ich so weit, dass ich sagen kann:<br />

Hier bin ich, und mir geht es gut. Ich<br />

bin noch da und immer noch dieselbe<br />

verrückte Nudel“, sagt Vogel,<br />

die Motivation für andere sein<br />

möchte.„Egal, was das Schicksal für<br />

einen bereithält, das Leben geht weiter,<br />

inmeinem Fall nun auf vier Rollen<br />

statt auf zwei Rädern. Meine<br />

Arme sind jetzt halt auch meine<br />

Beine.“ Patrick Moster, der Sportdirektor<br />

des Bundes Deutscher Radfahrer,<br />

sagt: „Der Verband wird Kristina<br />

Vogel jede Hilfe zukommen lassen,<br />

die sie jetzt braucht.“<br />

Hat gelernt, geduldig zu sein: Naomi Osaka<br />

zu verlieren in diesem Finale gegen<br />

die 16 Jahre jüngere Herausforderin.<br />

Siesei ja erst am Anfang ihres Weges<br />

als junge Mutter.<br />

Nicht vomHimmel gefallen<br />

Obwohl es sich so anhören mag,<br />

Osaka ist nicht vom Himmel gefallen;<br />

sie gehörtzujenen Spielerinnen,<br />

die Williams beerben sollen. Und<br />

falls es dazu kommt, zöge die Freude<br />

darüber vermutlich um die ganze<br />

Welt, denn irgendwie ist die in Japan<br />

geborene, inNew York aufgewachsene<br />

und in Florida lebende Tochter<br />

eines Haitianers und einer Japanerin<br />

überall zu Hause. Dass sie so heißt<br />

DPA<br />

Ihr engster Kreis war bereits seit<br />

längerer Zeit eingeweiht, dazu gehörte<br />

auch MiriamWelte,mit derVogel<br />

2012 Gold im Teamsprint in London<br />

gewonnen hatte: „Wir hatten<br />

schon einige Wochen Zeit, die Diagnose<br />

zu verarbeiten und uns an den<br />

Gedanken, Kristina im Rollstuhl zu<br />

GETTY IMAGES<br />

wie die Stadt, in der sie zur Welt kam,<br />

und vom deutschen Coach Sascha<br />

Bajin trainiert wird, dessen Familie<br />

aus Serbien stammt und der in München<br />

aufgewachsen ist, macht die<br />

Sache noch bunter.Ersagt, es mache<br />

ihn glücklich, mit ihr zu arbeiten.<br />

„Sie ist wirklich ein ehrliches Mädchen“,<br />

sagt er.<br />

Vor ungefähr zehn Jahren beschloss<br />

Leonard Francois, seine<br />

Töchter Naomi und die 18 Monate<br />

ältere Schwester Mari sollten nicht<br />

für die USA, sondern für Japan Tennis<br />

spielen. In den USA, so dachte er,<br />

gebe es genügend Talente,und da sei<br />

es ziemlich schwer,Aufmerksamkeit<br />

sehen, zu gewöhnen. Das war extrem<br />

schwer“, sagte Welte. Sie habe<br />

aber den Eindruck, dass sie die Situation<br />

gut angenommen habe.<br />

Ihr Chemnitzer Erdgas-Team<br />

hatte nach dem Unfall eine Spendenaktion<br />

unter dem Motto #staystrongkristina<br />

ins Leben gerufen, bei<br />

der bereits rund 120 000 Euro zusammengekommen<br />

sind. Das Geld<br />

wirdihrer Familie −Vogel ist mit dem<br />

früheren Bahnrad-Europameister<br />

Michael Seidenbecher liiert − zur<br />

Verfügung gestellt.Vogel ist überwältigt<br />

von der Unterstützung: „Als ich<br />

dann aber verstanden habe, was da<br />

draußen passiert –der Hammer. Zu<br />

merken, wie wichtig man für die<br />

Leute ist, wie viel Anteil sie genommen<br />

haben.“ DasGeld könne sie gut<br />

gebrauchen, für ein Spezialauto<br />

etwa oder„einen geilen Rollstuhl mit<br />

Carbonfelgen“.<br />

Rückkehr nach Hause<br />

Es war nicht der erste schlimme Unfall<br />

fürVogel, bereits 2009 hatte sie einen<br />

schlimmen Trainingssturz. Der<br />

damals 18-Jährigen hatte ein Kleinbus<br />

die Vorfahrt genommen. Vogel<br />

flog mit Tempo 50 durch die Heckscheibe,lag<br />

zwei Tage im Koma, erlitt<br />

zahlreiche Brüche am Brustwirbel,<br />

an der Hand, am Arm, am Kiefer und<br />

verlor fast alle Zähne. Esfolgten unzählige<br />

Operationen und Reha-Maßnahmen.<br />

Noch heute sind die Narben<br />

in ihrem Gesicht zu sehen. „Eigentlich<br />

hätte ich da schon querschnittgelähmt<br />

sein müssen, denn<br />

mein fünfter Brustwirbel war gebrochen“,<br />

sagt Vogel rückblickend.<br />

Noch liegt sie weiter im Krankenhaus.Ihr<br />

Ziel ist es,bis Ende des Jahres<br />

wieder nach Hause zu kommen.<br />

Wasdanach kommt, ist noch völlig<br />

unklar.„Ichhatte mein ganzes Leben<br />

lang Fünfjahrespläne. Zum ersten<br />

Malhabe ich keinen“, sagt sie.Ihr Arbeitgeber,<br />

die Bundespolizei, habe<br />

ihr verschiedene Optionen aufgezeigt,<br />

was sie mit ihrer Lähmung<br />

noch leisten könne. „Streife laufen<br />

mit Waffe geht jetzt ja nicht mehr.“<br />

Ob der paralympische Sport eine<br />

Option ist, lässt Vogel derzeit noch<br />

offen. „Ich weiß nicht, ob ich jemals<br />

wieder in den Leistungssport will<br />

und, wenn ja, in welche Disziplin.“<br />

Sie müsse jetzt erst mal ihre Lähmung<br />

verstehen. „Ich weiß auch<br />

nicht, was ich später mal machen<br />

will“, sagt Vogel. (dpa)<br />

zu gewinnen. Japan hingegen hatte<br />

noch nie eine Spielerin, die ein<br />

Grand-Slam-Turnier gewann, und<br />

Francois hatte vonAnfang an Großes<br />

im Sinn. Ganz nach dem Beispiel von<br />

Richard Williams, der schon vor der<br />

Geburtseiner Töchter Venus und Serena<br />

beschlossen hatte, die beiden<br />

sollten die Welt des Tennis erobern.<br />

Mari spielt auf der Tour keine<br />

Rolle, Naomi wird, da sind sich alle<br />

Fachleute einig, auch größere Titel<br />

als jenen ersten in Indian Wells gewinnen.<br />

Und sie wird dafür sorgen,<br />

dass Tennis in Japan nicht nur bei<br />

den Olympischen Spielen 2020 in<br />

Tokio eine große Rolle spielen wird.<br />

Wenn KeiNishikoridaheim in Japan<br />

auftaucht, der vorvier Jahren bei den<br />

US Open im Finale spielte und diesmal<br />

im Halbfinale gegen Novak Djokovic<br />

landete (das Spiel fand in der<br />

Nacht zum Sonnabend statt), dann<br />

wirderwie ein Popstar belagert.<br />

Seit einem Dreivierteljahr sind<br />

Osaka und Bajin ein Team. Er bringt<br />

die Erfahrung aus acht Jahren im<br />

Team von Serena Williams mit.<br />

Osaka sagt, Bajin habe ihr Geduld im<br />

Spiel näher gebracht; sie versuche<br />

nicht mehr, bei jedem Schlag aufs<br />

Ganzezugehen. Undbei den Kämpfen,<br />

die sie mit sich selbst austrage,<br />

bringe er ein wenig Frieden.<br />

NACHRICHTEN<br />

Maradona übernimmt<br />

Trainerjob in Mexiko<br />

FUSSBALL. Diego Maradona tritt einen<br />

neuen Trainerjob in Mexiko an.<br />

Der57-Jährige übernimmt den<br />

Zweitligisten Dorados de Sinaloa.<br />

DerArgentinier soll bis zum Ende<br />

der laufenden Saison und die gesamte<br />

kommende Spielzeit bei den<br />

Dorados auf der Trainerbank sitzen,<br />

sagte Vereinspräsident Jorgealberto<br />

Hank Inzunza.<br />

Bundestrainer Becker<br />

wehrtsich gegen Vorwürfe<br />

REITEN. Bundestrainer Otto Becker<br />

wehrtsich gegen denVorwurf, einem<br />

gesperrten Springreiter Startplätze<br />

bei internationalen Turnieren besorgt<br />

zu haben. Er habe den Nachwuchsreiter<br />

nur bis zu dem Urteil<br />

der Disziplinarkommission im Juli<br />

2018 bei der Startplatzvergabe berücksichtigt,<br />

sagte Becker in einer<br />

Mitteilung der Deutschen Reiterlichen<br />

Vereinigung (FN). DerNachwuchssportler<br />

war in erster Instanz<br />

in einem Verfahren wegen des Vorwurfs<br />

sexualisierter Gewalt für 18<br />

Monate gesperrtworden. Zudem<br />

verlor er seine Kaderzugehörigkeit.<br />

„Nach dem Beschluss der Kommission<br />

hat der Reiter keinen Startplatz<br />

aus meinem Kontingent erhalten“,<br />

erklärte Becker:„Daswirdauch bis<br />

zum finalen Urteil durch das Große<br />

Schiedsgericht der FN so bleiben.“<br />

Eagles starten mit einem<br />

Sieg in die Saison<br />

AMERICAN FOOTBALL. Super-<br />

Bowl-Champion Philadelphia Eagles<br />

hat einen erfolgreichen Startindie<br />

neue Saison der US-Football-Profiliga<br />

NFL gefeiert. DerMeister setzte<br />

sich zum Auftakt mit 18:12 gegen die<br />

Atlanta Falcons durch. Matchwinner<br />

für die Eagles war Running Back Jay<br />

Ajayi mit zwei Touchdowns.<br />

ZAHLEN<br />

Eishockey<br />

CHL,3. Spieltag<br />

Gruppe D<br />

EV Zug -Eisbären 6:1<br />

1. EV Zug 315:6 9<br />

2. Kometa Brünn 311:8 6<br />

3. Neman Grodno 38:12 3<br />

4. Eisbären Berlin 36:14 0<br />

Fussball<br />

Nations League, 1. Spieltag<br />

Gruppe A1<br />

Deutschland -Frankreich 0:0<br />

Gruppe B1<br />

Tschechien -Ukraine 1:1 (1:1)<br />

Gruppe B4<br />

Wales -Irland 4:1 (3:0)<br />

Gruppe C3<br />

Slowenien -Bulgarien 1:2 (1:1)<br />

Norwegen -ZyperninOslo<br />

Gruppe D1<br />

Kasachstan -Georgien 0:2 (0:0)<br />

Lettland -Andorra 0:0<br />

Gruppe D4<br />

Armenien -Liechtenstein 2:1 (1:1)<br />

Gibraltar -Mazedonien 0:2 (0:2)<br />

Gruppe A3<br />

Italien -Polen<br />

Gruppe B2<br />

Türkei -Russland<br />

Gruppe C1<br />

Albanien -Israel 1:0 (0:0)<br />

Gruppe C4<br />

Litauen -Serbien 0:1 (0:1)<br />

Rumänien -Montenegro 0:0<br />

Gruppe D3<br />

Aserbaidschan -Kosovo 0:0<br />

Färöer -Malta 3:1 (2:1)<br />

Gruppe A2<br />

Schweiz -Island Sa., 20.45<br />

Gruppe A4<br />

England -Spanien Sa., 20.45<br />

Gruppe B3<br />

Nordirland -Bosnien-Herzegowina Sa., 15.00<br />

Gruppe C2<br />

Finnland -Ungarn Sa., 18.00<br />

Estland -Griechenland Sa., 20.45<br />

Gruppe D2<br />

Weißrussland -San Marino Sa., 18.00<br />

Luxemburg -Moldau Sa., 20.45


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 – S eite 24 *<br />

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Sport<br />

Null-Philosophie<br />

Mit einer Rückbesinnung auf elementare Tugenden versöhnt<br />

die deutsche Elf ihre verprellten Fans –fürs Erste<br />

VonFrank Hellmann,München<br />

Ausdruckstanz? Die Choreographie haben Antonio Rüdiger und der Franzose Benjamin Pavard ihren TrainernJoachim Löw und Didier Deschamps zu verdanken.<br />

DPA/HOPPE<br />

Dass in München demnächst<br />

das Oktoberfest<br />

startet, ist kaum zu übersehen.<br />

An Bahnhöfen<br />

und Straßenecken hängt bereits die<br />

Trachtenbekleidung für ein Volksfest,<br />

das die bayrische Landeshauptstadt<br />

alljährlich in den Ausnahmezustand<br />

versetzt. Nun ist nicht genau<br />

auszumachen, wie viel Vorfreude auf<br />

den demnächst beginnenden Frohsinn<br />

auf der Theresienwiese bis in<br />

die Arena in Fröttmaning geschwappt<br />

ist, aber die Feierlaune<br />

vonknapp 68 000 Tribünengästen ist<br />

denn mal verbürgt.<br />

Werzuvor geunkt hatte, für den<br />

Auftakt der Nations League gegen<br />

Frankreich gäbe es keinen schlechterenOrt<br />

als dieses vomFCBayernverwöhnte<br />

Stadion, der muss nach der<br />

Nullnummer zwischen dem entthronten<br />

und dem amtierenden<br />

Weltmeister festhalten: Selten hat<br />

die deutsche Nationalmannschaft in<br />

jüngerer Vergangenheit einen derartigen<br />

Rückhalt gespürt wie bei der<br />

bloßen Rückbesinnung auf die Elementartugenden<br />

gegen den eigentlich<br />

enteilten Nachbarn.<br />

Choreographie, Sprechgesänge,<br />

Klatschparaden und Ovationen, die<br />

sogar die Einwechslung des vor drei<br />

Monaten noch ausgepfiffenen Ilkay<br />

Gündogan begleiteten, bildete die<br />

Untermalung für eine vielleicht wegweisende<br />

Nullnummer. Gündogan<br />

meinte später: „Heute kann ich mit<br />

einem Lächeln nach Hause fahren.“<br />

Der Neustart unter Joachim Löw<br />

mit dem Einsatz von sieben WM-<br />

Versagern, die im russischen Kasan<br />

gegen Südkorea das erste Vorrunden-Aus<br />

der Geschichte zu verantworten<br />

hatten, glückte im Münchner<br />

Norden.„Mit dem Ergebnis und dem<br />

Spiel kann ich sehr gut leben“, konstatierte<br />

der Bundestrainer, der eine<br />

Mannschaft sah, „die verlorenen<br />

Kredit zurückgewonnen hat“. Mit<br />

der simplen Methode,defensiveStabilität<br />

als erste Bürgerpflicht eines<br />

deutschen Nationalspielers zu verordnen.<br />

„Das ist alles kein Hexenwerk<br />

im Fußball. Es gibt Grundtugenden,<br />

die immer da sein müssen.<br />

Die Null muss nicht immer stehen,<br />

aber das ist für jede Mannschaft der<br />

Welt tatsächlich die Grundvoraussetzung“,<br />

analysierte der bei der WM<br />

vergeblich mahnende Abwehrchef<br />

Mats Hummels.<br />

„Es war uns bewusst, dass die<br />

Mannschaft wieder eine andereEinstellung,<br />

ein anderes Gesicht, ein anderes<br />

Verhalten zeigen musste“, dozierte<br />

Löw, der Organisation über<br />

Originalität, Kampf über Kreativität<br />

stellte. War das wirklich der Ästhet,<br />

der da auf dem Podium im Pressekonferenzsaal<br />

mit den grauen<br />

Klappstühlen sprach? Der Verrat an<br />

seinen Grundsätzen war nach seiner<br />

Selbstanklage an selber Stelle zwar<br />

beinahe logisch, aber in dieser Stringenz<br />

bei einem 58-Jährigen dann<br />

doch ein Stück weit überraschend.<br />

Offenbar haben drei Trainingseinheiten<br />

und einige Unterredungen<br />

genügt, um der gegen den Ball aus-<br />

„Wir haben vor allem auf<br />

Kontervermeidung gespielt,<br />

damit wir nicht mit acht Mann angreifen<br />

und zwei alleine hinten lassen.“<br />

Thomas Müller über die taktische Maßgabe von Bundestrainer Joachim Löw<br />

für das Nations-League-Spiel gegen Weltmeister Frankreich<br />

gerichteten 4-5-1-Formation die<br />

moderne Lehre näherzubringen.<br />

„Wir haben vorallem auf Kontervermeidung<br />

gespielt“, erklärte der vor<br />

allem als Fleißarbeiter aufgefallene<br />

Thomas Müller,„damit wir nicht mit<br />

acht Mann angreifen und zwei alleine<br />

hinten lassen.“ Das Kardinalproblem<br />

bei der WM mit dem bekannt<br />

unschönen Ausgang. „Ein erster<br />

Schritt auf die Fußball-Nation<br />

zu“, sei das gewesen, meinte Müller<br />

noch, der ja zu jener Achse gehörte,<br />

der Löw aus gutem Grund vertraute.<br />

Ein fehlerloser Torwart Manuel<br />

Neuer, ein umsichtiger Abwehrchef<br />

Mats Hummels, ein aufmerksamer<br />

Nebenmann Jérôme Boateng, ein<br />

Ballverteiler Kroos und eine Allzweckwaffe<br />

Müller bilden immer<br />

noch Akteure besonderer Güte. „Es<br />

ist wichtig, solche Spieler in der<br />

Mannschaft zu haben, die mit ihrer<br />

Klasse dagegenhalten können“,<br />

lobte Löw.„Aber natürlich muss man<br />

nach und nach die Jungen forcieren.“<br />

Mutmaßlich dürfen sich nun<br />

im Freundschaftsspiel gegen Peru<br />

(Sonntag 20.45 Uhr/RTL) in der<br />

Arena in Sinsheim der Nachrücker<br />

Leroy Sané, der Lokalmatador Nico<br />

Schulz und der Hochbegabte KaiHavertz<br />

zeigen, den Löw schon mal als<br />

einen „der talentiertesten Spieler<br />

überhaupt“ heraushob.<br />

Sie nicht mit der Drucksituation<br />

gegen den Weltmeister in einem<br />

neuen Wettbewerbsformat zu konfrontieren<br />

war genauso richtig wie<br />

die Reminiszenz an die „Ochsen-Abwehr“<br />

der WM 2014. In Brasilien hatten<br />

Shkodran Mustafi und Benedikt<br />

Höwedes die Viererkette mit dem<br />

Bayern-Block Boateng und Hummels<br />

komplettiert, ehe Mustafis Verletzung<br />

im Achtelfinale gegen Algerien<br />

den Bundestrainer zu seinem<br />

Glück zwang, Philipp Lahm wieder<br />

aus dem defensiven Mittelfeld auf<br />

die angestammte Position des rechten<br />

Verteidigers zurückzubeordern.<br />

Diesmal ging die Löw-Rochade<br />

genau andersherum: Weil Joshua<br />

Kimmich als spielintelligente Absicherung<br />

im defensiven Mittelfeld<br />

benötigt wurde („war für mich schon<br />

ein Gedanke nach der WM, weil wir<br />

im taktischen Bereich Maßnahmen<br />

ergreifen mussten“) und Jonas Hectorsich<br />

nicht gut genug fühlte,rücktenMatthias<br />

Ginter und Antonio Rüdiger<br />

auf die Außenbahnen. Einzige<br />

Aufgaben: Den Laden hinten dicht<br />

halten. Dass deren Vorstöße über die<br />

Mittellinie teilweise so plump aussahen<br />

wie die Anmachversuche der<br />

meisten Oktoberfestbesucher, stand<br />

auf einem anderen Blatt. „Immer<br />

und dauerhaft wirddas nicht der Fall<br />

sein“, beruhigte Löw.Wohl wissend,<br />

dass das Publikum anderswo schon<br />

bald eine andereErwartungshaltung<br />

gegenüber seiner Mannschaft aufbringt.<br />

Frank Hellmann<br />

begleitet den Neustartder<br />

DFB-Elf mit Wohlwollen.<br />

Dass der Trainer einer Fußball-<br />

Nationalmannschaft, die erst<br />

vor wenigen Wochen bereits in der<br />

Vorrunde einer Weltmeisterschaft<br />

gescheitertist, nach einem 0:0 gegen<br />

den amtierenden Weltmeister zum<br />

Besten gibt, dass der amtierende<br />

Weltmeister mit dem Konterspiel<br />

nur eine„einzige große Stärke“ habe,<br />

aus dem Spiel heraus aber nicht so<br />

stark sei, ja, das gibt es wohl nur in<br />

Deutschland.<br />

Bei Joachim Löw, der nach dem<br />

Auftaktspiel in der Nations League<br />

gegen die Equipe Tricolore imFernsehinterview<br />

mit Kathrin Müller-Hohenstein<br />

und Oliver Kahn zudem<br />

noch die Überzeugung vertrat, dass<br />

sich die von ihm trainierte Fußball-<br />

Bundestrainer<br />

Haben wir Joachim Löw<br />

alle überschätzt?<br />

Markus Lotter<br />

erkennt vertraute Muster.<br />

Nationalmannschaft letztlich nur<br />

bei einem großen Turnier rehabilitieren<br />

könne. Wo doch jedem klar<br />

sein sollte, dass es in der Aufarbeitung<br />

des WM-Desasters nicht nur<br />

um sportlichen Erfolg, sonderneben<br />

auch um die Außendarstellung des<br />

DFB und damit gleichermaßen um<br />

die Außendarstellung der Nationalmannschaft<br />

geht. Joachim Löw<br />

brachte Sané aus Angst ins Spiel<br />

Mal abgesehen davon, dass das<br />

mit der Einschätzung der Franzosen<br />

wohl nicht ganz der Wahrheit entspricht,<br />

weil die Franzosen eben nur<br />

das machen, was letztlich auch zum<br />

Erfolg führtund aufgrund der Klasse<br />

der Defensivspieler bei Bedarf wohl<br />

auch eine technisch-taktisch anspruchsvolle<br />

Spieleröffnung hinbekommen<br />

würden, ist es einfach unvorstellbar,<br />

dass ein Nationaltrainer<br />

eines anderen Landes so eine Einschätzung<br />

auch in die Öffentlichkeit<br />

trägt. Im Gegenteil, wir würden es<br />

wohl als Affront verstehen, wenn Didier<br />

Deschamps, der Weltmeistertrainer,<br />

vor den Kameras über die<br />

Ideenlosigkeit des deutschen Spiels<br />

referieren würde.<br />

Dass Joachim Löw aus Angst vor<br />

einer Niederlage mal wieder aus vier<br />

Innenverteidigern eine Viererkette<br />

gebastelt hat, dass er Leroy Sané<br />

wohl weniger aus Überzeugung,<br />

denn aus Angst vor entsprechenden<br />

Kommentaren in der zweiten Hälfte<br />

ins Spiel gebracht hat, darüber<br />

sprach Joachim Löw natürlich nicht.<br />

Genauso wenig wie über das doch<br />

eher biedere Offensivspiel seiner<br />

Mannschaft, in der Thomas Müller<br />

und Marco Reus mit ihrem Auftritt<br />

den Verdacht erhärteten, dass sie<br />

dann doch keineWeltklasse mehr repräsentieren.<br />

Dass Löw ein paar unangenehme<br />

Wahrheiten nicht aussprechen<br />

wollte,ist durchaus nachvollziehbar,<br />

allerdings war da doch allzu viel wie<br />

immer. Vor allem er selbst, der bei<br />

der Aufarbeitung des Scheiterns ja in<br />

die Tiefe gehen wollte,dabei aber offensichtlich<br />

nicht allzu weit gekommen<br />

ist. Nun: Vielleicht haben wir<br />

ihn alle zuletzt einfach nur ein wenig<br />

überschätzt.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 – S eite 25<br />

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Feuilleton<br />

Scheiben über<br />

Bäume mit Judith<br />

Schalansky beim<br />

Literaturfestival<br />

Seite 26<br />

„Ein Tiefpunkt in der Zensurgeschichte“<br />

Claus Löser über die Schwarzen Listen von Hollywood Seite 28<br />

„Ständig wollen dir<br />

die Leute deine<br />

Religion ausreden“<br />

Die Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur<br />

über Ressentiments, über alltäglichen Rassismus und<br />

die Ignoranz gegenüber dem Reform-Islam<br />

Katajun Amirpur,fotografiertinKöln. Hörtsie den Satz, „Sie sprechen aber gut Deutsch“, liegt ihr immer ein „Danke. Sie auch!“ auf der Zunge.<br />

ARTON KRASNIQI<br />

Sie kennt die wissenschaftlichen<br />

und religiösen Hintergründe<br />

und beherrscht die<br />

Sprachen. Ein Gespräch mit<br />

Katajun Amirpur über den Islam,<br />

über Extremismus und über Ausgrenzung<br />

im Alltag kann dadurch sowohl<br />

in die Tiefe gehen als auch Beispiele<br />

enthalten, die für oberflächlich<br />

Informierte sofort verständlich<br />

sind. Und deshalb führt das Interview<br />

über ihreneuen Arbeitsschwerpunkte<br />

an die Kernpunkte der gesellschaftlichen<br />

Debatte.<br />

Frau Professor Amirpur, was verändertsich<br />

für Siemit dem Wechsel von<br />

Hamburg nach Köln?<br />

Ich bin froh, dass ich mich endlich<br />

wieder anderen Fragen widmen<br />

kann als dem „Islam in Deutschland“.<br />

Darum ging es in meiner<br />

Hamburger Zeit ständig.<br />

Warum sind Siedas Thema leid?<br />

Wegen der öffentlichen Rolle, in<br />

die ich dadurch gedrängt wurde,und<br />

auch wegen der unendlich vielen<br />

„Dialogveranstaltungen“, zu denen<br />

ich als Angehörige der Akademie der<br />

Weltreligionen sehr oft eingeladen<br />

wurde. Eine zunehmend frustrierende<br />

Erfahrung.<br />

Inwiefern?<br />

Weil ich mich am Ende regelmäßig<br />

in der gleichen misslichen Position<br />

wiederfand. Sie müssen sich<br />

vorstellen, ich halte einen Vortrag<br />

vonetwa einer Stunde,spreche über<br />

den Reform-Islam, mit dem ich mich<br />

überwiegend beschäftige, über Islam<br />

und Feminismus zum Beispiel,<br />

über Neuinterpretationen des Korans,<br />

pluralistische Textauslegung,<br />

Denker und Denkströmungen, die<br />

sich um die Vereinbarkeit von Islam<br />

und Moderne bemühen. Immer mit<br />

dem Tenor: Islam geht auch anders.<br />

Unddie Reaktion der Zuhörer,meist<br />

durchaus gebildete Leute, ist: „Ja,<br />

aber in Sure 2steht doch, tötet die<br />

Ungläubigen, wo immer ihr sie findet“.<br />

Oder:„In Sure 4heißt es doch,<br />

die Männer stehen über den Frauen.<br />

Was sagen Sie dazu?“ Da habe ich<br />

mich dann gefragt: Wofür habe ich<br />

denn jetzt über historisch-kritische<br />

Koranlektüre geredet, über islamischen<br />

Feminismus und über Theologinnen,<br />

die solche Stellen anders<br />

deuten? Auf die Dauer kam mir das<br />

alles komplett sinnlos vor. Ich hatte<br />

permanent das Gefühl: „Dubist hier<br />

falsch! Ständig wollen dir die Leute<br />

deine Religion ausreden!“<br />

Das klingt, als hielten Sie das Bemühen<br />

um Dialog für gescheitert.<br />

Nein. Ich weigere mich nur, mich<br />

weiterhin mit einer Generation auseinanderzusetzen,<br />

die so in ihren<br />

vorgestanzten Schablonen denkt<br />

und lebt, dass wirklich jedes Bemühen<br />

vergeblich ist. Ich setze auf die<br />

Jugend und hoffe, dass wir endlich<br />

aus diesem unendlich langweiligen<br />

„Islam-Diskurs“ herauskommen, in<br />

dem wir seit 20 Jahren um dieselben<br />

Fragen kreisen –ohne irgendeinen<br />

Fortschritt. In letzter Zeit fallen wir<br />

sogar zurück hinter die Standards,<br />

die wir glaubten erreicht zu haben.<br />

Worandenken Sie?<br />

Ich greife nur mal die Frage der<br />

Verschleierung heraus. Da ereifern<br />

sich manche Politiker jetzt wieder<br />

über die Burkaund erklären sie zum<br />

Integrationshemmnis schlechthin,<br />

was nun völlig lächerlich ist. Keiner<br />

kann die Zahl der Burkaträgerinnen<br />

in Deutschland genau angeben, aber<br />

sicher sind es nicht sehr viele.Schon<br />

deshalb ist das ein Scheingefecht.<br />

Auch Feministinnen wie Alice<br />

Schwarzer kaprizieren sich ständig<br />

darauf und dehnen die Debatte<br />

gleich auf das Kopftuch aus. Dabei<br />

würde ich sagen: Es ist mit Blick auf<br />

Frauenrechte und die Stellung der<br />

Frau in der islamischen Welt etwas<br />

eher Nachrangiges. Wir laden das<br />

Kopftuch ideologisch zu sehr auf.<br />

Wieso glauben Siedas?<br />

Wenn morgen in Iran die Kopftuch-Pflicht<br />

fiele, würde der Westen<br />

vermutlich jubeln und das für ein<br />

unglaubliches Signal des Fortschritts<br />

halten. Quatsch! Die Iranerinnen<br />

würden sagen:„Wir haben echt wichtigere<br />

Probleme: das Sorgerecht, das<br />

Scheidungsrecht, Reisefreiheit…Ihr<br />

habt keine Ahnung, worum es eigentlich<br />

geht.“ In Deutschland werden<br />

junge Musliminnen als „Kopftuchmädchen“<br />

vorgeführtund diffamiert.<br />

Das zeigt doch: Da geht es gar nicht<br />

um Frauenrechte,sonderndas ist Teil<br />

eines Rassismus-Diskurses.<br />

ZUR PERSON<br />

Katajun Amirpur, geboren 1971 in Köln, ist die Tochter eines iranischen Vaters und einer<br />

deutschen Mutter.Sie hat in Bonn Islamwissenschaft und Politologie, in Teheran schiitische<br />

Theologie studiertund zuerst an der FU in Berlin gelehrt. In ihrer Doktorarbeit und ihrer Habilitation<br />

befasste sie sich mit iranischen Reformtheologen. Nach einer Assistenzprofessur in Zürich<br />

wurde sie 2011 Professorin für Islamische Studien an der Universität Hamburg.Indiesem<br />

Jahr übernahm sie den Lehrstuhl für Islamwissenschaft an der Universität zu Köln.<br />

Ihr Buch „Reformislam. Der Kampf für Demokratie, Freiheit und Frauenrechte“ erschien soeben<br />

in aktualisierter AuflageimVerlag C. H. Beck, 256 Seiten, 16,95 Euro.<br />

Rassismus war das Reizwort inder<br />

Erklärung, die Mesut Özil zum Rückzug<br />

aus der Fußball-Nationalmannschaft<br />

gegeben hat. Hatte er recht?<br />

Özil hat einen empfindlichen<br />

Punkt getroffen. Seit wir in Deutschland<br />

nicht mehr auf„die Türken“ zeigen<br />

können, weil viele Türkischstämmige<br />

inzwischen eingebürgert<br />

sind und ihren deutschen Pass haben,<br />

ist es jetzt eben „der Muslim“,<br />

der anders ist. Und der kann nicht<br />

eingebürgert werden. Irgendeine<br />

Form von „Othering“, wie das auf<br />

Englisch heißt, müssen wir in<br />

Deutschland offenbar betreiben.<br />

Das Gefühl, nicht dazu gehören zu<br />

dürfen, würden alle, wirklich alle<br />

meine Studierenden aus eigener Erfahrung<br />

bestätigen. Einzig und allein<br />

aufgrund der banalen Tatsache,dass<br />

sie eine andere Religion haben. Das<br />

gilt selbst für Muslime, die nicht<br />

durch ihr Aussehen „muslimisch<br />

markiert“ sind, die Kinder deutschstämmiger<br />

Konvertiten zum Beispiel<br />

–blond, blauäugig, aber eben Muslime<br />

und damit auch als Deutsche<br />

draußen. Diese jungen Leuten sagen<br />

mir:„Wirbegreifen nicht,warum wir<br />

angegriffen werden, nur weil wir etwas<br />

anderes glauben.“<br />

Erwarten Sie eine Entwicklung zum<br />

Besseren?<br />

Ichdachte immer,essei eine gute<br />

Idee, dass der religiöse Analphabetismus<br />

aufhört, dem wir in Deutschland<br />

leider ausgesetzt sind. Diemuslimischen<br />

Kids haben überwiegend<br />

doch selber keine blasse Ahnung von<br />

ihrer Religion, weil schon ihreEltern<br />

die nicht hatten. Deshalb gehen sie<br />

ins Internet, werden bei Imam Google<br />

fündig, wo Leute wie PierreVogel<br />

vom „wahren Islam“ schwadronieren.<br />

Die Mechanismen, wie junge<br />

Muslime fundamentalistisch angefixt<br />

werden, liegen so offen zutage<br />

und sind leider so nachweisbar,dass<br />

es einen gruselt. DieSalafisten fluten<br />

das Internet nun einmal ganz anders<br />

als Reform-Muslime. Dem sollten<br />

wir mit solider religiöser Ausbildung<br />

begegnen. Unddahatte ich die Hoffnung,<br />

dass die Weichen insgesamt in<br />

eine gute Richtung gestellt seien.<br />

Die Integrationsforscherin Naika Foroutan<br />

nennt die Gesamtstimmungslage<br />

in Deutschland präfaschistisch.<br />

Holla, dieWaldfee!<br />

Stimmen Sieein in diesen Alarmruf?<br />

Wenn ich die Dinge schonungslos<br />

betrachte, muss ich sagen: Der Alltagsrassismus<br />

ist anscheinend so<br />

normal, dass er mir manchmal nicht<br />

einmal mehr auffällt.<br />

Wasmüsste Ihnen auffallen?<br />

„Sie sprechen aber gut Deutsch!“<br />

Was meinen Sie, wie oft ich diesen<br />

Satz immer noch höre. Mirliegt dann<br />

immer ein „Danke,Sie auch!“ auf der<br />

Zunge. Als unsereTochter in der katholischen<br />

Grundschule einen Lesewettbewerb<br />

gewann, hieß es: „Wir<br />

sind besonders stolz darauf, dass ein<br />

Kind aus einer Migrantenfamilie<br />

Platz eins belegt hat“. Hallo? Ich<br />

weiß: Das war ja nett gemeint. Aber<br />

diese „Migrantenfamilie“ lebt in der<br />

dritten Generation in Deutschland.<br />

Mein Gott, ja, das Kind hat dunkle<br />

Haareund heißt nicht so,wie man in<br />

Deutschland normalerweise so<br />

heißt. Aber wenn es einen Lesewettbewerb<br />

gewinnt, dann sollte es für<br />

die Schule etwas Stinknormales sein.<br />

Wir werden dazu beglückwünscht,<br />

dass wir nach 60, 70 Jahren in<br />

Deutschland doch tatsächlich in der<br />

Lage sind, unfallfrei zu sprechen und<br />

gerade Sätze zu schreiben. Wahnsinn!<br />

Dasmacht etwas mit einem.<br />

Jetzt haben Siesich aber in Rage geredet<br />

–eigentlich wollten Sie doch sagen,<br />

dass in Köln mit der neuen Stelle<br />

alles besser wird.<br />

Na ja, alles … Aber das Design<br />

meiner Professur betrachte ich als<br />

großen Gewinn: Islamwissenschaft<br />

mit dem Schwerpunkt persischsprachige<br />

Länder. Das ist natürlich<br />

in der Hauptsache Iran. Aber es gehören<br />

auch Afghanistan und Tadschikistan<br />

dazu. Unddann auch die<br />

schiitisch orientierten Länder der<br />

Region, sprich: Libanon, Irak, Bahrain.<br />

In meinem Fall könnte man das<br />

Ganzeschlicht Iranistik nennen.<br />

Und der Islam muss da –streng genommen<br />

–gar nicht vorkommen?<br />

Klassischerweise bezieht sich das<br />

Fach Islamwissenschaft, auch wenn<br />

es so heißt, nicht nur auf den Islam<br />

als Religion. Mankönnte ein gesamtes<br />

Curriculum ohne den Islam aufstellen.<br />

Unser Studiengang heißt<br />

denn auch mit Bedacht „Sprachen<br />

und Kulturen der islamischen Welt“.<br />

Damit ist dann ein geografisch-kultureller<br />

Raum gemeint?<br />

Ja,und deshalb kann ich zum Beispiel<br />

ein Seminar über religiöse Minderheiten<br />

in Iran anbieten, in dem<br />

dann Zoroastrier, Christen, Juden,<br />

Bahais undAngehörige anderer Religionsgemeinschaften<br />

Thema sind.<br />

Das soll aber nicht heißen, dass der<br />

Islam aus meiner Arbeit verbannt<br />

wäre. Wirhaben an der Unizum Beispiel<br />

eine weltweit einzigartige<br />

Schia-Bibliothek. Seit den 60er-Jahren<br />

wurde hier alles gesammelt, was<br />

mit dem Glauben und Leben der<br />

Schiiten zu tun hat. Die Handschriftensammlung<br />

enthält Exemplare,<br />

die man sonst nirgends findet, nicht<br />

einmal in Iran oder im Irak. Aber<br />

auch der Bestand der Sekundärliteratur<br />

ist fantastisch. Gerade die deutsche<br />

Islamwissenschaft hat den Islam<br />

traditionell sehr starkaus sunnitischer<br />

Perspektive betrachtet. Das<br />

hat mit den engen Kontakten zum<br />

früheren Osmanischen Reich zu tun,<br />

durch die man vornehmlich an die<br />

sunnitischen Quellen kam.Der schiitische<br />

Islam war und ist demgegenüber<br />

eher ein Blindfleck. Bei der<br />

breiten Öffentlichkeit stand der schiitische<br />

Islam seit der iranischen Revolution<br />

vielleicht sogar im Vordergrund.<br />

Aber was die Quellenforschung<br />

anbelangt, wird er immer<br />

noch stiefmütterlich behandelt.<br />

Deswegen würde ich den Schatz,<br />

den wir mit unserer Bibliothek haben,<br />

unseren Studierenden, aber<br />

auch der internationalen Forschung<br />

gern besser erschließen. Noch muss<br />

muss man in Karteikästen blättern.<br />

Dasist natürlich keine Option, wenn<br />

man Wissenschaftler aus aller Welt<br />

interessieren will. Ein digitaler Katalog<br />

ist nun im Entstehen begriffen.<br />

DasGespräch führte Joachim Frank.


26 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Feuilleton<br />

LITERATURFESTIVAL<br />

Beschreiben,<br />

nicht<br />

benutzen<br />

VonSabine Rohlf<br />

Seit Henry David Thoreaus „Walden“<br />

in jeder Buchhandung liegt,<br />

daneben Förster Wohllebens Dauerbestseller<br />

„Das geheime Leben der<br />

Bäume“ zweifelt niemand, dass das<br />

Schreiben über Natur ein wichtiges<br />

Thema ist. Und inZeiten des Artensterbens<br />

und drohenden Klimakollapses<br />

sowieso nicht.<br />

Wie aber kann, wie sollte so ein<br />

Schreiben aussehen? Genau darum<br />

ging es bei der Eröffnungsveranstaltung<br />

der „Special“-Reihe „Nature<br />

Writing“ des Literaturfestivals am<br />

Donnerstagabend.<br />

Marion Poschmann begann mit<br />

einem Gedicht über Braunkohletagebau<br />

in Nordrhein-Westfalen, ein<br />

leises, filigranes, topaktuelles Stück<br />

Poesie. Poschmann wurde zu ihrer<br />

eigenen Überraschung, wie sie dann<br />

erzählte, 2017 mit dem allerersten je<br />

vergebenen Natur-Writing-Preis geehrt.<br />

Neben ihr saß Judith Schalansky,<br />

Teil der dafür zuständigen<br />

Jury, außerdem Herausgeberin der<br />

„Naturkunden“-Reihe bei Matthes &<br />

Seitz und selbst preisgekrönte<br />

Schriftstellerin. Sie las aus Wilhelm<br />

Lehmanns „Bukolischem Tagebuch“<br />

aus dem Jahr 1928, einem spröden<br />

Text voller Vögel, die wir allenfalls<br />

noch dem Namen nach kennen.<br />

Die Literaturwissenschaftlerin<br />

Susanne Scharnowski<br />

erklärte<br />

schließlich, dass<br />

„NatureWriting“ in<br />

England und den<br />

USA eine traditionsreiche<br />

literarische<br />

Gattung ist:<br />

Während Deutsche<br />

meist pathetisch wurden und werden,<br />

sobald sie ein paar Bäume sehen,<br />

notiertein Brite schon mal jahrelang<br />

geduldig, was er auf einer<br />

Wiese sieht und hört, und macht<br />

daraus ein Buch. Undzwar eins, das<br />

sich nicht um die vermeintliche Kluft<br />

zwischen subjektiver Beobachtung<br />

und Naturwissenschaft schert.<br />

Man konnte an dem Abend also<br />

einiges lernen und erlebte außerdem<br />

drei Frauen, die so gut gelaunt und<br />

ernsthaft über die Poesie von Verkehrsinseln,<br />

über Romantik, ästhetsche<br />

Traditionen, Naturzerstörung,<br />

Landlustmagazine und Erderwärmung<br />

diskutierten, dass der Moderatorin<br />

Claudia Kramatschek wenig<br />

zu tun blieb. Esging ihnen allen um<br />

ein Schreiben, das Landschaften,<br />

Tiere und Pflanzen nicht zum Spiegel<br />

eigener Befindlichkeiten oder<br />

Sehnsüchte macht, sondern umihrer<br />

selbst willen beschreibt und<br />

schützt. Wir sollten aufhören, Natur<br />

zu benutzen, auch in der Literatur,<br />

sagte Judith Schalansky. Damit wir<br />

nicht eines Tages feststellen müssen,<br />

„das war schon das Paradies,wir haben<br />

es nur nicht bemerkt“.<br />

Präsentation desdeutschenPreises für Nature<br />

Writing im Rahmen des Literaturfestivals,<br />

Sa, 19 Uhr,mit Sabine Scho und Christian<br />

Lehnert,Buchhändlerkeller,Carmerstr.1<br />

TOP 10<br />

Donnerstag,6.September<br />

1 Fußball Dtl.-Frkr. ZDF 11,05 39 %<br />

2 heute-journal ZDF 9,66 33 %<br />

3 ZDF Sportextra ZDF 6,83 28 %<br />

4 Tagesschau ARD 4,48 17 %<br />

5 Wolfsland ARD 4,29 15 %<br />

6 heute ZDF 3,87 19 %<br />

7 SokoStuttgart ZDF 3,17 19 %<br />

8 Notruf Hafenkante ZDF 3,12 13 %<br />

9 RTL aktuell RTL 2,92 15 %<br />

10 GZSZ RTL 2,77 11 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />

Fritz Junghanss, Charlottenburg,geb.1900, kaufmännische<br />

Lehre, Vertreter,NSDAP-Beitritt 1930: In<br />

zwar bürgerlichem, aber lieblosem Elternhaus aufgewachsen,<br />

sieht er sich früh veranlasst, sich „charakterlich<br />

selbst zu bilden“. Zunächst von einem kommunistischen<br />

Mentor angezogen und von „krassem Materialismus“<br />

abgestoßen, überzeugt eine Massenveranstaltung<br />

mit Goebbels 1929 den Arbeitslosen vom<br />

Nationalsozialismus: „Ich fand, wasich so langegesucht<br />

hatte! Gerechtigkeit und Fortentwicklung“ –<br />

sozialistische Forderungen für den Arbeiter und Aufartung<br />

der Rasse. Begeistertmeint er:„Diese Idee<br />

wird einmal die Weltanschauung auch der anderen<br />

reinrassigen Völker der Erde.“ Dann werde ein „aufrichtigerer<br />

Frieden sein in der Welt“. Die Rassen der<br />

Erde vergleicht er mit Blumen in einem Garten, jede in<br />

ihrer Artschön, und –soweit nicht giftig –zum Leben<br />

berechtigt.“ Wenn der Planet zu eng werde, werde<br />

sich die am besten befähigte Rasse durchsetzen.<br />

Machtergreifung, Wendepunkt:<br />

Am 30. Januar<br />

1933 kam, was<br />

die frühen Anhänger<br />

des Nationalsozialismus herbeigesehnt<br />

und auch herbeigekämpft hatten.<br />

Adolf Hitler musste die Macht<br />

dann gar nicht mehr ergreifen, er bekam<br />

sie ausgehändigt. Reichspräsident<br />

Paul vonHindenburgernannte<br />

ihn zum Reichskanzler. Es begann<br />

eine Phase der aktiven Machtkonsolidierung,<br />

die massiv Schwung bekam,<br />

als die Nationalsozialistische<br />

Deutsche Arbeiterpartei bei der<br />

Reichstagswahl am 5. März1933 mit<br />

klarem Abstand stärkste Partei<br />

wurde. Wir Heutigen wissen, was<br />

folgte: ein diktatorischer und doch<br />

über lange Zeit vomVolk getragener<br />

Führerstaat, konsequente Politik zugunsten<br />

der „arischen“ Volksgenossinnen<br />

und Volksgenossen, ein<br />

Raub- und Rassenkrieg gegen die<br />

halbe Welt und schließlich der Holocaust.<br />

Davonwussten die Menschen<br />

in den Jahren 1933/34 nichts.<br />

In jenen Jahren fragte sich der Soziologe<br />

Theodore Abel (1896–1988)<br />

vonder Columbia University in New<br />

York, wie es zum nationalsozialistischen<br />

Umbruch, zum Durchmarsch<br />

Hitlers hatte kommen können.<br />

Warum wurden so viele Deutsche<br />

Nazis? Waren sie verblendet, verführt?<br />

Um der Wahrheit nahe zu<br />

kommen, ersann er ein Preisausschreiben<br />

zum Thema „Warum ich<br />

Nazi wurde“.„Preise imWert von400<br />

Mark für die beste persönliche Lebensgeschichte<br />

eines Anhängers der<br />

Hitler-Bewegung“, so lockte er in seinem<br />

Aufruf, den er im Juni 1934 mit<br />

Hilfe des Propagandaministeriums<br />

in Nazi-Publikationen platzierte.<br />

Wichtigstes Kriterium: Die Teilnehmer<br />

sollten vor dem 1. Januar 1933<br />

der NSDAP beigetreten sein oder mit<br />

der Bewegung sympathisiert haben.<br />

Familienleben, wirtschaftliche Bedingungen,<br />

Erfahrungen, Gedanken,<br />

Gefühle –das sollte aufgeschrieben<br />

werden und zwar in aller Offenheit.<br />

Formalien spielten keine Rolle.<br />

Unddie Alten Kämpfer, die meist<br />

recht jung waren, schrieben. 683<br />

Texte gingen ein, 581 sind erhalten,<br />

darunter 36 von Frauen. Ein dokumentarischer<br />

Schatz, der bis heute<br />

ungehoben blieb.Professor Abel selber<br />

scheiterte an der Komplexität<br />

des Materials. Ähnlich ging es dem<br />

deutsch-amerikanischen Politologen<br />

Peter H. Merkl, der sich in den<br />

1960ern fünf Jahre lang mühte, bis<br />

das Geld versiegte.Deutsche historische<br />

Einrichtungen, wie das Institut<br />

für Zeitgeschichte in München, die<br />

das Potenzial gehabt hätten, sich mit<br />

dieser einzigartigen Quelle zu befassen<br />

und wussten, dass das Material<br />

in amerikanischen Archiven lag,<br />

blieben uninteressiert. Schon die<br />

erste Lektüre macht dessen Brisanz<br />

„Inflation, Deflation,<br />

dauernde Auspressung<br />

der Gewerbetreibenden<br />

als Steuerzahler.<br />

Man nahm mir die<br />

letzte Substanz.“<br />

Herrmann Müller,<br />

Spandau,<br />

Klempner, Handwerker, Arbeitsloser<br />

klar: Da schreiben lauter Jedermanns,normale<br />

Leute,keine Außerirdischen,<br />

und sie äußern Vorstellungen,<br />

die auch heute politisch vertreten<br />

werden –vor allem, wenn es<br />

um das Soziale geht.<br />

Wie sooft in der deutschen Geschichtsschreibung<br />

zu den Themen<br />

Nationalsozialismus und Holocaust<br />

hat es nun ein Randständiger unternommen,<br />

Wichtiges, hier die Abel-<br />

Sammlung, der Öffentlichkeit vorzulegen<br />

und Lesehilfen zu geben. Wieland<br />

Giebel, Autor und Verleger,<br />

Gründer des Vereins Historiale, der<br />

im Berlin Story Bunker die Dokumentation„Hitler<br />

–wie konnte es geschehen“<br />

mitbetreibt, hat –mit Hilfe<br />

amerikanischer Praktikanten und<br />

privat finanziert–die Dokumente in<br />

den Archiven zusammengesucht.<br />

Sein am 11. September erscheinendes<br />

Buch enthält 85Biogramme als<br />

Faksimile,also knapp 15 Prozent der<br />

erhaltenen. 180 Texte lieferten <strong>Berliner</strong>innen<br />

und <strong>Berliner</strong> insgesamt ab;<br />

sechs werden hier vorgestellt.<br />

DieAuthentizität der Botschaften<br />

macht durchaus Eindruck: individuell,<br />

fast völlig frei vonFloskeln. Sieeröffnen<br />

Blicke auf die Verfasser und<br />

lassen sichtbar werden, wie und aus<br />

welchen Motiven diese –freiwillig,<br />

oft nach langer Suche und weil sie es<br />

wollten –zuden Nazi-Ideen fanden.<br />

Gustav Heinsch, Arbeiter aus Berlin<br />

Westend, schrieb: „Wer sich in der<br />

Kampfzeit zum Nationalsozialismus<br />

bekannte, hatte damals allein schon<br />

eine Große Tatvollbracht. Fast alle<br />

waren wir ja damals verfemt, selbst in<br />

der eigenen Familie prallten die Gegensätze<br />

aufeinander.“ Washatte die<br />

Schreiber in diesen Kampf getrieben?<br />

Fritz Junghanss aus Charlottenburg<br />

war der heißen Mischung von<br />

Nationalismus und Sozialismus verfallen,<br />

die (bis heute) große Anziehungskraft<br />

entfaltet und in den Texten<br />

auf vielfache Weise variiert wird:<br />

„Gerechtigkeit in den sozialistischen<br />

Forderungen des Programms, Gerechtigkeit<br />

dem Arbeiter gegenüber,<br />

Hedwig Eggert, Steglitz, geb. 1898, Arbeiterin,<br />

Kleinstselbstständige, NSDAP seit 1928: Aus ärmsten<br />

Verhältnissen stammend, arbeitet sie umgehend<br />

nach derVolksschule. Mit beeindruckender Zähigkeit<br />

arbeitet sie sich Stellung um Stellung bis zur Selbstständigkeit<br />

voran –obwohl „die Zeit der Inflation<br />

kam, es immer unruhiger wurde und immer mehr<br />

bergab ging“.Als Hitler 1924 nach seinem Putschversuch<br />

wegenHochverrats in München vor Gericht<br />

stand, fing ihre „Verehrung für unseren geliebten<br />

Führer“ an, weil dieser „alle Verantwortung auf sich<br />

allein nahm“. Mit Freude besuchte sie Massenversammlungen,<br />

auch wenn das manchmal gefährlich<br />

war, „denn die rote Meute der verhetzten Kommunisten<br />

lieferte uns immer eine Saalschlacht“. Die Gewalt<br />

zog sie an wie Boxkämpfe, und sie bewunderte „so<br />

manchen tapferen SA-Mann“, der verwundet wurde.<br />

Ihr Bekenntnis, eingereicht in sauberster Handschrift,<br />

ausführlich im Text.<br />

dessen Verbitterung ich verstand.<br />

Fortentwicklung in der Erweckung<br />

der natürlichen Kräfte, inder Forderung<br />

des Persönlichkeitsprinzips.“<br />

Dazu die „höhere Rasse“. Diese Idee<br />

werde„unser ganzes Volk einen“, so<br />

Junghanss’Hoffnung. Darum: „Nach<br />

den Sternen greifen und nicht den<br />

Boden unter den Füßen verlieren.“<br />

(Näheres zu seiner Sicht wie der folgenden<br />

beiden Biogramme oben im<br />

Personenkästchen.)<br />

Gustav Heinsch begeisterte die<br />

Idee, den Klassen- und Standesdünkel<br />

mit Hilfe des Nationalsozialismus<br />

zu überwinden. Der fünfte Sohn eines<br />

Gutsgärtners wuchs in extremer<br />

Armut auf, obwohl Vater wie Mutter<br />

schwer arbeiteten. Alle jüngeren Geschwister<br />

starben. Bald fragte er sich:<br />

„Warum gab es für die höhereGesellschaftsschicht<br />

so viele Vorrechte?<br />

Warum behandelte man den Arbeiter<br />

oder Untergebenen so von oben<br />

herab?“ Wo doch Rittmeister und<br />

Knecht „blutsmäßig zusammengehören“.<br />

Erst arbeitete er in einem Papierwerk,<br />

mit 17 wurde er Diener, später<br />

Akkordarbeiter in einer Fabrik. Er litt,<br />

wenn ihn jemand Standesunterschiede<br />

krass spüren ließ, und wurde<br />

so zum „Feind der höheren Gesellschaftsschicht“.<br />

Im Schützengraben,<br />

so seine Erfahrung als Soldat, „gab es<br />

keine Unterschiede“, nur herrliche<br />

Kameradschaft. Die Heimkehr aus<br />

dem Krieg empfand er als Desaster:<br />

Man hätte doch siegen können, aber<br />

in der Heimat waren überall Verräter.<br />

Das Revolutionschaos erschütterte<br />

ihn. Er suchte nach einem Platz in der<br />

Gesellschaft, ging in politische Versammlungen,<br />

hörte Juden „frech von<br />

Hindenburgund Ludendorfund den<br />

zwei Millionen Totenreden“ und entdeckte<br />

eine „Gefährlichkeit der jüdischen<br />

Intelligenz“. Weil diese die<br />

Presse beherrsche, sei der „ehrliche<br />

deutsche Handarbeiter“ deren üblen<br />

Einfluss auf die öffentliche Meinung<br />

unterworfen. So wurde Heinsch„zum<br />

größten Judengegner“.<br />

Auf der Suche nach einer Partei,<br />

die das Sozialistische und das Rassische<br />

zusammenführte, stieß der<br />

kleine Mann schließlich auf Hitler,<br />

der in München eine Bewegung<br />

führte, „die hauptsächlich sozialistisch<br />

sein sollte“. Im Januar 1926<br />

machte er die erste Bekanntschaft<br />

mit Nazis: „So hatte ich mir die<br />

wahre Volksgemeinschaft immer<br />

vorgestellt“, schrieb er begeistert. Er<br />

fand „Disziplin, offene und freie Gesichter,<br />

einen Hauswart (!!!) als Ortsgruppenleiter,<br />

weder Neid noch<br />

Missgunst“; er gewann einen Akademiker<br />

als „wirklichen Freund und<br />

Kameraden“. Während „im Volk, außerhalb<br />

unserer Reihen Standesdünkel<br />

und Klassenhass größer wurden“,<br />

war „der Standesdünkel bei<br />

uns in der Partei restlos ausge-<br />

GustavHeinsch, Westend, geb. 1890, Arbeiter,Fronteinsatz,<br />

Diener,NSDAP-Beitritt 1931: Als Kind<br />

träumte er davon, sich „endlich Bücher kaufen zu<br />

können“, Geld dafür hatte er erst, als er nach der<br />

Schule in einer Papierfabrik arbeitete. Dorterkannte<br />

er:„Der Standesdünkel und der Klassenkampf ließ<br />

die in allen Lagernbefindlichen Menschen, die guten<br />

Willens waren, nicht zusammenfinden.“ Ihn stieß ab,<br />

wie „die Jagd nach Besitz und sonstigen materiellen<br />

Dingen auch den letzten Menschen ergriff“. Die<br />

Deutsch-Völkischen Freiheitspartei gefiel ihm wegen<br />

des straffen Antisemitismus, sie schien Antwortauf<br />

seine Fragen zu bieten: „Ich hatte inzwischen erfasst,<br />

warumwir national sein mussten, wusste nicht recht,<br />

das mit meinem sozialistischen Empfinden in Einklang<br />

zu bringen.“ Dann las er von einer Bewegung in<br />

München, „die hauptsächlich sozialistisch sein<br />

sollte.“ Bei Hitler fand er,was er suchte. Ausführlich<br />

unten im Text.<br />

Am 5. Mai 1933 fand im <strong>Berliner</strong><br />

Lustgarten eine Großkundgebung<br />

der Nationalsozialisten<br />

statt. 200 000 Menschen feiern<br />

die Gleichschaltung der<br />

Gewerkschaften. Im Hintergrund<br />

der Dom. BERLINER VERLAG/ARCHIV<br />

Warum<br />

ich Nazi<br />

wurde


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 27<br />

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Feuilleton<br />

Wieder ein<br />

Event<br />

verdampft<br />

Einige Gedanken zum Ende<br />

der 10. Berlin Biennale<br />

Alfred Kotz, Neukölln, geb. 1886, Soldat, Beamter,<br />

NSDAP-Beitritt 1930: Das prägende Kindheitserlebnis<br />

des Maurersohnes: „Wir gingen barfuß zur Schule, die<br />

Bürgersöhne mit Kragen und Schuhen.“ Er fragte sich,<br />

wieso Herkunft ein Plus schaffte, „ohne dass dieses<br />

Mehr durch Leistung oder Fähigkeit gerechtfertigt<br />

wäre“. Der redlich schaffende Mensch werde von den<br />

Trägerndes Kapitalismus ausgenutzt. Die Inflation<br />

nahm seiner Frau das Erbteil, auch sie wird Nationalsozialistin.<br />

Feministisch gestimmt forderte er „Brüderlichkeit<br />

und Freiheit der Frau gegenüber“. Die Sozialdemokraten<br />

hielt er für doppelzüngig: Zwischen BebelsTheorie<br />

und der Praxis klaffe ein Gegensatz. Klotz:<br />

„Ich warNationalsozialist, noch bevor es den Namen<br />

dafür gab.“Erwollte Deutschland stark sehen. Als Revolutionär<br />

sei er „im Schlamme des Trichterfeldes“ an<br />

der Front erstanden: „Wir saßen in den Unterständen<br />

und hörten von der versauten Etappe und von der vermorschenden<br />

Heimat.“<br />

Ein Konvolut bislang kaum<br />

erschlossener Dokumente<br />

gelangt an die Öffentlichkeit:<br />

Hunderte individuelle Texte, die<br />

Nationalsozialisten 1934 für ein<br />

Preisausschreiben verfassten. Sie<br />

offenbaren, was normale Leute<br />

an Hitlers Ideen faszinierte. Das<br />

klingt zumeist nicht gestrig oder<br />

wie von Monstern verfasst.<br />

VonMaritta Tkalec<br />

Margarethe Schrimpff, Lichterfelde-Ost, geb. 1880,<br />

Kauffrau, NSDAP-Beitritt 1928: Als Tochter des Amtsvorstehers<br />

von Kloster Lehnin hatte sie Bildungschancen,<br />

erlernte einen kaufmännischen Beruf und hält<br />

sich beste Zeugnisse zugute. Ihre Wortwahl war<br />

gleichwohl grob.Sie warsich sicher,dass Juden und<br />

Freimaurer den Weltkriegangezettelt hätten. Die Revolution<br />

1919 erlebte sie in Berlin: „In Steglitz zieht<br />

ein Lastwagen kreischender Weiber mit roten Kopftüchernvorüber,sie<br />

schleifen unsere schwarz-weißrote<br />

Fahne in den Schmutz. Ringsherum auf Rädern<br />

eine HordeVerbrechertypen, die diesesTreiben schützen.“<br />

Sie sprach von Kommunisten. Kein Wunder,<br />

dass sich „Deutschland nach einem Manne sehnte,<br />

der diesenAugiasstall mit eisernem Besen ausfegte“.<br />

Politische Versammlungen wurden ihr „zur Würze des<br />

Lebens“. Sie betonte, über das Preisausschreiben<br />

wolle sie „Euch drüben in New-York und der ganzen<br />

Welt“ die Hitler-Botschaft senden.<br />

Georg Köhrbrück, Steglitz, geb. 1891, Musiklehrer,<br />

Justizinspektor,NSDAP-Beitritt 1928: Er stellt sich<br />

als Sohn eines Kanzleirats und als Musikfreund vor<br />

(Klavier und Orgel) und betonte, seine „besondere<br />

Liebe zu Richard Wagners Werken“ habe in ihm früh<br />

den Boden bereitet „für die sich später mächtig entwickelnde<br />

völkische und nationalsozialistische Bewegung“.<br />

Seine Gesinnung bewies er dann mit der Gründung<br />

der Tarnorganisation „Deutsche Staatsbürger<br />

christlichen Glaubens und arischer Herkunft“. Er gehörte<br />

den Deutschen Christen an, einer antisemitischen<br />

und am Führerprinzip orientierten starken<br />

Strömung im deutschen Protestantismus. Nach der<br />

Revolution von 1918 misstraute er der neuen StaatsformRepublik,<br />

hält ein Funktionieren aber für möglich<br />

,falls „die richtigen Männer und ein starker Wille<br />

zum Aufbau an die Spitze des Reiches treten würden“.<br />

Stattdessen sah er den „Beginn der Judenherrschaft“.<br />

Rettung erhoffte er von Hitler.<br />

„Wir hätten den<br />

Krieg niemals verloren,<br />

wenn der<br />

Dolchstoß durch<br />

Judentum, Marxisten<br />

und Logen nicht<br />

gekommen wäre“<br />

Ferdinand Adler,<br />

Charlottenburg,<br />

Fleischer und Kaufmann<br />

merzt“. 1934 sah er den „Staat der<br />

Ordnung, Sicherheit und Gerechtigkeit“<br />

kommen: Hitlers Volksstaat.<br />

Hedwig Eggert steht exemplarisch<br />

für die Hitler-Unterstützerinnen:<br />

eine selbstbewusste, intelligente,selbstbestimmt<br />

lebende Frau,<br />

die ihren Lebensunterhalt –zumal<br />

als alleinerziehende Mutter –selbst<br />

verdiente und zu eigenen Ansichten<br />

durch aktive Suche fand. Als achtes<br />

vonelf Kinderneines Webers und einer<br />

Fabrikarbeiterin hungerte sie<br />

sich durch die Kindheit. „Wohlfahrtsamt<br />

oder Jugendamt, was<br />

heute bei kinderreichen Familien<br />

segnend eingreift, kannte man damals<br />

noch nicht“, war ihr wichtig zu<br />

erwähnen. In der Volksschule lobte<br />

man sie als gute Schülerin. Am ersten<br />

Tagnach Schulabschluss ging es<br />

in die Fabrik, so konnte sie „der Mutter<br />

etwas Kostgeld bringen“.<br />

Es ging voneiner Fabrik zu nächsten,<br />

Tagschicht sechs Uhr früh bis<br />

sechs Uhr abends, Nachtschicht<br />

sechs Uhrabends bis sechs Uhrfrüh.<br />

Keine Pause, Brotessen nebenbei.<br />

Mit 18wurde sie Plätterin, im Juni<br />

1916 Hausmädchen in Charlottenburg,<br />

dann baute sie bei AEG in der<br />

Ackerstraße Sprengkoffer für den<br />

Krieg. 1918 erlangte sie einen Bürojob.<br />

Dann kam der November-<br />

Schock: Am Potsdamer Platz tobte<br />

„Hoch- und Niedergebrüll“, sie beschrieb<br />

Erschaudern, weil ein Jude<br />

von einem Lastwagen schrie, der<br />

Kaiser habe abgedankt und Fritz<br />

Ebertdie Führung des Reiches übernommen:<br />

„Es war gewiss der gesunde<br />

Instinkt einer deutschen<br />

Seele“, meinte Hedwig Eggert 1934<br />

rückblickend, „welche aus all diesen<br />

Wirrnissen nichts Gutes ahnte.“ Die<br />

verstörte junge Frau beklagte: „Ein<br />

Drunter und Drüber und keiner<br />

wusste, wo er hingehörte. Täglich<br />

entstanden neue Parteien. Jeder war<br />

des anderen Feind geworden, und<br />

alle vergaßen darüber, dass sie eigentlich<br />

Deutsche waren und sich<br />

hätten einig sein müssen. Keiner war<br />

da, der das Volk zur Besinnung<br />

brachte und einte. Eine Partei<br />

machte die andere schlecht. Ein<br />

Mensch, der nun zwischen all den<br />

Parteien stand, war unglücklich und<br />

glaubte,zerquetscht zu werden.“<br />

Ihr Verdacht: „Da steckt jemand<br />

dahinter, der unserVaterland in den<br />

Abgrund ziehen will.“ Sie besuchte<br />

Versammlungen: Sozialdemokraten<br />

(öde und langweilig); Kommunisten,<br />

wo noch Karl Liebknecht und Rosa<br />

Luxemburg sprachen (erzeugte in<br />

ihr eine antisemitische Einstellung).<br />

Inzwischen Näherin in einem<br />

Modesalon, heiratete sie einen unpolitischen<br />

Luftikus, ging zur<br />

Deutsch-Nationalen Partei von<br />

Knüppel-Kunze(RichardKunze, völkisch-nationalistischer<br />

Lehrer in<br />

Schöneberg, bald Politprofi und Verbreiter<br />

der Legende von der jüdischen<br />

Weltverschwörung.) Der bot<br />

fast, was sie suchte,aber nicht ganz.<br />

1923 hörte sie von Hitler,„diesem<br />

mustergültigen Mann“. Kurz darauf<br />

kam ihreTochter zur Welt; sie trennte<br />

sich vonihrem Mann, dem„leichtsinnigen<br />

Menschen“, machte sich mit<br />

einer Nähstube selbstständig.<br />

Abends las ihr Schwager aus „Mein<br />

Kampf“ vor:„Das gefiel uns.“<br />

AlsHitlers Kampfschrift als Volksausgabe<br />

für sieben Mark erschien,<br />

kaufte siedas Buch, um es an andere<br />

„Volksgenossinnen“ zu verleihen.<br />

Sieberichtete für das Preisausschreiben<br />

von „herzerfreuenden Versammlungen<br />

mit unserem lieben Dr.<br />

Goebbels“und vonihrem ersten Mal<br />

mit dem Führer –imSaalbau Friedrichshain.<br />

1928 wurde sie Parteigenossin<br />

und erlebte nun die<br />

„schlimmeVerbotszeit“. Kommunisten<br />

zerschlugen ihren <strong>Zeitung</strong>skarren,<br />

den sie inzwischen betrieb.<br />

Trotzdem spendete sie für die Partei<br />

und Goebbels, der gerade „sehr<br />

schwach bei Kasse“ war.HedwigEggert<br />

bekannte: „Ich hätte mich für<br />

die nationalsozialistische Idee in<br />

Stücke reißen lassen.“<br />

Der Führer erwiderte die starke<br />

Zuwendung der Frauen unter anderem,<br />

indem er zum ersten deutschen<br />

Gender-Politiker wurde: Kein Politiker<br />

vor ihm (und lange, lange nach<br />

ihm) begann seine Reden konsequent<br />

mit der Anrede „Volksgenossinnen<br />

und Volksgenossen“.<br />

Aus dem vielfältigen Panoptikum<br />

deutschen Lebens destilliert Wieland<br />

Giebel, der Herausgeber des<br />

Bandes, einige zentrale Motive heraus,<br />

die in den autobiografischen<br />

Einsendungen in der einen oder anderen<br />

Form immer wieder auftauchen.<br />

An erster Stelle die zündende<br />

Idee der harmonischen Volksgemeinschaft.<br />

Hitler habe, das sieht<br />

Giebel auch von diesen Selbstzeugnissen<br />

bestätigt, nicht nur die erste<br />

Volkspartei gegründet, er habe sie erfunden:<br />

„Eine Partei,die nicht an katholisch<br />

oder evangelisch gekoppelt<br />

ist, die nicht regional auftritt, die<br />

nicht für eine bestimmte Klasse da<br />

ist wie die KPD für das Proletariat.“<br />

Die Abel-Sammlung belegt, wie<br />

verhasst der als destruktiv empfundene<br />

Parteienstreit derWeimarer Republik<br />

war.Auffällig tritt die massenhafte<br />

Irritation angesichts des Revolutionschaos’<br />

von 1918 bis 1923 hervor.<br />

Viele Einsender teilten diese als<br />

höchst negativ empfundene Erfahrung.<br />

Und kein starker Mann weit<br />

und breit, der ordnen und führen<br />

konnte –15Reichskanzler sah das<br />

Volk in der Weimarer Zeit kommen<br />

und gehen. Bis Hitler erschien und<br />

mit dem Versöhnung verheißenden<br />

Satz faszinierte: „Sie müssen sich<br />

einander wieder verstehen lernen,<br />

die Arbeiter der Stirn und der Faust.<br />

Keiner kann ohne den anderen bestehen.“<br />

Zudem gefiel vielen das Angebot,<br />

sich als edlere Rasse zu fühlen, das<br />

Edle,Tiefe des Deutschen gegenüber<br />

dem Frechen, Lauten (Erfolgreichen,<br />

Jüdischen) wertzuschätzen. Dass die<br />

braune Bewegung frühe Stützung<br />

durch „das Kapital“ erhalten habe,<br />

wie in der DDR behauptet, verweisendie<br />

Berichte ins Märchenreich.<br />

Die nunmehr der großen Öffentlichkeit<br />

zugängliche Sammlung birgt<br />

Teile der Antwort auf die Frage, wie<br />

die Deutschen zu einem Volk wurden,<br />

das Raub und Massenmord als<br />

begrüßenswerte Methoden staatlichen<br />

Handelns erachteten. Die<br />

meisten der Schreiber werden sich<br />

an den sozialpolitischen Großtaten<br />

der Nazi-Regierung ebenso gefreut<br />

haben wie am Verschwinden der Juden.<br />

An der Kleinteiligkeit der Biogramme<br />

mögen Wissenschaftler verzweifeln.<br />

Aber werheute in politisch<br />

vergleichsweise schläfriger Zeit wissen<br />

möchte,warum nationalistische<br />

Ideenwieder Massen ergreifen, wird<br />

in den politischen Lebensberichten<br />

deutscher Normalos von1934 einige<br />

Antworten finden. Wasnervt heute?<br />

Parteiengezänk, laute Minderheiten,<br />

unfähige Politiker. Wir sehen den<br />

Zorn der Abgehängten, den Neid der<br />

Zukurzgekommenen, die Furcht vor<br />

neuer Konkurrenz, Abstiegsängste.<br />

Underkennensie wieder.<br />

WielandGiebel<br />

(Hrsg.): Warumich<br />

Nazi wurde.<br />

Biogramme früher Nationalsozialisten.<br />

Berlin Story,<br />

Berlin 2018,<br />

930S., 49,95Euro<br />

Maritta Tkalec<br />

blickt in den Spiegel der<br />

Vergangenheit.<br />

VonIngeborg Ruthe<br />

Ein haitianisches „Sans Souci“ als Erdbebenruine<br />

baute Firelei Báez vor die AdK. DPA<br />

Hunderttausend Besucher an<br />

knapp hundert Ausstellungstagen,<br />

das klingt nicht schlecht. Diese<br />

10. Berlin Biennale der internationalen<br />

Gegenwartskunst endet also,rein<br />

publikumsmäßig, erfolgreich. Es gab<br />

dazu an die hundertPodien zum Zustand<br />

der Welt und der Rolle der<br />

Kunst. Die Berlin Biennale hat seit<br />

ihrer Gründung 1989 den sympathischen<br />

Ruf, nicht kunstmarktaffin zu<br />

sein, sonderndie Fragen der Gegenwartzuverhandeln.<br />

Die südafrikanische Kuratorin<br />

Gabi Ngcobo wollte eine grundsätzlich<br />

andere Perspektive auf die Welt<br />

und die Kunst als die gängig europäische<br />

wagen. Leute, für die Kunst<br />

schön und erbaulich sein, eben gefallen<br />

muss, statt zu verstören, erschrecken<br />

bei einer solchen Ankündigung<br />

natürlich. Tatsächlich war<br />

diese Biennale mit dem (Song-)Titel<br />

„Wir brauchen keinen weiteren Helden“<br />

durchweg kaum provokant, gar<br />

anarchisch. Die Werke waren ästhetisch<br />

wohltemperiert, durchaus geeignet<br />

für die Wohnzimmerwand.<br />

An diesem Sonnabend ist das Abschlussfest.<br />

Die beteiligte Kunstszene<br />

feiert imEiswerk inMitte bis<br />

tief in die Nacht. Jeder ist willkommen.<br />

Am Sonntag ist dann die letzte<br />

Gelegenheit, die Ausstellungsorte<br />

quer durch Berlin noch einmal zu<br />

besichtigen –etwa die KW Auguststraße,wodie<br />

Afrikanerin Dineo SesheeBopape<br />

dieinjeder Hinsicht prekäre<br />

Situation der Frauen auf ihrem<br />

Kontinent auf berührendeWeise thematisiert.<br />

Oder die alte Akademie<br />

der Künste, aus deren Parkett mahnend<br />

dürreGetreidehalme wachsen.<br />

Wasaber bleibt in der Stadt von<br />

dieser Jubiläums-Großausstellung,<br />

mit der Berlin als selbsterklärte<br />

Kunstmetropole im globalen, mittlerweile<br />

bis in die Antarktis erweiterten<br />

Biennale-Betrieb punkten<br />

wollte? Fielen anfänglich die erstaunlich<br />

geduldigen Publikums-<br />

Schlangen am Einlass der Häuser<br />

auf, schien das Ganze im heißen<br />

Sommer zunehmend aufgesogen zu<br />

werden von der Stadt, in der es zeitgleich<br />

so viele andere Festivals gab,<br />

die einander nivellierten. Dazu noch<br />

die langen Nächte,etwa der Museen<br />

oder derBilder in den Stadtbezirken.<br />

In Kürze wird jetzt die Art Week beginnen,<br />

mit Hunderten Ausstellungen<br />

stadtweit und gleich zwei Kunstmessen<br />

auf dem einstigen Flughafen<br />

Tempelhof. Und außerdem winkt –<br />

oder droht –das spektakuläre Dau-<br />

Projekt mit dem umstrittenen Mauerbau<br />

(siehe auch Seite10und 11).<br />

Berlin schläft natürlich nie bei<br />

diesem Überangebot, das offensichtlich<br />

immer oberflächlicher goutiert<br />

wird, derweil am Stadtrand die<br />

Vögel vorLangeweile vomAst fallen.<br />

Berlin überfrisst sich dauernd an<br />

Kunst, verdaut kaum mehr.Wie wäre<br />

es mit einer Event-Diät? Aber: die<br />

Zulaufzahlen bestimmen den Wettkampf<br />

der um öffentliche und Sponsorengelder<br />

buhlenden Veranstalter.<br />

Und jeder macht seins. Von Vertiefung<br />

–einst galt das als geistig-emotionaler<br />

Mehrwert –kaum eine Spur.<br />

So ist indieser Stadt auch diese 10.<br />

Biennale rückstandslos verdunstet.


28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

19.30: Der kaukasische Kreidekreis<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: Nabucco<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

19.30: CryBaby<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

20.00: Tschick<br />

GarnTheater (& 78 95 13 46)<br />

20.30: Dasverräterische Herz<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

20.00: Der Revisor<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.30: DieZauberflöte<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

20.00: Mord aufSchloss Haversham (The playthat<br />

goes wrong)<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

19.30: thisisitgirl<br />

20.00 Saal B: FräuleinJulie<br />

Shakespeare CompanyBerlin (& 21 75 30 35)<br />

19.00: Der Kaufmann vonVenedig!<br />

Theater Thikwa (& 61 20 26 20)<br />

18.00 Studio: Mit.Anderen.Worten. (Jugendtheatergruppe<br />

Thikwa)<br />

20.00: Möchten Sie noch? Nein danke!(Nico<br />

Altmann, Martin Clausen, Mereika Schulz u.a.)<br />

Vaganten Bühne (& 312 45 29)<br />

20.00: Michael Kohlhaas<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

20.00: Mad Office /Büro Absurd (TrygveWakenshaw<br />

&Barnie Duncan)<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

18.00: Berlin! Ick liebe Dir (Cyrill Berndt)<br />

20.00: Sex &Quatsch &Rock’n’Roll (Evi &das Tier)<br />

23.30: One Night Stand (Kaiser &Plain)<br />

Anzeige<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

17.00, 20.00: Zirkus Angela –Schicksalsjahreeiner<br />

Kanzlerin<br />

19.30: Hauptquartier (Melanie Haupt)<br />

Kookaburra (& 48 62 31 86)<br />

20.00: Jammerngilt nicht (Heinz Gröning)<br />

Mehringhof-Theater (& 691 50 99)<br />

20.00: FatihMorgana (Fatih Cevikkollu)<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

20.00: Die LiveShow(NicoleJäger,Hieronymus, Naim<br />

Sabani, Thomas Philipzen. Mod.: Stefan Danziger)<br />

Stachelschweine (& 261 47 95)<br />

20.00: Der Manninmir (Gastspiel Anna Schäfer)<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

14.30, 19.30: Ghost –Das Musical<br />

Theater im Keller (& 47 99 74 77)<br />

20.30: Travestie im Kiez–Berlin? We!Love!You!<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Staunen –Circus of Stars<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Ver(f)logene Gesellschaft<br />

KLASSIK<br />

<strong>Berliner</strong> Dom (& 20 26 91 36)<br />

18.00: The English Choir Berlin, Ltg.Kathleen Bird,<br />

Choral Evensong: Domvesper in anglikanischer Tradition,<br />

Werkevon Tallis u. a., mit Liturgie<br />

Dorfkirche Müggelheim (& 675 81 17)<br />

18.00: Christine Rehle, Manja Putscher,Armin Bassarak,<br />

Sommerkonzerte Müggelheim –Serenata con<br />

variazione, Werkevon Mozart, Beethoven, Mercadante<br />

Französische Friedrichstadtkirche<br />

(& 20 64 99 22) 19.00: Kilian Nauhaus, Orgelkonzert<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche (& 218 50 23)<br />

18.00: Kilian Nauhaus, Orgelvesper,Werkevon<br />

Couperin, Händel, Franck<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

15.30Gr. Saal: Orgelstunde: Johannes Lang,J.S.<br />

Bach: Fantasie und Fugeg-Moll, Sonate c-Moll; Tilo<br />

Medek: „Gebrochene Flügel“; William Albright: „Jig<br />

for the feet –Totentanz“,Finale „The Offering“ aus<br />

„Organbook III“; MaxReger:Fantasie überden Choral<br />

„Wachet auf,ruftuns die Stimme“ op. 52 Nr.2<br />

Street Art<br />

ViaKunterbunt<br />

Jugendliche Nichten und Neffen interessieren sich beim Berlin-Besuch in<br />

kultureller Hinsicht jetzt nur noch für das Urban Nation. DasStreet ArtMuseum<br />

in der Bülowstraße wurde vorgenau einem Jahr vonder Gewobag über<br />

eine Stiftung gegründet und hat eine enorme Anziehungskraft. An diesem<br />

Wochenende könnte man schnell noch einmal hingehen, denn am Montag<br />

wirdesbis Ende des Monats schließen, um die neue Dauerausstellung einzurichten,<br />

nur die Ausstellung „PM/13 The Monster Project“ im dazugehörigen<br />

Gebäude gegenüber bleibt geöffnet. Tatsächlich kommt man als Freund der<br />

Street Artindiesen Tagen aber an etlichen Orten in der Stadt auf seine Kosten,<br />

denn seit Mittwoch und noch bis kommenden Mittwoch findet ja die Urban<br />

Art Week statt, ein unabhängig organisiertes Festival, das mit Stadtführungen,<br />

Live-Malaktionen, Workshops und Vorträgen Einblicke in die lokale und<br />

globale Urban-Art-, Streetart- und Graffiti-Szene gibt. PetraKohse<br />

Urban ArtWeek,Sa/So ganztägig und in derganzenStadt, Programm unterurbanartweek.de<br />

12.9. -20°°<br />

FRANK<br />

GOOSEN<br />

★ <strong>Berliner</strong> Kabarett-Theater ★<br />

8.-11.9. -20°°<br />

DAS NEUE<br />

WÜHLMÄUSE-<br />

ENSEMBLE<br />

Ver(f)logene Gesellschaft<br />

13.9. -20°°<br />

THILO<br />

SEIBEL<br />

Tel. 30 67 30 11 ★ www.wuehlmaeuse.de<br />

SONNABEND<br />

KINDER<br />

Figurentheater Grashüpfer (& 536 95 15 0/ 52)<br />

16.00: Hans im Glück, puppen etc., (ab 4J.)<br />

Grips Podewil (& 39 74 74 77)<br />

16.00: Vier sind hier (ab 2J.)<br />

Puppentheater Felicio (& 44 67 35 30)<br />

16.00: Peter und der Wolf (ab 4J.)<br />

Puppentheater Prenzlkasper (& 21 79 10 60)<br />

15.00, 17.00: Aschenputtel, Gastspiel Friedhart<br />

Faltin, Halle/Saale<br />

Theater an derParkaue (& 55 77 52 52)<br />

16.00: Lunaris. Ein Weltraummärchen, United Puppets<br />

(ab 4bis 9J.)<br />

Theater Zitadelle (& 335 37 94)<br />

16.00: Lotta zieht um (ab4J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Institut Francais Berlin –Maison de France<br />

(Kurfürstendamm 211) 19.30: Internationales Literaturfestival:<br />

Reflections –The Rise of the African Novel:<br />

Politics of Language, Identity and Ownership, Mukoma<br />

wa Ngugi, Lesung und Gespräch, Mod. Sieglinde<br />

Geisel, in dt. und engl. Sprache<br />

Kulturbrauerei/Alte Kantine (& 44 31 50)<br />

20.00: Kantinenlesen –Das Gipfeltreffen der <strong>Berliner</strong><br />

Lesebühnen, Spider,Uli Hannemann, Michael Bittner,<br />

Meikel Neid, Dan Richter<br />

Lettrétage (& 692 45 38)<br />

19.00: Keine Postkartenpoesie, Annette Wenner,<br />

Raoul Eisele und Christoph Jehlicka<br />

Tertianum Residenz (& 21 99 20)<br />

16.30: Lob des Kaffees, mit Stephan Schäfer<br />

KONZERT<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

20.00 Studio: Onair,Vocal Legends<br />

ART Stalker (& 22 05 29)<br />

20.00: TomWaits Night, Feel theDowntownTrain<br />

Ausland (& 447 70 08)<br />

20.30: Evgenija Wassilew&PeterStrickmann<br />

Badehaus (& 95 59 27 76)<br />

19.30: PFHAT<br />

Badenscher Hof Jazzclub (& 861 00 80)<br />

21.00: Pina Lopez’ Havanna Soul<br />

Blackmore’sMusic Lounge (& 89 73 48 65)<br />

20.00: Andreas Hofschneider Quartett<br />

Freilichtbühne an der Zitadelle (& 333 40 22)<br />

19.00: LangeNacht der Lieder mit Max Prosa, Barbara<br />

Thalheim &Band, Sebastian Krämer,Kidd Viciouz,<br />

Manfred Maurenbrecher u. a.<br />

Funkhaus Berlin (& 12 08 54 16)<br />

20.00: Red Bull Music Festival<br />

Kulturbrauerei/Maschinenhaus (& 44 31 51 00)<br />

20.00: D-Drone, It’s ADrones World<br />

Madame CLAUDE (& 84 11 08 59)<br />

21.30: Unicat, Sunday, Habemus Samstag<br />

Mercedes-Benz Arena (& 20 60 70 88 99)<br />

20.00: Helene Fischer<br />

Olympiastadion (& 30 68 86 18)<br />

11.00: Lollapalooza: The Weeknd, K.I.Z., The National,<br />

David Guetta, Casper,Ben Howard, Years &Years,Von<br />

WegenLisbeth, Sofi Tukker,Kat Frankie u. a.<br />

PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />

20.00: Dylan Carlson<br />

Quasimodo (& 318 04 56 70)<br />

22.30: Ntjam Rosie<br />

Radialsystem V (& 288 78 85 88)<br />

20.00: Um:Laut –Henrik Schwarz &BuggeWesseltoft<br />

Rickenbacker’s (& 81 89 82 90)<br />

21.00: The Cell<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

20.00: Supertramp’sRoger Hodgson, Breakfast in<br />

America<br />

CLUB<br />

Clärchens Ballhaus (& 282 92 95)<br />

20.00: Schwoof, Clärchen &Freunde<br />

Greenwich-Promenade (Alt-Tegel)<br />

19.30: ABBA-Party auf MS HavelQueen<br />

Kalkscheune (& 59 00 43 40)<br />

21.00: Ma Baker Party<br />

Kulturbrauerei/Alte Kantine (& 44 31 50)<br />

23.00: Megapearls<br />

Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />

22.00 2Floors: Tannz im Frannz, Pasi, Dr.M,DJ<br />

Schulle, RadioRadau<br />

Lido (& 69 56 68 40)<br />

23.00: Balkan Beats Party, RobertSoko<br />

Mokum (Danziger Str.56)<br />

19.00: DJ S.Tee<br />

SO36 (& 61 40 13 06)<br />

22.00: Zembîl, Masta Sai, DJ T.<br />

Surprise Club (& 017 23 83 06 53)<br />

22.00: Big Afro Party<br />

Treptower Hafen<br />

19.30: Partyboot auf der Spree<br />

Wilde Renate (& 26 94 86 91)<br />

23.55: Pretty/Ugly,Jerome Hill, Medlar,Telephones,<br />

Budino, Jamaica Suk, Homeboy<br />

BALLROOM<br />

Strandbar Mitte (Monbijoustr. 3)<br />

16.00: ArgentinischerTango, Ilana<br />

20.00: Strandbar Schwoof, Antoine<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 8551) Grüner wirdís nicht Sa<br />

15.00, So 17.35; Mamma Mia! Here We Go AgainSa20.30,<br />

So 15.00, 20.15; 100 Jahre Artur Brauner:AmTag,als der<br />

Regen kam So 12.00<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Kindeswohl 15.30, 18.00,<br />

20.30; Matinee: Familie Brasch So 11.00; Maria by Callas<br />

So 13.10<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 1026) Gundermann 14.30,<br />

17.30, 20.30; Matinee: Itzhak Perlman –Ein Leben für die<br />

Musik (OmU) So 12.15<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Das schönste Mädchen der<br />

Welt 15.30, 18.00, 20.30; Matinee: Auf der Suche nach<br />

Ingmar Bergman So11.00; Love, Cecil (OmU) So 13.15;<br />

Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-Lernen 15.30,<br />

18.10, So a. 11.00; BlacKkKlansman (OF) 18.00, 21.00;<br />

Foxtrot So 13.00; BlacKkKlansman 14.00, 17.00, 20.00;<br />

Künstlerkomplex: Beuys (DFmenglU) So 11.30; Crazy Rich<br />

–Crazy Rich Asians (OF) 15.45, 18.30, 21.15; Matinee:<br />

Nach dem Urteil So 11.00; The Rider (OmU) So 13.20; Lebenszeichen<br />

–Jüdischsein in Berlin 14.00; Familie Brasch<br />

16.00, 20.30; Matinee: Egal was kommt So 11.30; Matinee:<br />

Kindeswohl –The Children Act (OmU) 15.00, 17.30,<br />

20.00; Matinee: Augenblicke: Gesichter einer Reise So<br />

11.00; Nico, 1988 (OmU) So 13.00; Geniale Göttin: Die<br />

Geschichte vonHedyLamarr–Bombshell: The HedyLamarr<br />

Story (OmU) 14.30; Sauerkrautkoma 16.30; Mr Gay Syria<br />

18.45; 303 20.50; Deine Juliet –The GuernseyLiteraryand<br />

Potato Peel Pie Society (OmU) So 11.45<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Gans im Glück 15.00;<br />

Menashe (OmU) 17.00, 20.15; Itzhak Perlman –Ein Leben<br />

für die Musik (OmU) 18.30; Nach dem Urteil Sa22.00;<br />

Donbass (OmU) Sa 15.30; Der Doktor aus Indien –The Doctor<br />

from India (OmU) 18.00; Grüner wirdís nicht 20.00;<br />

Menashe (OmU) Sa 22.15; Lebenszeichen –Jüdischsein in<br />

Berlin So 15.30<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />

Urlaub 15.20, So a. 13.10; BlacKkKlansman 17.30,<br />

20.30; Crazy Rich 15.00, 17.15, 20.00; Matinee: Call Me<br />

By Your Name So 12.00; Liliane Susewind –Ein tierisches<br />

Abenteuer 14.00; Mamma Mia! Here We Go Again 16.15;<br />

Die brillante Mademoiselle Neila 18.45; Don‘t worry, weglaufen<br />

geht nicht 20.50; Die Wunderübung So 12.00; Papst<br />

Franziskus: Ein Mann seines Wortes 15.00, 17.45, 20.00,<br />

So a. 12.00; Käpt‘n Sharky 14.15, 16.00; Grüner wirdís<br />

nicht 17.45, 20.30, So a. 12.30<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Hotel Transsilvanien 3:<br />

Ein Monster Urlaub So 12.15; 3D: Alpha So 14.45; 3D:<br />

Mission: Impossible –Fallout So 17.15; The Nun So 20.30,<br />

23.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub Sa 11.30;<br />

3D: Alpha Sa 14.00, 16.15, So 18.10; The Nun Sa 18.40,<br />

21.15; Mamma Mia! Here We Go AgainSo15.30; Asphaltgorillas<br />

So 20.30; The Equalizer II So 23.00; Ant-Man and<br />

the Wasp Sa 11.15, So 11.30; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />

Monster Urlaub Sa 13.50, So 14.10; Safari –Match Me If<br />

You Can Sa 16.10, So16.30; 3D: Alpha Sa 18.45, So<br />

19.00; Bad Spies Sa 21.15, So 21.20; Das schönste Mädchen<br />

der Welt Sa 11.15, 13.50, 16.15, So 12.15, 14.50,<br />

17.20; Mamma Mia! Here We Go Again Sa 18.40; The Equalizer<br />

II Sa 21.30, So 19.50; 3D:The Meg So 22.30; Mamma<br />

Mia! Here We Go Again Sa 11.30, So 12.40; Christopher<br />

Robin Sa 14.00, So 15.15; The Nun Sa 16.20, So 17.40;<br />

Asphaltgorillas Sa 18.40, So23.00; BlacKkKlansman Sa<br />

21.15,So20.00; Christopher Robin 11.00; Crazy Rich Sa<br />

13.20, 15.50, So 13.15, 15.40; Bad Spies Sa 18.30, So<br />

18.15; Mission: Impossible –Fallout Sa 21.00, So 20.40;<br />

Mission: Impossible –Fallout Sa 12.10, So 11.40; Ant-Man<br />

and the Wasp Sa 15.20, So14.40; BlacKkKlansman Sa<br />

18.10, So17.20, 22.50; Das schönste Mädchen der Welt<br />

Sa 21.15, So 20.20<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Tully (OmU) Sa 11.00;<br />

Gans im Glück Sa 12.30; In the Middle of the River (OmU)<br />

Sa 14.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 15.50;<br />

Hamburger Gitter –Der G20-Gipfel als „Schaufenster moderner<br />

Polizeiarbeit“ 17.30; Alpha 18.45; Don‘t worry, weglaufen<br />

geht nicht –Don‘t Worry, He Won‘t Get Far OnFoot<br />

(OmU) 20.30; ABeautiful Day–YouWere NeverReally Here<br />

(OmU) 22.30; Zwei Freunde und ihr Dachs So 11.00; Donbass<br />

(OmU) So 12.15; Nico, 1988 (OmU) So 14.15; Nico,<br />

1988 (OmU) Sa 11.00; Ryuichi Sakamoto: Coda (OmU) Sa<br />

12.40; Flying Revolution Sa 14.30; The Rider (OmU) 16.00;<br />

LadyBird (OmU) 17.45; Nach dem Urteil –Jusqu‘a la garde<br />

(OmU) Sa 19.20; Alpha (OF) 21.00; Embryo –AJourney of<br />

Music and Peace (OmU) Sa 22.35; Papst Franziskus: Ein<br />

Mann seines Wortes –Pope Francis: AMan of His Word<br />

(OmU) So 11.00; Warten auf Schwalben –Enattendant les<br />

hirondelles (OmU) So 12.40; Hellraiser –Das Torzur Hölle<br />

(OmU) So 14.30; So was von da(OmU) So 19.20; Hellbound<br />

–Hellraiser II (OmU) So 22.35; 3D: Solo –AStar Wars<br />

Story (OF) Sa 11.00; Luis und die Aliens Sa 13.15; Isle of<br />

Dogs –Ataris Reise (OmU) Sa 14.45; Christopher Robin<br />

16.25; Deine Juliet –The GuernseyLiteraryand Potato Peel<br />

Pie Society (OmU) Sa 18.10; 303 (DFmenglU) 20.15; Ant-<br />

Man and the Wasp (OmU) Sa 22.40; Ant-Man and the Wasp<br />

So 11.00; Gans im Glück So 13.15; Isle of Dogs –Ataris<br />

Reise So 14.45; Egal was kommt So 18.10; Night Out<br />

(OmU) So 22.40<br />

Intimes (✆ 29 77 76 40) Gans im Glück 13.00; Hotel<br />

Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 15.00; Vollblüter<br />

16.45; Gundermann 19.00; So was von da21.15; Berlin<br />

Calling (DFmenglU) Sa 23.30; Oh Boy (DFmenglU) So<br />

23.30<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00)Mission: Impossible –Fallout<br />

13.40; Safari –Match Me If YouCan 13.45; Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 13.50, 17.00, So a. 11.10;<br />

Mamma Mia! Here We Go Again 14.10, 19.40, So a. 11.20;<br />

Christopher Robin 14.10, Sa a. 17.20, So a. 11.40; Käpt‘n<br />

Sharky Sa 14.20, So 11.30; Das schönste Mädchen der<br />

Welt 14.20, 16.50, 20.10; Gundermann 16.40, 19.30, So<br />

a. 11.00; Asphaltgorillas Sa 17.00; 3D: Alpha 17.10, 19.50,<br />

Sa a. 23.00; The Nun 17.15, 20.00, Sa a. 22.40; The Equalizer<br />

II 19.50, Sa a. 22.45; 3D: The Meg 20.10; 3D: Mission:<br />

Impossible –Fallout Sa 22.30; Ant-Man and the Wasp Sa<br />

22.50; Slender Man Sa 23.00; Bad Spies Sa 23.00; Gans<br />

im Glück So 11.10; Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer<br />

So 11.30; Preview: Pettersson und Findus: Findus zieht<br />

um So 14.30; Sauerkrautkoma So 17.00; Gogol: Schreckliche<br />

Rache –Gogol. Strashnaya mest (OF) So 17.00<br />

Kino Kiste (✆ 998 7481) Gundermann Sa 13.40, So<br />

20.15; Fridas Sommer Sa 15.55, So 16.10; 303 Sa 17.40,<br />

So 13.40; Deine Juliet Sa 20.05, So 18.00<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) 3D: Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 12.10; Christopher Robin 12.10,<br />

14.45, 17.20; Luis und die Aliens 12.15; Liliane Susewind<br />

–Ein tierisches Abenteuer 12.20; Gans im Glück 12.20,<br />

14.30; Meine teuflisch gute Freundin 12.30; Das schönste<br />

Mädchen der Welt 12.30, 15.00, 17.40, 20.15; Käpt‘n<br />

Sharky 12.40, 14.30, 16.30; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />

Monster Urlaub 12.40, 15.10; Ant-Man and the Wasp<br />

14.20; 3D: Alpha 14.40, 20.00; The Darkest Minds –Die<br />

Überlebenden Sa 14.45; Mamma Mia! Here We Go Again<br />

14.50, 17.30, 19.40; Mission: Impossible –Fallout 16.30,<br />

19.50, Sa a. 22.05; Safari –Match Me If YouCan 17.00; The<br />

Nun 17.10, 20.20, Saa.22.50; The Equalizer II 17.10,<br />

20.00, Sa a. 22.20; Alpha 17.40, Sa a. 22.50; Breaking In<br />

18.20; 3D: The Meg 19.30; Bad Spies 19.40, Sa a. 22.30;<br />

Asphaltgorillas 20.10, Sa a. 22.45; The Meg Sa 22.30; The<br />

Domestics Sa 23.00; Slender Man Sa 23.00; Preview: Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um So 15.00<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A BlacKkKlansman (OmU)<br />

17.00, 20.00, 22.00; B Don‘t worry, weglaufen geht nicht<br />

–Don‘t Worry, He Won‘t Get FarOnFoot (OmU) 17.00, 19.30<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Don‘t worry, weglaufen<br />

geht nicht –Don‘t Worry, He Won‘t Get Far OnFoot (OmU)<br />

21.45, Sa a. 13.30; Warten auf Schwalben –Enattendant<br />

les hirondelles (OmU) 13.45, 19.45; Zama (OmU) Sa<br />

15.45, So 22.00; Familie Brasch 16.00; Nach dem Urteil –<br />

Jusqu‘a la garde (OmU) 18.00; Menashe (OmU) 18.00,<br />

20.00; Kinder der Konfettimaschine Sa 22.00; Jesus –Der<br />

Film So 15.30<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) Spatzenkino: Ganz Ohr Sa<br />

11.00; Luis und die Aliens Sa 12.30; Das Prinzip Montessori:<br />

Die Lust am Selber-Lernen –Lemaitre est l‘enfant (OmU)<br />

Sa 14.30, 16.45, So 18.15, 20.30, 22.45; 303 Sa 19.00;<br />

KinoBerlino KinoKabaret Sa22.00; Der kleine Maulwurf<br />

(1963-1975) So 10.15; Loving Vincent So 11.45; Liliane<br />

Susewind –Ein tierisches Abenteuer So 14.00; Gans im<br />

Glück So 16.15; Liliane Susewind –Ein tierisches Abenteuer<br />

Sa 14.00; Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-Lernen<br />

–Lemaitre est l‘enfant (OmU) Sa 18.15, So 15.45;<br />

Gundermann So 11.00; Luis und die Aliens So 13.45; 303<br />

So 18.00, 21.00<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Tausendschönchen:<br />

Kein Märchen –Sedmikrasky: Daisies (OmU) Sa 20.00; Das<br />

Verhör Sa 21.30; Kinderkino So 15.00; Fellinis Die Stimme<br />

des Mondes So 20.30<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Der kleine Rabe Socke Sa15.00,<br />

So 14.30; Weit. DieGeschichte voneinem Wegumdie Welt<br />

Sa 16.15, So 15.45; Die brillante Mademoiselle Neila Sa<br />

18.30, So 18.00; Isle ofDogs –Ataris Reise (OmU) Sa<br />

20.15; Ocean‘s Eight (OmU) Sa 22.00; Der Doktor aus Indien<br />

–The Doctor from India (OmU) So 13.00; Menashe<br />

(OmU) So 19.30; Ocean‘s Eight So 21.15; Mein Leben als<br />

Zucchini Sa 15.00, So 14.30; Der Doktor aus Indien –The<br />

Doctor from India (OmU) Sa16.15; Phantomschmerz Sa<br />

17.45; Menashe (OmU) Sa 19.30, So 13.00; 303 (OmenglU)<br />

Sa 21.00, So 19.45; Embryo –AJourney ofMusic and<br />

Peace Sa 23.30, So 22.15; In den Gängen (OmenglU) So<br />

15.45; Isle of Dogs –Ataris Reise (DF) So 18.00; Kinobar<br />

im Sputnik Following Habeck So 20.00; Phantomschmerz<br />

So 22.00<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Gundermann 14.30, 17.20, 20.15;<br />

New Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 13.45; Das<br />

Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-Lernen 15.50;<br />

BlacKkKlansman 18.10, 21.00<br />

KINO<br />

Jeglicher Mittel beraubt<br />

Claus Löser über ein dunkles Kapitel der politischen Willkür<br />

in Hollywood –über das „Komitee für unamerikanische Umtriebe“<br />

und die Schwarzen Listen für Filmschaffende<br />

Als Frank Sinatra ineiner Pause zwischen<br />

Plattenaufnahmen auf den Hof des Studios<br />

tritt, beobachtet er eine Gruppe<br />

Jungs. Sie drangsalieren ein einzelnes<br />

Kind, offenbar wegen seiner jüdischen Herkunft.<br />

Sinatrastellt sich dazwischen und hält eine Standpauke.<br />

Dann wechselt er zu einem Song über, in<br />

dem die Frage gestellt wird: „What is America to<br />

me?“ Darauf reimt sich als Antwort: „Democracy!“<br />

Ergriffen lassen die Kinder vonihrem Opfer ab und<br />

ziehen geläutert davon. Dass Musik einen so direkten<br />

Einfluss auf menschliches Verhalten haben<br />

könnte, war offenbar schon<br />

immer eine schöne<br />

Wunschvorstellung. Das<br />

Hohelied auf die US-amerikanische<br />

Demokratie wurde<br />

vonSinatraim1945 gedrehten<br />

Kurzfilm „The House I<br />

LiveIn“ angestimmt.<br />

Kurze Zeit später geriet<br />

diese in eine ihrer schwersten<br />

Krisen. Ahnten die am<br />

Film Beteiligten damals<br />

schon etwas vomkommenden<br />

Kalten Krieg? DenTitelsong<br />

schrieb Earl Robinson,<br />

der Urheber des Protestsongs<br />

„Joe Hill“. Das Drehbuch<br />

stammte vomSchriftsteller<br />

Albert Maltz. Beide<br />

waren Mitglieder der Kommunistischen<br />

Partei der<br />

USA. Maltz gehörte im Oktober<br />

1947 zu jener Gruppe<br />

von zehn Autoren und Regisseuren,<br />

die vom „Komitee<br />

für unamerikanische<br />

Umtriebe“ (HUAC) anden<br />

Pranger gestellt wurden. Die nachfolgende Verurteilung<br />

der „Hollywood Ten“ zu Gefängnisstrafen<br />

läutete einen der unrühmlichsten Tiefpunkte der<br />

weltweiten Zensurgeschichte ein. Denn mit der<br />

mehrmonatigen Haft der Gruppe war es nicht getan.<br />

Dieser Prozess lieferte den Anlass für weitreichende<br />

Denunziationen, Entlassungen und Verhaftungen,<br />

von denen viele Hundert Personen betroffen<br />

waren. Werkbiografien wurden abgebrochen,<br />

Arbeitsbeziehungen zerstört und<br />

hochbegabte Künstler ins Exil getrieben. Bertolt<br />

Brecht,selbst zu einer der gefürchteten „Anhörungen“<br />

vordem HUAC genötigt, nannte diese offenen<br />

und verdeckten Verfahren „kalte Hinrichtungen“,<br />

bei denen der Staat nicht in Erscheinung tritt. „Der<br />

Delinquent wird nicht des Lebens, nur der Mittel<br />

zum Leben beraubt. Er kommt nicht in die Todesanzeigen,<br />

nur auf die SchwarzenListen.“<br />

DerKurzfilm „The House ILiveIn“ wirdimRahmen<br />

der Reihe„Hollywood Blacklist“ gezeigt, in der<br />

zwischen 1936 und 1960 entstandene Werke zusammengefasst<br />

wurden. Bis 1947 zeugen die Beispiele<br />

noch vomfestenGlauben an die Meinungsfreiheit<br />

als Grundpfeiler der Demokratie.Später geraten<br />

die Filme in ihrer Argumentation mehr und<br />

mehr in die Passivität, weichen zu Gleichnissen<br />

aus.Zuletzt bricht die Tradition eines aufgeklärten<br />

und aufklärenden US-Kinos für mehrereJahrevöllig<br />

ab. Erst mit dem Auftreten der „New Holly-<br />

DAS FLIEGENDE AUGE<br />

Joan Bennett und Francis Lederer in „The Man I<br />

Married“ von Irving Pichel.<br />

ARSENAL<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Gundermann 13.00,<br />

17.15, 20.00; Prinz Charming 13.15, So a. 11.00; Hotel<br />

Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 13.15, 15.30, So a.<br />

10.30; Gans im Glück 13.15, So a. 11.00; Käpt‘n Sharky<br />

13.45, Sa a. 15.30, So a. 10.15; Das schönste Mädchen<br />

der Welt 15.15, 17.30, 20.00; Christopher Robin 15.15,<br />

17.45; 3D: Alpha 15.45, 18.00, 20.15; Familie Brasch<br />

20.15, Sa a. 17.45; The Equalizer II 20.30; Liliane Susewind<br />

–Ein tierisches Abenteuer So 10.45; Preview: Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um So 12.00, 15.30; Safari –<br />

MatchMeIfYou CanSo17.45<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Union Filmtheater<br />

Mamma Mia! Here We Go Again Sa 13.00; Kindeswohl Sa<br />

13.00, So 18.00; Deine Juliet Sa 15.15; Grüner wirdís nicht<br />

18.00, 20.30,Saa.15.30, So a. 13.00; Das Prinzip Montessori:<br />

Die Lust amSelber-Lernen Sa 18.00, So 13.00;<br />

Safari –Match Me If You Can Sa 20.15, 22.30, So 15.30,<br />

20.30; 3D: Ant-Man and the Wasp So 13.15, 16.00; Gundermann<br />

So 15.15<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) The Darkest<br />

Minds –Die Überlebenden 11.30; Meine teuflisch gute<br />

Freundin 11.30; Mamma Mia! Here We Go Again 11.30,<br />

14.15, 17.00; Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer<br />

11.30; Käpt‘n Sharky 11.50, 13.50, 15.50; Safari –Match<br />

Me If You Can 12.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />

Urlaub 12.00, 14.30; Christopher Robin 12.00, 14.30; Mission:<br />

Impossible –Fallout 14.00; The Meg Sa 14.15; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 14.45, 17.30, 20.15; Alpha<br />

14.45, 17.30; The Equalizer II 20.00, Sa a. 17.00, 23.00;<br />

The Nun 17.15, 20.15, Sa a. 23.00; 3D: Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 17.15; Bad Spies 17.15, 20.00, Sa<br />

a. 23.00; Asphaltgorillas 17.50, Sa a. 22.30;<br />

wood“-Rebellen Mitte der 60er-Jahre finden auch<br />

einige der exilierten oder verstummten Veteranen<br />

zurück in die Studios.Was für bittere Erfahrungen<br />

damit verknüpft waren, spiegelt sich in der 1996<br />

entstandenen Dokumentation „Red Hollywood“<br />

vonThom Andersen und Noel Burch.<br />

Wichtigstes Grundthema jener von den HUAC-<br />

Tribunalen geprägten Phase (1947–1960) ist Gewalt,<br />

mal codiert, mal sehr direkt. So erzählt der<br />

von Dalton Trumbo geschriebene „Gun Crazy“<br />

(1950) von der bizarren Liebe zwischen zwei Waffen-Fetischisten.<br />

Mehrfach geht es um den schmalen<br />

Grat zwischen Zivilisation<br />

und plötzlicher Lynch-<br />

Stimmung. Joseph Losey<br />

verlegte den berühmten<br />

deutschen Serienmörder-<br />

Film „M“ (1931) ins Los Angeles<br />

des Jahres 1951. Obwohl<br />

einige Szenen fast<br />

bildgetreu den Klassiker<br />

von Fritz Lang zitieren,<br />

passt die hysterische Atmosphäre<br />

nahtlos auch auf die<br />

US-amerikanische Westküste.<br />

Die Grenzen zwischen<br />

Wohlanständigkeit<br />

und rachsüchtiger Raserei<br />

verschwimmen. In Irving Pichels<br />

frühem Anti-Nazi-<br />

Film „The Man IMarried“<br />

(1940) erlebt eine anfangs<br />

naive Kunsthistorikerin auf<br />

einer Reise nach Deutschland<br />

eine böse Überraschung.<br />

Ihr eben noch von<br />

demokratischen Grundwerten<br />

überzeugt scheinender<br />

Ehemann zeigt sich von<br />

den NS-Aufmärschen derart angetan, dass er bald<br />

begeistert den rechten Arm zum Gruß hebt und<br />

auch an Pogromen nichts Anstößiges findet.<br />

Es gibt im Programm von„Hollywood Blacklist“<br />

auch einen Film, in dem Gewalt nicht verschlüsselt<br />

eingesetzt wird, sondern als nüchterne Folge von<br />

Eigentumsverhältnissen. „Salt of the Earth“ von<br />

HerbertJ.Biberman (1954) schildertanhand eines<br />

Bergarbeiterstreiks vom Aufbegehren der Schwachen<br />

gegen die Mächtigen. DerFilm war der letzte<br />

Versuch unabhängiger Filmemacher, sich den Repressionen<br />

der McCarthy-Ära mittels eines Kunstwerkes<br />

zu erwehren.Während der Dreharbeiten erfolgten<br />

mehrere Sabotageakte durch FBI-Agenten,<br />

die Hauptdarstellerin wurde verhaftet, Tiefflieger<br />

störten die Aufnahmen. Als der Film doch noch zur<br />

Premiere gebracht werden sollte, wurden Kinobetreiber<br />

massiv unter Druck gesetzt. „Salt of the<br />

Earth“ verschwand vonden Spielplänen.<br />

Filmreihe „Hollywood Blacklist“, Arsenal, bis zum 30.September<br />

„Red Hollywood“ wird am 26.September gezeigt, „Salt of the<br />

Earth“ am 16.September,jeweils um 19.30Uhr.<br />

Claus Löser<br />

ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />

kuratiertdas Filmprogramm in der „Brotfabrik“.<br />

Slender Man Sa 19.45, 23.00; 3D: Mission: Impossible –<br />

Fallout 19.45, Sa a. 22.45; 3D: Alpha 20.15; 3D: The Meg<br />

20.20, Sa a. 23.00; TheFirst PurgeSa22.45; Preview: Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um So 14.30; Gogol:<br />

Schreckliche Rache – Gogol. Strashnaya mest (OF) So<br />

17.00; The Nun (OF) So 20.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98)Early Man –Steinzeit bereit 15.00;<br />

Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-Lernen Sa<br />

16.45; Transit (DFmenglU) Sa 18.45; SymphonyofNow Sa<br />

20.45; Donbass (OmU) So 16.45; Familie Brasch (DFmenglU)<br />

So 19.00; Isle of Dogs –Ataris Reise So 21.00; Das<br />

doppelte Lottchen Sa 15.45; Zuhause ist es am Schönsten<br />

Sa 17.30, So 21.45; Isle of Dogs –Ataris Reise Sa 19.30;<br />

Hamburger Gitter –Der G20-Gipfel als „Schaufenster moderner<br />

Polizeiarbeit“ (DFmenglU) Sa 21.30; Liliane Susewind<br />

–Ein tierisches Abenteuer So 15.45; Das Prinzip Montessori:<br />

Die Lust am Selber-Lernen So 17.45; Transit (DFmenglU)<br />

So 19.45<br />

Babylon (✆ 242 59 69) Exhibition on Screen: Munch 150<br />

(m. Live-Musikbegleitung) Sa 14.00; It Must Schwing –The<br />

Blue Note Story (OmU) Sa 14.15, So 20.15; StummfilmLiveFestival:<br />

America First: Das eiserne Pferd –The Iron Horse<br />

(OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa 15.15; StummfilmLiveFestival:<br />

America First: The Lost World–Die verlorene Welt (OV;<br />

m. Live-Musikbegleitung) Sa 15.45; IndoGerman Film: Dear<br />

Zindagi –Liebesbrief an das Leben (OmU) Sa 16.30; Mae<br />

goes away Sa 18.00; StummfilmLiveFestival: America First:<br />

Der Garten Eden (OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa 18.00;<br />

StummfilmLiveFestival: America First: Der Dieb von Bagdad<br />

–The Thief of Bagdad (OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa<br />

19.30; Phantomschmerz (DFmenglU) Sa 19.30, So 18.15;<br />

StummfilmLiveFestival: America First: AWoman of the World<br />

(OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa 19.45;


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 29<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KINO<br />

Kunst<br />

StummfilmLiveFestival: AmericaFirst: DasPhantom der Oper<br />

–Phantom of the Opera (OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa<br />

21.15; Liebe bringt alles ins Rollen –Toutlemonde debout<br />

(OmU) Sa 21.30, So 13.45; StummfilmLiveFestival: America<br />

First: Unterwelt –Underworld (OV; m. Live-Musikbegleitung)<br />

Sa 22.15; Stummfilm um Mitternacht: Die Ehe im Kreise –<br />

The Marriage Circle (OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa 0.00;<br />

StummfilmLiveFestival: America First: Goldrausch –The Gold<br />

Rush (OV; m. Live-Musikbegleitung) So 15.15; Stummfilm-<br />

LiveFestival: America First: Buster Keaton: Der General –The<br />

General (OV; m. Live-Musikbegleitung) So 15.45; CinemAperitivo:<br />

Zuhause ist es am Schönsten –Acasa tutti bene<br />

(OmU) So 16.00; StummfilmLiveFestival: America First: So<br />

ist Paris –SoThis Is Paris (OV; m. Live-Musikbegleitung) So<br />

17.30; StummfilmLiveFestival: America First: Foolish Wives<br />

–Närrische Weiber (OV; m. Live-Musikbegleitung)So18.00;<br />

StummfilmLiveFestival: America First: Sunrise –ASong of<br />

two Humans (OV; m. Live-Musikbegleitung) So 19.15;<br />

StummfilmLiveFestival: America First: Buster Keaton: Der<br />

Killer von Alabama –Battling Butler (OV; m. Live-Musikbegleitung)<br />

So 20.45<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Menashe<br />

(OmU) Sa10.30, So 13.30, 15.15, 17.00, 19.00, 21.00;<br />

Vollblüter –Thoroughbreds (OmU) Sa 12.15; So was vonda<br />

Sa 14.15; Spatzenkino: Ganz Ohr So 11.00; Der kleine<br />

Maulwurf (1963-1975) So12.15; Hereditary –Das Vermächtnis<br />

(OmU) So23.00; Gans im Glück 14.30, Sa a.<br />

11.00, So a. 10.45; Menashe (OmU) Sa12.45, 18.15,<br />

20.15, So 23.15; Luis und die Aliens 16.15; Call Me By Your<br />

Name (OmU) Sa 22.15, So 20.30; So was vondaSo12.30;<br />

Vollblüter –Thoroughbreds (OmU) So 18.15<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Käpt‘n Sharky<br />

11.00, 15.30; The Darkest Minds – Die Überlebenden<br />

11.10; Catch Me! 11.15; Ocean‘s Eight 11.20; Safari –<br />

Match Me If YouCan 11.30, Sa a. 17.00, So a. 13.50; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 11.40, 14.00, Saa.17.00,<br />

19.45, So a. 17.15, 19.40;Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />

Urlaub 11.50, 14.30, 17.15; Gans im Glück 12.00, Sa<br />

a. 14.15;Christopher Robin 12.10, 14.50; 3D: Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 13.10; Grüner wirdís nicht<br />

16.40, Sa a. 13.50; Ant-Man and the Wasp 14.10; Mamma<br />

Mia! Here We Go Again 14.15, Sa a. 19.50, So a. 17.10;<br />

Crazy Rich 14.20, 20.15; Asphaltgorillas Sa 16.30, 23.15,<br />

So 20.00, 22.50; Mission: Impossible –Fallout Sa 16.50;<br />

3D: The Meg Sa 17.10, 22.45, So 23.00; 3D: Alpha 17.30,<br />

20.20, Sa a. 23.00, So a. 22.45; The Nun 17.40, 20.20,<br />

23.00; 3D: Mission: Impossible –Fallout 19.30; Slender<br />

Man23.10, Sa a. 19.40, So a. 19.45; Bad Spies 22.40, Sa<br />

a. 20.00, Soa.16.45; The Equalizer II 20.10, 23.10; 3D:<br />

Jurassic World: Das gefallene Königreich 22.30; The First<br />

PurgeSa23.15; Pettersson und Findus: Findus zieht um So<br />

14.30; Sauerkrautkoma So 17.00; Gogol: Schreckliche Rache<br />

–Gogol. Strashnaya mest (OF) So 17.00; Division 303<br />

(OF) So 20.00; Breaking In So 23.15<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Zentralflughafen THF<br />

(OmU) 14.30; BlacKkKlansman (OmU) 16.45, 19.30,<br />

22.15, So a. 12.00; Grenzenlos –Submergence (OmU)<br />

15.15; Draußen (DFmenglU) 17.45, So a. 11.00; Das Geheimnis<br />

vonNeapel –Napoli velata (OmU) 19.45, 22.15, So<br />

a. 13.00; Ein Dorf zieht blank –Normandie nue (OmU)<br />

15.30; Palmyra (teilw.OmU) 18.00, So a. 11.00; Asphaltgorillas<br />

20.00, 22.15, So a. 13.00; 303 (DFmenglU) 14.30,<br />

22.00; Kindeswohl –The Children Act (OmU) 17.30, 19.45,<br />

So a. 12.30; Mamma Mia! Here We Go Again(OmU) 14.30,<br />

22.30; Gundermann 17.00, 19.45, So a. 11.45<br />

International (✆ 24 75 60 11) Gundermann 16.10,<br />

19.00, 21.50; Matinee: Gerhard Gundermann –Das Ende<br />

der Eisenzeit So 11.30; Familie Brasch So 13.50<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) In deutscher Gesellschaft:<br />

Oktjabr –Oktober (OmU) /Ich, deine Mutter –Man sa yay<br />

Sa 19.00; In deutscher Gesellschaft: Otobüs (OmenglU) Sa<br />

21.00; Peter Lorre: Der weiße Dämon So 18.00; Peter Lorre:<br />

Der unsichtbare Agent –Invisible Agent (OF) So 20.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) The<br />

Darkest Minds –Die Überlebenden 12.00; Teen Titans GO!<br />

to the Movies 12.00; Meine teuflisch gute Freundin 12.00,<br />

14.15; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 12.00,<br />

17.00, Sa a. 14.10, So a. 14.20; Gans im Glück 12.00, Sa<br />

a. 14.50; Christopher Robin 12.00, 14.30; Das schönste<br />

Mädchen der Welt 12.10, 14.45, 17.30, 19.30, Sa a.<br />

22.15; Käpt‘n Sharky Sa 12.30, 14.45, So 12.45, 14.50;<br />

3D: Alpha 12.30, 15.00, 17.15,19.30; Gürbüz: Hadi Allah‘a<br />

Emanet 14.30,17.00, 20.15, Sa a. 22.45; Ant-Man and the<br />

Wasp 14.35; The Meg 16.40, 19.30, Sa a. 22.00; Asphaltgorillas<br />

16.50, 19.30, Sa a. 22.15; Bad Spies 17.00,<br />

19.50, Sa a. 22.45; Safari –Match Me If YouCan 17.20; The<br />

Nun 17.30, 20.15, Sa a. 22.40; The Equalizer II 19.45, Sa<br />

a. 22.20; The Nun (OF) 20.00; Slender Man Sa 22.40; The<br />

First PurgeSa22.45; Mullewapp –Das große Kinoabenteuer<br />

der Freunde So 11.00; Preview: Pettersson und Findus:<br />

Findus zieht um So 15.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Fridas Sommer –Estiu 1993 (DF)<br />

Sa 14.00, So 12.00; Silvana (OmU) Sa 16.00; Das Geheimnis<br />

von Neapel –Napoli velata (OmenglU) Sa 18.00, So<br />

14.00; 303 (OmenglU) Sa 20.00, So 16.15; Don‘t worry,<br />

weglaufen geht nicht –Don‘t Worry, He Won‘t Get FarOnFoot<br />

(OmU) Sa 22.40, So 19.00; Der Himmel über Berlin<br />

(OmenglU) So 21.15<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) BlacKkKlansman (OmU)<br />

15.30, 18.30,21.30<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Gundermann 15.00, 17.50,<br />

20.45; Kindeswohl 15.50, 18.10, 20.30; Das schönste<br />

Mädchen der Welt 15.00, 17.30, 20.00; In den Gängen<br />

16.00, 21.15; Grüner wirdís nicht 18.40<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) BlacKkKlansman (OF) 14.30,<br />

17.30, 20.30,22.00; Kindeswohl –The Children Act (OmU)<br />

15.00, 17.20, 19.40; Crazy Rich –Crazy Rich Asians (OF)<br />

16.00, 18.45, 21.30; Foxtrot (OmU) 14.30; Geniale Göttin:<br />

Die Geschichte von Hedy Lamarr –Bombshell: The Hedy<br />

Lamarr Story (OmU) 17.00; Isle of Dogs –Ataris Reise<br />

(OmU) 19.00; Call Me By Your Name (OmU) 21.15; Itzhak<br />

Perlman –Ein Leben für die Musik (OmU) 14.45; Mission:<br />

Impossible –Fallout (OF) 16.45, 20.00; Creepy Crypt, After<br />

Midnight: Kurzfilmprogramm (ItalmdtU) Sa 22.30<br />

UCI Kinowelt Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Hotel<br />

Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 12.15, 14.45, 17.20;<br />

Käpt‘n Sharky 12.30, Sa a. 15.00; The Equalizer II 17.05,<br />

20.00, Sa a. 23.00; 3D: Mission: Impossible –Fallout<br />

19.45, Sa a. 22.50; Preview: Pettersson und Findus: Findus<br />

zieht um So 14.30<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Gundermann 12.00, 21.00; Welcome<br />

to Sodom –Dein Smartphone ist schon hier (OmU)<br />

12.30, So a. 19.10; Don‘t worry, weglaufen geht nicht –<br />

Don‘t Worry, He Won‘t Get Far OnFoot (OmU) 14.20, Sa a.<br />

21.10, So a. 19.00; Donbass (OmU) 14.30, Sa a. 19.00, So<br />

a. 21.20; KUKI ab4(OF) Sa16.40, So 17.40; Silvana<br />

(OmenglU) Sa 17.10, 23.30; Wolf und andere Tiere: Kinder-<br />

Kurzfilmprogramm (OF) Sa 17.30, So 16.40; Draußen Sa<br />

19.20, So 17.20; Endless Poetry–Poesia sin fin (OmenglU)<br />

Sa 23.30<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Käpt‘n Sharky<br />

13.45; Familie Brasch Sa 15.15, So 11.30; Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 15.30; Gundermann 17.30,<br />

20.30, So a. 14.30; Kindeswohl 17.45, 20.10; Das Prinzip<br />

Montessori: Die Lust am Selber-Lernen So 12.15<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Käpt‘n Sharky<br />

14.00; Gundermann 14.30, 17.30, 20.30; Matinee: Egal<br />

was kommt So 12.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />

Urlaub 15.45; BlacKkKlansman (OmU) 18.00, 21.00; Matinee:<br />

Lebenszeichen –Jüdischsein in Berlin So 12.00; Familie<br />

Brasch 18.00, Sa a. 14.30; BlacKkKlansman 20.15;<br />

Matinee: Ein Lied in Gottes Ohr So 11.30; Geniale Göttin:<br />

Die Geschichte von Hedy Lamarr –Bombshell: The Hedy<br />

Lamarr Story (OmU) So 13.30; Kindeswohl 15.40, 19.00;<br />

Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-Lernen 16.40,<br />

So a. 14.20; Crazy Rich –Crazy Rich Asians (OF) 21.20;<br />

Matinee: Itzhak Perlman–EinLeben für die Musik (OmU) So<br />

12.15; Das schönste Mädchen der Welt 15.00, 17.30,<br />

20.00, So a. 12.30<br />

Ende der Eisenzeit<br />

Der 1998 verstorbene Musiker<br />

Gerhard Gundermann<br />

wirkt in dem neuen<br />

Spielfilm von Andreas Dresen<br />

wie wieder lebendig, so stark<br />

verkörpert ihn Alexander<br />

Scheer, sogut kann der auch<br />

singen. In den Yorck-Kinos ist<br />

das ein Publikumserfolg, der<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Gundermann<br />

19.30, 22.30, Sa a. 13.30, 16.30, So a. 14.00,<br />

17.00; Käpt‘n Sharky 13.45, 15.45; Safari Sa 14.00; 303<br />

Sa 14.00; Das schönste Mädchen der Welt 14.15, 17.00,<br />

19.40; Christopher Robin Sa 14.15, 17.00, So 17.45;<br />

BlacKkKlansman 20.00, Sa a. 14.20, 16.45, So a. 16.30;<br />

Hotel Transsilvanien 314.30; Mamma Mia! 19.30, Sa a.<br />

16.50; Kindeswohl 19.50, Sa a. 17.00, So a. 14.00; Grüner<br />

wirdís nicht 17.20, 20.00; Asphaltgorillas 20.15, 22.45, Sa<br />

a. 17.45; Mission: Impossible 19.40, 22.15; Kindeswohl<br />

(OmU) 22.20; Mamma Mia! (OmU) 22.30; BlacKkKlansman(OmU)<br />

22.40; Ocean‘s Eight (OmU) 23.00; Don‘t worry,weglaufen<br />

geht nicht (OmU) 23.00; Meine teuflisch gute<br />

Freundin So 11.45; Gans im Glück So 11.45; Jim Knopf und<br />

Lukas So 11.50; 3D: Hotel Transsilvanien 3So11.50; Liliane<br />

Susewind So 12.00; Kuddelmuddel bei Pettersson und<br />

Findus So 12.00; Preview: Pettersson und Findus So 14.30;<br />

Sauerkrautkoma So 17.00<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Lebenszeichen –Jüdischsein in<br />

Berlin 16.00;FamilieBrasch 17.30;Donbass (OmU) 19.15;<br />

In den Gängen 21.30<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Fridas Sommer Sa 14.45;<br />

DraußenSa16.30, So 15.30; SymphonyofNow Sa 18.00,<br />

So 22.30; Embryo Sa 19.00, So 20.30; Echo Sa 20.45, So<br />

17.00; SUNDANCE SHORT FILM TOUR 2018 (OmU) Sa<br />

22.30; Casablanca (OmU) Sa 23.59; Königin von Niendorf<br />

So 14.30; HamburgerGitter –Der G20-Gipfel als „Schaufenster<br />

moderner Polizeiarbeit“ So 18.30<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) The Darkest<br />

Minds –Die Überlebenden 12.00, 14.25; Jim Knopf und<br />

Lukas der Lokomotivführer 12.00; Christopher Robin 12.05,<br />

14.35, 17.05; Safari –Match Me If You Can 12.10; Hotel<br />

Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 12.10, 14.15; Käpt‘n<br />

Sharky 12.15, 14.30; Gans im Glück 12.15, 14.35; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 12.15, 14.45, 17.15, 19.45,<br />

22.30; 3D: Ant-Man and the Wasp 14.20; Mamma Mia!<br />

Here We Go Again 14.25, 17.15; The Meg Sa 14.30; Alpha<br />

14.45, 17.10; BlacKkKlansman 16.35, 19.40, 22.45; The<br />

Equalizer II 16.40, 19.35, 22.35; The Nun 16.45, 19.45,<br />

22.30; Ant-Man and the Wasp 16.55; 3D: Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub 17.05; Asphaltgorillas 17.10,<br />

19.50, 22.35; 3D: Mission: Impossible –Fallout 19.30; Bad<br />

Spies 19.35, 22.45; 3D: The Meg 19.40; Die Farbe des<br />

Horizonts Sa 19.55; 3D: Alpha 20.00; The First Purge Sa<br />

22.30; Mission: Impossible –Fallout 22.30; Slender Man<br />

22.35; Preview: Pettersson und Findus: Findus zieht um So<br />

14.30; Imaikaa Nodigal So 19.45<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Christopher Robin<br />

11.00, 14.15, 17.00; Das schönste Mädchen der Welt<br />

11.10, 14.00, 16.50,19.40; Käpt‘n Sharky 11.15, 14.30;<br />

Gans im Glück 11.20, 14.40; Mamma Mia! Here We Go<br />

Again 11.30, 13.40, 19.20; Meine teuflisch gute Freundin<br />

11.50; Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer Sa 11.50,<br />

So 12.10; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 12.00,<br />

14.45, 16.45; 3D: Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />

15.10, Sa a. 12.30, So a. 11.45; 3D: Jurassic World:<br />

Das gefallene Königreich 13.40; Ant-Man and the Wasp Sa<br />

14.30; Asphaltgorillas 16.45, Sa a. 23.20; The Equalizer II<br />

20.00, Sa a. 16.50, 23.15; Safari –Match Me If You Can<br />

17.10; The Nun 17.30, 20.15, Sa a. 23.00; 3D: The Meg Sa<br />

17.40, So 16.50; 3D: Alpha 17.45, 20.20, Sa a. 23.00; 3D:<br />

Mission: Impossible –Fallout 19.30; 3D: Ant-Man and the<br />

Wasp 19.50, Sa a. 22.30; Bad Spies 20.10, Sa a. 23.15;<br />

Slender Man 20.30, Sa a. 23.10; Mission: Impossible –Fallout<br />

Sa 22.20; The First PurgeSa22.50; Preview: Pettersson<br />

und Findus: Findus zieht um So 14.30; Sauerkrautkoma So<br />

17.00<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Luis<br />

und die Aliens 12.45; Mamma Mia! Here We Go Again<br />

14.45, 17.40, 20.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Maria by Callas 18.00; Deine<br />

Juliet 20.15, So a. 15.30<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) BlacKkKlansman (OmU) 14.40,<br />

17.30, 20.30<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) Mr GaySyria (OmU) 20.15; Geniale<br />

Göttin: Die Geschichte von Hedy Lamarr –Bombshell:<br />

The HedyLamarrStory(OmU) So 18.15<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Käpt‘n Sharky<br />

10.00, 12.15, Sa a. 14.45;Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />

Urlaub 10.00, 12.30, 14.50, 17.30; Gans im Glück<br />

10.00; Das schönste Mädchen der Welt 10.00, 12.05,<br />

17.10, 19.45, Sa a. 23.00, So a. 14.30; Christopher Robin<br />

12.20, 15.00, Sa a. 10.00; Ant-Man and the Wasp Sa<br />

11.55, So 12.45; MammaMia! Here We Go AgainSa14.40,<br />

19.45, So 15.30; Bad Spies 17.00, 20.00, Sa a. 22.50; The<br />

Nun 17.15, Sa a. 20.15,22.45, So a. 20.35;Safari –Match<br />

Me If You Can Sa 17.20, So18.05; The Equalizer II Sa<br />

20.05, 22.35, So 20.00; 3D: Mission: Impossible –Fallout<br />

Sa 22.20; Mullewapp –Das große Kinoabenteuer der Freunde<br />

So 11.00; Preview: Pettersson und Findus: Findus zieht<br />

um So 15.00; Mission: Impossible –FalloutSo19.50<br />

BUSCHFUNK<br />

nun begleitet wird von historischen<br />

Dokumentationen. Das<br />

Porträt „Ende der Eisenzeit“<br />

von Richard Engel (1999) zeigt<br />

Gunderman nach dem Mauerfall,<br />

als es für ihn im Tagebau<br />

keine Arbeit mehr gab, zusehen<br />

am Sonntag um 11.30 Uhr<br />

im Kino International.<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Die Frau, die<br />

vorausgeht Sa 11.45; Papst Franziskus Sa 14.00; Swimming<br />

with MenSa16.00, So 14.00; Mamma Mia! Here We<br />

Go Again Sa 18.00, So 16.00; Ein Lied in Gottes Ohr Sa<br />

20.15, So 18.15; 3TageinQuiberon So 11.45; Die Wunderübung<br />

So 20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11) Berlin, wie es war Sa 10.15;<br />

Der Doktor aus Indien 12.30; Grüner wirdís nicht 14.30,<br />

17.20, 20.15, Sa a. 23.00; Auf der Suche nach Ingmar<br />

Bergman So 10.15<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Teen Titans<br />

GO! to the Movies 10.00; Meine teuflisch gute Freundin Sa<br />

10.00, 14.30, So 15.00; Käpt‘n Sharky 10.00, 11.55, Sa a.<br />

14.35; Jim Knopf und Lukas 10.00, Sa a. 12.10, So a.<br />

12.45; Hotel Transsilvanien 310.00, 12.10, 14.40, 17.05;<br />

Gans im Glück 10.00, 12.20; Das schönste Mädchen der<br />

Welt 10.00, 12.00, 14.35, 17.10, 19.45, 22.30; Christopher<br />

Robin 11.55, 14.20; 3D: Alpha 12.15, 17.10, 22.50;<br />

Ant-Man and the Wasp 14.05; The Meg 14.35, 22.40; Mission:<br />

Impossible Sa 16.45, So 17.00; Safari 16.50; The Nun<br />

17.10, 20.20, 22.50; BlacKkKlansman 17.15, 19.40,<br />

22.50; The Equalizer II 19.40, 23.00; 3D: Mission: Impossible<br />

19.40; Bad Spies 22.30, Sa a. 19.40; 3D: The Meg<br />

20.05; Mullewapp So 11.00; Preview: Pettersson und Findus<br />

So 15.00; Gogol: Schreckliche Rache (OF) So 20.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Meine teuflisch gute<br />

Freundin 13.30; Hotel Transsilvanien 313.30, 15.45, So a.<br />

11.30; Das schönste Mädchen der Welt 13.30, 15.45,<br />

18.00, 20.30; Christopher Robin 13.30, Sa a. 15.45; 3D:<br />

Alpha 15.45, 18.00, 20.30; The Nun 18.00, 20.30; Mamma<br />

Mia! Sa 18.00, So 11.00; Mission: Impossible 20.30; Luis<br />

und die Aliens So 11.30; Gans im Glück So 11.30; Preview:<br />

Pettersson und Findus So 15.45; Bad Spies So 18.00<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Blacklist: Der Seewolf (OF) Sa<br />

19.00; Blacklist: Steckbrief 7-73 (OF) Sa 21.00; Blacklist<br />

(OF) So 19.30; Magical HistoryTour: Der verrückte Professor<br />

(OF) Sa 20.00; Magical History Tour: Der diskrete Charme<br />

der Bourgeoisie (OmU) So 19.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Käpt‘n<br />

Sharky 12.30, 14.40; Breaking InSa12.30, 23.00, So<br />

20.20; Alpha 12.30, Sa a. 15.00, So a. 15.10, 22.40; Destination<br />

Wedding Sa 12.40, So 12.30; Hotel Transsilvanien<br />

3Sa12.50, 14.40, So 12.30; Mission: Impossible 13.00,<br />

19.20, 22.20, Sa a. 13.30, 17.00; BlacKkKlansman 13.20,<br />

22.40, Sa a. 17.00, 20.30, So a. 20.00; The Equalizer II<br />

20.00, 23.10, Sa a. 13.30, 16.45, So a. 17.30; Mamma<br />

Mia! 17.30, Sa a. 13.40, 19.40, So a. 20.20,22.50; 3D:<br />

Hotel Transsilvanien 313.40, 17.20; Ant-Man and the Wasp<br />

13.40, Sa a. 16.40, 20.15, So a. 22.20;Solo 13.50, Sa a.<br />

22.40; Das schönste Mädchen der Welt Sa 14.00, 16.45,<br />

19.30, So 12.30, 15.20, 18.00, 20.40; The Darkest Minds<br />

Sa 14.10; Jurassic World: Das gefallene Königreich 14.10,<br />

Sa a. 19.50; Bad Spies 14.10, 17.10, 20.10, 23.00; Love,<br />

Simon 14.50; Gans im Glück 15.10; Christopher Robin<br />

15.15, 17.45; 3D: Mission: Impossible –Fallout 15.40,<br />

20.30, Sa a. 22.30; The Meg 16.20, Sa a. 20.15, So a.<br />

22.50; Ocean‘s Eight 16.30, 19.30; Asphaltgorillas 16.50,<br />

20.00, 22.50, So a. 13.45; The Nun 19.45, 23.00, Sa a.<br />

17.00, So a. 17.10; Grüner wirdís nicht 17.00, So a. 12.30;<br />

Slender Man 17.20, 19.50, Sa a. 22.30, Soa.14.50,<br />

23.10; Kindeswohl 17.20, 20.00; Safari –Match Me If You<br />

Can 17.30; 3D: Alpha Sa 17.40, 20.15, 23.00, So 17.50,<br />

20.30; 3D: The Meg 19.20; Crazy Rich 19.40; Sauerkrautkoma<br />

Sa 20.20, So 12.30, 20.00; 3D: Jurassic World: Das<br />

gefallene Königreich Sa 22.20; 3D: Ant-Man and the Wasp<br />

Sa 22.50; Catch Me! Sa 22.55; Hereditary–Das Vermächtnis<br />

Sa 23.00; The First PurgeSa23.10; Sicario II Sa 23.10,<br />

So 20.10; Division 303 –Dywizjon 303 (OmU) So 17.00<br />

CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) Mission:<br />

Impossible –Fallout (OF) 13.30; 3D: Ant-Man and the Wasp<br />

(OF) 13.30, 19.30; Fantasy Filmfest 2018: Solis (OF) Sa<br />

13.30; Crazy Rich –Crazy Rich Asians (OF) 13.45, 16.50,<br />

19.50, 22.50; 3D: The Meg (OF) 14.00, 23.00; Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub –Hotel Transylvania 3(OF)<br />

14.00; BlacKkKlansman (OF) 14.15, 19.40, 22.15, Sa a.<br />

16.20, So a. 16.30; Christopher Robin (OF) 14.20, 17.00;<br />

Fantasy Filmfest 2018: Get Shorty –Internationales Kurzfilmprogramm<br />

(OV/OmenglU) Sa 15.30; 3D: Alpha (OF)<br />

16.40, 19.30, 23.15; Kindeswohl –The Children Act (OF)<br />

17.00; Bad Spies –The SpyWho Dumped Me (OF) 17.20,<br />

19.40; Fantasy Filmfest 2018: ValleyofShadows –Skyggenes<br />

dal (OmenglU) Sa 18.00; 3D: Mission: Impossible –<br />

Fallout (OF) 19.40; Fantasy Filmfest 2018: Under the Silver<br />

Lake (OF) Sa 20.00; Mamma Mia! Here We Go Again (OF)<br />

20.15; The Equalizer II (OF) 22.30; 3D: The Avengers 3: Infinity<br />

War(OF) 22.30; Fantasy Filmfest 2018: Satan‘s Slaves<br />

–Pengabdi Setan (OmenglU) Sa 22.45; Deadpool II (OF)<br />

22.50; Fantasy Filmfest 2018: Kurzfilme der DFFB (m. Gespräch)<br />

So 11.00; Fantasy Filmfest 2018: Prospect (OF) So<br />

14.00; Fantasy Filmfest 2018: Bad Samaritan (OF) So<br />

16.15; Fantasy Filmfest 2018: Border (OmenglU) So 18.30;<br />

Fantasy Filmfest 2018: Inkan, gongkan, sikan grigo inkan –<br />

Human, Space, Time and Human (OmenglU) So 21.00<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Galapagos Sa<br />

12.15; The Nun (OF) 13.45, Sa a. 19.30, So a. 16.30; The<br />

Nun Sa 16.30, So 19.30; 3D: Buckelwale: Giganten der<br />

Meere So 12.15<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Mission: Impossible –<br />

Fallout (OF) Sa 14.15, So 15.00; Ghost Dog –Der Wegdes<br />

Samurai (OmU) Sa 17.00; Dead Man (OmU) Sa 19.30;<br />

Mission: Impossible (OF) So 18.00; Donbass (OmU) So<br />

20.15; Shorts Attack –Sundance Shorts 2018 (OmU) So<br />

22.30<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Teen Titans GO! to the Movies 12.30,<br />

Sa a. 10.00; Prinz Charming Sa 10.00, 12.30; Käpt‘n Sharky<br />

14.00, Sa a. 10.00, 12.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />

Monster Urlaub 10.00, 12.00, 14.00, 16.00; Gans im Glück<br />

10.00, 12.00, 16.00, Sa a. 14.00; Safari –Match Me If You<br />

Can 14.30; Mamma Mia! Here We Go Again 15.00; Das<br />

schönste Mädchen der Welt 15.45, 18.00, 20.15, 22.30;<br />

Mission: Impossible –Fallout 17.00; The Meg 17.30; The<br />

Nun 18.00, 20.15, 22.30; Asphaltgorillas 18.00, 22.30;<br />

3D:The Meg 20.00, 22.30; The Equalizer II 20.00, 22.30;<br />

Bad Spies 20.00; Preview: Pettersson und Findus: Findus<br />

zieht um So 10.00, 12.00, 14.00<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Das doppelte Lottchen Sa<br />

14.00; Familie Brasch Sa 16.00; Deine Juliet Sa 18.00;<br />

Don‘tworry,weglaufengeht nicht Sa 20.30, So 18.15; Hotel<br />

Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub So 14.00; Papst Franziskus:<br />

Ein Mann seines Wortes So 16.00; 303 So 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) Meine<br />

teuflisch gute Freundin 11.30; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />

Monster Urlaub 11.30, 14.00, 17.10; Christopher Robin<br />

11.30, Sa a. 14.45, So a. 14.15; Das schönste Mädchen<br />

der Welt 11.40, 14.15, 17.00, 19.50; Käpt‘n Sharky 11.45,<br />

Sa a. 14.15, So a. 14.45; Gundermann 11.45, 14.00,<br />

16.30, 19.30; Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer<br />

11.50; 3D: Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />

12.00, Sa a. 14.30; Gans im Glück 12.00, 14.40; Safari –<br />

Match Me If YouCan 14.30, Sa a. 17.30; Mamma Mia! Here<br />

We Go Again 14.30, So a. 19.45; 3D: The Meg Sa 16.45;<br />

3D: Jurassic World: Das gefallene Königreich 16.55, Sa a.<br />

19.40; 3D: Alpha 17.10, 20.15, Sa a. 23.10; Ant-Man and<br />

the Wasp 17.20; The Nun 17.30, 20.00, Sa a. 22.30; 3D:<br />

Mission: Impossible –Fallout 19.40; Slender Man 20.00, Sa<br />

a. 23.00; The Equalizer II 20.15, Sa a. 22.45; Asphaltgorillas<br />

20.15, Sa a. 23.10; Bad Spies Sa 22.40; Mission: Impossible<br />

–Fallout Sa 22.45; The First Purge Sa22.55; Hereditary<br />

–Das Vermächtnis Sa 23.00; Preview: Pettersson und<br />

Findus: Findus zieht um So 14.30; Sauerkrautkoma So<br />

17.00; Gogol: Schreckliche Rache –Gogol. Strashnayamest<br />

(OF) So 17.00<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Mission: Impossible<br />

–Fallout 12.00; Käpt‘n Sharky 15.15, Sa a. 12.00, So<br />

a. 12.45; Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer 12.00;<br />

Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 12.00, 14.30,<br />

17.30; Gürbüz: Hadi Allah‘a Emanet 12.00, 14.25, 17.25,<br />

19.50, Sa a. 22.15; Das schönste Mädchen der Welt 12.00,<br />

14.35, 17.10, 19.45; 3D: Alpha 12.00, 17.00, 20.00; The<br />

Meg Sa 14.25, 22.25; Christopher Robin 14.25, 16.45;<br />

Gans im Glück 14.45; The Nun 17.00, 19.45, Sa a. 22.30;<br />

Asphaltgorillas 17.00, 19.45, Sa a. 22.40; Bad Spies<br />

19.30; The Equalizer II 19.45, Sa a. 22.30; Slender Man Sa<br />

22.30; Safari –Match Me If YouCan Sa 22.30; Mullewapp<br />

–Das große Kinoabenteuer der Freunde So 11.00; Preview:<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um So 15.00<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/2701976) Foxtrot Sa 17.00;<br />

Zwei Tage Wedding: Liebe mich! (mit Gästen und Gespräch)<br />

Sa 19.15; CFB präsentiert: Transformativ: Filmprogramm So<br />

17.00<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 4001) Draußen 18.00; Menashe<br />

(OmU) 19.30; Chappaqua (OmU) Sa 21.00; Breakdown in<br />

Tokyo–Ein Vater dreht durch So 21.00<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Gundermann 11.15, 14.00,<br />

16.45, 19.30; Peter Hase Sa 11.30; Gans im Glück 13.45;<br />

Familie Brasch 15.45; Das Prinzip Montessori: Die Lust am<br />

Selber-Lernen –Lemaitre est l‘enfant (OmU) 18.00, 20.15;<br />

Liliane Susewind –Ein tierisches Abenteuer So 11.30<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Familie Brasch Sa<br />

15.45, So 18.00;303 Sa 17.45, So 20.15;Nach demUrteil<br />

Sa 20.30; Lebenszeichen–Jüdischsein in Berlin So 11.00;<br />

Liliane Susewind –Ein tierisches Abenteuer So 13.30; Papst<br />

Franziskus: EinMannseinesWortes So 15.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Der Doktor aus Indien –<br />

The Doctor from India (OmU) Sa 11.00; Gans im Glück<br />

13.00; Mamma Mia! Here We Go Again 14.45; Das Prinzip<br />

Montessori: Die Lust am Selber-Lernen 17.00; Grüner wirdís<br />

nicht 18.45; Menashe (OmU) 21.00; Familie Brasch So<br />

11.00<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 8114678) Fridas Sommer 16.00; VomEnde einer<br />

Geschichte 18.00; Ryuichi Sakamoto: Coda 20.30; Frühstückskino:<br />

Ryuichi Sakamoto: async Liveatthe Park Avenue<br />

ArmorySo11.00<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Kindeswohl 15.15; Gundermann<br />

17.40, 20.30; Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-<br />

Lernen So 11.00; Matinee: Papst Franziskus: Ein Mann<br />

seines Wortes So 13.10<br />

FREILUFTKINOS<br />

Freiluftkino Friedrichshagen (✆ 65 01 31 41) Gundermann<br />

So 19.45<br />

Freiluftkino Hasenheide (✆ 283 46 03) Isle of Dogs –Ataris<br />

Reise (OmU) Sa 20.15<br />

Freiluftkino Insel im Cassiopeia (✆ 35 12 24 49) 2001:<br />

Odyssee im Weltraum –2001: ASpace Odyssey (OF) So<br />

20.00<br />

Freiluftkino Rehberge Hitchcock: Psycho So 20.00<br />

Open Air Kino Mitte (✆ 28 59 99 73)LadyMacbeth (OmU)<br />

So 20.00<br />

Open-Air-Kino Kulturfabrik Moabit (✆ 394 4344) The<br />

Virgin Suicides –Verlorene Jugend (OmU) Sa 22.00<br />

Openair Kino Spandau (✆ 333 60 81) Three Billboards<br />

Outside Ebbing,Missouri Sa 20.30<br />

Pompeji –FLK am Ostkreuz (✆ 01 76/56 70 92 98)<br />

Night Out (OmU) Sa 20.15<br />

Radio EINS-Freiluftkino Friedrichshain Shape of Water –<br />

Das Flüsterndes Wassers Sa 20.00; Cabaret (OF) So 20.00<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Zwei Freunde<br />

und ihr Dachs 15.00; The Rider Sa 17.00; Gerhard Richter.Abstraktion:<br />

Dokumentarfilme (Das Kölner Domfenster /<br />

Ema auf der Treppe) Sa 19.00; ABeautiful Day –YouWere<br />

Never Really Here (OmU) Sa 21.00; 3Tage inQuiberon So<br />

17.00; Die Olsenbande fährtnach Jütland So 19.00<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Hotel Transsilvanien<br />

3: Ein Monster Urlaub Sa 8.09, 13.45, So9.09, 16.00;<br />

Gundermann 20.45, Sa a. 8.09, 15.30, 18.00, So a. 9.09,<br />

10.00, 11.00, 13.30; Gans im Glück Sa 13.30, So 9.09,<br />

12.15, 14.00; Familie Brasch 20.45, Saa.14.00, So a.<br />

9.09, 13.45; Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-<br />

Lernen Sa 14.15, 18.45, So 12.00, 18.30; Grüner wirdís<br />

nicht 16.00, 18.15; Das schönste Mädchen der Welt Sa<br />

16.15, 18.30, 20.45, So 18.15, 20.30; Kindeswohl 20.45,<br />

Sa a. 16.30, So a. 16.15; Meine teuflisch gute Freundin So<br />

10.15; Deine Juliet So 11.30; Preview: Pettersson und Findus:<br />

Findus zieht um So 14.00; Preview: Timebreakers und<br />

die rätselhaften Grabzeichen So 16.00; Preview: Mackie<br />

Messer –Brechts Dreigroschenfilm So 18.15<br />

UCI Kinowelt Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33)<br />

The Darkest Minds –Die Überlebenden 11.00; 3D: Hotel<br />

Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 11.00; Das schönste<br />

Mädchen der Welt 11.00, 13.50, 17.00, 19.45; Käpt‘n<br />

Sharky 11.15, 14.15; Mission: Impossible –Fallout Sa<br />

13.40; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 14.00,<br />

16.45; Mamma Mia! Here WeGoAgain 16.30; The Nun<br />

17.00, 20.00, Sa a. 23.00; 3D: Mission: Impossible –Fallout<br />

19.15, Sa a. 22.45; The Equalizer II Sa 19.35, 22.30;<br />

BadSpies Sa 23.00;Preview:Petterssonund Findus: Findus<br />

zieht um So 14.30; The Nun (OF) So 20.00<br />

Kreativ im Alter<br />

Esgehört inzwischen zur Routine vieler <strong>Berliner</strong> Stadtbezirke, die lokale<br />

Kunstszene an zwei Tagen im Jahr in Form einer Werkstattausstellung zu<br />

präsentieren. Die Friedenauer Südwestpassage erfreut sich dabei eines<br />

ebenso großen Publikumszuspruches wie „48 Stunden Neukölln“ oder die<br />

„Art Kreuzberg“, zu der an diesem Wochenende wieder viele Galerien und<br />

Ateliers ihreTüren öffnen. Kunst von nebenan –man muss sich nur trauen,<br />

die Schwellenangst beim Zugang zu den überwiegend privaten Räumen zu<br />

überwinden. Besonders lohnend ist diesmal ein Besuch des Pflegewohnheims<br />

„Am Kreuzberg“, in dem Bewohner der Einrichtung ihre künstlerischen<br />

Arbeiten zeigen. Sie sind aus zwei Malgruppen hervorgegangen, die<br />

der Betreuungsassistent Mahmud Hamid mit großem Engagement angeleitet<br />

hat. Einige der Teilnehmer blicken auf lange Karrieren als professionelle<br />

Künstler zurück. ManhörtimAlter nicht auf, es zu sein. HarryNutt<br />

Pflegewohnheim „Am Kreuzberg“,Sonnabend 10–19 Uhr,Sonntag,13–19Uhr,Fidicinstraße 2<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

18.00: Der kaukasische Kreidekreis<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: Roméo undJuliette<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

19.30: CryBaby<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.00: VorSonnenaufgang<br />

Galli Theater Berlin (& 27 59 69 71)<br />

19.00: 68er Spätlese<br />

GarnTheater (& 78 95 13 46)<br />

20.30: Dasverräterische Herz<br />

MaximGorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

19.30: Alles Schwindel<br />

Pfefferberg Theater (& 939 35 85 55)<br />

20.00: Alien (Tim Rubel Human Shakes (San Francisco)und<br />

animimotus e.V.(Berlin)<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

19.30: thisisitgirl<br />

20.00 Saal B: FräuleinJulie<br />

Schlosspark Theater (& 789 56 67 -1 00)<br />

16.00: Der Stellvertreter<br />

Theater Thikwa (& 61 20 26 20)<br />

16.00 Studio: Mit.Anderen.Worten. (Jugendtheatergruppe<br />

Thikwa)<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: Theatersport Berlin: Die Stimme<br />

Estrel Festival Center (& 68 31 68 31)<br />

19.00: Divas–Die Show<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

14.30, 19.00: Ghost –Das Musical<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

19.00: Cabaret –Das Musical<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

18.00: Staunen –Circus of Stars<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Ver(f)logene Gesellschaft<br />

Z-Bar (& 28 38 91 21)<br />

20.00: AdorableIdiots –English Stand Up Comedy<br />

(Brittni Bowering &Zackarias Branzell (Hosts)<br />

Zosch (& 280 76 64)<br />

19.30 Keller:Aufstand Comedy–statt Tatort<br />

KLASSIK<br />

Christophorus-Kirche (& 381 24 55)<br />

17.00: Holger Schumacher (Orgel), Ganz großes Kino,<br />

Filmmusik der 70er und 80er Jahre, 30 Minuten<br />

Orgelmusik zur Offenen Kirche<br />

Heilig-Kreuz-Kirche Kreuzberg (& 69 40 12 41)<br />

16.00: Bergen Embouchure Ensemble, Sonntags-<br />

Klang,Kirchenmusik, Klassik, Popmusik u. a.<br />

Hoffnungskirche Pankow (& 472 02 19)<br />

16.00: Bläserchor der Ev.Hoffnungskirche Pankow,<br />

Ltg.Michael Geisler,KlängeinHoffnung,Festliches<br />

Bläserkonzertzum „Tag des offenen Denkmals“<br />

Parochialkirche (& 247 59 50)<br />

15.00: Gunther Strothmann (Glockenspieler), 7.<br />

Sonntagskonzertdes Glockenspiels an der Parochialkirche:<br />

Soli deo gloria<br />

Pierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)<br />

16.00: Boulez Ensemble XIV,Ltg.Daniel Barenboim<br />

(Klavier), Musikfest Berlin, Anton Webern: Streichquartett<br />

op. 28; RobertSchumann: Klavierquintett Es-Dur<br />

op. 44; Pierre Boulez: sur Incises<br />

Stadtkloster Segen (Schönhauser Allee 161)<br />

16.30: 110 Jahre Segenskirche –Ursula Kästner (Texte),<br />

Oliver Vogt (Orgel), Die Geschichte der Segenskirche<br />

in der Schönhauser Allee in Wort,Bild und Musik<br />

–Benefizkonzertfür dieSanierung des Kirchturms<br />

Anzeige<br />

SONNTAG<br />

Tickets: O3O–678O111<br />

www.berliner-konzerte.de<br />

UND AN ALLEN BEKANNTENVVK<br />

KINDER<br />

Centre Bagatelle (& 868 70 16 68)<br />

15.00: Hänsel undGretel, PuppenMusikTheater<br />

Zauberton, Kaspertheater (ab 3J.)<br />

Figurentheater Grashüpfer (& 536 95 15 0/ 52)<br />

16.00: Hans im Glück, puppen etc.,(ab 4J.)<br />

Puppentheater Felicio (& 44 67 35 30)<br />

11.00, 16.00: Kasper unddas Krokodil vomNil (ab 3J.)<br />

Puppentheater Prenzlkasper (& 21 79 10 60)<br />

11.00, 17.00: Das Taschentuch der Prinzessin,<br />

Gastspiel FriedhartFaltin, Halle/Saale<br />

Theater an der Parkaue (& 55 77 52 52)<br />

11.00, 16.00: Lunaris.Ein Weltraummärchen, United<br />

Puppets (ab 4bis 9J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Buchhandlung Winter (& 80 57 86 77)<br />

12.00: Kleiner Mann –was nun?,von Hans Fallada,<br />

mit Jo vanNelsen,Grammophonlesung<br />

Schlosspark Theater (& 789 56 67 -1 00)<br />

20.00: Alles fließt, ElkeHeidenreich, musikal. Begl.:<br />

Marc-Aurel Floros (Klavier)<br />

Zimmer 16 (& 48 09 68 00)<br />

20.00: Verstrickung,Edda Helmke, Lesung und<br />

Gespräch<br />

KONZERT<br />

ART Stalker (& 22 05 29)<br />

19.30: The Fugitives<br />

b-flat (& 283 31 23)<br />

21.00: Quintessence<br />

Bi Nuu (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Zebrahead, Alex Mofa Gang<br />

exploratorium berlin (& 84 72 10 52)<br />

20.00: Irana (Klavierduo) +Owl (Saxophon, Gitarre,<br />

Elektronik), Improvisation International<br />

Freiheit fünfzehn (& 65 88 78 25)<br />

18.00: Michael Fitz, Liedermaching<br />

Freizeitforum Marzahn (& 542 70 91)<br />

16.00: Eine Welt voll Musik –Showpräsentiertvon<br />

Andrea &WilfriedPeetz<br />

Mercedes-Benz Arena (& 20 60 70 88 99)<br />

20.00: Helene Fischer<br />

Olympiastadion (& 30 68 86 18)<br />

11.00: Lollapalooza: Kraftwerk 3D,Imagine Dragons,<br />

Liam Gallagher,Dua Lipa, Kyga, Rag’n’Bone Man,<br />

Fink, RIN, Sxtn, Wolf Alice, Scooter,Freundeskreis u. a.<br />

Radialsystem V (& 288 78 85 88)<br />

20.00: Um:Laut –Henrik Schwarz &BuggeWesseltoft<br />

Rickenbacker’s (& 81 89 82 90)<br />

20.00: The Roots of Rock Band<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

20.00: Jonathan Wilson<br />

Yorckschlösschen (& 215 80 70)<br />

11.00: WhateverRita Wants, Swing Brunch<br />

CLUB<br />

Cassiopeia (& 47 38 59 49)<br />

23.30: SundaySelection, Mystic Roots &Friends<br />

Club der Visionaere (Am Flutgraben)<br />

12.00: Melliflow, Fede Lijtmaer, Pascal /Pascy,<br />

Ramona u. a.<br />

Else Open Air Club (An den Treptowers 10)<br />

12.00: Else Closing,KiNK, Radio Slave,Perel,<br />

Peak&Swift, Sebastian Voigt, Michal Zietara<br />

BALLROOM<br />

Clärchens Ballhaus (& 282 92 95)<br />

15.00: Tanztee, Evan, Josefina, Ingmar,Sascha<br />

Kulturbrauerei/Soda (& 44 31 51 55)<br />

19.00: Salsa –Berlin #1,Jimmy Goo, Fabinho FM,<br />

LionX, Ando<br />

Strandbar Mitte (Monbijoustr.3)<br />

16.00: Argentinischer Tango, Gaia, Leandro, &friends<br />

3.11.2O18 | 2O.OO | KONZERTHAUS BERLIN<br />

VLADIMIR SPIVAKOV<br />

Russische DIRIGENT<br />

Nationalphilharmonie<br />

NIKOLAI TOKAREV KLAVIER<br />

MEDIENPARTNER


30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonnabend<br />

Tagesschau 24<br />

12.00 Tagesschau-Nachrichten 12.15 45 Min<br />

13.00 Tagesschau-Nachrichten 13.15 Geheimnisvolle<br />

Orte 14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15<br />

Der Absturz 15.00 Tagesschau-Nachrichten 15.30<br />

Plusminus 16.00 Tagesschau-Nachrichten 16.30<br />

Weltbilder 17.00 Tagesschau-Nachrichten 17.30<br />

Monitor 18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30<br />

Zapp 19.00 Tagesschau-Nachrichten 19.30 Weltspiegel-Reportage<br />

20.00 Tagesschau 20.15 Das<br />

RätselTraum 21.02 Gespräch 21.30 Schmutzige<br />

Götter 22.30 extra 3 23.15 Weltspiegel-Reportage<br />

23.45 Tagesschau –Vor 20 Jahren 0.00 Tagesthemen<br />

0.20 Omas Pillen-Falle –Gefährliche Medikamente<br />

im Alter 1.05 Extra 1.15 Das Rätsel Traum<br />

ONE<br />

14.00 Prominentenküchemit Lisa Fitz 14.05 Prominentenküche<br />

mit JürgenMarcus 14.15 Mord mit<br />

Aussicht 15.05 Lindenstraße 15.35 Lindenstraße<br />

16.05 Lindenstraße 16.35 Lindenstraße 17.05<br />

Lindenstraße 17.35 Lindenstraße 18.05 Mademoiselle<br />

Chambon. Drama, F2009 19.40 Brisant<br />

20.15 Wolfsland –Tief im Wald. TV-Kriminalfilm,D<br />

2016 21.45 DieGeschwister. Drama, D2016<br />

23.10 AgathaChristiesPoirot. Im Namender Nation.<br />

TV-Kriminalfilm, GB 1990 0.00 Agatha Christies<br />

Poirot. Die Augendes chinesischen Gottes.<br />

TV-Kriminalfilm, GB 1990 0.50 Agatha Christie –<br />

Kleine Morde. Fünf kleineSchweinchen. TV-Kriminalfilm,<br />

F2009 2.20 Doctor Who<br />

ZDF NEO<br />

5.40 TerraX6.25 TerraX7.10 TerraX7.55 Terra<br />

X 8.40 TerraX9.20 TerraX10.05 TerraX10.50<br />

TerraX11.35 TerraX12.20 TerraX13.05 TerraX<br />

13.50 TerraX14.30 TerraX15.15 TerraX16.00<br />

Die glorreichen 10 16.45 SketchHistory 17.10<br />

Dicte. Ein Mädchen verschwindet. TV-Kriminalfilm,<br />

DK 2014 18.35 (für HG)Camilla Läckberg: Morde<br />

in Fjällbacka. Das Familiengeheimnis. TV-Kriminalfilm,<br />

S2012 20.15 TheKids AreAll Right. Komödie,<br />

USA 2010 21.55 Bis dass der Todsie scheidet.<br />

Thriller,USA 2015 23.20 Texas Killing Fields.<br />

Drama, USA 2011 0.55 Bis dass der Todsie<br />

scheidet. Thriller,USA 2015 2.20 Nix Festes 4.20<br />

Texas Killing Fields. Drama, USA 2011<br />

ZDF INFO<br />

7.00 Saddam Hussein –Die letzten Tage eines<br />

Diktators 7.45 Killing Gaddafi –Jagd auf den Diktator<br />

8.30 Der Gefährder –Ein Islamist packt aus<br />

9.15 Die Bin Laden-Verschwörung 9.45 Geheimes<br />

Saudi-Arabien 10.30 Serienkiller 12.00 Miami<br />

SWAT –Spezialeinheit auf Verbrecherjagd 12.45<br />

TheWanted –Auf Verbrecherjagd 13.30 AufVerbrecherjagd<br />

15.00 Täterjagd 15.45 AufVerbrecherjagd<br />

16.30 Unschuldig hingerichtet –Ein rätselhafter<br />

Feuertod 17.15 Dr.Shipman –Der Ladykiller<br />

18.45 Kriminelle Karrieren 19.30 Hightech-<br />

Gangster –Superblüten und Bankraub online<br />

20.15 Dirty Dollars 21.45 Täterjagd 0.00 Mörderjagd<br />

1.30 AufVerbrecherjagd 3.00 Mörderjagd<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

10.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Klassik –Pop –etcetera Mit Jonathan Stockhammer<br />

(Dirigent), ca. 55 Minuten<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kammermusik Sergej Prokofjew und seine<br />

Cellosonate. In der UdSSR des Jahres 1950<br />

mussten Uraufführungen noch vom Komponistenverband<br />

genehmigt werden. Auch Prokofjew<br />

konnte seine erste und einzige Cellosonate nur<br />

unter dieser Bedingung gemeinsam mit Mstislaw<br />

Rostropowitsch öffentlich aufführen.,<br />

ca. 56 Minuten<br />

19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Konzert.Franz Liszt: „Huldigungsmarsch“,<br />

ca. 175 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Last Night of the Proms 2018,Live aus der<br />

RoyalAlbert Hall, London, ca. 236 Minuten<br />

22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Die besondere Aufnahme Mit Werken vonVeress,<br />

Bartók, ca. 60 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

„Sodom und Gomorrha” Hörspiel nach dem<br />

gleichnamigen Roman von Marcel Proust. „Die<br />

Unstetigkeiten des Herzens”., ca. 115 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Boulevard der Barbiere. Von Judith<br />

Burger,ca. 31 Minuten<br />

11.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Gesichter Europas Sehnsucht nach Banovici.<br />

Ein Leben zwischen Deutschland und Bosnien.<br />

ca. 55 Minuten<br />

13.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Eine Welt Auslandskorrespondenten berichten,<br />

ca. 30 Minuten<br />

18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Feature Die Anklägerin. Fatou Bensouda und<br />

der Internationale Strafgerichtshof, ca. 55 Min.<br />

23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Lange Nacht Ein ungemeiner Drang nach Erkenntnis.<br />

Die Lange Nacht über das Internat<br />

Pforta, ca. 175 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Literatur Planetenerkunder.Die fantastischen<br />

Brüder Strugatzki, ca. 55 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

1.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Deutschlandfunk Radionacht Rock. Neues<br />

aus der aktuellen Musikszene sowie Klassiker<br />

der Rock, Pop und Soul, ca. 235 Minuten<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice John Pizzarelli, ca. 30 Minuten<br />

ARD<br />

8.50 (für HG)Tiere bis unters Dach 9.20 (für<br />

HG) Tiere bis unters Dach 9.50 (für HG) Tagesschau<br />

9.55 (für HG) Panda, Gorilla &Co.<br />

10.40 (für HG) Panda, Gorilla &Co. 11.30 (für<br />

HG) Quarks im Ersten 12.00 (für HG) Tagesschau<br />

12.05 (für HG) In aller Freundschaft –<br />

Die jungen Ärzte 12.55 (für HG) Tulpen aus<br />

Amsterdam. TV-Drama, D2010 14.25 (für HG)<br />

Morden im Norden 15.15 (für HG) Morden im<br />

Norden 16.00 (für HG) Wwie Wissen 16.30<br />

(für HG) Weltspiegel-Reportage 17.00 (für HG)<br />

Tagesschau 17.10 (für HG) Brisant 17.50 (für<br />

HG) Tagesschau 18.00 (für HG) Handball: 1.<br />

Bundesliga. 4. Spieltag 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Ich weiß alles!<br />

Das Quiz mit Jörg Pilawa und Günther<br />

Jauch. Mit Thomas Gottschalk, Ben<br />

Becker,Til Schweiger,Lothar Matthäus,<br />

Armin Assinger, Susanne Kunz<br />

Moderation: Jörg Pilawa<br />

23.15 (für HG) Tagesthemen<br />

23.35 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />

23.40 (für HG) Inspector Mathias –Mord in<br />

Wales Feuernacht<br />

TV-Kriminalfilm, GB 2015.<br />

Mit Richard Harrington, Mali Harries,<br />

Alex Harries u.a.<br />

RTL<br />

8.55 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap<br />

9.55 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten<br />

aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />

Sanitätern und Notärzten 10.55 Der Blaulicht-<br />

Report. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag<br />

von Polizisten, Sanitätern und Notärzten<br />

11.50 Der Blaulicht-Report 12.50 Die<br />

100 ... ... krassesten Videos aus 100 Ländern<br />

14.45 Die Versicherungsdetektive. Mit Patrick<br />

Hufen,Timo Heitmann, Ralph Schweda 15.40<br />

Die Versicherungsdetektive 16.45 DieVersicherungsdetektive<br />

17.45 Best of ...! Moderation:<br />

Angela Finger-Erben 18.45 aktuell 19.05<br />

Life –Menschen, Momente, Geschichten. Moderation:<br />

Annika Begiebing<br />

20.15 Nachsitzen! Promis zurück auf die<br />

Schulbank Welcher Promi erreicht das<br />

Klassenziel?<br />

Mit Cheyenne Pahde, Thomas Hermanns,<br />

Paul Janke, Toni Dreher-Adenuga, Oliver<br />

Pocher,Martin Reinl, Dennis aus Hürth<br />

23.00 Markus Krebs –Witzearena<br />

Mit Joyce Ilg,Oli.P,Olivia Jones,<br />

Carsten van Ryssen<br />

Mit Markus Krebs<br />

0.05 Ralf Schmitz live!<br />

1.40 Das Sommerhaus der Stars –Kampf<br />

der Promipaare<br />

TV-Tipps<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

Anzeige<br />

MDR WDR Arte<br />

14.00 (für HG) Immer wieder sonntags 16.00<br />

vor Ort16.25 (für HG) Aktuell 16.35 (für HG)<br />

Liebesgrüße aus Tirol. Komödie, A 1964 18.00<br />

Unsere köstliche Heimat 18.15 Unterwegs in<br />

Thüringen 18.45 (für HG) Glaubwürdig 18.54<br />

(für HG) Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />

19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG)<br />

Quickie 20.15 (für HG) André Rieu –Das große<br />

Konzert 2018 22.35 (für HG) Aktuell 22.40<br />

(für HG) Olaf macht Mut 23.25 (für HG) In Liebe<br />

eine Eins. TV-Drama, D2005 0.55 (für HG)<br />

Das Leuchten der Stille. Drama, USA 2010<br />

Bayern<br />

17.15 Blickpunkt Sport. Sportclub Story–Stark<br />

in derStille –Gehörlose Leistungssportler 17.45<br />

(für HG) Zwischen Spessart und Karwendel<br />

18.30 (für HG) Rundschau 19.00 (für HG) Gut<br />

zu wissen 19.30 (für HG) Kunst +Krempel<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Rindvieh<br />

alaCarte. TV-Romanze, D2011 21.45 (für<br />

HG) Rundschau Magazin 22.00 (für HG) Der<br />

Schwarzwaldhof –Alte Wunden. TV-Drama, D<br />

2010 23.30 (für HG) Der Schwarzwaldhof –Forellenquintett.<br />

TV-Drama, D2010 1.00 (für HG)<br />

Schwarzwaldliebe. TV-Romantikkomödie, D2009<br />

Vox<br />

13.55 Shopping Queen 15.55 Shopping<br />

Queen 18.00 hundkatzemaus 19.10 Der Hundeprofi<br />

20.15 (für HG) Miss Bodyguard. Actionkomödie,<br />

USA 2015 21.55 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Verhängnisvolle Begierden 23.55 (für<br />

HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />

Gerichtsmedizin. Rätselhafte Gene 0.55 (für<br />

HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />

Gerichtsmedizin. Rekonstruktion des Todes<br />

1.40 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Vorsicht, giftig!<br />

Super RTL<br />

15.05 Die Tomund Jerry Show 15.40 Die Tom<br />

und Jerry Show 16.05 Die Tomund Jerry Show<br />

16.25 Die Tomund Jerry Show 16.45 Die Tom<br />

und Jerry Show 17.15 Ninjago –Morro 17.45<br />

Zak Storm –Super Pirat 18.10 Die Tomund<br />

Jerry Show 18.45 Woozle Goozle und die Weltentdecker<br />

19.15 ALVINNN!!! und die Chipmunks<br />

19.45 Dennis &Fletscher –Blämtastisch!<br />

20.15 (für HG) Alvin und die Chipmunks<br />

–Der Kinofilm. Familienfilm, USA 2007<br />

21.55 (für HG) Kuck' mal wer dajetzt spricht!<br />

Komödie, USA 1993 23.45 Böse Mädchen<br />

Sport1<br />

14.15 Die PS-Profis –Mehr Power aus dem<br />

Pott 14.45 Motorsport: ADAC GT Masters.<br />

Countdown 15.00 Motorsport: ADAC GT Masters.<br />

1. Rennen 16.00 Motorsport: ADAC GT<br />

Masters. Analyse 16.15 Motorsport: Porsche<br />

Carrera Cup. 1. Rennen 17.00 Timbersports:<br />

Deutsche Meisterschaft 18.00 StorageWars –<br />

Die Geschäftemacher. Standhaft 19.00 StorageWars<br />

–Die Geschäftemacher. Süße Träume<br />

20.00 Boxen. Internationaler Kampfabend.<br />

Filip Hrgovic (KRO) –Amir Mansour (USA)<br />

ZDF, 20.15 UHR TV-KRIMINALFILM<br />

Wilsberg<br />

Warum wühlen Wilsberg (Leonard Lansink,r.) und Ecki(Oliver Korittke)im<br />

Müll? Undwas soll der Aufzug? Es beginntdamit,dassHobby-Ermittler<br />

Wilsberg der Seniorin ElenaWarnetzki helfen will, ihren verschwundenen Ex-<br />

Mann zu finden. Tatsächlich wird der Antiquar mit der Spürnasefündig: Der<br />

vermisste Müllwerkerstecktineiner Abfalltonne und wurde vorseiner Entsorgung<br />

offenbar ermordet.KommissarinAnnaSpringerund ihr Kollege Overbeck<br />

beginnen umgehend mit den Ermittlungen, aber natürlichhat Wilsbergbei dem<br />

Fall noch ein Wörtchen mitzureden.Erstellt seineeigenenNachforschungen<br />

beidem lokalen Entsorgungsunternehmen „Mynstermyll”anund stößt dabei<br />

zu seiner Überraschung aufseine Patentochter Alex,die sich hier neuerdings als<br />

Pressesprecherinverdingt,allerdings schon rechtschnell auf Konfrontationskurs<br />

mit ihrer ehrgeizigenChefin Isabell Meinekegeht. Undsoüberzeugt Wilsberg<br />

Ekki, ebenfalls bei dem Unternehmen anzuheuern und festzustellen, wiesauber<br />

„Mynster Myll“ wirklich ist.<br />

(Dtl./2018)<br />

ZDF NEO, 20.15 UHR KOMÖDIE<br />

The Kids Areprisma<br />

All Right<br />

Nic TV-Magazin<br />

und Jules sind ein bürgerliches, lesbischesPaarmit Vorzeigebiografie:<br />

Nicist eine erfolgreiche,vielbeschäftigte Ärztin, die eher unstete Jules versuchtsichnach<br />

einigenanderen Versuchen als Gartenarchitektin und kümmert<br />

sichaußerdem um die beiden Teenager-Kinder Joni und den drei Jahrejüngeren<br />

Laser.Beide wurden damals mit einer Samenspende gezeugt,beide haben den<br />

selben biologischenVater,den sie jedoch noch niemals zu Gesichtbekommen<br />

haben. Nunaberäußernsie den Wunsch,den unbekannten Zeugungshelfer zu<br />

treffen. Tatsächlich machensie bald den charmanten Bio-Gastronomen Paul<br />

ausfindig, der sichfreut,die Fruchtseiner Lenden kennezulernen. Auch Joni und<br />

Laser sind begeistertvon dem unbekümmerten Zausel, der Motorrad fährtund<br />

eine willkommene Abwechslungzum Haushalt von Nicund Jules bietet.Doch<br />

als auch Jules Pauls Charme erliegt,stürztdies die kleine Patchworkfamilie in die<br />

Krise. Julianne Moore, Annette Beningund Mark Ruffalo spielen die Hauptrollen<br />

in dem liebenswerten Film der Regisseurin Lisa Choldenko.<br />

(USA/2010)<br />

ARD, 20.15 UHR SHOW<br />

Ich weiß alles!<br />

VOX, 20.15 UHR ACTIONKOMÖDIE<br />

Miss Bodyguard<br />

Foto: ZDF<br />

Dienstag<br />

neu!<br />

Inder neuen Spielshowkommteserstmals<br />

zum einem Treffen der Quiz-Giganten des<br />

deutschenFernsehen. Jörg Pilawa (Foto) ist<br />

Quizmaster und Gastgeber, Günther Jauch<br />

gibt einmal mehr den Quiz-Profi, an dessen<br />

Allgemeinwissen sichdie anderen Kandidaten<br />

messenmüssen. Dazugehören u.a.ThomasGottschalk,<br />

der sich sicher ist, alles über<br />

die Beatleszuwissen, BenBeckerkenntsich<br />

ausmit Goethe, TilSchweiger warschon<br />

malinHollywood und weiß jetzt alles darüber,<br />

und Lothar Matthäuskann sich noch an<br />

alle Fußball-Weltmeisterschaften erinnern.<br />

Als schweizer bzw. österreichische Quiz-<br />

Profis sind außerdem Susanne Kurz und Armin<br />

Assinger mit dabei.<br />

(Dtl./Österr./Schwei. 2018) Foto:ARD<br />

RoseCooper kommtaus einer dieser Polizistenfamilien, in denen es üblichist,<br />

dass eine Generation der anderen in den DienstinUniformfolgt.Sie hat den<br />

Berufsozusagen vonKindesbeinen an aufgesaugt,sie kenntalle Vorschriften und<br />

neigt zur Pefektion. Nur: eine gute Polizisten isttrotzdem nicht ausihr geworden.<br />

Schon baldfindet siesich in der Asservatenkammer wieder.Dabietet sich<br />

für die arme Rose die Chance,den Familienruf zu retten: Siesoll DaniellaRiva<br />

(Sofía Vergara), die temperamentvolle Gattin eines berüchtigten Drogenbosses<br />

nach Dallas überführen, wo sie als Prozesszeugin gegendas Kartell ihreMannes<br />

aussagen soll. Es wird ein Treffen der Gegensätze,denn die lebenslustige Gangsterbraut<br />

machtesihrer etwas verklemmten Aufpasserinnichtleicht. Unddann<br />

sind da auch noch ein paar schießwütige Gangster und eine Gruppevon korrupten<br />

Cops,die verhindern wollen, dassDaniellajemals in Dallas ankommt. Der<br />

durchausrespektabkle Versuch vonRegisseurin Anne Fletcher,das Prinzip der<br />

Buddy-Komödie aufein weibliches Team anzuwenden, warseiner Zeit um ein<br />

paar Jährchenvoraus, taugt aber immer noch als solide TV-Unterhaltung.<br />

(USA/2015)<br />

8.20 (für HG) Lassie 8.45 heute Xpress 8.50<br />

(für HG) Bibi Blocksberg 9.15 (für HG) Bibi<br />

und Tina 9.40 (für HG) Bibi und Tina 10.05<br />

(für HG) Eine lausige Hexe 10.25 heute Xpress<br />

10.30 (für HG) Notruf Hafenkante 11.15 (für<br />

HG) SOKO Stuttgart 12.00 heute Xpress 12.05<br />

(für HG) Menschen –das Magazin 12.15 (für<br />

HG) Der Landarzt 13.00 (für HG) Der Landarzt<br />

13.45 (für HG) Rosamunde Pilcher: Herzen im<br />

Wind. TV-Liebesmelodram, A/D 2008 15.15<br />

(für HG) Stadt, Land, Lecker 16.00 (für HG)<br />

Bares für Rares 17.00 (für HG) heute Xpress<br />

17.05 (für HG) Länderspiegel 17.35 (für HG)<br />

plan b 18.05 (für HG) SOKO Wien 19.00 (für<br />

HG) heute 19.25 (für HG) Die Bergretter<br />

20.15 (für HG) Wilsberg<br />

Die Nadel im Müllhaufen<br />

TV-Kriminalfilm, D2018<br />

Mit Leonard Lansink, Oliver Korittke,<br />

Ina Paule Klink, Rita Russek u.a.<br />

21.45 (für HG) Der Kriminalist<br />

22.45 (für HG) heute-journal<br />

23.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />

0.00 heute Xpress<br />

0.05 (für HG) heute-show Mit Oliver Welke<br />

0.35 (für HG) Sleepless Night –Nacht der<br />

Vergeltung<br />

Actionthriller,F/B/LUX 2011<br />

9.00 Auf Streife –Berlin 10.00 Im Namen der<br />

Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit Alexander<br />

Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />

Isabella Schulien 11.00 Im Namen der<br />

Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit Alexander<br />

Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />

Isabella Schulien 12.00 Auf Streife.<br />

Reportagereihe 13.00 Tourenwagen: DTM. Vom<br />

Nürburgring 15.00 Auf Streife. Reportagereihe<br />

16.00 Auf Streife.Reportagereihe 17.00 Auf<br />

Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />

18.00 Auf Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />

19.00 Grenzenlos –Die Welt entdecken.<br />

Madrid –Stadt der Könige und Nachtschwärmer<br />

19.55 Nachrichten<br />

20.15 Harry Potter und der Stein der<br />

Weisen<br />

Fantasyfilm, USA/GB 2001<br />

Mit Daniel Radcliffe,Rupert Grint,<br />

Emma Watson, John Cleese u.a.<br />

Regie: Chris Columbus<br />

23.25 Blade II<br />

Actionfilm, USA/D 2002<br />

Mit Wesley Snipes, Kris Kristofferson,<br />

Ron Perlman u.a.<br />

1.35 Identität<br />

Thriller, USA 2003<br />

Mit John Cusack, Ray Liotta u.a.<br />

16.30 (für HG) Lecker an Bord –Eine kulinarische<br />

Sommerreise 17.15 (für HG) Meisterküche<br />

17.45 (für HG) Kochen mit Martina und Moritz<br />

18.15 (für HG) DerVorkoster 18.45 (für HG)<br />

Aktuelle Stunde 19.30 (für HG) Lokalzeit 20.00<br />

(für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) DasBeste<br />

aus 30 Jahren„Mitternachtsspitzen” 21.45 (für<br />

HG) Das Jubiläum 30 JahreMitternachtsspitzen<br />

23.15 (für HG) Jürgen Becker –Fast ein Selbstporträt<br />

0.15 (für HG) HerbertKnebel trifft Uwe<br />

Karl Heinrich Lyko 1.15 (für HG) Wilfried Theodor<br />

Schmickler –Fast einSelbstportrait<br />

NDR<br />

12.15 (für HG) Weltreisen 12.45 Sweet Tweed<br />

13.30 (für HG) 7Tage ... 14.00 Genussreisen<br />

14.30 Wunderschön! 16.00 (für HG) Alles Klara.<br />

Mord im Spukschloss 16.45 (für HG) Die<br />

Kanzlei. Irrungen 17.35 (für HG) Tim Mälzer<br />

kocht! 18.00 (für HG) Nordtour 18.45 (für HG)<br />

DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) die nordstory<br />

21.30 (für HG) Hannover Proms 22.00 (für<br />

HG) Last Night of the Proms 2018. Live 23.30<br />

(für HG) Hannover Proms 1.05 (für HG) Paarduell<br />

1.50 (für HG) Paarduell<br />

Kabel eins<br />

8.10 Numb3rs 9.05 Blue Bloods –Crime<br />

Scene NewYork 10.00 Blue Bloods –Crime<br />

Scene NewYork 10.55 Castle 11.50 Castle<br />

12.40 Castle 13.40 Castle 14.35 Castle<br />

15.30 Elementary 16.25 News 16.35 Elementary<br />

17.30 Elementary 18.25 Elementary<br />

19.15 Elementary 20.15 Lethal Weapon. Alte<br />

Wurzeln 21.15 Hawaii Five-0. Grace 22.15<br />

Scorpion. Mit den eigenenWaffen 23.15 Wisdom<br />

of the Crowd. In der Wildnis 0.05 Lethal<br />

Weapon. Alte Wurzeln 1.00 Hawaii Five-0. Grace<br />

1.50 Scorpion. Mit den eigenenWaffen<br />

RTL 2<br />

6.00 Infomercial 7.00 Infomercial 8.00 Ein<br />

Vogel auf dem Drahtseil. Actionkomödie, USA<br />

1990 10.10 Splash –Jungfrau am Haken.<br />

Komödie, USA 1984 12.20 Die Schnäppchenhäuser<br />

–Der Traum vom Eigenheim 13.15 Die<br />

Schnäppchenhäuser –Der Traum vom Eigenheim<br />

14.15 Die Bauretter 16.15 Zuhause im<br />

Glück –Unser Einzug in ein neues Leben<br />

18.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug in ein<br />

neues Leben 20.15 Höllische ... 23.25 Das<br />

Fleisch der Zukunft 0.25 exklusiv –Die Reportage<br />

1.20 Höllische ...<br />

Eurosport 1<br />

13.15 Motorradsport. Großer Preis von San<br />

Marino 15.00 Motorradsport. Großer Preis von<br />

San Marino 16.00 Radsport: Vuelta aEspaña.<br />

14. Etappe 17.45 Radsport. Vuelta extra<br />

17.55 Eurosport News 18.00 Tennis: US Open<br />

20.00 Tennis: US Open 20.40 Eurosport News<br />

20.45 Tennis: US Open 21.45 Tennis. US<br />

Open –Matchball Becker 22.00 Tennis: US<br />

Open. Finale Damen 0.15 Tennis. US Open –<br />

Matchball Becker 0.30 Tennis: US Open 1.30<br />

Tennis: US Open<br />

RBB<br />

8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau 8.30<br />

Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00 Utta<br />

Danella –Eine Liebe in Venedig. TV-Liebesdrama,<br />

D/I 2004 10.30 Tier zuliebe –Missverständnis<br />

Pferd 11.00 Heimatjournal 11.25<br />

Einfach und köstlich –Kochen mit Björn Freitag<br />

11.55 Verrückt nach Meer 12.40 Verrückt<br />

nach Meer 13.30 Wuhladko 14.00 Einfach<br />

genial 14.25 Musikalische Reise 15.55 rbb<br />

Praxis 16.40 Super.Markt –Neues für Verbraucher<br />

17.25 Kowalski &Schmidt 17.55 Sandmann<br />

18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />

18.30 rbb Kultur –Das Magazin 19.00 Heimatjournal<br />

19.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Schnell ermittelt<br />

Francois Legrand. Krimiserie<br />

Mit Ursula Strauss, Wolf Bachofner u.a.<br />

21.00 Schnell ermittelt<br />

Werner Demscher.Krimiserie<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Professor Love<br />

Komödie,USA 2014<br />

Mit Pierce Brosnan, Salma Hayek,<br />

JessicaAlba, Malcolm McDowell u.a.<br />

23.30 Gejagt –Auf Leben undTod<br />

Abenteuerfilm, NZ/GB 2010<br />

Mit RayWinstone, Temuera Morrison u.a.<br />

ProSieben<br />

8.10 The Big Bang Theory 9.20 Last Man<br />

Standing 10.40 Baby Daddy 11.35 Family<br />

Guy. Irische Kämpfe. Zeichentrickserie 12.00<br />

Die Simpsons. Die Sippe auf Safari/Trilogie<br />

derselben Geschichte/Wunder gibt es immer<br />

wieder/Der Schwindler und seine Kinder/Drei<br />

unglaubliche Geschichten/Ich bin bei dir, mein<br />

Sohn/Drei Freunde und ein Comic-Heft/Der<br />

Lebensretter.Zeichentrickserie 15.40 Twoand<br />

aHalf Men. Ich habe deinen Schnurrbart gefunden/Hopp,<br />

auf den Tisch/Superdad. Comedyserie<br />

17.00 taff weekend 18.00 Newstime<br />

18.10 The Big Bang Theory. Der Stelzen-<br />

Traum/Das Princeton-Problem. Comedyserie<br />

19.05 Galileo. Moderation: Funda Vanroy<br />

20.15 X-Men: Der letzte Widerstand<br />

Actionfilm, USA/GB/CDN 2006<br />

Mit Hugh Jackman,Halle Berry,Ian<br />

McKellen, Patrick Stewart, Anna<br />

Paquin, Kelsey Grammer u.a.<br />

Regie: Brett Ratner<br />

22.20 The Fantastic Four<br />

Fantasyfilm, USA 2015<br />

Mit MilesTeller, Michael B. Jordan, Kate<br />

Mara, Jamie Bell, Toby Kebbell u.a.<br />

0.10 Schlag den Star<br />

Kandidaten: Faisal Kawusi, Ralf<br />

Moeller.Moderation: Elton<br />

13.40 Heimliche Helden –Keas inNeuseeland<br />

14.25 Terra Mater 15.10 Abenteuer Neuseeland<br />

15.50 Abenteuer Neuseeland 16.35<br />

Stadt Land Kunst Spezial 17.15 Arte Reportage<br />

18.10 Mit offenen Karten 18.20 (für HG)<br />

360° Geo Reportage 19.10 Arte Journal<br />

19.30 (für HG) Laos –Das Dorf über den Wolken<br />

20.15 Mythos Gotthard –Pass der Pioniere.<br />

Dokumentarfilm,D2018 21.45 Die Entdeckung<br />

der Riesensaurier 22.40 Sicherheit auf<br />

See 23.35 Philosophie 0.00 Square Idee 0.30<br />

KurzSchluss 1.55 Metropolen von unten<br />

3Sat<br />

13.10 Notizen aus dem Ausland 13.15 (für<br />

HG) Über dieAlpen und bis an die Grenzen<br />

14.00 (für HG) Kunst +Krempel 14.30 Ländermagazin<br />

15.00 Der Geschmack Europas<br />

15.30 Tunesien 16.00 Marokko –Auf der Straße<br />

der Kasbahs 16.45 Im Bann der Pferde<br />

17.30 (für HG) Ein Ferienhaus in Marrakesch.<br />

TV-Liebesfilm, D2008 19.00 (für HG) heute<br />

19.20 Meere, Mauern, Mauscheleien 20.00<br />

(für HG) Tagesschau 20.15 Die Entführung aus<br />

dem Serail 23.15 (für HG) Maischberger 0.30<br />

lebens.art 1.30 lesArt<br />

Phoenix<br />

8.45 Terra X9.30 Stadt –Land –Frust: Wie<br />

leben wir in Zukunft? 10.00 mein ausland<br />

11.30 Europas dreckige Ernte 12.15 Wie werden<br />

wir morgen alle satt? 13.00 phoenix plus<br />

14.15 Täbriz 14.30 Basare der Welt 16.45<br />

Chinas neue Seidenstraße 17.15 Terra X<br />

19.30 Stadt –Land –Frust: Wie leben wir in<br />

Zukunft? 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

Wildes Skandinavien 23.15 ZDF-History 0.00<br />

Die Macht hinter dem Präsidenten 3.00 ZDF-<br />

History 3.45 Europas dreckige Ernte 4.30 Wie<br />

werden wir morgen alle satt?<br />

Kika<br />

11.45 (für HG) Schmatzo –Kochen mit WOW<br />

12.05 4½Freunde 14.00 (für HG) SOS –Petter<br />

ohne Netz. Familienfilm, N2005 15.25 (für<br />

HG) Das Green Team 16.10 (für HG) DieWilden<br />

Kerle 16.55 HobbyMania –Tausch mit mir<br />

dein Hobby! 17.20 Operation Autsch! 17.45<br />

(für HG) Timster 18.00 Der kleine Nick 18.15<br />

(für HG) Ritter Rost 18.40 Zoés Zauberschrank<br />

18.50 Sandmann 19.00 (für HG) Das Dschungelbuch<br />

19.25 (für HG) Checker Tobi 19.50<br />

(für HG) logo! 20.00 (für HG) Erde an Zukunft<br />

20.10 Checkpoint<br />

Dmax<br />

12.45 King ofBacon –Ran an den Speck!<br />

13.15 Speed Is the New Black –Hauptsache<br />

schnell! 14.15 Goblin Works Garage –Das Tuner-Trio<br />

15.15 Die Aquarium-Profis 16.15 Die<br />

Baumhaus-Profis 17.15 Redwood Kings –Träume<br />

aus Holz 18.15 Die Modellbauer –Das Duell<br />

19.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />

20.15 Die Schatzsucher von Snake Island<br />

21.15 Die Schatzsucher von Snake Island<br />

22.15 Mythbusters 23.15 Mythbusters 0.15<br />

Auf eigene Gefahr! 1.10 Auf eigene Gefahr!


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 31<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonntag<br />

ARD<br />

8.05 (für HG) Tiere bis unters Dach 8.35 (für<br />

HG) Tiere bis unters Dach 9.00 (für HG) Tiere<br />

bis unters Dach 9.30 (für HG) Die Sendung<br />

mit der Maus 10.03 (für HG) Immer wieder<br />

sonntags 12.03 (für HG) Presseclub 12.45<br />

(für HG) Europamagazin 13.15 (für HG) Tagesschau<br />

13.30 (für HG) Zwei amgroßen See –<br />

Große Gefühle. TV-Komödie, D2006 15.00<br />

(für HG) Alles Glück dieser Erde. TV-Heimatfilm,<br />

A2003 16.30 (für HG) Überleben 17.15<br />

(für HG) Tagesschau 17.30 (für HG) Muslimisch,emanzipiert,<br />

frei 18.00 (für HG) Sportschau.<br />

Julia Scharf 18.30 (für HG) Bericht aus<br />

Berlin 18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für<br />

HG) Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Tatort Trautes Heim<br />

TV-Kriminalfilm, D2013<br />

Mit Klaus J.Behrendt, Dietmar Bär u.a.<br />

21.45 (für HG) Anne Will<br />

Wernicht widerspricht, wird Spender? -<br />

Neue Debatte um Organspende<br />

22.45 (für HG) Tagesthemen<br />

23.05 (für HG) ttt –titel thesen<br />

temperamente<br />

23.35 (für HG) Happy Hour<br />

Komödie,D/IRL 2015<br />

1.10 (für HG) Ruhm<br />

Drama, A/CH/D 2012<br />

RTL<br />

8.00 Die Superhändler –4Räume, 1Deal.<br />

Moderation: Sükrü Pehlivan 9.00 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 9.55 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 10.55 Die 100 ...<br />

... krassesten Videos aus 100 Ländern 12.45<br />

Undercover Boss. Welcome Hotel 13.45 Undercover<br />

Boss. Mr.Minit 14.40 Undercover<br />

Boss. arko GmbH 15.40 Promi Undercover<br />

Boss. Promi: Detlef Soost 16.45 Explosiv –<br />

Weekend. Dazwischen: gegen 17:35 Uhr der<br />

RTL Bibelclip 17.45 Exclusiv –Weekend. Moderation:<br />

Frauke Ludowig 18.45 aktuell 19.05<br />

Vermisst. Vermisst Spezial –Die schwierigsten<br />

Fälle: Melanie sucht ihren Vater Mark (USA).<br />

Moderation: Sandra Eckardt<br />

20.15 (für HG) Fußball<br />

Testspiel. Countdown<br />

20.45 (für HG) Fußball<br />

Testspiel<br />

Deutschland –Peru<br />

Aus Sinsheim<br />

22.30 Fußball<br />

Testspiel. Highlights<br />

23.30 Undercover Boss Mr.Minit<br />

0.30 Undercover Boss<br />

arko GmbH<br />

1.25 Promi Undercover Boss<br />

Promi: Detlef Soost<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

MDR WDR greifendem Lagerkoller geprägt. Dochals Arte<br />

18.00 (für HG) Aktuell 18.05 (für HG) In aller<br />

Freundschaft 18.52 (für HG) Sandmann 19.00<br />

(für HG) MDR Regional 19.30 (für HG) Aktuell<br />

19.50 (für HG) Kripo live 20.15 (für HG) Die<br />

besten Sommerhits aller Zeiten 22.55 (für HG)<br />

Aktuell 23.10 Barocke Circusträume 23.55<br />

Meister gegen den Verlust –30Jahre Deutsche<br />

Stiftung Denkmalschutz 0.25 (für HG) Eine<br />

Reise zu Sachsens Nachbarn 1.10 (für HG)<br />

Kripo live 1.35 (für HG) Wunderbares Schlagerland<br />

3.05 (für HG) Nicht ohne mein Smartphone<br />

3.35 Flusslandschaften<br />

Bayern<br />

15.15 (für HG) Das perfekte Herrchen 16.00<br />

(für HG) Rundschau 16.15 (für HG) Unser<br />

Land 16.45 (für HG) Euroblick 17.15 (für HG)<br />

Schuhbecks 17.45 Regional 18.30 (für HG)<br />

Rundschau 18.45 (für HG) freizeit 19.15 (für<br />

HG) Unter unserem Himmel 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 Der Komödienstadel 22.00<br />

(für HG) Rundschau Sonntags-Magazin 22.15<br />

(für HG) Anleitung zum Unglücklichsein. Komödie,<br />

D2012 23.35 (für HG) Heißmann &Rassau<br />

0.20 (für HG) Salto Vitale. TV-Liebeskomödie,<br />

D2011 1.50 (für HG) Schuhbecks<br />

Vox<br />

14.20 (für HG) Miss Bodyguard. Actionkomödie,<br />

USA 2015 16.00 Unser Traum vom Haus<br />

17.00 auto mobil 18.15 Die Beet-Brüder<br />

20.15 Das perfekte Profi Dinner 23.00 Prominent!<br />

23.45 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Im Netz der Verführung<br />

0.45 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Zahn um Zahn<br />

1.40 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Mord zum Dessert 2.25<br />

(für HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />

Gerichtsmedizin. Tödliche Träume<br />

Super RTL<br />

13.30 Barbie und das Diamantschloss. TV-<br />

Animationsfilm, USA 2008 14.50 Barbie –<br />

Traumvilla-Abenteuer 15.15 Die Tomund Jerry<br />

Show 15.45 Anastasia. Zeichentrickfilm,USA<br />

1997 17.15 Ninjago –Morro 17.45 Zak<br />

Storm –Super Pirat 18.10 Die Tomund Jerry<br />

Show 18.45 Woozle Goozle 19.15 ALVINNN!!!<br />

und die Chipmunks 19.45 Dennis &Fletscher<br />

–Blämtastisch! 20.15 Snapped –Wenn<br />

Frauen töten 21.10 Snapped –Wenn Frauen<br />

töten 22.05 Snapped –Wenn Frauen töten<br />

23.00 Snapped –Wenn Frauen töten<br />

Sport1<br />

13.00 Motorsport:ADAC GTMasters 14.15<br />

Motorsport:ADAC GTMasters. Analyse 14.30<br />

Hans Sarpei –Das Tsteht für Coach 14.55<br />

Fußball: RegionalligaWest. 7. Spieltag: 16.55<br />

Eishockey: Champions Hockey League. 4.<br />

Spieltag 19.30 Die PS-Profis –Mehr Power aus<br />

dem Pott 20.30 Die PS-Profis –Mehr Power<br />

aus dem Pott 21.30 Die PS-Profis –10Zylinder<br />

22.00 Motorsport –Porsche GTMagazin<br />

22.30 Motorsport: Porsche Carrera Cup 23.00<br />

Motorsport: ADAC GT Masters 0.00 Sport-Clips<br />

9.03 (für HG) sonntags 9.30 (für HG) Evangelischer<br />

Gottesdienst 10.15 (für HG) Bares für<br />

Rares –Lieblingsstücke 11.45 heute Xpress<br />

11.50 (für HG) ZDF-Fernsehgarten 14.15 3<br />

Pläne für mein schönstes Zimmer 15.00 (für<br />

HG) heute Xpress 15.05 (für HG) Ein griechischer<br />

Sommer. Komödie, F/GR/GBA 2011<br />

16.30 (für HG) planet e.Der wahre Preis der<br />

Elektroautos 17.00 (für HG) heute 17.10 (für<br />

HG) Sportreportage 18.00 (für HG) ZDF-Reportage.<br />

Erst frei, dann pleite –Selbstständige in<br />

Not 18.30 (für HG) Terra Xpress 19.00 (für<br />

HG) heute 19.10 (für HG) Berlin direkt 19.30<br />

(für HG) Terra X.Der Dreißigjährige Krieg:Tagebücher<br />

des Überlebens<br />

20.15 (für HG) Rosamunde Pilcher: Liebe,<br />

Diebe,Diamanten<br />

TV-Melodram, D2015<br />

Mit Michael Fitz, Sibylle Canonica,<br />

Cornelia Ivancan u.a.<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.00 (für HG) Inspector Banks<br />

Der unschuldige Engel<br />

TV-Kriminalfilm, GB 2012<br />

23.30 ZDF-History<br />

9/11 –Was geschah am 11.<br />

September 2001<br />

0.15 heute Xpress<br />

5.45 Ein Dorf bebt –volle Dröhnung Wacken!<br />

6.45 Zwischen Kiez und Krawall –Berlins größte<br />

Partymeile 7.45 So gesehen –Talk am<br />

Sonntag 8.05 Genial daneben –Die Schlagershow.Mit<br />

Hugo Egon Balder,Hella von Sinnen,<br />

Wigald Boning,Klubbb3, Vanessa Mai, Beatrice<br />

Egli, DJ Ötzi, Martin Rütter,Bülent Ceylan,<br />

IngoAppelt, Michael Kessler 10.55 Fort Boyard<br />

13.00 Tourenwagen: DTM. Moderation: Andrea<br />

Kaiser, Matthias Killing. Kommentar:<br />

Edgar Mielke Vom Nürburgring 14.50 Harry<br />

Potter und der Stein der Weisen. Fantasyfilm,<br />

USA/GB 2001.Mit Daniel Radcliffe,Rupert<br />

Grint, Emma Watson 17.50 Das große Backen<br />

19.55 Nachrichten<br />

20.15 Wir sind die Millers<br />

Komödie,USA 2013<br />

Mit Jennifer Aniston, Jason Sudeikis,<br />

Emma Roberts, Nick Offerman, Kathryn<br />

Hahn, Ed Helms. Will Poulter u.a.<br />

Regie: Rawson Marshall Thurber<br />

22.30 Scorpion<br />

Der Football. Actionserie<br />

23.25 Scorpion<br />

Love Boat. Actionserie<br />

0.15 Criminal Minds: Beyond Borders<br />

Fürchtet mich /Teufelsatem. Krimiserie<br />

1.45 Scorpion Der Football. Actionserie<br />

13.15 Heimatabend Wuppertal 14.00 (für HG)<br />

Unser Land in den 80ern 14.45 (für HG) Wunderschön!<br />

15.30 (für HG) Eine Reise durch<br />

Estland 16.15 (für HG) Utta Danella –Von Kerlen<br />

und Kühen. TV-Komödie, D2014 17.45<br />

(für HG) Auszeit im Westen 18.15 (für HG) Tiere<br />

suchen ein Zuhause 19.10 (für HG) Aktuelle<br />

Stunde 19.30 (für HG) Westpol 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Wunderschön!<br />

21.45 (für HG) Best of Hape Kerkeling 23.15<br />

(für HG) Für immer Kult 0.00 (für HG) Klimbim<br />

0.45 (für HG) Klimbim 1.25 Rockpalast<br />

NDR<br />

12.40 (für HG) Verrückt nach Meer 13.30 (für<br />

HG) NaturNah 14.00 (für HG) die nordstory<br />

spezial 15.30 (für HG) Klosterküche –Kochen<br />

mit Leib und Seele 16.00 Lieb und teuer<br />

16.30 Iss besser! –Tariks wilde Küche 17.00<br />

Bingo! 18.00 (für HG) Rund um den Michel<br />

18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />

Land zwischen Belt und Bodden 21.45 (für<br />

HG) Kaum zuglauben! 23.45 (für HG) Brandmal.<br />

TV-Thriller,D2015 1.15 Last Night of the<br />

Proms 2018 –BBC Fassung<br />

Kabel eins<br />

11.25 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi<br />

kommt 12.25 Mein Lokal, Dein Lokal –Der<br />

Profi kommt 13.25 Gekauft, gekocht, gewonnen<br />

14.40 Gekauft, gekocht, gewonnen 16.00<br />

News 16.10 Gekauft, gekocht, gewonnen<br />

17.35 Gekauft, gekocht, gewonnen 18.55 Gekauft,<br />

gekocht, gewonnen 20.15 Der große<br />

Urlaubsreport –Somachen wir Deutschen Ferien<br />

22.20 Abenteuer Leben am Sonntag. Das<br />

größte Lego-Projekt aller Zeiten exklusive bei<br />

„Abenteuer Leben” 0.15 Mein Revier. Ordnungshüter<br />

räumen auf<br />

RTL 2<br />

12.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum<br />

vom Eigenheim 13.15 Die Schnäppchenhäuser<br />

–Der Traum vom Eigenheim 14.15 Zuhause<br />

im Glück –Unser Einzug in ein neues Leben<br />

16.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt imKeller<br />

17.15 Mein neuerAlter 18.15 GRIP –Das<br />

Motormagazin 20.15 Selbst ist die Braut. Romantikkomödie,<br />

USA 2009 22.25 Die Hochzeit<br />

unserer dicksten Freundin. Liebeskomödie,<br />

USA 2012 0.05 Für immer Single? Romantikkomödie,<br />

USA 2014 1.50 Selbst ist die Braut.<br />

Romantikkomödie, USA 2009<br />

Eurosport 1<br />

18.00 Springreiten: Global Champions Tour<br />

19.00 Tennis: US Open. Finale Damen-Doppel<br />

21.00 Eurosport News 21.05 Tennis: US Open<br />

21.45 Tennis. US Open –Matchball Becker.<br />

Analysen und Interviews aus NewYork mit Boris<br />

Becker 22.00 Tennis: US Open. Finale Herren<br />

1.15 Tennis. US Open –Matchball Becker.<br />

Analysen und Interviews aus NewYork mit Boris<br />

Becker 1.30 WATTS. Die Tennis-US-Open-<br />

Spezial-Ausgabe der Eurosport-Clipshow 1.45<br />

Tennis: US Open 3.00 Pause<br />

PRO 7,20.15 UHR SCI-FI-FILM<br />

Jupiter Ascending<br />

Mila Kunis und ChanningTatum in einem spektakulären Weltraum-Märchen:<br />

Jupiter Jones'Leben ist alles andereals glamourös;aus Geldnot entschließtsie<br />

sich dazu, Eizellen zu spenden. Doch im Operationssaal entpuppen<br />

sichdie vermeintlichen Ärzteals Aliens,die Jupiter töten wollen. In letzter Sekunde<br />

erscheintder geheimnisvolle Caine,der Jupiter rettet.Esstellt sich heraus,<br />

dass siekönigliches Erbgut besitzt und so zur mächtigsten Familie im Universumgehört.<br />

Ein visuell sowietechnisch ansprechender Science-Fiction-Film,der<br />

Spannung, Romantik und Action aufeindrucksvolle Artmiteinander verbindet.<br />

Mitseinem gigantischen Staraufgebot kann der Streifen schonvor dem Einschalten<br />

punkten: Mila Kunis („Freunde mit gewissen Vorzügen“) als Jupiter Jones,<br />

ChanningTatum („Magic Mike“) als Retter in der Notsind mit vonder Partie.<br />

(USA/AUS/2015)<br />

Foto: Pro7<br />

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TELE 5,0.00 UHR SCI-FI-KOMÖDIE<br />

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LESERREISEN<br />

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Ineiner anderen 030 –23276633<br />

Ecke des Weltraums sind<br />

im Jahr www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />

2150 vier Astronauten unterwegs,<br />

um ihrezermürbende Mission auszuführen:<br />

fehlgeleitete Planeten zu zerstören. Abgesehen<br />

vonden Reisen Kapriolen im Komfortreisebus<br />

ihresaußerirdischen<br />

Passagiers mit umfangreichem istdas Lebennach Programm 20 Jahren von<br />

technischen und erfahrener Fehlfunktionen Reiseleitung.<br />

und um sich<br />

eine der nuklearen „Smart Bombs“ an Bord<br />

sichder Sinnlosigkeit der eigenen Existenz<br />

bewusstwird, bricht Chaos aus. John Carpenter<br />

machte sich mit diesem Frühwerk<br />

seinen eigenen, ironischen Reim aufStanleyKubricks„2001“<br />

und begann damit seine<br />

Karriereals Meister des B-Movies.<br />

(USA/1974) Foto:Tele 5<br />

Jetzt entdecken auf<br />

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SUDOKU<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM vom07. 7.9.2018 09. MITTEL mittel<br />

3 5 6 9 2 1 4 8 7<br />

1 2 7 4 8 6 9 3 5<br />

9 8 4 3 7 5 2 6 1<br />

2 3 1 7 6 4 8 5 9<br />

7 9 8 5 3 2 1 4 6<br />

6 4 5 8 1 9 7 2 3<br />

8 6 3 2 9 7 5 1 4<br />

4 7 2 1 5 3 6 9 8<br />

5 1 9 6 4 8 3 7 2<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM 07. 09. 2018<br />

vom 7.9.2018<br />

SCHWER<br />

schwer<br />

8 2 7 9 6 3 1 4 5<br />

3 1 5 2 4 7 9 8 6<br />

6 9 4 1 8 5 7 2 3<br />

2 5 9 6 7 1 8 3 4<br />

4 7 3 5 2 8 6 1 9<br />

1 6 8 4 3 9 5 7 2<br />

5 4 6 7 1 2 3 9 8<br />

7 3 2 8 9 6 4 5 1<br />

9 8 1 3 5 4 2 6 7<br />

5.55 Odysseus und die Sterne. Sci-Fi-Film, CS<br />

1976 7.20 Brisant 8.00 Brandenburg aktuell<br />

/Abendschau 8.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 9.00 KurhotelAlpenglück. TV-Heimatfilm,<br />

D2006 10.30 Für immer im Herzen.<br />

TV-Drama, D2004 12.00 Hauptstadtrevier<br />

12.45 Hauptstadtrevier 13.35 Zoobabies<br />

14.00 Wildes Russland 14.45 Pfarrer Braun.<br />

Kur mit Schatten. TV-Kriminalfilm, D2010<br />

16.15 In aller Freundschaft –Die jungen Ärzte<br />

17.05 In aller Freundschaft 17.50 Sandmann<br />

18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin 18.30<br />

Gartenzeit 19.00 Täter –Opfer –Polizei 19.30<br />

Brandenburg aktuell /Abendschau 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau<br />

20.15 Wer weiß denn sowas?<br />

Gäste: Ludwig Trepte, Frederic<br />

Lau. Moderation: Kai Pflaume<br />

21.00 Wer weiß denn sowas?<br />

Mit CarinaVogt, Johannes Rydzek<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Roland Kaiser<br />

Vom Findelkind zum Superstar<br />

22.45 50 Jahre Musikshows im deutschen<br />

Fernsehen<br />

23.30 Mackie Messer auf dem Weg ins<br />

Kino –hinter den Kulissen des<br />

Dreigroschenfilms Dokfilm, D2018<br />

ProSieben<br />

5.15 Superstar. Komödie, USA 1999 6.40<br />

Undateable. Der singende Vater.Comedyserie<br />

7.05 Mike &Molly. Peggys Geheimnis. Comedyserie<br />

7.30 2Broke Girls. Nicht hübsch genug/Der<br />

Messie. Comedyserie 8.25 The Big<br />

Bang Theory. Der Stelzen-Traum/Das Princeton-Problem.<br />

Comedyserie 9.15 Mom. Romantik<br />

mit Hindernissen/Verleih' nie Kohle an eine<br />

Plunkett! Comedyserie 10.00 Galileo 14.00<br />

Schlag den Star 16.05 X-Men: Der letzte Widerstand.<br />

Actionfilm, USA/GB/CDN 2006. Mit<br />

Hugh Jackman, Halle Berry,Ian McKellen<br />

17.55 Newstime 18.05 Galileo 360°. Ranking<br />

Spezial –„Crazy Records” 19.05 Galileo. Moderation:<br />

Stefan Gödde<br />

20.15 Jupiter Ascending<br />

Sci-Fi-Film, USA/AUS 2015<br />

Mit Channing Tatum, Mila Kunis,Sean<br />

Bean, Eddie Redmayne u.a.<br />

Regie: Lana Wachowski, Lilly<br />

Wachowski<br />

22.50 Snowpiercer<br />

Sci-Fi-Film, COR/CZ 2013<br />

Mit Chris Evans, Song Kang Ho, Tilda<br />

Swinton, Jamie Bell u.a.<br />

1.05 Batman Begins<br />

Actionfilm, USA/GB 2005<br />

Mit Christian Bale, Michael Caine u.a.<br />

17.40 Konzert auf dem Mailänder Domplatz<br />

18.25 Zu Tisch ... 18.55 Karambolage 19.10<br />

Arte Journal 19.30 Kur Royal Jean-Paul Belmondo<br />

–Abenteurer,Stuntman und charmanter<br />

Frauenheld 20.15 Le Magnifique –Ich<br />

bin der Größte. Agentenkomödie, F/I 1973<br />

21.45 Belmondo, der Unwiderstehliche. Dokumentarfilm,<br />

F2015 23.20 Musik inZeiten von<br />

Krieg und Revolution 0.15 Musik in Zeiten von<br />

Krieg und Revolution 1.10 Maifeld Derby 2018<br />

2.10 Arte Journal 2.30 (für HG) The Cleaners.<br />

Dokumentarfilm,D/BRA/NL/I/USA 2018<br />

3Sat<br />

16.50 Der gläserne Turm. Drama, D1957<br />

18.30 (für HG) Ich bin ein Glückskind 19.00<br />

(für HG) heute 19.10 NZZ Format 19.40<br />

Schätze der Welt 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Sebastian Pufpaff: AufAnfang –Das Soloprogramm<br />

21.15 Gernot Hassknecht: Jetzt<br />

wird's persönlich! 21.45 (für HG) Oma wider<br />

Willen. TV-Familienfilm, D/A 2012 23.10 (für<br />

HG) Polizeiruf 110. Die letzte Kundin. TV-Kriminalfilm,<br />

DDR 1987 0.30 (für HG) Cold Blood –<br />

Kein Ausweg,keine Gnade. Thriller,USA/F<br />

2012 2.05 (für HG) Zu Fuß ans Meer<br />

Phoenix<br />

7.30 mein ausland 8.15 Täbriz 8.30 Basare<br />

der Welt 9.15 Basare der Welt 10.45 Chinas<br />

neue Seidenstraße 11.15 augstein und blome<br />

11.30 phoenix persönlich 12.00 Presseclub<br />

12.45 Presseclub –nachgefragt 13.00 forum<br />

demokratie. Freiheit –Die Basis der Demokratie<br />

14.00 Die Macht hinter dem Präsidenten<br />

17.00 mein ausland 20.00 (für HG)Tagesschau<br />

20.15 Wildes Skandinavien 21.45 mein<br />

ausland 23.15 phoenix vor ort 0.00 forum<br />

demokratie. Freiheit –Die Basis der Demokratie<br />

1.00 Wildes Skandinavien<br />

Kika<br />

13.00 (für HG) Mascha und der Bär 13.15<br />

Marinette 13.50 SimsalaGrimm 15.00 Mister<br />

Twister –Die Serie 15.50 (für HG) Schnitzeljagd<br />

von Gospel bis Hip Hop 16.15 Schau in<br />

meine Welt! 16.40 (für HG) Mascha und der<br />

Bär 16.50 (für HG) Geronimo Stilton 17.35<br />

(für HG) 1,2oder 3 18.00 Der kleine Nick<br />

18.15 (für HG) Ritter Rost 18.40 Zoés Zauberschrank<br />

18.50 Sandmann 19.00 (für HG) Das<br />

Dschungelbuch 19.25 (für HG) pur+ 19.50<br />

(für HG) logo! 20.00 (für HG) Ki.Ka Live 20.10<br />

(für HG)Wolfblood –Verwandlung bei Vollmond<br />

Dmax<br />

14.15 Dream Car Hunters –Die Autojäger<br />

15.15 Dream Car Hunters –Die Autojäger<br />

16.15 Goldtimer –Wertanlage mit PS 17.15<br />

Goldtimer –Wertanlage mit PS 18.15 Goldtimer<br />

–Wertanlage mit PS 19.15 Goldtimer –<br />

Wertanlage mit PS 20.15 Alaskan Bush People<br />

21.15 Australian Gold –Schatzsuche Down<br />

Under 22.15 Fang des Lebens –Der gefährlichste<br />

JobAlaskas 23.15 Bear Grylls: Stars<br />

am Limit 0.10 Alaskan Bush People 1.05 Australian<br />

Gold –Schatzsuche Down Under<br />

13.30 DieSpurder Fahrraddiebe –Klau-Hochburg<br />

Mitteldeutschland 14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

14.15 Presseclub 15.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

15.30 Europamagazin 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

16.30 Wwie Wissen 17.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 17.30 Panorama–die Reporter<br />

18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30 extra 3Spezial<br />

19.00 Tagesschau-Nachrichten 19.30 7Tage<br />

... 20.00 Tagesschau 20.15 Deutschland, deine<br />

Künstler 21.02 BoulevardBio 22.00 Unter deutschen<br />

Dächern 22.30 Berichtaus Berlin 22.50<br />

Extra 23.00 Tagesthemen 23.20 Weltspiegel 0.00<br />

Tagesthemen 0.20 Presseclub 1.02 Extra 1.15<br />

Deutschland, deine Künstler<br />

ONE<br />

11.35 Mord mit Aussicht 12.25 Ein gutes Jahr.<br />

Liebeskomödie, GB/USA 2006 14.15 Immer wieder<br />

anders. TV-Beziehungsgeschichte, D2014<br />

15.45 kinokinoshortcuts 15.50 Hartaber herzlich<br />

16.35 Hart aberherzlich 17.25 Hartaberherzlich<br />

18.10 Hart aber herzlich 18.55 Hartaberherzlich<br />

19.45 Lindenstraße 20.15 Alles Isy. TV-Drama,D<br />

2018. MitClaudia Michelsen, Hans Löw,Michaelangelo<br />

Fortuzzi 21.45 Tatort. Trautes Heim. TV-<br />

Kriminalfilm, D2013 23.15 Lindenstraße 23.45<br />

Tatort. Trautes Heim. TV-Kriminalfilm,D2013 1.15<br />

Die Geschwister. Drama, D2016 2.40 Mord mit<br />

Aussicht 3.30 Mordmit Aussicht 4.20 extra3<br />

Spezial 4.50 Zimmer frei!<br />

ZDF NEO<br />

5.55 TerraX6.40 TerraX7.20 TerraX8.05 Terra<br />

X 8.50 TerraX9.35 TerraX10.20 TerraX11.05<br />

TerraX11.50 TerraX12.35 TerraX13.15 TerraX<br />

14.00 TerraX14.45 TerraX15.30 Dieglorreichen<br />

10 16.15 Callin'Mr. Brain 17.00 Death in Paradise<br />

18.45 The Coroner 20.15 Der Kommissar und<br />

das Meer. TV-Kriminalfilm, D/S 2010. MitWalter<br />

Sittler,Sólveig Arnarsdóttir, Andy Gätjen 21.45 Zarah<br />

23.10 (für HG)Ein starkesTeam. Die Schöne<br />

vom Beckenrand.TV-Kriminalfilm, D2009.Mit<br />

Maja Maranow, FlorianMartens, Katja Flint 0.40<br />

heute-show 1.10 NeoMagazin Royale 1.55 Silent<br />

Witness 3.40 NeuimKino 3.45 (für HG)Inspector<br />

Barnaby. Blut am Sattel.TV-Kriminalfilm, GB 1997<br />

ZDF INFO<br />

5.00 (für HG) heute-show 5.30 Knast in Deutschland<br />

6.15 Polizei im Einsatz 7.00 (für HG) Treffpunkt<br />

Kiosk 7.30 Wo die Armut wohnt 8.15 Polizei<br />

im Einsatz 9.43 heute Xpress 9.45 (für HG)<br />

Terra X10.30 Steine, Felsen, Meteoriten –Chronisten<br />

der Erdgeschichte 11.15 (für HG) Terra X<br />

12.45 Die Erde –Unruhiger Planet 13.30 Die<br />

Entstehung der Erde 17.15 Die Schätze der Erde<br />

19.40 (für HG) heute-show 20.15 (für HG) Terra X<br />

21.00 Steine, Felsen, Meteoriten –Chronisten der<br />

Erdgeschichte 21.45 (für HG) Terra X23.15 Reise<br />

durch die Erdgeschichte 1.30 Die Schätze der<br />

Erde 3.45 Reise durch die Erdgeschichte 4.15<br />

(für HG)Terra X<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Sonntagskonzert Mit Sergiu Celibidache und<br />

Werken vonW.A. Mozart, Dvorák, Berwald,<br />

Tschaikowski, Berlioz, Mendelssohn,<br />

ca. 176 Minuten<br />

15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Leonard Bernstein Der swingende Patriot.<br />

Bernstein, der erste Dirigent der USA,<br />

ca. 116 Minuten<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Musikfest Berlin Mit Werken von Boulez, Ravel,<br />

Ligeti, G. Benjamin, ca. 117 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Mit Werken von<br />

Brahms, Gubaidulina, Janácek, Beethoven,<br />

ca. 176 Minuten<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Konzertdokument der Woche Neue Deutschlandfunk<br />

Produktionen. Mit Werken von Mahler,<br />

ca. 115 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Was gibt's Neues vom Krieg?” Hörspiel nach<br />

Robert Bober,ca. 90 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

9.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Essay und Diskurs Es ist kompliziert. Das Geschlechterverhältnis<br />

nach #Metoo, ca. 30 Min.<br />

11.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Deutschlandrundfahrt Spaziergänge mit Prominenten.<br />

Unterwegs mit der Politikerin und<br />

Juristin Herta Däubler-Gmelin in ihrer Heimatstadt<br />

Tübingen, ca. 54 Minuten<br />

14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Lagerfeld, ca. 56 Minuten<br />

14.50 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Zum jüdischen Fest Rosch Haschana Rosch<br />

Haschana –warum Juden im Herbst Neujahr<br />

feiern. Von Lissy Kaufmann, ca. 10 Minuten<br />

22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Musikfeuilleton *„Ich bin in mir selbst zu<br />

Hause”. Anna Mahler –Tochter und Bildhauerin.<br />

Von Elke Pressler,ca. 30 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Interpretationen Verbindung zu neuen Klangwelten.<br />

Karlheinz Stockhausens „Kontakte” für<br />

Elektronik, Klavier und Schlagzeug,ca. 115 Min.<br />

15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Rock et cetera Klangsynthese aus Kabelsalat.<br />

Der modulare Synthesizer,ca. 55 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazz-Diskothek –News from<br />

Jazz &Blues. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 – S eite 32 **<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

ElkeBüdenbender (56) bewirbt<br />

sich um eine Stelle in unserer<br />

kleinen Tierkastenredaktion.<br />

In einem gewissen<br />

Sinne jedenfalls: DieEhefrau<br />

vonBundespräsident Frank-Walter<br />

Steinmeier (62) wünscht sich nämlich<br />

schon länger einen Schlosshund<br />

für das <strong>Berliner</strong> Bellevue und präzisierte<br />

ihren Wunsch in der Rheinischen<br />

Post dahingehend, dass sie<br />

„Rauhaardackel so toll“ finde,weil<br />

sie „echte Kämpfer sind, die sich<br />

zum Fuchs vorbuddeln“. Schöner<br />

hätten wir es in unserer untenstehenden<br />

Tierrubrik auch nicht sagen<br />

können. So,und jetzt freuen uns auf<br />

Deutschlands First Dog.<br />

Frischgebackene Eltern: Sänger Robbie<br />

Williams und Model Ayda Field. DPA/TOBIAS HASE<br />

Robbie Williams (44) und seine Frau<br />

Ayda Field (39) dürfen sich allemal<br />

freuen: DerSänger und das Model<br />

sind zum dritten MalElterngeworden.<br />

Glückwunsch! Über das Bildersabbelportal<br />

Instagram versorgt uns<br />

Field dankenswerterweise mit weiterenDetails:<br />

DasMädchen mit dem<br />

Namen Colette (Coco) Josephine sei<br />

mit Hilfe einer Leihmutter zur Welt<br />

gekommen. DasPaar habe die Pläne<br />

allerdings nicht öffentlich gemacht,<br />

da es „ein sehr langer und schwieriger<br />

Weggewesen ist“, so Field weiter.<br />

DieKleine sei biologisch ihreTochter<br />

und die ihres Mannes.<br />

Alfred Biolek (84) sieht sich am Ende<br />

seiner Lebensspanne angekommen<br />

und übt sich in bewundernswerter<br />

Gelassenheit: Er habe ein Alter erreicht,<br />

in dem der Todauch zu ihm<br />

kommen dürfe,sagte der Talkmaster<br />

jetzt der Bild-<strong>Zeitung</strong>,„ich habe keine<br />

Angst vorihm –wenn er kommt,<br />

dann kommt er“. Pläne schmiede er<br />

inzwischen keine mehr,soBiolek<br />

weiter,„in meinem Alter fährtman<br />

auf Sicht“. Nureines bereitet ihm Sorgen<br />

über den Taghinaus:„Das,was in<br />

Deutschland teilweise passiert, finde<br />

ich schlimm. Dass die Rechten wieder<br />

aktiv werden. Undder Trump und<br />

so.“Vielleicht könnten die Menschen<br />

nicht aus der Geschichte lernen.<br />

(schl./mit dpa, AFP)<br />

Depression<br />

Der Herbst ist die Zeit der Melancholie,die Blätter fallen, die Stimmung<br />

auch. Bei vielen Menschen löst das trübe Wetter entsprechend<br />

trübe Laune aus.Wer nun glaubt, die Herbstdepression sei eine<br />

Erfindung überspannter Romantiker mit Todessehnsucht, der irrt. Ein<br />

Grund dafür ist die Tatsache,dass bei schwindendem Licht durch die<br />

kürzerenTage der Serotoninanteil im Körper weniger wird.<br />

Für den Herbstblues gibt es sogar einen Begriff, er lautet Seasonal<br />

AffectiveDisorder,kurzSAD.Sad bedeutet im Englischen ja auch traurig,<br />

es passt also alles zusammen. Umarmen Siealso den Herbst, denn<br />

was danach kommt, wird noch viel schlimmer: der Winter. Die meisten<br />

Menschen nehmen sich angeblich jedoch im Sommer das Leben,<br />

wenn die blühende Natur als größerer Kontrast zum düsteren Inneren<br />

empfunden wird. (mpw.)<br />

Kopfschmerzen<br />

Der Spätsommer ist eine wunderbare<br />

Zeit. Gülden schimmert<br />

das Licht durchs Geäst, es ist warm,<br />

aber nicht zu heiß, und alles fühlt<br />

sich irgendwie an wie wohlig in<br />

Watte gepackt. Wäre danicht der<br />

wummernde Schädel, den man<br />

ganz ohne die Zutat von Alkohol<br />

einfach mal so bekommt, wenn<br />

der Föhnwind fröhlich<br />

bläst. Viele Menschen,<br />

die unter sogenannten Cluster-<br />

Kopfschmerzen leiden, also<br />

einseitigen Kopfschmerzen, tun dies<br />

im Herbst. Woher diese Häufung<br />

kommt, ist unklar. Man vermutet,<br />

dass die Ursache dafür im Hypothalamus<br />

liegt, der „Schaltzentrale“ des<br />

Brägen. Heilbar ist der hämmernde<br />

Spaß im Herbst indes nicht, er kann<br />

aber gemindert werden. Manchen<br />

Menschen hilft beispielsweise eine<br />

Ernährungsumstellung. Wie dem<br />

auch sei: Sollten Sie unter „Herbstkopfschmerzen“<br />

leiden, müssen Sie<br />

nur warten, bis der Winter da ist.<br />

Undder kommt bestimmt. (mpw.)<br />

Pulli raus,<br />

Mütze auf!<br />

Es herbstet: Auch wenn Sie es nicht<br />

glauben wollen –der Mördersommer mit<br />

seinen Temperaturrekorden ist bald<br />

vorbei. Doch einige neue Plagen warten<br />

schon auf uns. Einige Freuden allerdings<br />

auch. Seien wir also vorbereitet<br />

Illustration: Steffi Reeg<br />

Wespen-Alarm<br />

Die Wespen werden uns weit über diesen Hitzehorrorsommer treu<br />

bleiben. Fiese Stecher sind das, keine Frage, zucker- und auch<br />

fleischgierige Wegelagerer. Aber langsam: Vonmehr als 500 Wespenarten<br />

sind nur zwei scharfauf Süßes,nämlich die DeutscheWespe und die<br />

Gemeine Wespe. Also immer schön locker bleiben. Unddie Sache mit<br />

dem Fleisch? Na gut, so ist es eben. Doch halten wir uns nicht damit auf,<br />

die gelb-schwarzenRäuber sind schließlich sehr nützliche Tiere. Siebestäuben<br />

sie Blüten, sie vertilgen Schädlinge und sind Vogelfutter.<br />

Kurzum, Wespen sorgen für rundum glückliche Naturverhältnisse,von<br />

denen wir Menschen nur profitieren. Undviel nerviger als aufdringliche<br />

Wespen sind immer noch wild fuchtelnde, schreiende Menschen, die<br />

mit ihrer Panikwedelei kein einziges Insekt verscheuchen, aber alle anderen<br />

in ihren Panikabgrund ziehen wollen. Nein danke! (schl.)<br />

Weihnachtsgebäck<br />

Irgendwann, es ist nicht mehr lange<br />

hin, wird das erste Weihnachtsgebäck<br />

in den Supermärkten unseres<br />

Vertrauens auftauchen. Man kann<br />

das beklagen. Man muss das beklagen!<br />

Schließlich sind Spekulatius und<br />

Lebkuchen christliche Bedeutungsträger<br />

und in ihrer Darreichung dem<br />

heiligen Kalendarium peinlich genau<br />

unterworfen. Einerseits.Andererseits<br />

ist Weihnachten schon lange nicht<br />

mehr, was es noch nie gewesen ist.<br />

Weshalb eine agnostische Lockerungsübung<br />

durchaus im vorzeitigemVerzehr<br />

von, sagen wir,Zimtsternen<br />

bestehen könnte. Auch ist der<br />

Dresdner Stollen in seiner September-und<br />

Oktobergabe noch vonausgesuchter<br />

Saftigkeit. Gegen diesen<br />

Frevel dürfen wir uns keinen Widerstand<br />

vonden Amtskirchen erhoffen.<br />

Diewahren Gatekeeper der Christenheit<br />

sind, was adventliche Terminfragen<br />

betrifft, die Mütter: Ihr Gebäck<br />

schlägt jedes Industrieprodukt und<br />

kommt erst kurzvor Heiligabend mit<br />

der Post. Hoffentlich. (schl.)<br />

NACHRICHTEN<br />

Im Fall Maria H. gesuchter<br />

Mann festgenommen<br />

DerimFall der jahrelang verschwundenen<br />

MariaH.aus Freiburginternational<br />

gesuchte Mann ist in Italien<br />

festgenommen worden, wie das Polizeipräsidium<br />

FreiburgamFreitag<br />

mitteilte.Dem aus BlomberginNordrhein-Westfalen<br />

stammenden Mann<br />

wirdvorgeworfen, im Mai2013 mit<br />

dem damals 13 Jahrealten Mädchen<br />

verschwunden zu sein. DiePolizei<br />

teilte außerdem mit, dass es„der inzwischen<br />

18-Jährigen augenscheinlich<br />

gut geht und sie wohlauf ist“.<br />

Nachdem sie Freiburggemeinsam<br />

mit dem 40 Jahreälteren Mann verlassen<br />

hatte,hätten beide eine Zeit<br />

lang zusammen in Polen gelebt und<br />

dabei im Auto übernachtet. Siesei<br />

dann alleine mit Fahrrad und Zelt<br />

weiter gezogen. Nach drei Monaten<br />

sei sie in Italien angekommen und<br />

habe sich den Lebensunterhalt mit<br />

Gelegenheitsjobs verdient. In der vergangenenWoche<br />

meldete sie sich bei<br />

ihremVater und wurde vonFreunden<br />

desVaters aus Mailand nach Hause<br />

zurückgeholt. (dpa)<br />

NewYorkerU-Bahn zollt<br />

Aretha Franklin „Respect“<br />

DieU-Bahnstationen„Franklin<br />

Street“ und„Franklin Avenue“ in New<br />

York sind nicht nach Aretha Franklin<br />

benannt –das hat die Nahverkehrsbehörde<br />

MTAaber nicht daran gehindert,<br />

die verstorbene Sängerin dortzu<br />

würdigen. In beiden Bahnhöfen<br />

tauchten Beschriftungen mit dem<br />

Wort„Respect“ auf in Anlehnung an<br />

den berühmtestenTitel der„Queen of<br />

Soul“. Beide Stationen sind nach umliegenden<br />

Straßen benannt, deren<br />

Namen auf Benjamin Franklin zurückgehen,<br />

einen der Gründerväter<br />

derVereinigten Staaten. (dpa)<br />

Rapper Mac Miller tot in<br />

seinem Haus gefunden<br />

DerRapper MacMiller ist tot.Wiedas<br />

Portal TMZ berichtet, sei der 26-Jährige<br />

am Freitagmittag leblos in seinem<br />

Haus in Los Angeles gefunden<br />

worden. DerNotarzt habe ihn noch<br />

vorOrt für tot erklärt. Bekannt wurde<br />

MacMiller vorallem durch seine Beziehung<br />

mit der Popsängerin Ariana<br />

Grande.Von September 2016 bis Mai<br />

2018 waren die beiden ein Paar.<br />

Grund für die Trennung sollen seine<br />

Suchtprobleme gewesen sein. (BLZ)<br />

TIERE<br />

Ermittlungen gegen Juan<br />

Carlos eingestellt<br />

Koalas verlieren in Australien ihren<br />

Lebensraum.<br />

DPA/DANIEL NAUPOLD<br />

Diese knallersüßen, breitnasigen<br />

Flauschlinge sind gerngesehene<br />

Gäste in unserem kleinen Tierkasten.<br />

Doch nicht immer haben wir Erfreuliches<br />

über die Koalas zu berichten. Aktuell<br />

warnt die UmweltschutzorganisationWWF,eine<br />

immer stärkereNutzung<br />

der Natur für die Landwirtschaft<br />

könnte die Beuteltiereimaustralischen<br />

Staat NewSouthWales bis 2050<br />

aussterben lassen: In den letzen zwölf<br />

Monaten seien hier mehr als 5000<br />

Hektar Koala-Lebensraum vernichtet<br />

worden. Sagen Siejetzt nicht, bis 2050<br />

wäreesnoch lange hin! (schl.)<br />

Fallobstverwertung<br />

Wie alles Irdische folgt nun auch<br />

das Obst den Gesetzen der<br />

Schwerkraft – und fällt zu Boden.<br />

Doch wohin mit den ganzen Äpfeln<br />

und Pflaumen? Organisationen wie<br />

die missverständlich benamte Community<br />

mundraub.org fordern beispielsweise<br />

dazu auf, die „Essbare<br />

Stadt“ zu entdecken und Fundorte<br />

auf einer Karte mit anderen Menschen<br />

zu teilen. Die Mission lautet<br />

etwas klandestin: „Wir verbinden<br />

Menschen mit Obstbäumen.“ Man<br />

verweist aber sympathischerweise<br />

darauf, dass nicht jeder Obstbaum<br />

Eigentum der Allgemeinheit ist, und<br />

bittet darum, die Eigentumsrechte<br />

zu beachten.<br />

Die Stadt Andernach in Rheinland-Pfalz<br />

erlaubt es ihren Bürgern<br />

und Besuchern gleich ohne große<br />

Umstände, die stadteigenen Nutzpflanzen<br />

zu ernten. WasSie aus dem<br />

Fallobst dann machen, bleibt natürlich<br />

Ihnen überlassen –wir freuen<br />

uns aber über Marmelade und Obstkuchen.<br />

(mpw.)<br />

Laubbläser<br />

Nach der dröhnend-knatternden Rasermäher-Saison folgt nun die<br />

Zeit infernalisch keuchender Laubbläser.Wir würden uns ja gar<br />

nicht beschweren, legten die vielen Laub-vor-sich-Hertreiber nicht<br />

bevorzugt in den frühen Morgenstunden los –inder Zeit des zerbrechlichen<br />

und unschuldigen, eigentlich friedvollen und schutzbedürftigen<br />

Erwachens. Alle Zartheit, allen Zauber des Neubeginns<br />

fegen sie hinfort. Brutalstmöglich. Und schaut man den<br />

Männern, die es ja zumeist sind, bei ihrem hochtourigen Gelärme<br />

etwas länger zu, erscheint ihr ganzes Tundann auch noch recht<br />

sinnlos: Ein Laubhaufen wird zum nächsten gepustet und dann<br />

wieder zerpustet. Pausbäckig und versonnen schwenken die<br />

Männer ihr PS-starkes Brüllrohr hin und her. Benzingetriebene<br />

Rennbolidenklangkörper auf zwei Beinen. Wir plädieren an<br />

dieser Stelle für den Einsatz von schallisolierten<br />

Elektro-Laubsaugern. Oder am besten für<br />

den guten alten Laubrechen. (schl.)<br />

in Gericht in Spanien hat die Ermittlungen<br />

in einer mutmaßlichen Korruptionsaffäregegen<br />

Altkönig Juan<br />

Carlos (80) eingestellt. Es gebe keine<br />

ausreichenden Indizien für weitere<br />

Untersuchungen, teilte der zuständige<br />

Richter am Nationalen Staatsgerichtshof<br />

in Madrid am Freitag<br />

mit. Beider im Juli bekanntgewordenen<br />

Affäreging es um Tonaufnahmen,<br />

auf denen eine gute Bekannte<br />

vonJuan Carlos den 2014 abgedankten<br />

Monarchen unter anderem der<br />

Korruption und der Geldwäsche beschuldigt.<br />

(dpa)<br />

Britischer Ex-Minister<br />

Johnson lässt sich scheiden<br />

Derkürzlich zurückgetretene britische<br />

Außenminister BorisJohnson<br />

und seine Frau MarinaWheeler wollen<br />

sich scheiden lassen. Siehätten<br />

sich bereits vormehreren Monaten<br />

getrennt, heißt es in einer gemeinsamen<br />

Mitteilung. Diebeiden haben<br />

vier Kinder.Grund für die Trennung<br />

sollen der <strong>Zeitung</strong> Sunzufolge Johnsons<br />

Seitensprünge sein. (dpa)


MAGAZIN<br />

Wirsind verloren,<br />

wenn wir nicht<br />

dagegen angehen<br />

Burghart Klaußner,preisgekrönter Schauspieler und neuerdings<br />

auch Schriftsteller,über den Rechtsdrift in Deutschland, seine Kindheit als Wirtssohn<br />

in Charlottenburg und seinen Berlin-Roman „Vor dem Anfang“<br />

Seiten 2/3<br />

Wirsind<br />

Helden<br />

Der erste Schuss<br />

des Kalten Kriegs<br />

WasMenschen<br />

von Robotern<br />

lernen können<br />

Seiten 4/5<br />

In der Katastrophe<br />

blühen die Künste<br />

Dabei sein ist alles: Gamer wollen seit Neuestem<br />

nicht mehr primär gewinnen, sondern vor allem<br />

Teil einer Geschichte sein<br />

Seite 6<br />

Vor70Jahren hält Ernst Reuter seine berühmte<br />

Rede an die „Völker der Welt“. Auch ein 15-jähriger<br />

Junge ist unter den Zuhörern –und wenig später tot<br />

Seite 7<br />

Wieder Dreißigjährige Krieg die Kunst und die<br />

Wissenschaft beflügelte –und die modernen<br />

Großmächte entstehen ließ<br />

Seite 9


2 8./9. SEPTEMBER 2018<br />

Burghart Klaußner hat als Filmschauspieler<br />

jede Menge Preise bekommen,<br />

spielt auch erfolgreich<br />

Theater und inszeniert. Dass er außerdem<br />

singen kann, Chansons von Charles<br />

Trenet zum Beispiel, hat er längst in der Bar<br />

jeder Vernunft in Berlin bewiesen. Nun legt<br />

er sogar sein literarisches Debüt vor, einen<br />

sehr besonderen Roman. In „Vor dem Anfang“<br />

erzählt er die Geschichte von Fritz<br />

(dicklich) und Schultz (schmal), die an einem<br />

TagEnde April 1945 vom Flughafen Johannisthal<br />

zum Reichsluftfahrtministerium<br />

nach Berlin-Mitte geschickt werden, mitten<br />

durchs Chaos der letzten, entscheidenden<br />

Kämpfe des Zweiten Weltkriegs. Von<br />

Schwejk’scher Gewitztheit sind seine Figuren.<br />

Eine allererste Kostprobe gab Burghart<br />

Klaußner am letzten Sonnabend im August<br />

im Literarischen Colloquium am Wannsee,<br />

die eigentliche Premierenlesung fand am<br />

Mittwochabend beim Internationalen Literaturfestival<br />

Berlin statt. Dessen Chef Ulrich<br />

Schreiber begrüßte den Debütanten herzlich<br />

–ist er doch als Vorleser fremder Texte dem<br />

Festival seit 2011 verbunden. Als wir das Interview<br />

verabredeten, wünschte der Autor<br />

sich jedoch, nicht an einen öffentlichen Ort<br />

kommen zu müssen. So trafen wir uns im<br />

Ferratti-Gebäude an der Alten Jakobstraße,<br />

wo die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> entsteht. Burghart<br />

Klaußner hat sich anschließend durch die<br />

Redaktion führen lassen.<br />

Herr Klaußner,Sie sind ein vielgelobter Theater-<br />

und Filmschauspieler. Nun haben Sie einen<br />

Roman geschrieben. Wieist es, jetzt noch<br />

einmal Debütant zu sein?<br />

Etwas in der Hand halten, es lange aufbewahren<br />

zu können –ein Buch ist schon etwas<br />

Besonderes.Ich habe die Branche immer geliebt,<br />

da sind sehr viele intelligente Menschen<br />

versammelt. Ich bin froh, dort angekommen<br />

zu sein.<br />

Sie sprechen allerdings schon lange Hörbücher<br />

ein.<br />

Dasist ja eher ein dienendes,interpretierendes<br />

Gewerbe. Das Schreiben dagegen ist<br />

die höchste Form der Autonomie auf künstlerischem<br />

Sektor. Das alleine hat mich immer<br />

fasziniert. Wo bist du am unabhängigsten?<br />

Am Schreibtisch.<br />

Haben Siedenn eines Tages einfach damit angefangen<br />

oder wie war das?<br />

Ich habe schon immer geschrieben, aber<br />

es ging mir damit wie vielen anderen: Wenn<br />

man denkt, was es schon für Bücher auf der<br />

Welt gibt, warum soll ich gegen diesen Berg<br />

anarbeiten? Es war KarinGraf...<br />

... die Literaturagentin ...<br />

... mit der ich befreundet bin, die mich<br />

drängte.Schließlich habe ich ihr in ihrer Küche<br />

einen Abriss vorgetragen. Genau so weiter,hat<br />

sie gesagt.<br />

AlsSchauspieler haben Sieimmer andereum<br />

sich herum, als Autor sind Sie über Wochen,<br />

Monate allein mit sich. Wiehaben Sieesausgehalten?<br />

Drei Monate oder länger noch am<br />

Schreibtisch –das fiele mir schwer. Sohabe<br />

ich gelernt, auch unterwegs zu schreiben.<br />

Undwenn ich mal nicht weiterwusste, hatte<br />

ich ja zum Glück beruflich immer noch andere<br />

Sachen, die mich über eine solche Zeit<br />

wegtrugen.<br />

DasBuch spielt in Berlin, es geht einmal quer<br />

durch. Wasbedeutet Ihnen die Stadt?<br />

Das ist so eine Frage, die leicht zu Kitsch<br />

und Irrsinn führt. Mir bedeutet Berlin viel.<br />

Ichbin hier geboren. Mein Urgroßvater kam<br />

vom Bauernhof hierher, aber auch mein Vater<br />

und Großvater stammten aus Berlin. Da<br />

könnten wir sogar vonHeimat reden.<br />

Einwichtiges Thema heutzutage.<br />

Ja, vor allem für die Zeugen Seehofers...<br />

Als unsere Familie nach München umzog,<br />

weil durch die Russenbedrohung in West-<br />

Berlin geschäftlich nichts mehr los war, und<br />

als die anderen Kinder in Bayern mich so<br />

triezten, da habe ich mich mit der Vorstellung<br />

gerettet, ich sei was Besseres, weil ich<br />

ein <strong>Berliner</strong> sei. Dazu neigt der <strong>Berliner</strong> ja.<br />

DerAbstand vonder Stadt hat mir aber auch<br />

sehr gut getan, ich habe Fehler erkannt und<br />

denke mir: Vorsicht, <strong>Berliner</strong>, von deiner<br />

Stadt sind zwei Weltkriege ausgegangen!<br />

Sie haben den Dialekt ihrer Geburtsstadt<br />

noch so in sich, dass die Dialoge, die Sie zum<br />

Teil auf Berlinisch führen im Roman, funktionieren.<br />

So etwas gelingt selten.<br />

Vielleicht ist das eine Frage des Maßes.Es<br />

ist unschön, wenn Literatur pausenlos im<br />

Dialekt daherkommt. Das habe ich versucht<br />

zu dosieren.<br />

Dereine, Fritz, ist Gastwirt.<br />

Richtig.<br />

Schreiben<br />

macht wach<br />

Burghart Klaußner,invielen Rollen gefeierter Schauspieler,ist unter die Autoren<br />

gegangen. Ein Gespräch über seine Geburtsstadt Berlin, über Literatur<br />

und über die Frage, wie Kunst und Kultur die Zivilgesellschaft retten können<br />

Interview: Cornelia Geißler<br />

Und Ihre Eltern hatten auch eine Gastwirtschaft.<br />

Richtig.


8./9. SEPTEMBER 2018 3<br />

Erinnern Siesich an das Lokal der Eltern?<br />

Ja,schon, aber ich war dortniemals unterwegs,wenn<br />

es hoch herging, weil ich zu klein<br />

war. Mir wurde eingeprägt, mein Vater sei<br />

Gaststättenkaufmann. Ich durfte nicht etwa<br />

sagen, er istWirt oder Kneipier –oder Budiker,<br />

was ein schönes <strong>Berliner</strong> Wort ist. Nein, Gaststättenkaufmann<br />

oder Handelsrichter.Solche<br />

Sachen hat er gemacht. Sehr bürgerlich angestrichen.<br />

Es kam wohl daher,dass die Familie<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts durch diesen<br />

wahnsinnigen Durst der männlichen Bevölkerung<br />

ziemlich vermögend geworden war<br />

und sehr kommod lebte. Eswurden manchmal<br />

in vierundzwanzig Stunden 2800 Liter<br />

Bier getrunken. Eine Zahl, die verbürgt ist.<br />

Das ergab eine seltsame Mischung aus Bürgerlichkeit<br />

und Anarchie.<br />

DieGaststätte Ihrer Eltern stand ja ursprünglich<br />

in Mitte.<br />

In der Krausenstraße,hier um die Ecke.<br />

Spielte das damals schon eine Rolle, in welchem<br />

Teil der Stadt man wohnte, aus welchem<br />

Kiez man kommt?<br />

Natürlich, das spielt in jeder Stadt zu jeder<br />

Zeit eine Rolle. Esist eine Frage nach Armut<br />

oder Reichtum und hängt ja mit der vorherrschenden<br />

Windrichtung zusammen. Von<br />

West nach Ost bei uns. Die Familie hat sich<br />

dann in Friedenau angesiedelt, das war eine<br />

aufstrebende Villenkolonie, natürlich ganz<br />

etwas anderes als die Friedrichstadt in Mitte.<br />

1943 aber wurde die Gaststätte ausgebombt.<br />

Dann wurde sie am Savignyplatz eröffnet,<br />

wo, wie Sie sagten, nicht viel los war nach<br />

dem Krieg.<br />

Nein, nein, das ist ein Missverständnis! Es<br />

war ungeheuer viel los! Ich habe noch das<br />

Gästebuch, in dem die gesamte westdeutsche<br />

und West-<strong>Berliner</strong> Prominenz von damals<br />

vermerkt ist, von Theodor Heuß bis<br />

Willy Brandt, von Curd Jürgens bis zur blutjungen<br />

Hannelore Elsner. Eswar das Promilokal<br />

der 50er-Jahre. Aber ab 1961, vielleicht<br />

schon vorher mit der Kubakrise, wuchs das<br />

Bewusstsein, dass diese Stadt zu gefährlich<br />

sei. Nach dem Mauerbau war kein Geld mehr<br />

da, man ging nicht mehr aus. Das führte in<br />

großen Teilen derWest-<strong>Berliner</strong> Bevölkerung<br />

zu Verarmung.<br />

„Zum Klaußner“ hieß die Gaststätte Ihrer Eltern.<br />

Vor vier Jahren ist das Restaurant<br />

„Klausner“ auf Hiddensee in die Literatur eingegangen<br />

mit Lutz Seilers Roman „Kruso“.<br />

Kennen Sieden?<br />

Also, 1990 landete ich mit meinem kleinen<br />

Segelboot auf Hiddensee, als es für uns<br />

Westdeutsche zum ersten Mal möglich war,<br />

ohne Kontrolle die DDR-Küste zu erkunden.<br />

Das war ein Erlebnis der 15. Art, unfassbar,<br />

großartig! Wir lagen in Neuendorf und sind<br />

zu Fuß auf den Dornbusch. Als wir dort waren,<br />

wo nebenan gerade Akten verbrannt<br />

wurden, es war ja alles militärisches Sperrgebiet,<br />

da stand ich plötzlich vor dieser Ausflugsgaststätte<br />

„Zum Klausner“. Später erfuhr<br />

ich von meiner hochbetagten Tante,<br />

dass mein Vater schon in den 30er-Jahren<br />

einen namensrechtlichen Prozess geführt<br />

hätte, das Ganze aber irgendwie im Sande<br />

verlaufen sei. Der Roman von Lutz Seiler ist<br />

freilich etwas vollkommen anderes als mein<br />

Buch. Aber man sieht, diese Orte können einen<br />

mythischen Charakter haben.<br />

Außerdem wird erjamit sgeschrieben und<br />

nicht mit ß.<br />

Na gut, schwacher Trost.<br />

Sieerzählen aber nicht vonder Zeit der erfolgreichen<br />

Kneipen, sondern Ihr Roman spielt<br />

lange vorIhrer Geburtinden letzten Kriegstagen.<br />

Ihre beiden Hauptfiguren bewegen sich<br />

auf geradezu clowneske Weise durch die<br />

Stadt, wie unbeeindruckt von der Zerstörung<br />

um sich herum. Oft rettet sie der Zufall.<br />

Ichwollte die Lücken im Krieg aufspüren,<br />

wollte wissen, wie man durch sie durchschlüpfen<br />

konnte. Überall gab es ja das Nebeneinander<br />

von Chaos und Organisation.<br />

Zum Beispiel hat das Oberkommando der<br />

Wehrmacht von Berlin Mitte aus in den<br />

Randbezirken angerufen, um herauszubekommen,<br />

ob der Russe schon da ist. Abenteuerlich!<br />

Das Telefonnetz funktionierte in<br />

großen Teilen noch.<br />

Aber warum hat es Sie überhaupt gereizt, etwas<br />

aus dieser Zeit zu erzählen?<br />

Es ist eine der großen Weltkatastrophen,<br />

dieser letzte preußische Krieg. Deshalb zitiere<br />

ich mein kleines Motto von Kleist, eine<br />

„Anekdote aus dem letzten preußischen<br />

Kriege“. Es war der vorläufig letzte, und danach<br />

gab es kein Preußen mehr.Und verbunden<br />

mit den Verbrechen der Nationalsozialisten,<br />

mit dem tausendfachen Mord,ist eine<br />

zweite solche Katastrophe, soweit wir zurückblicken<br />

können, nicht zu sehen. Die<br />

nächste könnte dann wirklich die letzte sein.<br />

Sie zitierten Heinrich von Kleist sehr gewitzt<br />

mit: „Sieht er wohl, Herr Wirt?“ Wasmir aufgefallen<br />

ist: Wenn Leute spät anfangen zu<br />

schreiben, dann erzählen sie eigentlich aus<br />

ihrem Leben.<br />

Vorallem Schauspieler.<br />

Genau. Sie haben ja nun auch genügend erlebt<br />

am Theater, bei Dreharbeiten, kennen<br />

alle möglichen Leute. Aber Sie erzählen eine<br />

fiktiveGeschichte. Warum?<br />

Damit konnte ich meine und einige andere<br />

Existenzen ineinanderfließen lassen<br />

und dadurch erst persönlich werden. Beim<br />

Blick in den Spiegel sah ich meinenVater und<br />

dachte,ich könnte eine Anekdote aufgreifen,<br />

die ihm widerfahren ist, die vielen hätte widerfahren<br />

können.<br />

Wie war es für Sie, jetzt in der literarischen<br />

Welt anzukommen? Auf dem Sommerfest,<br />

das Ihr Verlag Kiepenheuer &Witsch im Literarischen<br />

Colloquium am Wannsee veranstaltete,<br />

wirkten Sieäußerst bescheiden.<br />

BurghartKlaußner ...<br />

...wurde 1949 in Berlin geboren, kam als Jugendlicher mit den Elternnach München, zog 1969 fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft aber wieder<br />

nach West-Berlin, um dann gleich an die Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel zu wechseln.<br />

...hatte Engagements an der Schaubühne, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg,amSchiller-Theater und am Maxim-Gorki-Theater in Berlin sowie an Bühnen<br />

in FrankfurtamMain, Bochum und Zürich.<br />

...übernahm seit den 80er-Jahren Fernseh- und Filmrollen, wurde 2004 als Filmschauspieler einem großen Publikum bekannt durch „Die fetten Jahre sind vorbei“.<br />

2009 spielte BurghartKlaußner den Pfarrer in Michael Hanekes Film „Das weißeBand“, der mit der Goldenen Palmevon Cannes ausgezeichnet wurde. 2015<br />

übernahm er die Titelrolle des Staatsanwalts in Lars Kraumes Film „Der Staat gegenFritz Bauer“, wofür er den Bayerischen Filmpreis erhielt.<br />

... lebt in Hamburg und Berlin. Am Freitag kam sein Roman „Vor dem Anfang“ (Kiepenheuer &Witsch, 176 S.,18Euro) in die Buchhandlungen.<br />

gen wir es vorsichtig, ungewöhnliche Persönlichkeitsentfaltung.<br />

Es gibt ja Leute, die sagen, man könne wegen<br />

Trump nicht mehr in die USA fahren.<br />

Vielleicht sollte man überlegen, ob man<br />

denn noch nach Deutschland fahren kann,<br />

angesichts der Entwicklung nach rechts, gerade<br />

in Chemnitz. Wenn Volker Kauder, immerhin<br />

Chef der Bundestagsfraktion von<br />

CDU und CSU, sagt, die AfD wolle unseren<br />

Staat angreifen, hat er recht. Undder Bazillus<br />

geht weiter um. Daskönnen wir nicht länger<br />

an uns abtropfen lassen. Zwar ist ein Demokratieverfall<br />

überall zu beobachten, aber<br />

umso mehr gilt es, für die Demokratie zu<br />

kämpfen.<br />

Sie haben in Dresden inszeniert. Merkt man<br />

den Stimmungswandel Richtung rechts, wen<br />

man in die Stadt kommt?<br />

BurghartKlaußner,fotografiertimHaus der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK (2)<br />

Ja, warum sollte ich denn auch unbescheiden<br />

auftreten?<br />

Weil Sie inIhrem eigentlichen Beruf ein Star<br />

sind, vielleicht.<br />

Also, ich freue mich, dass es überhaupt<br />

Leute gab und gibt, die sich für das, was ich<br />

da erzähle, interessieren. Und ich habe<br />

mich irrsinnig gefreut, dass der Verlag sich<br />

für das Buch engagiert hat. Ich fühlte mich<br />

ein wenig wie unterm Weihnachtsbaum.<br />

Diehaben ein sehr schönes Buch daraus gemacht.<br />

Siesindals einer der ersten ausgewählt als Stipendiat<br />

für die neu eingerichtete Thomas-<br />

Mann-Villa in Kalifornien. Sind Sie daals<br />

junger Autor ausgesucht worden?<br />

Es sind ja eher nicht Stipendiaten, sondern<br />

sogenannte Fellows. Es geht darum,<br />

nicht nur etwas für sich zu tun, also in meinem<br />

Falle vielleicht ein nächstes Buch zu<br />

schreiben, sondern durchaus auch als Botschafter<br />

zu agieren, nach außen zu wirken.<br />

Ich hatte zwei, drei Programme vorbereitet<br />

für verschiedene Städte in den USA. Aber das<br />

hat nicht stattfinden können, weil das Haus<br />

nicht rechtzeitig fertig geworden ist. UndSie<br />

haben sich gefragt, wieso der Klaußner?<br />

Nein,nein, nichtso. Wissen Siedenn, warum<br />

Sieausgewählt worden sind?<br />

Ich bin seit je ein sehr an Politik interessierter<br />

Mensch und habe immer eine große<br />

Affinität zur amerikanischen Kultur gehabt,<br />

ob es nun die Micky-Maus-Hefte als kleiner<br />

Junge waren, Popmusik oder Literatur. Und<br />

die Zeit jetzt, mit einem extrem unberechenbaren<br />

Politiker an der Spitze, ist natürlich<br />

eine besondereHerausforderung. Aber auch<br />

das ist nichts Neues. Ich weiß noch genau,<br />

wie das war,als Ronald Reagan an die Macht<br />

kam, ein Schauspieler, man denke! Die Republikaner<br />

in den USA sind eben gut für,sa-<br />

Vielleicht sollte man<br />

überlegen, ob man<br />

noch nach Deutschland<br />

fahren kann, angesichts<br />

der Entwicklung<br />

nach rechts.<br />

Da wäre jetzt ein großes Kapitel über die<br />

sächsischen Sonderlinge fällig. Oft habe ich<br />

die tollsten, feinsinnigsten Leute da in Dresden<br />

getroffen, hauptsächlich im Zusammenhang<br />

mit der Theaterarbeit. Aber eben auch<br />

wirkliche Faschisten. Und wenn man zu einer<br />

Pegida-Demonstration geht und die<br />

dann brüllen „absaufen, absaufen“, Menschen<br />

also den Todwünschen, dann weiß<br />

man, man ist unter Mördern. Wirsind verloren,<br />

wenn wir nicht dagegen angehen.<br />

Kann das Theater helfen, die Zivilgesellschaft<br />

zu retten?<br />

Ja. Alles kann helfen, was Anstand und<br />

Kultur hat. Aber wir sind gefordert.<br />

Es ist schwierig, etwas dagegenzuhalten,<br />

wenn die Pegida- und AfD-Demonstranten<br />

mit der Deutschlandfahne umherziehen, als<br />

wäreesihre.<br />

Aber das nationale Symbol ist doch nicht<br />

dafür verantwortlich, dass es entehrt wird.<br />

Undnatürlich kann man etwas dagegen tun!<br />

Es gibt so viele Möglichkeiten: politische Bildung,<br />

Lehrerausbildung. Warum haben wir<br />

zu wenig Lehrer? Wirbrauchen, auch im Parlament,<br />

in allen möglichen Gremien und Foren,<br />

mehr Diskussion.Soviel dazu, dass man<br />

nicht mehr nach Amerika fahren könne.Und<br />

im Übrigen, so viel Freundlichkeit im Umgang,<br />

wie einem da entgegenschlägt, das hat<br />

man in Deutschland kaum irgendwo,inBerlin<br />

schon gar nicht.<br />

In Bayern?<br />

Nein, vielleicht ein bisschen in Hamburg.<br />

Einhohes,schätzenswertes Gut.<br />

Sie haben ein Programm zusammengestellt<br />

aus den Gesprächen zwischen dem Komponisten<br />

Hanns Eisler und dem Regisseur Hans<br />

Bunge. Hanns Eisler war wie Thomas Mann<br />

in denUSA im Exil.Was schätzenSie an ihm?<br />

Seinen Feuerkopf, seine Menschlichkeit,<br />

seine Belesenheit und sein Leiden unter den<br />

Widersprüchen der DDR, das ist einfach toll.<br />

Und Sie haben Brecht gespielt in Heinrich<br />

Breloers Film-Biografie.<br />

Ja,der kommt im Februarindie Fernsehapparate.<br />

Hinzu kommen der posthum veröffentlichte<br />

Roman „Der Überläufer“ von Siegfried Lenz,<br />

von Ihnen fürs Hörbuch gelesen, und Ihr<br />

Roman. Da sind Siewiederholtinden 40er-Jahrenunterwegs.Wasreizt<br />

Siesoandieser Zeit?<br />

Sie macht einen wahrlich nachdenklich.<br />

Nicht umsonst heißt mein Buch „Vor dem<br />

Anfang“. Erst danach haben wir, die wir<br />

heute versammelt sind, zu leben anfangen<br />

können. Die, diedamals überlebt haben, waren<br />

vor allem von dem Gefühl beseelt, davongekommen<br />

zu sein. Gleichzeitig war es<br />

eine Zeit, in der auf vielen Gebieten die Moderne<br />

in ein oft noch mittelalterliches<br />

Deutschland einzog. Auch aus diesem<br />

Grunde interessant.<br />

Aber das ist gekappt worden durch die Nazis.<br />

Nicht alles kann man durch Verbote abschaffen.<br />

Es zeigte sich sofort nach dem<br />

Krieg, dass vieles wieder da war,die amerikanische,<br />

französische Literatur, das Bauhaus,<br />

der Swing.<br />

Sie sind inder Nachkriegszeit aufgewachsen,<br />

haben SienochErinnerungen an das zerstörte<br />

Berlin?<br />

Ja, absolut. Das war überall sichtbar. Im<br />

Osten wie im Westen. Dort wurde vieles nur<br />

übertüncht. Füruns spielende Kinderhatten<br />

die Ruinen etwas Heimeliges. Für ein Kind<br />

waresdie Welt.Nicht der Krieg war in ihnen<br />

repräsentiert, sondern das Abenteuer. Der<br />

entscheidende Satz der Mutter war immer:<br />

Nichts anfassen, was aus Metall ist. Und die<br />

Nachkriegszeit war sehr fröhlich.<br />

Wiebitte,fröhlich?<br />

Ja, dieser Aufbruch war doch voller Energie,<br />

mit unterschiedlichen Zielen. Ich habe<br />

noch einmal für den Brecht-Film viel Dokumentarmaterial<br />

angesehen. Man sieht in<br />

den Gesichtern Ernüchterung, aber auch<br />

große Hoffnung und eine große Freude am<br />

Aufbruch. Es gehörtzuden Tragödiendes 20.<br />

Jahrhunderts, dass diese Hoffnungen scheiterten.<br />

Aber Hanns Eisler, auf den wir hier<br />

einmal zurückkommen müssen, hat das<br />

Scheitern schon mitkomponiert. Vielleicht<br />

unbewusst. Es sind merkwürdige Stimmungen,<br />

die zwischendurch auftauchen, selbst<br />

im „Roten Wedding“ oder dem „Solidaritätslied“.<br />

DasgehörtzuseinerGröße.<br />

In Ihrem Roman taucht mit der Greiferin<br />

Stella eine besondere historische Figur auf,<br />

über die man erst in den letzten Jahren einiges<br />

gelesen hat. Warum?<br />

Weil sie damals nicht unbekannt war.<br />

Verfolgung und Gefahr waren spürbar.Menschen<br />

sind in Diktaturen ja sehr geschult<br />

darin, aufzupassen, wie weit man gehen<br />

kann und wie weit nicht. DieFigur der Stella<br />

ist zum Gruseln, eine bildschöne Blondine<br />

jüdischer Herkunft, die auf Judenjagd gegangen<br />

ist. Ich habe mich insgesamt bei meiner<br />

Arbeit um historische Genauigkeit bemüht.<br />

Es ist in der Tatso, dass Wannsee eine der<br />

letzten Bastionen der deutschen Wehrmacht<br />

war. Und dass die Wannseebrücke das<br />

umkämpfteste Stück dieses Endkampfes<br />

war. Dort wurden noch einmal Tausende<br />

Menschen niedergemetzelt. UndimStrandbad<br />

Wannsee waren Stalinorgelnaufgestellt.<br />

Das Heulen dieser Raketenwerfer, die ganze<br />

Dramatik schlägt sich –nach anderen, eher<br />

kuriosen Szenen –imRhythmus Ihres Erzählens<br />

nieder.Wie ist es für Sie, die Siesoviele interessante<br />

Texte auf dem Theater gesprochen<br />

haben: Mussten SiebeimSchreiben laut lesen,<br />

um diesen Rhythmus zu finden?<br />

Es klingt ja in einem, man muss es gar<br />

nicht laut lesen.<br />

Haben Sieessich zwischendurch vorgelesen?<br />

Manchmal, um wieder auf den Stand zu<br />

kommen.<br />

UndIhrer Frau vielleicht?<br />

Das schon. Einen bisschen Bestätigung<br />

braucht man natürlich. Aber es ist richtig,<br />

dass Sie so genau nachfragen. Es kann ja<br />

zugleich eine Handlungsanweisung sein für<br />

alle,die auch schreiben: Also Leute,schreibt!<br />

Warum?<br />

Weil es euch wach macht.<br />

Wie war es für Sie, den Roman dann als Hörbuch<br />

zu sprechen?<br />

Dashat mich verblüfft, ich habe ihn nochmal<br />

neu kennengelernt.<br />

Cornelia Geißler<br />

bewundertMenschen,die mehrere Talente<br />

haben und diese pflegen.


4 8./9. SEPTEMBER 2018<br />

Der Robote<br />

Japanische Forscher bauenkünstliche Wese<br />

Erica kommt aus Japan.<br />

Sie redet und lächelt wie ein Mensch,<br />

ist aber ein humanoider Roboter.<br />

Einer der neuesten. BLZ/JULIANE MEISSNER (2)<br />

Erica sitzt auf der Couch, vor ihr ein<br />

Tisch mit bunten Plastikblumen. Sie<br />

trägt eine weiße Bluse,einen blauen<br />

Rock und eine silberne Kette, ihre<br />

Nägel sehen frisch manikürt aus. Erica fragt,<br />

woher die Besucherin kommt, sagt dann„Guten<br />

Tag“ und schwärmt von der Band Kraftwerk.Dabei<br />

blinzelt sie,bewegt ihren Kopf, lächelt<br />

–sowie ein Mensch es machen würde.<br />

Allerdings besteht Ericas Haut aus Silikon,<br />

statt Knochen hält sie ein Metallskelett zusammen,<br />

und ihre Stimme ertönt aus einem<br />

kleinen Lautsprecher, der neben ihr auf der<br />

Couch steht. Erica ist ein humanoider Roboter,der<br />

neueste aus dem Lab vonHiroshi Ishiguro.<br />

Der japanische Robotiker und sein<br />

Team arbeiten seit drei Jahren an Erica, um ihr<br />

Äußeres und ihr Inneres so menschenähnlich<br />

wie möglich zu machen.<br />

Ishiguro gehört zuden bekanntesten RobotikernJapans.Seit<br />

mehr als 15 Jahren entwickelt<br />

der 54-Jährige humanoide Roboter,<br />

zeigt sie bei Kunstausstellungen und lässt sie<br />

in Theateraufführungen mitspielen. Mit seiner<br />

Arbeit will er vor allem eines herausfinden:<br />

Was macht Maschinen menschlich?<br />

Noch hat er darauf keine abschließende Antwort.<br />

Ishiguro spricht von kleinen Schritten<br />

und davon, dass man das nicht so einfach in<br />

Worten erklären kann. Eines sei ihm und seinem<br />

Team aber klargeworden: Egal, wie sehr<br />

ein Roboter einem Menschen ähnelt –wenn<br />

der menschliche Verstand ihn beim ersten<br />

Eindruck als nicht menschlich einstuft, dann<br />

lässt sich diese Meinung auch nicht mehr ändern.<br />

Doch wenn der erste Gedanke ist, dass<br />

der Roboter menschlich ist, dann wirddieser<br />

Eindruck auch bleiben. Ishiguro und sein<br />

Team haben sich an verschiedenen Robotern<br />

ausprobiert, einfacheren und komplizierteren,<br />

um besser zu verstehen, wann eine<br />

Maschine wie wirkt und sich ein Mensch in<br />

ihrer Gegenwartwohlfühlt.<br />

Dazu gehört auch der Geminoid, ein Roboter,<br />

der aussieht wie Ishiguro selbst. Mittlerweile<br />

gibt es fünfVersionen vonihm, für die<br />

erste wurde sogar sein eigenes Haar verwendet.<br />

DerRoboter sollte genau so aussehen wie<br />

er selbst. In seinem Labor in Osaka am Advanced<br />

Telecommunications Research Institute<br />

International wird derzeit mit dem Geminoid-HI-2<br />

gearbeitet. Der Roboter kann seinen<br />

Kopf und seine Arme nur eingeschränkt<br />

bewegen und nicht selbstständig sprechen.<br />

Das geschieht über externe Steuerung durch<br />

einen Mitarbeiter im Nebenraum, dessen<br />

Stimme über einen Lautsprecher aus dem Roboterkopf<br />

zu hören ist. Der Geminoid ersetzt<br />

Hiroshi Ishiguromittlerweile inVorlesungen –<br />

zumindest physisch, denn Ishiguros Vortrag<br />

wird online übertragen. Der Forscher hört<br />

über seinen Computer die Fragen der Studenten,<br />

die er dann beantworten kann. Dank seines<br />

maschinellen Ichs ist Ishiguro weniger<br />

unterwegs. Merkwürdig war es dennoch, als<br />

der Geminoid gebaut wurde:„Ich dachte,dass<br />

es sich ganz besonders für mich anfühlen<br />

würde. Aber das tat es nicht, es war sonderbar“,<br />

sagt Ishiguro. Er selbst habe ja sonst<br />

Dieser humanoide Roboter<br />

namens iCub wurde ursprünglich<br />

von mehreren europäischen<br />

Forschungseinrichtungen<br />

entwickelt. Seitdem wird<br />

ständig an ihm gearbeitet,<br />

um ihn zu verbessern. ICub ist<br />

etwasogroß wie ein vierjähriges<br />

Kind. Er kann Kopf, Arme, Hände<br />

und Beine bewegen. Im Labor<br />

der Ingenieurin Yukie Nagai am<br />

National Institute of Information<br />

and Communications Technology<br />

im japanischen Osaka wird er<br />

eingesetzt, um die Mechanismen<br />

kognitiver Entwicklung zu<br />

untersuchen –wie etwades<br />

Bedürfnisses, anderen zu helfen.<br />

Dazu nutzt Nagai Roboter und<br />

künstliche neuronale Netzwerke.<br />

OSAKA/NICT/YUKIE NAGAI<br />

keine Möglichkeit, sich von außen zu beobachten.<br />

Ishiguroglaubt fest daran, dass die Grenzen<br />

zwischen Mensch und Roboter verschwinden<br />

werden –inhundert oder tausend<br />

Jahren. DieIdee vonderVerschmelzung<br />

von Mensch und Maschine ist bereits recht<br />

alt. Siegeht bis ins Jahr 1960 zurück: Dieerste<br />

Reise ins Weltall stand bevor und es wurde<br />

realistisch, dass der Mensch dort leben<br />

könnte.Die beiden Forscher Manfred E. Clynes<br />

und Nathan S. Kline schrieben in ihrem<br />

Aufsatz „Cyborgs and Space“, dass sich der<br />

Mensch seiner Umgebung anpassen muss,<br />

auch außerhalb der Erdatmosphäre. Sie<br />

schlugen zum Beispiel vor, auf Lungenatmung<br />

zu verzichten und diese durch Technik<br />

im menschlichen Brustkorb zu ersetzen. Ishiguro<br />

kann sich sogar vorstellen, dass der<br />

Mensch sich evolutionär weitentwickelt –zu<br />

einem Hypermenschen mit Technologie.<br />

Wasgenau er darunter versteht, sagt er nicht.<br />

Der Robotiker ist von seinen Ansichten<br />

fest überzeugt, für manch andere dagegen<br />

wirken seine Ideen weit hergeholt. Allerdings<br />

könnte die Idee,mehr Roboter in das alltägliche<br />

Leben zu integrieren, eine pragmatische<br />

Lösung für ein drängendes Problem sein:<br />

Derdemografische Wandel in Japan ist noch<br />

gravierender als in Deutschland. Vonden aktuell<br />

etwa 127 Millionen EinwohnernJapans<br />

sind bereits 28,1 Prozent älter als 65 Jahre.<br />

Prognosen zufolge sinkt die Einwohnerzahl<br />

des Landes auf ungefähr 88 Millionen Menschen<br />

im Jahr 2065. Dann wirdder Anteil derer,<br />

die 65 oder älter sind, bei 38,4 Prozent liegen.<br />

Damit gehen viele Probleme einher,wie<br />

das Verwaisen ländlicher Regionen, Einsamkeit<br />

und das Fehlen von Arbeitskräften. In<br />

absehbarer Zeit sollen Roboter Arbeit übernehmen,<br />

wie etwa bei der Altenpflege helfen,<br />

unterrichten, kassieren. Und das geht am<br />

besten, wenn Roboter sich eher wie Menschen<br />

verhalten und nicht wie Maschinen.<br />

Derzeit arbeiten Ishiguro und sein Team<br />

daran, dass Erica ein eigenes Bedürfnis entwickelt.<br />

Bislang kann sie bestimmte, vorformulierte<br />

Fragen beantworten.Wieetwa, ob sie öfter<br />

rausgeht, ob sie eine Seele hat und was sie<br />

davon hält, ein Roboter zu sein. „Ich bin<br />

freundlicher als ein iPad. Natürlich muss ich<br />

besser darin werden, gesprochene Sprache zu<br />

verarbeiten, Emotionen zu erkennen und die<br />

Absicht von Menschen zu verstehen“, sagt<br />

Erica. Diese Antwort kreiiert der Roboter<br />

nicht selbst, sie wird abgespielt. In der Sitzecke,woErica<br />

Besucher empfängt, und in den<br />

Blumen auf dem Tisch sind Sensoren angebracht.<br />

Ishiguro und sein Team können so<br />

nachvollziehen, wie sich Besucher verhalten,<br />

wenn sie mit Erica sprechen, aber ebenso<br />

kann Erica damit orten, wo ihre Gesprächspartner<br />

sind und sie ansehen. So wollen die<br />

Experten herausfinden, wie sie Erica noch<br />

menschlicher agieren lassen können. DieBewegung<br />

der Augen, des Kopfes, die Hände –<br />

alles hat eine Bedeutung und muss bedacht<br />

werden. Ob Ishiguro auch Gefahren für den<br />

Menschen sieht, die durch Roboter oder deren<br />

Technologie entstehen könnten? „Nein,<br />

dann dürften wir auch keine Smartphones<br />

benutzen“, sagt der Forscher lapidar.<br />

Die Beziehung von Mensch und Roboter<br />

ist in Japan eine andere als in Deutschland.<br />

DieÄngste vorÜberwachung und Unkontrollierbarkeit<br />

spielen eine kleinereRolle als etwa<br />

in Europa, wie Arisa Emavon der University of<br />

Tokyo sagt. DieWissenschaftlerin beschäftigt<br />

sich vor allem mit den gesellschaftlichen Dimensionen<br />

und Anforderungen an Robotik<br />

und künstliche Intelligenz. Viele Japaner erwarten,<br />

dass diese Technologien ihr Leben<br />

künftig verbessern oder zumindest bereichern.<br />

„Der Einfluss von Subkultur und Animation<br />

ist hier sehr groß, wie etwa die Geschichten<br />

von Astro Boy und Doraemon“,<br />

sagt die Forscherin. Doraemon ist ein Roboter<br />

aus dem 22. Jahrhundert, der einem kleinen<br />

Jungen in der Jetzt-Zeit hilft, Probleme zu lösen.<br />

Astro Boy ist ein Roboterjunge, der zunächst<br />

den verstorbenen Sohn eines Forschers<br />

ersetzt und später zu einem Superhelden<br />

wird. Diese Animes sind keine Neuerscheinungen,<br />

sondernwurden bereits in den<br />

1950er- und 1970er-Jahren veröffentlicht.<br />

„Viele Kinder mögen diese Animes, und ihre<br />

Elternauch, weil sie diese selbst als Kinder gesehen<br />

haben. Dasist ein weiterer Grund, weshalb<br />

viele Japaner denken, dass Roboter keine<br />

Feinde sind, sondern Menschen helfen.“<br />

Doch bislang gibt es im alltäglichen Leben<br />

nicht viel mehr Roboter als in Europa oder<br />

den USA.<br />

„Letztlich ist es egal, ob wir über selbstfahrende<br />

Autos oder medizinische Geräte<br />

sprechen. Künstliche Intelligenz und Technologie<br />

sind nurWerkzeuge“, sagt Arisa Ema.<br />

„Als erstes müssen wir überlegen, in welcher<br />

Gesellschaft wir leben wollen und welche<br />

Zukunftsvision wir haben. Wenn wir über<br />

Technologie reden, sprechen wir letztlich<br />

über unsere Gesellschaft, unsere Werte, unsere<br />

Bildung. Sie ist ein Spiegel unserer Gesellschaft.“<br />

Technologie und Algorithmen<br />

gäben zum Teil Vorurteile wieder oder was<br />

Menschen als selbstverständlich wahrnehmen.<br />

Dasfalle auf, sagt Ema, wenn man sich<br />

damit auseinandersetzt, und es könne helfen,<br />

sich selbst und seine Kultur besser zu<br />

verstehen. Diskutiert werden die mögliche<br />

Nutzung und die Probleme vonRobotik und<br />

künstlicher Intelligenz sehr intensiv in Japan<br />

–vor allem in der interessierten Öffentlichkeit,<br />

wie Ema sagt. Es gebe Diskussionsrunden<br />

und Vorträge,Debatten in den Medien.<br />

Arisa Emaerzählt, dass Roboter in der Altenpflege<br />

derzeit ein großes Feld für japanische<br />

Forscher seien. Auch Hiroshi Ishiguro<br />

hat schon einen Roboter dafür gebaut, der<br />

einfacher als Erica ist. Er heißt Hugvie und<br />

erinnert eher an ein halbgroßes Kuscheltier<br />

mit Armen und Beinen. „Demenzpatienten<br />

brauchen weniger körperliche Hilfe als jemanden,<br />

mit dem sie kommunizieren können“,<br />

sagt der Robotiker. Menschen mit Demenzerkrankungen<br />

oder Kinder mit einer<br />

Autismus-Spektrum-Störung fühlten sich<br />

von einem realen Menschen oder einem


8./9. SEPTEMBER 2018 5<br />

r und ich<br />

n, um mehr über den Menschen zu erfahren<br />

VonJuliane Meißner<br />

Die Autorin (rechts) im Gespräch mit der Roboterdame Erica im japanischen Osaka.<br />

menschenähnlichen Roboter schnell unter<br />

Druck gesetzt. Der Hugvie sei neutraler und<br />

einfacher.Erlässt sich anfassen und hat eine<br />

Stimme. Ishiguro zufolge reichen diese beiden<br />

Faktoren aus, um das Gefühl einer<br />

menschlichen Präsenz zu erzeugen. Die<br />

menschliche Fantasie übernehme den Rest.<br />

Das Gefühl entstehen zu lassen, dass ein<br />

Mensch anwesend ist, gehört zuden Forschungszielen<br />

vonIshiguro. Ebenso,den Roboterneine<br />

Seele zu geben. DieTechnologie<br />

dahinter scheint ihn weniger zu interessieren.<br />

„Ich will vorallem mehr über Menschen<br />

erfahren“, sagt der Forscher.<br />

Ähnliches motiviertdie Ingenieurin Yukie<br />

Nagai. Siehat Roboter und künstliche neuronale<br />

Netzwerke genutzt, um besser zu verstehen,<br />

welche Mechanismen der kognitiven<br />

Entwicklung von Menschen zugrundeliegen<br />

–wie etwa dem Bedürfnis, anderen zu helfen.<br />

„Das menschliche Gehirn versucht immer,Geschehnisse<br />

und Handlungen anderer<br />

vorauszusagen und ihre Intentionen einzuschätzen“,<br />

sagt Nagai, die derzeit am National<br />

Institute of Information and Communications<br />

Technology in Osaka forscht. „Wenn<br />

Siezum Beispiel IhrenStift fallenlassen, werden<br />

Sie ihn sehr wahrscheinlich gleich aufheben.“<br />

Es geht um die Einschätzung eines<br />

künftigen Zustands,dazu benötigt man Vorstellungskraft,<br />

ohne die Situation zu kennen.<br />

Solche Vorhersagen möglichst fehlerfrei<br />

treffen zu können, ist für soziales Verhalten<br />

wichtig. In einem Experiment brachten<br />

Nagai und ihre Kollegen einem Roboter bei,<br />

ein Spielzeugauto anzustoßen und es in eine<br />

bestimmte Richtung fahren zu lassen. Dann<br />

wurde ein wissenschaftlicher Mitarbeiter dazugesetzt,<br />

der das gleiche machen sollte und<br />

es absichtlich nicht schaffte.Der Roboter bemerkte<br />

dasund stieß das Auto für ihn an. Für<br />

Yukie Nagai ist klar: Der Roboter hat das<br />

nicht getan, um seinem Gegenüber zu helfen.<br />

Er wollte, dass seine eigene Vorhersage<br />

für das, was passieren würde, stimmt und<br />

das Auto sich bewegt. Für ihn ging es also<br />

darum, einen Fehler zu korrigieren.<br />

Daskönnte auch die Erklärung dafür sein,<br />

so Yukie Nagai, dass Kinder im Alter vonetwa<br />

14 Monaten anderen Menschen helfen, obwohl<br />

sie noch nicht einmal in der Lage sind,<br />

sich selbst im Spiegel wahrzunehmen. Auch<br />

bei ihnen wird eine Handlung ausgelöst, um<br />

die eigene fehlerhafte Vorhersage zu korrigieren.<br />

„Das helfende Verhalten wird oftmals als<br />

soziales Verhalten betrachtet. Dabei ist der<br />

Begriff ,sozial‘ mit Vorsicht zu genießen, denn<br />

es ist nicht völlig sicher,dass die Kinder auch<br />

eine soziale Motivation haben“, sagt Nagai.<br />

Erst später in der Entwicklung nehme das<br />

Kind wahr,dass dies sozialesVerhalten ist und<br />

es dafür auch Anerkennung bekommt.<br />

Diese Idee vom voraussagenden Lernen<br />

könnte künftig auch helfen, Entwicklungsstörungen<br />

wie etwa Autismus-Spektrum-Störungen<br />

(ASS) zu erklären. Nagai vermutet,<br />

dass bei einigen Menschen mit ASS die Toleranz<br />

für Vorhersage-Fehler sehr niedrig ist.<br />

„Wenn ich zum Beispiel erst Sie ansehe und<br />

Geminoid-HI-2 ist der Name<br />

dieses Roboters(links),<br />

der seinem Schöpfer Hiroshi Ishiguro<br />

zum Verwechseln ähnlich<br />

sieht. Bewegen lassen sich<br />

seine Arme, Hände und sein Kopf<br />

durch externe Steuerung.Mittlerweile<br />

gibt es fünf Versionen des<br />

Geminoids –einer davon vertritt<br />

Hiroshi Ishiguro in Vorlesungen.<br />

Allerdings muss der Forscher aus<br />

Osaka noch selbst mit seinen<br />

Studenten sprechen, denn<br />

Ishiguros Vortrag wird online<br />

übertragen. So kann er in seinem<br />

Büro am Schreibtisch sitzen,<br />

während er spricht oder Fragen<br />

beantwortet.<br />

ATR HIROSHI ISHIGURO LABORATORIES<br />

dann meinen Kollegen, dann sehe ich zwei<br />

unterschiedliche Gesichter. Für diese Unterschiedlichkeit<br />

habe ich eine Toleranz“, erklärt<br />

Nagai. „Es gibt nicht zwei exakt gleiche Gesichter,aber<br />

ich kann sie in die Kategorie Gesichter<br />

einordnen.“ Anders sei das offenbar<br />

bei Menschen mit ASS. Wenn diese zwei unterschiedliche<br />

Gesichter sehen, sind das für<br />

sie zwei verschiedene Arten vonObjekt. „Das<br />

ist eine der Schwierigkeiten, die Menschen<br />

mit ASS in neuen Situationen oder in einer<br />

neuen Umgebung haben können“, sagt<br />

Nagai.<br />

Kritiker werfen der Forscherin vor, dass<br />

ihreThese zu simpel ist. Denn das menschliche<br />

Gehirn ist wesentlich komplexer als die<br />

künstlichen neuronalen Netzwerke, die sie<br />

und ihr Team programmiert haben. „Das<br />

stimmt. Dennoch kann es ein Anfang sein,<br />

Probleme auf eine einfachere Art anzugehen“,<br />

sagt Nagai. „Würden wir versuchen,<br />

das menschliche Gehirn mit seinen Tausenden<br />

von Neuronen komplett nachzubilden,<br />

dann könnte ich gar nichts machen.“ Nagai<br />

und ihr Team wollen ihreIdee vomvoraussagenden<br />

Lernen auf andere kognitive Fähigkeiten<br />

ausweiten, wie etwa die Entwicklung<br />

vonSprache oder die Fähigkeit, zu imitieren.<br />

Für Nagais Team bleibt es spannend, wie<br />

Menschen mit ASS ihre Umgebung wahrnehmen.<br />

Denn viele von ihnen verarbeiten<br />

äußere Reize wie Geräusche, Licht oder Gerüche<br />

anders als Menschen ohne ASS. Grund<br />

dafür kann Hypersensitivität, also Überempfindlichkeit,<br />

oder Hyposensitivität, eine Unterempfindlichkeit,<br />

für einzelne Reize sein.<br />

„Wir haben einen Simulator gebaut, der es<br />

erlaubt, die Welt so zu sehen wie ein Mensch<br />

mit ASS“, sagt Nagai. Dazu hat das Team Probanden<br />

mit ASS gebeten, mithilfe einer Software<br />

die Wahrnehmung ihrer Umgebung<br />

nachzubilden. Die Probanden konnten verschiedene<br />

Filter wie hoher Kontrast, Rausch-<br />

Optik oder fehlende Farben nutzen.<br />

Derauf dieseWeise entwickelte Simulator<br />

lässt sich wie eine Brille aufsetzen. Mansieht<br />

seine Umgebung und kann dabei verschiedene<br />

Parameter verstellen. Nagai organisiert<br />

Veranstaltungen, bei denen die Besucher<br />

diesen Simulator ausprobieren können. Es<br />

gehe ihr vor allem darum, dass Menschen<br />

mit ASS ihre eigene Wahrnehmung besser<br />

verstehen. Aber es gebe auch viele Besucher,<br />

die wissen möchten, wie Personen mit ASS<br />

die Welt sehen, etwa Krankenhausmitarbeiter,<br />

Wissenschaftler und sehr oft Eltern von<br />

Kindernmit ASS.<br />

„Sie wollen verstehen, warum sich ihre<br />

Kinder in bestimmten Situationen auf eine<br />

bestimmte Art und Weise verhalten “, sagt<br />

Nagai. Derzeit arbeiten sie und ihr Team<br />

daran, einen Simulator für akustische Reize<br />

zu entwickeln. Zudem will die Forscherin<br />

mithilfe eines Computermodells die Mechanismen<br />

im Gehirn nachbilden, die Hyperund<br />

Hyposensitivität auslösen. Für Yukie<br />

Nagai sind Softwareund Roboter Werkzeuge<br />

für das, was sie ergründen will: den Menschen.


6 8./9. SEPTEMBER 2018<br />

VomTalent zum Superstar:„FIFA: The Journey“ erzählt den Aufstieg des FußballspielersAlex Hunter.Ende September erscheint der letzte Teil der Trilogie.<br />

EA SPORTS<br />

Eine ihrer größten Innovationen hat<br />

die Welt der Videospiele Spike Lee<br />

zu verdanken. 2015 wurde der Basketballfan<br />

und Regisseur von Filmen<br />

wie „Malcolm X“ oder „Inside Man“ für<br />

ein für ihn ungewöhnliches Format engagiert:<br />

Er dachte sich eine Storyfür die Basketballsimulation<br />

„NBA 2K16“ aus und verfilmte<br />

sie als interaktives Spiel.<br />

Erzähl mir<br />

Manschlüpfte in die Rolle eines Wunderkindes<br />

auf dem Wegzum Superstar. Die Geschichte<br />

hatte ihre Schwächen: Sie ließ sich<br />

was!<br />

viel Zeit, irrte durch Klischees des Sportfilm-<br />

Genres und überließ dem Spieler abseits des<br />

Platzes keine großen Entscheidungen. Außerdem<br />

gab es minutenlange Einspieler, die<br />

das Ballspiel unterbrachen.<br />

Trotzdem –wenn man sich blocken ließ,<br />

den Ball verlor und dem Gegner schweißnass<br />

hinterherhechelte, dann war das eine persönliche<br />

Niederlage. Wer schlecht genug<br />

spielte, der wurde irgendwann von den<br />

Videospieler wollen nicht<br />

Teamkollegen nicht mehr angespielt.<br />

Spike Lees Film im Spiel funktionierte nur<br />

mehr nur gewinnen, sie<br />

streckenweise.Aber die Dramatik, mit der er<br />

sich und seinen Storymodus inszenierte,<br />

wollen in eine Geschichte<br />

wirkte ansteckend. Lee moderierte seinen<br />

Film in einer leeren Basketballhalle persönlich<br />

an, er ließ sein digitales Alter Ego im<br />

eintauchen. Gern auch<br />

Spiel auftreten. In Videospielen wurden<br />

zusammen mit anderen<br />

schon vorher Geschichten erzählt, aber Lees<br />

cineastische Kameratechniken und große<br />

Lust am Erzählen forderten das Genre heraus.<br />

Die Spieleindustrie schaut gern voneinander<br />

VonJan Bojaryn<br />

ab. Ganz schnell fanden sich andere<br />

Regisseure und Studios, die es noch besser<br />

machen wollten. DerAppetit auf neue Storys<br />

war auch im Publikum geweckt. Heute erzählt<br />

praktisch jedes größereSportspiel eine<br />

Heldengeschichte. Besonders ausladend ist<br />

sie bei „FIFA“, der Fußball-Serie des amerikanischenVideospieleentwicklers<br />

EA.„FIFA“<br />

ist ein Milliardengeschäft, jährlich stehen die<br />

Fortsetzungen wie festgenagelt in den Bestsellerlisten.<br />

EA konnte also protzen und erzählte die<br />

Geschichte des aufstrebenden Fußballprofis<br />

Alex Hunter als Trilogie, verteilt über drei<br />

Spiele. Ohne Klischees geht auch hier wenig<br />

–Hunter eifert seinem Fußball-Opa nach,<br />

hadert mit dem schmierigen Berater und<br />

muss mit ansehen, wie der Jugendfreund<br />

beim Rivalenclub anheuert. Aber die Erzählung<br />

funktioniert besser, kommt schneller<br />

auf den Punkt und rückt die Entscheidungen<br />

der Spieler stärker in den Mittelpunkt als<br />

„NBA 2K16“.<br />

EA konnte auf seinen besonderen Talentpool<br />

zurückgreifen: Dem Unternehmen gehört<br />

das legendäre Studio Bioware, abon- Digitales Alter Ego: Regisseur SpikeLee in „NBA 2K16“. 2K SPORTS<br />

niert auf epische Rollenspiele in Fantasyund<br />

Science-Fiction-Welten. Wiedie Helden<br />

in praktisch jedem Bioware-Spiel erlebt auch<br />

der junge Fußballer eine moralische Zwickmühle<br />

nach der anderen. Diekniffligen Multiple-Choice-Entscheidungen<br />

betreffen<br />

diesmal allerdings nicht Zwerge oder Elfen,<br />

sondernTrainer und Twitter-Fans.<br />

Wer eine gute Geschichte erzählt, der<br />

kommt besser an. Dasgilt überall. Spiele haben<br />

aber noch einen entscheidendenVorteil:<br />

ihre Interaktivität. Spike Lees digitaler Basketballfilm<br />

berührt seine Zuschauer auch<br />

deswegen, weil sie ihren Helden nach dem<br />

eigenen Ebenbild gestalten können. Undwer<br />

sich als Alex Hunter persönlich mit einer gutenTrainingsleistung<br />

in die Startelf spielt, der<br />

fiebert dem Spiel mehr entgegen, als es bei<br />

einem Kinofilm je der Fall wäre.<br />

„The Journey“ nannte EA seine Geschichte<br />

im Spiel, und mit „FIFA19“, das am<br />

28. September erscheint, wird die Trilogie<br />

abgeschlossen. Natürlich ist Hunter inzwischen<br />

ein Superstar,erwirdvon Real Madrid<br />

verpflichtet; als PR-Gag postete der Verein<br />

auf dem eigenenYoutube-Kanal einVideo,in<br />

dem die echten Spieler ihren virtuellen Kollegen<br />

begrüßen. „Bienvenido, Alex Hunter“,<br />

sagt Raphaël Varane in die Kamera und<br />

schafft es,dabei nicht zu lachen.<br />

Ein sogenannter Storymodus in einem<br />

Sportspiel –das wirkt auch auf viele Spielefans<br />

immer noch ungewohnt. Dabei werden<br />

in fast allen Genres heute gute Geschichten<br />

erzählt. Besonders eifrig wird imLabor der<br />

Gaming-Branche experimentiert – in der<br />

Indie-Szene. Hier ist es noch schwerer, sich<br />

zu behaupten, die kleinen und unabhängigen<br />

Studios müssen auffallen, um zu überleben.<br />

Ein guter Weg dahin ist eine überraschende,packende<br />

Geschichte.<br />

Einige der besten Beispiele kommen aus<br />

den simpelsten Spielideen. „Puzzle Quest“<br />

war vorrund zehn Jahren ein Hit. Heute ist es<br />

die Blaupause für Erzählen in Puzzlespielen.<br />

Es kombiniert das Schieben bunter Steine<br />

durch ein Raster, bekannt aus „Candy<br />

Crush“, mit einer Heldenreise durch eine<br />

Fantasy-Welt. Jede Rätselrunde ist ein Kampf<br />

gegen gefährliche Monster.Inanderen Spielen<br />

steckt bereits das ausbaufähige Gerüst einer<br />

Geschichte. In dem kommenden Management-Spiel<br />

„Crossroads Inn“ führen<br />

Spieler eine Kneipe. Aber sie schlagen sich<br />

nicht nur mit Geldsorgen und faulem Personal<br />

herum –sie müssen auch missmutigen<br />

Adelsleuten die Rechnung für die Hochzeitsfeier<br />

erklären und unverschämte Getränkehändler<br />

abwimmeln. Dabei zählt die Idee,<br />

nicht die Inszenierung. In „Crossroads Inn“<br />

treten die Charaktereineinfachen Text- und<br />

Bildtafeln auf. Das reicht, der Film läuft im<br />

Kopf ab.<br />

Noch effektiver erzählt ein Spiel wie„Overland“.<br />

Es deutet Dinge nur an, statt sie ausführlich<br />

zu erklären. DieWelt geht unter,dornenbewehrte<br />

Ungeheuer brechen aus der<br />

Erde heraus, und Spieler steuern ein Grüppchen<br />

Überlebender auf einem Roadtrip von<br />

Ost nach West. Die Menschen bewegen sich<br />

rundenweise wie über ein Spielbrett, jeder<br />

Stopp dauertnur ein paar Minuten, die Grafik<br />

ist minimalistisch. Unddoch wirken die Charaktere<br />

lebendig; dafür reichen ein Portrait,<br />

ein Name und eine Zeile Biographie.Wenn die<br />

resolute Dame mit dem Auto heranrast, um<br />

den Traumtänzer des Teams in letzter Sekunde<br />

aufzugabeln, dann mixen sich die<br />

Spieler aus den fertigen Zutaten ihre eigene<br />

Geschichte. Und die bleibt besser im Gedächtnis<br />

als jede Fernsehserie.<br />

Dass plötzlich alle etwas zu erzählen haben,<br />

wirkt widersprüchlich. Denn gleichzeitig<br />

sind sogenannte Single-Player-Spiele auf<br />

dem Rückzug. Action-Adventure-Serien im<br />

Hollywoodstil wie „Tomb Raider“ sind selten<br />

geworden. Die Produktionskosten sind<br />

schneller gewachsen als das Publikum; für<br />

viele Firmen geht die Rechnung nicht mehr<br />

auf. Mehrspielertitel wie „Fortnite“ ermöglichen<br />

ein Vielfaches an Spielern und damit<br />

auch Einnahmen. Undanders herum finden<br />

jetzt selbst solche schrillen, bunten Mehrspielersausen<br />

Wege, etwas zu erzählen.<br />

„Fortnite“ spielt auf einer Landkarte,die sich<br />

im Lauf derWochen und Monate immer wieder<br />

geheimnisvoll verändert. Fans rätseln<br />

und diskutieren derzeit, warum ein riesiger<br />

leuchtender Würfel in der Welt erschienen<br />

ist. Spieler,die zumWürfel pilgern, vergessen<br />

vorübergehend, einander abzuschießen.<br />

Das gemeinsame Schmieden neuer Theorien<br />

hält die Community bei Laune.<br />

Aber vielleicht lassen sich auch teure,<br />

filmreif inszenierte Geschichten in die Zukunft<br />

retten. Diese Wette geht zumindest Bioware<br />

ein. Das Unternehmen entwickelt gerade<br />

einen Shooter namens „Anthem“ und<br />

gibt dem Spiel zwei Gesichter. Auf der einen<br />

Seite ziehen Spieler in kleinen Grüppchen<br />

hinaus in den Kampf, ballern dort gemeinsam<br />

auf Monster. Eine Geschichte erlebt<br />

dann jeder Spieler allein, wenn er nach erledigter<br />

Mission zurück in die Basis kommt.<br />

Hier trifft er auf Charaktere, mit denen er sich<br />

anfreunden oder mit denen er streiten kann.<br />

Ob das funktioniert, wird sich zeigen. Vielleicht<br />

wird„Anthem“ sich als fauler Kompromiss<br />

entpuppen, wenn es nächstes Jahr erscheint.<br />

Aber dass große Studios das Genre<br />

erzählerisch weiterentwickeln wollen, ist ermutigend.<br />

MEIN PLATZ<br />

VonJörg Niendorf (Text)<br />

und Benjamin Pritzkuleit (Fotos)<br />

GregorPostler paddelt<br />

auf der Müggelspree<br />

Dies ist meine Feierabendrunde. Ich bin<br />

unterwegs in Richtung Müggelsee, nur<br />

ich allein. Dabei kann ich gut abschalten. In<br />

meinem Job als Integrationsbeauftrager des<br />

Bezirks Treptow-Köpenick habe ich meistens<br />

den ganzen Tagüber Termine. Oft bin ich in<br />

der Stadt unterwegs, treffe immer wieder<br />

Menschen, bekomme ständig neue Informationen.<br />

Hier muss ich einmal nichts tun außer<br />

paddeln.<br />

DasMietshaus,indem ich wohne,steht direkt<br />

an der Spree. Das ist ein Luxus für mich<br />

als Wassersportler. Dahabe ich mir natürlich<br />

sofort ein Tourenkajak in den Garten gelegt.<br />

Im Nu bin ich im Boot und lege ab.Manchmal<br />

fahre ich auch über den Müggelsee hinaus,<br />

bis nach Klein Venedig. Das ist eine Tour von<br />

bestimmt zwei Stunden. Man nimmt von so<br />

einem Boot aus die Umgebung ganz anders<br />

wahr als sonst.<br />

Zunächst einmal sitze ich ja ziemlich tief.<br />

Unddazu kommt noch, dass es hier so absolut<br />

ruhig ist –zumindest abends,wenn ich unterwegs<br />

bin. Es gibt so viele Grundstücke am<br />

Wasser mit tollen Plätzen, auf denen wirklich<br />

gar keine Leute zu sehen sind …keine Menschenseele.<br />

Ich gleite leise vorbei. Ich muss<br />

mich ja nicht beeilen.<br />

Wenn ich mich abends einmal richtig auspowern<br />

will, dann nicht mit dem Kajakfahren.<br />

An solchenTagen gehe ich halt joggen oder so.<br />

Im Boot genieße ich die Ruhe.Und die leichte<br />

Strömung, die man überhaupt nur bemerkt,<br />

wenn man mit ihr treibt. Ichsehe kleine Dinge<br />

auf dem Wasser oder unter der Oberfläche.<br />

Eine ganz besondere Stimmung wird das,<br />

wenn der Herbst kommt und ein leichter Nebel<br />

um mich herum auf dem Fluss klebt. Oder<br />

wenn im Winter das erste Eis daist. So lange<br />

fahreich noch.<br />

Beruf: Kulturwissenschaftler;Alter:38; geboren in: Berlin-Köpenick; wohnt in: Köpenick; Zeit am Platz: alle zwei, drei Tage


8./9. SEPTEMBER 2018 7<br />

In dem britischen Film „About Time“<br />

kann der Held in der Zeit zurückreisen<br />

und eine einmal getroffene Entscheidung<br />

rückgängig machen. Dazu muss er<br />

in einen dunklen Raum gehen, die Fäuste ballen<br />

und an den Moment denken, zu dem er<br />

zurückkehren möchte. Der Film ist eine romantische<br />

Komödie, esgeht um einen verpassten<br />

Kuss und all die Dinge, die man verkehrtgemacht<br />

hat im Leben oder vielleicht ja<br />

doch nicht.<br />

Wasaber,wenn mehr als ein Kuss auf dem<br />

Spiel steht? Wenn eine winzige Entscheidung<br />

zu Leben oder Todführt? Wenn es ein Ja gab,<br />

was auch ein Nein hätte sein können, und dieses<br />

Nein ein Leben gerettet hätte?<br />

„Wie konnte ich das den Jungs denn verbieten,<br />

wo ich doch selbst so gern dahingegangen<br />

wäre?“, sagt Eberhard Grashoff und<br />

lässt die Frage im Raum nachhallen. Wir sitzen<br />

ineinem kleinen Reihenhaus in Zehlendorf,<br />

in einer Wohnsiedlung mit Bruno-Taut-<br />

Häusern, in der die Straßen Auerhahnbalz<br />

und Eisvogelweg heißen. Der Himmel draußen<br />

ist grau, sodass das Wohnzimmer hinter<br />

dem Wintergarten trauriger und stiller wirkt,<br />

als es eigentlich ist. Das Thema unseres Gesprächs<br />

tut das Seinige dazu: Es geht um den<br />

Todeines 15-jährigen Jungen vor 70Jahren<br />

am Brandenburger Tor. Getroffen vonder Kugel<br />

eines Ostberliner Polizisten.<br />

Wolfgang Scheunemann heißt das Kind,<br />

seinen Namen kennt kaum jemand in dieser<br />

Stadt. Dabei gilt er als der erste Tote des geteilten<br />

Berlins. Und er war kein Grenzflüchtling,<br />

kein Aufständischer oder politischer Demonstrant.<br />

Ein Zufallsopfer nur. Getroffen<br />

von einer Kugel, die ziellos durch die Luft<br />

schwirrte. Die Wolfgang Scheunemann auch<br />

hätte verfehlen können, wenn er an jenem<br />

Septembertag vor70Jahren einen halben Meter<br />

weiter links oder rechts gestanden hätte.<br />

Oder wenn er erst gar nicht da gewesen<br />

wäre. Wenn Eberhard Grashoff vor 70Jahren<br />

Nein gesagt hätte, als der Junge mit seinen<br />

fünf Freunden im Zeltlager in Nikolskoe vor<br />

ihm stand und fragte, obsie zum Reichstag<br />

gehen dürfen, wo Ernst Reuter sprechen soll,<br />

wo ganz Berlin hingehen wird, weil es doch<br />

um diese Stadt geht, um unsere Stadt. „Ich<br />

wäre doch selbst gern hingegangen“, sagt<br />

EberhardGrashoff noch einmal.„Und da sind<br />

so ein paar Jungs, die den Krieg überlebt haben<br />

und jetzt was tun wollen, weil die Freiheit<br />

schon wieder auf dem Spiel steht –dakonnte<br />

ich doch nicht Nein sagen.“<br />

GEHEN WIR in den dunklen Raum, ballen die<br />

Fäuste und kehren zurück zum 9. September<br />

1948. Berlin ist geteilt, wenn auch noch nicht<br />

durch eine Mauer. Die sowjetische Besatzungsmacht<br />

hat wenige Monate zuvor den Alliierten<br />

Kontrollrat verlassen, nachdem die<br />

drei übrigen Besatzer der Stadt zusammen<br />

mit den Beneluxstaaten die Gründung eines<br />

deutschen Weststaates beschlossen hatten.<br />

Aufdie Währungsreformund die Einführung<br />

der D-MarkimJuni 1948 reagiertMoskau mit<br />

der Berlin-Blockade – sämtliche Zufahrtswege<br />

aus Westdeutschland nach Westberlin<br />

für den Güter-und Personenverkehr sind gesperrt.<br />

Außerdem hat die Sowjetunion die<br />

Alliierte Kommandantur verlassen, die gemeinsam<br />

die Verwaltung der Stadt koordinieren<br />

und überwachen soll. Die Folge: Im September<br />

1948 haben weder der Ost- noch der<br />

Westteil eine funktionierende Stadtregierung.<br />

Auch die <strong>Berliner</strong> Polizei arbeitet bereits weitgehend<br />

getrennt. In Ostberlin agiertdie nach<br />

dem kommunistischen Polizeipräsidenten<br />

Paul Markgraf benannte „Markgraf-Polizei“;<br />

imWesten ist Markgrafs früherer Stellvertreter<br />

Johannes Stumm Chef der„Stumm-Polizei“.<br />

Vordiesem politischen Hintergrund strömen<br />

am 9. September 1948 rund 300 000 <strong>Berliner</strong><br />

zur Wiese vor dem kriegszerstörten<br />

Reichstag. Es soll eine Protestkundgebung<br />

werden gegen die Berlin-Blockade und die<br />

vonder SED forcierte Spaltung der Stadt. Auf<br />

Der ersteTote<br />

Wolfgang Scheunemanns Begräbnis am 16.9.1948: „Damit muss ich klarkommen.“<br />

einem Holzpodium hält Ernst Reuter seine<br />

berühmte Rede über Berlin, die in dem pathetischen<br />

Satz gipfelt: „Ihr Völker der Welt –<br />

schaut auf diese Stadt und erkennt, dass ihr<br />

diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben<br />

dürft, nicht preisgeben könnt!“<br />

An diesem Tagist Eberhard Grashoff seit<br />

fast drei Wochen Leiter eines Zeltlagers des<br />

Demokratischen Jugendverbandes (DJV) in<br />

Nikolskoe. „Ich war damals 20 Jahre alt und<br />

hatte ein Jahr zuvor mit Freunden den DJV gegründet,<br />

als Gegenentwurf zur kommunistischen<br />

FDJ“, erinnertersich. Da dieWestberliner<br />

wegen der Blockade nicht mehr so einfach<br />

umherfahren konnten, seien die Amerikaner<br />

auf die Idee gekommen, Ferienlager für 10-<br />

bis 18-Jährige zu veranstalten, erzählt Grashoff<br />

weiter.Mit der Leitung dieser Lager seien<br />

der sozialdemokratische Jugendverband Die<br />

Falken und der DJV beauftragt worden. „Sie<br />

gaben uns Zehnmannzelte und alles, was<br />

man so an Technik und Handwerkszeug<br />

brauchte.Und wir haben dann innerhalb von<br />

ein paarTagen alles aus dem Boden gestampft<br />

–die Falken hatten ihr Lager auf der Pfaueninsel,<br />

wir unseres in Nikolskoe.“<br />

Grashoff, 90 Jahre alt, lächelt. Neben seinem<br />

Stuhl lehnen Krücken, ein Rollator steht<br />

der Teilung<br />

„Sollte ich ihm sagen,<br />

du bist zu klein für die<br />

Politik?“ Eberhard<br />

Grashoff leitete das<br />

Zeltlager in Nikolskoe.<br />

ANDREAS FÖRSTER; INTERFOTO<br />

Vor70Jahren<br />

hält Ernst Reuter<br />

seine berühmte<br />

Rede an die<br />

„Völker der Welt“.<br />

Voneinem<br />

Ferienlager<br />

in Nikolskoe<br />

reist auch der<br />

junge<br />

Wolfgang<br />

Scheunemann an,<br />

um zuzuhören.<br />

Er wird<br />

nicht mehr<br />

zurückkommen<br />

VonAndreas Förster<br />

im Zimmer.Der alte Mann ist nicht mehr gut<br />

zu Fuß, aber wenn er erzählt von damals,<br />

dann bekommen seine Augen ein Leuchten,<br />

die Last der Jahre scheint dann federleicht.<br />

„300 Kinder waren in unserem Lager“, erzählt<br />

Grashoff. Einer der Jungs sei Wolfgang Scheunemann<br />

gewesen, der eigentlich den Falken<br />

angehörte,aber in diesen Septembertagen im<br />

DJV-Lager Sommerurlaub machte. „Ich<br />

denke,das lag an seinen Freunden, die waren<br />

wohl alle aus derselben Schule in Tiergarten.<br />

Deshalb ist er mit ihnen zu uns gekommen.“<br />

Am Vormittag des 9. September 1948 hätten<br />

sie dann vor ihm gestanden, „fünf, sechs<br />

Jungs,sie wollen zum Reichstag, haben sie gesagt,<br />

da hält Reuter eine Rede, die wollen wir<br />

hören“.<br />

Eigentlich habe striktes Ausgehverbot geherrscht.<br />

Keines der Kinder habe aus dem Lager<br />

gedurft; wenn man baden oder wandern<br />

ging oder in die Innenstadt fuhr,dann immer<br />

nur in der Gruppe. „Aber da standen diese<br />

Jungs nun und bettelten richtig darum, zum<br />

Reuter zu dürfen. Was soll man da sagen,<br />

wenn man gerade mal fünf Jahreälter ist –ihr<br />

dürft da nicht hin, ihr seid noch zu klein für<br />

die Politik, es ist alles zu gefährlich?“ Deralte<br />

Mann schüttelt den Kopf. „Das war 1948. Der<br />

Krieg war gerade vorbei, wir wollten ein<br />

neues, freies, demokratisches Deutschland<br />

bauen. Dazu brauchten wir doch solche<br />

Jungs. Haut ab, habe ich dann zu ihnen gesagt,<br />

aber abends seid ihr wieder hier.“<br />

Abends sind sie tatsächlich wieder da, nur<br />

Wolfgang Scheunemann fehlt. Seine Freunde<br />

wissen noch nicht, was ihm passiert ist. Es<br />

habe Zusammenstöße gegeben am Brandenburger<br />

Tor, erzählen sie dem Lagerleiter Grashoff,<br />

Steine seien geflogen, Schüsse gefallen.<br />

Siewären schnell abgehauen, und nein,Wolfgang<br />

haben sie nicht mehr gesehen.<br />

DieKundgebung am Reichstag an diesem<br />

9. September 1948 ist um halb sieben zu Ende.<br />

Eine Menschenmenge begleitet eine vom<br />

SPD-Politiker Franz Neumann angeführte<br />

Abordnung, die mit einer Petition zum Sitz<br />

des Alliierten Kontrollrates in der Nähe des<br />

Potsdamer Platzes ziehen will. Am Brandenburger<br />

Torteilt sich der Zug, eine Gruppe geht<br />

auf Ostberliner Gebiet. Eigentlich wollen sie<br />

abkürzen. Weil der Demonstrationszug auf<br />

Westberliner Seite nur langsam vorankommt,<br />

wollen sie über die Wilhelmstraße zum Potsdamer<br />

Platz.Wolfgang Scheunemann ist auch<br />

dabei und Edith F.,eine damals 20-jährige<br />

Krankenschwester, die den Toddes Jungen<br />

aus nächster Nähe miterleben wird.<br />

Am Pariser Platz aber,auf der Ostseite des<br />

Tores, ist die „Markgraf-Polizei“ aufmarschiert.<br />

In Höhe des Hotels Adlon bilden sie<br />

eine Sperrkette und versuchen, die aus dem<br />

Westteil heranflutenden Massen zurückzudrängen.<br />

Es kommt zu Rangeleien. DieBeamten<br />

ziehen Schlagstöcke,feuernWarnschüsse<br />

in die Luft. Doch die Situation eskaliert. Als<br />

einige Jugendliche das Torerklimmen und die<br />

rote Fahne von der Quadriga reißen, stürmt<br />

die Polizei los und versucht, ihrer habhaft zu<br />

werden. Diejungen Aktivisten versuchen wiederum,<br />

Beamte zu greifen und durchs Brandenburger<br />

Torinden Westen zu zerren. Es<br />

geht hin und her, einige Polizisten geraten in<br />

Todesangst, feuern indie Menge. Auch als<br />

sich die Protestler zurückzuziehen, wirdnoch<br />

geschossen. Es gibtVerletzte,zwölf Menschen<br />

kommen mit Schusswunden in Westberliner<br />

Krankenhäuser.<br />

Wolfgang Scheunemann und Edith F. –so<br />

sagt es die Krankenschwester später bei der<br />

Polizei aus –sind zwischen die Fronten geraten.<br />

Sie beteiligen sich nicht an den Scharmützeln,<br />

sie suchen Schutz an der Hausmauer<br />

des Adlon und warten darauf, wieder<br />

unbehelligt zurück durchs BrandenburgerTor<br />

können. Plötzlich sackt der Junge zusammen,<br />

Bauchschuss.Die Krankenschwester legt ihm<br />

einen Druckverband an, ruft um Hilfe. Gemeinsam<br />

mit einigen Demonstranten schleppen<br />

sie den 15-Jährigen durchs Brandenburger<br />

Tor in den Westsektor. Ein Laster hält,<br />

Wolfgang Scheunemann wird daraufgelegt.<br />

DasFahrzeug rast zum Krankenhaus Moabit.<br />

Als sie ankommen, ist der Junge bereits tot.<br />

SIEBEN TAGE SPÄTER wurde Wolfgang<br />

Scheunemann beigesetzt. Eberhard Grashoff<br />

kann sich noch gut erinnern. „Sein Leichnam<br />

war im Innenhof des Rathauses Tiergarten<br />

aufgebahrt“, erzählt er. „Von dort zog ein<br />

Trauerzug mit dem Sarg zum Johannisfriedhof<br />

in der Seestraße.“ Zusammen mit den Eltern,<br />

die ihr einziges Kind begruben, gaben<br />

rund 10 000 Menschen dem Jungen das letzte<br />

Geleit. Am Grab wurden Reden gehalten, ein<br />

Funktionär der Falken sprach und auch Grashoff.„Es<br />

waren nur ein paarWorte. DasGanze<br />

ging mir sehr zu Herzen“, sagt er. „Und irgendwie<br />

wurde uns allen mit Wolfgangs Tod<br />

die Spaltung der Stadt, die damals im Werden<br />

war,deutlich.“<br />

Der Todesschütze wurde nie zur Rechenschaft<br />

gezogen. Und Grashoff bereut bis<br />

heute, dass er es versäumt hat, das Schicksal<br />

vonWolfgang Scheunemann aufzuklären und<br />

bekannt zu machen. Dabei ist er Journalist geworden,<br />

hatte ab 1950 für den Telegraf geschrieben,<br />

in den Nachkriegsjahren das<br />

größte Blatt in der Stadt. Später wurde er sogar<br />

Chef vom Dienst und war zuletzt Chefredakteur,bevor<br />

die <strong>Zeitung</strong> 1972 eingestellt wurde.<br />

Ab 1980 arbeitete Grashoff als Pressesprecher<br />

an der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik<br />

in Ostberlin, von 1990 bis 1993 leitete er<br />

das Presse- und Informationsamt der Brandenburger<br />

Landesregierung.<br />

Hat erdamals, 1948, eigentlich Ärger bekommen,<br />

weil er Wolfgang Scheunemann<br />

entgegen derVorschriften das Lager verlassen<br />

ließ? „Ach was, dahat sich doch keiner drum<br />

gekümmert damals“, sagt er und winkt ab.<br />

Unddann sagt er noch: „Nur ich muss damit<br />

klarkommen.“<br />

FRAGEN AN DAS LEBEN<br />

Fräulein Schneider antwortet<br />

Wievermeide ich Streit im Büro?<br />

Mein Kollege vermiest mir den Arbeitsalltag.<br />

Bei ihm laufen viele Projekte zusammen, er<br />

hat eine koordinierende Rolle und ist für die<br />

Qualitätssicherung verantwortlich. Leider<br />

macht er alles nur komplizierter, verzögert<br />

Freigaben, gibt oberflächliche –oder gar keine<br />

–Antworten und scheint mehr mit seiner Urlaubsplanung<br />

als mit seinen Aufgaben beschäftigt.<br />

Wiesage ich ihm das, ohne dass die<br />

Situation eskaliert? Bea, 25<br />

Ich wette, fast jeder hat mindestens einen<br />

Kollegen, auf den diese Beschreibung<br />

passt: der TypIch-mach-alles-komplizierterund-am-Ende-kommt-nichts-dabei-raus.<br />

Was mich am meisten an diesem TypArbeitskollegen<br />

erstaunt, ist seine Fähigkeit,<br />

sich selbst unter keinen Umständen zu hinterfragen.<br />

Kann ich das wirklich, was ich da<br />

mache? Mache ich gut, was ich tue? In meinen<br />

Ohren klingen diese Sätze vertraut, zu<br />

vertraut vielleicht, doch Herrnoder Frau Icherklär-dir-die-Welt<br />

kommen sie nicht in den<br />

Sinn. Ein bisschen beneide ich diese Kollegen<br />

um die Unantastbarkeit, mit der sie<br />

durch den Büroalltag schweben und die Spur<br />

des Chaos ignorieren, die sie hinterlassen.<br />

„Büro ist Krieg“, sagt Chef-Scheusal<br />

Stromberg, und er muss es wissen, schließlich<br />

vereitelt er in seinem Büro ständig konstruktive<br />

Konfliktlösungen. Wie aber sähen<br />

die aus? Einfach mal zum Schreibtisch des<br />

Kollegen schlendern, Hand auf die Schulter<br />

legen und das Problem gerade heraus ansprechen?<br />

Habe ich erprobt und erfahren:<br />

Selbst wenn das im Einzelfall den Konflikt lösen<br />

kann, fehlt meistens das,was Pädagogen<br />

eine Lernkurve nennen. In der nächsten<br />

ähnlichen Situation fängt man wieder bei<br />

null an. Also besser Allianzen schmieden<br />

und den Kollegen dann die geballte Frustration<br />

des gesamten Büros spüren lassen? Für<br />

den betroffenen Kollegen hat das sicher Erinnerungswert,<br />

rückt das eigene Verhalten<br />

allerdings in die Nähe von Mobbing und<br />

dürfte den Konflikt nur verschärfen.<br />

Auf detektor.fm habe ich kürzlich einen<br />

spannenden Podcast gehört. Es ging darum,<br />

wie Konflikte Unternehmen weiterbringen<br />

können. Ichlernte,dass Konflikt-Mediatoren<br />

nichts von Kompromissen halten und dass<br />

eine Auseinandersetzung den Wegzuetwas<br />

Neuem ebnen kann, weil man die Chance<br />

hat, etwas völlig anders zu machen. Die<br />

wichtigste Lektion aber bestand in einer<br />

recht simplen Aussage: DerRahmen, in dem<br />

wir arbeiten, muss stimmen. Wenn Rollen,<br />

Verantwortlichkeiten und Arbeitsprozesse<br />

klar definiert sind, dann weiß auch Mr. Ichschreib-schon-mal-meine-Abwesenheitsnotiz<br />

genau, was vonihm erwartet wird. Hält<br />

er sich nicht daran, können Sieauf diese Absprache<br />

verweisen –ohne das Thema zu einer<br />

persönlichen Auseinandersetzung werden<br />

zu lassen.<br />

Diese Rahmenbedingungen zu schaffen<br />

ist übrigens Chefsache.Womit wir wieder bei<br />

Stromberg wären. Sollte Ihr Vorgesetzter<br />

über etwas mehr Fingerspitzengefühl verfügen,<br />

ist er Ihrerster Ansprechpartner.<br />

Haben Sie eine Frageandas Leben?<br />

Stellen Sie sie Fräulein Schneider!<br />

Ihre Adresse: berlin.leben@dumont.de


8 8./9. SEPTEMBER 2018<br />

LYRIK<br />

VonBjörnHayer<br />

SINGER-SONGWRITERINNEN<br />

VonDagmar Leischow<br />

Wandeln in Worten<br />

Jedes Mal ist es erneut ein reichhaltiger Blumenstrauß<br />

dessen, was die deutschsprachige<br />

Poesie an Könnerschaft zu bieten hat:<br />

das „Jahrbuch der Lyrik“. Neben einem Szenentreff<br />

des Who’s who der Dichter bietet es<br />

zumeist einen Seismografen für die politischen<br />

Erschütterungen der Gegenwart.<br />

Während die Politiker dieser Tage über die<br />

Errichtung von neuen Grenzregimen reden,<br />

um den Migrationsstrom einzudämmen,<br />

denkt BarbaraKöhlers Text „FREMDENVER-<br />

KEHR“ über Alternativen nach: „bloß eine<br />

halbe kehrevom mzum un“ lässt aus Fremden<br />

Freunde werden. Überhaupt erzählen<br />

zahlreiche Gedichte vonVerwandlungen. Eines<br />

der verspieltesten stammt von Marion<br />

Poschmann, der Meisterin der Sprachvernebelung:<br />

Von„Geröllwolken, Rollwolken“ ist<br />

die Rede,die sich „Aufhellen, /Anschwellen“<br />

und sich mit einer„Textur von/Puder,Übermut“<br />

verbinden. Mit solcherlei Bildern des<br />

„Gestaltwandel[s]“ dringt die Autorin an die<br />

Grenzen des Sagbaren vorund eröffnet so etwas<br />

wie einen jenseitigen Raum. Wer den<br />

Sommer möglicherweise auf Balkonien verbringen<br />

musste, vermag mit dem „Jahrbuch<br />

der Lyrik“ immerhin auf imaginäreReisen zu<br />

gehen. Vielleicht sogar<br />

zu Orten, die<br />

noch niemand je zuvorbetreten<br />

hat.<br />

Aus der Kloschüssel<br />

Jahrbuch der Lyrik. Herausgegeben<br />

vonChristoph<br />

Buchwald und Nico Bleutge.<br />

Schöffling &Co, Frankfurt<br />

am Main2018.<br />

230 S.,22Euro<br />

Direkt, oft derb und stets vollmundig –so<br />

könnte man die Poesie des 1994 verstorbenen<br />

Charles Bukowski betiteln. In just „94<br />

unzensierten“ Poemen, die erstmals gesammelt<br />

und in deutscher Übersetzung erschienen<br />

sind, verdichten sich diese Eigenschaften<br />

in einer gleißenden Weltabrechnung.<br />

Kapitalismus,Kriege und die Dunkelheit der<br />

menschlichen Seele offenbaren sich in „all<br />

d[en] dreckigen Spielen der Jahrhunderte“,<br />

die nunmehr „einen Punkt erreicht haben,<br />

der /nicht mehr zu vertreten ist“. Wasbleibt<br />

also? Der Lyriker gibt in unterschiedlichen<br />

Gedichten drei Antworten: Erstens,das wäre<br />

wohl die obszönste, man hofft darauf, dass<br />

der neue Mensch aus einem Stuhlgang heraus<br />

entsteht. Wenn dieser unwahrscheinliche<br />

Fall nicht eintritt, kann man seine Qualen<br />

weiterhin im Schreiben kompensieren.<br />

Oder,drittens,wir härten uns ab: „Man muss<br />

aus dieser /ganzen Scheiße aufsteigen /sich<br />

entwickeln …/das Schicksal wird nur dann<br />

zur Hure, wenn wir es /dazu machen“. Dass<br />

diese provokative Verskunst nicht jedermanns<br />

Geschmack sein dürfte,ist klar.Doch<br />

das Entfant terrible Bukowski setzt bewusst<br />

auf Empörung und veranschaulicht dadurch,<br />

wie sehr Dichtung<br />

zum ästhetischen,<br />

aber auch politischen<br />

Widerstand<br />

anregen kann.<br />

CharlesBukowski: Dante<br />

Baby,das Inferno ist da!<br />

Übersetzt vonEsther Ghionda-Breger.Maro,<br />

Augsburg<br />

2018. 256 S.,24Euro<br />

Mit spitzer Zunge und spitzer Feder in die Freiheit: Büste von Annette von Droste-Hülshoff im Park von Burg Hülshoff in Havixbeck im Münsterland.<br />

Jane Austen aus Hessen<br />

Karen Duve erzählt von einer Liebeskatastrophe der jungen Annette von Droste-Hülshoff<br />

Zuletzt machte Karen Duve jamehr<br />

mit Pamphleten gegen Fleischfresser,<br />

Politiker,Wirtschaftsbosse und<br />

andere männliche Psychopathen<br />

von sich reden. Sie erklärte, wie man „Anständig<br />

essen“ kann und „Warum die Sache<br />

schiefgeht“; in ihrem Roman „Macht“ (2016)<br />

sperrte ein Fritzl-Widergänger seine emanzipierte,<br />

intellektuell überlegene Frau in den<br />

Keller ein. Jetzt aber zeigt Duve, dass sie die<br />

Überlegenheit der von geistlosen Männern<br />

belächelten, misshandelten und weggesperrten<br />

Frau auch literarisch ehrgeiziger<br />

und historisch genauer beschreiben kann:<br />

am Beispiel von Annette von Droste-Hülshoff<br />

(1797–1848).<br />

Eigentlich ist ein katholisches Freifräulein<br />

aus dem Pumpernickelland Westfalen ja<br />

nicht unbedingt nach Duves Geschmack.<br />

Die„Seherfrau“ (Friedrich Gundolf)verwandelte,sodie<br />

alte Lesart, Krankheit und stilles<br />

Leid, häusliche Pflichterfüllung und unerfüllte<br />

Liebe in schwermütige geistliche Lyrik<br />

und düstere Prosa. Duves „Droste“ nun ist<br />

eine vorlaute, nicht ganz salonfähige „Zauberjungfrau“,<br />

die keck in männliche Domänen<br />

eindringt. Mediziner, Dichter, Priester,<br />

selbst Nettes dumme Onkel glauben ja zu wissen:<br />

Die edelste Aufgabe der Frau liegt nicht<br />

im Denken oder Dichten, sondern imGebären,<br />

in „Demut und Geduld“, Bescheidenheit<br />

und „anmutiger Schlichtheit“. Nette will und<br />

kann nicht sticken, stricken, schweigen. Sie<br />

mischt sich mit ihrem dröhnenden Alt ungefragt<br />

ein, wenn große Männer das großeWort<br />

führen, fragt nach, widerspricht, scherzt, erlaubt<br />

sich eigene Meinungen und „unweibliche“<br />

Empfindungen.<br />

Das „unmögliche Nettchen“ geht mit<br />

Berghammer mineralisieren, flirtet mit mehrerenMännernzugleich<br />

und wagt gar –poetisch-religiös<br />

verklausuliert–über ihreheimlichen<br />

Sünden zu schreiben. So etwas führt<br />

auf dem Land zwischen Hinnenburg, Höxel<br />

und Bökerhof unweigerlich zum Skandal.<br />

VonMartin Halter<br />

Karen Duve: Fräulein Nettes kurzer Sommer.<br />

Roman. Galiani, Berlin 2018.<br />

592 S.,25Euro<br />

Duve schildertdie Zeit um 1820 mit sichtlichem<br />

Behagen. Siehat, wie die zwölfseitige<br />

Literaturliste belegt, viel gelesen über Mode,<br />

Sprache, Sitten und Bräuche in Herrenhäusern,<br />

Kneipen und Universitäten und versammelt<br />

eine Reihe von Figuren der Zeitund<br />

Literaturgeschichte: Annettes Onkel,<br />

Tanten und Nichten natürlich, aber auch Romantiker,<br />

angehende Minister, Bummelstudenten<br />

und Burschenschafter aus Göttingen,<br />

der junge Harry Heine und alle sechs<br />

Geschwister Grimm. Mantrifft sich zu Duellen<br />

und Saufgelagen, poetischen Kränzchen,<br />

Diskussionsrunden und Märchenstunden,<br />

man lernt Wunderheilerinnen und den Driburger<br />

Badearzt Dr.Ficker kennen, die Männer<br />

rufen anerkennend „Ey Sapperment“<br />

und „Deibel ock“, die Damen seufzen leise.<br />

Das alles ist sehr hübsch erzählt, ironischaltbacken<br />

und doch lebendig.<br />

IMAGO<br />

Das unmögliche Mädchen läßt sich weder<br />

das männliche Reden noch das weibliche<br />

Schwärmen verbieten, nicht einmal den<br />

schrillen Gesang. Die Droste ist kränklich,<br />

glubschäugig, ein bisschen verrückt, aber die<br />

Männer mögen sie. Und sie sie umgekehrt<br />

auch. Heinrich Straube, der als Genie verehrte,<br />

allzeit fröhliche, leider erschreckend<br />

hässliche und riechende arme Poet aus dem<br />

Göttinger Dichterhain wird, auch weil er ihre<br />

Gedichte lobt („Sie schreiben wie ein Mann“),<br />

ihr „Herzensfreund“. Arnswaldt, ein fescher<br />

Jüngling aus altem Adel, hat noch andere<br />

Vorzüge. Konfessions- und Standesunterschiede,<br />

Stirnrunzeln im Familienrat und<br />

eine infame Männer-Intrige zerstören die<br />

zart keimende Liebe: Arnswaldt spielt seine<br />

versuchte Vergewaltigung als Liebestest herunter,<br />

Straube wendet sich gekränkt ab,<br />

Nette kommt nie über den doppelten Verrat<br />

hinweg.<br />

Duve hält sich eng an die Fakten, aber sie<br />

nimmt sich auch die Freiheit, das verblasste<br />

Bild der Droste farbig aufzupolieren und<br />

leicht zu retuschieren. Männer und Frauen<br />

sprechen immer durch die blaue Blume der<br />

Romantik hindurch, über Ausländerhass,<br />

Nationalismus, die verderbliche Schnellpost<br />

und zeitlose MeToo-Erfahrungen. Manchmal<br />

liest sich Duve wie Jane Austen aus dem<br />

hessischen Märchenwald, manchmal wie<br />

Alice Schwarzer imBiedermeierkostüm und<br />

manchmal auch eindeutig heutig: „Hätte,<br />

hätte,Epaulette“.<br />

„Fräulein Nettes kurzer Sommer“ ist<br />

durch die zahlreichen Porträts und Verwandtenbesuche<br />

bei Tante Dorly und Herzensfränzchen<br />

etwas zu lang geraten, aber<br />

der Roman hat Kopf, Herz und Witz: Ein widerspenstiges,<br />

nerviges Freifräulein, das genug<br />

hat vonGeduld und anmutiger Einfachheit,<br />

bahnt sich mit spitzer Zunge,Feder und<br />

Hammer einen Weg ins Freie. „Der Droste<br />

würde ich gerne Wasser reichen“, schrieb SarahKirsch<br />

einmal. Duve kann und tut es.<br />

VomWispernzum Schrei<br />

VonNatur aus ist Anna Calvi eher zurückhaltend,<br />

abseits der Bühne redet sie leise.Kaum<br />

zu glauben, dass die Britin frenetisch als eine<br />

Sängerin gefeiertwird, die sich ohne weiteres<br />

mit einer Operndiva messen kann. Auch auf<br />

ihrem dritten Album „Hunter“ überzeugt die<br />

37-Jährige mit virtuoser Sangeskunst. Beim<br />

sphärischen „Swimming Pool“ schwingt sich<br />

Anna Calvis dunkel getönte Stimme in die<br />

Höhe auf, in „Indies or Paradise“ entfacht sie<br />

animalische Instinkte.Sie wispert, fleht oder<br />

jubiliert zueinem düsteren Sound, den ein<br />

höllisches Gitarreninferno krönt. Das epische<br />

„Eden“ beschertdem Hörer einen spirituellen<br />

Moment und arbeitet ein prägendes<br />

Jugenderlebnis auf: Weil sich Anna Calvi zu<br />

Mädchen hingezogen fühlte, war sie als<br />

Teenager vollkommen verunsichert. Dashat<br />

sich mit der Zeit grundlegend geändert. Ob<br />

privat oder in ihren Songs: Heute ist die Musikerin<br />

ganz sie selbst, und das Wort Scham<br />

hat sie aus ihrem Vokabular gestrichen. Ihre<br />

Platte kommt als Manifest für sexuelle Freiheit<br />

daher.Mit dem Titel„Don't Beat The Girl<br />

OutOfMyBoy“, der voneinem Transsexuellen<br />

handelt, läuft sie gegen die strikte Geschlechtertrennung<br />

Sturm. So pimpt sie ihrenRock<br />

noir mit tiefgründigen Botschaften.<br />

Vielleicht bringt ihr das nach zwei Nominierungen<br />

endlich den<br />

Mercury Prize ein.<br />

Verdient hätte sie<br />

diese Auszeichnung<br />

auf jeden Fall.<br />

Der Atem der Welt<br />

Anna Calvi:<br />

Hunter<br />

Domino<br />

Madeleine Peyroux wurde schon oft als eigenwillig<br />

und unangepasst bezeichnet. Angeblich<br />

soll ihrePlattenfirma einst einen Privatdetektiv<br />

engagierthaben, nachdem sie einige<br />

Medientermine hatte platzen lassen.<br />

Ungewiss, obesdie Chanteuse aus Athens,<br />

Georgia, mit so einem Image jemals in den<br />

Mainstream schaffen wird. Dabei hat sie jetzt<br />

mit „Anthem“ die poppigste Platte ihrer Karriere<br />

aufgenommen, für ihre Verhältnisse<br />

freilich: Produziert hat wie immer Joni Mitchells<br />

Ex-Ehemann Larry Klein, und das ihr<br />

eigene rauchig-luftige Flair weht durch jedes<br />

Stück –bei Leonard Cohen lieh sie sich den<br />

Titelsong, den Sinatra-Klassiker „Last Night<br />

When We Were Young“ gibt’s als Bonustrack.<br />

Groovige Bläser treiben Madeleine Peyroux'<br />

Gesang vorwärts, wenn sie sich in dem Lied<br />

„On MyOwn“ fragt: Werbin ich eigentlich?<br />

Existentialistische Reflexionen stellt sie in<br />

vielen Songs an. Manchmal poltert sie auch<br />

gegen politische und gesellschaftliche Missstände.<br />

Etwa wenn sie mit dem sphärischen<br />

„Lullaby“ ein Flüchtlingsdrama schildert.<br />

Oder mit „Down On Me“ von einem Menschen<br />

erzählt, der alles verloren hat: seinen<br />

Job, seine Wohnung, sein Geld. Die Geschichte<br />

ist traurig, die Musik bluesig. Und<br />

Madeleine Peyroux muss das komplette<br />

vokale Ausdrucksspektrum<br />

aufbieten,<br />

um sie zum<br />

Atmen zu bringen.<br />

Schafft sie mühelos.<br />

Madeleine Peyroux:<br />

Anthem<br />

Decca/Universal<br />

OL


8./9. SEPTEMBER 2018 9<br />

Vom heutigen Sonnabend an gibt es<br />

in der ZDF-Mediathek in der Reihe<br />

Terra Xzusehen: „Der Dreißigjährige<br />

Krieg“. Ausgestrahlt wird die<br />

zweiteilige Dokumentation am 9. und 16.<br />

September, jeweils um 19.30 im ZDF. Ich<br />

kann nichts sagen über die Sendung, aber<br />

ich möchte ein wenig erinnern anden Dreißigjährigen<br />

Krieg, der vor400 Jahren begann.<br />

Er fing an mit der Rebellion der überwiegend<br />

protestantischen böhmischen Stände<br />

gegen ihren katholischen Landesherrn. Er<br />

reiße, so argumentierten sie, evangelische<br />

Kirchen ab und verletze immer wieder die<br />

Religionsfreiheit der Protestanten. Am 23.<br />

Mai 1618 warfen etwa 200 Vertreter der protestantischen<br />

Stände die königlichen Statthalter<br />

und deren Sekretär –nach einem improvisierten<br />

Schauprozess –aus einem Fenster<br />

der Prager Burg. 17Meter fielen die drei.<br />

Sieüberlebten.<br />

Daswar der Anfang eines Krieges,der erst<br />

am 24. Oktober1648 mit den Friedensverträgen<br />

von Münster und Osnabrück beendet<br />

wurde. Fünf Jahre hatten die Friedensverhandlungen<br />

gedauert. DerWestfälische Frieden,<br />

zu dem auch die daran sich anschließenden<br />

Verträge über Abrüstungs- und Entschädigungsfragen<br />

gehörten, fixierte die neu<br />

entstandenen Machtverhältnisse –die Niederlande<br />

zum Beispiel waren jetzt, nach 80<br />

Jahren währendem Unabhängigkeitskrieg,<br />

endgültig die spanische Vorherrschaft los –<br />

und bildeten die Grundlage für das neue Europa,<br />

in dem das zerfallende Reich von den<br />

großen Mächten, den Nationalstaaten, abgelöst<br />

wurde.<br />

In den dreißig Jahren zwischen dem Prager<br />

Fenstersturz und dem Westfälischen<br />

Frieden wurde Mitteleuropa zerstört wie bis<br />

zum Zweiten Weltkrieg nicht mehr.Der Dreißigjährige<br />

Krieg bestand aus vielen Kriegen.<br />

Neben den Kriegen zwischen katholischem<br />

Reich und protestantischen Ständen und<br />

Staaten gab es Bürgerkriege und Bauernaufstände.<br />

Es fehlte auch nicht an Machthabern,<br />

die eingriffen, um die eigenen Ländereien<br />

zu arrondieren. Undjelänger der Krieg<br />

dauerte,desto mehr Landsknecht-Verbände<br />

waren unterwegs, die sich mal den einen,<br />

mal den anderen zur Verfügung stellten oder<br />

auch auf eigene Faust marodierend durch<br />

Deutschland zogen.<br />

Der Krieg mag der Vater aller Dinge sein.<br />

Bevor eraber auch zum Beispiel der eines<br />

Friedensvertrages werden kann, ist er erst<br />

einmal der Vater vieler neuer Kriege und tausendfacher<br />

Vernichtung. Nichts ist neu an<br />

dem, was wir zur Zeit in Syrien beobachten.<br />

Je länger ein Krieg dauert, desto mehr werden<br />

vonihm ergriffen, desto mehr greifen in<br />

ihn ein, umso mehr Motive und Interessen<br />

werden in und vonihm bewegt. Dasgalt damals.Das<br />

gilt heute.Überall auf derWelt. Die<br />

Vorstellung, der Krieg ließe sich hegen, hat<br />

nichts mit seiner Wirklichkeit zu tun.<br />

Man kann den Dreißigjährigen Krieg<br />

nicht betrachten, ohne an die Europa ab<br />

1560 ergreifende„kleine Eiszeit“ zu erinnern.<br />

Die Landwirtschaft stagnierte, ihre Erträge<br />

wurden rückläufig. Dasspielte bei vielen der<br />

Aufstände eine Rolle.Auch die Landesherren<br />

machten die Erfahrung, dass sie mehr Bauern,<br />

mehr Land brauchten, um die gleichen<br />

Einnahmen zu haben wie zuvor. Die „kleine<br />

Eiszeit“ war der verborgene basso continuo,<br />

der den tönenden Kriegstrompeten zu<br />

Grunde lag.<br />

DieBevölkerung Deutschlands soll in den<br />

dreißig Kriegsjahren von18auf 11 Millionen<br />

gesunken sein. Kanonen und Musketen hätten<br />

das allein nicht geschafft. Aber der Krieg<br />

war nicht allein. Mitihm kamen Hunger und<br />

Pest. Er brachte auch erst die Angst und dann<br />

die Gewissheit: Es gibt keine Sicherheit. „Wo<br />

itzund Städte stehn, wird eine Wiese sein“,<br />

schrieb Andreas Gryphius 1637. Unsmag das<br />

als eine positive Utopie erscheinen – wie<br />

„unter dem Pflaster liegt der Strand“ –, für<br />

„Woitzund Städte stehn,<br />

wird eine Wiese sein“<br />

Erst die Verheerungen des Zweiten Weltkrieges übertrafen in<br />

Deutschland die des Dreißigjährigen Krieges. Ein Rückblick auf<br />

zerfallende und sich neu konstituierende Staaten und Menschen<br />

VonArnoWidmann<br />

Ein Massengrab der Schlacht bei Lützen (1632) aus dem Dreißigjährigen Krieg im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle.<br />

Gryphius aber war die Vernichtung der<br />

Städte das Ende der Kultur.<br />

„Magdeburgisieren“ wurde zu einer Redensart.<br />

Gemeint war die völlige Vernichtung<br />

einer Stadt. So wie Magdeburg am20.<br />

Mai1631 durch kaiserliche Truppen erobert,<br />

entvölkert und abgebrannt wurde. Flugschriften<br />

und Flugblätter waren die Medien,<br />

die damals ganz Deutschland über das<br />

größte Einzelmassaker –20000 Tote –des<br />

Dreißigjährigen Krieges informierten. Sie<br />

halfen ein Bewusstsein zu schaffen von der<br />

völligen Unmöglichkeit eines sicheren Ortes<br />

mitten in der um sich greifenden Vernichtung.<br />

Sie schürten, so könnte man auch sagen,<br />

die Angst. Ohne sie ist der Dreißigjährige<br />

Krieg, ohne sie ist kein Krieg zu begreifen.<br />

Angst, heißt es, lähme. Sie macht aber<br />

auch aus Opfern Täter. Sie treibt die Spirale<br />

der Gewalt weiter.<br />

Magdeburg war nicht verloren. Es wurde<br />

langsam wieder aufgebaut. Im Westfälischen<br />

Frieden wurde MagdeburgBrandenburgzugesprochen.<br />

Von1648 bis 1678 war Otto von<br />

Guericke Bürgermeister der Stadt. Seine berühmten<br />

Vakuumversuche mit den Magdeburger<br />

Halbkugeln führte er 1654 aus und<br />

katapultierte den Namen der Stadt damit in<br />

DPA/HENDRIK SCHMIDT<br />

die Geschichte der Physik. Dennoch, es dauerte<br />

Jahrzehnte bis sich Deutschland ökonomisch<br />

vomKrieg erholte.<br />

Allerdings gilt auch: Nach dem Dreißigjährigen<br />

Krieg fand Wiederaufbau statt. Wir<br />

begreifen die „europäische Katastrophe und<br />

das deutsche Trauma“ (Herfried Münkler)<br />

des Dreißigjährigen Krieges nicht, wenn wir<br />

nicht sehen, dass diese Jahreauch die Schaffensjahre<br />

von zum Beispiel Paul Gerhardt<br />

(1607–1676), Christoffel von Grimmelshausen<br />

(1622–1676), von Andreas Gryphius<br />

(1616–1664) und Angelus Silesius<br />

(1624–1677) waren. Inmitten der Vernichtung,<br />

der Auslöschung ganzer Landstriche<br />

entstand die bedeutendste deutsche Literatur.<br />

Frankreich unterstützte die protestantischen<br />

Niederländer und Schweden, denn es<br />

sah eine Chance, seine eigene Position im<br />

Kampf gegen den Kaiser und gegen Spanien<br />

zu stärken. In Spanien, das seine Vorherrschaft<br />

über die Niederlande während des<br />

Dreißigjährigen Krieges mit allen Mitteln<br />

aufrecht zu erhalten versuchte, wütete die<br />

Pest. Die Katalanen sahen ihre Chance, da<br />

die spanischen Truppen überall in Europa<br />

unterwegs waren, und erhoben sich.<br />

Aber auch hier gilt: Mitten in der Katastrophe<br />

blühten die Künste.ElSiglo de Oro(Das<br />

goldene Jahrhundert) nennen die Spanier<br />

die Jahre 1550 bis 1681. Während des Dreißigjährigen<br />

Krieges arbeiteten in Spanien die<br />

Autoren Lope de Vega und Calderón de la<br />

Barca, Baltasar Gracián, der Schopenhauer<br />

so beeindruckte, und die Maler Diego<br />

Velázquez, Francisco Zurbarán und Esteban<br />

Murillo. Man kann sich die Vernichtung<br />

nicht radikal genug vorstellen. Nicht nur<br />

Häuser und Menschen wurden zerstört, sondernauch<br />

Institutionen, Ideen und Ideale.<br />

Aber aus dieser Zerstörung, nein, mitten<br />

in ihr entstand die Moderne. Ein französischer<br />

Soldat, der im Heer des Herzogs Maximilian<br />

von Bayern auf kaiserlich-katholischer<br />

Seite an der Eroberung Prags im Jahre<br />

1620 –die katholische Antwort auf den protestantischen<br />

Fenstersturz –teilnahm, besuchte<br />

bei der Gelegenheit die dortige einstige<br />

Arbeitsstätte des dänischen Astronomen<br />

Tycho Brahe wie in Regensburgauch die von<br />

Johannes Kepler (1571–1630). Danach zoger<br />

sich aus dem Kriegsgeschehen zurück und<br />

knüpfte an Gedanken an, die ihm schon am<br />

9. September 1619 durch den Kopf gegangen<br />

waren, als er im Dom in Frankfurt amMain<br />

der Kaiserkrönung Ferdinands bewohnte.<br />

René Descartes hieß der Mann, 1641 veröffentlichte<br />

er seine „Meditationen über die<br />

Grundlagen der Philosophie“. Hier führte er<br />

das „Magdeburgisieren“ in die denkerische<br />

Praxis ein. Erst nachdem der Verstand leer<br />

gefegt sei von allen überkommenen Auffassungen,<br />

erstünde aus der allgemeinen Verunsicherung<br />

die Sicherheit des Ichs. „Ich<br />

glaube, dass nichts von alledem, was mir<br />

meine trügerische Erinnerung vorführt, je<br />

existierte; ich habe überhaupt keine Sinne;<br />

Körper, Gestalt, Ausdehnung, Bewegung<br />

und Ort sind Chimären! –Was soll da noch<br />

wahr sein? Vielleicht dieses Eine, dass es<br />

nichts Gewisses gibt!“ Unddann noch dieses<br />

andere, dass nämlich, worin immer ich mich<br />

täusche,was immer ich beseitige,was immer<br />

ich denke –immer ist dieses Ich da: Cogito<br />

ergo sum.<br />

In England arbeitete Thomas Hobbes<br />

(1588–1679) die Erfahrungen des Dreißigjährigen<br />

und des englischen Bürgerkrieges aufnehmend,<br />

an der Idee der Zähmung der Bestie<br />

Mensch. 1641 erschien im Pariser Exil auf<br />

Latein sein Buch „De Cive“, in dem er für<br />

eine starke Regierung plädierte, die in der<br />

Lage sei, die Menschen im Zaum zu halten.<br />

Über seine Geburt hatte er bemerkt: „Meine<br />

Mutter brachte Zwillinge auf die Welt: mich<br />

und die Angst.“ Der junge Hobbes war eine<br />

Weile Sekretär von Francis Bacon<br />

(1561–1626), des Begründers des modernen<br />

Empirismus. Hobbes lernte auf seinen Reisen<br />

durch Europa –das Europa des Dreißigjährigen<br />

Krieges – Descartes (1596–1650)<br />

und Galileo Galilei (1564–1642) kennen.<br />

Die modernen Großmächte entstanden<br />

auf den Knochenbergen der europäischen<br />

Bürgerkriege des 17. Jahrhunderts. Das<br />

brachte nicht nur die moderne Wissenschaft<br />

hervor–William Harvey veröffentlichte 1628<br />

seine Untersuchung des Blutkreislaufes –,<br />

sondern eswar auch das Jahrhundert von<br />

Rubens und Rembrandt. Erst der Untergang<br />

einer alten ermöglichte den Aufgang einer<br />

neuen Welt.<br />

RÜCKBLICKE VON ARNO WIDMANN<br />

Maracaibo und ein<br />

schöner Republikaner<br />

8. September 1156<br />

renz die legendäre, über 5mhohe David-Statue.<br />

Eine Jury, der u.a. auch die Künstler<br />

Piero diCosimo, Sandro Botticelli und Leonardo<br />

da Vinci angehörten, hatte Michelangelo<br />

den Auftrag der Wollweberzunft und<br />

den 12 Tonnen schweren Marmorblock zugesprochen.<br />

Eine Weile galt Michelangelos<br />

David als die Symbolgestalt des freien Bürgers<br />

von Florenz. Ein sehr schmeichelhafter<br />

Blick aufWollweber und anderePfeffersäcke.<br />

getötet. Der wohl in Thalfingen, heute ein<br />

Stadtteil von Neu-Ulm, geborene Ehinger<br />

war aber nicht nur Konquistador. Erbetätigte<br />

sich auch als Sklavenhändler. Neu-<br />

Nürnberg wurde bald wieder aufgegeben.<br />

Maracaibo wurde noch zwei weitere Male<br />

gegründet und wieder aufgegeben.<br />

Und am 8. September 1968 in der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Bayern: Kaiser Friedrich I. Barbarossa<br />

schlichtet auf dem Hoftag zu Regensburg<br />

den langjährigen Streit um das Herzogtum<br />

Bayern. Der Welfe Heinrich der Löwe erhält<br />

Bayern, der Babenberger Heinrich II. Jasomirgott<br />

das davon abgespaltene Herzogtum<br />

Österreich.<br />

8. September 1504<br />

Florenz: Der Baumeister, Bildhauer, Maler<br />

und Dichter Michelangelo Buonarroti präsentiert<br />

auf der Piazza della Signoria in Flo-<br />

Reiterstandbild Kaiser Friedrich<br />

Barbarossas in Goslar (1898) IMAGO<br />

8. September 1529<br />

Konquistador: Ambrosius Ehinger (vor 1500<br />

bis 1533) wird, um die deutsche Besiedlung<br />

Amerikas voranzutreiben, von den Welsern<br />

zum Statthalter der Kolonie Klein-Venedig<br />

ernannt und gründet im heutigen Venezuela<br />

die Stadt Neu-Nürnberg, auf dem Boden des<br />

heutigen Maracaibo am Maracaibo-See.Maracaibo<br />

war der Name des Herrschers der<br />

Coquibacoa-Indianer, der in einer der<br />

Schlachten zuvor umgekommen war. Ehinger<br />

wirdspäter vomGiftpfeil eines Indianers<br />

Die Kopie der Davidstatue vor dem<br />

Palazzo Vecchio in Florenz. IMAGO<br />

Kraft der Klasse: „Besinnt euch. Arbeiter und<br />

Gewerkschafter aus Westdeutschland, auf<br />

die Kraft unserer Klasse! Besinnt euch darauf,<br />

daß es eine unüberwindliche sozialistische<br />

Sowjetunion gibt! Seid euch dessen<br />

stets bewußt, daß auf deutschem Boden ein<br />

Arbeiter-und-Bauern-Staat existiert, dessen<br />

Stärke und Ausstrahlungskraft immer weiter<br />

zunimmt. Besinnt euch darauf, daß der größere<br />

Teil Europas sozialistisch ist und bleibt<br />

und daß dem Sozialismus die Zukunft gehört!“<br />

(Herbert Warnke, Vorsitzender des<br />

FDGB)


10 8./9. SEPTEMBER 2018<br />

„Wir sind alle faul“<br />

Googles Autovervollständigung wurde 2004 von<br />

dem Programmierer Kevin Gibbs entwickelt. Seine<br />

Idee, den Nutzernwährend der Eingabe Vorschläge<br />

in Echtzeit zu machen, sollte die Suche erleichtern,<br />

schrieb Gibbs damals,<br />

als er die neue Funktion auf<br />

dem Blog vonGoogle bekannt<br />

gab: „Seien wir<br />

ehrlich –wir sind alle ein<br />

bisschen faul.“ In Gibbs<br />

Vision sollte die Autovervollständigung<br />

ein „Spielplatz“<br />

sein, „auf dem man erkundet,<br />

was andere suchen, und<br />

auf dem man vonDingen erfährt, vondenen man<br />

noch nicht einmal geträumt hat“. Gibbs entwickelte<br />

die Funktion während der 20 Prozent seiner Arbeitszeit,<br />

die Google jedem Mitarbeiter zur freien Verfügung<br />

stellt, damit sie an Projekten arbeiten können,<br />

auf die sie Lust haben. Es dauerte dann noch bis<br />

2008, ehe die Autovervollständigung die Testphase<br />

verließ und Standard wurde. Zehn Jahre später ist sie<br />

bei der Google-Suche nicht mehr wegzudenken.<br />

ist ...<br />

„... dein freund/kein guter nachbar/doof/cool“ –<br />

so vervollständigt jedenfalls Google selbst diesen Satz.<br />

Die Vorschläge der Suchmaschine sind oft unfreiwillig<br />

witzig,manchmal aber auch diskriminierend. Warum?<br />

VonAnne Lena Mösken<br />

##Hatesearch<br />

Anfang der Woche, zu Googles 20. Geburtstag,hat der<br />

Verein Goliathwatch seine Recherchen zur Autovervollständigung<br />

in Berlin vorgestellt. Die Aktivisten haben<br />

<strong>Berliner</strong> Z<br />

Beispiele dokumentiert, bei denen die Vorschlägeder<br />

Suchmaschine rassistisch, sexistisch und diskriminierend<br />

sind. Ausdem Satzanfang „Flüchtlingemüssen...“<br />

Der praktische Nutzen der Autovervollständigung ist offensichtlich,<br />

auch wenn es pro Suche nur wenigeAnschlägeauf<br />

der Tastatur sind, die man da einspart. Wer<br />

machte Google noch im Februar „...geld abgeben“,<br />

„...gestoppt werden“, „...draußen bleiben“. Die letzten<br />

etwa nach „<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>“ sucht, bekommt bei „<strong>Berliner</strong><br />

Z“ den richtigenVorschlag an oberster Stelle ange-<br />

beiden Varianten findet man mittlerweile nicht mehr.<br />

Inzwischen gibt es eine Meldefunktion und einen Katalog<br />

an Richtlinien. Herausgefiltertwerden Vervollstänzeigt<br />

–dankenswerterweise vervollständigt Google die<br />

Anfragedann erst mit „abo“, „kontakt“ und „anzeigen“,<br />

Hat Trump ... recht?<br />

digungen, die „Einzelpersonen oder Gruppen ... verunglimpfen<br />

oder beleidigen“. Trotzdem findet man immer<br />

ehe an fünfter Stelle „abo kündigen“ kommt. Google<br />

Der Algorithmus hinter der Autovervollständigung ist wie alle anderen Algorithmen bei Google geheim.<br />

korrigiertSchreibfehler und Buchstabendreher und<br />

wieder Vorschläge, die zumindest merkwürdig sind:<br />

So viel verrät das Unternehmen: Er basiertauf dem, was Nutzer suchen. Das Spannende daran ist, dass<br />

hilft aus, wenn einem vonZitaten oder Songtexten nur<br />

„Klimawandel ist...eine erfindung der chinesen“, „Merkelist...ein<br />

ferkel“, „Veganer sind...mörder“. Eine sys-<br />

die Menschen sich in vielen Momenten unbeobachtet fühlen, wenn sie vorihrem Bildschirmsitzen, und<br />

noch der Anfang oder BruchstückeimKopf herumschwirren.<br />

Das ist hilfreich und erleichtertdie Suche im<br />

hemmungslos das in die Suchmaschine eingeben, was ihnen in den Sinn kommt. Und das ist so aufschlussreich<br />

wie skurril: „Können Katzen…weinen/schwimmen/geister sehen“, „Wie finde<br />

tematische Lösung für das Problem hat Google bisher<br />

Netz, nicht nur bei Google, sondernauch bei Youtube,<br />

nicht gefunden.<br />

ich...freunde/eine wohnung in berlin/mein krafttier/mein handy“, „Hat Trump...recht/alzheimer/studiert“,<br />

„Ist Helene Fischer...schwanger/verheiratet/bei einem autounfall ums leben ge-<br />

Bing,Yahoo und anderen Plattformen. Google sagt,<br />

seine Autovervollständigung reduziere das Schreiben<br />

kommen“. DieAutovervollständigung verrät,welche Fragen die Gesellschaft sich insgeheim so<br />

um fünfundzwanzig Prozent, das mache bei täglich<br />

stellt. Und sie sagt viel über einen selbst, weil derAlgorithmus nicht nur den eigenen Aufenthaltsort,<br />

sondernauchdie Suchvergangenheit in die Vorschlägemit einbezieht.<br />

mehreren Milliarden Suchanfragen 200 Jahre Schreibzeit<br />

–pro Tag.<br />

TWITTER/KEVIN GIBBS; DPA; AFP<br />

Wulff vs. Google<br />

Untersuchungen zeigen, dass jederZweitedie Vorschläge<br />

vonGoogleübernimmt und jeder Drittesie fürwahr hält.So<br />

können sieVorurteile und Ressentimentsverfestigen und bei<br />

Einzelpersonenrufschädigend sein.Google hatmehrere<br />

Rechtsstreits verloren,bei denenPersonengegen dieAutovervollständigungen<br />

hinter ihrem Namen geklagthaben.<br />

Das bekannteste Beispiel ist Bettina Wulff, die 2013 dagegenvorging,dass<br />

das Wort „Prostituierte“ unterden Vorschlägen<br />

erschien; hinter Nicolas Sarkozyund François Hollande<br />

setzte Google bis 2012 das Wort „juif“ („Jude“). Im<br />

Mai hat die Times in London Fälle gefunden, bei denendie<br />

Autovervollständigung bei der Suchenach einem verurteilten<br />

Vergewaltiger die Namen der Opfer hervorbrachte.Google<br />

ließ die Namen entfernen. Das Problem,dassnur genug<br />

Leute eine bestimmte Kombination vonWörternoft genug in<br />

dieSuchmaskeeingeben müssen, damitder Algorithmus<br />

daraus Vorschlägemacht, istdamit aber nichtbehoben.<br />

Leo<br />

Gutsch<br />

Wenn meine Töchter etwas wirklich<br />

Dringendes mit ihren Freundinnen zu<br />

besprechen haben, dann rufen sie nicht etwa<br />

an oder senden eine SMS. Nein, sie schicken<br />

eine Sprachnachricht. Anschließend warten<br />

sie, bis eine Sprachnachricht zurückkommt.<br />

Dann schicken sie erneut eine Sprachnachricht.<br />

So verbringen sie ganze Nachmittage<br />

mit dem Übermitteln einzelner,abgehackter<br />

Sätze.<br />

Erst kürzlich wurde ich wieder Zeuge eines<br />

dieser Kommunikationsversuche meiner<br />

Tochter Nadja und ihrer Freundin Lina.<br />

Nadja rief in ihr Telefon: „Wann wollen wir<br />

uns nachher treffen?“ Eine halbe Minute<br />

später schallte Linas Stimme aus dem Telefon-Lautsprecher:<br />

„Ich würde sagen, vor<br />

dem Saturn, wo der Fahrradständer ist.“<br />

„Ja, aber wann?“ –„Am besten an den<br />

Fahrradständern neben dem U-Bahn-Ausgang.“<br />

–„Wenn man vomKaufhof kommt?“ –<br />

„Na, so gegen drei Uhr, würde ich sagen.“<br />

–„Halb vier wäremir lieber.“ –„Nein, auf der<br />

anderen Seite vomU-Bahn-Ausgang“ –„Das<br />

letzte habe ich jetzt nicht verstanden ...“ –<br />

„Okay,tschüüüßß!“<br />

Ich fragte Nadja, ob sie sich darüber im<br />

Klaren sei, dass dieses Gerät, das sie da in der<br />

Hand hält, eine ganz tolle Funktion hat, die<br />

es ermöglicht, in ein krasses Echtzeit-Gespräch<br />

einzutreten. So von Mensch zu<br />

Mensch, vonMund zu Ohr. Ichsagte: „Leute<br />

wie ich, die noch im vergangenen Jahrtausend<br />

geboren wurden, nennen es Telefon.“<br />

Nadja sah mich mitleidig an.„Telefonieren?“,<br />

sagte sie, als sei dieser Vorschlag das Abgefahrenste,was<br />

sie seit langem gehörthat.<br />

Ich finde das interessant, ich meine, normalerweise<br />

entwickeln sich doch die Dinge<br />

vom Niederen zum Höheren. Gerade im<br />

technischen Bereich führt jede Weiterentwicklung<br />

gemeinhin zu einer Verbesserung.<br />

Wie kommt es, dass die jungen Leute kommunizieren,<br />

als wäreeben das Morse-Alphabet<br />

erfunden worden? Als ich meine ältere<br />

Tochter Anais danach fragte,sagte sie:„Papa,<br />

Telefonieren<br />

war gestern<br />

VonMaxim Leo<br />

versuch nicht zu verstehen, was du nicht<br />

mehr verstehen kannst.“ Tja, so läuft das bei<br />

uns mit dem Dialog der Generationen.<br />

Meine persönliche Kommunikations-<br />

Karrierebegann noch ganz klassisch, mit einem<br />

Brief, den ich Conny Müller in der<br />

sechsten Klasse nachts in den Briefkasten<br />

steckte, umsie zu fragen, ob sie mit mir gehen<br />

wolle.Eine Wochespäter lag in meinem<br />

Briefkasten ein zusammengefalteter Zettel,<br />

auf dem stand: Nein. Später hing an der Tür<br />

meiner ersten Wohnung eine Kassenrolle,<br />

die ich aus der Kaufhalle mitgenommen<br />

hatte. Ander Rolle klemmte ein Stift, sodass<br />

jeder, der mich vergeblich besuchen kam,<br />

eine Nachrichthinterlassen konnte.<br />

Im Februar 1991 gründete ich eine Werbeagentur,<br />

die „Werbung Leo“ hieß, weil ich<br />

gehörthatte,dass Business-Leute besonders<br />

zügig einen Telefonanschluss bekommen,<br />

was sich als zutreffend erwies.Ich saßinmeiner<br />

Küche,strich über die Wählscheibe meines<br />

Fernsprech-Apparats und fand es un-<br />

glaublich, dass ich jetzt ein ganzes Telefon<br />

für mich haben sollte.Kurzdarauf kaufte ich<br />

meinen ersten Anrufbeantworter. Ich wartete<br />

stundenlang, bis endlich mal jemand<br />

anrief, um dann nicht abzunehmen, weil ich<br />

ja der Welt zeigen wollte,dass ich kommunikationsmäßig<br />

ganz vornemitspiele.<br />

Später kamen dann die Handys und die<br />

Telefon-Flatrates. Ich habe schon ewig nicht<br />

mehr vonmeinem Festnetzanschluss telefoniert.<br />

Und wenn es am Festnetzanschluss<br />

klingelt, dann können es eigentlich nur<br />

meine Eltern sein, die sogar noch Nachrichten<br />

hinterlassen, was ja in meiner Generation<br />

kaum noch jemand tut.<br />

An all das musste ich denken, als ich gestern<br />

meine erste Sprachnachricht verschickte.Ist<br />

echt praktisch, und unter uns gesagt<br />

auch ein Zeichen dafür, dass man noch<br />

überhaupt nicht alt ist.<br />

Leo&Gutsch lesen am 3., 4. und 5. Oktober im Pfefferberg-<br />

Theater aus ihremBuch„Es istnur eine Phase,Hase“


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 B1<br />

·························································································································································································································································································<br />

Service<br />

Rom schafft es nicht, dem<br />

Tiber Leben einzuhauchen<br />

Reise, Seite B3<br />

Kurz, präszise, persönlich: So<br />

sieht eine gute Bewerbung aus<br />

Karriere, Seite B5<br />

Nervenaufreibend: Ein<br />

Ausflug mit dem Nissan Leaf<br />

Mobile Welten, Seite B10<br />

Nicht nur für Maler und<br />

Poeten:Diese Orte<br />

sindein Gedicht<br />

Mal Meeresidylle, mal düstere Moorlandschaft: Die<br />

deutschen Künstlerkolonien haben viel zu bieten<br />

Von Heidi Friedrich<br />

Sonnenuntergang über dem Teufelsmoor in Worpswede. Nicht nur für Maler ein reizvolles Motiv. Auch Wanderer und Erholungssuchende entdecken die Kulturlandschaft.<br />

IMAGO<br />

Ende des 19. Jahrhunderts zog<br />

es viele Maler aus den Städten<br />

hinaus aufs Land. Dort suchten<br />

sie Inspiration, Licht, viele<br />

auch die Gemeinschaft mit anderen<br />

Künstlern. In diesem Jahr hat Ahrenshoop<br />

im Landkreis Vorpommern-Rügen,<br />

eine der berühmtesten<br />

Künstlerkolonien Deutschlands,sein<br />

125-jähriges Bestehen gefeiert. Nicht<br />

nur dort, auch an anderen Orten wie<br />

Worpswede, in Murnau oder Willingshausen<br />

werden dasVermächtnis<br />

und der Freigeist der Maler und Bildhauer<br />

noch heute kultiviert. Doch<br />

nicht nur die dortausgestellte Kunst,<br />

sondern auch die Umgebung der<br />

ehemaligen Kolonien ist eine Reise<br />

wert –und das zu jeder Jahreszeit.<br />

Ahrenshoop: Meeresidylle pur. Auf<br />

der einen Seite die Ostsee, auf der<br />

anderen der Saaler Bodden, die<br />

Innenbucht. Und seit Anfang des<br />

Jahres ist es ganz einfach, sich über<br />

die wichtigsten KünstlerperspektiveninAhrenshoop<br />

einen Überblick<br />

zu verschaffen.<br />

Der neu eröffnete Kunstpfad<br />

führt zuzehn Orten, an denen berühmte<br />

Bilder namhafter Künstler<br />

entstanden, wie zum Beispiel „Der<br />

alte Schifferfriedhof in den Dünen“<br />

von Paul Müller-Kaempff. Das Gemälde<br />

befindet sich in der 2013 eröffneten<br />

Kunsthalle Ahrenshoop.<br />

Müller-Kaempff gehörte zu den<br />

ersten Malern, die nicht nur für eine<br />

Reise an die Ostsee kamen, sondern<br />

sich hier ganz niederließen. 1892<br />

baute er sich an der Dorfstraße 18<br />

ein Haus,woersein Einkommen neben<br />

dem Malen auch mit einer Pension<br />

und einer Malschule verdiente.<br />

Gleich nebenan ließ sich die<br />

Künstlerin Anna Gerresheim mit<br />

ihrer Schwester Bertha nieder. Es<br />

folgten ihnen weitere. So auch Elisabeth<br />

von Eicken, Franz Triebsch,<br />

Hans Brass und Doris Oberländer.<br />

Alle wollten sie raus aus der Stadt,<br />

ans Licht, ans Meer. Und so entstand<br />

ein Künstlerhaus nach dem<br />

nächsten, bis ganz Ahrenshoop<br />

quasi vonihnen kolonisiertwar.Auf<br />

dem Rundwanderweg, den man<br />

auch gut mit dem Rad abfahren<br />

kann, entdecken Besucher den Ort<br />

durch die Augen der Künstler und<br />

erfahren gleichzeitig an den einzelnen<br />

Stellen auf Infotafeln etwas<br />

über deren Leben. Noch heute<br />

wohnen und arbeiten Künstler in<br />

Ahrenshoop auf der Halbinsel<br />

Fischland-Darß-Zingst.<br />

Einer von ihnen ist Hans Goetze,<br />

der sich auch ehrenamtlich als Bürgermeister<br />

des 680-Einwohner-Ortes<br />

engagiert. „Ahrenshoop ist heute<br />

ein umfassender Künstlerort, an<br />

dem nicht nur gemalt, sondern das<br />

ganze Spektrum der Kunst gepflegt<br />

wird“, sagt er.Kunstkurse finden das<br />

ganze Jahr über bei den ansässigen<br />

Künstlern statt und sind beliebt.<br />

Murnau: Hier im Bilderbuch-Bayern<br />

ließen sich die Künstler der<br />

Gruppe „Blauer Reiter“ nieder. Im<br />

Vergleich zu ihren Künstlerkollegen<br />

aus dem Norden, die vor allem impressionistisch<br />

malten, kamen<br />

Gabriele Münter und Wassily Kandinsky<br />

1908 nach Murnau, um dort<br />

subjektive Sinneseindrücke expressionistisch<br />

bis hin zur Abstraktion<br />

zu verarbeiten.<br />

Auch ihre Freunde der damaligen<br />

Künstler-Avantgarde – Alexej<br />

vonJawlensky,Marianne vonWerefkin,<br />

Franz Marc,August Macke –ließen<br />

sich inMurnau von Licht und<br />

Landschaft inspirieren. Noch heute<br />

ist das Haus von Gabriele Münter,<br />

diebis 1962 dortwohnte,eingerichtet<br />

wie zu Beginn ihrer Tätigkeit Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts, ein beliebtes<br />

Museum. Auch ihr Garten<br />

wurde wieder so wie damals angelegt<br />

und gehört, vor dem Hintergrund<br />

der Voralpenlandschaft, zum<br />

Kunstensemble des Ortes.<br />

Willingshausen: Schon vor etwa<br />

180 Jahren kamen Künstler inden<br />

südlich von Kassel gelegenen Ort.<br />

Die zentrale Figur dieser frühen<br />

Künstlerkolonie war der Maler Gerhardt<br />

von Reutern, der mit Johann<br />

Wolfgang von Goethe in Briefkontakt<br />

stand und mit den Märchensammlern<br />

Jacob und Wilhelm<br />

Grimm befreundet war. Anders als<br />

an anderen Künstlerorten kamen<br />

die meisten Maler immer nur für einen<br />

Teil des Jahres in das Dorf.<br />

Über dieJahrzehnte hinweg verbrachten<br />

bekannte Künstler wie Jacob<br />

Fürchtegott Dielmann, Ludwig<br />

Knaus, Adolf Lins und Carl Bantzer<br />

vor allem die Sommermonate in<br />

Willingshausen. Sie waren fasziniert<br />

von dem einfachen bäuerlichen<br />

Leben. Aber auch von der Bevölkerung,<br />

die sich an Festtagen<br />

mit den berühmten Schwalmer<br />

Trachten herausputzte.<br />

Statt in eigenen Häusern wohnten<br />

die Künstler in der Regel zur<br />

Pension in Gasthäusern ohne Komfort,<br />

oder sie waren zu Gast im<br />

Schloss der Familievon Schwertzell<br />

zu Willingshausen.<br />

Worpswede: Die wohl berühmteste<br />

Künstlerkolonie Deutschlands wurde<br />

von Fritz Mackensen, Otto Modersohn,<br />

seiner Frau Paula Modersohn-Becker,<br />

Hans am Ende, Fritz<br />

Overbeck und Heinrich Vogeler gegründet.<br />

Die „Worpsweder“ fanden<br />

im Moordorf inder Nähe von Bremen<br />

Ende des 19. Jahrhunderts Natur<br />

und Ursprünglichkeit sowie eine<br />

bäuerliche Atmosphärevor –das für<br />

sie Essenzielle.<br />

Die eher düstere Moorlandschaft<br />

mit ihren ganz speziellen Farbnuancen<br />

inspirierte sie zu vielen verträumt-lyrischen<br />

Motiven, wie zum<br />

Beispiel das berühmte Bild Paula<br />

Modersohn-Beckers „Mädchen mit<br />

Perlenkette“ zeigt. Siebezeichnet die<br />

Gegend in ihrem Tagebuch sogar als<br />

„Wunderland“ und „Götterland“.<br />

Auch berühmte Schriftsteller<br />

erschienen in Worpswede. SoRainer<br />

MariaRilke,der die Bildhauerin<br />

ClaraWesthoff heiratete.Doch viele<br />

der enger geknüpften Beziehungen<br />

brachen nach ein paar Jahren auseinander,<br />

und der Erste Weltkrieg<br />

erschütterte die anfängliche Harmonie.<br />

Wer heute Worpswede besucht,<br />

findet andere Kunststile als<br />

damals, aber die alte Architektur<br />

der Häuser und vor allem viel<br />

Kunsthandwerk.<br />

Leistungen:<br />

Bayerischer Wald<br />

MORADA Hotel Bischofsmais<br />

• Fahrt imNichtraucherfernreisebus mit<br />

WC und Getränkeselfservice<br />

• 7 Übernachtungen in Zimmern<br />

mit Bad bzw. Dusche und WC inkl. HP<br />

• Galabuffet sowie Bayerisches<br />

Spezialitätenbuffet (im Rahmen der HP)<br />

• „All inclusive-Angebot“<br />

• Begrüßung durch den SKAN-CLUB 60 plus-<br />

Betreuer und die Hoteldirektion<br />

mit Programmvorstellung<br />

• Willkommenscocktail<br />

• Geführte Wanderung<br />

• Unterhaltungsabend<br />

• Bayerischer Heimatabend<br />

• Bingospiel<br />

• Kostenlose Nutzung des Hallenbades<br />

• Betreuung durch das SKAN-CLUB<br />

60 plus-Team<br />

• Kofferservice im Hotel u. v. m.<br />

Zustiege: •Fehrbelliner Platz inWilmersdorf<br />

8-Tage-<br />

Seniorenreise<br />

Das MORADAHotel Bischofsmais liegtidyllisch am<br />

waldreichen Rand des gleichnamigen Erholungsortes,<br />

nicht weit dem Ortszentrum und nahe seinem<br />

Hausberg „Geißkopf”. Restaurants und Café mit<br />

Außenterrasse zählen zu den gastronomischen<br />

Einrichtungen. Ein großer Wellness- und Freizeitbereich<br />

mit Hallenbad, Sauna, Mikrobowling ... dient<br />

der Entspannung.<br />

p. P. im<br />

DZ ab 329,–<br />

Termine 2018/19:<br />

06.10. –13.10. €398,–<br />

01.12. –<strong>08.</strong>12. €329,–<br />

22.12.–29.12. €528,–<br />

(Weihnachtsreise)<br />

12.01. –19.01. €349,–<br />

All<br />

inclusive-<br />

Angebot<br />

09.02. –16.02. €369,–<br />

09.03. –16.03. €399,–<br />

06.04. –13.04. €399,–<br />

22.04. –27.04. €333,–<br />

(6 Tage)<br />

Kein EZ-Zuschlag! (außer Weihnachten)<br />

Bei Selbstanreise Preisnachlass von € 50,– p. P.!<br />

Kurtaxe wird vor Ort erhoben<br />

• Ostbahnhof/IC Hotel in Friedrichshain<br />

Kostenloses Kundenservicetelefon: 0800-123 19 19 (täglich 8–20Uhr auch Sa +So)<br />

Buchung und Beratung Bei:<br />

Berlin: DER Reisecenter TUI: Annenstr. 50, Tel.: 030-68 83 23 95/<strong>Berliner</strong> Allee 47, Tel.: 030-9 26 82 92/92 37 41 74<br />

DER Dt. Reisebüro: Bahnhofstr. 18, Tel.: 030-6 57 12 24 RB Steffen Kühn: Bahnhofstr. 45, Tel.: 030-65 070877<br />

Alltours Reisecenter: Greifswalder Str. 220, Tel.: 030-4 29 28 72 DER Deutsches Reisebüro: Koppenstr. 77,<br />

Tel.: 030-29 33 990 Oranienburg: Panda-Reisen: Bernauer Str. 100, Tel.: 03301- 81 97 20<br />

Potsdam: DER Deutsches RB: Sterncenter/Shop 30, Tel.: 03 31-64 95 00 DER Reisecenter TUI GmbH:<br />

Garnstr. 20, Tel.: 03 31-70 81 28 Reiseland: Im Sternencenter 4, Tel.: 03 31-62 62 080<br />

Fürstenwalde: DER Deutsches RB: Rathausstr. 7,Tel.: 03361-7 1116<br />

www.seniorenreisen.de<br />

Veranstalter: SKAN-TOURS Touristik International GmbH,<br />

Gehrenkamp 1, 38550 Isenbüttel<br />

Kurreisen &Wellness<br />

Tschechien /Slowakei /Polen<br />

Misdroy 1Wo. HP ab 175,–<br />

3* Residenz BIELIK, alle Anwend. +Bassin im Haus<br />

Kolberg 1Wo. HP ab 210,–<br />

3* Kurhotel JANTAR SPA, alle Anwend. +Bassin im Haus<br />

Marienbad 2Wo. HP ab 559,–<br />

4* Kurhotel RICHARD, alle Anwend. +Bassin im Haus<br />

Silvester 2018/19 6Tg. HP nur 329,–<br />

Kurhaus KIJEV / Franzensbad,6Anwend.+ Progr.<br />

Weihn. &Silvester 15 Tg. VP nur 765,–<br />

3* Kurhotel GOLD / Swinemünde,12Anwend.+ Progr.<br />

Alle Preise pro Person im DZ mit DU /WC/SAT-TV,<br />

ärztliche Betreuung, 2–3 Anwendungen pro Werktag<br />

Bustransfer mit Haustür-Service möglich<br />

Bitte KATALOG 2018/19 anfordern!!!<br />

DESLA Touristik GmbH<br />

Alexanderstr. 7(4. OG)<br />

10178 Berlin<br />

(Haus des Reisens am Alexanderplatz)<br />

Telefon: 030/24727511<br />

www.desla-kuren.de<br />

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in einem First-Class-Hotel<br />

muss nichtteuer sein!<br />

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im September ab399€p.P./DZ<br />

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B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Reise<br />

Berge und Seen wie aus dem Bilderbuch<br />

Unsere Autorin ist mit ihrer Familie vom Chiemsee zum Königssee geradelt und war fasziniert von der Schönheit Bayerns<br />

Von Britta Zimmermann<br />

Wenn ich die Augen<br />

schließe und sei es,<br />

wo immer, Wasser an<br />

Schiffsplanken plätschernhöre,<br />

erwacht in mir die Erinnerung<br />

an die Jugendzeiten, an<br />

Stunden, die ich im Kahn verträumte,den<br />

Seerundum und den Himmel<br />

über mir“, schwelgte schon Ludwig<br />

Thoma in seinen „Erinnerungen“.<br />

Das „Bayerische Meer“ nennen<br />

ihn die Einheimischen. Und man<br />

kann leicht ins Schwärmen kommen<br />

an den Ufern des Chiemsees, nach<br />

Bodensee und Müritz der drittgrößte<br />

See Deutschlands. Erist Ausgangspunkt<br />

unserer einwöchigen individuellen<br />

Radtour,die unter dem reizvollen<br />

Motto „Vom Chiemsee zum<br />

Königssee –Gemütlichkeit in Oberbayern“<br />

steht.<br />

Undinder Tatbeginnenwir unsere<br />

Tour eher gemächlichen Trittes.<br />

Den gut 60 Kilometer lang Chiemseerundweg<br />

bewältigt man mit dem<br />

Rad aneinem Tag. WerBadestopps<br />

mit einplanen will, nimmt am besten<br />

den Rad-Bus von Prien nach Feldwies<br />

und radelt gegen den Uhrzeigersinn,<br />

denn der Norden ist noch<br />

ein wenig reizvoller. Gemächlich<br />

zieht die „Ludwig Fessler“ an uns<br />

vorüber. Der Schaufelraddampfer<br />

der Chiemsee-Schifffahrt wurde bereits<br />

1926 erbaut und bringt die Gäste<br />

hinüber zum „Kini“ –dem König<br />

– nach Herrenchiemsee. Dort<br />

ließ der „verrückte“ Bayernkönig<br />

Ludwig II. ab 1876 ein Schloss errichten,<br />

das in Luxus und Aussehen ans<br />

französische Versailles angelehnt<br />

war.Allerdings ging dem prunksüchtigen<br />

König bald das Geld aus, so<br />

dass nur zwanzig der ursprünglich<br />

Ein beliebtes Postkartenmotiv: Die barocke Wallfahrtskirche St. Bartholomä im wunderschönen Königssee<br />

geplanten 70 Räume fertig gestellt<br />

werden konnten. Doch die sind so<br />

eindrucksvoll, dass selbst japanische<br />

Königfans hierher pilgern.<br />

Am Ufer des Sees locken aber<br />

noch andere Sehenswürdigkeiten –<br />

etwa pittoreske Orte wie Gstaad oder<br />

der„MalerischeWinkel“.Wirgönnen<br />

uns im gleichnamigen Hotel ein Bayerisches<br />

Rindssupperl und ein gebratenes<br />

Saiblingsfilet an Parmesanrisotto<br />

und Champagnerschaum.<br />

Schließlich müssen wir uns für die<br />

nächste Etappe stärken: 45 Kilometer<br />

vonPrien nach Inzell. „Leicht hügelig“<br />

steht in der Streckenbeschreibung,<br />

was „leicht“ untertrieben ist.<br />

Dennoch genießen wir das Unterwegssein,<br />

jede Nacht in einem anderenHotel,<br />

und den kühlenden Fahrtwind<br />

bei 35 Grad im Schatten.<br />

VonInzell geht es weiter Richtung<br />

BadReichenhall. Unterwegs machen<br />

INDIVIDUELL ORGANISIERT: RADELN IN BAYERN<br />

Die individuelle Radtour<br />

„Vom Chiemseezum Königssee<br />

“dauertsieben<br />

Tage und kostet ab 499pro<br />

Person. Darin enthaltensind<br />

der Gepäcktransfer vonHotel<br />

zu Hotel, ausführliche<br />

Reiseunterlagen (u.a. Strekkenbeschreibung)<br />

,sowie<br />

Übernachtung undFrühstück<br />

in Drei- bisVier-<br />

Sterne-Hotels.<br />

Unterkünfte mitCharme:<br />

In Prien:www.bayerischerhof-prien.de<br />

wir einen Zwischenstopp und fahren<br />

mit der Predigtstuhlbahn, der ältesten<br />

im Original erhaltene Großkabinenseilbahn<br />

der Welt. Dabei handelt<br />

es sich um eine klassische Pendelbahn,<br />

bei der zwei Kabinen synchron<br />

berg-bzw.talwärts fahren. Diebeide<br />

Kabinen fahren jeweils auf einem<br />

In Inzell:<br />

www.alpinhotel-inzeller.de<br />

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Tragseil und werden voneinem Zugseil<br />

bewegt. Der talwärts fahrende<br />

Wagen zieht dabei den anderen Wagen<br />

hinauf und sorgt auf diese Weise<br />

für eine größtmögliche Energieeffizienz.<br />

DieSteuerung und der Antrieb<br />

befinden sich inder Bergstation. In<br />

8,5 Minuten erreichen wir den Pre-<br />

Britta Zimmermann unterwegs<br />

M. BRAUN<br />

digtstuhl, der 1100 Meter über Bad<br />

Reichenhalll liegt. VomGipfel lassen<br />

wir unseren Blick auf das beeindrukkende<br />

Watzmannmassiv und den<br />

Hochkalter schweifen.<br />

Wieder zurück im Sattel geht es<br />

weiter nach Berchtesgaden, unserem<br />

Zielort. Ein paar Kilometer weiter,inSchönau,<br />

ist die Welt morgens<br />

um sieben noch in Ordnung. Eine<br />

Stunde später ist die Schlange vor<br />

dem Ticketschalter für das erste Ausflugsschiff<br />

schon lang.<br />

Die mächtigen Felsen der Berchtesgadener<br />

Alpen fallen fast senkrecht<br />

zum Ufer des Königssees hinab,<br />

der an seiner tiefsten Stelle 192Meter<br />

misst. Tief beeindruckt von der Naturkulisse<br />

rund um den bekanntesten<br />

Gebirgssee Bayernslauschen wir von<br />

unserem Elektroboot dem bekannten<br />

Echo. Denn das ist obligatorisch<br />

und gehört zur Königsseeschifffahrt<br />

wie die leisen Elektromotoren. Dank<br />

Prinzregent Luitpold übrigens, der<br />

Angst hatte, dass das Rotwild in seinem<br />

Lieblings-Jagdrevier Reißaus<br />

nehmen könnte. Gegen die lauten<br />

Böllerschüsse, mit denen das Echo<br />

bis in die 1930er Jahresiebenmal von<br />

Wand zu Wand über den See geschickt<br />

wurde, hatte der Prinzregent<br />

nichts einzuwenden. Inzwischen ersetzt<br />

man den Böllerschuss durchs<br />

Flügelhorn, dessen Weisen einmal<br />

von der gegenüberliegenden Felswand<br />

zurückgeworfen werden. Und<br />

immer anders klingen.„Je nachdem,<br />

wer gerade bläst“, sagt Florian Hallinger,<br />

der für die Königsseeschifffahrt<br />

arbeitet wie auch schon sein<br />

Vater und sein Großvater. „Und wie<br />

das Wetter ist.“ Ein besonderes Vergnügen<br />

für Hallinger ist es, wenn er<br />

das Flügelhorn auf abendlichen<br />

Sonderfahrten blasen kann. „Das ist<br />

Romantik pur.“<br />

Eine halbe Stunde dauert die<br />

Fahrt bis zur die Halbinsel St. Bartholomä,<br />

hinter der die ehrfurchtgebietende<br />

Watzmann-Ostwand aufragt.<br />

Neben der barockenWallfahrtskirche<br />

locken ein Abstecher ins königliche<br />

Jagdschloss, in dem heute<br />

eine typisch bayerische Gaststätte<br />

nebst Biergarten einlädt oder zum<br />

Fischer vomKönigssee,der Forellen,<br />

Saiblingeund Renken in der 400 Jahre<br />

alten Räucherkammer zu edlen<br />

Leckerbissen verwandelt.<br />

In weiteren 20 Bootsminuten erreichen<br />

wir die Haltestelle Salet, das<br />

hintere Ende des acht Kilometer langen<br />

Königssees.Atemberaubend liegt<br />

hier der türkisschimmernde Obersee,<br />

der einst durch eine Moräne vomKönigssee<br />

getrennt wurde. Ein Stück<br />

Bayern wie aus dem Bilderbuch –und<br />

wir mittendrin...<br />

Die Gärten von Marrakesch<br />

Die quirlige Basar- und Gauklerstadt in Marokko hat viele bezaubernde Oasen. Ein tausend Jahre altes Bewässerungsystem macht es möglich<br />

Von Daniela David<br />

Üppig sprießt die Vegetation im<br />

Schatten des Hohen Atlas: In<br />

Marrakesch lassen sich wunderschöne<br />

Gärten besichtigen. Neben<br />

dem berühmten Jardin Majorelle<br />

von Yves Saint Laurent und traditionell<br />

islamischen Gärten gibt es<br />

neue große Pflanzenkunst zu<br />

sehen. Der außergewöhnlichste<br />

Garten in Marrakesch liegt fernab<br />

vomTrubel: Anima, erschaffen vom<br />

österreichischen Illusionskünstler<br />

André Heller. Obwohl erst 2016<br />

eröffnet, wirkt der Garten nicht<br />

neu, sondern vollkommen eingewachsen.<br />

„Dafür haben wir in aufwendigster<br />

Logistik hohe Palmen<br />

und Kakteen durch das Land transportiert“,<br />

sagt Heller, der schon in<br />

vielen anderen Ländern Gärten gestaltet<br />

hat. Anima ist sein botanisches<br />

Lebenswerk.<br />

Typisches Kobaltblau: Wasserbecken im Jardin Majorelle in Marrakesch<br />

DPA<br />

Ein Garten, den wohl kaum ein<br />

Besucher verpasst, ist der Jardin Majorelle.<br />

Bekannt ist er für das leuchtende<br />

Kobaltblau seiner Gebäude<br />

und Wasserbecken – ein schöner<br />

Kontrast zum Grün der Kakteen und<br />

Palmen. Jacques Majorelle, ein französischer<br />

Maler und Pflanzensammler,<br />

hat den Garten in den 1920er<br />

Jahren angelegt. 1980 kaufte der Modeschöpfer<br />

Yves Saint Laurent die<br />

Anlage als inspirierendes Refugium.<br />

Die Gärten von Marrakesch wären<br />

nicht möglich ohne eine raffinierte<br />

Wasserversorgung. Unterirdische<br />

Rohre leiten das Wasser aus<br />

dem Atlasgebirge indie Stadt, eine<br />

tausend Jahrealte Technik. Im Jardin<br />

Secret überlebte dieses hydraulische<br />

System. Hat man gerade noch die<br />

engen und lauten Souks durchquert,<br />

für die Marrakesch bekannt ist, steht<br />

man plötzlich inmitten von Ruhe<br />

und Schönheit.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 B3<br />

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Reise<br />

REISE &FREIHEIT<br />

Wehe, wenn<br />

was passiert<br />

Klaus Kronsbein<br />

Reiseredakteur,<br />

Teamleíter Service<br />

Was habe ich damit zu tun? Diese<br />

Antwort bekam eine Kollegin<br />

aus der Redaktion von einer<br />

Freundin, der sie ihre kleine Tochter<br />

mit in den Urlaub gegeben hatte. Es<br />

kam, wie es kommen musste: Mein<br />

„Lieblingsfreund“ Murphy schlug<br />

auch hier wieder zu. Es ist nun einfach<br />

Murphys Gesetz, dass immer<br />

dann etwas passiert, wenn es nicht<br />

passieren darf.<br />

Die kleine Tochter der Kollegin<br />

rutschte in Spanien am Hotelpool<br />

aus und verletzte sich. Im Krankenhaus<br />

wurde es dann schwierig, als<br />

sich herausstellte, dass das kleine<br />

Mädchen gar nicht zur Urlaubsfamilie<br />

gehört. DieFreundin meiner Kollegin<br />

verlor die Nerven, dann kam es<br />

am Telefon zum oben genannten<br />

Satz, den man als besorgte Mutter<br />

nun wirklich nicht hören will. DieSache<br />

endete gut. Aber solche Situationen<br />

kann man vermeiden.<br />

Eltern haben die „Aufsichtspflicht“<br />

über ihre Kinder. Das heißt:<br />

Sie haben dafür zu sorgen, dass ihre<br />

Kinder nichts anstellen und dass ihnen<br />

nichts passiert. Geben Elternihr<br />

Kind einer Freundin mit in deren Urlaub,<br />

so übertragen sie damit zugleich<br />

die ihnen obliegende Aufsichtspflicht.<br />

Das bedeutet: Die<br />

Freundin muss aufpassen, damit<br />

niemandem ein Schaden zugefügt<br />

wird. Wohl dem, der eine Privathaftpflichtversicherung<br />

hat.<br />

Empfehlenswertist es außerdem,<br />

sich vonden Elterneine unterschriebene<br />

Vollmacht mitgeben zu lassen,<br />

womit zum Beispiel an Grenzübergängen<br />

Ärger vermieden werden<br />

kann (wer es ganz genau nimmt: mit<br />

einer notariellen Bestätigung). In der<br />

sollte der Reisezeitraum unbedingt<br />

eingetragen sein. EntsprechendeVordrucke<br />

für die Übertragung eines solchen<br />

Erziehungsauftrags bietet auch<br />

das Internet.<br />

Bei Fahrten ins Ausland kann es<br />

natürlich nicht schaden, dass die<br />

Vollmacht in der Landessprache<br />

oder zumindest in Englisch ausgestellt<br />

ist. DieKrankenversicherungskarte<br />

sollte ebenfalls nicht fehlen,<br />

ferner (nicht nur für den Notfall)<br />

sämtliche Telefonnummern der Eltern<br />

daheim und am Arbeitsplatz.<br />

Schließlich könnte die kleine Urlaubsbegleitung<br />

jaauch mal Heimwehbekommen...<br />

Also: Augen auf, wemman seinen<br />

Sprössling auf die Reise mitgibt!<br />

Alessia (l.) und Alessandra sind zwei der wenigen Gäste, die zum Tiberstrand gekommen sind. „Nicht toll, aber besser,als im Stau ans Meer zu stehen“, finden sie.<br />

Von Laura Krzikalla<br />

Auf sechs Spuren rasen die<br />

Autos über die Ponte Marconi<br />

im Süden Roms. An<br />

jeder Straßenseite der Tiber-Brücke<br />

hängen in kurzem Abstand<br />

große Schilder an den Laternenmasten,<br />

die denWegweisen zum<br />

„Tiberis –laspiaggia di Roma“ –zum<br />

Strand vonRom. An einem Ende der<br />

Brücke markieren Olivenbäume und<br />

Bambuspflanzen den Eingang zu einem<br />

kleinen Uferfleck: Das ist er<br />

also,der Strand.<br />

Mit großen Worten hatte Roms<br />

Bürgermeisterin Virginia Raggi den<br />

Stadtstrand angekündigt, der erst<br />

mal nichts weiter ist als eine teils mit<br />

Sand aufgeschüttete,teils mit Rollrasen<br />

begrünte Fläche. Sie wolle die<br />

Beziehung der Bürger zum Fluss,der<br />

oft nur als teilende Wunde empfunden<br />

werde, wieder aufleben lassen,<br />

zitierten italienische Medien die Politikerin<br />

der Fünf-Sterne-Bewegung.<br />

Für viele ist der Strand aber ein weiterer<br />

Beweis dafür,was in der Hauptstadt<br />

alles nicht funktioniert. Die für<br />

Ende Juni geplante Eröffnung musste<br />

schon in den August verschoben<br />

werden. Da war es zwar heiß in der<br />

Roms Kampf um den Tiber<br />

Seit Jahrzehnten schafft esdie Stadt nicht, den Fluss zueiner Lebensader zu machen<br />

Stadt, aber viele Römer lagen da<br />

längst anderswo am Strand.<br />

Immer wieder gibt es Initiativen,<br />

um den Fluss zu dem zu machen,<br />

was er einmal war:eine pulsierende<br />

Lebensader der Hauptstadt. Dafür<br />

gründete die Bürgermeisterin das<br />

„Ufficio Speciale Tevere“, das Spezialbüro<br />

Tiber. Instandhaltung, Aufwertung,<br />

Entwicklung und Schutz<br />

des Flusses hätten Priorität für die<br />

Kommune,hieß es in einem Schreiben<br />

vom Oktober 2017. Bislang<br />

scheint diese Mission gescheitert.<br />

Vermüllte Treppen zum Fluss<br />

Das Gras sprießt meterhoch, vermüllte<br />

Treppen führen hinunter<br />

zum Fluss, unter den Brücken haben<br />

Obdachlose kleine Camps errichtet.<br />

An einen Sprung ins kühle<br />

Nass ist auch im Sommer nicht zu<br />

denken. Die Wasserqualität ist miserabel.<br />

Organisationen wie Agenda<br />

Tevere wollen den Tiber als einen<br />

Fluss, wie es die Isar in München,<br />

die Seine in Paris oder der Hudson<br />

River in NewYork längst sind. Doch<br />

während andere Städte die Aufwertung<br />

ihrer Flüsse strukturiert angegangen<br />

seien, sei man der Sache in<br />

der italienischen Hauptstadt ganz<br />

typisch „alla romana“ begegnet,<br />

sagt der Sprecher von Agenda Tevere,<br />

Claudio Gatti. „Seit 40 Jahren faselt<br />

die Stadt, dass sie ihren Bürgern<br />

einenParkamTiber schenken will“,<br />

sagt er. Was nun herausgekommen<br />

ist, sei aus der Not geboren.<br />

„Wenn es nach mir geht, hätten<br />

sie das Strandbad noch nicht eröffnenmüssen“,<br />

schimpft Giulio De Simone<br />

aus Rom. „Es ist improvisiert,<br />

eine Baustelle.“Unrecht hat er damit<br />

nicht. Für Erfrischung sorgen allenfalls<br />

ein paar Duschkabinen aus Plastik.<br />

Die Sonnenschirme spenden<br />

wenig Schatten. Der Rasen ist schon<br />

jetzt gelb und verbrannt. Auch eine<br />

Bar oder einen Eisverkäufer sucht<br />

man vergeblich. Lediglich ein Getränke-<br />

und Snackautomat steht unter<br />

einem kleinen Pavillon. Aber der<br />

ist mal wieder defekt, ein Techniker<br />

will ihn reparieren.<br />

Eine „Serie vonProblemen, wie sie<br />

für Italien typisch sind“, so erklärt es<br />

Gatti, erschwereProjekte amTiber immer<br />

wieder. Die Stadt Rom und die<br />

Region Latium teilen sich die Autorität<br />

über denFluss.Die Folge: Bürokratiewahnsinn.<br />

Ein Hin-und-Her-Schieben<br />

von Kompetenzen ließ Parks am<br />

Tiber schon vor Jahren scheitern.<br />

„Niemand fühlt sich verantwortlich.“<br />

Gatti hofft nun, dass das „Tiberis“ ein<br />

erster Schritt ist. „Wenn das aber nur<br />

eine sommerliche Inszenierung gewesen<br />

sein soll, dann war sie nicht<br />

einmal gut.“ Dabei bedeute der Fluss<br />

eigentlich noch immer viel für die Römer.<br />

„Die Legende der Stadt ist am<br />

Tiber begründet“, erzählt Gatti. Einst<br />

wichtig für den Handel und verbindendes<br />

Element zwischen Peripherie<br />

und Stadt, habe sich der Tiber immer<br />

weiter vonden Römernentfernt.<br />

Die einstige Seele Roms<br />

DPA<br />

Die einstige Seele Roms, sie scheint<br />

angekratzt. An das Potenzial des Flusses<br />

glaubt Gatti trotzdem. „Es ist wie<br />

mit dem römischen Fußball. Der Tiber<br />

gewinnt keine Meisterschaft als<br />

schönster Fluss,die Römer sind nicht<br />

zufrieden, nicht enthusiastisch, aber<br />

sie wollen, dass er gewinnt.“<br />

Die Römerinnen Alessia und<br />

Alessandra etwa sind froh über den<br />

Strand in ihrer Nachbarschaft. „Wir<br />

sind hier inRom, einen Strand am<br />

Fluss kann keiner erwarten“, sagt<br />

Alessia. Als die beiden das „Tiberis“<br />

später verlassen, bastelt der Techniker<br />

noch immer amGetränkeautomaten.<br />

(dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Flug ab Berlin in die<br />

Kulturstadt Aarhus<br />

MitEröffnung der neuen Direktverbindung<br />

zwischen Berlin-Tegel und<br />

Aarhus Airportam1.September<br />

2018 bietet easyJet Reisenden<br />

aus Deutschland ab soforteine<br />

bequeme Möglichkeit, die dänische<br />

Kulturstadt Aarhus zu besuchen. Der<br />

nur einstündige Flug wirdzunächst<br />

zweimal die Woche vonder Fluglinie<br />

angeboten. (dpa)<br />

www.easyjet.de<br />

Kabine kleiner als<br />

gebucht: Preisminderung<br />

Werauf einer Kreuzfahrt eine kleinere<br />

Kabine bekommt als versprochen,<br />

kann den Reisepreis nachträglich<br />

mindern. Auch bei einer<br />

grundlegend anderen Aufteilung<br />

der Kabinen als im Werbeprospekt<br />

ist eine Minderung möglich. Das<br />

zeigt ein Urteil des Amtsgerichts<br />

Hamburg (Az.: 17a C54/17). Eine<br />

Abweichung von bis zu zehn Prozent<br />

bei der Kabinengröße ist aber<br />

hinzunehmen. In dem verhandelten<br />

Fall hatte der Kläger eine<br />

Kabine gebucht, die laut Sonderangebot<br />

22 Quadratmeter groß sein<br />

sollte.Tatsächlich war die Kabine<br />

nur 19,31 Quadratmeter groß.<br />

Zudem hatte die Reederei nicht<br />

ausreichend klargemacht, dass die<br />

im Prospekt zu sehende Raumaufteilung<br />

lediglich beispielhaft war.<br />

Das Gericht hielt daher eine Minderung<br />

des Reisepreises in Höhe<br />

von 15Prozent für angemessen<br />

(Reisepreis: 13 148 Euro). (dpa)<br />

Richtig handeln bei<br />

Kofferdiebstahl im Zug<br />

Wenn im Zug plötzlich der Koffer<br />

weg ist, sollten Reisende schnell<br />

handeln. Sie informieren am<br />

besten umgehend das Zugpersonal.<br />

Die Mitarbeiter können über<br />

Lautsprecher Polizeikräfte, die<br />

eventuell an Bord sind, ausrufen<br />

lassen. Mit einem Zugbegleiter<br />

oder einem Beamten gehen Betroffene<br />

danach durch den Zug. Diebe<br />

verstecken sich häufig in WC-Räumen.<br />

Beim Stopp im nächsten<br />

Bahnhof könnten bei entsprechenden<br />

Hinweisen weitere Maßnahmen<br />

getroffen werden, um einen<br />

Dieb zu ergreifen. Ein weiterer<br />

Tipp: Mögliche Zeugen ansprechen<br />

und notieren. Werden Diebstahl<br />

erst beim Aussteigen bemerkt,<br />

sollte ebenfalls sofort Bahnmitarbeitern<br />

oder der Polizei Bescheid<br />

geben. Strafanzeige können Betroffene<br />

auf jedem Polizeirevier erstatten.<br />

(dpa)<br />

Mythos<br />

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Formulare müssen sie nicht<br />

mehr ausfüllen, und auch der Studiennachweis<br />

kann online übermittelt<br />

werden.<br />

Viele Elternhaben mit der bisherigen<br />

Prozedur leidvolle Erfahrungen:<br />

Obwohl vorher schon viele Jahre<br />

Kindergeld gezahlt worden ist,<br />

mussten sie, wenn das Kind nach<br />

Ende der Schulausbildung ein Studium<br />

aufnimmt, wieder viele komplizierte<br />

Formulare der Familienkasse<br />

ausfüllen.<br />

„Das ist jetzt vorbei. Mit unserem<br />

neuen Online-Service geht es schneller,<br />

man spart Zeit und nervige Behördenwege.<br />

Das Einreichen eines<br />

Formulars mit Unterschriften ist<br />

nicht notwendig, so dass der Prozess<br />

absolut bürokratiefrei ist“ sagt Karsten<br />

Bunk, Leiter der Familienkasse<br />

der Bundesagentur für Arbeit.„Indiesem<br />

Jahr haben wir bereits etwa<br />

450000 Schreiben an unsereKundinnen<br />

und Kunden mit einem individuellen<br />

Zugangscode versandt“.<br />

Studiennachweis hochladen<br />

Und sofunktioniert das neue Online-Verfahren:<br />

Endet die Schulausbildung<br />

eines Kindes, schreibt die<br />

Familienkasse die Eltern an. Das<br />

Schreiben enthält nun neben den<br />

Hinweisen zu den Vorausstezungen<br />

für den weiteren Kindergeldbezug<br />

auch einen individuellen Zugangscode<br />

und einen Hinweis auf das Online-Portal<br />

der Familienkasse.<br />

Auf der Website geben die Eltern<br />

ihren personalisierten Nutzungscode<br />

ein. Damit werden automatisch<br />

auch bereits vorhandene Daten der<br />

Eltern bzw. des Kindes angezeigt;<br />

sie müssen also nicht mehr eingegeben<br />

werden und können bei der<br />

Gelegenheit auf Korrektheit geprüfte<br />

werden. Das neue Onlineportal<br />

der Familienkasse ermöglicht zudem<br />

den unkomplizierten Upload<br />

und die Übermittlung des Studiennachweises.<br />

Da alle Angebote der<br />

Familienkasse für Smartphone und<br />

Tablet optimiert sind, geht dies sogar<br />

auch einfach von unterwegs<br />

aus. Kindergeldberechtigte, die bereits<br />

angeschrieben worden sind,<br />

aber aktuell noch keinen Studiennachweis<br />

für ihr Kind vorliegen haben,<br />

können den Zugangscode<br />

auch zum Nachreichen der Studienbescheinigung<br />

nutzen. (dpa)<br />

Kurz, präzise, persönlich:<br />

So kommt die Bewerbung gut an<br />

Standard ist heute die digitale Übermittlung. Werseine Unterlagen straff und ansprechend<br />

präsentiert und auf Worthülsen imAnschreiben verzichet, ist schon einen Schritt weiter<br />

DiemeistenArbeitgeber möchten heute Bewerbungsunterlagen perEmail oder über Online-Portale erhalten.<br />

Ob jemand einen Job bekommt<br />

oder nicht, hängt<br />

natürlich in erster Linie<br />

von seiner Qualifikation<br />

ab. Aber schon mit dem Bewerbungsschreiben<br />

stellt er die ersten<br />

Weichen. Misserfolge lassen sich<br />

vermeiden, wenn man die Bewerbung<br />

vonBeginn an richtig angeht.<br />

Zwei Fehler sieht Bewerbungscoach<br />

Volker Klärchen aus Hamburg<br />

immer wieder. Zum einen klingt ein<br />

Großteil der Bewerbungen identisch.<br />

Nach der Begrüßung folge ein<br />

nacherzählter Lebenslauf und dann<br />

eine Menge letzlich nichtssagender<br />

Adjektive à la „zuverlässig“ und<br />

„teamfähig“ –Standardformulierungen<br />

aus dem Internet.<br />

Obwohl der Einzelne viel Zeit und<br />

Mühe in die Bewerbung investiert,<br />

erhält der Personaler mehr oder weniger<br />

gleiche Anschreiben. „Das liegt<br />

daran, dass die Stellenanzeigen<br />

selbst auch mit diesen Floskeln gefüllt<br />

sind –und Bewerber antworten<br />

darauf“, erklärtKlärchen. Zumanderen<br />

schreiben Bewerber oft viel zu<br />

viel. „Personaler haben im Durchschnitt<br />

90 Sekunden für eine Bewerbung.<br />

Zu viel Text ist da vergebliche<br />

Liebesmüh“, sagt er.<br />

Individuelles Anschreiben<br />

DieKonsequenz, um beide Fehler zu<br />

vermeiden: weniger schreiben und<br />

ein individuelles Anschreiben verfassen.<br />

Das sollte sollte nie länger als<br />

eine Seite sein. DerLebenslauf darfje<br />

nach Länge der Karriere höchstens<br />

zwei bis drei Seiten umfassen und<br />

sollte umgekehrt chronologisch aufgebaut<br />

sein. Klärchen gibt noch einen<br />

Tipp für ein authentisches Anschreiben:<br />

„Am besten schreibt man nicht<br />

sofort los, sondern nutzt erstmal die<br />

Diktierfunktion vom Smartphone<br />

und stellt sich einfach frei heraus vor<br />

–wie man das voreinem Freund machen<br />

würde.“<br />

Auch wenn der Inhalt passt, gibt<br />

es noch einige Fettnäpfchen, indie<br />

Bewerber beim Erstellen ihrer Unterlagen<br />

tappen können.<br />

Gerade größere Unternehmen<br />

setzen inzwsichen fast ausschließlich<br />

auf Bewerbungen über ein Online-Portal<br />

oder per E-Mail. Jobsuchende<br />

sollten sich vorab informieren,<br />

über welchen Kanal sie sich bewerben<br />

können und werder richtige<br />

Adressat und Ansprechpartner ist.<br />

Geht es aus der Anzeige nicht hervor,<br />

sorgt ein Anruf für Klarheit.<br />

Wer seine Unterlagen beisammen<br />

und versandfertig hat, wählt für<br />

die digitale Bewerbung das pdf als<br />

Dateiformat. Nur sosehen Firmen<br />

die Bewerbung so,wie man sie abge-<br />

Von Pauline Sickmann<br />

schickt hat. Werein anderes Format<br />

wählt, läuft Gefahr, dass der Empfänger<br />

das Dokument nicht öffnen<br />

kann oderganz anders sieht.<br />

Auch die Größe der Datei ist<br />

wichtig: Mehr als vier Megabyte<br />

sollte der Anhang nicht umfassen,<br />

sagt André Schaefer vonder Online-<br />

Jobplattform Stepstone. Und:<br />

„Studien zeigen, dass zwei vondreiPersonalern<br />

in Sozialen Medien nach Informationen über<br />

einen Bewerber recherchieren“<br />

André Schaefer,Stepstone<br />

„Während zum Beispiel bei einem<br />

Texter gute Rechtschreib- und<br />

Grammatikkenntnisse und somit<br />

eine fehlerfreie Bewerbung verlangt<br />

werden, spielt ein Kommafehler in<br />

der Bewerbung eines Elektrikers<br />

eine eher untergeordnete Rolle“, erklärt<br />

Schaefer.<br />

Im Anschreiben kommt es auch<br />

auf die Formulierungen an. Konjunktivewie<br />

„hätte“, „könnte“, „würde“<br />

habenineiner Bewerbung nichts<br />

verloren, das Gleiche gilt für passive<br />

Formulierungen wie „man“ statt<br />

„ich“, findet Klärchen. Bewerber<br />

sollten Sätze aktiv formulieren und<br />

positive Eigenschaften erklären: In<br />

welcher Situation habe ich meine<br />

Teamfähigkeit etwabewiesen?<br />

Werdie Stellenanzeige sorgfältig<br />

studiert, kann weitere Fehler vermeiden:<br />

Falsche Ansprechpartner<br />

oder unvollständige Unterlagen<br />

kommen bei potenziellen Arbeitgebern<br />

nicht gut an. Denn er schließt<br />

daraus auf mangelnde Sorgfalt. Auch<br />

unordentliche Unterlagen sind bei<br />

Personalern unbeliebt. Mit einem<br />

strukturierten Layout dagegen lässt<br />

sich punkten, denn dann sehen Personaler<br />

alle erforderlichen Informationen<br />

auf einen Blick.<br />

Immer gezielt bewerben<br />

Zusätzlich zu den Bewerbungsunterlagen<br />

sollten Jobsuchende auch<br />

ihren Social-Media-Auftritt überarbeiten.<br />

„Ergebnisse einer Stepstone-<br />

Studie zeigen, dass zwei von drei<br />

Personalern abseits der Bewerbung<br />

nach Informationen über einen<br />

Kandidaten recherchieren, wie zum<br />

Beispiel über Google, Xing oder Facebook“<br />

,soSchaefer.<br />

Der größte Fehler sei aber, sich<br />

nichtauf einen passenden Jobzubewerben.„Gezielte<br />

Bewerbungen sind<br />

dasAund O“, sagt Fabian Prudencia<br />

de Almeida von der Dahmen Personalservice<br />

GmbH. Der Arbeitsmarkt<br />

habe sich komplett gedreht.<br />

„Früher war es der Kampf der Talente<br />

–heute ist es der Kampf umdie<br />

Talente“, erklärt er. Unternehmen<br />

freuen sich inzwischen über jeden<br />

fähigen Bewerber. Wer sich gut vorbereitet<br />

gezielt auf einen Jobbewirbt<br />

und sich nicht unter Wert verkauft,<br />

hat große Chancen auf die Stelle“,<br />

ermutigt er Bewerber. (dpa)<br />

BERLIN<br />

29.09. 2018<br />

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NACHRICHTEN<br />

Privates Girokonto auch<br />

bei Selbstständigkeit<br />

Wersich nebenberuflich selbstständig<br />

macht, kann unter<br />

Umständen dafür sein privates<br />

Girokonto nutzen. Darauf weist die<br />

Verbraucherzentrale NRW hin.<br />

Zwar verlange das Finanzamt, dass<br />

privater und geschäftlicher Geldverkehr<br />

getrennt gehalten werden.<br />

Doch solange sich die geschäftlichen<br />

Aktivitäten im Rahmen halten<br />

und klar erkennbar sind, sei die<br />

Nutzung des privaten Kontos möglich.<br />

(dpa)<br />

USA-Aufenthalt: Stipendien<br />

für junge Berufstätige<br />

Junge Berufstätige können sich für<br />

einen geförderten Jahresaufenthalt<br />

in den USA bewerben. Darauf weist<br />

die Gesellschaft für Internationale<br />

Zusammenarbeit (GIZ) hin. Der<br />

Aufenthalt über das Parlamentarische<br />

Patenschafts-Programm (PPP)<br />

besteht aus einem Collegebesuch<br />

und einem berufsbezogenem Praktikum.<br />

Interessierte müssen nach<br />

dem 31. Juli 1994 geboren sein, über<br />

Englischkenntnisse und vorReisebeginn<br />

über eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung verfügen. (dpa)<br />

Berufsstarter von Anfang<br />

an bei Unfällen versichert<br />

Berufseinsteiger sind in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung vom<br />

Beginn ihrer Ausbildung an vor<br />

den finanziellen Risiken eines<br />

Unfalls während der Arbeit<br />

geschützt. Nach einem Jahr kommt<br />

automatsich eine Absicherung bei<br />

Freizeitunfällen und Krankheiten<br />

hinzu. Darauf weist die Deutsche<br />

Rentenversicherung Bund in Berlin<br />

hin. Ist infolgedessen eine berufliche<br />

Tätigkeit aus gesundheitlichen<br />

Gründen nicht mehr möglich, wird<br />

eine Erwerbsminderungsrente<br />

gezahlt. (dpa)<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

wirbt für Berufsausbildung<br />

Die Bundesagentur für Arbeit (BA)<br />

will im kommenden Jahr ihre<br />

Berufsberatung an Schulen intensivieren.<br />

„Wir wollen in den Oberstufen<br />

der Gymnasien verstärkt<br />

beraten“, sagt BA-Chef Detlef<br />

Scheele. Ziel sei nicht, Jugendlichen<br />

das Studieren auszureden,<br />

sondern ihren Blick auf das Berufswahlspektrum<br />

zu verbreitern und<br />

zeigen, „dass die duale Ausbildung<br />

keine Sackgasse ist“. (dpa)<br />

Samstag, 13.10.18<br />

Ausbildung &Studium<br />

10-16 Uhr. Eintritt frei.<br />

MERCURE<br />

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Berlin


B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

Kundenkontakt ist ein wichtiger Bestandteil des Berufes: Der angehende Immobilienkaufmann David Schmidt berät bei Engel &Völkers in Berlin eine Kundin.<br />

DPA<br />

Wünsche verstehen, Träume verwirklichen<br />

Immobilienkaufmann ist ein Beruf mit hoher Verantwortung. Mit seinen Vorschlägen kann erganze Lebensläufe beeinflussen<br />

VonAnke Dankers<br />

Mietrecht, Bebauungspläne,<br />

Quadratmeterzahlen:<br />

Gesetzte, Daten<br />

und Fakten gehörenzum<br />

Berufder Immobilienkaufleute.<br />

Ein Mathegenie müssen Auszubildende<br />

trotzdem nicht sein.<br />

Denn das Wichtigste im Beruf ist<br />

vor allem: Menschen und ihre Bedürfnisse<br />

verstehen.<br />

Das lernt auch Thomas Schmidt.<br />

Ihm wurde die Begeisterung für die<br />

Themen Wohnen und Immobilien<br />

quasi in die Wiege gelegt: Seine Eltern<br />

arbeiten in der Immobilienbranche.<br />

So war für den <strong>Berliner</strong><br />

nach seinem Abitur klar, dass er<br />

eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann<br />

machen will. Heute steht<br />

er an der Schwelle seines zweiten<br />

Lehrjahres beim Immobilienmakler<br />

Engel &Völkers.<br />

„Das Coole ist, dass es keinen<br />

klassischen Arbeitstag gibt, jeder<br />

Tagist anders“, sagt der 21-Jährige.<br />

Gerade ist er in der Vermietung tätig<br />

und hilft einem Kollegen dabei, Immobilienexposés<br />

zu verfassen, Besichtigungstermine<br />

zu organisieren<br />

und Mietverträge aufzusetzen.<br />

Doch eigentlich ist es gar nicht so<br />

sehr die Arbeit mit Altbau, Maisonette<br />

oder Loft, die Schmidt begeistert.<br />

„Am meisten Spaß macht mir<br />

der Kundenkontakt. Man lernt immer<br />

wieder neue Leute kennen.“<br />

Soziale Kompetenz ist wichtig<br />

Genau das sei die große Besonderheit<br />

des Ausbildungsberufs,sagt<br />

Carsten Ens vom Verband der<br />

Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

in Niedersachsen und Bremen:<br />

„Die Auszubildenden kommen<br />

nicht nur mit Kunden, sondern<br />

auch mit Geschäftspartnern,<br />

Handwerkern, Bauunternehmen,<br />

Bauherren und Mietern zusammen.<br />

Sie haben unglaublich viel<br />

Kontakt zu Menschen.“<br />

Viele Unternehmen achten bei<br />

der Auswahl der Bewerber längst<br />

nicht mehr auf die Eins vor dem<br />

Komma auf dem Abiturzeugnis,sondernesgehe<br />

um „soziale Kompetenzen<br />

und das richtige Händchen im<br />

Umgang mit Menschen“.<br />

Soziale Kompetenzen und Werte<br />

hält auch Günter Fischer für wichtige<br />

Grundvoraussetzungen.Der Ausbildungsverantwortliche<br />

von David<br />

Schmidt erklärt: „Mit den Vorschlägen,<br />

die ein Immobilienkaufmann<br />

macht, kann er Einfluss auf ganze<br />

Lebensläufe nehmen.“ Schließlich<br />

sind Immobilien für die meisten<br />

Menschen die größten Investitionen,<br />

die sie jemals tätigen, mit jahrzehntelangen<br />

Verpflichtungen. Eine<br />

Verantwortung, derer sich Lehrlinge<br />

bewusst sein müssten. Bewerber<br />

sollten deshalb „eine gute Erziehung<br />

genossen haben und Eigeninitiative<br />

zeigen“, sagt Fischer.Außerdem sollten<br />

sie Spaß am Kundenkontakt haben,<br />

sich selbst organisieren und<br />

neue Ideen entwickeln können.<br />

Und: Man muss sich auf sie verlassenen<br />

können. Zuverlässigkeit sei<br />

für einen Immobilienkaufmann besonders<br />

wichtig.<br />

Die dreijährige Ausbildung richtet<br />

sich vor allem an Abiturienten<br />

oder Absolventen mit gutem Realschulabschluss.Neben<br />

dem Verkauf<br />

„Ein tolles Gefühl, wenn sich der Kunde freut<br />

und ich meinen Teil dazu beigetragen habe,dass<br />

er sein neues Zuhause gefunden hat.“<br />

David Schmidt, angehender Immobilienkaufmann<br />

und der Vermietung von Immobilien<br />

sowie der Organisation und<br />

Durchführung von Besichtigungen<br />

und Beratungsgesprächen kümmern<br />

sich Immobilienkaufleute<br />

auch um Neubau- oder Modernisierungsprojekte.<br />

Nach Angaben der Bundesagentur<br />

für Arbeit gibt es im ersten Lehr-<br />

jahr durchschnittlich 900 Euro Vergütung<br />

pro Monat. Im zweiten Jahr<br />

sind es rund 1000 Euro und im dritten<br />

etwa 1120 Euro. Zusätzlich zur<br />

Arbeit im Unternehmen besuchen<br />

Azubis die Berufsschule. Dort lernen<br />

sie etwa Finanzierungspläne<br />

aufzustellen oder Baurechnungen<br />

zu prüfen.<br />

„Das Interesse an Immobilien ist<br />

am Anfang noch gar nicht unbedingt<br />

da“, erzählt Fischer. Essei die<br />

Aufgabe der Unternehmen, dieses<br />

Interesse zu wecken, die Persönlichkeitsentwicklung<br />

der Auszubildenden<br />

zu fördernund sie auf die Tätigkeit<br />

vorzubereiten.<br />

Vertrauensperson in allen Fragen<br />

„Der ganze Beruf ist im Wandel und<br />

wir sind mittendrin“, sagt Fischer.In<br />

den nächsten zehn Jahren führe die<br />

Digitalisierung zu mehr Transparenz<br />

und Effizienz bei der Immobilienvermittlung<br />

– so seine Prognose. Das<br />

verändere das Berufsbild: Es geht<br />

dann weniger darum, Informationen<br />

und Verträge bereitzustellen, als vielmehr<br />

Vertrauensperson und Berater<br />

in allen Fragen rund um Immobilien<br />

zu sein.„Deswegen steht der Servicegedanke<br />

im Vordergrund. Der persönliche<br />

Kontakt zu den Kunden, die<br />

direkte Ansprache ist ganz wichtig.“<br />

Trotz zahlreicher Immobilienportale<br />

und Online-Besichtigungen<br />

sei die Zukunft der Immobilienkaufleute<br />

gesichert: „Wir halten den Ausbildungsberuf<br />

für einen der aktuell<br />

attraktivsten kaufmännischen Lehrberufe.Erist<br />

abwechslungsreich, hat<br />

ein wichtiges Kernprodukt, ist dicht<br />

am Kunden, ordentlich bezahlt und<br />

hat gute Perspektiven“, urteilt Ens.<br />

Auch die Möglichkeiten der Weiterbildung<br />

sind vielfältig und reichen<br />

vom Immobilienfachwirt über<br />

Gutachter oder Sachverständigen<br />

für Immobilien bis hin zum Fachstudium<br />

oder Teilspezialisierungen.<br />

Wie die berufliche Zukunft für<br />

David Schmidt aussieht, ist noch<br />

offen. Nur so viel ist sicher: die<br />

Richtung stimmt. „Nach dem knappen<br />

Jahr hat sich für mich bestätigt,<br />

dass der Beruf großen Spaß macht<br />

und super spannend ist. Es ist ein<br />

tolles Gefühl, wenn sich der Kunde<br />

freut und ich meinen Teil dazu beigetragen<br />

habe, dass er sein neues<br />

Zuhause gefunden hat. Das macht<br />

mich richtig stolz.“ (dpa)<br />

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EIN<br />

VERLAGSTHEMA<br />

JOBSPEZIAL: KARRIERE NACH DEM SCHULABSCHLUSS<br />

................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

NUMMER 210 •8./9. SEPTEMBER 2018<br />

B7<br />

Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte sind wichtige Stützen der Arbeitsabläufe in Kanzleien und Notariaten.<br />

GETTYIMAGES/VADIMGUZHVA<br />

NICHT-AKADEMISCHE BERUFE RUND UM RECHT UND GESETZ BIETEN ATTRAKTIVE BETÄTIGUNGSFELDER<br />

Hinter Richtern und Anwälten arbeitet ein Heer vonRechts-Profis<br />

Einer der beliebtesten Studiengänge<br />

in Deutschland ist Jura. Nicht<br />

wenige träumen von spannenden<br />

Fällen, in denen sie als Staatsanwalt,<br />

Verteidiger oder Richter für Gerechtigkeit<br />

sorgen, oder vom Top-Job in einer<br />

Wirtschaftskanzlei. Fakt ist aber, dass<br />

solch glänzende Karrieren nicht jedem<br />

Absolventen winken. Öffentliche Verwaltungen<br />

und die Wirtschaft haben<br />

viele solide, aber eher unspektakuläre<br />

Arbeitsplätze für Juristen. Eine ernstzunehmende<br />

Alternative sind die nichtakademischen<br />

Rechtsberufe. Eine Reihe<br />

praktischer Ausbildungen bereitet<br />

auf qualifizierte Tätigkeiten in allen Bereichen<br />

vor, indenen der Alltag Rechtsbelange<br />

berührt –inVerwaltungen, in<br />

der Wirtschaft, in Institutionen, Banken<br />

und Versicherungen. Oder als „rechte<br />

Hand“ des Juristen mit der glänzenden<br />

Karriere. Sie stehen auch Schulabsolventen<br />

ohne Abitur offen.<br />

Ausbildung mit Verantwortung<br />

Die „rechte Hand“ gibt es in vier Versionen:<br />

Rechtsanwalts-, Notar-, Rechtsanwalts-<br />

und Notar- sowie Patentanwaltsfachangestellter.<br />

Injedem Fall handelt<br />

es sich um eine duale Ausbildung, die<br />

zum größten Teil im „Betrieb“, meist<br />

einer Kanzlei, und begleitend in der<br />

Berufssschule stattfindet. In jedem<br />

Fall umfasst das Aufgabengebiet die<br />

ganze Palette der Unterstützung für<br />

den Anwalt oder Notar: Esmuss Post<br />

vom Gericht abgeholt werden, E-mails<br />

und Telefonate von Mandanten werden<br />

beantwortet, Schriftsätze in Prozessen,<br />

Mahnverfahren oder Zwangsvollstreckungen<br />

werden aufgesetzt, Rechnungen<br />

erstellt und Zahlungseingänge<br />

kontrolliert. Wichtigstes Arbeitsmittel<br />

ist der Kalender: In vielen kleineren<br />

Kanzleien ist es üblich, dass der Azubi<br />

alle Termine und Fristen kontrolliert<br />

und im Blick hat. Die spielen in der<br />

juristischen Praxis eine äußerst wichtige<br />

Rolle.<br />

Perfektes Deutsch unabdingbar<br />

THEORIE ODER PRAXIS? ODER BEIDES?<br />

Karriere ohne Studium: Wenn der größteTeil<br />

eines Jahrgangs Abitur macht und dann in großer<br />

Zahl an die Hochschulen drängt, ist das für einen<br />

hochentwickelten Wirtschaftsstandort wie<br />

Deutschland, der auf schlaue Köpfe angewiesen<br />

ist, natürlich gut. Andererseits beklagen Handwerk,<br />

Verwaltung und Industrie den Mangel an<br />

Nachwuchs für die Praxis.<br />

Formales: Industrie- und Handelskammern sowie<br />

Handwerkskammern stellen als Zuständige für die<br />

duale Ausbildung der WIrtschaft heraus, dass viele<br />

„Lehrberufe“ heute fürTätigkeiten auf sehr hohem<br />

Niveau qualifizieren. In Handwerk und Industrie<br />

gibt es viele Hightech-Berufe,imkaufmänischen<br />

Bereich viele, die für spannende und verantwortungsvolle<br />

Tätigkeiten qualifizieren –auch Abiturienten<br />

sind hier keineswegs fehl am Platz. Außerdem<br />

gibt es viele weitere Ausbildungsberufe etwa<br />

in der Verwaltung oder den freien Berufen.<br />

Absolventen: Diesen steht ein späterer Aufstieg<br />

durch Fort- und Weiterbildung offen, nach einer<br />

gewissen Zeit im Beruf meist sogar ohne Abi,das<br />

Studium. Wer Meister,Techniker oder Fachwirt in<br />

seinem Bereich wird, hat in der Regel gleiche Arbeitsmarkt-<br />

und Verdienstmöglichkeiten wie ein<br />

Hochschulabsolvent –hat aber von Anfang an in<br />

Form einer Ausbildungsvergügung Geld verdient<br />

und die Praxis kennengelernt.<br />

Natürlich gehören zum Alltag auch Termine<br />

und Gespräche mit Mandanten:<br />

Die „rechte Hand“ ist dafür zuständig,<br />

dass dem Chef rechtzeitig alle Unterlagen<br />

vorliegen, dass Kaffee auf dem<br />

Tisch steht und die Besucher höflich<br />

empfangen werden.<br />

In der Berufsschule bekommen die<br />

Azubis einen Überblick über die wichtigsten<br />

Rechtsgebiete – auch diejenigen,<br />

auf die ihr Ausbildungsbetrieb<br />

nicht spezialisiert ist –und perfektionieren<br />

ihr Deutsch in Wort und Schrift.<br />

Sehr gutes Deutsch ist ohnehin Voraussetzung<br />

für eine Ausbildung –<br />

schließlich geht es in der Juristerei<br />

immer um unmissverständliche Formulierungen<br />

und tadelloses Textverständnis.<br />

Weiterhin sind korrektes Auftreten<br />

und Freude an Organisation wichtig.<br />

Die Abschlussprüfung nimmt die zuständige<br />

Rechtsanwalts- oder Notarkammer<br />

ab. Absolventen können<br />

später auch in Kanzleien mit anderer<br />

Spezialisierung oder in Wirtschaft und<br />

Verwaltung wechseln.<br />

Hinter der Arbeit von Gerichten stehen<br />

nicht nur Richter,sondernauch viele<br />

Justizfachangestellte. Schließlich sind<br />

Amtsgerichte weniger für spektakuläre<br />

Prozesse zuständig, sondern wickeln<br />

viele alltägliche Vorgänge ab: Immobilienkäufe<br />

und damit verbundene Hypotheken<br />

müssen ins Grundbuch eingetragen<br />

werden, Ehen werden auch dann<br />

hier geschieden, wenn die Parteien<br />

sich einig sind. Unterhaltsregelungen<br />

werden hier ebenso getroffen wie Gewerbeanmeldungen<br />

oder Insolvenzen<br />

abgewickelt. Stirbt ein Mensch, ist das<br />

Nachlassgericht, eine Abteilung des<br />

Amtsgerichts, zuständig.<br />

Der Justizfachangestellte ist also<br />

oft erster Ansprechpartner für Bürger,<br />

die irgendeine rechtliche Sache zu erledigen<br />

haben. Sie wickeln aber auch<br />

den ganzen „Papierkrieg“ hinter den Entscheidungen<br />

des Gerichtes ab, erledigen<br />

Schriftverkehr, legen Akten an, nehmen<br />

die Eintragungen ins Grundbuch oder<br />

ins Handelsregister vor. Organisationstalent,<br />

Sorgfalt und genaue Kenntnis der<br />

Rechtslage sind unabdingbar.<br />

Es handelt sich um eine dreijährige<br />

duale Ausbildung, wiederum im „Betrieb“<br />

– neben einem Gericht bilden<br />

auch Staatsanwaltschften und Kanzleien<br />

Justizfachangestellte aus – und<br />

die Berufsschule. Voraussetzung ist in<br />

der Praxis ein guter mittlerer Schulabschluss<br />

oder die (Fach-)Hochschulreife.<br />

Eine Alternative dazu ist die Ausbildung<br />

zum Beamten im mittleren Justizdienst.<br />

Die Inhalte sind ähnlich, die<br />

Ausbildung steht als Erstqualifizierung<br />

offen, aber auch ausgelernten Kräften in<br />

einem verwandten Beruf, etwa Rechtsanwaltsfachangestellten.<br />

Status ähnlich wie Richter<br />

Ein Diplom-Rechtspfleger oder Beamter<br />

im gehobenen Justizdienst nimmt innerhalb<br />

der Beamtenschaft eine besondere<br />

Stellung ein: Er ist nicht weisungsgebunden<br />

und nur dem Gesetz verpflichtet –<br />

ähnlich einem Richter. Ertrifft in eigener<br />

Verantwortung an Amtsgerichten gerichtliche<br />

Entscheidungen in zivilrechtlichen<br />

Angelegenheiten. In Strafsachen<br />

überwacht er darüber hinaus anstelle<br />

von Richter und Staatsanwalt die Vollstreckung<br />

rechtskräftiger Strafen, zieht<br />

zum Beispiel Geldstrafen ein oder leitet<br />

den Antritt einer Freiheitsstrafe in die<br />

Wege. Der Umgang mit moderner Verwaltungssoftware<br />

nimmt dabei breiten<br />

Raum ein, entsprechende Kenntnisse<br />

gehören zum Berufsbild.<br />

Die Ausbildung vollzieht sich in<br />

Form eines dreijährigen „Dualen Studiums“<br />

an einer Verwaltungshochschule<br />

mit festgelegten Praxiseinsätzen an<br />

Gerichten. Voraussetzung ist neben<br />

der (Fach-)Hochschulreife oder gleichwertigem<br />

Bildungsstand –wie bei allen<br />

Beamtenlaufbahnen –die deutsche<br />

Staatsangehörigkeit, das Eintreten für<br />

die freiheitlich-demokratische Grundordnung<br />

und ein Höchstalter von 35<br />

Jahren. Bei Schwerbehinderten liegt<br />

dies bei 40 Jahren. Weiterhin sind<br />

auch hier die perfekte Beherrschung<br />

der deutschen Sprache in Wort und<br />

Schrift, Sorgfalt und Organisationstalent<br />

erforderlich.<br />

Im weiteren Sinne mit dem Thema<br />

Recht haben auch alle Verwaltungsfachangestellten<br />

zutun: Für den Beruf<br />

gibt es in der Praxis fünf Fachrichtungen:<br />

Dazu gehören die Bundes-, Landes-<br />

oder Kommunalverwaltung, die<br />

IHK/Handwerkskammer und die evangelische<br />

Kirchenverwaltung. Eins der<br />

Ausbildungsziele auch hier: Profundes<br />

Rechtswissen und -verständnis. Für<br />

die dreijährige duale Ausbildung ist ein<br />

mittlerer Schulabschluss nötig. (fwo.)<br />

Wir bilden die<br />

Hauptstadt aus!<br />

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Justizfachangestellte erledigen selbstständig und eigenverantwortlich Verwaltungs- und<br />

Bürotätigkeiten bei Gerichten und Staatsanwaltschaften. Sie sind überwiegend in Service-<br />

Einheiten eingesetzt, in denen Mitarbeiter/innen eines Sachgebiets als Team zusammenarbeiten.<br />

Die anerkannte Berufsausbildung dauertinder Regel drei Jahre, kann aber unter bestimmten<br />

Voraussetzungen auch verkürzt werden.<br />

Ausbildungsvergütung: ca. 936,82 EUR im 1.,<br />

monatlich (brutto) ca. 990,96 EUR im 2.,<br />

ca. 1040,61 EUR im 3. Jahr<br />

Bewerbungsschluss: 31. Dezember 2018<br />

Ausbildungsbeginn: 1. September 2019<br />

Rechtspflegeranwärter/innen<br />

(Beamtenlaufbahn gehobener Justizdienst, duales Studium,<br />

Höchstaltersgrenzen)<br />

Rechtspfleger/-innen stehen als selbstständiges Organ der Rechtspflege neben Richtern/<br />

Richterinnen. Sie sind in ihrer Entscheidung unabhängig und nur dem Gesetz unterworfen.<br />

Karrierechancen.<br />

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Bewerbungsschluss:<br />

Studienbeginn:<br />

ca. 1.167,74 €/monatlich (brutto)<br />

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1.Okt<br />

ober 2019<br />

Für Rückfragen stehen wir Ihnen unter 030/9015-2536 (Justizfachangestellte/r) oder<br />

-2334 (Rechtspfleger/in) gern zur Verfügung. Für weitere Hinweise und Informationen zu<br />

den Zulassungsvoraussetzungen scannen Sie den QR-Code ein oder besuchen Sie uns<br />

auf: www.rechthaber-gesucht.de<br />

Der Präsident des Kammergerichts •Referat für Aus- und Fortbildung<br />

Elßholzstraße 30-33 •10781 Berlin


B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Karriere<br />

Von Sabine Meuter<br />

Spinnt man Fasern zuFäden,<br />

verdreht die Fäden zu Litzen<br />

und bündelt viele vondiesen,<br />

so erhält man ein bewährtes,<br />

uraltes Handwerksprodukt: ein Seil.<br />

Reißfest, widerstandsfähig und elastisch<br />

muss es sein. Wie solche Seile<br />

aus Naturfasern, Kunststoff, Metall<br />

oder Stahl hergestellt werden, das<br />

lernt Hendrik Borchardt in seiner<br />

Ausbildung zum Seiler.<br />

Nur 15 Azubis bundesweit<br />

Er ist Lehrling bei der Gleistein-<br />

Gruppe mit Sitz in Bremen. Borchardt<br />

gefällt es,bei der Arbeit Maschinen<br />

zu bedienen, mit den Händen<br />

zuzupacken und nach Feierabend<br />

zu sehen, was er geschafft hat. Der<br />

19-Jährige ist einer von bundesweit<br />

Ein Beruf mit uralter Tradition<br />

Seiler flechten und knüpfen, stellen Taue für Schiffe und Fäden für die Medizintechnik her<br />

nur 15 Auszubildenden proJahrgang<br />

im Seiler-Handwerk. „Zwei linke<br />

Hände dürfen Bewerber keinesfalls<br />

haben“, erklärt Rolf Härtl. Er ist Geschäftsführer<br />

des Bundesverbands<br />

des Deutschen Seiler- und Netzmacherhandwerks.<br />

Aber auch technisches<br />

Verständnis ist unabdingbar.<br />

Denn Seiler arbeiten an computergestützten<br />

Maschinen. Nach der<br />

Produktion im Betrieb machen die<br />

Fachleute mitunter auch die Seile direkt<br />

vor Ort fest –etwa an Schiffen<br />

oder Skiliften. Auch das Flechten<br />

und Knoten von feinen Seilen zu<br />

Netzen gehört zur Tätigkeit eines<br />

Mal ist Fingerspitzengefühl gefragt, mal mussAzubi Hendrik Borchardt kräftig anpacken.<br />

DPA<br />

Seilers.Das können etwa Fischernetze<br />

sein oder auch Netzefürs Fußballtor.<br />

Feine Seile und Fäden werden<br />

aber auch in der Elektronik oder sogar<br />

in der Medizin gebraucht. „Bewerber<br />

sollten einen Hauptschulabschluss<br />

haben und gut in Mathematik<br />

sein“, sagt Härtl.<br />

Zur dreijährigen dualen Ausbildung<br />

gehört auch der Besuch der<br />

bundesweit zentralen Klasse an der<br />

Textilberufsschule im bayerischen<br />

Münchberg. Im drittenAusbildungsjahr<br />

steht die Spezialisierung in den<br />

Bereichen Herstellung, Konfektionierung<br />

sowie Netzherstellung zur<br />

Wahl. Die Ausbildungsvergütung ist<br />

regional unterschiedlich, sie bewegt<br />

sich zwischen 600 Euro im ersten<br />

und 700 im dritten Lehrjahr. Das<br />

Einstiegsgehalt von Gesellen liegt<br />

bei ungefähr2300 Euro brutto.<br />

Handwerk oder Industrie<br />

Seiler arbeiten in handwerklichen<br />

oder industriellen Seilereibetrieben<br />

oder sind in Firmen tätig, die Seile<br />

weiterverarbeiten. Beschäftigung<br />

finden sie auch in Spinnereien für<br />

die Aufbereitung vonJute-und Hartfasern<br />

oder in der Nähgarnherstellung.<br />

Werweiterkommen will, kann<br />

die Meisterprüfung ablegen. Diejenigen<br />

mit einer Hochschulzugangsberechtigung<br />

können etwa Textilund<br />

Bekleidungstechnik studieren.<br />

„Seiler werden definitiv gesucht“,<br />

betont Härtl. (dpa)<br />

KAUFMÄNNISCHE BERUFE<br />

In derVerwr altung desFritz-Haber-Instituts suchen wirzum nächstmöglichenZeitpunkt eine/einen<br />

Sachbearbeiterin/Sachbearbeiter<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Die Stelle istunbefristet und in Vollzeit zu besetzen.<br />

Das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />

(httt p://www.fhi-berlin.mpg.de). gehörtmit seinen ca. 350 Beschäftigtenzuden international<br />

renommiertestenForschungsinstituten. Das Institut betreibt Grundlagenforschung zum Verständnisvon<br />

chemischen und physikalischen Prozessen an Oberflächen, Grenzflächen Clustern und Nanostrukturen.Unsere<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betreiben hier auf historischem<br />

Gelände Spitzenforschung, die weltweit einzigartig ist.Umdie Forschung optimal zu unterstützen,<br />

haben wir eine engagierte Verwaltung, für die wir Verstärkung suchen.<br />

Ihre Aufgaben<br />

•Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung<br />

•Kontierung und Buchung von Geschäftsvorfällen<br />

•Erstellen und Durchführung von Zahlläufen (in SAP R/3)<br />

•Kontenabstimmung und –klärung/Mahnwesen<br />

•Ausführung der Daueraufträge<br />

•Finanzielle Abwicklung von Drittmittelprojekten (insbesondere EU-Projekte)<br />

•Mitarbeit in der Anlagenbuchhaltung<br />

•Stammdatenpflege und Archivierung der Belege (Ablage)<br />

•Zuarbeit bei der Erstellung von Statistiken<br />

•Unterstützung bei vorbereitenden Maßnahmen zu Monats- und Jahresabschlüssen<br />

•Kommunikation und Zusammenarbeit mit internen und externen Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern sowie Mittelgebern pflegen.<br />

Ihr Profil<br />

•Sie haben eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung als Buchhalter/in oder eine erfolgreich<br />

abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung mit fundierten Kenntnissen in der<br />

Buchhaltung<br />

•eine mindestens 2-jährige einschlägige Berufserfahrung in der Finanzbuchhaltung, möglichst<br />

in einer Forschungs- oder öffentlich finanzierten Einrichtung<br />

•wünschenswert sind Kenntnisse im Steuer-und Handelsrecht und idealerweise auch des<br />

öffentlichen Haushaltsrechts<br />

•fundierte Kenntnisse in SAP R/3 und MS-Office<br />

•Sie verfügen über gute analytische Fähigkeiten und eine schnelle, lösungsorientierte Auffassungsgabe<br />

•eineselbständige, strukturierte Arbeitsweise, sind teamfähig und zuverlässig<br />

•besitzen sehr gute (Muttersprachen-Niveau) Deutsch- und gute Englisch-Kenntnisse in<br />

Wort und Schrift.<br />

Unser Angebot<br />

Es erwartet Sie ein abwechslungsreiches und vielseitiges Aufgabengebiet in einem international<br />

ausgerichteten Forschungsinstitut. Wir bieten ein angenehmes Arbeitsklima,<br />

familienfreundliche gleitende Arbeitszeiten und die Möglichkeit zu regelmäßigen Weiterbildungen.<br />

Die Vergütungerfolgt abhängig von Qualifikation und Berufserfahrung nach dem Tarifvertrag<br />

für den öffentlichen Dienst (TVöD Bund). Die Sozialleistungen einschließlich einer zusätzlichen<br />

betrieblichen Altersversorgung entsprechen denen des öffentlichen Dienstes.<br />

Die Max-Planck-Gesellschaft ist bemüht, mehr schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen.<br />

Bewerbungen Schwerbehinderter sind ausdrücklich erwünscht, sie werden bei gleicher<br />

Qualifizierung bevorzugt eingestellt.<br />

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, dann senden Sie uns bitte Ihre aussagekräftigen<br />

Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf und Zeugnissen unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen<br />

und des möglichen Eintrittstermins ausschließlich per E-Mail und in einer PDF-<br />

Datei (max. 5MB) unter Angabe der Kennziffer PA-12-2018 im Betreff bis zum<br />

05.10.2018 an: fhi-stellen@fhi-berlin.mpg.de<br />

DieErfassung und Weiterverarbeitungvon BewerbungengeschiehtimFHI vorwiegendmit Hilfe<br />

der elektronischen Datenverarbeitung. Die datenschutzrechtlichen Bestimmungen werdendabei<br />

2006<br />

eingehalten.Mit der Bewerbung stimmt die Bewerberin/derBewerberdiesemVerfahren zu.<br />

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TECHNISCHE BERUFE<br />

Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Wilhelmsruh eG<br />

Die Wohnungsbaugenossenschaft Wilhelmsruh eG wurde 1956 als AWG Bergmann-Borsig<br />

gegründet. Mit einem Bestand von ca. 2.600 Wohnungen und ca. 600<br />

sonstigen Einheiten bieten wir unseren Mitgliedern qualitativ hochwertigen Wohnraum<br />

zu bezahlbaren, sozial vertretbaren Preisen. Mehr als 90%der Wohnungen<br />

sind modernisiert. Die verbleibenden 10% sind hochwertig teilsaniert. Seit 2013<br />

erweitern wir unseren Bestand kontinuierlich durch Neubauten. Unsere Genossenschaft<br />

hat aufgrund des hohen Wohnkomforts eine sehr hohe Mieterzufriedenheit.<br />

Zur Unterstützung im technischen Bereich suchen wir zum III. Quartal 2019 einen<br />

Technischen Leiter (w/m)<br />

Ihre Aufgaben:<br />

Alstechnischer Leiterführen Sie unser10-köpfiges Teamdes technischenBereiches.<br />

Sie sind verantwortlich für das technische Gebäudemanagement sowie<br />

aktuellerund zukünftiger Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen entsprechend<br />

des abgestimmten langfristigen Planes. Siekontrollierenund überprüfen<br />

ausgeführte Leistungen auf Termintreue und Qualität. Sie sind gemeinsam<br />

mit dem technischen Vorstand für alle Modernisierungs- und Neubauvorhaben<br />

verantwortlich. Sie koordinieren und überprüfen gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des technischen Bereiches die Einsätze externer Dienstleister.<br />

Die Planung, Kalkulation, Ausschreibung, Vertragsgestaltung und Bauleitung<br />

von Instandsetzungsmaßnahmen zur Beauftragung externer Dienstleister<br />

liegtinIhrem Verantwortungsbereich. Zu Ihren Aufgaben gehörtauch die gesamte<br />

Gewährleistungsverfolgung mit Dokumentation, Termin-, Kosten- und Qualitätskontrolle<br />

und die Abnahme von Maßnahmen aus dem technischen Bereich.<br />

Sie sind für unsere Mitglieder ein freundlicher und kompetenter Ansprechpartner<br />

in technischen Alltagsfragen.<br />

Unsere Erwartungen:<br />

Sie haben ein abgeschlossenes bautechnisches Studium oder eine vergleichbare<br />

Ausbildung mit wohnungswirtschaftlichem Hintergrund sowie entsprechende<br />

Berufserfahrung. Grundkenntnisse aus den Bereichen der Haustechnik, Elektro,<br />

Heizung, Sanitär und Lüftung sind von Vorteil. Gute EDV-Kenntnisse sowie der<br />

Umgang mit HOAI und VOB setzen wir voraus. Neben der fachlichen Qualifikation<br />

setzen wir eine sehr hohe Identifikation mit dem genossenschaftlichen Gedanken<br />

und ein hohes Maß an Serviceorientierung gegenüber den Mitgliedern<br />

voraus. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem technischen<br />

Vorstand, der in einigen Jahren in den Ruhestand tritt, sowie eine kollegiale<br />

Grundhaltung gegenüber den Mitarbeitern sind unerlässlich. Ihr Arbeitsplatz erfordert<br />

ein hohes Maß an Flexibilität und Belastbarkeit sowie Bereitschaft zur<br />

Teamarbeit. Sie verfügen über ein hohes Maß anVerantwortungsbewusstsein,<br />

Sozialkompetenz, Organisationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und ein<br />

sicheres Auftreten.<br />

Unser Angebot:<br />

Die Stelle ist eine Vollzeitstelle. Wir bieten eine verantwortungsvolle Tätigkeit in<br />

einer traditionsreichen Wohnungsbaugenossenschaft, deren Belegschaft engagiert<br />

und sehr motiviert hinter dem Unternehmen steht.<br />

Die Vergütung erfolgt nach dem Tarifvertrag der Wohnungswirtschaft.<br />

Wenn wir Ihr Interesse für diese herausfordernde Tätigkeit wecken konnten, dann<br />

senden Sie uns bitte Ihre Bewerbungsunterlagen einschließlich Ihrer Gehaltsvorstellung<br />

sowie Ihrem frühesten Eintrittsdatum mit dem Betreff „Technischer Leiter<br />

(w/m)“ ausschließlich per E-Mail an Bewerbung@wbg-wilhelmsruh.de bis zum<br />

10. Oktober 2018.<br />

Wir freuen uns Sie kennenzulernen.<br />

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Städten und der verkehrliche Immissionsschutz, z. B. bei der Lärmaktionsplanung<br />

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und Kompressoranlagen. Betreuung von Kryobehältern und Heliumverfl<br />

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mindestens Führerscheinklasse C, ADR-Führerschein.<br />

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www.kindernothilfe-stiftung.de<br />

Kindernothilfe-Stiftung<br />

Düsseldorfer Landstraße 180<br />

47249 Duisburg


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 B9<br />

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Bildung<br />

Weiterbildung in Eigenregie –aber wie?<br />

VonKurswahl bis Finanzierung: Experten geben Tipps, wie das Weiterkommen im Beruf klappt<br />

Von Julia Ruhnau<br />

Im alten Job geht es nicht voran?<br />

Oder der neue Job erfordert es,<br />

das verstaubte Schulenglisch<br />

aufzufrischen? Gründe für eine<br />

Weiterbildung gibt es genug. Und<br />

wenn der Chef dabei nicht die Führung<br />

übernimmt, lohnt es sich,<br />

selbst die Initiativezuergreifen.<br />

Denn: Lebenslanges Lernen gehört<br />

schon lange zur Berufswelt, die<br />

Bedeutung hat sich durch den technischen<br />

Wandel nur noch verstärkt.<br />

Durch die Digitalisierung und die<br />

vielen technischen Neuerungen verändern<br />

sich auch die Jobprofile. So<br />

stehen derzeit viele Tätigkeiten auf<br />

dem Prüfstand. „Wir müssen damit<br />

rechnen, dass sich die Arbeitswelt in<br />

den nächsten Jahren stark verändert“<br />

sagt Paul Ebsen, Sprecher der<br />

Bundesagentur für Arbeit.<br />

Ein Grund mehr, sein Wissen aufzufrischen<br />

undNeueszulernen. Und<br />

da Fort- und Weiterbildungen längst<br />

nicht in jedem Betrieb Standard sind,<br />

müssen Mitarbeiter die Sache auch<br />

mal selbst in die Hand nehmen, wenn<br />

sie nicht von den Entwicklungen<br />

überrollt werden wollen.<br />

Gezielt nach Angeboten suchen<br />

„Weiterbildung ist ja erst einmal alles,auch<br />

wenn ich mich im Internet<br />

informiere oder Sachbücher lese“,<br />

sagt Alrun Jappe von der Stiftung<br />

Warentest. Daneben gibt es eine<br />

riesige Auswahl an Kursen zu allen<br />

möglichen Themengebieten und<br />

von verschiedensten Anbietern –<br />

etwa zu Führungstechniken, Konfliktmanagement<br />

oder Computerprogrammen.<br />

Welcher Kurs der Richtige ist,<br />

hängt von der individuellen Situation<br />

ab. Drängt der Arbeitgeber darauf,<br />

dass ich mich weiterbilde,bietet<br />

aber intern keine Kurse an? Möchte<br />

ich in der Firma aufsteigen und benötige<br />

einen höheren Abschluss?<br />

„Man sollte sich genau Gedanken<br />

darüber machen, was man lernen<br />

will, und dann gezielt danach suchen“,<br />

rät Jappe.Jekonkreter Anbieter<br />

Kursinhalte und Lernziele beschreiben,<br />

desto besser. Denn je<br />

nach Anbieter, Inhalt und Referent<br />

können sich Kurse qualitativ stark<br />

unterscheiden. Nachfragen lohnt<br />

sich –etwa dazu, welche Qualifikationen<br />

der Referent hat.<br />

Wann ist der richtige Zeitpunkt<br />

für eine Fortbildung? „Eigentlich<br />

sollte man sich ständig weiterbilden“,<br />

sagt Jappe. Sinnvoll sind die<br />

Lernangebote besonders dann,<br />

wenn man das Gefühl habe, inder<br />

Firma nicht weiterzukommen, sagt<br />

Ebsen. Erwar mehrere Jahre lang<br />

Weiterbildungsberater bei der Arbeitsagentur.<br />

Jenach Lerntyp und<br />

persönlichen Wünschen sind unterschiedliche<br />

Kursangebote geeignet<br />

–sogibt es reine E-Learning-<br />

Angebote, Präsenzkurse sowie<br />

Mischformen unter dem Stichwort<br />

Blended Learning.<br />

Wieviel Raum Arbeitnehmer zum<br />

Lernen bekommen, hängt vomChef<br />

ab. Esgebe keinen generellen rechtlichen<br />

Anspruch auf Weiterbildung,<br />

betont Rechtsanwältin Nathalie<br />

Oberthür, Mitglied der Arbeitsge-<br />

Gründe für eine Weiterbildung gibt es genug.Und viele Angebote, Neues zulernen, lassen sich<br />

flexibel von zu Hause aus wahrnehmen.<br />

DPA<br />

meinschaft Arbeitsrecht des Deutschen<br />

Anwaltvereins (DAV). „Der<br />

Freistellung und der Finanzierung<br />

muss der Arbeitgeber zustimmen.“<br />

In den meisten Bundesländern<br />

können Arbeitnehmer aber Bildungsurlaub<br />

beantragen –ihn darf<br />

der Chef nicht ohne weiteres ablehnen.<br />

Diese Option werdebislang selten<br />

wahrgenommen, sagt Jappe.<br />

Möglicherweise, weil in manchen<br />

Unternehmen zusätzliche Fehlzeiten<br />

nicht gerne gesehen sind.<br />

Unter Umständen gibt es außerdem<br />

in der Betriebsvereinbarung<br />

Passagen, die den Wunsch nach<br />

Weiterbildung stützen. Dann können<br />

sich Beschäftigte darauf berufen.<br />

Der Betriebsrat ist dann die<br />

richtige Anlaufstelle.<br />

Werbeim Chef vorspricht, sollte<br />

gute Argumente parat haben. „Man<br />

muss die Vorteile für den Betrieb erklären<br />

können“, sagt Ebsen. Dabei<br />

helfe es zum Beispiel, den Wunsch<br />

vorzutragen, dass man in der Firma<br />

vorwärtskommen oder mehr verantwortliche<br />

Tätigkeiten übernehmen<br />

möchte.<br />

Ob der Betrieb mitspielt, hängt<br />

auch von der Wirtschaftslage ab.<br />

„Momentan sind die Betriebe vor<br />

dem Hintergrund des Fachkräftemangels<br />

wohl eher dazu bereit“,<br />

sagt Ebsen. Falls nicht, bieten auch<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

oder Handwerkskammer zahlreiche<br />

berufsbegleitende Kurse außerhalb<br />

der Arbeitszeit an. Stimmt der<br />

Vorgesetzte zu, steht die nächste<br />

Hürde an: die Finanzierung. Manche<br />

Kurse sind nicht gerade billig,<br />

schon an einem Tagkönnen mehrere<br />

hundert Euro fällig werden. „Die<br />

Chancen auf eine Förderung stehen<br />

gut“, sagt Katrin Schönrock,<br />

Beraterin beim Infotelefon zur Weiterbildung<br />

des Bildungsministeriums.<br />

Die Palette reicht vom Aufstiegs-Bafög<br />

über Bildungsprämie<br />

und -gutschein bis hin zu landesspezifischen<br />

Förderprogrammen.<br />

Gute Chancen auf Förderung<br />

Oft sind die Förderungen auf bestimmte<br />

Zielgruppen abgestimmt.<br />

Die Bildungsprämie etwa deckt die<br />

Hälfte der Kurskosten ab.Sie beträgt<br />

maximal 500 Euro und gilt für Arbeitnehmer<br />

mit einem Jahresgehalt<br />

bis zu 20 000 Euro. Auch die Arbeitsagentur<br />

übernimmt mit dem<br />

Programm WeGebAU für manche<br />

Arbeitnehmer einen Teil der Kosten<br />

und zahlt zusätzlich an den Arbeitgeber<br />

Zuschüsse. Berufstätige erfragen<br />

am besten vorab, ob dergewählte<br />

Kurs förderungswürdig ist. Oft<br />

können sie die Kosten auch von der<br />

Steuer absetzen, abzüglich möglicher<br />

Zuschüsse.<br />

In der Regel dürfte der Wunsch<br />

auf Weiterbildung bei Arbeitgebern<br />

auf Wohlwollen stoßen. Skepsis<br />

kommt höchstens auf, wenn der<br />

Chef denkt, dass der Angestellte sich<br />

auf eine andere Stelle vorbereitet. In<br />

solchen Fällen gebe es häufig eine<br />

Rückzahlungsvereinbarung, erklärt<br />

Rechtsanwältin Oberthür.Wenn der<br />

Mitarbeiter dann innerhalb einer<br />

vorher festgelegten Zeit kündigt,<br />

muss er das Geld für Kurse auf Kosten<br />

der Firmaerstatten. (dpa)<br />

Mittelstand stemmt größten Teil der Berufsausbildung<br />

90 Prozent der Azubis lernen in kleinen und mittleren Unternehmen. Frauen wählen andere Ausbildungsberufe als Männer –und bekommen weniger Geld<br />

Die anhaltend hohe Arbeitsnachfrage<br />

in Deutschland belebt<br />

auch den Ausbildungsmarkt: Erstmals<br />

seit sechs Jahren ist 2017 die<br />

Anzahl der Azubis gestiegen. 515 700<br />

neue betriebliche Ausbildungsverträge<br />

wurden geschlossen, und damit<br />

5700 (1,1 Prozent) mehr als 2016.<br />

Das zeigt eine aktuelle Auswertung<br />

der staatlichen Kreditanstalt fürWiederaufbau<br />

(KfW).<br />

Bundesweit gibt esderzeit etwa<br />

1,32 Millionen Auszubildende –und<br />

etwa 90 Prozent vonihnen lernen ihrenBeruf<br />

im Mittelstand. Damit findet<br />

der ganz überwiegende Teil der<br />

dualen Ausbildung in den 3,71 Millionen<br />

kleinen und mittleren Unternehmen<br />

statt.<br />

„Für das gerade gestartete Ausbildungsjahr<br />

2018 erwarte ich einen<br />

weiteren moderaten Zuwachs der<br />

Azubi-Zahlen um etwa ein Prozent“,<br />

sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt<br />

der KfW Bankengruppe.<br />

Diese Schätzung basiere auf den<br />

Ausbildungsplänen der mittelständischen<br />

Firmen im repräsentativen<br />

KfW-Mittelstandspanel. Allerdings:<br />

„Aufgrund der im langfristigen Trend<br />

rückläufigen Schülerzahlen und<br />

steigender Neigung zum Studium<br />

dürfte der aktuelle, moderate Anstieg<br />

jedoch nur ein vorübergehender<br />

sein“, so Dr.JörgZeuner.<br />

Auch wenn der Mittelstand in<br />

seiner Gesamtheit den Großteil der<br />

Berufsausbildung schultert, bildet<br />

beiweitemnicht jedes mittelständische<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

aus.ImGegenteil:Von den 3,71 Millionen<br />

Mittelständlern waren zuletzt<br />

lediglich 470 000 Ausbildungsunternehmen<br />

– das sind gerade<br />

einmal 13 Prozent.<br />

Kaum Azubis in Kleinstbetrieben<br />

Vor allem junge Männer streben eine duale Ausbildung in einem mittelständischen Betrieb an,<br />

Frauen gehen eher an eine Berufsfachschule.<br />

GETTYIMAGES/ANTONIOGUILLEM<br />

Grundsätzlich gilt der Studie zufolge<br />

offenbar: Je kleiner ein Unternehmen<br />

ist, desto geringer ist die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass es Lehrlinge<br />

in der Belegschaft hat. Unter den<br />

Kleinstunternehmen mit weniger<br />

als fünf Beschäftigten sind nur<br />

sechs Prozent in der Ausbildung aktiv,<br />

bei den Mittelständlern mit<br />

mehr als 50 Mitarbeitern sind es<br />

hingegen 73 Prozent.<br />

KfW Research hat im Rahmen der<br />

aktuellen Sonderauswertung des<br />

Mittelstandspanels zum Thema Ausbildung<br />

erstmals auch die Geschlechterunterschiede<br />

bei der Berufswahl<br />

analysiert. Diebetriebliche<br />

Ausbildung im Mittelstand wird<br />

demnach hauptsächlich von jungen<br />

Männern nachgefragt: Quer durch<br />

alle Branchen liegt der Frauenanteil<br />

nur bei 38 Prozent. „Die duale Ausbildung<br />

ist eine Männerdomäne“,<br />

resümiert daher Volkswirt Zeuner<br />

und stellt fest: „Junge Frauen entscheiden<br />

sich häufiger für eine schulische<br />

Ausbildung, in der vor allem<br />

Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialberufe<br />

gelehrt werden. Von den<br />

jährlich rund 175 000 Neuzugängen<br />

an Berufsfachschulen sind knapp 80<br />

Prozent Frauen.“<br />

Berufspräferenzen führen auch<br />

innerhalb der betrieblichen Ausbildung<br />

zu deutlichen Unterschieden.<br />

Weibliche Azubis sind im Bausektor<br />

und Verarbeitenden Gewerbe sehr<br />

selten (14 bzw.27Prozent Frauenanteil),<br />

im Dienstleistungsbereich hingegen<br />

ist ihr Anteil mit 50Prozent<br />

deutlich höher.<br />

Denn Frauen ziehen –allen Werbeaktionen<br />

für Ausbildungen im<br />

technischen Sektor („Mädchen in<br />

Männerberufe“, „Girls Day“) zum<br />

Trotz –nach wie vorDienstleistungsund<br />

kaufmännische Berufe den<br />

technischen vor.<br />

Dabei sind einige wenige Berufe<br />

überdurchschnittlich vertreten: Jeder<br />

vierte weibliche Azubi lernt den<br />

Beruf einer (Zahn-)Medizinischen<br />

Fachangestellten oder Kauffrau für<br />

Büromanagement. Frauen absolvieren<br />

ihreAusbildung dabei auffallend<br />

häufig in Kleinstunternehmen.<br />

Der Frauenanteil beträgt hier<br />

47 Prozent, erst ab fünf Beschäftigten<br />

liegt er im Gesamtdurchschnitt.<br />

Ein Grund ist, dass der Dienstleistungssektor<br />

nicht nur insgesamt<br />

weiblich geprägt ist, sondern auch<br />

von zahlreichen sehr kleinen Unternehmen.Die<br />

Konzentration der<br />

jungen Frauen in bestimmten Berufen,<br />

Branchen und Größenklassen<br />

führt zu Gehaltsnachteilen.<br />

Weibliche Azubis erhielten 2017<br />

durchschnittlich 860 Euro Tarifvergütung<br />

im Monat und damit<br />

25 Euro weniger als Männer.<br />

Nicht immer wird Tarif bezahlt<br />

Der tatsächliche Gehaltsnachteil<br />

dürfte aber noch etwas größer sein.<br />

Denn nicht alle Azubis werden nach<br />

Tarif bezahlt. Das gilt besonders für<br />

die Kleinstunternehmen –und somit<br />

verstärkt für Frauen. „Bereits in der<br />

Berufswahl ist einTeil des ,Gender Pay<br />

Gap’ angelegt“, kommentiert Dr. Jörg<br />

Zeuner, also der Differenz des durchschnittlichen<br />

Bruttoverdienstes (ohne<br />

Sonderzahlungen) zwischen Männer<br />

und Frauen. „Klar ist aber auch: Der<br />

größereTeil der Gehaltsnachteile entsteht<br />

erst später auf den unterschiedlichen<br />

Karrierewegen der jungen<br />

Männer und Frauen.“ (dpa)<br />

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B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

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Mobile Welten<br />

Oldtimer:<br />

Das Gold<br />

in der Garage<br />

Alte Autos als Geldanlage:<br />

Das kann auch schief gehen<br />

VonThomas Geiger<br />

Es war der Höhepunkt der Car<br />

Week, also der „Autowoche“, im<br />

kalifornischen Monterey. Für 48,405<br />

Millionen Dollar wechselte ein Ferrari<br />

250 GTO von 1962 den Besitzer.<br />

Es ist das teuerste je bei einer Auktion<br />

gehandelte Auto, meldet der<br />

Marktbeobachter Hagerty. Rund um<br />

den berühmten Oldtimer-Concours<br />

von Pebble Beach versteigerten<br />

Ende August ein halbes Dutzend<br />

Auktionshäuser alte Autos im Akkord<br />

und brechen alle Rekorde.Insgesamt<br />

wurden an drei Abenden knapp 1400<br />

Autos für zusammen rund 370 Millionen<br />

Dollar (umgerechnet rund<br />

317 Millionen Euro)versteigert.<br />

Sicherlich ist die „Carweek“ ein<br />

Extrem. Doch auch hierzulande<br />

boomt das Geschäft mit Oldtimern.<br />

Sie gehören nicht nur Liebhabern<br />

sondern auch Sammlern, die mit<br />

dem „Gold in der Garage“ auf eine<br />

deutliche Wertsteigerung hoffen:<br />

DerOldtimer als Geldanlage!<br />

Zwar registriert der Verband der<br />

Automobilindustrie (VDA) eine<br />

leichte Abkühlung des überhitzten<br />

Marktes. Aber der Bestand an Fahrzeugen<br />

mit H-Kennzeichen – also<br />

Autos, die mindestens 30 Jahre alt<br />

sind –ist im vergangenen Jahr um<br />

10,9 Prozent auf 477 386 Pkw gestiegen.<br />

Allein in Deutschland schätzt der<br />

Dienstleister Classic Car Analytics<br />

aus Bochum den Markt auf 16 Milliarden<br />

Euro im Jahr, von denen ein<br />

Viertel auf echte Oldtimer von mehr<br />

als 30 Jahren und drei Viertel auf jüngereLiebhaberfahrzeuge<br />

entfallen.<br />

Wer in das Geschäft einsteigen<br />

will, müsse allerdings einiges beachten,<br />

sagt der auf klassische Fahrzeuge<br />

spezialisierte Anlageberater<br />

Holger Lüttke aus Kelkheim. Das<br />

gelte für die Fahrzeuge,bei denen es<br />

vor allem auf den Zustand, die Seltenheit,<br />

die Originalität, die Balance<br />

zwischen Patina und Restaurierung<br />

sowie den Deckungsgrad vonSeriennummern<br />

und Lackierungen ankomme.„Werkeine<br />

Leidenschaft für<br />

Oldtimer hat, der sollte auch nicht in<br />

klassische Autos investieren“, sagt<br />

Lüttke.<br />

Denn einen garantierten Gewinn<br />

gibt es nicht, warnt der Experte –<br />

selbst wenn das Angebot endlich ist<br />

und die Stückzahlen eines Modells<br />

nicht mehr wachsen werden. „Bei<br />

anhaltender Nachfrage wird das<br />

zwar zu weiteren Preissteigerungen<br />

führen“, ist Lüttke sicher.Aber wenn<br />

die Nachfrage –wie aktuell etwa bei<br />

den Vorkriegsfahrzeugen –wegbreche,<br />

weil es keinen aktiven Nachwuchs<br />

gibt, dann könne es auch<br />

herbe Enttäuschungen mit der Rendite<br />

geben.<br />

Natürlich sind alte Autos als Anlageobjekte<br />

genau wie Aktien Kursschwankungen<br />

ausgesetzt und nicht<br />

risikofrei, mahnen die Experten.<br />

Doch gegenüber Wertpapieren haben<br />

sie einen entscheidenden Vorteil,<br />

sagt Dietrich Hatlapa, der mit<br />

seiner Hagi-Group Oldtimer in Indizeswie<br />

an der Börse beobachtet: Neben<br />

der monetären gebe es auch<br />

eine emotionale Rendite,die frei von<br />

Kursschwankungen sei. (dpa)<br />

Für 48,405 Millionen Dollar wurde dieser<br />

Ferrari 250 GTO von 1962 versteigert. DPA<br />

„Getankt“ wird beim Nissan Leaf mit einem Kabel an der Ladesäule. Und nach anfänglichen Schwierigkeiten läuft das auch ganz gut.<br />

Hilferufe an der Ladesäule<br />

Ein Ausflug mit dem Nissan Leaf kostet zunächst Nerven, macht dann aber richtig Spaß<br />

VonStefan Henseke<br />

Das ist der Moment, in<br />

dem über 30 Jahre Führerschein,<br />

Hunderttausende<br />

Kilometer auf der<br />

Straße und das Ansteuern von unzähligen<br />

Tankstellen nichts mehr<br />

zählen. Ich stehe mit dem Nissan<br />

Leaf am Straßenrand, will ihn an einer<br />

Elektro-Ladesäule aufladen –<br />

und scheitere! VonPassanten amüsiert<br />

beobachtet, hilft nur noch ein<br />

Anruf bei der Notfall-Hotline des Ladesäulen-Betreibers.<br />

Tanken ist ja sonst eine der leichtesten<br />

Übungen. Tankdeckel auf,<br />

Zapfhahn rein, Benzin läuft, fertig.<br />

Nix dabei diesem Elektroauto: Vor<br />

dem„Tanken“ steht hier Schmökern.<br />

Eine gute Viertelstunde. In einer<br />

buddenbrooksdicken Schwarte namens<br />

Betriebsanleitung, die beim<br />

Nissan Leaf aber mehr verwirrt als<br />

aufklärt und Bilder zeigt, die nicht<br />

mit dem Original übereinstimmen.<br />

Immerhin: Im Internet ist dann die<br />

nächstliegende Ladesäule schnell<br />

über Maps gefunden, die für das Aufladen<br />

nötige App ist genau so fix heruntergeladen.<br />

Also dann: Ladekabel herausnehmen,<br />

das Auto mit der Ladesäule verbinden<br />

und es passiert –nichts! Ruckeln<br />

hilft nicht, Nachlesen auch<br />

nicht. Und als Krönung lässt sich<br />

auch das Kabel nicht mehr lösen, um<br />

einen Neustart zu probieren. Also<br />

Anruf bei der Not-Hotline, deren<br />

Nummer auf der Ladesäule steht.<br />

Die können dann das Kabel per<br />

Fernentriegelung lösen –und raten<br />

zum Neuversuch. Und siehe da: das<br />

klappt!<br />

Zurück ins Büro – auf der App<br />

kann ich währenddessen verfolgen,<br />

wie sich die Batterie nach und nach<br />

auflädt. Nach knapp acht Stunden ist<br />

der Nissan voll „getankt“ (16 Stunden<br />

an der Haushaltssteckdose). Sieben<br />

Euro kostet mich hier eine volle<br />

Ladung. Die soll für 292 Kilometer<br />

reichen, so zeigt es jedenfalls der<br />

Reichweitenzähler an –das wäredefinitiv<br />

günstiger als bei einem Benziner.<br />

Also Kabel wieder lösen (klappt<br />

überraschend), ins Auto einsteigen,<br />

starten und es passiert – nichts.<br />

Schon wieder!<br />

Beim Druck auf den Starterknopf<br />

tut sich nichts,dafür leuchtet die Anzeige<br />

„EV-System warten. Kein<br />

Strom“ auf. Wieder die dicke Betriebsanleitung<br />

durchackern, doch<br />

einen Hinweis auf die Anzeige „EV<br />

System warten. Kein Strom“ gibt es<br />

natürlich nirgendswo. Genervt probiere<br />

ich zehn Minuten lang alles<br />

aus, was die Knöpfe hergeben, kontrolliere<br />

Verriegelungen und Kabel,<br />

Eine Warnung im Display–aber kein Hinweis auf Hilfe in der Betriebsanleitung.<br />

Nobel und bequem: Der Nissan Leaf hat vorne und hinten reichlich Platz.<br />

Fast 300 Kilometer Reichweite verspricht Nissan. Auf Landtraßen kommt das hin.<br />

doch die Warnanzeige bleibt hartnäckig.<br />

Also wieder eine Hotline wählen,<br />

diesmal die vonNissan. Nach weiteren<br />

zehn Minuten in der Warteschleife<br />

werde ich endlich gehört.<br />

Ichschilderemein Problem, gehe die<br />

Start-Prozedur für die Dame noch<br />

mal live durch, wie schon dutzendfach<br />

zuvor –und siehe da: Plötzlich<br />

springt der Wagen an. Einfach so,<br />

ohne die zuvor geforderte Wartung.<br />

Was auch immer das sollte: Für<br />

HENSEKE<br />

den Rest der Testzeit muckt das Auto<br />

nicht mehr auf, verkneift sich nervige<br />

Warnanzeigen, alles läuft prima.<br />

Spannendste Frage: Wie sieht es mit<br />

den 292 Kilometern aus, die die<br />

Reichweitenanzeige verspricht?<br />

Unsere Testfahrt führt in die<br />

Uckermark, hin und zurück über 160<br />

Kilometer. Damöchte man nicht irgendwo<br />

im Nirgendwo stehen bleiben.<br />

Also fahren wir das Auto so<br />

energiesparend wie möglich, lassen<br />

alle Stromfresser ausgeschaltet –nur<br />

FOTOS (3): NISSAN<br />

das Radio bleibt an. Wir meiden die<br />

Autobahn, die Klimaanlage bleibt<br />

trotz 33˚C ausgeschaltet (dafür Fenster<br />

auf), wir schalten in den Eco/B-<br />

Modus und aktivieren das sogenannte<br />

e-Pedal.<br />

Das ist ein Pedal für alles: Der<br />

Fahrer startet, beschleunigt, bremst<br />

und stoppt damit –und mit gewonnener<br />

Energie wirdgleich wieder die<br />

Batterie aufgeladen. Laut Nissan soll<br />

das e-Pedal für 90 Prozent aller Fahrsituationen<br />

ausreichen, nur für das<br />

abrupte Abstoppen im Erstfall muss<br />

man noch richtig in die Eisen, also<br />

das herkömmliche Bremspedal, treten.<br />

Vorteil für den Fahrer: Ermuss<br />

den Fuß nicht mehr ständig zwischen<br />

Gas- und Bremspedal hinund<br />

herwechseln, das soll weniger<br />

ermüden.<br />

Nach 50 Kilometern registrieren<br />

wir: Unsere Rechnung stimmt, auf<br />

der Landstraße bei 80 bis 90 km/h<br />

sinkt die Reichweite sogar langsamer<br />

als die Kilometer, die wir zurücklegen.<br />

Einmal Uckermark und zurück<br />

ist also kein Problem.<br />

Anders sieht es in der Stadt aus.<br />

Stop-and-go mag der Kleine anscheinend<br />

überhaupt nicht. Alles,<br />

was wir vorher mühsam eingespart<br />

haben, wird innerhalb weniger Kilometer<br />

wieder aufgefressen. Bei reinen<br />

Stadtfahrten dürfte selbst eine<br />

Reichweite von 200 Kilometer nicht<br />

erreichbar sein.<br />

Ausreichend motorisiert ist der<br />

neue Leaf aber auf jeden Fall –sowohl<br />

für Stadtverkehr als auch für<br />

Landstraße. Denn Nissan hat nicht<br />

nur die Batteriekapazität (und damit<br />

die Reichweite) erhöht, sondern<br />

auch die Leistung (plus 38 Prozent<br />

auf 150 PS) und das Drehmoment<br />

(plus 26 Prozent auf 320 Nm).<br />

Und so beschleunigt der Kompaktwagen<br />

jetzt in 7,9 Sekunden von<br />

0auf 100 km/h. Maximal 144 km/h<br />

sind möglich: Doch das sollte man<br />

nicht allzu oft ausprobieren, wenn<br />

man nicht Dauergast an der Ladesäule<br />

werden möchte.<br />

Dieser Testwagen wurde uns von<br />

Nissan zur Verfügung gestellt:<br />

Motor:Elektromotor mit 150 PS,<br />

Getriebe: stufenloses Automatikgetriebe,<br />

Reichweite: 285 km (WLTP),<br />

Spitze: 144 km/h,<br />

0auf 100 km/h: 7,9 Sekunden,<br />

Länge/Breite/Höhe in Millimeter:<br />

4490/1790/1540<br />

Kofferraum: 400 bis 790 Liter<br />

Preis: ab 31 950 Euro.<br />

Serie sind Notbremsassistent mit<br />

Fußgängererkennung, Spurhalte-<br />

Assistent, Fernlicht-Assistent, Totwinkel-Assistent<br />

und Querverkehrswarner<br />

NACHRICHTEN<br />

Der Automarkt verzeichnet<br />

ein Plus von 25 Prozent<br />

DerAutomarkt brummt: Mit316.405<br />

Neuzulassungen verzeichnet der August<br />

2018 gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

ein Plus von25Prozent. Das<br />

Ergebnis steht laut Experten unter<br />

dem Einfluss des ab September gültigen<br />

WLTP-Prüfverfahrens.Inden<br />

ersten acht Monaten des Jahres 2018<br />

werden 2.473.284 Pkw neu zugelassen,<br />

das entspricht einem Zuwachs<br />

von6,4 Prozent, meldet das Kraftfahrt-Bundesamt<br />

(KBA). Benzinbetriebene<br />

Pkw (196.425) legen um<br />

+32,6 Prozent zu. Miteinem Anteil<br />

von62,1 Prozent ist dies die am häufigsten<br />

gewählte Antriebsart. Auch<br />

die dieselbetriebenen Pkw (103.063)<br />

können sich mit einem Anteil von<br />

32,6 und einem Plus von7,8 Prozent<br />

am Neuzulassungsmarkt behaupten.<br />

(mid)<br />

Scania bringt zwei<br />

Hybrid-Lkw auf den Markt<br />

Bis2019 wirdesweitereElektroalternativen<br />

im Lkw-Bereich geben. So<br />

bringt Scania einen Plug-in-Hybrid-<br />

Lkw (PHEV)und einen Hybrid-Elektro-Lkw<br />

(HEV)auf den Markt. Beide<br />

erfüllen laut Scania problemlos alle<br />

Emissionsauflagen und Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

in bestimmten<br />

Gebieten. Diebeiden<br />

Fahrzeuge sind für Anwendungen<br />

im Stadtbereich gedacht, vorallem<br />

für Verteiler-und Baustellenverkehr.<br />

Dieneuen Hybrid-Lkw werden von<br />

einem Fünfzylinder-Reihenmotor<br />

angetrieben, der mit hydriertem<br />

Pflanzenöl (RVO)oder Diesel betrieben<br />

werden kann. Daneben verfügt<br />

er über einen Elektromotor,der 130<br />

kW/177 PS leistet. (mid)<br />

Lexus UX: Ein nobler<br />

Toyota fürsGelände<br />

Hier steht eine BU. Hier steht eine BU.<br />

Hier steht eine BU.<br />

DPA<br />

Im Frühjahr bringt die Toyota-Marke<br />

Lexus ihren ersten kompakten Geländewagen<br />

in den Handel. DerUX<br />

ist abgeleitet vomToyota C-HR, 4,50<br />

Meter lang, auffällig gezeichnet,<br />

sieht aber nicht ganz so aggressiv aus<br />

wie der C-HR. Es gibt ihn als UX 200<br />

mit einem 2,0 Liter großen Benziner<br />

mit 126 kW/171 PS oder als UX 250h.<br />

Dann wirdder gleiche Benziner mit<br />

einem E-Motor kombiniertund der<br />

Hybridantrieb erreicht eine Systemleistung<br />

von130 kW/178 PS. Diese<br />

Variante gibt es dann außerdem<br />

auch mit Allradantrieb.Die Fahrleistungen<br />

liegen vergleichsweise dicht<br />

beisammen: Von0auf 100 km/h beschleunigt<br />

der UX in 8,5 bis 9,2 Sekunden,<br />

und das Spitzentempo liegt<br />

zwischen 177 und 190 km/h. (dpa)<br />

Opel Grandland X<br />

bekommt neue Motoren<br />

Opel erweitertdas Antriebsportfolio<br />

für den Grandland Xumeinen<br />

neuen Turbobenzin-Direkteinspritzer.<br />

Er ist in Kombination mit einer<br />

Achtstufen-Automatik erhältlich.<br />

DerMotor erfüllt die Grenzwerte der<br />

AbgasnormEuro6d-Temp.Gemäß<br />

WLTP beträgt der Verbrauch kombiniert8,0<br />

–7,1 Liter auf 100 Kilometer.<br />

DerVierzylinder hat 180 PS. Damit<br />

beschleunigt der Grandland Xin<br />

acht Sekunden auf Tempo 100 km/h<br />

und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von222 km/h. DerOpel<br />

Grandland XInnovation ist ab 34 800<br />

Euro erhältlich. (ampnet)


B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Mobile Welten<br />

Autodiebe auf dem<br />

Techno-Trip<br />

Sie kommen mit Computer statt mit Brecheisen<br />

Die Zeiten, in denen Autodiebe<br />

die Fahrzeuge noch mit Dietrich<br />

und Brecheisen geöffnet und<br />

wie im Fernsehen mit zwei aus der<br />

Lenksäule gerissenen Kabeln gestartet<br />

haben, sind längst vorbei. Seit geraumer<br />

Zeit sind die Langfinger auf<br />

dem Techno-Trip und nutzen den<br />

Computer, um die Fahrzeuge zu<br />

knacken.<br />

Besonders gefährdet sind dabei<br />

Laut ADAC Autos mit sogenannten<br />

Keyless-Go-Systemen, also mit<br />

Schlüsseln, die man nicht mehr aus<br />

der Tasche holen muss. Sie öffnen<br />

die Türen, sobald sich der Fahrer<br />

dem Wagen nähert und starten den<br />

Motor einfach auf Knopfdruck.<br />

„Der Trick bei Keyless-Diebstählen<br />

ist simpel“, erklärtder ADAC: Die<br />

Funksignale des Autos zum Schlüssel<br />

werden verlängert, und der Dieb<br />

greift zu. Teuer sind die für die Funkverlängerung<br />

erforderlichen Geräte<br />

nicht. Sie lassen für rund 100 Euro<br />

aus handelsüblichen Elektronikbauteilen<br />

vonLaien selbst bauen.<br />

Eine weitere gängige Methode ist<br />

nach Angaben der AXA-Versicherung<br />

eine Kopie des Schlüssels. Dabei<br />

werde nicht mehr wie früher der<br />

Bart nachgemacht, sondern eine<br />

elektronische Kopie des Innenlebens<br />

erstellt. Genutzt werden dafür<br />

sogenannte Blanko-Schlüssel, die<br />

sich „anlernen lassen“. Diebe würden<br />

dafür das Auto aufbrechen, einen<br />

Laptop an den Diagnosestecker<br />

im Auto anstecken, die Daten auslesen<br />

und auf den Rohling speichern,<br />

mit dem sie das Auto dann starten<br />

können, warnt die Versicherung.<br />

Alternativ erstellen sie eine elektronische<br />

Kopie des Originalschlüssels,<br />

mit der sie den Wagen bequem<br />

öffnen und die Wegfahrsperre deaktivieren<br />

können. Deshalb gilt die<br />

Warnung: „Niemals den Schlüssel in<br />

fremde Hände geben!“<br />

Manche Schlüssel lassen sich<br />

selbst dann auslesen, wenn sie gerade<br />

gar nicht benutzt werden. Deshalb<br />

rät Hans-GeorgMarmit vonder<br />

Sachverständigenvereinigung KÜS,<br />

den Schlüssel in Alufolie zu wickeln<br />

oder in einer Blechschatulle zu<br />

transportieren, um ihn gegen unerlaubten<br />

Zugriff zu sichern.<br />

Django im Retro-Look. Die zweifarbige Lackierung gibt es in mehreren Kombinationen. Ab der 125-ccm-Variante haben die Peugeot-Roller eine kleine Frontscheibe.<br />

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Wer bei „Django“ an einen<br />

wortkargen Revolvermann<br />

mit Sarg<br />

im Schlepptau denkt,<br />

der liegt mit Blick auf Italo-Western<br />

goldrichtig. In der Scooter-Szene<br />

steht der Name allerdings für etwas<br />

ganz anderes: einen flotten Hingucker,der<br />

Lust aufs Cruisen macht.<br />

Der Django aus dem Hause Peugeot<br />

ist mit 50, 125 und 150 Kubikzentimeter<br />

zu haben. In unserem<br />

Test treten der 50er und der 125er gegeneinander<br />

an –oder fahren vielmehr<br />

miteinander um die Wette.<br />

Unterschiede im Detail<br />

Optisch sind die Unterschiede überschaubar.<br />

Die Karosserie im schicken<br />

1950er-Jahre-Retro-Design ist<br />

identisch. Lediglich bei Details wie<br />

den Außenspiegeln sind Unterschiede<br />

sichtbar, was aber der Ausführung<br />

der größeren Variante geschuldet<br />

ist: Als 125 Evasion ABS<br />

fährt der Django serienmäßig mit<br />

cooler Zweifarblackierung vor (in<br />

diesem Fall „Milky White/Dragon<br />

Red“), was das an die Peugeot-Ikone<br />

S 55 angelehnte Design nochmals<br />

unterstreicht. Scooter-Unkundige<br />

halten den Peugeot tatsächlich für<br />

einen toll restaurierten Oldtimer<br />

und wundern sich, dass der Django<br />

so flott um die Ecke fährt.<br />

Flottes Vorwärtskommen kann<br />

man beiden Hubraum-Klassen bescheinigen<br />

–imRahmen ihrer Möglichkeiten.<br />

Beim Django 50 4T, dessen<br />

Einzylinder-Viertakt-Motor 2,7<br />

kW/3,7 PS leistet und der als Höchstgeschwindigkeit<br />

die bauartbedingten<br />

gesetzlich erlaubten 45 km/h erreicht,<br />

beschränkt sich der Fahrspaß<br />

vorallem auf den Stadtverkehr,woer<br />

sich als wendiger Mitschwimmer erweist.<br />

Mit seinem relativ langen Radstand<br />

(1 350 Millimeter), dem niedrigen<br />

Schwerpunkt sowie der bequemen<br />

Sitzposition und -höhe (77 Zentimeter)<br />

zeigt der Django im Alltagseinsatz<br />

ein vorzügliches Handling.<br />

Dank Seitenständer lässt er sich<br />

auch ohne große Kraft aufbocken<br />

und schnell abstellen.<br />

Dazu kommt mit einem Fach für<br />

einen Integral- und einen Jethelm<br />

ausreichend Stauraum unter der<br />

Doppelsitzbank, die bequem gepolstertist<br />

und sich auch für längere<br />

Strecken gut eignet – sofern man<br />

diese mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />

abspulen möchte.<br />

Ordentlich Stauraum<br />

Vorzügliches Handling, ordentlich<br />

Stauraum, viel Komfort–das alles<br />

gilt auch für den 125er Django,<br />

der obendrauf noch Langstreckenkomfort<br />

bietet. 90 km/h schafft der<br />

schicke Franzose, bei dem ebenfalls<br />

ein Einzylinder-Viertakt-Motor an<br />

Bord ist. Das Easy-Motion-Aggregat<br />

Django rollt im<br />

Retro-Look<br />

VonPeugeot gibt’sneue Motorroller,die mit viel<br />

Sicherheits-Features überzeugen. Identische<br />

Karosserien im schicken 1950er-Jahre-Design.<br />

Ob 50er oder 125er: Reichlich Stauraum und<br />

Das teils digitale Cockpit des Djangoist<br />

übersichtlich, je nach Hubraum variiertdie<br />

Skala. Schalter und Knöpfe sind identisch.<br />

Die Verarbeitung ist tadellos, in der Sportversion<br />

gibt es an vielen Stellen imitiertes<br />

gebürstetes Aluminium. Bei der Beleuchtung<br />

gibt es vorneund hinten zahlreiche<br />

LED-Elemente.<br />

Im Rollervorbau gibt es einen elegant einklappbaren<br />

Gepäckhaken sowie zwei per<br />

Zündschlüssel zu öffende Klappen, wobei hinter<br />

der linken der Tankverschluss ist und noch<br />

Platz für einen Putzlappen wäre; ins rechte<br />

Fach passen die Fahrzeugdokumente und ein<br />

Mini-Erste-Hilfe-Set.Der Durchstieg ist vollkommen<br />

eben.<br />

jede Menge Fahrspaß<br />

TECHNIK UND DETAILS<br />

Der 50er des Peugeot Djangowirkt trotz fast<br />

identischem Look mit seiner einfarbigen Lackierung<br />

und der komplett schwarzen Sitzbank<br />

–ohne weiße Ziernähte –einen Tick<br />

sportlicher.Ihm fehlt die Frontscheibe seines<br />

größeren Bruders. Unter der Sitzbank<br />

ist aber gleich viel Platz für Helm und Zubehör.<br />

Peugeot, einer der ältesten noch produzierender<br />

Motorradhersteller (Roller gabesab<br />

1954), stellte in Mailand den Djangoals<br />

50er,125er und 150er vor. Der Roller orientiertsich<br />

bei einigen Designelementen<br />

an den Klassikmodellen S55 und S57C<br />

(die Typenbezeichnungen benennen das<br />

erste Verkaufsjahr).<br />

leistet 7,5 kW/10,2 PS und erlaubt<br />

eine Reichweite von bis zu 285 Kilometer.<br />

Selbst wenn der größere der beiden<br />

getesteten Djangos in der Regel<br />

nicht als Touren-Roller zum Einsatz<br />

kommen wird: Mit ihm lässt sich<br />

problemlos und stressfrei Strecke<br />

machen. DasFahrwerk ist bei beiden<br />

gut abgestimmt und überzeugt<br />

durch sehr ordentlichen Federungskomfort,<br />

beim 125er ist noch ABS an<br />

Bord, was für Vielfahrer definitiv<br />

dazu gehört. Neben dem Plus an Sicherheit<br />

bietet es auch mehr Bremskomfort.<br />

DerGroße hat eine Scheibe<br />

Anders als der kleine matt-rot lackierte<br />

50er ist die 125-Kubik-Variante<br />

in der Ausführung Evasion mit<br />

kleiner Frontscheibe bestückt, die<br />

aber bestenfalls ein paar Fliegen davon<br />

abhält, am Fahrer zu zerschellen.<br />

Als Windabweiser taugt sie nicht<br />

und scheint insbesondere optische<br />

Zwecke zu erfüllen. Und das gelingt<br />

auch, passt das Zubehör doch perfekt<br />

zum Retro-Gesamtpaket. Tatsächlich<br />

wirkt der 50er trotz fast<br />

identischem Look mit seiner einfarbigen<br />

Lackierung und der komplett<br />

schwarzen Sitzbank – ohne weiße<br />

Ziernähte – einen Tick sportlicher.<br />

Hier bietet Peugeot aber für jeden<br />

Geschmack etwas Passendes, das<br />

den Namen „Django“ trägt. Undbeweist:<br />

Dieser Django ist in Wahrheit<br />

ein Typmit sonnigem Gemüt.<br />

Technische Daten PeugeotDjango125<br />

Evasion ABS:<br />

Motorroller mit flüssigkeitsgekühltem 1-Zylinder-<br />

Viertakt-Motor,Hubraum: 124,6ccm, max.Leistung:<br />

7,5 kW/10,2 PS bei 8.500U/min, max.<br />

Drehmoment: 8,9 Nm bei7.000 U/min, stufenloses<br />

Automatikgetriebe,Riemenantrieb, vorn hydraulischeTeleskopgabel,<br />

hinten hydraulisches<br />

Federbein (einstellbar),Bremse vorn 200-Millimeter-Bremsscheibe<br />

mit ABS,Bremse hinten:<br />

190-Millimeter-Bremsscheibe, Reifen vorn und<br />

hinten:120/70-12, Sitzhöhe: 770 mm, Tankinhalt:<br />

8,5 l, Leergewicht (fahrfertig):137 kg,<br />

Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h, Kraftstoffverbrauch:(WMTC)2,9<br />

l/100 km, Reichweite: 285<br />

km, Länge/Breite/Höhe/Radstandinmm:<br />

1.925/710/1.190/1.350,Preis: ab 3599 Euro.<br />

Technische Daten Peugeot Django 50 4T:<br />

Motorroller mit flüssigkeitsgekühltem 1-Zylinder-<br />

Viertakt-Motor,Hubraum: 49,9 ccm,max. Leistung:<br />

2,7 kW/3,7 PS bei 8.000 U/min, max.<br />

Drehmoment: 3,7 Nm bei 6.200U/min, stufenlosesAutomatikgetriebe,<br />

Riemenantrieb,vornhydraulische<br />

Teleskopgabel, hintenhydraulisches<br />

Federbein(einstellbar), Bremse vorn 200-Millimeter-Bremsscheibe,<br />

Bremse hinten: 110-Millimeter-Trommelbremse,<br />

Reifenvornund hinten:<br />

120/70-12,Sitzhöhe: 770 mm,Tankinhalt: 8,5 l,<br />

Leergewicht (fahrfertig): 116 kg,Höchsttempo:<br />

45 km/h,Kraftstoffverbrauch: (WMTC) 2,1 l/100<br />

km, Reichweite: 380km, Länge/Breite/<br />

Höhe/Radstand in mm: 1.925/710/<br />

1.190/1.350, Preis: ab 2599 Euro.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018 13<br />

· ·<br />

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Consorsbank *<br />

consorsbank.de 0,60 0,60 0,01<br />

Renault Bank direkt */**<br />

renault-bank-direkt.de 0,50 0,50 0,50<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,40 0,40 0,40<br />

DenizBank **<br />

denizbank.de - 0,40 0,40<br />

Santander<br />

santander.de 0,05 0,05 0,05<br />

ING-DiBa<br />

ing-diba.de 0,01 0,01 0,01<br />

Postbank<br />

postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

BBBank<br />

bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse (Online)<br />

berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />

mbsdirekt.de 0,01 0,01 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />

Sparda Berlin (Online)<br />

sparda-b.de - 0,001 0,001<br />

Mittelwert von 85 Banken 0,15 0,15 0,14<br />

*Neukunden<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Ratenkredite 10.000 Euro<br />

Kreditzinsen, bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />

Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />

Deutsche Skatbank<br />

skatbank.de 2,94 2,94 2,94<br />

EthikBank<br />

ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />

DKB Deutsche Kreditbank<br />

dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />

Moneyou<br />

moneyou.de 3,49 3,49 3,49<br />

SKG Bank<br />

skgbank.de 3,69 3,69 3,69<br />

Targobank<br />

targobank.de 3,20 3,20 3,20<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />

ING-DiBa<br />

ing-diba.de 3,79 3,79 3,79<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />

Postbank<br />

postbank.de 3,79 3,79 3,79<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 3,49 3,49 3,69<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />

ABK Allgemeine Beamten Bank<br />

030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />

BBBank<br />

030 202480 5,82 5,61 5,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />

Mittelwert von 70 Banken 4,23 4,31 4,41<br />

Sparbriefe und<br />

langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />

Bank11<br />

bank11.de 1,15 1,40 -<br />

DenizBank */**<br />

denizbank.de 1,15 1,35 1,50<br />

Ziraat Bank<br />

ziraatbank.de 1,20 1,35 -<br />

Crédit Agricole<br />

ca-consumerfinance.de 1,21 1,31 -<br />

Vakifbank **<br />

vakif-bank.de 1,15 1,25 1,45<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,60 1,10 -<br />

Santander<br />

santander.de 0,60 0,90 1,22<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 0,05 0,25 0,60<br />

ING-DiBa<br />

ing-diba.de 0,07 0,12 -<br />

Postbank<br />

postbank.de - - -<br />

Isbank<br />

030/2542270 0,75 1,00 -<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,15 0,25 0,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,01 - 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 - - -<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,66 0,82 0,93<br />

*Neukundenangebot<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Festgeld für 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de - 0,61 0,66<br />

DenizBank **<br />

denizbank.de 0,45 0,55 0,75<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,50 0,50 0,75<br />

GarantiBank **<br />

garantibank.de 0,45 0,50 0,60<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,20 0,45 0,70<br />

Deutsche Bank *<br />

deutsche-bank.de - 0,05 0,20<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,20<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />

ING-DiBa<br />

ing-diba.de - - 0,03<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - 0,01<br />

Isbank<br />

030/2542270 0,10 0,20 0,30<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,05 0,05 0,10<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

-030/86986969 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,21 0,25 0,39<br />

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** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />

zurückfallende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Verlierer Index<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Investmentfonds<br />

Gewinner<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

aufholende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />

die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />

vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />

Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />

Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />

die horizontale Achse die Veränderung des<br />

vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />

relativ gesehen besten Performance befinden<br />

sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />

Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />

Performance links unten. Die Grösse der<br />

Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />

sind, richtet sich nach der Höhe der<br />

Marktkapitalisierung.<br />

AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />

06.09. 06.09. VORW.<br />

WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />

A.Ad.InGlA A 99,70 96,80 96,74<br />

Adifonds A A0,81 131,65 125,38 129,36<br />

AdiverbaA A0,94 162,76 155,01 154,48<br />

AdvFixedIncAEUR A 100,46 97,53 97,49<br />

Aktien Europa A A 92,79 88,37 90,54<br />

All Stratfds Ba A A 87,80 84,42 84,70<br />

BiotechnologieA A0,88 171,50 163,33 165,23<br />

ConcentraA A0,77 125,11 119,15 123,03<br />

CONVEST 21 VL A0,37 60,54 57,66 58,14<br />

East. Europe EqA A0,57 88,04 83,85 84,58<br />

Emerging Europe A A 290,72 276,88 277,08<br />

Eur Renten AE A0,37 62,09 60,58 60,38<br />

Eur Renten KAE A0,07 41,66 40,84 40,78<br />

Euro RentenfondsAT T 103,19 100,67 100,33<br />

EuropaVisionA A0,17 28,08 26,74 27,01<br />

Europazins A A0,33 54,34 52,76 52,66<br />

Flexi Rentenf.A A 93,11 89,96 90,72<br />

FondakA A1,18 188,77 179,78 184,91<br />

Fondis A0,67 85,87 81,78 82,49<br />

Fondra A0,75 120,91 116,26 118,33<br />

Fonds Japan A A0,41 62,74 59,75 61,09<br />

Fonds Schweiz A A2,62 456,38 434,65 442,49<br />

Geldmkt SP AE A0,03 47,07 47,07 47,07<br />

Gl.Intell. Cap.A A0,59 107,51 102,39 103,31<br />

Global Eq.Divid A A1,56 113,67 108,26 108,92<br />

Industria A A0,64 104,42 99,45 101,65<br />

Informationst.A A1,36 267,33 254,60 260,44<br />

Interglobal A A1,74 332,75 316,90 319,27<br />

InternRentA A0,77 44,78 43,48 43,50<br />

Kapital Plus A A0,39 64,85 62,96 63,54<br />

Nebw.Deutschl.A A1,95 334,86 318,91 326,45<br />

Nürnb.Eurold.A A0,85 139,42 132,78 136,24<br />

Plusfonds A0,89 157,91 150,39 151,54<br />

Rentenfonds A A 85,95 83,85 83,82<br />

RohstofffondsA A0,41 61,33 58,41 59,91<br />

Thesaurus AT T 1014,74 966,42 997,13<br />

Trsy ShrtTrm+€A A 94,47 93,53 93,53<br />

US Equity C2 A0,52 65,82 65,82 66,19<br />

US LargeCap Gr.A A0,47 95,10 90,57 90,91<br />

Verm.Deutschl.A A1,19 186,59 177,70 182,10<br />

Verm.Europa A A0,30 51,11 48,68 49,21<br />

Wachstum Eurol A A 123,80 117,90 122,17<br />

Wachstum Europa A A0,73 126,20 120,19 123,98<br />

ALTE LEIPZIGER<br />

Aktien Deutschland A 122,00 116,19 119,44<br />

Trust €uro Cash A 45,86 45,86 45,86<br />

Trust €uro Renten A 46,59 45,23 45,36<br />

WWW.AMPEGA.DE<br />

Amp DivPlus Akt P A2,00 133,28 126,93 130,22<br />

Amp GenderPlus Akt T0,64 110,04 105,81 109,35<br />

Amp Global Renten A0,30 17,04 16,42 16,40<br />

Amp Rendite Renten A0,40 21,79 21,16 21,17<br />

BLACKROCK<br />

BGF EmeEurA2 EUR T 90,34 90,34 93,62<br />

Euro BondA2 T 28,58 28,58 28,54<br />

World EnergyA2 T 19,07 19,07 19,38<br />

World GoldA2 T 22,35 22,35 23,00<br />

BNP PARIBAS INVESTMENT PARTNERS<br />

Bd.Euro Med.Term* T 183,29 183,29 183,11<br />

Bd.Euro Sh.Term* T 122,06 122,06 122,07<br />

Eq.High Div.Europe* T 89,53 89,53 90,17<br />

Euro ShortTermBd* T 114,15 114,15 114,16<br />

MoneyMkt Euro* T 208,49 208,49 208,51<br />

Step 90 Euro* T 103,68 103,68 104,53<br />

CREDIT SUISSE<br />

CS EF(L)S&MC Ger.B* T 3011,67 3011,67 3123,83<br />

CS EUROREAL* A0,55 9,51 9,52<br />

WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />

Aktfds RheinEdit P A 54,10 51,40 52,72<br />

AriDeka CF A0,42 70,07 66,57 67,77<br />

Berol.Ca.Chance A 56,96 55,30 55,59<br />

Berol.Ca.Premium A 67,90 65,60 66,39<br />

Berol.Ca.Sicherh. A 43,90 42,83 43,02<br />

Berol.Ca.Wachst. A 42,71 41,57 41,91<br />

BerolinaRent Deka A 40,35 38,94 39,13<br />

Deka Immob Europa A 49,18 46,72 46,70<br />

Deka-Conv.Rent CF A 40,55 39,08 39,26<br />

Deka-Dtschl Akt Str A0,72 109,32 104,11 107,24<br />

Deka-Europa Akt Str A0,41 65,50 62,38 63,59<br />

DekaFonds CF A0,71 113,70 108,02 111,01<br />

DekaLux-EuropaTF A 58,53 58,53 59,74<br />

DekaLux-PharmaT.TF A1,52 275,58 275,58 277,74<br />

DekaLuxT-Akt Asien A 707,60 672,24 692,30<br />

DekaRent-Intern.CF A0,12 19,10 18,54 18,55<br />

DekaSpezial CF A2,07 373,61 360,11 362,30<br />

DekaStruk.Wachst. A0,27 42,63 41,79 42,13<br />

DekaTresor T 89,37 87,19 87,23<br />

EuropaSelect CF A0,40 66,06 63,67 65,19<br />

in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

+60<br />

+50<br />

+40<br />

+30<br />

+20<br />

+10<br />

DIE BESTEN IMMOBILIENFONDS IM VERGLEICH<br />

PREIS PERFORMANCE IN %<br />

TITEL ISIN 06.09. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />

Catella MAX DE000A0YFRV7 17,23 EUR 0,93 5,07 14,57 59,30 86,35 WWWWWWW 0,95<br />

Henderson Horizon Globa LU0209137388 21,63 USD 0,79 9,43 6,90 31,77 38,77 WWWWWWWWWWWWWW 1,90<br />

Catella Bouwfds EuropResid DE000A0M98N2 13,19 EUR 1,77 6,05 10,48 27,52 39,69 WWWWWWWW 1,07<br />

Catella Multiten. Stiftung* DE000A1J3MZ0 11,98 EUR 0,25 8,70 10,66 26,97 37,88<br />

Henderson PanEuro Prop Eq A2 LU0088927925 48,50 EUR 0,54 13,32 16,52 23,75 105,56 WWWWWWWWWWWWWW 1,90<br />

Catella Sar Sust Prop-EuCi* DE000A1JB0F1 1158,29 EUR 1,29 6,49 11,83 23,70 29,08<br />

Catella Cat.Scandia Chance* DE000A1JGCQ6 12,27 EUR 0,41 12,45 12,66 22,07 28,39<br />

iii INTER ImmoProfil DE0009820068 54,82 EUR –0,02 0,51 1,02 20,54 19,79 WWWWWWWWWW 1,32<br />

Henderson Horizon Asia LU0229494975 16,72 USD –1,10 –4,00 1,61 20,48 4,60 WWWWWWWWWWWWWW 1,90<br />

Veritas Ve-RI L. Real Est DE0009763276 25,72 EUR 1,29 9,83 8,60 19,14 49,52 WWWWWWWWWWWWW 1,80<br />

Sarasin SIC Sar Sust Eq-RE Gl* LU0288928376 160,59 EUR –1,34 10,88 5,30 12,65 43,62 0,02<br />

Frank.Temp. FRK Gl.Re.Est. Ad* LU0523922176 13,15 EUR –0,53 5,67 –0,03 11,13 20,33 WWWWWWWWWWWWWW 1,85<br />

KanAM Spez Leading Cities Inv DE0006791825 104,12 EUR 0,40 1,50 2,96 10,01 WWWWWWW 0,99<br />

Deka Immo bEuropa DE0009809566 46,72 EUR 0,26 1,57 3,47 8,92 13,69 WWWWW 0,64<br />

UniRealEst UniImmo:Dt.* DE0009805507 91,37 EUR 0,25 1,18 2,75 8,81 14,70 WWWWWW 0,84<br />

DeAM grundb.europa RC DE0009807008 40,26 EUR 0,25 1,46 2,92 8,74 14,80 WWWWWWWW 1,07<br />

Investmenfonds, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht<br />

i.d.R. dem Rücknahmepreis. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />

Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />

Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.<br />

Keppler-EmMkts-Inv A0,23 36,49 34,75 35,52<br />

Lingohr-Eurp-Sys A 78,53 74,79 76,10<br />

Lingohr-Systemat A 127,20 121,14 123,71<br />

Multirent-Invest A0,25 36,11 35,06 35,14<br />

Naspa-Europafonds T 47,58 47,58 48,37<br />

RenditDeka A0,15 24,15 23,45 23,44<br />

Rntfds RheinEdit A 29,88 28,83 28,87<br />

StarCap-Corp Bond A 31,21 30,90 30,93<br />

Technologie CF T0,21 38,62 37,22 37,79<br />

TeleMedienTF A0,45 71,04 71,04 72,77<br />

TopPortfolio-Inv A0,31 51,89 49,42 49,91<br />

Weltzins-Invest P A0,51 23,92 23,22 23,38<br />

WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />

Basler-Aktienf DWS A0,52 68,48 65,39 67,14<br />

Basler-InternDWS A1,14 114,98 109,80 110,73<br />

Basler-Rentenf DWS A0,44 25,89 24,72 24,70<br />

Deut ESG Eurp Eq L T 72,33 69,71 71,44<br />

Deut Gl Hyb Bd LD A 40,54 39,36 39,42<br />

Deut.Inv.IMltCrLDH A2,23 101,68 98,63 98,82<br />

Deut.Inv.IGlBdHCRC T 103,25 100,67 100,84<br />

Deut.Inv.IIAs.T.Di T 145,61 138,33 141,56<br />

Deut.Inv.N.Ja GLC T 61,67 59,29 60,58<br />

DI IMultiADyn LD A1,15 105,90 100,61 101,43<br />

DtAM LowVolEurp N T 256,34 256,34 261,15<br />

DWSAkkumula T 1148,90 1094,19 1106,29<br />

DWSAkt.Strat.D T 435,60 414,86 430,77<br />

DWSBalance T 110,49 106,24 106,92<br />

DWSBiotech T 218,11 207,72 209,60<br />

DWSCov Bond Fd LD A 55,58 54,22 54,26<br />

DWSD.Akt.O T 431,80 431,80 448,33<br />

DWSDefensiv T 114,59 111,25 111,75<br />

DWSDeutschland T 240,11 228,67 236,76<br />

DWSEUR Bds (Long) T 1819,05 1766,06 1764,43<br />

DWSEUR Reserve T 134,93 133,59 133,59<br />

DWSEurlStrRent LD A 33,20 32,38 32,32<br />

DWSEurop. Opp LD A 348,72 332,11 338,99<br />

DWSEurorenta A0,67 56,53 54,87 54,90<br />

DWSEurovesta A 132,23 125,93 128,83<br />

DWSFinanTypO ND A 68,25 68,25 68,20<br />

DWSFlexizins + T 68,00 68,00 68,00<br />

DWSGM&MTypO A 62,68 62,68 63,75<br />

DWSGlb.SM Cap A 72,80 69,32 70,57<br />

DWSGlbl Growth A 126,92 120,88 122,51<br />

DWSHeal. CTypO T 245,18 245,18 246,63<br />

DWSInst. Money+ T14104,80 13965,14 13965,96<br />

DWSIntern.Rent.O T 119,56 119,56 119,53<br />

DWSInter-Renta LD A 14,97 14,53 14,56<br />

DWSInvesta A 179,67 171,11 177,19<br />

DWSOsteuropa T 543,30 517,43 519,74<br />

DWSTechn.TypO A 190,89 190,89 194,10<br />

DWSTelemedia OND A 153,36 153,36 155,20<br />

DWSTopAsien T 168,50 162,01 167,10<br />

DWSTop Dividen LD A 127,17 121,11 121,91<br />

DWSTop Europe A 151,88 146,04 149,57<br />

DWSTop Prtf Off T 72,39 68,93 69,57<br />

DWSTopWorld A 108,81 104,62 105,47<br />

DWSTRC Deutschl. T 186,00 177,14 180,65<br />

DWSUSDollar Res A1,74 190,25 190,25 190,20<br />

DWSUSEq.Typ O T 404,15 404,15 405,74<br />

DWSUSGrowth A 221,65 211,09 212,68<br />

DWSVermbf.I LD A 170,00 161,90 163,68<br />

DWSVermbf.R LD A 19,16 18,59 18,57<br />

DWSVors.AS(Dyn.) T 127,31 122,41 123,18<br />

DWSI GE LD A1,25 199,53 189,55 196,05<br />

Gottlieb Daimler T 71,79 69,02 70,25<br />

LatinAmerican Eq T 94,41 89,69 90,07<br />

WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />

DJE Real Estate P A 1,04 0,99 0,99<br />

DJE-Div&Sub I T 445,33 445,33 451,66<br />

DJE-Div&Sub P T 423,54 403,37 408,62<br />

DJE-Div&Sub XP A 271,72 271,72 275,54<br />

DJE-Europa I T 411,15 411,15 420,38<br />

DJE-InterCash I T 143,00 143,00 143,27<br />

LuxTopic-Pacific P T 29,41 28,01 28,68<br />

0<br />

–10<br />

–20<br />

–30<br />

in den vergangenen 4Wochen (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

Tradegate Wertpapier.<br />

First Sensor<br />

Deag Dt.Entert.<br />

PSI Software<br />

Beta SystemsSoftwareSoftware<br />

Rocket Internet<br />

Axel Springer<br />

Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />

Zalando<br />

MBB<br />

Eckert &Ziegler<br />

Westgrund<br />

Fernhwk. Neukölln<br />

Hypoport<br />

<strong>Berliner</strong>Effektenges.<br />

GSW Immobilien<br />

FIDELITY<br />

America EUR A 10,16 9,65 9,70<br />

Euro Balanced Fund A0,11 18,10 17,49 17,76<br />

Euro Stoxx 50 Fund A0,31 10,19 10,19 10,49<br />

European Growth A0,15 16,16 15,35 15,78<br />

European Sm. Comp. A 58,37 55,46 56,39<br />

GermanyFund A0,24 55,29 52,53 54,34<br />

International EUR A 53,00 50,36 51,12<br />

Nordic Fund A2,77 1451,00 1379,00 1427,00<br />

Port.Sel.Gr.&Inc. A0,09 27,22 26,30 26,53<br />

South Ea.As.USD A 9,26 8,80 9,08<br />

US Dollar Bond A0,05 7,26 7,01 7,03<br />

WorldFund A 24,88 23,64 24,11<br />

WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />

Growth.Inc.Ad* A 28,47 26,83 27,08<br />

TEM Asian SmCp.A a* T 58,44 55,37 56,95<br />

TEM Em.Mkts BdAd* A0,75 6,15 5,97 6,10<br />

TEMGl.(Eur)Ad* A0,14 20,82 19,73 20,08<br />

TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 44,13 41,81 42,25<br />

TEM GlobalAd* A0,12 40,17 38,06 38,42<br />

TEM Gr.(Eur)Aa* T 18,59 17,61 17,83<br />

TEM Gr.(Eur)Ad* A0,11 18,70 17,72 17,93<br />

SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />

HANSAeuropa A A1,31 50,40 48,00 49,38<br />

HANSAinternat.A A0,40 18,72 18,08 18,13<br />

HANSArenta A0,52 24,47 23,65 23,70<br />

HANSAzins A0,15 24,53 24,29 24,33<br />

SI BestSelect T 137,25 130,72 132,58<br />

WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />

OP Euroland Werte T 95,10 90,57 92,68<br />

OP Food A 336,62 320,59 322,77<br />

Pharma/Health* T 635,82 623,35 623,35<br />

WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />

Asian EquityA A0,04 8,89 8,47 8,74<br />

Gl.HealthCareA A 147,37 140,35 142,09<br />

Greater China EqA T 67,57 64,35 65,45<br />

Pacific EqA A0,19 66,56 63,39 65,23<br />

JANUS HENDERSON<br />

China FA2Acc USD T 19,62 20,53<br />

GlbTechologyA2 T 89,11 91,54<br />

Japanese Equity T 16,95 17,42<br />

Japanese S.CA2 T 56,67 58,26<br />

PanEuro Sm CoA2 T 50,13 51,07<br />

TELEFON +49 89 2867-2867<br />

EuroFlex A0,55 44,97 44,52 44,46<br />

EuroKapital A1,43 47,88 45,60 46,70<br />

EuroRentA A0,34 30,88 29,84 29,84<br />

ProInvest A 183,94 175,18 182,91<br />

Accentro Real Est.<br />

IVU Traffic Techn.<br />

Quirin Privatbank<br />

TLG Immobilien<br />

Dax (–5,69% seit 4Wochen,–2,12% seit 12 Monaten)<br />

–12 –10 –8 –6 –4 –2 0 +2 +4 +6 +8 +10 +12 +14<br />

METZLER<br />

Aktien Deutschl.AR* A 212,03 201,93 208,98<br />

Aktien Europa AR* A 127,62 121,54 123,60<br />

Wachstum Internat.* T 188,70 179,71 183,07<br />

MONEGA<br />

ARIADActiveAll I A0,70 111,94 111,94 112,57<br />

IIV Mikrofinanz R* A 101,54 98,58 98,58<br />

LandertBond Opp* A0,50 50,13 50,13 50,19<br />

VM Sterntaler II A 124,50 119,71 120,87<br />

WahreWerteFonds R T 52,97 50,93 51,52<br />

ODDO BHF<br />

Basis-Fonds I* T 138,53 138,53 138,56<br />

FT Euro HighDiv.* A 72,58 69,12 70,26<br />

FT InterSpezial* A 44,75 42,62 42,47<br />

O.BHF AccuZins CR* T 287,90 279,51 278,13<br />

O.BHF FREFF* A 234,71 223,53 227,74<br />

WWW.PICTETFUNDS.COM<br />

Biotech HP € T 557,05 530,52 541,67<br />

Biotech PEUR T 683,52 650,97 664,43<br />

Clean EnergyP€ T 80,97 77,11 78,22<br />

Digital P T 320,76 305,49 315,45<br />

Em.Mrkts PEUR T 485,80 462,67 477,38<br />

EUR Bonds P* T 562,16 545,79 545,82<br />

EUR Bonds Pdy* A 336,80 326,99 327,01<br />

EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 136,80 132,82 132,58<br />

Gl.Em.Debt-HP EUR* T 246,48 239,30 241,89<br />

Great.China PEUR T 495,25 471,67 488,53<br />

Health HP € T 220,12 209,64 211,77<br />

Health PEUR T 257,01 244,77 247,19<br />

Indian Eq. PEUR T 473,12 450,59 463,03<br />

Robotics PEUR T 148,89 141,80 144,43<br />

Robotics REUR T 145,90 138,95 141,54<br />

Russian Equ. PEUR T 57,40 54,67 55,85<br />

Sh.-Term M.Mkt P T 135,94 135,94 135,95<br />

Sh.-Term M.Mkt Pdy A 93,29 93,29 93,29<br />

Water P€ T 315,11 300,10 300,63<br />

SEB ASSET MANGAGEMENT<br />

SEB Conc. Biotech.* A1,43 107,95 106,88 108,04<br />

SEB Green Bond D* A0,26 53,43 52,64 52,68<br />

SEB ImmoInvest A1,10 7,82 7,43 7,43<br />

SEB Sust.HighYield* A1,97 35,65 35,30 35,35<br />

SEBTrdSys®Rent.I* A1,07 54,64 54,37 54,16<br />

SEBTrdSys®Rent.II* A1,07 56,28 54,38 54,17<br />

WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />

SEB Conc. Biotech.* A1,43 107,95 106,88 108,04<br />

SEB Green Bond D* A0,26 53,43 52,64 52,68<br />

SEB ImmoInvest A1,10 7,82 7,43 7,43<br />

SEB Sust.HighYield* A1,97 35,65 35,30 35,35<br />

SEBTrdSys®Rent.I* A1,07 54,64 54,37 54,16<br />

SEBTrdSys®Rent.II* A1,07 56,28 54,38 54,17<br />

SONSTIGE FONDS<br />

MagForce<br />

Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />

Aberd.A.M. DEGI EUROPA A0,20 1,49 1,42 1,42<br />

Commerz hausInvest A0,30 43,59 41,51 41,49<br />

DeAM grundb.europa RC A 42,27 40,26 40,25<br />

GAMAX Man. F-JuniorA T 16,72 15,76 16,06<br />

HSBC Global European Equity PD*A 1,05 40,76 38,82 39,30<br />

iii INTER ImmoProfil A 57,56 54,82 54,81<br />

INKA InternT.German Eq.* T 225,30 214,57 220,74<br />

Nordea European Val. T 62,78 62,78 64,96<br />

Nordea N-AmericanVal.$ T 59,76 59,76 59,43<br />

ÖkoworldÖkoVision Classic T 192,98 183,79 186,40<br />

Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 205,03 199,06 201,00<br />

UBS Gl(DE) Akt.Spec. IDeut.* T 688,08 668,04 686,03<br />

UBS Gl(DE) Eq Global Opp.* T 211,15 205,00 208,05<br />

UniversalAcatisAkt.GL.UI A* T 340,03 323,84 329,05<br />

Universal Fiduka Univ.I* A 149,98 147,04 148,46<br />

VeritasVe-RI Equ.Europe A 85,03 80,98 82,34<br />

VeritasVeri M.Ass.Alloc A 145,88 138,93 139,25<br />

WARBURG DirkMüllerPremAkti T 107,64 103,50 102,80<br />

WARBURG Multi-Asset Select T 76,34 72,70 73,27<br />

Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />

A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />

sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />

T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />

wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />

Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />

Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />

Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />

Tag.<br />

* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />

kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />

Angaben ohne Gewähr,keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />

Währungen<br />

1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />

Dänemark DKK 7,11 /7,87<br />

England GBP 0,86 /0,93<br />

Japan JPY 123,85 /137,99<br />

Polen PLN 3,87 /4,96<br />

Russland RUB 71,25 /89,21<br />

Schweden SEK 10,12 /11,27<br />

Schweiz CHF 1,09 /1,17<br />

Tschechien CZK 21,99 /28,40<br />

Ungarn HUF 275,06 /404,96<br />

USA USD 1,10 /1,23<br />

Metalle und Münzen<br />

06.09. (in €) Ankauf Verkauf<br />

Krügerrand (1 oz) 1038,5 1072,0<br />

Maple Leaf (1/2 oz) 512,0 555,6<br />

Maple Leaf (1/4 oz) 256,0 283,5<br />

Gold (1 kg) 32993,0 33601,0<br />

Silber (1 kg) 380,5 512,9<br />

Platin (100 g) 2122,0 2762,6<br />

(in €/100 kg) 06.09. 31.<strong>08.</strong><br />

Blei in Kabeln 201,90 203,22<br />

Kupfer (DEL-Notiz) 518,02 524,09<br />

Messing MS 63/37 516,00 521,00<br />

Zinsen und Renditen<br />

10-j. Staatsanleihen<br />

06.09. +/–% 31.<strong>08.</strong><br />

Australien 2,566 +1,83 W 2,520<br />

Belgien 0,707 0 0,707<br />

Dänemark 0,303 +1,34 W 0,299<br />

Deutschland 0,358 +7,83 W 0,332<br />

Finnland 0,544 +3,23 W 0,527<br />

Frankreich 0,698 +1,16 W 0,690<br />

Griechenland 4,406 +0,14 W 4,400<br />

Großbritannien 1,286 W -0,62 1,294<br />

Italien 2,865 W -10,97 3,218<br />

Japan 0,105 +1,05 W 0,104<br />

Kanada 2,207 W -0,8 2,225<br />

Niederlande 0,467 +2,86 W 0,454<br />

Österreich 0,601 +2,21 W 0,588<br />

Portugal 1,870 W -2,91 1,926<br />

Russland 9,100 +4,36 W 8,720<br />

Schweden 0,535 +7,21 W 0,499<br />

Schweiz -0,070 WWWWWWWWWW -600 -0,010<br />

Spanien 1,445 W -1,5 1,467<br />

USA 2,889 +1,64 W 2,842<br />

Sonstige 06.09. 31.<strong>08.</strong><br />

REX 141,07 141,24<br />

Umlaufrendite 0,22 0,18<br />

Ausländische Leitzinsen<br />

Konjunkturdaten<br />

Satz in %<br />

gültig ab<br />

Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />

Großbritannien Repo Satz 0,75 02.<strong>08.</strong>2018<br />

Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />

Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />

Schweden Pensionssatz -0,50 14.09.2016<br />

Tschechien Diskontsatz 0,25 03.<strong>08.</strong>2018<br />

Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />

Norwegen Deposits Rate 0,50 18.03.2016<br />

Schweiz 3M Libor -0,728 05.09.2018<br />

Australien Target-Cash Rate 1,50 03.<strong>08.</strong>2016<br />

Hongkong Prime Rate 1,50 15.06.2017<br />

Japan Diskontsatz 0,00 01.02.2016<br />

Kanada Overnight Rate 1,50 11.07.2018<br />

Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />

USA Diskontsatz* 2,25 22.03.2018<br />

USA Fed Funds Rate 2,00 13.06.2018<br />

BIP-Wachstum°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 2,00 (06.18) 2,30 (10.18)<br />

Eurozone 2,20 (06.18) 2,50 (10.18)<br />

Frankreich 1,70 (06.18) 1,80 (10.18)<br />

Grossbritannien 1,30 (06.18) 1,20 (10.18)<br />

Italien 1,20 (06.18) 1,50 (10.18)<br />

Japan 1,00 (06.18) 1,20 (10.18)<br />

Schweiz 2,20 (03.18) 1,70 (10.18)<br />

USA 2,90 (06.18) 2,50 (10.18)<br />

Deutschland 2,50 (06.18) 5,20 (<strong>08.</strong>18)<br />

Eurozone 2,50 (06.18) 8,20 (07.18)<br />

Frankreich 1,70 (06.18) 9,20 (07.18)<br />

Grossbritannien 1,20 (06.18) 4,20 (04.18)<br />

Italien 1,70 (06.18) 10,40 (07.18)<br />

Japan 2,30 (07.18) 2,50 (07.18)<br />

Schweiz 8,20 (06.18) 2,60 (07.18)<br />

USA 4,20 (07.18) 3,90 (07.18)<br />

Inflation°°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 2,00 (<strong>08.</strong>18) 1,80 (10.18)<br />

Eurozone 2,00 (<strong>08.</strong>18) 1,50 (10.18)<br />

Frankreich 2,30 (<strong>08.</strong>18) 1,10 (10.18)<br />

Grossbritannien 2,50 (07.18) 2,60 (10.18)<br />

Italien 1,70 (<strong>08.</strong>18) 1,20 (10.18)<br />

Japan 0,90 (07.18) 1,00 (10.18)<br />

Schweiz 1,20 (07.18) 0,60 (10.18)<br />

USA 2,90 (07.18) 2,00 (10.18)<br />

Industrie- Arbeits-<br />

Land produktion° losigkeit°°<br />

Detailhandels-<br />

Real-<br />

Land umsätze° zins°°<br />

Deutschland 3,00 (07.18) -1,67 (<strong>08.</strong>18)<br />

Eurozone 3,60 (06.18) -1,60 (<strong>08.</strong>18)<br />

Frankreich 3,70 (07.18) -1,61 (<strong>08.</strong>18)<br />

Grossbritannien 3,10 (07.18) -1,21 (<strong>08.</strong>18)<br />

Italien 3,60 (07.18) 1,52 (<strong>08.</strong>18)<br />

Japan 3,10 (07.18) -0,80 (<strong>08.</strong>18)<br />

Schweiz 3,60 (07.18) -1,21 (<strong>08.</strong>18)<br />

USA 3,30 (07.18) -0,06 (<strong>08.</strong>18)<br />

Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />

auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />

ERLÄUTERUNGEN<br />

Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />

Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />

Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />

Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />

Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />

Stand:06.09.18, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.Quelle


B14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 210 · 8 ./9. September 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Rätsel<br />

S C H A C H M E I S T E R<br />

B E R Ü H M T E<br />

L E U T E<br />

Fjodor<br />

Dus-Chotimirski<br />

Eine der ältesten und bedeutendsten<br />

Städte der Kiewer Rus ist Tschernigow<br />

(jetzt Tschernihiw). Fjodor Dus-<br />

Chotimirski (1879-1965) wurde in der<br />

ukrainischen Stadt geboren. Aus ärmlichen<br />

Verhältnissen stammend, zog er<br />

als Jugendlicher nach Kiew. Inden Cafés<br />

kam er als 19-jähriger mit Schach in<br />

Berührung. KurzeZeit später gehörte er<br />

schon zu den besten Spielern und<br />

wurde zwischen 1900 und 1906 viermal<br />

Stadtmeister vonKiew.<br />

Mehrfach nahm er an der Allrussischen<br />

Meisterschaft teil. Seine beste<br />

Platzierung gelang ihm 1909 mit einem<br />

4. Platz. Kurz davor hatte er bereits auf<br />

sich aufmerksam gemacht mit spektakulären<br />

Siegen gegen Lasker und Rubinstein<br />

beim Turnier in St.Petersburg.<br />

Im folgenden Jahr gewann er die Meisterschaft<br />

vonSt. Petersburg.<br />

In den ersten Jahrzehnten der Sowjetunion<br />

gehörte Fjodor Dus-Chotimirski<br />

zu den wichtigsten Förderern<br />

und Propagandisten des Schachs. Zwischen<br />

1923 und 1949 nahm er auch an<br />

zahlreichen UdSSR-Meisterschaften<br />

teil. 1950 verlieh ihm die FIDE den Titel<br />

Internationaler Meister.<br />

In seiner Autobiografie verriet Fjodor<br />

Dus-Chotimirski, der Namensgeber<br />

der Drachenvariante in der Sizilianischen<br />

Verteidigung zu sein: „Erstmals<br />

wurde dieser Name von mir 1901 in<br />

Kiew ausgesprochen. Ich beschäftigte<br />

mich mit Astronomie,beobachtete den<br />

Sternenhimmel und bemerkte die äußere<br />

Ähnlichkeit der Bauernstellung<br />

d6–e7–f7–g6–h7 mit dem Sternbild des<br />

Drachens.“<br />

F. Dus-Chotimirski –A.Bannik,<br />

Vilnius 1949<br />

1.Sf3 d5 2.c4 e6 3.b3 Sf6 4.g3 Le7 5.Lg2<br />

c5 6.Lb2 0–0 7.0–0 Sc6 8.d3 Dc7 9.Sa3 b6<br />

10.Sc2 Lb7 11.c:d5 S:d5 12.d4 Tfd8 13.e4<br />

Sf6 14.De2 Tac8 15.Tac1 Db8 16.Tcd1<br />

Da8 17.d5 e:d5 18.e:d5 S:d5 19.Sh4 Lf6<br />

20.L:d5 L:b2 21.Se3 Lf6 22.Dh5 Se523.f4<br />

Sg6 24.Shf5 L:d5 25.S:d5 Ld4+ 26.T:d4!<br />

c:d4<br />

XABCDEFGHY<br />

8q+rtr +k+(<br />

7zp + +pzpp'<br />

6 zp + +n+&<br />

5+ +N+N+Q%<br />

4 + zp zP +$<br />

3+P+ + zP #<br />

2P+ + + zP"<br />

1+ + +RmK !<br />

xabcdefghy<br />

27.Sf6+! Kf8 28.D:h7 g:f6 29.Te1! 1–0<br />

Paul Werner Wagner<br />

Lösung vom<br />

1./2. September<br />

Ratekrimi: YarnoFeindt wusste,dass Zwolle mit<br />

einem Hammer umgebracht worden war.Die<br />

Polizisten hatten die Tatwaffe aber nicht erwähnt.<br />

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Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />

Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />

Lösung vom1./2.9.2018: KORMORAN. Gewinnerin: Frauke Silchmüller,10119 Berlin.<br />

Die<br />

Himmelsstürmerin<br />

Sie nannten sie „Deutschlands fliegendes<br />

Geheimnis“, doch unsere<br />

heutige Gesuchte sollte alles andereals<br />

geheim bleiben. Schließlich war sie es<br />

doch, die in einem angeblichen Männerberuf<br />

brillierte und früh Grenzen<br />

sprengte.<br />

Siekam in Bonn zur Welt, damals im<br />

Sommer 1952. Dortbesuchte die Tochter<br />

eines Architekten die Grundschule,<br />

im nahegelegenen Hersel das Gymnasium.<br />

1968, die Mittlere Reife im Gepäck,<br />

war sie hungrig nach mehr.<br />

DieLuftfahrthatte sie bereits in jungen<br />

Jahren fasziniert. Sieschloss sich einem<br />

Segelfliegerverein an, erwarb an<br />

der Luftfahrerschule Nordrhein-Westfalen<br />

sogar die Privatpilotenlizenz. Im<br />

Juni 1969 begann sie eine knapp anderthalbjährige<br />

Ausbildung im mittleren<br />

Dienst bei der in Köln ansässigen<br />

Bundesanstalt für Flugsicherung. Und<br />

noch immer hatte sie Hunger.<br />

Nach der Ausbildung begann sie sofort<br />

die nächste, soberichten es manche<br />

ihrer Biographen:Von1971 bis 1972<br />

lernte sie in Mülheim/Ruhr, was es<br />

hieß, Pilotin zu sein. DieFachschule für<br />

Verkehrsluftfahrt bildete sie aus, heißt<br />

es, denn jeder andere Beruf sei für die<br />

Gesuchte nicht länger eine Option gewesen.<br />

Doch auch in München habe sie<br />

sich Anfang der 1970er aufgehalten, wo<br />

sie als Bürokraft und Copilotin bei einem<br />

Privatunternehmen tätig gewesen<br />

sei. 1972 habe man sie entlassen –angeblich,<br />

weil die Firma ihre Maschine<br />

verkaufen musste.<br />

Zurück in der Heimat brach für die<br />

junge Pilotin eine Durststrecke an. Niemand<br />

in ihrer Wahlbranche schien auf<br />

einen „weiblichen Piloten“ gewartet zu<br />

haben. DasCockpit vongroßen Linienmaschinen<br />

sei doch Männersache, so<br />

hörte sie immer wieder. Ihre Qualifikationen<br />

in allen Ehren, aber … Echte<br />

Chancen ergaben sich für sie nicht.<br />

Und wieder packte sie der Hunger<br />

nach mehr.Gemeinsam mit einer Journalistin<br />

beschloss sie, die Vorurteile ihrerBranche<br />

nicht kampflos zu akzeptieren.<br />

Sie wagte einen mutigen Schritt –<br />

und der führte, obsie es wollte oder<br />

nicht, auch in die Öffentlichkeit. Siezog<br />

vorGericht!<br />

Unsere Gesuchte verklagte eine<br />

Fluglinie (und die Bundesrepublik<br />

Deutschland gleich mit), weil diese zu<br />

der Zeit keine Pilotinnen einstellte und<br />

auch nicht ausbildete.Auch ihreeigene<br />

Bewerbung war von der Firma abgelehnt<br />

worden, so wissen es die Biographen.<br />

Die Presse stürzte sich auf den<br />

wegweisenden Prozess, der ein Novum<br />

war. Man schrieb von Gleichberechtigung<br />

und Emanzipation, von„Männerberufen“<br />

und „gläsernen Grenzen.“<br />

1976 schrieb man allerdings auch<br />

voneiner Niederlage: DieGesuchte verlor<br />

den angestrengten Prozess.Die Aufmerksamkeit<br />

hatte dennoch positive<br />

Folgen für sie, ging eine andere Linie –<br />

die damals noch active DLT Deutsche<br />

Luftverkehrsgesellschaft mbH – doch<br />

das „Risiko“ ein, sie als Pilotin zu engagieren.<br />

Für die DLT flog die junge Frau<br />

in Folge auf zahlreichen Strecken. Dass<br />

eine Frau im Cockpit saß, verschwieg<br />

man den Passagieren allerdings.<br />

Am 2. September 1977 geriet die Pilotin<br />

auf dem Wegzum Flughafen in einen<br />

Unfall. Schwerverletzt kam sie ins<br />

Krankenhaus und starb knapp eineWoche<br />

darauf an einer Lungenembolie.Sie<br />

wurde 25 Jahrealt.<br />

Vonwem war die Rede?<br />

Christian Humberg<br />

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hnen steht ein gesetzliches Widerrusrecht zu. Alle normationen ber dieses echt und die Widerrusbelehrung nden Sie unter www.berlinerzeitung.de/widerru<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Nr.36, Ausgabe <strong>08.</strong>/09. September 2018<br />

WOHNSITZ ODER FERIENDOMIZIL<br />

Die Faszination<br />

des Wassers 04<br />

Bild: ZiegertGmbH<br />

Kurz &gut<br />

Am 20. September startet die Berlin<br />

Design Week, ein Schaufenster der<br />

lebendigen Branche in der Hauptstadt.<br />

Rechtsexperten<br />

Heizkosten können stark differieren –<br />

manchmal ist das erklärbar, manchmal<br />

Hinweis auf eine fehlerhafte Abrechnung.<br />

Frei konzipiert<br />

Architekt Peter Deluse hat das Gebäude<br />

entworfen, das der <strong>Berliner</strong> Verlag gemietet<br />

hat –das wusste er damals aber nicht.


Nr.36, Ausgabe <strong>08.</strong>/09. September 2018<br />

/ 3<br />

KURZ &GUT<br />

Wohnungseigentümer müssen die<br />

Instandhaltung vonzuihrem Gebrauch<br />

bestimmten Teilen der Gebäudekonstruktion<br />

tragen, sofern die Teilungserklärung<br />

Entsprechendes vorsieht, so der BGH.<br />

(Az: VZR163/17)<br />

Editorial<br />

Nadine Kirsch<br />

&das Immo-Team<br />

URLAUBSFEELING STATTMASSENABFERTIGUNG<br />

So langsam kehren alle aus den Sommerferien zurück, der Alltag zieht<br />

wieder ein. Noch elf Monate, dann geht‘s wieder los. Aber ist das eigentlich<br />

so schön? Egal wohin man reist, Tausende sind schon da und<br />

mit ihnen die ganze Bespaßungsmaschinerie.<br />

Würde man unbedingt verreisen, wenn es zuhause ein bisschen mehr<br />

Urlaubsfeeling gäbe? Wenn man in Bademantel und Schlappen zur<br />

morgendlichen Schwimmrunde rüber zum See laufen und abends auf<br />

der eigenen Terrasse ein Glas Wein mit Blick auf die Segelboote, die<br />

Möwen und die untergehende Sonne trinken könnte? Kein Wunder,<br />

dass Wohnen am Wasser einen ganz besonderen Reiz hat. Und manche<br />

wohnen sogar auf Hausbooten. Die heute eher schwimmenden<br />

Häusern gleichen. Ein Traum ... der jenem vom autentischen Ferienerlebnis<br />

und einem rundum erholsamen Urlaub ziemlich nahe kommt.<br />

Bild:state of DESIGN 2017<br />

DIE BRANCHE ZEIGT,WAS SIE KANN UND WILL:<br />

BERLIN DESIGN WEEK IM SEPTEMBER<br />

Bald ist es soweit –vom 20. bis zum 27. September findet die BERLIN DESIGN WEEK statt. Berlin wird<br />

zum lebendigen Schauplatz für innovatives Design. Seit 2006 trägt Berlin den Titel Unesco City of Design,<br />

und vieles hat sich seitdem verändert. So schnell wie die Stadt wachsen auch die Designfelder.<br />

Die Initiatoren der jungen BERLIN DESIGN WEEK Alexandra Klatt, Nadine Seidler, Matthias Leonhardt<br />

(FELD e.V. Berlin) wollen sich mit diesem Format aktuellen Themen und Fragestellungen der<br />

Branche annehmen und unter dem Motto „Liebling Berlin“ zeigen, was die <strong>Berliner</strong> Szene kann<br />

und wohin sie will. Die Idee ist es, erstmalig Designformate parallel an unterschiedlichen Standorten<br />

stattfinden zu lassen. Mit der Designmeile im „stilwerk“, der state of DESIGN im „Vollgutlager“,<br />

Satelliten-Ausstellern und der OPEN STUDIO NIGHT startet das junge Format mit der Bündelung<br />

und Erweiterung etablierter und neuer Formate, Designern, Studios und Labels, um Berlin und<br />

seine Kreativbranche authentisch auf lokaler Ebene zu präsentieren. Einen intensiven Austausch<br />

zwischen Design-Nachwuchs, etablierten Playern, Zulieferern und Produzenten der Branche gilt<br />

es zu fördern. Nur so kann die Stadt dem internationalen Vergleich langfristig gewachsen sein.<br />

Bereits im ersten Jahr gibt es über 65 Teilnehmer aus dem In- und Ausland, ein reiches Rahmenprogramm<br />

mit Ausstellungen, Workshops, Vorträgen, Talks, Führungen, Party und Netzwerkabenden.<br />

berlindesignweek.com<br />

Impressum<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />

Anzeigen:<br />

BVZBMVermarktungGmbH<br />

(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />

Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />

Anzeigenannahme:<br />

(030) 23 27 50<br />

Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />

01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />

„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />

Druck:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Layout, Redaktion und Produktion:<br />

mdsCreativeBerlin GmbH<br />

AlteJakobstraße 105<br />

10969Berlin<br />

Klaus Bartels (verantwortlich),<br />

Nadine Kirsch<br />

(030) 23 27 67 12<br />

immobilien@mdscreative.c<br />

Deutsche Wertermittlungsrichtlinien<br />

FürIhren gelungenen Immobilienverkaufunabdingbar:<br />

die deutschen Wertermittlungsrichtlinien<br />

Reihenhäusern–aber auch bei Eigentumswohnungen und vornehmlich<br />

beiGrundstücken.<br />

Die Ermittlung des Immobilienwertes ist eine Krux: Nur der<br />

akkurat bestimmte Kaufpreis bringt Ihnenden gewünschten<br />

Verkaufserfolg.PokernSie zu hoch oder stapeln Sie zu tief,<br />

drohen Ihnen finanzielle Einbußen, die Verkaufsdauer kann<br />

sich hinziehen und schlimmstenfalls bleiben Sie auf Ihrem<br />

Eigentum sitzen.<br />

MöchtenSie das verhindern undwie ein professioneller<br />

Makler vorgehen, dann bedienen Sie sich der vomGesetzgeber<br />

definiertendeutschen Wertermittlungsrichtlinien:<br />

1. Vergleichswertverfahren<br />

Hier ziehen Sie Kaufpreise vergleichbarer Objekteaus Ihrer<br />

Region heran und nutzen dazu das Register Ihresörtlichen<br />

Amtes,welches alle gezahlten Summen aus tatsächlich<br />

abgeschlossenen Kaufverträgen auflistet.Dieses Verfahren<br />

findet Anwendung bei Ein- und Zweifamilienhäusern,<br />

Doppelhaushälftensowie baugleichen<br />

2. Ertragswertverfahren<br />

Diese Methodesetzen Sie bei wirtschaftlich genutzten<br />

Immobilien ein. Sie haken nach, welchen Ertrag die Immobilie–<br />

z. B. ein Grundstück mit Mietwohnhäusernoder ein vermietetes<br />

Gewerbegebäude –einbringt.Daesdie zu erwartende Rendite<br />

berechnet,nimmt es Bezug auf die Zukunft.<br />

3. Sachwertverfahren<br />

BeidiesemVorgehenberechnen Sie den Grundstücks- und<br />

den Hauswertunabhängigvoneinander –inAnlehnung an<br />

festgelegteTabellen und Verfahren. Da Sie viele Faktoren<br />

berücksichtigen, ist es am flexibelsten, ausgesprochen<br />

transparentund deshalb bei Banken sehr beliebt.<br />

Sie möchtennoch mehr wertvolle Informationen? Sehr gerne.<br />

Dafür sind wir da. Sprechen Sie uns einfach an.<br />

... denn wir sind<br />

tatsächlich anders!<br />

önower Straße 72<br />

12623Berlin<br />

TELEFON: 030 514 878 00 MAIL: info@livinginberlin.de WEB: www.livinginberlin.de


4<br />

Wohnen und<br />

erholen am<br />

Wasser<br />

Schicke Stadtwohnung mitBlick<br />

über die Spree, Häuschen am See<br />

in Brandenburg, Ferienhaus an<br />

der Ostsee –oder gleich aufs<br />

Hausboot. Wind, Wellen und<br />

Möwen machen ausImmobilien<br />

etwasganz Besonderes.<br />

Was ist eigentlich das Faszinierende<br />

an Wasser? Warum ziehen das<br />

Meer, ein Fluss oder ein See die<br />

Menschen so stark in ihren Bann? „Es ist<br />

seit jeher der Inbegriff von Ferien“, meint<br />

Per Barlag Arnholm, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Helma Ferienimmobilien<br />

GmbH. „Die Kraft der Natur, die<br />

Bewegung, die tollen Ausblicke...“, zählt<br />

Jörg Parthen, Geschäftsführer des „Hausbootportals“<br />

auf. Und Sven Henkes, Geschäftsführer<br />

der Ziegert Bank- und Immobilienconsulting,<br />

glaubt: „Der Wunsch,<br />

der Natur nah zu sein, steckt in uns allen.“<br />

Berlin hat mehr Wasserfläche<br />

als Amsterdam, dennoch sind<br />

Ufergrundstücke rar.<br />

In der Stadt. Kein Wunder also, dass sowohl<br />

Wohn- als auch Ferienimmobilien besonders<br />

begehrt sind, wenn sie am Wasser liegen.<br />

Entsprechend selten und teuer sind die<br />

Grundstücke, wobei Berlin ein vergleichsweise<br />

üppiges Angebot hat –immerhin sind<br />

fast sieben Prozent der 892 Quadratkilometer,<br />

über die sich die Stadt erstreckt, Wasserflächen.<br />

Das ist mehr als Amsterdam hat.<br />

„Wohnungen mit einer unverbaubaren Aussicht<br />

auf Wasser gehören zu den begehrtesten<br />

in Berlin“, sagt Henkes. „In kaum einer<br />

anderen Metropole sind diese Lagen überhaupt<br />

noch zu bekommen. So ist die erhöhte<br />

Nachfrage von internationalen Käufern eine<br />

logische Folge.“<br />

Kostspielige Vorarbeiten. Nicht nur knappe<br />

Flächen, auch aufwändige Vorarbeiten machen<br />

Immobilien am Wasser kostspielig. Vor<br />

allem die Lagen an der Spree, die früher häufig<br />

gewerblich genutzt wurden, müssen oft<br />

zunächst von Altlasten befreit werden, ehe<br />

an neue Wohnungsprojekte gedacht werden<br />

kann. Auch die Grundwassersituation kann<br />

bautechnisch schwierige Anforderungen<br />

stellen. Dennoch wird, wo immer möglich,<br />

am Wasser gebaut, und die Objekte finden<br />

reißenden Absatz. Morgens mit Blick über<br />

das Wasser frühstücken, abends bei einem<br />

Glas Wein das Treiben an der Uferpromenade<br />

vom eigenen Balkon aus beobachten<br />

–dieses Urlaubsfeeling im Alltag lassen sich<br />

viele Menschen gern etwas mehr kosten.<br />

Bauboom am Wasser. Allein das Immobilienunternehmen<br />

Ziegert nennt fünf eigene<br />

aktuelle Wasser-Projekte: Das „No. 1<br />

Charlottenburg“ in der Englischen Straße<br />

ist ein Ensemble aus zwei unmittelbar<br />

am Wasser gelegenen Hochhäusern<br />

und dreizehn traditionellen Stadthäusern.<br />

Hier entstehen 272 Wohneinheiten –vom<br />

Zwei-Zimmer-Apartment mit 38 Quadratmetern<br />

bis zur Fünf-Zimmer-Wohnung mit<br />

145 Quadratmetern. In einem guten Jahr<br />

soll es fertig sein. Der Wohnturm „Upside<br />

Berlin“ wird in der Mühlenstraße inmitten<br />

der „Mediaspree“ liegen, einer der größten


Nr.36, Ausgabe <strong>08.</strong>/09. September 2018<br />

/ 5<br />

Bild: FHGfloatinghouse GmbH<br />

Bild: ZiegertGmBH<br />

Mehr als 270WohneinheitendirektamWasser<br />

sind für das Projekt„No.1Charlottenburg“<br />

geplant. Ende desJahres soll es fertig sein.<br />

Sparkasse<br />

Vorpommern<br />

Einfach. Sicher.Besser.<br />

Quartiersentwicklungen in Berlin. Auch<br />

aus vielen der 184 Eigentumswohnungen<br />

auf 22 Etagen bietet sich ein spektakulärer<br />

Blick über die Spree. Wer einziehen<br />

möchte, muss sich noch gedulden: Ende<br />

2021 ist angepeilt. Ebenfalls an der East<br />

Side Gallery zur Spree gelegen entsteht am<br />

Friedrichshainer Ufer der elegante Neubau<br />

„Pure“ mit 185 Wohnungen zwischen 30<br />

und 126 Quadratmetern, welcher das neu<br />

entstehende Quartier auf dem Anschutz<br />

Areal vervollständigt.<br />

Wohnen auf der Insel. Klein und fein ist<br />

das Projekt „An der Panke“ in der Wilhelm-Kuhr-Straße.<br />

22 Eigentumswohnungen<br />

entstehen direkt an einem kleinen<br />

Kanal. „Am Goslarer Platz“ wurde wiederum<br />

ein Altbau zu sechs Eigentums-<br />

...<br />

Wohnen auf dem<br />

Wasser: Zwischen<br />

Ferienabenteuer<br />

und luxuriösem<br />

Einfamilienhaus auf<br />

Pontons isttechnisch<br />

allesmöglich.<br />

Ferienidyll „Sonne &Meer“ auf der Insel Rügen<br />

reetgedeckteFerienhäuser in Dranske-Lancken für Kapitalanleger oder<br />

Selbstnutzer,5Gehminuten zum Strand, 3verschiedene Hausvarianten,<br />

Ausstattung: Einbauküche, Kamin, Sauna, Terrasse, Stellplätze, Außenanlagen<br />

Wohnflächen: von ca.123 m² bis ca.146 m²,<br />

Grundstücke: vonca. 361 m² bis ca.1.470 m²,<br />

Energieausweis: nicht erforderlich<br />

(neu zu errichtende Gebäude gem. §16(1) EnEv)<br />

Beispiel: Haustyp 1<br />

Grundstück: ca.450 m²<br />

Wohnfläche: ca.128 m², 3Zimmer<br />

Kaufpreis: 487.900,00 Euro<br />

keine zusätzliche Käuferprovision<br />

Sparkasse Vorpommern |Ulf Dahlmann<br />

in Vertretung der LBS Immobilien GmbH<br />

Tel. 0174 9097138<br />

ulf.dahlmann@spk-vorpommern.de<br />

ferien-in-lancken.de


6<br />

...<br />

wohnungen umgebaut. Der Clou: Hier<br />

wohnt man tatsächlich auf einer Insel, der<br />

Mierendorff-Insel mitten in Charlottenburg.<br />

Wasserstadt in Spandau. Eine ganze „Wasserstadt<br />

Oberhavel“ entsteht in Spandau.<br />

In den nächsten sechs Jahren errichten die<br />

landeseigenen Wohnungsbauunternehmen<br />

Gewobag und WBM hier ein neues Wohnquartier<br />

mit über 2.000 Wohnungen. Kürzlich<br />

war Baubeginn für ein erstes Teilprojekt.<br />

Und überall in Berlin entstehen weitere,<br />

teils architektonisch höchst ambitionierte<br />

Wohngebäude, zu deren Flair die Gewässer<br />

der Hauptstadt einen entscheidenden<br />

Beitrag leisten.<br />

Im Umland. Viele Unternehmen wie der<br />

deutsch-schwedische Projektentwickler<br />

Bonava geht auf der Suche nach attraktiven<br />

Wassergrundstücken auch gern an die <strong>Berliner</strong><br />

Stadtgrenzen oder ins Umland: Hennigsdorf,<br />

Stahnsdorf, Werder, Köpenick,<br />

Bestensee, Kladow oder Bad Saarow sind<br />

die Standorte aktueller Bauvorhaben, die<br />

den Traum vom „Häuschen am See“ zur<br />

alltagstauglichen Realität werden lassen.<br />

Schon verkauft sind die 16 Reihenhäuser,<br />

die zum „Hafenidyll“ am Hennigsdorfer<br />

Yachthafen gehören und demnächst fertiggestellt<br />

werden. Einen Steinwurf vom<br />

Scharmützelsee entfernt hat Bonava in Bad<br />

Saarow in diesem Jahr den „Cecilienpark“<br />

mit 22 Eigentumswohnungen und Doppelhaushälften<br />

fertiggestellt. Überschaubar<br />

mit 45 bzw. 43Eigentumswohnungen<br />

sind auch die Anlagen „Am Glindower<br />

See“ in Werder und „Erpepark“ in Berlin-Köpenick.<br />

Etwas größer, aber immer<br />

noch gut an die ländliche Umgebung angepasst<br />

sind die Bonava-Projekte „Seepark<br />

Pätz“ in Bestensee mit 84 Einfamilienhäusern,<br />

Doppelhaushälften und Eigentumswohnungen,<br />

das „Bäke-Quartier“<br />

in Stahnsdorf mit 66 Eigentumswohnungen<br />

und das Projekt „Am Golfplatz“ in<br />

Kladow mit 112 Einfamilien- oder Reihenhäusern<br />

sowie Doppelhaushälften.<br />

Es hat gleich zwei Seen in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft: den Groß Glienicker und<br />

den Wannsee.<br />

Manchmalerschwertein<br />

hoher Grundwasserspiegel<br />

die Vorarbeiten für neue<br />

Bauvorhaben am Seeufer.<br />

Planerische Herausforderung. Ab und an<br />

stoßen die Planer auf Herausforderungen:<br />

Das geplante Quartier „Erpepark“ in<br />

Köpenick liegt nördlich der Müggelspree<br />

und in unmittelbarer Nähe des namensgebenden<br />

Flüsschens Erpe, das auch als<br />

Neuenhagener Mühlenfließ bekannt ist.<br />

Das ehemalige Wochenend- und Kleingartenareal<br />

war bereits länger ungenutzt<br />

und zuletzt stark verwildert, so Bonava-Projektleiterin<br />

Uta Matznick. Ein hoher<br />

Grundwasserspiegel und ein schwieriger<br />

Untergrund erschwerten die Planung.<br />

Der Aufwand lohnt sich allerorten: Weil<br />

die Pendelwege nach Berlin oder Potsdam<br />

noch gut zu bewältigen sind und dafür Feierabend<br />

und Wochenende in bester Ferienlage<br />

genossen werden können, verkaufen<br />

sich die Häuser und Wohnungen im <strong>Berliner</strong><br />

Umland bestens.<br />

FerienimmobilienamWasser. Weil aber nicht<br />

jeder, der Wasser liebt, dort auch wohnen<br />

kann, gibt es an nahezu allen Küsten sowie<br />

See- und Flussufern Feriendomizile.<br />

Von ungebremster Nachfrage berichtet<br />

Per Barlag Arnholm, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Helma Ferienimmobilien<br />

GmbH mit Sitz in Berlin, die vor allem<br />

an Nord- und Ostsee Ferienhäuser,<br />

-wohnungen und -anlagen plant, entwickelt<br />

und baut, um sie dann zu verkaufen.<br />

Arnholm verdeutlicht: „Wir haben gerade<br />

ein Projekt, das in weiten Teilen noch im<br />

Ferienwohnungen<br />

Die Nähe zum Wasser zählt<br />

Ferienimmobilien werden meist an Menschen<br />

verkauft, die sie gelegentlich selbst nutzen<br />

und ansonsten vermieten. Dazu vermittelt<br />

Projektentwickler Helma ihnen auf Wunsch<br />

kompetente Partner für die Vermietung. Das lohnt<br />

sich für die Käufer: „Je nach Lage sind vier bis zehn<br />

Prozent Rendite drin, auch wenn das Objekt zu 80<br />

Prozent finanziert ist.“ „Je nach Lage“ –das ist bei<br />

den Ferienimmobilien ganz konkret die Entfernung<br />

zum Wasser.Jenäher,desto besser die Auslastung<br />

und desto höher der Preis für Kauf und Miete.<br />

Bild: HELMA Ferienimmobilien GmbH<br />

Einen Steinwurf vonder<br />

Großstadt entfernt und<br />

dennoch ineiner anderen<br />

Welt –für den kleinen<br />

Urlaub am Wochenende<br />

oder nach Feierabend.<br />

DasAmbienteimWandlitzer Ortsteil<br />

Zerpenschleuseerinnert an Skandinavien.


Nr.36, Ausgabe <strong>08.</strong>/09. September 2018<br />

/ 7<br />

Bau ist. Dennoch ist die Auslastung der<br />

bereits fertiggestellten Wohnungen sehr<br />

hoch. Die Leute nehmen selbst den Baulärm<br />

in Kauf, um ihren Urlaub direkt am<br />

Wasser zu verbringen.“ Ohne Baulärm natürlich<br />

noch lieber.Rund zwei Jahre dauert<br />

es meist, bis eine Anlage fertiggestellt ist.<br />

Die Schwierigkeit liegt in erster Linie darin,<br />

überhaupt noch Grundstücke am Meer<br />

oder einem See zu finden, die bebaut werden<br />

dürfen. Umso bemerkenswerter ist ein<br />

Projekt wie das „Ostsee Resort Olpenitz“:<br />

Hier realisiert Helma ein einzigartiges<br />

Wohn- und Ferienresort auf einem mehr<br />

als 150 Hektar großen Areal, eingebettet<br />

zwischen Hafen, Schlei und Ostsee. 1100<br />

Wohneinheiten, schwimmende Häuser, ein<br />

Hotel, eine große Marina, Restaurants, Cafés,<br />

Shops und ein großes Freizeitangebot<br />

entstehen hier. Und im Hafendorf Zerpenschleuse<br />

in Wandlitz zwischen Berlin und<br />

dem Werbellinsee in unmittelbarer Nähe<br />

zum Biosphärenreservat Schorfheide, baut<br />

Helma in skandinavischer Architektur 200<br />

Ferienhäuser und ein Hafen mit ca. 113<br />

Bootsliegeplätzen. Das Grundstück liegt<br />

direkt am Oder-Havel-Kanal zwischen<br />

weitläufigen Wiesen.<br />

...<br />

Bild:HELMA Ferienimmobilien GmbH<br />

Je näher zum Wasser desto besser: Ferienhäuser<br />

an der Ostsee sind beliebteAnlageobjekte.<br />

Willkommen<br />

im Gründerzeithaus<br />

im Weitlingkiez<br />

Eigentumswohnungen in Berlin-Lichtenberg,<br />

Archenholdstraße, Ecke Zachertstraße<br />

Eckgebäude in ruhiger Lage<br />

Fußläufig zum S-Bahnhof Lichtenberg<br />

1bis 4Zimmer | 42bis 119 m2<br />

Dachrohlinge zum Ausbau<br />

Neu gestalteter Innenhof<br />

mit Spiel- und Grünflächen<br />

Ab 186.208 €*<br />

EXKLUSIVVERTRIEB<br />

ZIEGERT –Bank- und Immobilienconsulting GmbH<br />

+49 (0)30 880 353-584 | www.ziegert-immobilien.de<br />

*Alle Kaufpreise verstehen sich zuzüglich einer vom Käufer zu zahlenden<br />

Provision inHöhe von 5,95 %inklusive Mehrwertsteuer. Angaben zum<br />

Energieausweis zum jeweiligen Projekt, sofern dieser vorliegt, finden Sie<br />

auf unserer Internetseite: www.ziegert-immobilien.de


8<br />

Privates<br />

Strandleben<br />

Kultur, Wasser, Infrastruktur<br />

Dermorgendliche Seeblick istnur einer der<br />

Vorzügevon Ferienwohnungen am Wasser.<br />

GOITZSCHE RESORT<br />

Hier bei Leipzig gibt es Hausboote<br />

zum Beispiel mit 44 Quadratmetern<br />

und zwei Schlafzimmern zu mieten.<br />

GLINDOWER SEE<br />

In Werder baut Bonava eine<br />

kleine Anlagemit<br />

Eigentumswohnungen.<br />

Bild:Bonava Bild:xxxxx<br />

OLPENITZ<br />

Neben normalen Ferienimmobilien<br />

gibt es im neuen Ostsee Resort auch<br />

schwimmende Häuser.<br />

Bild:HELMA Ferienwohnungen GmbH Bild:FHG floating house GmbH<br />

Bild:HELMA Ferienimmobilien GmbH<br />

...<br />

Resort am Meer. Die Schwierigkeit<br />

liegt in erster Linie darin, überhaupt noch<br />

Grundstücke am Meer oder einem See zu<br />

finden, die bebaut werden dürfen. Umso<br />

bemerkenswerter ist ein Projekt wie das<br />

„Ostsee Resort Olpenitz“: Hier realisiert<br />

Helma ein einzigartiges Wohn- und Ferienresort<br />

auf einem mehr als 150 Hektar<br />

großen Areal, eingebettet zwischen Hafen,<br />

Schlei und Ostsee. 1.100 Wohneinheiten,<br />

schwimmende Häuser, ein Hotel, eine große<br />

Marina, Restaurants, Cafés, Shops und<br />

ein großes Freizeitangebot entstehen hier.<br />

Im Hafendorf Zerpenschleuse in Wandlitz<br />

zwischen Berlin und dem Werbellinsee in<br />

unmittelbarer Nähe zum Biosphärenreservat<br />

Schorfheide, baut Helma in skandinavischer<br />

Architektur 200 Ferienhäuser und<br />

ein Hafen mit rund 113 Bootsliegeplätzen.<br />

Das Grundstück liegt direkt am Oder-Havel-Kanal<br />

zwischen weitläufigen Wiesen.<br />

Seefest. Und dann müssen Häuser,die dem<br />

rauen Seeklima mit Salz und Wind dauerhaft<br />

trotzen sollen, natürlich aus robusten<br />

Materialen gefertigt sein. „Und Türen und<br />

Fenster gehen nach außen auf, damit der<br />

Wind sie zu- statt aufdrückt“, sagt Arnholm.<br />

Rau ist auch das Stichwort für das<br />

Thema Auslastung: „Im Sommer, in den<br />

Schulferien und über Feiertage sind die<br />

meisten Ferienimmobilien mit guter Wasserlage<br />

ausgebucht“, berichtet Arnholm.<br />

Im Spätherbst und Spätwinter hingegen<br />

steht durchaus einiges leer. „Neue Projekte<br />

planen wir jetzt auch mit Blick auf eine<br />

ganzjährige Vermietung – zum Beispiel<br />

durch Möglichkeiten für Indoor-Sport und<br />

durch die Anbindung an vorhandene Infrastrukturen<br />

für Aktivitäten auch im Winter.“<br />

Auf dem Wasser. Wohnen und Wasser –das<br />

lässt sich noch einen Schritt weiter treiben:<br />

Hausboote. Auf dem Wasser leben, ein Ferienabenteuer<br />

der besonderen Art. Aber auch<br />

eine Möglichkeit, in der Stadt Wohnraum zu<br />

schaffen, wie Jörg Parthen, Geschäftsführer<br />

des „Hausbootportals“ sagt: „In Amsterdam,<br />

das weniger Wasserfläche als Berlin hat, gibt<br />

es 2.500 Hausboote, in Berlin rund 60.“<br />

VomFerienabenteuer bis zur<br />

echten Alternative fürs Wohnen<br />

in der Stadt: Hausboote.<br />

Hausboot oder schwimmendes Haus? Unter<br />

den Begriff fällt alles vom tourentauglichen<br />

Wohn-Boot im Campingwagen-Format bis<br />

zum „Floating Home“, das fest vertäut das<br />

gleiche bietet wie jedes Einfamilienhaus an<br />

Land (außer einem Garten). Letzteres verbreitet<br />

sich nur zögerlich, auch wegen rechtlicher<br />

Unsicherheiten. Im „Ostsee Resort Olpenitz“<br />

baut Helma Ferienimmobilien gerade die<br />

letzten 60 schwimmenden Häuser –und hat<br />

es erstmals in Deutschland geschafft, sie so zu<br />

errichten, dass sie als Immobilien im Grundbuch<br />

eingetragen werden und damit normal<br />

finanzierbar sind. Ein schwimmendes Eigenheim<br />

ist auf einen Ponton aufgebaut und hat<br />

einen festen Liegeplatz sowie eine herkömmliche<br />

Ver- und Entsorgung, aber keinen eigenen<br />

Antrieb.<br />

Frauke Wolf


Nr.36, Ausgabe <strong>08.</strong>/09. September 2018<br />

/ 9<br />

Bild: HELMA Ferienimmobilien GmbH<br />

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OstseeResort<br />

Olpenitz<br />

Mehr Meer geht nicht!<br />

Erfüllen Sie sich jetzt Ihren Traum von der<br />

eigenen Ferienimmobilie und genießen dabei<br />

Urlaub und Rendite unter einem Dach.<br />

Das OstseeResort Olpenitz entsteht in einer der<br />

schönsten Urlaubsregionen Deutschlands: in Schleswig-Holstein<br />

direkt zwischen Schleimündung und<br />

Ostsee. Auf dem mehr als 150 Hektar großen Areal<br />

des ehemaligen Marinestützpunktes Olpenitz entsteht<br />

ein einzigartiges Ferienresort der Extraklasse<br />

Extraklasse mit rund 1.100 Wohneinheiten und etwa<br />

5.000 Betten, einem Yachthafen und zwei Marinas.<br />

Die Ferienanlage Olpenitz ist eingebettet in eine<br />

unvergleichliche Natur und ausgestattet mit allem,<br />

was den Aufenthalt das ganze Jahr über angenehm<br />

und abwechslungsreich macht. Die Entwicklung<br />

der Infrastruktur schreitet schnell voran. Die Marina<br />

wächst und der Einkaufsmarkt Edeka wird mit<br />

einem Backshop und Bistro im gehobenen Segment<br />

das Resort bereichern. Im Laufedieses Jahres werden<br />

sich die Struktur bzw. Konzepte von maritimen Läden,<br />

Boutiquen sowie das Gastronomieangebot weiter<br />

festigen. Die nächstgelegene Stadt ist Kappeln,<br />

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Schleswig-Holsteins direkt<br />

zwischen Schleimündung und<br />

Ostsee. Auf dem mehr als 150 Hektar<br />

großen Areal des ehemaligen Marinestützpunktes<br />

Olpenitz entsteht<br />

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Immobilienwelten Nr. 36, Ausgabe 8./9. September 2018 / 10<br />

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RECHT<br />

EXPERTEN ANTWORTEN<br />

Unterschiede bei den Betriebskosten sind auch bei gleich großen<br />

Wohnungen möglich. Im Zweifel gilt es aber, näher zu prüfen.<br />

Bild:Gettyimages/AndreyPopov<br />

§<br />

Wir sind Eigentümer in einer<br />

Wohnanlage mit vier Wohnungen.<br />

Sie haben alle 50 Quadratmeter<br />

und werden von einer Person bewohnt.<br />

Auffällig sind gravierend unterschiedliche<br />

Heizungsverbräuche im<br />

Jahr 2017: Während in Wohnung A<br />

4.400 Kilowattstunden gemessen wurden,<br />

war der Verbrauch in der Wohnung<br />

Bnur 381. Wer ist in der Beweispflicht<br />

gegenüber dem Mieter?<br />

Der Vermieter trägt die Darlegungs- und<br />

Beweislast für die richtige Erfassung, Zusammenstellung<br />

und Verteilung der Betriebskosten,<br />

wenn er eine Nachzahlung<br />

einklagt. Klagt allerdings der Mieter ein<br />

ihm vermeintlich zustehendes höheres<br />

Guthaben ein, liegt die Beweislast für die<br />

Fehlerhaftigkeit bei ihm. Auffällig hohe<br />

Unterschiede oder erhebliche Abweichungen<br />

vom Durchschnitt können Indiz<br />

für die Fehlerhaftigkeit sein. Allerdings<br />

können Faktoren wie berufsbedingte<br />

Abwesenheit, Lagenachteile, das Heizverhalten<br />

der Nachbarn durchaus ganz<br />

erhebliche Kostenunterschiede verursachen,<br />

die dem technischen Laien zuerst<br />

nicht plausibel erscheinen, sich aber<br />

letztlich nach sachverständiger Prüfung<br />

als richtig erweisen. Ein Sonderproblem<br />

kann sich im Einzelfall aus unerfasster<br />

Rohrwärme ergeben. Lassen Sie die Abrechnung<br />

gegebenenfalls näher prüfen.<br />

§<br />

Wir sind eine Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

mit acht<br />

Eigentümern. Ein Eigentümer ist<br />

Hartz-IV-Empfänger. Das Wohngeld<br />

wurde bis Ende 2017 vom Vater des<br />

Eigentümers bezahlt. Der ist im Mai<br />

dieses Jahres verstorben. Für 2018<br />

ist bis jetzt noch kein Wohngeld bei<br />

der Verwaltung eingegangen. Wie<br />

kommt die Gemeinschaft an das<br />

Wohngeld? Wer ist zuständig für das<br />

Eintreiben des Rückstandes und künftiger<br />

Zahlungen?<br />

Der Verwalter kann im Namen der Gemeinschaft<br />

gegebenenfalls Klage auf<br />

Zahlung der rückständigen Wohngelder<br />

bei Gericht erheben. Erforderlich ist, dass<br />

er hierfür die Ermächtigung durch die<br />

Gemeinschaft erhalten hat, sei es durch<br />

Eigentümerbeschluss in der Versammlung<br />

oder im Verwaltervertrag oder aber<br />

in der Teilungserklärung beziehungsweise<br />

Gemeinschaftsordnung.<br />

Karsten Kranich ist Fachanwalt für<br />

Miet- und Wohnungseigentumsrecht.<br />

www.kanzlei-kranich.de<br />

Haben Sie Fragen zum Mietrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.com<br />

Wirdpräsentiert von:<br />

Filiale Ostkreuz<br />

Pfarrstraße 124<br />

Filiale Altstadt Spandau<br />

Breite Straße 1<br />

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(UG im Forum Köpenick)<br />

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Immobilienwelten Nr. 36, Ausgabe 8./9. September 2018 / 11<br />

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ABKÜRZUNGEN<br />

IMMOBILIENMARKT<br />

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Baugst. ..Baugrundstück<br />

Bd. ...........Bad/Bäder<br />

BEZ ..........Bezirk<br />

BK ............ Betriebskosten<br />

Bj..............Baujahr<br />

Blk. ......... Balkon<br />

bw ........... Brutto-Warmmiete<br />

DG ........... Dachgeschoss<br />

DHH ........ Doppelhaushälfte<br />

EBK.......... Einbauküche<br />

EFH.......... Einfamilienhaus<br />

ETW.........Eigentumswohnung<br />

F................Fahrstuhl<br />

GA............ Genossenschaftsanteile<br />

GFZ..........Geschossflächenzahl<br />

GEH ......... Gasetagenheizung<br />

GRZ ......... Grundflächenzahl<br />

Gst........... Grundstück<br />

Hb............ Heutbesichtigung<br />

Hk............ Heizkosten<br />

k ............... Kaltmiete<br />

Kfz........... Autostellplatz<br />

Kt. ............ Kaution<br />

MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />

MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />

NB ............ Neubau<br />

nk .............Netto-Kaltmiete<br />

NK............ Nebenkosten<br />

OG ........... Obergeschoss<br />

Pk. ........... Parkettboden<br />

RH............ Reihenhaus<br />

ren. .........renoviert<br />

REG..........Region<br />

TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />

VB ............ Verhandlungsbasis<br />

VS ............ Verhandlungssache<br />

w .............. Warmmiete<br />

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Artdes Energieausweises<br />

V ............... Verbrauchsausweis<br />

B ............... Bedarfsausweis<br />

kWh ........ Kilowattstunde<br />

Energieträger<br />

Ko ............ Koks,Braunkohle,Steinkohle<br />

Öl ............ Heizöl<br />

Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />

FW ........... Fernwärmeaus Heizwerk<br />

oder KWK<br />

Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />

Holzhackschnitzel<br />

E .............. Elektrische Energie<br />

(auch Wärmpumpe), Strommix<br />

Baujahr des Wohngebäudes<br />

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Energieeffizienzklasse des<br />

Wohngebäudes<br />

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Immobilienwelten Nr. 36, Ausgabe 8./9. September 2018 / 12<br />

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Ein universell nutzbares Bürogebäude mit offenen<br />

Räumen und viel Licht trotz der eingeengten Lage–das<br />

vonPeter DelusegeplanteBürogebäude erschien<br />

dem <strong>Berliner</strong> Verlag optimal als neue Heimat.<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

PETER DELUSE<br />

DasFeratti-Gebäude steht in Kreuzberg, fast in Mitte.Ein paar Meter weiter verlieffrüher die Mauer.Bis 2015 warander Alten Jakobstraße 105eine<br />

Baulücke. Seit Anfang 2017 istdas Haus die Heimat des<strong>Berliner</strong> Verlags. Hier wirddie <strong>Zeitung</strong> gemacht, die Sie gerade lesen.<br />

Herr Deluse, wie sind Sie an die<br />

architektonische Konzeption des<br />

Feratti-Gebäudes herangegangen?<br />

Peter Deluse: Wir standen vor zwei Herausforderungen:<br />

Erstens wussten wir 2014 noch<br />

nicht, wer in das Gebäude einziehen würde.<br />

Es gab keinen Mieter. Die Vorgabe war, ein<br />

universell nutzbares Bürogebäude zu gestalten.<br />

Und zweitens: Auf dem damaligen Restgrundstück<br />

mussten wir das Haus zwischen<br />

zwei Brandwände planen. Das bedeutete, Tageslicht<br />

würde es nur von einer Seite geben.<br />

Wardas schwierig: zu planen, ohne dass<br />

Sie den Nutzer des Hauses kannten?<br />

Schon, weil wir beispielsweise nicht wussten,<br />

wie groß die Büros werden sollten. Wir<br />

dachten erst an eine Nutzung als Callcenter<br />

und planten daher in ein paar Etagen Großraumbüros.<br />

Als sich dann ein halbes Jahr<br />

vor Baufertigstellung der <strong>Berliner</strong> Verlag<br />

meldete, haben wir uns sehr gefreut: Journalisten<br />

sind kommunikativ, sie brauchen<br />

offene Räume. Und selbst wenn einmal ein<br />

Raum nicht zu den Wünschen passt: Trennwände<br />

lassen sich ganz leicht einbauen und<br />

wieder entfernen.<br />

ArchitektPeter Delusewürde gern Regenrückhalte-<br />

Becken unter die Erde verlegen und auf den frei<br />

werdenden Flächen neue Wohnungen bauen.<br />

Wie haben Sie das<br />

Beleuchtungs-Problem gelöst?<br />

Durch große Fensterglasscheiben. Sie sind<br />

drei Meter hoch, damit besonders viel Licht<br />

hereinkommt. Und im Inneren gibt es den<br />

Innenhof, der sich über alle Etagen zieht.<br />

Das Glasdach ist die zweite wichtige Lichtquelle.<br />

Sogar die Aufzüge sind komplett aus<br />

Glas, damit nichts verschattet wird.<br />

Eine Besonderheit des Hauses sind die Besprechungsräume:<br />

Sie haben Namen: „Nofretete“,<br />

„Ecke Schönhauser“ und „Eisbären“ –alle mit<br />

Berlin-Bezug. Wardas auch Ihre Idee?<br />

Im Prinzip schon. Wir hatten dies Konzept<br />

für das neue Google-Büro in Berlin entwickelt.<br />

Sinn der Sache ist, dass es viel schöner<br />

klingt zu sagen „Das Meeting ist Ecke<br />

Schönhauser“, als wenn es heißt „Wir gehen<br />

in Raum 3.54.“ Die einzelnen Namen<br />

haben aber die Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong><br />

Verlags ausgewählt.<br />

Wassind Ihre architektonischem Lieblingsorte?<br />

Jeder Stadtteil hat seine Highlights, es gibt<br />

keinen zentralen Ort in Berlin, den man als<br />

Architektur-Fan ansteuern sollte. Aber für<br />

mich als Architekt ist wichtig: Arbeitet der<br />

Bezirk mit mir zusammen? Leider ist das<br />

oftmals nicht der Fall. Umso begeisterter bin<br />

ich von Neukölln: Die Verwaltung ist offen,<br />

hilfsbereit und kooperativ, und der Bezirk ist<br />

quirlig und sehr inspirierend.<br />

Waskönnte Berlin städtebaulich besser machen?<br />

Trotz aller Lippenbekenntnisse der Bezirke:<br />

Viele arbeiten nach dem Motto „Wohnungsbau<br />

ja, aber bitte nicht vor meiner Tür.“<br />

Dabei könnte man noch erheblich nachverdichten.<br />

Es gibt beispielsweise noch eine<br />

Menge großer offener Regenrückhaltebecken.<br />

Vier davon haben wir per Zufall entdeckt.<br />

Diese Becken nutzen niemandem. Darin steht<br />

nur drei Meter tief das stinkende Wasser.<br />

Man könnte sie problemlos unterirdisch anlegen<br />

und die Grundstücke überbauen. Die<br />

<strong>Berliner</strong> Wasserbetriebe haben sogar eine<br />

Liste dieser Becken –nur rücken sie sie leider<br />

seit über drei Jahren nicht heraus. Das<br />

ist frustrierend.<br />

Wie wohnen Sie denn privat?<br />

Ganz spießig. Dort, wo keine Rollkoffer<br />

rollen: in Wilmersdorf. Ursprünglich bin<br />

ich aus Zehlendorf. Unser Büro am Moritzplatz<br />

ist ganz toll, aber zum Wohnen habe<br />

ich gerne meine Ruhe.<br />

Das Interview führte Ingird Bäumer

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