SUGGESTIONEN Ausgabe 2018

46 Interview mit Dr. Stan Lifschitz
Interview mit Dr. Stan Lifschitz
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Interview
mit Dr. Stan Lifschitz
„
Was hat Sie dazu motiviert,
Hynose
in Ihrer Therapie einzusetzen?
„
M
eine Arbeit mit Hypnose begann
mit der Realisation einer
Kindheitsfantasie.
Daraus wurde der Zauberteppich,
der mir verschiedene Wege bewusst
zu sein zugänglich machte.
Hypnose wurde mein Portal,
mit dem ich meine eigenen alternativen
Heilungspraktiken über
kulturelle, ökonomische und geographische
Grenzen hinweg erforschen
konnte.
Wie gut ist die Anwendung von
Hypnose in Südafrika akzeptiert?
Genau wie in Deutschland ist die
Anwendung durch professionelle
Mediziner gut institutionalisiert.
Die Ausübung ist überwacht und
exklusiv. Wenn wir aber unseren
Fokus und unser Verständnis von
Hypnose erweitern und Rituale
und Heilungszeremonien mit einschließen,
könnten wir behaupten,
dass Hypnose in S ü d a f r i k a
sehr breit eingesetzt wird und vielen
Menschen bekannt ist.
Die ZCC Kirche, die sich der Heilung
verschrieben hat, hat im südlichen
Afrika über 5 Millionen Mitglieder
und unsere eingeborenen
Heiler sind sehr versiert in Heilungstechniken.
Allerdings würden
die Vielen, die während solcher
Heilungen Tranceerlebnisse
haben, dies niemals als „Hypnose“
bezeichnen.
Gab es etwas, was Sie in den
letzten Jahren in Ihrem Beruf
besonders beeindruckt hat?
Nachdem ich als Mitglied unserer
Profession immer älter werde,
habe ich in den letzten Jahren
meine Arbeitsweise immer mehr
verändert.
Ich bin speziell an der Erstellung
eines eigenen Vokabulars oder
Lexikons interessiert, das ausdrückt
und zeigt, was ich tue. In
diesem Prozess hat sich meine
Perspektive vom Kopf zu den
Händen verschoben und damit
ging einher, dass ich die expressiven
Künste als Arten und Orte der
Heilung schätzen lernte.
Es ist erstaunlich, wie bei diesen
Übungen Trance entsteht und zu
einem Gefäß der Imagination wird,
einem Zauberkessel der Heilung
oder einem geheiligten Ort.
Wie sollte sich ein guter
Therapeut verhalten?
Nun, jede Antwort auf diese Frage
sollte für mich einen ethischen
Aspekt beinhalten. Ich versuche,
ein „guter“ Therapeut zu sein, indem
ich mich an eine selbstaufgestellte
ethische Regel halte, die
besagt:
Die Heilung sollte auch für den
Heiler sein. Die Balance zwischen
den Menschen mit denen ich arbeite
und mir selbst zu finden, ist
eine immerwährende Herausforderung.
Ich schwanke zwischen
gut und böse - außer Balance.
Für mich stellt der „gute“ Therapeut
sich selbst und denen, mit
denen er arbeitet, diese Frage in
seinem Berufsleben oft.
Was erwarten Sie sich
von Ihrem Workshop?
Dass die Teilnehmer mit mir zusammen
einen sicheren Ort erschaffen
können, an dem jeder
einen Platz findet, um sich tief mit
der Gruppe verbunden zu fühlen,
die sich bilden wird.