SUGGESTIONEN Ausgabe 2018
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HYPNOSE UND TROST<br />
• Trost finden mit Hypnose<br />
• Trost spenden am Lebensende<br />
• Trost in der Zahnarztpraxis<br />
• Trost und Heilung für Kinder im Schlaf<br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>2018</strong><br />
....................<br />
€ 8,50, CHF 10 .–<br />
HYPNOTHERAPIE: Einsatz bei Süchten<br />
Schwerpunkt: Porno-/ Sexsucht<br />
Wie Hypnose bei der Behandlung dieser<br />
noch kaum behandelten Süchte<br />
helfen kann<br />
QUANTUM-MIND-HYPOTHESE<br />
Wie das Bewusstsein aus dem<br />
„versteckten Beobachter“<br />
der Hypnotherapie entsteht
2 Impressum<br />
Editorial<br />
3<br />
DGH-Kongress 2019<br />
14.-17.11.2019<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT<br />
FÜR HYPNOSE UND HYPNOTHERAPIE E.V.<br />
................................................<br />
Impressum<br />
................................................<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für<br />
Hypnose und Hypnotherapie e.V. (DGH)<br />
Daruper Straße 14, 48653 Coesfeld<br />
Tel: 02541 - 880760, Fax: 02541 - 70008<br />
E-Mail: DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de<br />
www.hypnose-dgh.de<br />
VORSTAND DER DGH<br />
PRÄSIDENT<br />
Dipl. Psych. Dr. rer. nat. Klaus Hönig<br />
Klinik für Psychosomatische Medizin<br />
und Psychotherapie<br />
Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm<br />
Tel.: 0731 - 500-61881<br />
E-Mail: Klaus.Hoenig@uni-ulm.de<br />
......................................................................................<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Freunde und Mitglieder der DGH!<br />
......................................................................................<br />
HYPNOSE<br />
Schmerz,<br />
lass nach!<br />
REDAKTIONSTEAM DER <strong>SUGGESTIONEN</strong>:<br />
Dr. med. Nikola Aufmkolk, Ahaus,<br />
info@pt-ahaus.de;<br />
Dipl.-Psych. Silvia Fisch, Coesfeld,<br />
fisch@psychotherapie-praxis-coesfeld.de;<br />
Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser Rekkas,<br />
München, agnes.kaiser.rekkas@gmail.com;<br />
Zahnarzt Sebastian Knop, Dortmund,<br />
sebastian.knop@cityweb.de;<br />
Dipl.-Psych. Ute Kreuzahler, Bergisch-Gladbach,<br />
u.kreuzahler@t-online.de;<br />
BAD LIPPSPRINGE<br />
14.11. – 17.11.2019<br />
Vorträge und Seminare zur Anwendung von<br />
Hypnose und Hypnotherapie in Medizin,<br />
Psychotherapie und Zahnmedizin.<br />
Information und Anmeldung: Geschäftsstelle der DGH,<br />
Daruper Str. 14 | 48653 Coesfeld<br />
Tel. 0 25 41 - 88 07 60 | Fax 0 25 41 - 7 00 08<br />
DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de | www.hypnose-dgh.de<br />
Dipl.-Psych. Andreas Kruse, Tamm,<br />
andreas_kruse@freenet.de;<br />
Dipl.-Psych. Dr. phil. Sigrun Kurz, Bremen,<br />
kurz.bremen@nord-com.net;<br />
Dr. med. Anne Schag, Stuttgart,<br />
anne.schag@mailbox.org;<br />
Dipl.-Psych. Irina Schlicht, Berlin,<br />
irinaschlicht@hypnoseundtherapie.de<br />
VIZEPRÄSIDENTIN + GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />
Dipl. Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />
Daruper Straße 14, 48653 Coesfeld<br />
Tel.: 02541- 880760<br />
E-Mail: DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de<br />
VIZEPRÄSIDENTIN<br />
Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser<br />
Rekkas<br />
Chorherrstr. 4, 81667 München<br />
Tel.: 089 - 4484025<br />
E-Mail: agnes.kaiser.rekkas@gmail.com<br />
www.kaiser-rekkas.de<br />
SCHRIFTFÜHRERIN<br />
Dr. med. Nikola Aufmkolk<br />
Fachärztin für Neurologie,<br />
Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Wüllener Straße 97, 48683 Ahaus<br />
Tel.: 02561 - 4296444<br />
E-Mail: info@pt-ahaus.de<br />
www.pt-ahaus.de<br />
SCHATZMEISTER<br />
Dr. med. Christoph Müller<br />
Lange Str. 37a, 31592 Stolzenau<br />
Tel.: 05761 - 7345<br />
E-Mail: dr.christoph.mueller@t-online.de<br />
CHEFREDAKTION<br />
Dipl.-Psych. Anke Precht<br />
Steinstr. 28, 77652 Offenburg<br />
Tel.: 0781-1753<br />
E-Mail: anke@ankeprecht.de<br />
Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />
Kulmbacher Straße 53, 95213 Münchberg<br />
E-Mail: peduenn@aol.com<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Freunde und Mitglieder der DGH!<br />
Endlich ist die neue <strong>Ausgabe</strong> der Suggestionen da! Wir freuen uns sehr, Ihnen<br />
wieder eine große Vielfalt an Beiträgen präsentieren zu können. Viele KollegInnen<br />
haben engagiert daran mitgearbeitet.<br />
Dr. Nikola Aufmkolk, die die Suggestionen in den letzten Jahren gemeinsam<br />
mit Dr. med. dent. Peter Dünninger in das aktuelle Format gebracht hat, widmet<br />
sich nun neuen Aufgaben im Vorstand der DGH und hat mir ihren Teil der<br />
Redaktionsarbeit übergeben. Ihr und dem ganzen Vorstand der DGH danke<br />
ich von Herzen für das Vertrauen und die grandiose Vorbereitung – sie hinterlässt<br />
wirklich große Fußstapfen!<br />
Unser diesjähriges Schwerpunktthema „Trost“ haben wir intensiv diskutiert.<br />
Hypnose wirkt ressourcenstärkend und soll die Selbstwirksamkeit unserer Patienten<br />
fördern. Ist Trost da nicht zu passiv, werden unsere Patienten nicht zu<br />
rezeptiv dargestellt?<br />
Nun – wir wagen es. Denn erstens wissen wir: Wer in Hypnose Trost erfährt,<br />
tröstet sich zuerst einmal selbst. Und erlangt damit die Kraft, aus einer Krise<br />
auszusteigen, einen Schmerz zu überwinden, sich auf eine langwierige Zahnarztbehandlung<br />
einzulassen oder friedlich und versöhnt zu sterben. Zweitens<br />
erleben wir in Hypnose immer wieder den Zauber einer tiefen zwischenmenschlichen<br />
Berührung zwischen Patienten und ihren Therapeuten. Auch<br />
diese wirkt heilsam, weit über die methodischen Fertigkeiten hinaus. Sie ist<br />
tröstlich, stiftet Geborgenheit und Sicherheit in einer Beziehung – und stärkt<br />
gleichzeitig die Autonomie und Selbstwirksamkeit des Patienten, der sich befähigt,<br />
über bisherige Schwierigkeiten hinaus zu wachsen.<br />
Neben den Artikeln und spannenden Fallstudien lesen Sie mehrere Interviews<br />
von Referenten, die Sie auf unserer Jahrestagung „live“ in einem Workshop<br />
erleben können: Mit Dr. Stan Lifschitz, Dr. Consuelo Casula und Dr. Reza<br />
Schirmohammadi werden wir wieder ganz besondere Hypnose-Expertise in<br />
Bad Lippspringe versammeln. Wir freuen uns, wenn wir Sie dort sehen!<br />
Nun aber laden wir Sie dazu ein, sich in die Lektüre zu vertiefen und sie zu<br />
genießen.<br />
Die „Suggestionen“ sind das offizielle Organ der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V. (DGH). Manuskripte senden Sie bitte entsprechend dem Autorenleitfaden<br />
an die o.g. Adressen der Chefredakteure. Eine Veröffentlichung können wir nicht garantieren. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der Herausgeber wieder, noch sind sie offizielle Verlautbarungen der DGH. Das Copyright verbleibt bei den Autoren.<br />
Dipl.-Psych. Anke Precht und Dr.med.dent. Peter Dünninger
4 Inhalt<br />
Inhalt<br />
5<br />
................................................<br />
Inhalt<br />
................................................<br />
18-20<br />
Mit Gedanken zaubern<br />
Annalisa Neumeyer<br />
48-51<br />
Quantum-Mind-Hypothese:<br />
wie das Bewusstsein aus<br />
dem „versteckten Beobachter“<br />
der Hypnotherapie entsteht –Teil 2.<br />
Gary Bruno Schmid, Ph.D.<br />
31-34<br />
Hypnotherapie: Einsatz bei Süchten<br />
Schwerpunkt: Porno-/ Sexsucht<br />
Dr. med. Heike Melzer / Klaus Ulbrich<br />
2<br />
Impressum<br />
3 Editorial<br />
4-5 Inhalt<br />
6-17 Hypnose & Trost<br />
21-24<br />
Dipl.-Psych. Dr. phil. Sigrun Kurz<br />
Dr. med. Anne Schag<br />
Zahnarzt Sebastian Knop<br />
Dipl.-Psych. Anke Precht<br />
Hypnose – der<br />
Schlüssel zur<br />
gelingenden<br />
Stressbewältigung<br />
Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />
25-26 Interview<br />
mit Dr. Consuelo<br />
Casula<br />
Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />
35-36 Interview<br />
mit Dr. med. Reza<br />
Schirmohammadi<br />
41-42<br />
44-45<br />
Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />
Schneller ans Ziel<br />
DGH-Workshop<br />
– „Blitzhypnose“<br />
Zahnarzt Sebastian Knop<br />
43 Einladung<br />
Projekttage 2019<br />
Induktion in<br />
tiefer Trance durch<br />
differenzielle<br />
Kinästhetik und<br />
Synästhesie<br />
Dr. Michael Weh<br />
46-47 Interview<br />
mit Dr. Stan<br />
Lifschitz<br />
52-54<br />
1 - 4<br />
Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />
Literaturübersicht<br />
Wissenschaft<br />
Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />
55 Nachruf<br />
Dieter Gerd Hoff<br />
Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />
Regionale<br />
Weiterbildung<br />
der DGH<br />
}<br />
zum Heraustrennen<br />
27-30<br />
Hypnose bei Stottern–<br />
eine Fallstudie<br />
Dr. med. univ. Wien Reza Schirmohammadi<br />
56-57<br />
58<br />
59-61<br />
61<br />
Neue Mitglieder<br />
der DGH<br />
Neue Zertifikatsinhaber<br />
Rezensionen &<br />
Neuerscheinungen<br />
Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />
Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser Rekkas<br />
Forum: Medienpäsenz<br />
der DGH<br />
Dr. med. Nikola Aufmkolk<br />
27-30<br />
62<br />
63<br />
64-69<br />
70-73<br />
74<br />
Kongress-Bonbon<br />
Einladung zur<br />
Mitgliederversammlung<br />
Protokoll der<br />
Mitgliederversammlung<br />
Geburtstagsgrüße<br />
für Dipl. Psych. Dr.<br />
Helga Hüsken-Janßen<br />
Prof. Dr. Walter Bongartz<br />
Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />
Jeffrey K. Zeig, Ph.D.<br />
Diane und Michael Yapko<br />
Vorschau Kongresstermine
6 Hypnose & Trost Hypnose & Trost 7<br />
Trost finden<br />
mit Hypnose<br />
Autorin: Dipl.-Psych. Dr. phil. Sigrun Kurz<br />
Hypnose kann wie kaum ein anderes Verfahren Menschen, die leiden, Trost spenden.<br />
Wenn in Phasen der Verzweiflung Licht am Horizont auftaucht, werden weitere therapeutische<br />
Schritte möglich. Vier Hypnosetransskripte zeigen, wie Trost in Hypnose einfließen<br />
und tief wirksam werden kann.<br />
D<br />
er Wunsch nach Trost ist<br />
wohl ein Grundbedürfnis des<br />
Menschen.<br />
Wir alle geraten im Laufe unseres<br />
Lebens immer wieder in<br />
Situationen, in denen wir getröstet<br />
werden möchten. Dazu gehören<br />
kleinere oder größere Enttäuschungen,<br />
Schicksalsschläge,<br />
körperlicher Schmerz und natürlich<br />
schwerwiegende Verluste.<br />
Umso erstaunlicher ist es, dass<br />
kaum fachliche Literatur zum Thema<br />
„Trost“ existiert. Denn Trost<br />
ist vermutlich einer der wichtigsten<br />
Wirk- und Heilfaktoren in der<br />
psychotherapeutischen Arbeit.<br />
So bemerkt Petzold in einem der<br />
wenigen auffindbaren Artikel:<br />
„Trost ist eine erlebte emotionale<br />
Qualität, die Linderung von verlust-<br />
oder traumabedingtem seelischem<br />
Schmerz/Leid bewirkt,<br />
eine Beruhigung von psychophysiologischem<br />
Aufgewühlt- und<br />
Erschüttert-Sein und ein Ordnen<br />
und Reorientieren im gedanklichen<br />
und emotionalen Chaos unterstützt<br />
…“ (Petzold 2010, S.4).<br />
Trost ist vor allem Zuwendung.<br />
Sie drückt sich aus in Worten und<br />
oft auch in Berührungen. Es geht<br />
darum zu begreifen, dass das<br />
Schwere vorübergehen kann, um<br />
Beruhigung zu finden und neue<br />
Hoffnung und Zuversicht zu entwickeln.<br />
Die hypnotherapeutische<br />
Begleitung unterstützt genau diesen<br />
Prozess. Das Eintauchen in<br />
Entspannung und Trance bewirkt<br />
generell einen Abbau von Stressreaktionen.<br />
Mittels geeigneter<br />
Suggestionen können tröstende<br />
Botschaften vermittelt werden.<br />
Die wichtigsten dieser Botschaften<br />
heißen: Verletzungen können<br />
heilen. Es gibt eine Zukunft. Du<br />
bist nicht allein.<br />
Zu allererst ist es jedoch notwendig<br />
und oft auch erleichternd,<br />
Trauer und Verletzung anzuerkennen.<br />
Sie haben eine Bedeutung<br />
für den psychischen Verarbeitungsprozess.<br />
Auch dieser Gedanke<br />
ist oft schon tröstlich. Tränen<br />
sind die Grundlage für Neues.<br />
Sie sind wertvoll und können sich<br />
verändern.<br />
Auf dieser Grundlage entstand die<br />
folgende Hypnose-Anleitung:<br />
„Trostpflaster“<br />
Sich einkuscheln … warm und<br />
behaglich … es sich bequem machen<br />
… sich entspannen … so gut<br />
es geht … und die Augen schließen<br />
… und sich einstellen auf eine<br />
tröstliche Trance … und dafür den<br />
Atem fließen lassen … einatmen<br />
… und ausatmen … einatmen …<br />
und ausatmen … und dabei spüren<br />
… wie der Atem in den Körper<br />
hineinströmt … und wieder hinaus<br />
… und hinein … und wieder hinaus<br />
… wie eine kleine Welle … am<br />
Meer … ruhig und gleichmäßig …<br />
genau im richtigen Tempo … genau<br />
im richtigen Rhythmus … einatmen<br />
… und ausatmen … und<br />
wieder einatmen … und wieder<br />
ausatmen … und mit jedem Atemzug<br />
vertieft sich die Entspannung<br />
… einatmen … und ausatmen …<br />
und ein … und aus … und wieder<br />
ein … und wieder aus … immer so<br />
weiter … ganz im eigenen Tempo<br />
… im eigenen Rhythmus … einatmen<br />
… und ausatmen … und ein<br />
… und aus … und ein … und aus<br />
… und ein … und aus … und jedes<br />
Ausatmen bringt ein bisschen<br />
Erleichterung … mit jedem Ausatmen<br />
… immer ein bisschen mehr<br />
… mehr und mehr … Erleichterung<br />
… und einatmen … und wieder<br />
ausatmen … und ein … und<br />
aus …<br />
Und mit der Erleichterung und dem<br />
Ruhiger-Werden beginnt auch …<br />
anfangs vielleicht noch unbemerkt<br />
… das Ein-kleines-bisschen-wohler-fühlen…<br />
während die letzten<br />
Tränen noch laufen … und mit jeder<br />
Träne wird etwas fortgespült<br />
von Kummer und Leid … etwas<br />
fortgespült von Verletzung und<br />
Kränkung … um Platz zu machen<br />
für Neues … für Besseres … für<br />
Schönes …<br />
Und wenn all die Tränen geweint<br />
sind … dann verändern sich die<br />
kleinen Tropfen … werden zu kleinen<br />
Diamanten … und wenn aus<br />
Tränen kleine Diamanten werden<br />
… in denen sich die Sonnenstrahlen<br />
glitzernd spiegeln … dann wirken<br />
Tränen wie Tautropfen … die<br />
alles neu … und frisch machen …<br />
und Neues zum Blühen bringen …<br />
denn was können ein paar Tautropfen<br />
in der Wüste alles ausmachen<br />
… dort wo es trocken und<br />
verdorrt ist … da bringen ein paar<br />
Tautropfen eine deutliche Erfrischung<br />
… und neues Leben … so<br />
dass die alten unscheinbaren Samenkapseln<br />
plötzlich aufspringen<br />
… und zartes feines Grün beginnt<br />
zu keimen … Pflanzen beginnen<br />
zu wachsen … Pflanzen der Hoffnung<br />
… werden groß und größer<br />
… und aus ihren Fasern ergeben<br />
sich zarte Fäden … Fäden, die<br />
sich wie von Zauberhand zusammenfügen<br />
… und verweben … und<br />
wunderschöne kleine Trostpflaster<br />
hervorbringen … bunte kleine<br />
Trostpflaster … die sich sanft auf<br />
all die Verletzungen legen … farbige<br />
kleine Trostpflaster … um zu<br />
schützen … wo Schutz gebraucht<br />
wird … und um alles heilen zu lassen<br />
… bunte kleine Trostpflaster<br />
… die heilen helfen …<br />
Und selbst dann, wenn es noch<br />
ein paar Tränen mehr sind … so<br />
sind es auch ein paar Tautropfen<br />
mehr … die richtige kleine Pfützen<br />
bilden … so dass noch mehr von<br />
den Samenkörnern keimen können<br />
… und noch mehr Pflanzen<br />
zu wachsen beginnen … so dass<br />
noch mehr Fasern hervorgebracht<br />
werden … und noch mehr feine<br />
Fäden entstehen … die sich verweben<br />
und zusammenfügen … so<br />
dass noch mehr von den kleinen<br />
bunten Trostpflastern entstehen<br />
… farbenfrohe kleine Tupfer … die<br />
sich überall dorthin legen … wo<br />
sie besonders gebraucht werden<br />
… zur Aufmunterung … zur Ermutigung<br />
… zur Erleichterung … zur<br />
Stärkung …<br />
Und wenn die grauen Wolken<br />
abziehen und schon ein paar<br />
himmelblaue Fleckchen frei machen…<br />
und manchmal geht das<br />
schneller, als man denkt … fallen<br />
die ersten Sonnenstrahlen hindurch<br />
und lassen die Pfützen funkeln<br />
… dann ist der Moment gekommen<br />
… wo die Trostpflaster<br />
allmählich verblassen … immer<br />
heller werden … heller und heller<br />
… bis sie an ihrer Stelle nur noch<br />
fröhliche kleine Sommersprossen<br />
hinterlassen … so dass man beginnen<br />
kann … das andere zu sehen<br />
… das Positive … das Schöne<br />
… was ja auch da ist … und auch<br />
schon da gewesen war … nur gerade<br />
verloren … und jetzt wieder<br />
gefunden … das wert zu schätzen<br />
… was da ist … was vorhanden<br />
ist … denn natürlich gibt es<br />
auch immer etwas Gutes … und<br />
das genießen … und auskosten<br />
… nach der Fülle schauen … und<br />
den Mangel zurücklassen … dann<br />
können aus dem Leid jetzt Glück<br />
und Freude wachsen … dann<br />
werden aus den vergossenen Tränen<br />
kleine glitzernde Perlen …<br />
wie bei einem Springbrunnen …<br />
einer Fontäne … bei der viele winzig<br />
kleine glitzernde Wassertröpfchen<br />
emporsteigen … und genauso<br />
können auch neue Gedanken<br />
empor sprudeln … neue Freude<br />
… und neue Ziele … neue Ziele,<br />
die motivieren … und Antrieb geben<br />
… um sich aufzurichten …<br />
wie der Wasserstrahl der Fontäne<br />
… immer wieder neu … hervorsprudeln<br />
…mit aller Kraft … Und<br />
all das wird jetzt fest verankert …<br />
im Unbewussten … so dass es ab<br />
sofort wirksam wird … jetzt und<br />
in den nächsten Stunden … und<br />
in den nächsten Tagen … und in<br />
den nächsten Wochen … und immer<br />
wieder aufs Neue hervorsprudeln<br />
kann … jedes Mal, wenn es<br />
gebraucht wird … Und wenn das<br />
alles geschehen ist … ist der Zeitpunkt<br />
da … um diese Hypnose zu<br />
einem Abschluss zu bringen …<br />
ganz allmählich … abschließen …<br />
und dafür jetzt gut durchatmen …<br />
durchatmen … und sich recken<br />
und strecken … recken und strecken<br />
… und schließlich die Augen<br />
öffnen … und zurück sein … wach<br />
… und gestärkt.<br />
(Kurz, 2017, S. 69 ff)<br />
In gewissem Sinne sind alle Hypnosen,<br />
die Beruhigung, Wohlfühlen,<br />
Entspannung und Ermutigung<br />
beinhalten, bereits auf unspezifische<br />
Weise tröstlich. Dieser Vorgang<br />
lässt sich durch gezielte<br />
>>
8 Hypnose & Trost<br />
Hypnose & Trost 9<br />
Metaphern gezielt verstärken. Besonders<br />
geeignet sind Gleichnisse<br />
und Bilder, die eine Wendung zum<br />
Guten und zur Zukunft beinhalten:<br />
der dunkle Tunnel, durch den<br />
man hindurch muss, bis man wieder<br />
ans Licht kommt; der lange<br />
graue Winter, der schließlich doch<br />
durch den Frühling überwunden<br />
wird; die schwarze Nacht, die irgendwann<br />
in den Sonnenaufgang<br />
mündet …<br />
Das Realisieren, dass Schweres<br />
vorbei geht, schafft Zuversicht.<br />
Diese Inhalte taugen natürlich nur,<br />
wenn tatsächlich davon auszugehen<br />
ist, dass Veränderung zum<br />
Positiven möglich ist.<br />
Ein weiteres Beispiel für die<br />
Selbsthypnose:<br />
„Im Liegestuhl“ (Auszug)<br />
… und damit ankommen in der<br />
Trance ... und wenn ich bis dahin<br />
gekommen bin, kann ich auch<br />
noch weiter kommen ... und das<br />
geht fast wie von selbst ... denn<br />
ich brauche nur da zu sein ... und<br />
ganz behaglich im Liegestuhl zu<br />
sitzen ... in einem ganz bequemen<br />
Liegestuhl ...<br />
Und ich spüre den Halt im Rücken<br />
... und ein Kissen unter dem Kopf<br />
... und die warme Decke ... die<br />
mich einhüllt ... in meinem Liegestuhl<br />
... irgendwo draußen ... wo<br />
ich in den Himmel schauen kann<br />
... der blaue Himmel ... der sich<br />
so friedlich über mir ausbreitet ...<br />
und als ich hinaufschaue ... entdecke<br />
ich ein paar Blütenblätter,<br />
die durch die Luft segeln ... ganz<br />
leicht ... und beschwingt ...<br />
Und nach einer Weile kommt ein<br />
Flugzeug ... ein Flugzeug, das<br />
vorbeifliegt ... irgendwohin ... ein<br />
Flugzeug, das einen Kondensstreifen<br />
an den Himmel malt ... der<br />
sich dann ganz allmählich wieder<br />
auflöst ... und der daran erinnert,<br />
dass Dinge kommen und gehen ...<br />
und dass sogar so etwas Schweres<br />
wie ein Flugzeug ganz leicht<br />
am Himmel vorbeifliegen kann ...<br />
Und ein Weilchen später tauchen<br />
ein paar Luftballons auf ... rot ...<br />
gelb ... grün ... orange ... und weiß<br />
... die in der Luft tanzen ... leicht<br />
und beweglich ... und die daran<br />
erinnern ... dass manches einfach<br />
davonschweben kann ... wenn wir<br />
es loslassen ...<br />
Und während ich weiter in den<br />
Himmel schaue ... entdecke ich<br />
ein paar Wolken ... die heranziehen<br />
... und wieder fortziehen ...<br />
einfach vorbeiziehen ... und da<br />
gibt es kleine leichte Wölkchen ...<br />
weiß und fluffig ... und große graue<br />
Wolken ... dick und schwer ... und<br />
was wiegt wohl so eine schwere<br />
dicke Wolke mit all den vielen Regentropfen<br />
darin ... und trotzdem<br />
kann sie weiterziehen ... und auch<br />
sie erinnert daran ... dass selbst<br />
schwere Dinge ... so leicht sein<br />
können ... dass sie vorüberziehen<br />
... und so gibt es leichte Dinge<br />
und schwere Dinge ... und selbst<br />
Schweres kann so leicht sein,<br />
dass es vorbeizieht und den Himmel<br />
wieder blau werden lässt ...<br />
(Kurz, 2014. S. 53)<br />
Eine hilfreiche Unterstützung, um<br />
Trost zu vermitteln, sind Induktionen,<br />
die die Atmung betonen.<br />
Durch das betonte Ein- und Ausatmen<br />
werden der Entspannungsprozess<br />
und damit die Beruhigung<br />
gefördert. Genau dies sind notwendige<br />
Vorgänge auf der körperlichen<br />
Ebene. Als eine besonders<br />
eindrückliche und daher auch<br />
sehr wirkungsvolle Metapher fand<br />
ich in den letzten Jahren das Bild<br />
vom Waldbrand.<br />
Hier ein Ausschnitt:<br />
„Verbranntes Land“<br />
Sich eine gute Position suchen …<br />
und die Augen schließen … nur da<br />
sein … das genügt schon … und<br />
ein bisschen zuhören … und den<br />
Atem fließen lassen … ein und<br />
aus … ein … und aus … ganz in<br />
Ruhe … ganz im eigenen Tempo<br />
… der Atem kommt … und geht<br />
… und kommt aufs Neue … ein<br />
… und aus … und wieder ein …<br />
immer weiter … und dabei immer<br />
entspannter werden … und ruhiger<br />
… so dass sich in Ihrem Inneren<br />
neue Wege auftun können<br />
… Wege, von denen Sie bis eben<br />
noch gar nichts ahnten … Wege,<br />
die durch Landschaften führen<br />
… und da gibt es Gegenden mit<br />
frischem Grün … und blühenden<br />
Wiesenblumen … da gibt es abgeerntete<br />
Felder … breite Straßen<br />
… und schmale Wege, die durch<br />
den Wald führen … da gibt es<br />
steinige Pfade … und große Teiche<br />
… Berge und Täler … … und<br />
es gibt sogar Landstriche, wo es<br />
gebrannt hat … verbranntes Land<br />
… vielleicht weil jemand das Stroh<br />
auf den Äckern angezündet hat<br />
… oder weil jemand unachtsam<br />
war … und manchmal entzündet<br />
sich so ein Pinienwald im Süden<br />
scheinbar ganz von allein … vielleicht<br />
haben Sie so etwas schon<br />
mal gesehen … im Fernsehen …<br />
wenn es irgendwo brennt …<br />
… und vielleicht haben Sie solche<br />
Flächen auch nach so einem Brand<br />
schon gesehen … alles schwarz<br />
… und man kann sich kaum vorstellen,<br />
dass diese Bäume jemals<br />
wieder austreiben und grün werden<br />
… und dennoch geschieht es<br />
genauso … es dauert ein kleines<br />
bisschen Zeit … und erste Grashalme<br />
recken sich empor … und<br />
die Büsche beginnen wieder auszutreiben<br />
… zarte Blättchen …<br />
und auch Bäume werden wieder<br />
grün … es ist wie ein Wunder …<br />
ein Wunder des Lebens … ein<br />
Wunder, das sich immer wieder …<br />
immer wieder aufs Neue vollzieht<br />
… schon seit langer, langer Zeit …<br />
… und was im Außen geschieht<br />
… geschieht auch im Inneren …<br />
in Ihrem Inneren … tief innen drin<br />
… da recken sich die ersten kleinen<br />
Grashalme … In meiner psychotherapeutischen<br />
Arbeit mit<br />
schwerkranken Menschen und<br />
deren Angehörigen ist eine Hoffnung<br />
auf Zukunft des Öfteren allerdings<br />
nicht gegeben. Abschied,<br />
Verlust und Tod stehen bevor.<br />
Hier kann Trost darin bestehen,<br />
die innere Überzeugung zu entwickeln<br />
„ich werde damit umgehen<br />
können“ oder „ich lasse es geschehen“.<br />
Tröstlich ist dann vor<br />
allem die Gewissheit, nicht allein<br />
zu sein. Auch dieses Nicht-alleinsein<br />
kann hypnotherapeutisch<br />
verankert werden. Dafür ist es<br />
hilfreich eine innere imaginative<br />
Instanz zu etablieren. Sie ist tatsächlich<br />
immer verfügbar. Das folgende<br />
Beispiel, das ich mit einer<br />
schwer krebskranken Patientin für<br />
ihre Selbsthypnose entwickelte,<br />
zeigt diesen Ansatz:<br />
„Im Flügel meines<br />
Schutzengels“<br />
Ich suche mir einen guten Platz<br />
... bequem und angenehm ... und<br />
schließe die Augen ... und beginne<br />
mich zu entspannen ... warm und<br />
wohlig ... mein Atem geht ruhig<br />
und gleichmäßig ... ein und aus ...<br />
und wieder ... ein und aus ... so<br />
fange ich an zu dösen ... ein wenig<br />
schwer ... und gleichzeitig ein<br />
bisschen leicht ... und bin im Innern<br />
aufmerksam ... und ich zähle<br />
7 Schritte wie gewohnt hinein in<br />
die Trance ... und ich beginne mit<br />
1 ... und dann folgt 2 ... und die<br />
Entspannung wird mehr ... und 3<br />
... immer weiter hinein in dieses<br />
entspannte Gefühl ... und 4 ... und<br />
5 ... immer entspannter ... und 6<br />
... immer gelöster ... und schließlich<br />
7 ... und mit der 7 tauche ich<br />
ein in eine tröstliche Trance ... und<br />
wenn sich Entspannung und Trance<br />
ausbreiten können ... kann sich<br />
auch Trost ausbreiten ... immer<br />
mehr ... und mehr ...<br />
So finde ich mich wieder, wie ich<br />
in meinem Bett liege ... allein und<br />
traurig ... einsam und voller Sehnsucht<br />
nach Halt ... und wie ich so<br />
ein paar Tränen weine ... vernehme<br />
ich ein leises Geräusch ... ein<br />
feines Rascheln ... wie von Seide<br />
... ganz leise und zart ... und als<br />
ich mich innerlich umschaue ...<br />
sehe ich da meinen Schutzengel<br />
stehen ... mein Schutzengel, der<br />
mich freundlich ansieht ... in seinem<br />
weißen Gewand ... mit seinen<br />
großen hellen Flügeln ... er lächelt<br />
mir zu ... ganz liebevoll ... und<br />
tupft meine Tränen ab ... flüstert<br />
mir tröstliche Worte zu ... „Was<br />
auch geschieht, ich bin bei dir, du<br />
bist nicht allein ... ich passe auf<br />
dich auf ... ich sorge für dich“ ...<br />
da spüre ich, wie es in mir allmählich<br />
ruhiger wird ... immer ruhiger<br />
... und noch ein bisschen ruhiger<br />
... und ganz friedlich ... und gelassen<br />
... und ich bekomme wieder<br />
etwas Mut ... und ich beginne,<br />
mich besser zu fühlen ... denn ich<br />
bin sicher und aufgehoben ... und<br />
schließlich rückt mein Schutzengel<br />
ganz nah heran ... streichelt<br />
mich sacht ... und summt mir leise<br />
etwas vor ... und ich kuschele<br />
mich hinein in diesen weichen<br />
Flügel ... so wolkenweich ... ganz<br />
aufgehoben und geborgen ... sicher<br />
und behütet ... und er wiegt<br />
mich kaum merklich ... ganz zart<br />
und sanft ... hin und her ... wie in<br />
einer Wiege ... und ich spüre so<br />
viel Wärme und Trost in mir ... wie<br />
schon lange nicht mehr ...<br />
(Kurz, 2014. S. 58)
10 Hypnose & Trost<br />
Hypnose & Trost 11<br />
Trost spenden am Lebensende<br />
– Hypnotherapie in der Palliativmedizin<br />
E<br />
ine Palliativsituation stellt<br />
für alle Beteiligten oftmals<br />
eine besondere Herausforderung<br />
dar:<br />
- der Patient, konfrontiert mit<br />
dem Lebensende,<br />
- das Umfeld, welches sich oft<br />
hilflos führt und<br />
Berührungsängste hat,<br />
- das Team, welches den<br />
Patienten bis zum Tode, die<br />
Angehörigen darüber hinaus,<br />
begleitet.<br />
Im Folgenden soll der Fokus auf<br />
die Bedürfnisse des Patienten gelegt<br />
werden. Die Palliativmedizin<br />
verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz<br />
und nutzt für die Definition<br />
des Leides ein vierdimensionales<br />
Verständnismodell („total pain“).<br />
Hierbei stehen die Aspekte des<br />
spirituellen, des physischen, des<br />
psychischen sowie des sozialen<br />
Leidens gleichberechtigt nebeneinander<br />
und sollten optimalerweise<br />
ganzheitlich exploriert und<br />
(hypno)therapeutisch berücksichtigt<br />
werden.<br />
Auf physischer Ebene liegen oftmals<br />
Beschwerden vor, welche<br />
teilweise erhebliche Einschränkungen<br />
nach sich ziehen. Tumorpatienten<br />
in palliativer Situation<br />
zum Beispiel beklagen insbesondere<br />
Fatigue (74 %), Schmerzen<br />
(71 %), Schwäche (60 %), Atemnot<br />
(35 %) und Übelkeit (31 %).<br />
Auch auf Grund dieser körperlichen<br />
Einschränkungen können<br />
viele Palliativpatienten nicht mehr<br />
Autorin: Dr. med. Anne Schag<br />
Hypnose hilft Patienten in der letzten Phase ihres Lebens nicht nur zur Linderung ihrer<br />
Symptome. Menschliche Nähe kann intensiv erfahren werden, die Psyche Stärkung erleben.<br />
Und nicht zuletzt ermöglicht Hypnose quasi durch die Hintertür spirituelle Erfahrungen,<br />
die ein gutes Sterben vorbereiten können.<br />
wie gewohnt am sozialen Leben<br />
teilnehmen.<br />
In Folge kommt es häufig zum<br />
Verlust sozialer Kontakte. Auch<br />
spirituelle Fragen können erneut<br />
an Bedeutung gewinnen, allem<br />
voran die Fragen nach dem Sinn<br />
des eigenen Seins und die existenzielle<br />
Frage „Warum ich?“.<br />
Schlussendlich bestehen häufig<br />
auch psychische Belastungen.<br />
Bei palliativen Patienten finden<br />
sich Anpassungsstörungen bei<br />
bis zu 30 %, Angststörungen bei<br />
ca. 5 %, Minor sowie Major Depressionen<br />
je bei bis zu 25 %.<br />
Leider werden derzeit psychische<br />
Störungen in der Palliativmedizin<br />
noch zu selten erkannt und<br />
konsequent, ggf. auch medikamentös,<br />
behandelt. Dabei steht<br />
im palliativmedizinischem Setting<br />
zumeist nicht die Aufarbeitung<br />
komplexer Lebensthemen im Mittelpunkt,<br />
hierfür verbleibt oftmals<br />
gar nicht genug (Lebens-)Zeit.<br />
Vornehmliche Ziele sind vielmehr<br />
die emotionale Unterstützung bei<br />
der Krankheitsbewältigung, die<br />
Begleitung durch Krisen sowie die<br />
Sterbebegleitung für Patient und<br />
Angehörige.<br />
Der palliative Einzelfall kann sich<br />
dabei sehr komplex darstellen.<br />
Zum Glück erfordert ein komplexer<br />
Fall nicht immer auch eine<br />
komplizierte Lösung. Auch mit<br />
vergleichsweise leicht durchzuführenden<br />
hypnotherapeutischen<br />
Techniken kann es gelingen, eine<br />
Linderung des Leidens auf allen<br />
vier Ebenen zu erreichen. Bereits<br />
eine Wohlfühlort-Hypnose kann<br />
helfen, den Patienten Emotionen<br />
spüren zu lassen, welche er für<br />
sich schon fast verloren geglaubt<br />
hatte. Allen voran steht hier oft<br />
der Wunsch nach Sicherheit und<br />
Geborgenheit. So stärken wir den<br />
Patienten psychisch und in seinen<br />
Beziehungserfahrungen.Nicht<br />
selten fühlen sich Palliativpatienten<br />
hilflos ausgeliefert – dem Personal,<br />
der Chemotherapie, dem<br />
eigenen Körper. In Trance können<br />
Patienten zum Beispiel über ihren<br />
Wohlfühlort oder eine „Wohlfühlperson“,<br />
bei der sie sich früher<br />
sicher gefühlt haben, diese fehlende<br />
Geborgenheit wieder erleben.<br />
Möglich ist auch die Trance-Rückführung<br />
in eine Zeit vor<br />
der Erkrankung des Patienten, als<br />
er noch aktiv den Berg erstiegen<br />
hat oder am Bodensee mit dem<br />
Fahrrad geradelt war. Die Realisation,<br />
dass selbst wenn diesen<br />
Aktivitäten nicht mehr nachgegangen<br />
werden kann, die begleitenden<br />
Emotionen dennoch abrufbar<br />
sind, führt oftmals zu einer Entlastung.<br />
Da viele Symptome durch<br />
körperlichen oder emotionalen<br />
Stress getriggert oder verstärkt<br />
werden, kann alleine schon die<br />
regelmäßige „Wohlfühl-Meditation“<br />
mit mentaler und muskulärer<br />
Entspannung ausreichen, um eine<br />
Linderung zu erreichen.<br />
Dabei gelten die bekannten, oft<br />
hilfreichen Wohlfühlorte auch in<br />
der Palliativmedizin. Zum Beispiel<br />
kann das Meer mit der frischen,<br />
kühlen Seeluft hilfreich sein bei<br />
Übelkeit. In Stellvertreter-Technik<br />
können hier auch gut z.B. Möwen<br />
eingebaut werden: „im Wissen um<br />
ihre eigene Kraft lassen sie sich<br />
voller Vertrauen auf den Horizont<br />
zutragen.“ Hierbei können spirituelle<br />
Erkenntnisse erfahrbar<br />
werden. Eine Patientin berichtete<br />
zum Beispiel, dass sie während<br />
der Trance sehr tröstlich in die<br />
Weite des Meeres hinausgetragen<br />
wurde. Ebenfalls in Stellvertreter-Technik<br />
können Waldspaziergang<br />
und Bäume genutzt werden:<br />
„Sie sind sicher verwurzelt in<br />
der Erde, Sie haben einen festen<br />
Stand, in ihnen gibt es etwas, das<br />
vom Sturm um sie herum unberührt<br />
bleibt, sie können entscheiden,<br />
was sie über ihre Wurzeln<br />
aus der Umgebung aufnehmen<br />
möchten und was zurückbleibt,<br />
SIE entscheiden, was ihnen guttut.“<br />
Auch für eine gezielte<br />
Symptombehandlung eignet sich<br />
die Hypnotherapie. Eine gute Datenlage<br />
gibt es zum Beispiel für<br />
die gezielte hypnotherapeutische<br />
Einflussnahme auf Schmerzen.<br />
Die wesentlichen hypnotischen<br />
Interventionstechniken zur Behandlung<br />
von Schmerzen sind<br />
dabei die Änderung des Schmerzempfindens,<br />
das „Verlassen“ der<br />
Gegenwart, die Dissoziation des<br />
Schmerzes sowie die Arbeit an der<br />
emotionalen Basis von Schmerzen<br />
(aus Bongartz & Bongartz,<br />
Hypnosetherapie, 2. Auflage).<br />
Bei der Änderung des Schmerzempfindens<br />
kann versucht werden,<br />
den Schmerz weiterhin<br />
bestehen zu lassen, aber dahingehend<br />
zu verändern, dass er für<br />
den Patienten erträglicher wird.<br />
So kann zum Beispiel ein als unerträglich<br />
erlebtes neuropathisches<br />
Brennen gegenüber einer<br />
anderen, als weniger belastend<br />
empfundenen Schmerzwahrnehmung<br />
in den Hintergrund treten.<br />
Diese wird dann in einem zweiten<br />
Schritt ebenfalls verändert, zum<br />
Beispiel kann aus dem Brennen<br />
ein Pulsieren und aus dem Pulsieren<br />
ein Kribbeln werden. Auch die<br />
Änderung der Schmerzumgebung<br />
ist möglich, zum Beispiel über die<br />
„Handschuhanästhesie“, in welcher<br />
zunächst eine Hand als unempfindlich<br />
suggeriert wird. Diese<br />
Unempfindlichkeit lässt sich dann<br />
über Berührung auf die schmerzende<br />
Region übertragen.<br />
Hilfreich ist es auch, die eige-<br />
>>
12 Hypnose & Trost 713<br />
Hypnose & Trost<br />
nen Vorstellungen des Patienten<br />
zur Schmerzentstehung und<br />
Schmerzbeeinflussung zu eruieren.<br />
In Trance können diese Vorstellungen<br />
dann umgesetzt werden,<br />
zum Beispiel in Form einer<br />
Schmerztablette, Betäubungsspritze<br />
oder einer Wärmflasche<br />
bzw. eines Kältepacks (der „kalte“<br />
Schmerz schmilzt weg, der „heiße“,<br />
brennende Schmerz kühlt<br />
ab).<br />
Das „Verlassen“ der Gegenwart<br />
gelingt oft über die oben<br />
beschriebene Wohlfühlortmeditation<br />
mit Rückkehr in eine emotional<br />
bedeutsame, angenehme<br />
Szene aus der schmerzfreien Vergangenheit.<br />
Über Dissoziation<br />
kann der schmerzende Körperteil<br />
als nicht mehr dem Körper zugehörig<br />
suggeriert werden oder<br />
der Schmerz als Symbol „ausgelagert“<br />
und sekundär verändert<br />
werden.<br />
Als praktische Beispiel für die Arbeit<br />
mit Schmerzen berichtete ein<br />
Patient, er sehe das betroffenen<br />
Areal als ein Kriegsfeld mit knietiefem<br />
Matsch und Schlamm. In<br />
der Intervention wurde aus dem<br />
Kriegsfeld dann eine Baustelle,<br />
von welcher der alte Matsch mit<br />
großem Gerät abgetragen wurde.<br />
Laster brachten frische und unverbrauchte<br />
Erde und im Verlauf wurden<br />
Grassamen gesät. So wurde<br />
aus dem Schlachtfeld eine große,<br />
satt-grüne Wiese. Einem anderen<br />
Patienten half es, seine Schmerzen<br />
(in Form eines grau-blauen<br />
amorphen Energieballs) über den<br />
Arm abfließen zu lassen.<br />
Über Hypnose und Selbsthypnose<br />
können auch andere Symptome<br />
positiv beeinflusst werden.<br />
Eine gute Datenlage liegt vor<br />
zur hypnotherapeutischen Behandlung<br />
von Angst bei Kindern<br />
in palliativer Situation, die Daten<br />
scheinen auch auf erwachsene<br />
Palliativpatienten übertragbar zu<br />
sein. Auch Übelkeit und Schlafstörungen<br />
können über die oben<br />
genannten Techniken positiv beeinflusst<br />
werden. Vom Ablauf<br />
her werden üblicherweise nach<br />
Induktion und Trancevertiefung<br />
mehrere Suggestionen und auch<br />
posthypnotische Suggestionen<br />
genutzt. Möglichst sollte dem Patienten<br />
auch Selbsthypnose vermittelt<br />
werden. Damit verfügt er<br />
selber über ein Verfahren, um in<br />
Krisensituationen selber Einfluss<br />
nehmen zu können. Aktionismus<br />
lindert bekanntlich Angst, der<br />
Patient hat wieder „etwas in der<br />
Hand“.<br />
Dieses Empowerment, das Wissen,<br />
selber Einfluss nehmen zu<br />
können, kann alleine schon zur<br />
Entlastung beitragen. Für die<br />
Selbsthypnose kann es dabei hilfreich<br />
sein, das Symptom selber<br />
als Auslöser für das „Hineinfallen“<br />
in die Ressource zu nutzen.<br />
Wichtig ist vor Beginn einer hypnotherapeutischen<br />
Behandlung<br />
im Vorfeld die Erwartung des Patienten<br />
zu erfragen und mit ihm die<br />
Möglichkeiten und die Grenzen<br />
der Methode offen zu besprechen.<br />
Hypnotherapie ist gewöhnlich als<br />
Ergänzung zu „klassischen“ Therapien<br />
zu sehen und kann diese<br />
nicht ersetzen. Eingebettet in ein<br />
ganzheitliches Therapiekonzept<br />
bietet die Hypnotherapie aber ein<br />
wirksames und sicheres ergänzendes<br />
Verfahren. Das Verfahren<br />
macht Zuwendung erfahrbar,<br />
kann Patienten (und Angehörigen)<br />
Trost spenden und so das Leiden<br />
palliativer Patienten lindern. >
14 Hypnose & Trost<br />
Hypnose & Trost 715<br />
intraoral palpiere, nähere ich mich<br />
schon der Mundhöhle.<br />
Erst danach fahre ich den Patienten<br />
in die Liegeposition, was für<br />
Angstpatienten eine große Herausforderung<br />
darstellt, auf die sie<br />
jetzt aber vorbereitet sind.<br />
Durch die Befundung der Schleimhäute<br />
lasse ich die Zähne, die für<br />
Patienten mit der meisten Angst<br />
verbunden sind, zunächst noch<br />
außen vor. Erst anschließend untersuche<br />
ich die Zähne und erhebe<br />
den PSI sowie lasse ein OPG<br />
anfertigen, sofern kein aktuelles<br />
von einem Kollegen vorliegt.<br />
Schließlich folgen Besprechung<br />
und Therapieplanung.<br />
Wenn gar nichts mehr geht...<br />
Bei der in der Einführung angesprochenen<br />
Neupatientin ging natürlich<br />
nichts dergleichen.<br />
Sie war nervlich völlig am Ende,<br />
selbst eine Unterhaltung wäre zu<br />
viel für sie gewesen. Da ich eine<br />
Stunde eingeplant hatte, hatte ich<br />
aber genug Zeit, die Patientin in<br />
ihrer Not aufzufangen. So schlug<br />
ich ihr vor, mit einer „Entspannungsübung“<br />
zu beginnen.<br />
Ich vermeide in solchen Situationen<br />
den Begriff „Hypnose“, weil<br />
viele Menschen eine falsche Vorstellung<br />
von Hypnose haben. Die<br />
einen haben Angst vor Kontrollverlust,<br />
Willenlosigkeit oder Gehirnwäsche,<br />
andere haben Erwartungen<br />
von einer Art Vollnarkose und<br />
sind hinterher enttäuscht, dass sie<br />
„alles mitgekriegt“ haben. Der Begriff<br />
„Entspannungsübung“ lässt<br />
sich dagegen vielseitig interpretieren,<br />
und da „zahnärztliche Hypnose“<br />
auf meinem Praxisschild<br />
steht, können sich die meisten<br />
Patienten vermutlich denken, woher<br />
meine Kenntnisse stammen.<br />
Hypnotische Intervention<br />
Bei der Induktion legte ich im konkreten<br />
Fall den Schwerpunkt auf<br />
die Wahrnehmung der eigenen<br />
Atmung, was gerade in einer solchen<br />
Situation, in der die Tendenz<br />
zur Hyperventilation besteht, eine<br />
gute Ressource ist.<br />
Mit der Etablierung eines Ruheortes<br />
gelang es mir, der Patientin ein<br />
Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.<br />
Wichtig war mir schließlich,<br />
ein positives Gefühl zu verankern.<br />
Dazu gab ich einerseits Kraftsuggestionen<br />
und hob hervor, wie<br />
stark die Patientin gewesen sei,<br />
sich zu überwinden und hierher zu<br />
kommen und verankerte das Gefühl,<br />
stolz auf sich zu sein, diesen<br />
ersten wichtigen Schritt geschafft<br />
zu haben.<br />
Nach dieser Intervention nahm ich<br />
mir dann noch Zeit für die spezielle<br />
Anamnese, für die die Patientin<br />
nun bereit war. Diese war für<br />
die Patientin wichtig, um mir ihre<br />
„Horrorerlebnisse“ beim Zahnarzt<br />
zu berichten und für mich, um<br />
einen anamnestischen Überblick<br />
über ihre zahnmedizinische Vorgeschichte<br />
zu bekommen.<br />
Auf eine Untersuchung habe ich<br />
am ersten Tag gänzlich verzichtet.<br />
Diese erste Sitzung war aber<br />
ungemein wichtig für den Vertrauensaufbau.<br />
Untersuchung und<br />
zahnärztliche Behandlung<br />
Die Untersuchung in der folgenden<br />
Sitzung zeigte im Oberkiefer<br />
ein Restgebiss von sechs Zahnstümpfen,<br />
die bis auf das Zahnfleischniveau<br />
heruntergefault waren.<br />
Der Unterkiefer sah besser<br />
aus und wies vier überkronungsbedürftige<br />
Zähne, eine Schaltlücke<br />
rechts und eine Freiendsituation<br />
links auf.<br />
Die Therapie bestand im Oberkiefer<br />
in der Entfernung von drei<br />
Zähnen, dem Aufbau der drei verbliebenen<br />
Zähne mit Glasfaserstiften<br />
und der Versorgung des<br />
Oberkiefers mit einer Cover-denture-Prothese.<br />
Im Unterkiefer<br />
überkronte ich die entsprechenden<br />
vier Zähne und ersetzte die<br />
fehlenden Zähne mit einer Modellgussprothese.<br />
Behandlungsverlauf<br />
Der Behandlungsverlauf war nicht<br />
immer einfach. Das Vertrauensverhältnis,<br />
das sich dank der<br />
hypnotischen Intervention in der<br />
ersten Sitzung schnell entwickelt<br />
hatte, führte zwar zur Behandlungsbereitschaft<br />
der Patientin.<br />
Ich hatte allerdings den Eindruck,<br />
dass neben der Angst vor allem<br />
die Lebenssituation der Patientin<br />
(meines Wissens nach keine<br />
Berufsausbildung, ALG-II-Bezieherin,<br />
Hausfrau, und für ihr Kind<br />
hatte ihr das Jugendamt eine erzieherische<br />
Hilfe an die Seite gestellt)<br />
dazu beitrugen, dass sie<br />
einerseits wenig Gefühl für Verbindlichkeiten<br />
hatte noch eine<br />
besondere Empathie für die Situation<br />
anderer Menschen. So sagte<br />
sie öfter einen Termin ab oder<br />
sie erschien, aber gab vor, heute<br />
nicht behandelt werden zu können,<br />
weil ihr übel sei.<br />
Auch bei der Präparationssitzung<br />
hatte sie wenig Durchhaltevermögen<br />
und zog die Sitzung durch<br />
das Ausleben ihrer Befindlichkeiten<br />
in die Länge.<br />
Abschließende Beobachtungen:<br />
Positiv fiel mir zum einen auf, dass<br />
es die Patientin geschafft hatte,<br />
bis zum Schluss durchzuhalten,<br />
was vielen Angstpatienten mit<br />
hohem Sanierungsbedarf nicht<br />
gelingt. Auch die Beobachtung<br />
ihres steigenden Selbstwertgefühls<br />
habe ich mit großer Freude<br />
wahrgenommen. Vom „Häuflein<br />
Elend“, das sich am ersten Tag<br />
bei mir vorstellte bis zu der selbstbewusst<br />
lächelnden Frau, die kurz<br />
vor Weihnachten 2015 (also nach<br />
gut einem Jahr) ihre neuen Zähne<br />
bekam, hatte sich mehr entwickelt<br />
als nur ein neues Gebiss.<br />
Eine gepflegte Frisur und eine<br />
selbstbewusstere Körpersprache<br />
waren Anzeichen dafür, dass eine<br />
innere Entwicklung stattgefunden<br />
hatte, die über die Zähne hinausging.<br />
Es bleibt noch zu erwähnen,<br />
dass man die Zufriedenheit der<br />
Patientin auch daran erkennen<br />
konnte, dass sie mich kräftig in<br />
ihrem Umfeld weiterempfahl.<br />
Und der in solchen Fällen fast obligatorische<br />
Wermutstropfen soll<br />
auch nicht verschwiegen werden:<br />
Nach der Nachkontrolle im Januar<br />
2016 hat die Patientin die Praxis<br />
zwar mit erfolgreichem Abschluss<br />
verlassen, seitdem ist sie aber<br />
nicht wiedergekommen, weder<br />
zur Untersuchung, geschweige<br />
denn zur Prophylaxe.<br />
Es ist also zu befürchten, dass sie<br />
wieder alles vergammeln lassen<br />
wird, bis die nächste Katastrophe<br />
sie zum Handeln zwingt...
16 Hypnose & Trost<br />
Hypnose & Trost 717<br />
Trost und Heilung<br />
für Kinder im Schlaf<br />
Autorin: Dipl.-Psych. Anke Precht<br />
Nicht immer braucht es einen therapeutischen Kontext, damit Kinder Trost spüren und an<br />
schmerzhaften Erfahrungen wachsen können. Die folgende Hypnosegeschichte kann ihnen<br />
von ihren Eltern vor dem Einschlafen vorgelesen werden und in der Nacht während des Schlafs<br />
ihre Wirkung entfalten.<br />
Märchen und Geschichten<br />
helfen Kindern wie<br />
kaum ein anderes Mittel,<br />
Kraft, Mut und auch Trost<br />
zu finden.<br />
Geschichten und Erzählungen,<br />
die sie stärken, möchten<br />
Kinder immer wieder<br />
hören.<br />
Sie wachsen mit Hilfe von<br />
Geschichten und können<br />
belastende Gedanken und<br />
Gefühle loslassen.<br />
Je kleiner Kinder sind, umso<br />
intensiver finden sie sich in<br />
inneren Bildern wieder.<br />
Nicht selten lassen sie sich<br />
deswegen Abend für Abend<br />
vor dem Einschlafen die<br />
gleiche Geschichte wieder<br />
und wieder vorlesen – bis<br />
ein Entwicklungsschritt<br />
getan ist.<br />
Dann ist etwas Neues dran.<br />
Die folgende Einschlafgeschichte<br />
ist ein Auszug aus der Hör-CD<br />
„Einschlafzauber“. Sie wendet<br />
sich an Kinder zwischen dem 4.<br />
und dem 10. Lebensjahr und soll<br />
sie dabei unterstützen, Trost, Geborgenheit<br />
und Linderung zu erfahren,<br />
wenn sie eine schmerzhafte<br />
Erfahrung verarbeiten müssen.<br />
Auch wenn Therapeuten sie während<br />
einer Sitzung nutzen können,<br />
ist sie vor allem als Werkzeug für<br />
zuhause für die Eltern gedacht:<br />
Diese können sie ihren Kindern<br />
abends im Bett vorlesen, langsam,<br />
so dass die kindliche Vorstellungskraft<br />
Zeit findet, Bilder<br />
und Vorstellungen zu entwickeln<br />
– am besten direkt vor dem Einschlafen<br />
im Bett:<br />
Eine Zaubergeschichte, die gute<br />
Träume bringt und dem Schlaf dabei<br />
hilft, die Wunden des Herzens<br />
zu heilen.<br />
Die magische Quelle<br />
Stell dir vor, es ist Sommer… ein<br />
warmer, sonniger Sommer… und<br />
irgendwo im Wald… einem Zauberwald…<br />
bewohnt von freundlichen<br />
Zwergen… versteckt in ihren<br />
Wohnhöhlen unter den Wurzeln<br />
der uralten Bäume… und Feen….<br />
Die nachts im Schein des Mondes<br />
singen und tanzen….<br />
Da bist du tagsüber auf einer<br />
Lichtung… einer Wiese mitten<br />
im Wald… sie ist beschienen von<br />
den warmen Strahlen der Sonne…<br />
und über und über betupft<br />
mit bunten Blumen…<br />
die duften… wie im Märchen…<br />
und wie glitzernde Edelsteine…<br />
gaukeln Schmetterlinge in verschiedenen<br />
Farben… und in den<br />
Bäumen rings um die Lichtung<br />
zwitschert der Chor von Hunderten<br />
von Vögeln… eine zauberhafte<br />
Musik… die dich begleitet…<br />
wie ein Lied… das du magst…<br />
überall hin…<br />
Über die Wiese fließt ein<br />
kleines Bächlein… kristallklar und<br />
frisch… und du folgst ihm… läufst<br />
am Rand des Bächleins… und<br />
springst auch hin und wieder von<br />
einer Seite auf die andere… es ist<br />
ja ganz schmal… und plätschert<br />
über glattgeschliffene Steine…<br />
und sandigen Grund… die Sonne<br />
wärmt von oben deine Haut….<br />
Nun hörst du, wie sich zum Plätschern<br />
des Bächleins über den<br />
glattgeschliffenen Steinen ein<br />
Sprudeln gesellt… und du ahnst<br />
schon… du kommst an die Quelle<br />
des Bächleins… du gehst näher<br />
hin… an den Waldrand… da quillt<br />
das Wasser zwischen Steinen und<br />
Blumen hervor… frisch und klar…<br />
und glitzernd in der Sonne…<br />
Eine Wasseramsel sitzt ganz in<br />
der Nähe auf einem Felsen… und<br />
schaut dich ruhig an… Sie hat keine<br />
Angst vor dir… sie weiß… alles<br />
ist gut…<br />
Und du spürst: dieses Wasser<br />
hat eine besondere Kraft… es ist<br />
in der Lage, Dinge abzuspülen…<br />
wegzuwaschen….<br />
Es kann die Aufregung des Tages<br />
wegspülen… so dass Ruhe einkehrt…<br />
Es wäscht die schweren<br />
Gedanken ab… und Gefühle von<br />
Trauer und Schmerz… Ängste<br />
und Sorgen…. Du hältst die Hände<br />
in das sprudelnde Wasser und<br />
spürst, wie es all das Schwere<br />
mitnimmt… von dir abwäscht…<br />
und ein herrliches Gefühl von<br />
Leichtigkeit und Freiheit durchströmt<br />
deinen ganzen Körper…<br />
und macht ihn fröhlich und frisch<br />
… wie neugeboren… und wenn<br />
du deine Hände ein bisschen<br />
drehst… dann spritzt das Wasser…<br />
und spritzt dich an… und<br />
erfrischt dich überall… du kannst<br />
deine ganzen Arme hineintauchen…<br />
und auch dein Gesicht…<br />
und vielleicht trinkst du einen tiefen<br />
Schluck dieses erfrischenden<br />
klaren, reinen Wassers… und es<br />
erquickt deinen ganzen Körper…<br />
strömt durch dich hindurch… wie<br />
ein heilsamer Zaubertrank… und<br />
alles, was dich noch betrübt hat<br />
und belastet… löst sich einfach<br />
auf… und verschwindet… einfach<br />
weg…<br />
Und wenn du spürst, es ist genug….<br />
genug geschehen… magst<br />
du es dir in der Nähe der warmen<br />
Felsen am Rand der Lichtung<br />
vielleicht gemütlich machen…<br />
und in der Wärme die Augen zumachen…<br />
ein bisschen dösen…<br />
und spüren, wie du müde werden<br />
darfst … weil alles Wichtige<br />
getan ist… nur noch wohlfühlen<br />
wichtig ist….<br />
Und darfst dich ausruhen… und<br />
Kraft schöpfen… für morgen…<br />
und die Nacht nutzen… den Gesang<br />
der unsichtbaren Feen… die<br />
dich beschützen und begleiten….<br />
Und vielleicht von ihnen träumen…<br />
in erholsamem, tiefen Schlaf… bis<br />
morgen…. Schlaf gut!
18 Mit Gedanken zaubern<br />
Mit Gedanken zaubern 719<br />
Heute schon mit den<br />
Gedanken gezaubert?<br />
Autorin: Annalisa Neumeyer<br />
Wer zaubern kann, hat in der Therapie schon halb gewonnen.<br />
Gerade bei Null-Bock-Jugendlichen und Kindern fallen Zauberkünste auf<br />
fruchtbaren Boden. Und lassen sich hervorragend mit hypnotherapeutischen<br />
Ansätzen verknüpfen.<br />
Zaubern und verzaubert zu<br />
werden bedeutet einzutauchen<br />
in eine andere Welt.<br />
Durch Zaubern wird scheinbar<br />
Unmögliches möglich.<br />
Therapeutisch eingesetzt ist<br />
das Zaubern deshalb ein faszinierendes<br />
Medium, um mit<br />
Kindern, Jugendlichen und<br />
Erwachsenen in Kontakt zu<br />
kommen und in quasi magischer<br />
Atmosphäre Lösungsprozesse<br />
in Gang zu setzen<br />
und psychische Symptome<br />
und Probleme zu behandeln.<br />
„Der Zauberstab ist mir<br />
gegeben. Ich muss ihn nur zu<br />
gebrauchen wissen“, schrieb<br />
schon der Schriftsteller Leo<br />
Tolstoi in sein Tagebuch.<br />
Therapeutisches Zaubern® ist<br />
eine Kombination aus Zaubern<br />
und Hypnotherapie, oder anders<br />
ausgedrückt, eine Kombination<br />
aus dem Zaubern mit Materialien<br />
und dem Zaubern mit Gedanken.<br />
Mit dem Therapeutischen Zaubern<br />
können Kinder und Jugendliche –<br />
die Hauptklientel meiner Praxis<br />
sind sogenannte Null-Bock-Jugendliche<br />
– positiv zum Staunen<br />
gebracht werden. Es entsteht<br />
wieder Hoffnung. Menschen erfahren<br />
konkret, dass sich Dinge<br />
verwandeln lassen und sie erhalten<br />
ihre Würde zurück. Diese Erfahrung<br />
unterbricht ein Muster:<br />
Da passiert etwas, das bisher für<br />
unmöglich gehalten wurde. Aus<br />
einem sogenannten Problemkind<br />
wird meist schon nach der ersten<br />
Therapiestunde ein Zauberkind,<br />
das die Eltern mit seinen neuen<br />
Fertigkeiten begeistert. Manche<br />
Kinder und Jugendlichen erleben<br />
zum ersten Mal, wie stolz ihre Eltern<br />
auf sie sind. Und sie sehen<br />
den besonderen Glanz in den Augen<br />
der Eltern. Therapeutisches<br />
Zaubern lässt positive Metaphern<br />
und Lösungsbilder visuell wahr<br />
werden und macht Imaginationen<br />
und Vorstellungen erlebbar.<br />
Ungewöhnliche Methoden brauchen<br />
ungewöhnliche Einstiege.<br />
Die erste Therapiestunde beginnt<br />
beim Therapeutischen Zaubern<br />
in der Regel mit dem Satz: „Hier<br />
ist alles anders – hier wird gezaubert.“<br />
Und mit einem zentralen<br />
Hinweis an die Patienten oder<br />
Klienten: „Hier gilt das Gesetz der<br />
Ungehorsamkeit. Das heißt, alles,<br />
was für dich nicht stimmt, nimmst<br />
selt. Die Jugendlichen spüren das<br />
Anliegen, dass man bereit ist, für<br />
sie genau den richtigen Weg zu<br />
finden und sie arbeiten mit.<br />
Fallbeispiel<br />
Ein 12-jähriger Junge kam mit<br />
dem Problem des Bettnässens<br />
in die Praxis. Wir begannen mit<br />
dem Sammeln von Ressourcen:<br />
Ich fragte ihn, ob er gleichaltrige<br />
Freunde habe. Die Antwort lautete:<br />
„Ja.“ „Das ist also wie bei<br />
einem 12-Jährigen“, sagte ich.<br />
„Und wie bist du in der Schule?“<br />
„Mittelmaß“, sagte er. Ich erwiderte:<br />
„Das ist also auch wie bei einem<br />
12-Jährigen. Und machst du<br />
vielleicht Sport?“ „Ja, ich bin im<br />
Fußballverein.“ Meine Reaktion:<br />
„Das ist also auch wie bei einem<br />
12-Jährigen.“ Mit weiteren gezielten<br />
Fragen stellten wir fest, dass<br />
viele Dinge genau wie bei einem<br />
12-Jährigen sind – nur die Blase<br />
war die eines Kindes. Wichtig war,<br />
dass der Junge bereits in der ersten<br />
Stunde ein Kartenkunststück<br />
erlernte. Dieses präsentierte er<br />
stolz zu Hause nicht nur der Mutter,<br />
sondern auch der Großmutter,<br />
die nebenan wohnte. Wie sich im<br />
Gespräch herausstellte, hatte die<br />
Großmutter über ihren sehr engen<br />
Kontakt zur Mutter und ihr permanentes<br />
Nachfragen, ob es mit<br />
dem Bettnässen immer noch nicht<br />
besser geworden sei, das Problem<br />
zwar nicht ausgelöst, aber<br />
über längere Zeit verstärkt. Als<br />
der Junge dann ein Zauberkunststück<br />
vorführen konnte, war die<br />
Großmutter begeistert und fragte<br />
ihn fasziniert: „Wie machst du das<br />
nur?“ Der Zauber war in die Familie<br />
gebracht: Die Großmutter hatte<br />
erstmals die Chance, ihren Enkel<br />
jenseits des gängigen Musters<br />
zu erleben. Plötzlich war sie stolz<br />
auf ihn. In den weiteren Stunden<br />
überlegten wir dann gemeinsam,<br />
wie wir aus der „Kinderblase“ die<br />
Blase eines 12-jährigen Jungen<br />
machen können. Die Lösung fand<br />
der Junge fast von alleine: Als wir<br />
erarbeitet hatten, wie viele Stundu<br />
nicht an. Versprichst du mir<br />
das?“ Auch Jugendliche, die ursprünglich<br />
nicht kooperativ sind,<br />
sind über das „Gesetz der Ungehorsamkeit“<br />
(dieser Satz stammt<br />
von Hanne Seemann) meist dazu<br />
zu bewegen, mitzuarbeiten. Anschließend<br />
kann man mit dieser<br />
Suggestion fortfahren: „Wenn wir<br />
genau das Richtige für dich finden,<br />
dann geht die Entwicklung ganz<br />
schnell. Aber wir müssen für dich<br />
das Richtige finden. Das heißt,<br />
du musst mir sagen, wenn etwas<br />
nicht stimmig ist. Versprichst<br />
du mir das?“ Falls keine Antwort<br />
kommt, ist es wichtig, nochmals<br />
nachzufragen: „Versprichst du mir<br />
das?“ Das Nicken und die Antwort<br />
„Ja“ sollte der Therapeut abwarten.<br />
Vom No-Set – dem äußeren<br />
oder „inneren Kopfschütteln“ –<br />
wird damit zum Yes-Set gewechden<br />
er es nachts im Bett aushielt,<br />
ohne einzunässen, meinte er:<br />
„Dann stelle ich mir eben einen<br />
Wecker und stehe rechtzeitig auf.<br />
Danach schlafe ich dann einfach<br />
weiter.“ Beim Therapeutischen<br />
Zaubern wirken ritualisierte Aussagen<br />
zusammen mit dem „Bild“<br />
eines Zauberkunststücks, dem<br />
Handlungsablauf und der magischen<br />
Atmosphäre als positive<br />
Suggestion. Diese können die Autosuggestionen<br />
eines Menschen<br />
ergänzen und verändern. Ins<br />
Yes-Set gelangen Kinder auch,<br />
wenn man ihnen Fragen stellt, wie<br />
„Möchtest du zum Beispiel, dass<br />
du am Abend länger aufbleiben<br />
darfst?“ Auf das „Ja“ hin kann<br />
man gemeinsam überlegen, mit<br />
welchen positiven Veränderungen<br />
und Verhaltensweisen das Kind<br />
die Eltern dazu bringen kann, dies<br />
zu erlauben. Mit der Übung „Das<br />
stärkste Kind der Welt“ (vgl. Neumeyer,<br />
2016, S. 154 ff.) folgt eine<br />
Suggestion, die die Zuversicht<br />
vermittelt, dies auch wirklich zu<br />
schaffen. Wenn Kinder und Eltern<br />
trotz dieser Vorgehensweise das<br />
Gefühl haben, nicht schnell genug<br />
vorwärts zu kommen, hilft man ihnen<br />
mit der Rückfall-Prophylaxe,<br />
die ich immer mit einer Zeichnung<br />
verdeutliche: Wer steil nach oben<br />
steigen möchte, kann auch genauso<br />
steil abstürzen. Besser ist<br />
es sich, spiralförmig und in kleinen<br />
Schritten nach oben zu bewegen.<br />
Fällt man dann, so geht es nur ein<br />
kleines Stückchen wieder bergab.<br />
Man kann es gut damit vergleichen,<br />
wie man schwimmen lernt.<br />
Am Anfang hat man das Gefühl,<br />
das schaffe ich nie. Durch Übung<br />
und die richtige Technik wird es<br />
schließlich zur Selbstverständlichkeit.<br />
Der nächste Schritt:<br />
Die positiven Entwicklungsschritte<br />
zu sammeln, oder wie es im<br />
Therapeutischen Zaubern heißt:<br />
„Die eigenen inneren Diamanten<br />
zu sammeln“. Das ist Zaubern auf<br />
>>
20 Mit Gedanken zaubern<br />
Hypnose zur Stressbewältigung 721<br />
Veröffentlichungen<br />
• Die Angst vergeht, der Zauber<br />
bleibt. Therapeutisches Zaubern®<br />
in Arztpraxen und Krankenhäusern.<br />
Mabuse Verlag, Frankfurt, 2016.<br />
• Wundertüte für die Seele (mit<br />
Sabine Lück). Glücksspiele Verlag,<br />
Wendeburg, 2015.<br />
• Einführung in das therapeutische<br />
Zaubern. Carl-Auer-Verlag, Heidelberg,<br />
2013.<br />
• Wie Zaubern Kindern hilft.<br />
Klett-Cotta-Verlag, Stuttgart, 2012.<br />
• Mit Feengeist und Zauberpuste<br />
– Zauberhaftes Arbeiten in<br />
Pädagogik und Therapie.<br />
Lambertus-Verlag, Freiburg, 2009.<br />
Hypnose – der Schlüssel<br />
zur gelingenden<br />
Stressbewältigung<br />
Wirksamkeit eines hypnotherapeutischen<br />
Gruppenprogramms – eine Zwischenbilanz<br />
Autorin: Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />
Für die Raucherentwöhnung hat sich Hypnose schon lange als wirksame Methode etabliert –<br />
auch in der Gruppe. Lässt sich das auf die Stressbewältigung übertragen?<br />
Erste Ergebnisse liegen vor. Dipl.-Psych. Silvia Fisch berichtet über den aktuellen Stand einer<br />
Studie an der Charité.<br />
einer anderen Ebene. Die Klienten<br />
suchen sich aus einem größeren<br />
Sortiment einen Stoffbeutel in ihrer<br />
Lieblingsfarbe aus. In den Beutel<br />
füllt man eine Handvoll kleiner<br />
Schmucksteine. Jedes Mal, wenn<br />
etwas gelingt, legt der Klient nun<br />
aus dem Beutel einen der Steine in<br />
ein Glas. Gut sichtbar für ihn und<br />
für die Familie wächst der Anteil<br />
des Positiven von Tag zu Tag. Die<br />
eigenen Erfolge werden optisch<br />
sichtbar und haptisch heilbar.<br />
Kinder und Jugendliche, die das<br />
erste Mal zum Therapeutischen<br />
Zaubern kommen, stehen mit dem<br />
Negativen im Mittelpunkt und nie<br />
mit dem Positiven. Eine Mutter erzählte,<br />
dass ihr Sohn seine „Diamanten“<br />
gut sichtbar für alle in<br />
einem Glas sammelte, das er auf<br />
die Treppe gestellt hatte.<br />
Zaubern mit Gedanken und mit<br />
den richtigen Zauberworten,<br />
das können auch Eltern Tag für<br />
Tag. Eine Prise Suggestion kann<br />
man ganz bewusst und mit einer<br />
entsprechenden schwungvollen<br />
Handbewegung mit diesen Wor-<br />
ten morgens in den Kakao streuen:<br />
„Eine Prise Kraft für dich!“<br />
oder man kann zum Pausenbrot<br />
auch eine Prise Kraftnahrung für<br />
die Seele mitgeben oder es damit<br />
„belegen“.<br />
Mit dem Zaubergeist in der Praxis<br />
und im Haus arbeitet es sich<br />
einfach leichter. >
22 Hypnose zur Stressbewältigung<br />
Hypnose zur Stressbewältigung 723<br />
Abgrenzungsfähigkeit gegenüber<br />
Stressoren zu verbessern oder<br />
irrationale Kognitionen zur Leistungsorientierung<br />
zu modifizieren.<br />
Parallel begannen wir ergänzend<br />
zu den (recht überschaubaren) Erkenntnissen<br />
zu den in der wissenschaftlichen<br />
Literaturbeschriebenen<br />
Behandlungsinterventionen<br />
mit dem Einholen von Expertenwissen<br />
und -ideen für die Entwicklung<br />
der hypnotherapeutischen<br />
Intervention in unserem<br />
Gruppenprogramm.<br />
Freundlicherweise erklärten sich<br />
hochkompetente Kolleginnen und<br />
Kollegen mit langjähriger hypnotherapeutischer<br />
Erfahrung im<br />
klinisch-praktischen und auch<br />
wissenschaftlich-universitären<br />
Kontext bereit, als Interviewpartner<br />
ihr Wissen, ihre Kompetenz,<br />
Erfahrung und Zeit für unser Projekt<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Mein herzlichster Dank für diese<br />
unschätzbare Unterstützung gilt<br />
Prof. Dr. Walter Bongartz, Dr. Helga<br />
Hüsken-Janßen, Prof. Dr. Dirk<br />
Revenstorf, Dipl.-Psych. Norbert<br />
Loth und Dipl.-Psych. Ronald<br />
Zeyer!<br />
Aus all diesen Quellen entstand ein<br />
hypnotherapeutisches Gruppenprogramm<br />
zur Verbesserung der<br />
Stressbewältigungskompetenzen.<br />
In fünf wöchentlich stattfindenden<br />
und aufeinander aufbauenden<br />
Sitzungen à 120 Minuten<br />
wird es von einem/einer zertifizierten<br />
Hypnotherapeuten/Hypnotherapeutin<br />
mit Gruppen von 8 bis<br />
12 TeilnehmerInnen durchgeführt.<br />
Kernstück der Gruppentreffen<br />
sind praktische Tranceerfahrungen,<br />
für die wir wörtliche Hypnoseanleitungen<br />
sorgfältig und zielorientiert<br />
zur Stressbewältigung<br />
entwickelt haben. Die jeweiligen<br />
Übungen erhalten die TeilnehmerInnen<br />
darüber hinaus als Audioaufnahmen<br />
am Ende jeder Stunde<br />
zum selbständigen Üben der<br />
Hypnose zu Hause.<br />
Neben physischer Entspannung,<br />
mentaler Beruhigung und Distanzierung<br />
vom Stresserleben sind<br />
wesentliche hypnotherapeutische<br />
Strategien eine gezielte Ressourcenaktivierung<br />
für die individuell<br />
herausfordernden Situationen der<br />
TeilnehmerInnen, Ressourcentransfer<br />
und Zukunftsprogression<br />
in das Erleben einer gelingenden<br />
Stressbewältigung.<br />
Verankerung und wiederholtes<br />
mentales Training zielen darauf<br />
ab, dass die verbesserten Stressbewältigungskompetenzen<br />
im Alltag<br />
zunehmend automatisiert ablaufen<br />
und als unwillkürlich erlebt<br />
werden können. Eine Übersicht<br />
über die Schwerpunktthemen und<br />
Ziele der einzelnen Sitzungen findet<br />
sich in der Tabelle. Genauere<br />
Informationen zum Ablauf der Sitzungen<br />
und Inhalt der einzelnen<br />
Übungen können wir leider erst<br />
nach Abschluss des Projektes<br />
und erfolgreicher Publikation geben.<br />
In der Pilotphase prüften wir<br />
das Gruppenprogramm auf seine<br />
Machbarkeit und erhoben erste<br />
Daten zur Wirksamkeit an einer<br />
kleinen Stichprobe mit einer Interventionsgruppe<br />
ohne Vergleichsgruppe.<br />
Dazu wurde in Berlin<br />
und in Coesfeld je eine Gruppe<br />
mit sieben bzw. sechs TeilnehmerInnen<br />
durchgeführt. Im Anschluss<br />
daran führten wir mit beiden<br />
Gruppen ein Nachgespräch,<br />
eine sogenannte Fokusgruppe,<br />
durch, in der die Teilnehmer mit<br />
Hilfe eines semistandardisierten<br />
Interviewleitfadens zu ihren Erfahrungen<br />
mit dem durchgeführten<br />
Trainingsprogramm befragt wurden.<br />
Die Ergebnisse der Pilotstudie<br />
sind sehr ermutigend. Wir beabsichtigen,<br />
sie noch in <strong>2018</strong> zu publizieren.<br />
Im primären Zielparameter<br />
– der erlebten Stressbelastung<br />
innerhalb der letzten Woche auf<br />
einer visuellen Analogskala – u n d<br />
dem Fragebogen Cohens Perceived<br />
Stress Scale (CPSS), einem<br />
Fragebogen zur Erfassung der<br />
Stressbelastung, unterscheiden<br />
sich die Mittelwerte zu Beginn<br />
und nach fünf Wochen per Augenschein<br />
deutlich. Aufgrund der<br />
kleinen Stichprobe erfolgte keine<br />
statistische Signifikanzprüfung.<br />
SITZUNG<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
THEMEN/ ZIELE DER SITZUNG<br />
• Gegenseitiges Kennenlernen, Förderung der Gruppenkohäsion und des<br />
Rapports<br />
• Psychoedukation zu Stress und Stressbewältigung<br />
• „Experiment mit Hypnose“ als Suggestibilitätstest und Convincer<br />
• Erleben einer Erfahrung mit Hypnose zur physischen Entspannung und<br />
mentalen Beruhigung<br />
• Anleitung zum selbstständigen Anwenden der Hypnose-Aufnahmen<br />
• Ab dieser Sitzung regelmäßig Besprechen und Utilisieren der<br />
Erfahrungen mit dem selbständigen Üben zu Hause<br />
• Vermitteln des Prinzips des „Ressourcenschlüssels zur<br />
Stressbewältigung“<br />
• Finden notwendiger Ressourcen für konkrete stressauslösende<br />
Situationen der Teilnehmer<br />
• Hypnose zur Dissoziation aus der Stresssituation und<br />
Ressourcenaktivierung<br />
• Üben des schnellen Auftretens des Ressourcenerlebens<br />
• Üben des reflexartigen Auslösens des Ressourcenerlebens durch einen<br />
Stressreiz („Ressourcenschlüssel“)<br />
• Sammeln und Utilisieren der inzwischen veränderten Erfahrungen der TN<br />
mit Stressbewältigung<br />
• Mentales Üben und Vorwegnehmen eines erfolgreichen Ressourcenerlebens<br />
in einer typischen Stresssituation („Ressourcentransfer“)<br />
Die Ergebnisse der Teilnehmerbefragung<br />
zeigen, dass das Gruppenprogramm<br />
bei den TeilnehmerInnen<br />
auf eine ausgesprochen<br />
positive Resonanz trifft. Die TeilnehmerInnen<br />
äußerten sich insgesamt<br />
sehr zufrieden mit ihren<br />
Erfahrungen während der Gruppensitzungen,<br />
der Durchführung<br />
der Hypnose zu Hause, und beschrieben<br />
eine spürbare Stress-<br />
5<br />
• Würdigung der bislang erzielten Veränderungen der Stressbewältigungskompetenzen<br />
und Integration ins Selbstbild<br />
• Bahnung einer weiteren Verbesserung und Stabilisierung<br />
(Zukunftsprogression)<br />
• Abschluss und Abschied<br />
>>
24 Hynose zur Stressbewältigung<br />
Interview mit Dr. Consuelo Casula 725<br />
reduktion und einen verbesserten<br />
Umgang mit Stress.<br />
Aus therapeutischer Sicht stellen<br />
wir fest, dass wir unsere Leitfaden<br />
zur Durchführung des Gruppenprogramms<br />
in der Praxis leicht<br />
folgen, die hypnotherapeutischen<br />
Übungen durchführen und die Erfahrungen<br />
der TeilnehmerInnen<br />
in der Gruppe durch hypnotherapeutische<br />
Gesprächsführung<br />
ressourcen- und lösungsorientiert<br />
utilisieren konnten, um die TeilnehmerInnen<br />
für eine möglichst<br />
optimale Bewältigung der sie persönlich<br />
herausfordernden Situationen<br />
zu stärken. Man darf es<br />
vielleicht nicht laut sagen, aber es<br />
hat richtig Spaß gemacht!<br />
Aufgrund unserer Erfahrungen mit<br />
der Durchführung und der Rückmeldungen<br />
durch die TeilnehmerInnen<br />
feilten wir noch etwas an<br />
dem Aufbau der ersten Sitzung<br />
und optimierten einige Formulierungen,<br />
damit sie noch wohlgefälliger<br />
ins Unbewusste tröpfeln<br />
können, bevor wir mit der Durchführung<br />
der Hauptstudie begannen.<br />
Zu diesem Zeitpunkt wandten<br />
wir uns auch an eine größere<br />
Öffentlichkeit unter hypnotherapeutischen<br />
Fachleuten – mit dem<br />
ganz profanen Ziel, Spendengelder<br />
für unser ambitioniertes<br />
Projekt zu generieren, in dem für<br />
Teilnehmerrekrutierung und Erstellung<br />
des Therapiematerials<br />
(CD-Aufnahmen) einige Kosten<br />
entstehen sollten. Einige unserer<br />
Leser werden sich vermutlich noch<br />
an unsere Crowdfunding-Kampagne<br />
erinnern, für die wir auch<br />
während des Jahreskongresses<br />
der DGH 2017 geworben haben.<br />
Allen Spendern auch von dieser<br />
Stelle noch einmal ein ganz, ganz<br />
herzliches Dankeschön für diese<br />
wichtige finanzielle Unterstützung<br />
unseres Vorhabens!<br />
Im jetzigen Abschnitt des Forschungsprojektes,<br />
mit dem wir<br />
aktuell noch beschäftigt sind, führen<br />
wir eine randomisierte kontrollierte<br />
prospektive multizentrische<br />
Interventionsstudie durch, um die<br />
Wirksamkeit des fünfwöchigen<br />
Gruppenprogramms zur Verbesserung<br />
der Stressbewältigungskompetenzen<br />
zu untersuchen.<br />
Dies ist durch die engagierte und<br />
tatkräftige Unterstützung der<br />
Kollegin Dipl.-Psych. Suzanan-<br />
Trivakovic-Thiel in Bad Pyrmont<br />
möglich, die unter erheblichem<br />
Zeitaufwand und persönlichem<br />
Einsatz an der erfolgreichen<br />
Durchführung dieses Projektes<br />
mitwirkt. Ihr gebührt mein ganz<br />
besonderer Dank!<br />
Was geschieht nun aktuell<br />
während unserer Studie?<br />
Die Interventionsgruppe nimmt<br />
sofort am 5-wöchigen hypnotherapeutischen<br />
Gruppenprogramm<br />
teil, die Vergleichsgruppe wartet<br />
zunächst 12 Wochen. Beide<br />
Gruppen erhalten eine Info-Broschüre<br />
zur Stressbewältigung, die<br />
von der Techniker Krankenkasse<br />
Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />
Die Autorin<br />
Dipl.-Psych.<br />
Silvia Fisch<br />
Psychologische<br />
Psychotherapeutin<br />
(VT und Hypnotherapie) in der<br />
Praxis von Dipl.-Psych. Dr. Helga<br />
Hüsken-Janßen, Coesfeld.<br />
Psychoonkologische<br />
Konsiliarstätigkeit im Brustzentrum<br />
der Christophorus-Kliniken.<br />
Durchführung von Kursen in<br />
hypnomentaler<br />
Geburtsvorbereitung. Dozentin der<br />
DGH.<br />
E-Mail:<br />
fisch@psychotherapie-praxis-coesfeld.de<br />
herausgegeben wird und führen<br />
während 12 Wochen ein Tagebuch<br />
zur Durchführung von Maßnahmen<br />
zur Stressbewältigung.<br />
Die Stressbelastung zur Baseline,<br />
nach fünf Wochen und nach 12<br />
Wochen wird anhand einer Visuellen<br />
Analogskala und einiger Fragebögen<br />
erfasst.<br />
Darüber hinaus schätzen die Teilnehmer<br />
die Zielerreichung ihrer<br />
individuell für die Teilnahme f o r-<br />
mulierten Ziele auf einer fünfstufigen<br />
Skala ein (orientiert an einer<br />
Goal Attainment Scale).<br />
Da zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses<br />
die Durchführung<br />
der Gruppen und die Datenerhebung<br />
noch nicht abgeschlossen<br />
sind, liegen die Ergebnisse noch<br />
nicht vor. >
26 Interview mit Dr. Consuelo Casula<br />
Hypnose bei Stottern –Fallstudie 727<br />
Was könnte Ihrer Meinung nach<br />
die besondere Rolle von<br />
Hypnose und/oder Metaphern bei<br />
der Therapie darstellen?<br />
Die wichtigste Rolle der Hypnose<br />
liegt sowohl in der indirekten Art<br />
ihrer vielfältigen Suggestionen wie<br />
in den Erfahrungen, die sie hervorruft.<br />
Hypnose stimuliert insbesondere<br />
das Vertrauen der Patienten<br />
in ihre verborgenen Potentiale und<br />
lädt sie zum Experimentieren dazu<br />
ein, Lösungen für Probleme in Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft<br />
zu finden.<br />
Die wichtigste Rolle von Metaphern<br />
in der Hypnose ist es, perzeptive,<br />
kognitive, emotionale und<br />
relationale Flexibilität zu stimulieren<br />
und die Patienten empfänglicher<br />
für therapeutische Suggestionen<br />
zu machen. Die besondere<br />
Rolle der Hypnose besteht darin,<br />
Ressourcen, Potentiale, Flexibilität,<br />
Gewahrsamkeit, Talente,<br />
Zweifel, Imagination, Kreativität,<br />
Interview mit<br />
Dr. Consuelo Casula<br />
Reframing und Einsicht hervorzubringen.<br />
Wie sind Sie mit der DGH in<br />
Kontakt gekommen?<br />
Auf den ESH und ISH Kongressen<br />
bin ich ausgezeichneten Vortragenden<br />
begegnet, wie zum<br />
Beispiel Walter Bongartz, um nur<br />
einen zu nennen.<br />
Was sind Ihre Erwartungen<br />
an Ihren Workshop?<br />
Ich möchte mit Kollegen<br />
zusammenarbeiten, die neugierig<br />
und offen für neue Erfahrungen<br />
sind. >
28 Hypnose bei Stottern –Fallstudie<br />
Hypnose bei Stottern –Fallstudie 729<br />
Erste Hypnose<br />
Während der Hypnose-Einleitung<br />
im Liegen, mit einer Decke zugedeckt,<br />
hält sie eine Farbtafel<br />
(gelb und blau nach Levy-Suhl)<br />
in einem Abstand von 30-40 cm<br />
vor den Augen und lässt sich<br />
leicht und zügig in Trance führen.<br />
Entfernung der Farbtafel aus der<br />
rechten Hand, Herstellung der<br />
Katalepsie des rechten Armes bis<br />
Ende der Hypnosesitzung (ca. 50<br />
Minuten).<br />
Ich benutze gerne einige Elemente<br />
aus dem Autogenen Training<br />
wie Schwere, Ruhe, Wärme und<br />
Atmung, um eine körperliche Entspannung<br />
zu erzielen, klopfe abwechselnd<br />
sehr sanft mit meinen<br />
Fingerspitzen auf ihre Stirn und<br />
rechte Hand, um durch die Verwirrungsmethode<br />
und Paradoxie<br />
eine Dissoziation und tiefe Trance<br />
zu erzielen. Ich prüfe die Relaxation<br />
durch Heben und Fallenlassen<br />
der Beine, um der Patientin<br />
zu zeigen, wie schön ihr Körper<br />
entspannt ist. Nun geht die Reise<br />
durch eine Landschaft, die sie<br />
selber aussuchen darf, weiter. Der<br />
Weg, den sie entlang spaziert, endet<br />
an einem Treppengang mit 10<br />
Stufen, der hinab führt.<br />
Unten angekommen, befindet sie<br />
sich im Garten der Freiheit. Ich<br />
führe die Patientin zu einer Quelle<br />
mit Heilwasser und bitte sie, sich<br />
und ihr Gesicht mit dem Heilwasser<br />
zu erfrischen und davon zu<br />
trinken. Dieses Heilwasser kann<br />
den Körper, die Seele, aber auch<br />
die Sprache heilen.<br />
Dann führe ich sie durch einen<br />
lichten Wald mit wunderschönen<br />
wilden Lilien und Orchideen, die<br />
hervorragend duften. Dabei entdeckt<br />
sie eine Raupe auf dem<br />
Blatt eines Baumes. Sie betrachtet<br />
die Größe, die Länge und die<br />
Farbe der Raupe. Dabei wird ihr<br />
bewusst, dass aus dieser Raupe<br />
ein Schmetterling entstehen wird.<br />
Die Raupe wird sich einen Kokon<br />
bilden, um darin zu ruhen und sich<br />
zu entwickeln.<br />
Was geschieht nun in diesem<br />
Kokon?<br />
Im Kokon werden alle Programme<br />
fürs „Raupe-Sein“ gelöscht und<br />
es werden neue Programme fürs<br />
„Schmetterling-Werden“ aktiviert.<br />
Nach einiger Zeit, wenn die Entwicklung<br />
und Umwandlung vollzogen<br />
ist, schlüpft ein wunderschöner<br />
Schmetterling aus dem<br />
Kokon heraus und der Schmetterling<br />
fliegt beschwingt und unbeschwert<br />
durch die Welt und hat<br />
auch die absolute Erinnerungslosigkeit<br />
über seine Vergangenheit.<br />
„Was geschieht bei Ihnen in Trance?<br />
Auch bei Ihnen werden in<br />
Trance die falschen Programme,<br />
die einen Redefluss behindern,<br />
gelöscht und es werden die Programme<br />
aktiviert, die fließendes<br />
Sprechen und guten Redefluss ermöglichen.<br />
Und nach jeder Trance<br />
werden sie feststellen, dass sie<br />
sich freier, gelöster, ruhiger fühlen<br />
und durchaus fließender sprechen<br />
können.“<br />
Ich lasse die Patientin mit angenehmer<br />
Musik noch eine Weile in<br />
Trance verweilen, um die vorgegebenen<br />
Bilder zu visualisieren und<br />
den Ruhezustand zu genießen.<br />
Dann bitte ich die Patientin, langsam<br />
und in ihrem Tempo ins Hier<br />
und Jetzt zurück zu kommen. Die<br />
Patientin ist nach dieser Trance<br />
sehr entspannt. Sie betont beim<br />
Verlassen meiner Praxis, dass sie<br />
sich schon jetzt auf die nächste<br />
Sitzung freue.<br />
Zweite Hypnose<br />
Nach der Trance-Einleitung, wieder<br />
mit der Farbtafel, Katalepsie<br />
des rechten Armes, Bodyscan,<br />
einigen Übungen aus dem Autogenen<br />
Training und Relaxationsprüfung<br />
bitte ich sie, in eine Naturlandschaft<br />
zu gehen.<br />
Ich führe sie von dort wieder<br />
durch den Treppengang mit den<br />
10 Stufen in den Garten des Friedens,<br />
wo sie einen wunderschönen<br />
Regenbogen sieht und sich in<br />
ihren Lieblingsfarben badet. Dann<br />
begleite ich sie auf einem schönen<br />
Weg zu einem Fluss mit fließendem,<br />
glasklarem Wasser.<br />
Hier an diesem Fluss erlebt sie<br />
folgendes Bild, das von meinem<br />
Sohn, Heilpraktiker Kian Schirmohammadi,<br />
entwickelt wurde:<br />
Mutter Ente bringt dem<br />
Entlein auf einem kleinen Fluss<br />
das Schwimmen bei<br />
Die Mutter macht es vor. Sie<br />
schwimmt sicher, flüssig und<br />
angstfrei durch den Fluss.<br />
Sie überwindet verschiedene<br />
Abschnitte – mal langsame und<br />
mal schnellere. Sie ist stets voller<br />
Leichtigkeit und Freude und<br />
erklärt dem Entlein mit sicherer<br />
Sprache, auf was es alles achten<br />
soll. Es sind sichere und ruhige<br />
Schwimmbewegungen. Die Stimme<br />
bleibt ruhig und gleichmäßig.<br />
Alles sieht so leicht aus. Auch<br />
wenn der Fluss mal schneller und<br />
aufregender wird, bleibt sie stets<br />
ruhig und erklärt alles mit sicherer<br />
Stimme.<br />
Das Entlein hört wissbegierig zu<br />
und schaut mit großen Augen<br />
seiner Mutter zu, wie sie elegant<br />
durch den Fluss schwimmt und<br />
alles einfach erklärt. Alles sieht so<br />
leicht aus, so schön und so selbstsicher.<br />
Auch wenn das Wasser<br />
schneller wird, bleibt die erfahrene<br />
Ente angstfrei und gelassen –<br />
sie agiert mit einer angeborenen<br />
Leichtigkeit. Alles sieht so einfach<br />
und souverän aus. Der Redefluss,<br />
mit dem sie dem Entlein die<br />
Schwimmanweisungen beibringt,<br />
ist ruhig, gelassen und einfach.<br />
Absolut nichts kann sie stören.<br />
Instinktiv weiß sie, dass sie den<br />
Fluss meistern wird. Und das Entlein<br />
spürt, dass es auch den Fluss<br />
leicht und mit Freude meistern<br />
wird – wie seine Mutter. Es braucht<br />
gar nichts zu tun, instinktiv weiß<br />
es, dass es ruhig und mit Freude<br />
den Fluss meistern wird und sicher<br />
und flüssig reden wird – egal<br />
wie schwierig oder wie aufregend<br />
der Fluss auch sein mag. Es wird<br />
ruhig und gelassen bleiben.<br />
Das Entlein beobachtet wieder<br />
seine Mutter. Ihr Körper und ihr<br />
Sprechen sind in rhythmischer<br />
Bewegung.<br />
Das Entlein sieht schon in Gedanken,<br />
wie es seiner Mutter voller<br />
Stolz in jeder Situation zuruft, wie<br />
leicht es ihm fällt, diesen Fluss zu<br />
meistern. Seine Mutter schwimmt<br />
elegant weiter. Auch wenn Steine,<br />
Hindernisse oder Aufregung<br />
den Fluss blockieren, schwimmt<br />
sie mit einem Lächeln im Gesicht<br />
weiter. Wenn Wirbel entsteht und<br />
der Fluss schneller und aufregender<br />
wird, verlangsamt sie die Bewegungen<br />
und schwimmt in gleichen<br />
rhythmischen Bewegungen<br />
und im gleichen Tempo weiter.<br />
Absolut nichts kann sie stören.<br />
Alles läuft nach einem gesunden<br />
Urprogramm ab im wunderschönen<br />
Fluss.<br />
Das Entlein wird diese Fähigkeit<br />
lernen. Voller Vorfreude paddelt<br />
es im Fluss umher. Und seine<br />
Mutter schwimmt daneben und<br />
beschützt es. Das Entlein lernt<br />
jetzt, vollkommen angstfrei zu sein<br />
und sich auf die jeweilige Situation<br />
einstellen zu können. Es spürt<br />
schon, wie leicht es ihm fällt, so<br />
angstfrei und so schön schwimmen<br />
und reden zu können.Und<br />
wenn Sie wollen, können Sie die<br />
beiden Entlein begleiten, mit ihnen<br />
schwimmen gehen und lernen,<br />
angstfrei und sicher zu sein.<br />
Sie können ganz behütet und geborgen<br />
mit dem Entlein den Fluss<br />
hinab schwimmen. Es wird alles<br />
ganz behütet und automatisch ablaufen.<br />
Sie lernen, wie Sie sich an<br />
verschiedene Anforderungen anpassen<br />
können und wie Sie in aufregenden<br />
Situationen vollkommen<br />
ruhig und gelassen reagieren und<br />
reden können. Nach Ihrem gesunden<br />
Urprogramm: Alles wird<br />
im harmonischen Gleichgewicht<br />
sein. Sie werden sich in jeder Situation<br />
ganz ruhig, fließend und<br />
gelassen verhalten und unterhalten<br />
können – genau so, wie es die<br />
Mutter Ente dem Entlein beibringt.<br />
Alles wird automatisch auf das<br />
ideale harmonische Maß reguliert.<br />
Es fühlt sich leicht und angenehm<br />
an. Es fühlt sich leicht an, so im<br />
wunderschönen Redefluss, so in<br />
harmonischer Bewegung zu sein.<br />
Nach einer kurzen Pause mit Musikbegleitung<br />
bitte ich sie, sich<br />
nun von der Landschaft zu verabschieden<br />
und langsam, in ihrem<br />
Tempo, wieder ins Hier und Jetzt<br />
zurück zu kommen. Im posthypnotischen<br />
Gespräch erzählt sie<br />
mir, dass sie fasziniert sei von den<br />
Bildern, die sie erlebt hat, vor allem<br />
von der Ente und dem Entlein!<br />
Dritte Hypnose<br />
Die Patientin erscheint in meiner<br />
Praxis voller Vorfreude auf die<br />
Hypnosesitzung. Diese Hypnose<br />
gestalte ich als eine Mischung aus<br />
der ersten und der zweiten Hypnose.<br />
Dabei führe ich sie wieder dort<br />
hin, wo sie die Raupe, den Kokon<br />
und die Entfaltung als Schmetterling<br />
beobachten kann, sie erlebt<br />
den Fluss mit der Geschichte der<br />
Mutter-Ente und dem Entlein, und<br />
dann kommt etwas Neues hinzu:<br />
Das Entlein, welches schon jetzt<br />
zu einer erwachsenen Ente geworden<br />
ist, berichtet fließend der<br />
Mutter, dass es ihr sehr dankbar<br />
ist für alles, was es gelernt hat<br />
und dass es nun bereit ist, einer<br />
kleinen oder großen Gruppe Entlein<br />
ganz fließend und mit schöner<br />
und deutlicher Sprache all diese<br />
gelernten Erfahrungen beizubringen.<br />
Die Entenmutter ist sehr mit<br />
diesem Vorschlag einverstanden,<br />
sie wohnt auch diesen 2 bis 3-<br />
>>
30 Hypnose bei Stottern –Fallstudie<br />
Hypnose bei Porno- und Sexsucht 731<br />
stündigen Sitzungen bei und ist<br />
sehr stolz, wie die Tochter Ente<br />
dies meisterhaft durchführt.<br />
Wiederum nach einer kurzen Pause<br />
wird die Trance ausgeleitet.<br />
Diese Sitzung habe ich auf einem<br />
Diktiergerät aufgenommen und<br />
der Patientin mitgegeben, nun<br />
kann sie diese Sitzung täglich hören.<br />
Vierte Hypnose<br />
Auch diese Sitzung ist eine Mischung<br />
aus den bisherigen Hypnosen,<br />
wobei ich immer mehr die<br />
Aufmerksamkeit auf das Entlein<br />
lenke, wie es kunstvoll anderen<br />
Entlein ihre Erfahrungen und Erlebnisse<br />
fließend vorträgt. Auch<br />
nach dieser letzten Hypnosesitzung<br />
ist die Patientin völlig entspannt<br />
und auf das Ergebnis sehr<br />
neugierig.<br />
die leicht und beschwingt herumfliegen<br />
und die ihr Sicherheit und<br />
Erfolg versprechen. Auch Anfang<br />
Februar <strong>2018</strong> berichtet die Patientin<br />
telefonisch hoch begeistert<br />
vom tollen Erfolg. Sie kann nach<br />
wie vor frei und fließend vor Gruppen<br />
sprechen und fühlt sich absolut<br />
glücklich. Sie ist überwältigt<br />
und froh, endlich ein erfülltes Leben<br />
zu haben. >
32 Hypnose bei Porno- und Sexsucht<br />
Hypnose bei Porno- und Sexsucht<br />
733<br />
müssen immer stärkere Reize<br />
konsumiert werden:<br />
die Inhalte der Pornografie werden<br />
härter, es wird länger konsumiert,<br />
der Lebenswandel wird<br />
risikofreudiger und promisk. Im<br />
Endstadium erleiden die Klienten<br />
einen Kontrollverlust, denn im Gehirn<br />
haben sich neuroplastische<br />
Veränderungen, die sogenannten<br />
Suchtstraßen entwickelt, die die<br />
Betroffenen im dem Suchtkreislauf<br />
gefangen halten.<br />
Eigene Abstinenzversuche scheitern<br />
oft schon nach wenigen Tagen.<br />
Wird dem Trieb-Impuls jetzt<br />
nicht mehr nachgegeben, treten<br />
als typische Entzugsfolgen u. a.<br />
Unwohlsein, Niedergeschlagenheit,<br />
Nervosität, Aggressivität und<br />
Depressionen auf. Oft bedarf es<br />
nur eines kleinen Anstoßes der<br />
zahlreichen externen und internen<br />
Trigger, um das dysfunktionale<br />
Verhaltensmuster erneut zu reaktivieren.<br />
Behandlung der Porno- und<br />
Sexsucht mit Hypnose<br />
Um Verhaltensänderungen zu bewirken,<br />
hat die Verhaltenstherapie<br />
ein großes Repertoire im Angebot,<br />
das bevorzugt auf unser Bewusstsein<br />
im frontalen Kortex wirkt und<br />
über psychoedukative, logisch<br />
und sachrationale Verhaltensmodifikationen<br />
Veränderungen herbeiführt.<br />
Für viele Betroffene, die<br />
ja gerade unter Kontrollverlust<br />
leiden, ist dies nicht ausreichend,<br />
um den Suchtdruck zu mindern.<br />
Sucht wird dann über einen gewissen<br />
Zeitraum nicht mehr ausagiert,<br />
denn die Ratio unterdrückt<br />
den Impuls. Was bleibt, ist die<br />
Suchtpersönlichkeit, die unter<br />
dem Gefühl der Leere leidet und<br />
unter der subjektiven Gewissheit,<br />
im Leben etwas zu verpassen.<br />
Unser Belohnungssystem und<br />
der Ursprung unserer Triebe und<br />
Emotionen sitzt jedoch in den archaisch<br />
älteren Hirnstrukturen der<br />
Basalganglien. Diesen Bereich erreichen<br />
wir über Bilder, Gefühle<br />
und Metaphern, wie sie die moderne<br />
Hypnotherapie bietet.<br />
Dadurch werden Betroffene<br />
schnell befähigt, nicht nur gegen<br />
das Gefühl der Sucht anzukämpfen,<br />
sondern eine neue suchtfreie<br />
Persönlichkeit zu entwickeln. Ziel<br />
ist es, den Klienten die Natürlichkeit<br />
aus Anspannung und<br />
Entspannung, aus Lust und Befriedigung<br />
zurückzugeben, um<br />
dabei nachhaltig in ein Gefühl der<br />
inneren Fülle zu gelangen. Suchtpatienten<br />
benötigen eine schnelle<br />
Stabilisierung ihres Selbstwertgefühls<br />
und einen fühlbaren Erfolg<br />
in den Therapiestunden, um die<br />
initiale Motivation zu einem Therapieerfolg<br />
zu führen.<br />
Aus zahlreichen Fällen der letzten<br />
Jahre in der Behandlung der<br />
Sex- und Pornosucht hat sich dabei<br />
folgende Vorgehensweise bewährt:<br />
Exploration und Information:<br />
Bei dem Thema Sexsucht ist wichtig,<br />
dass vorurteilsfrei und wertschätzend<br />
eine vertrauensvolle<br />
Gesprächssituation geschaffen<br />
wird. Klienten tragen Geheimnisse<br />
seit Jahren oder Jahrzehnten<br />
mit sich herum, die Themen sind<br />
schambesetzt und tabuisiert. Es<br />
hat sich als hilfreich erwiesen,<br />
Hypnose an Hand von Beispielen<br />
zu erläutern, da Klienten häufig<br />
ein medial geprägtes unklares<br />
Verständnis über den Einsatz und<br />
die Vorgehensweise haben. Parallelen<br />
der Sexsucht zu anderen<br />
Süchten (Übergewicht, Nikotin,<br />
Alkohol, Onlinesucht, Spielsucht)<br />
werden aufgezeigt, um allgemein<br />
gültige Mechanismen der Sucht,<br />
z.B. in Bezug auf die Stimulation<br />
des Belohnungszentrums im Gehirn<br />
für den Klienten verständlich<br />
zu machen.<br />
Erklärung von Selbstheilung<br />
durch Selbstorganisation:<br />
Selbstorganisation bedeutet, dass<br />
sich in einem System befindliche<br />
Kräfte selber organisieren. Als<br />
Demonstrationsobjekt für selbstorganisatorische<br />
Prozesse bieten<br />
sich Formgedächtnislegierungen<br />
an. Der Therapeut erläutert und<br />
überträgt das Phänomen auf das<br />
im Menschen immanente Potenzial<br />
zur Selbstheilung und Veränderung,<br />
wobei er die Hypnose als<br />
den Impulsgeber bezeichnet, der<br />
all diese Veränderungen gezielt<br />
starten kann.<br />
Abstinenzphase:<br />
Das Zusammenspiel zwischen<br />
Bewusstsein und Unterbewusstsein<br />
setzt vom Klienten Bereitwilligkeit<br />
voraus, also Bereitschaft<br />
und Wille, die Abhängigkeit zu<br />
überwinden. Bei der Porno- und<br />
Sexsucht werden 14 Abstinenztage<br />
angesetzt, wobei sich nebenbei<br />
auch schon mal der Dopamin-<br />
Haushalt regulieren kann.<br />
Anstrebungsziele formulieren:<br />
Der Klient wird gebeten, in einer<br />
Hausaufgabe schriftlich anzustrebende<br />
Ziele zu formulieren. Typische<br />
Ziele, die bei Abhängigkeiten<br />
genannt werden sind: „Frei-Sein,<br />
Unversehrtheit, Selbstwirksamkeit,<br />
Selbstbestimmung“. Die Ziele<br />
wirken in Richtung einer neuen<br />
suchtfreien Identität.<br />
Vorübung - Gedankenstopp:<br />
Bei der Assoziationsarbeit geht es<br />
darum, die Gedankenketten, die<br />
immer wieder zur Sucht hinführen<br />
zu unterbrechen und in eine<br />
andere Richtung zu lenken. Der<br />
Therapeut lässt den Klienten ein<br />
Kunstwort kreieren: ein Wort, das<br />
es im Sprachgebrauch nicht gibt<br />
und das somit zu keinen weiteren<br />
Assoziationen führt.<br />
Vorübung - Autosuggestion:<br />
Eine Suggestionsformel, z.B.:<br />
„Ich bin frei und fühle mich großartig<br />
dabei“, hat auf der Ebene<br />
des Bewusstseins eine verhaltenspsychologische<br />
Komponente<br />
(Gedanken-Stopp) und eine beeinflussende<br />
Komponente für das<br />
Unterbewusstsein. In der Praxis<br />
hat sich erwiesen, dass ein Klient,<br />
der auf diese Weise seinem Problem<br />
ein oder zwei Wochen lang<br />
entgegengewirkt, besser vorbereitet<br />
in die Hypnosesitzung<br />
kommt.<br />
Vorübung - Selbsthypnose:<br />
Selbsthypnose dient der Stärkung<br />
der Selbstkompetenz - der Klient<br />
lernt, sich in einen Trancezustand<br />
zu versetzen und so seinen Suggestionen<br />
maximale Kraft zu verleihen.<br />
Future Pacing:<br />
Wichtig ist eine Fokussierung auf<br />
den anzustrebenden Zielzustand.<br />
Emotionale Erlebnisbilder stoßen<br />
innere Prozesse an.<br />
Einleitung der Trance:<br />
Zur Tranceeinleitung sitzt der<br />
Klient in bequemer Haltung. Die<br />
Aufmerksamkeit wird über die Atmung<br />
und Körperwahrnehmung<br />
nach innen fokussiert. Der Therapeut<br />
kann die ihm vertrauteste Art<br />
der Induktion anwenden.<br />
Installation eines Wohlfühlortes:<br />
Der Klient wird aufgefordert, sich<br />
einen sicheren Ort vor seinem inneren<br />
Auge vorzustellen, an dem<br />
er sich besonders wohl fühlt und<br />
wo er sich gerne aufhält. Vorzugsweise<br />
ist dies ein Ort, den er gut<br />
kennt und mit dem sich gute Gefühle<br />
und Erfahrungen verbinden.<br />
Es wird auf alle Sinnesmodalitäten<br />
eingegangen: sehen, fühlen,<br />
hören, schmecken, riechen. Der<br />
Ort wird von dem Klienten in möglichst<br />
vielen Details beschrieben.<br />
Symbolisierung des<br />
Anstrebungsziels:<br />
Das zuvor formulierte Ziel wird<br />
noch einmal wiederholt, und der<br />
Klient wird gebeten, für das Ziel<br />
eine Farbe zu benennen, die stellvertretend<br />
für das Ziel steht. Ideomotorische<br />
Abfrage, ob die Farbwahl<br />
richtig ist. Nur ein einziges<br />
Ziel verwenden, keinen Wunschzettel<br />
- das Unterbewusstsein<br />
kommt sonst durcheinander, diversifiziert<br />
seinen Kräften oder<br />
schafft eigene Prioritäten.<br />
Heilung des inneren Kindes:<br />
Das innere Kind steht für alle positiven<br />
und negativen Erfahrungen,<br />
die der Patient im Laufe des Lebens<br />
gemacht hat, und den damit<br />
verbundenen Gefühlen und<br />
Glaubenssätzen. Negative Besetzungen,<br />
wie nicht geliebt zu werden,<br />
nicht wertvoll genug zu sein,<br />
überflüssig zu sein, sind Belastungen,<br />
die er in sich trägt. Wenn<br />
der Klient sich in der Kindheit beispielsweise<br />
nicht beschützt und<br />
unterstützt fühlte oder sich nicht<br />
ungehindert entfalten konnte,<br />
kann sich dieses Erleben bis ins<br />
Erwachsenenalter bemerkbar machen<br />
und zu Blockaden oder gar<br />
Krankheiten führen.<br />
Allianz mit dem inneren<br />
Widersacher:<br />
In der Trance wird eine Teilearbeit<br />
eingesetzt, in der innere Widersacher<br />
genauer betrachtet werden.<br />
Es wird nach Zweiflern gefragt,<br />
Saboteuren, die ihm bei seiner<br />
Entwöhnung einen Strich durch<br />
die Rechnung machen. Externalisierung<br />
und Beschreibung des<br />
Widersachers mit allen Sinnen,<br />
um ihm eine Gestalt oder gar Gesicht<br />
zu geben.<br />
Kommunikation bis hin zum Vertragsschluss,<br />
dass sich der Widersacher<br />
wohl fühlt und den<br />
Klienten bei der Erreichung der<br />
Ziele unterstützt. Begleitung der<br />
Vertragsverhandlung bis zur Einwilligung.<br />
Tresor und Ballonfahrt:<br />
Der Klient wird gebeten, im Zusammenhang<br />
mit seiner Sucht<br />
stehende Repräsentationen gedanklich<br />
vor sich auf den Boden<br />
zu legen. Zigaretten, Webseiten,<br />
Pornofilme …<br />
Diese Gegenstände werden ausführlich<br />
betrachtet und es wird<br />
geprüft, was noch fehlt. Sind alle<br />
Gegenstände präsent, verabschiedet<br />
sich der Klient von ihnen<br />
und legt sie in einen Tresor, der<br />
sorgfältig verschlossen und versiegelt<br />
wird. Der einzige Schlüssel<br />
wird in einen tiefen See unwiederbringlich<br />
versenkt.<br />
Danach steigt er in einen Heißluftballon<br />
umgeben von schweren<br />
Sandsäcken. Die Sandsäcke werden<br />
als Glaubenssätze imaginiert,<br />
die zu seiner Suchtpersönlichkeit<br />
geführt haben. Der Klient löst<br />
den Bodenanker, und der Ballon<br />
steigt langsam. Indem der Klient<br />
nun Sack für Sack abschneidet<br />
und nach unten fallen sieht, spürt<br />
er wie der Ballon immer schneller<br />
steigt und er sich immer freier<br />
fühlt.<br />
Am Ende sind alle Säcke abgeschnitten,<br />
und der Klient schaut<br />
mit Genugtuung und Freude ein<br />
letztes Mal nach unten auf die<br />
zerplatzten Säcke und freut sich<br />
über die wiedergewonnene Freiheit.<br />
>>
34 Hypnose bei Porno- und Sexsucht<br />
Interview mit Dr. med. Reza Schirmohammadi<br />
735<br />
Loslassen - Innere Widerstände:<br />
Während der Hypnose kann es zu<br />
inneren Widerständen kommen.<br />
Eine Methode, innere Widerstände<br />
zu überwinden ist das „Tauziehen<br />
mit dem Monster“.<br />
In der Fantasie wird zunächst mit<br />
allen Kräften und Mitteln gegeneinander<br />
gekämpft und dann -<br />
durch das Loslassen des Taus<br />
– der Kampf beendet, der Widerstand<br />
aufgegeben. Die Folge ist<br />
ein gutes freies nGefühl, das im<br />
Körper gespürt werden kann.<br />
Fazit<br />
Auffallend ist, dass über gutgemeinte<br />
Ratschläge zur Abstinenz<br />
den Betroffenen im Kern häufig<br />
nicht geholfen werden kann.<br />
Die Kombination aus Psychoedukation,<br />
Verhaltenstherapie und<br />
Selbsthilfegruppen bringen Erfolge,<br />
die Suchtpersönlichkeit bleibt<br />
aber im Kern bestehen. Da wo es<br />
an die Ursachen geht, muss das<br />
Unterbewusstsein mit dem Bewusstsein<br />
Hand in Hand gehen.<br />
Die Hypnose kann hier der Schlüssel<br />
zum Erfolg sein, da schnell der<br />
Suchtdruck gemindert werden<br />
kann und so erst das notwendige<br />
Reboot (mehrmonatige Trennung<br />
vom Suchtmittel) durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Auf dem Feld der Verhaltenssüchte<br />
wird noch viel Pionierarbeit zu<br />
leisten sein, und die Nachfrage<br />
wird bedingt durch das Internet<br />
steigen. Hypnose erweitert hier<br />
das Repertoire der Hilfsangebote,<br />
damit den Betroffenen schnell,<br />
zielgerichtet und nachhaltig geholfen<br />
werden kann.<br />
Eine Erstbehandlung erstreckt<br />
sich in der Regel auf drei vorbereitende<br />
Sitzungen und einer Hypnosesitzung,<br />
die in der Regel 2-3<br />
h dauern kann.<br />
Dr. med. Heike Melzer<br />
Dr. med. Heike Melzer<br />
Paar- und Sexualtherapeutin in München, Neurologin, Psychotherapeutin<br />
und Unternehmensberaterin mit 25 Jahren Erfahrung.<br />
Sie widmet sich zeitaktuellen Tabuthemen um Sexualität und Liebe.<br />
Sie ist Dozentin in der Milton-Erickson Gesellschaft für Hypnose und<br />
Autorin des Buches „Scharfstellung – Die neue sexuelle Revolution“.<br />
Klaus Ulbrich<br />
Zahlreiche Klienten profitieren<br />
auch von einem Reboot-Workshop<br />
außerhalb des gewohnten<br />
Alltages unter professioneller<br />
therapeutischer Begleitung, um<br />
mittels Gruppenarbeit und unter<br />
Einsatz moderner Hypnotherapie<br />
schnell und nachhaltig Ressourcen<br />
zu aktivieren. >
36<br />
Interview mit Dr. med. REZA SCHIRMOHAMMADI<br />
Zum<br />
Herausnehmen !<br />
Regionale Weiterbildung<br />
737<br />
Dr. med. univ. Wien<br />
Reza Schirmohammadi<br />
ist Facharzt für Anästhesiologie,<br />
Arzt für Naturheilverfahren,<br />
MayrArzt und Spezialist<br />
für Schmerztherapie. Er nutzt<br />
medizinische Hypnose, Akupunktur,<br />
Ernährungstherapie<br />
und Neuraltherapie.<br />
Er war Chefarzt der Anäthesie<br />
im St.-Antonius-Krankenhaus<br />
Schleiden und betreibt seit<br />
1999 eine Privatpraxis in Köln.<br />
Regionale Weiterbildung<br />
der DGH<br />
www.schirmohammadi.de<br />
Interview mit<br />
Dr. med. univ. Wien<br />
REZA SCHIRMOHAMMADI<br />
warum wir mit Akupunktur, Akupressur<br />
oder auch EFT (Emotional<br />
Freedom Techniques) Allergien<br />
verbessern bzw. heilen können.<br />
Wenn wir Allergie z. B. als eine<br />
Fehlentscheidung bzw. eine Fehlregulation<br />
des Immunsystems,<br />
welches als falsches Programm<br />
im Unterbewusstsein verankert<br />
bleibt, betrachten und die Allergie<br />
auf diese Art und Weise bestehen<br />
bleibt, dann ist es durch den<br />
hypnotischen Zugang zum Unterbewusstsein<br />
wunderbar möglich,<br />
das alte und falsche Programm<br />
zu löschen und neue Programme<br />
für die richtige Funktion des Immunsystems<br />
zu aktivieren! Hierbei<br />
schenken wir dem Unterbewusstsein<br />
das Vertrauen, dass es uns<br />
mit seiner absoluten Kompetenz<br />
und Intelligenz gesund (allergiefrei)<br />
erhalten kann.<br />
Begleitend zu den Hypnose-Sitzungen<br />
in der Praxis bekommt<br />
der Patient eine Hypnose-Sitzung<br />
auf ein Diktiergerät oder auf sein<br />
Handy aufgenommen und wird<br />
gebeten, dieses nun täglich als<br />
Selbsthypnose zu hören. Die Erfolge<br />
sind hervorragend.<br />
Wie sind Sie mit der DGH in<br />
Berührung gekommen?<br />
Es ist sehr lange her, fast 30 Jahre,<br />
dass ich unsere Gesellschaft<br />
für Hypnose kennengelernt habe.<br />
Ich habe damals Kurse und Seminare<br />
bei Herrn Prof. Lohmann,<br />
Direktor der Klinik für Psychosomatik,<br />
besucht. In einem dieser<br />
Kurse habe ich von einer Kollegin<br />
von der DGH erfahren. Ich habe<br />
mich dann für Kurse und Vorträge<br />
angemeldet und war bei meinem<br />
ersten Besuch von der tollen und<br />
familiären Atmosphäre einerseits<br />
und der fachlichen Kompetenz<br />
und Seriosität andererseits sowie<br />
von den großartigen Workshops<br />
so begeistert, dass ich bis heute<br />
dabeigeblieben bin. Ich versuche<br />
mit meiner Aktivität für die Verbreitung<br />
der Hypnose einen kleinen<br />
Beitrag zu leisten.<br />
Was erwarten Sie sich für<br />
Ihren Workshop?<br />
Ich erwarte wie immer sehr neugierige<br />
und interessierte Kolleginnen<br />
und Kollegen, die bereit sind,<br />
einiges an Wissen und Erfahrung<br />
aufzunehmen und vor allem meine<br />
Begeisterung für den Einsatz<br />
der Hypnose in der Praxis erleben<br />
und übernehmen möchten.
38 Regionale Weiterbildung der DGH<br />
Regionale Weiterbildung der DGH<br />
739<br />
Regionale Weiterbildung der DGH<br />
Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
Berlin<br />
Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums:<br />
Dipl.-Psych. Werner Eberwein<br />
Aufgrund einer Erkrankung des<br />
Dozenten bitten wir bei<br />
Interesse um Kontaktaufnahme<br />
mit der DGH-Geschäftsstelle per<br />
Tel.: 02541 880760<br />
oder per E-Mail:<br />
dgh-geschaeftsstelle@t-online.de<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
Dipl.-Psych. Werner Eberwein<br />
Aachener Str. 27<br />
10713 Berlin<br />
Tel.: 0 30 82 70 28 34<br />
Fax: 0 30 82 70 28 35<br />
E-Mail: kontakt@werner-eberwein.de<br />
Web:<br />
www.werner-eberwein.de<br />
Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
Bremen<br />
Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums:<br />
Dr. med. dent. Sylvio Chiamulera<br />
Grundkurse<br />
>> G1 28./29.09.<strong>2018</strong><br />
>> G2 14./15.12.<strong>2018</strong><br />
>> G3 22./23.02.2019<br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> F4 14./15.09.<strong>2018</strong><br />
>> F1 14./15.06.2019<br />
>> F2 06./07.09.2019<br />
>> F3 11./12.10.2019<br />
>> F4 06./07.12.2019<br />
Therapiekurse<br />
>> T1 19./20.10.<strong>2018</strong><br />
Die Simulatortechnik<br />
>> T2 30.11./01.12.<strong>2018</strong><br />
Hypnotische Anästhesie<br />
>> T3 08./09.02.2019<br />
Emotion begegnet Ratio<br />
>> T4 15./16.03.2019<br />
Matrix-Technik<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
Dr. med. dent. Sylvio Chiamulera<br />
Rosental 22<br />
28359 Bremen<br />
Tel.: 0421 236069 oder 0171 4792147<br />
Ansprechpartner: Frau Chiamulera<br />
E-Mail: crescom@t-online.de<br />
Homepage:<br />
www.hypnoseinstitut-bremen.de<br />
Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
Coesfeld<br />
Leiterin des Westfälischen Instituts für<br />
Hypnose und Hypnotherapie:<br />
Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />
Curriculum <strong>2018</strong><br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> F2 21./22.09.<strong>2018</strong><br />
>> F3 12./13.10.<strong>2018</strong><br />
>> F4 07./08.12.<strong>2018</strong><br />
Therapiekurse<br />
>> 28./29.09.<strong>2018</strong><br />
Hypnotherapie bei psychosomatischen<br />
Störungen, Dozent: Prof. Dr. Walter<br />
Bongartz, Konstanz<br />
Supervisionen<br />
>> Freitag, 31.08.<strong>2018</strong><br />
10:00 - ca. 17:00 Uhr<br />
>> Mittwoch, 26.09.<strong>2018</strong><br />
16:00 - ca. 20:00 Uhr<br />
>> Samstag, 06.10.<strong>2018</strong><br />
10:00 - ca. 17:00 Uhr<br />
>> Mittwoch, 31.10.<strong>2018</strong><br />
16:00 - ca. 20:00 Uhr<br />
Curriculum 2019<br />
Grundkurse<br />
>> G1 11./12.01.2019<br />
>> G2 15./16.02.2019<br />
>> G3 15./16.02.2019<br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> F1 12./13.07.2019<br />
>> F2 30./31.08.2019<br />
>> F3 11./12.10.2019<br />
>> F4 29./30.11.2019<br />
Therapiekurse<br />
>> 17./18.05.2019<br />
Hypnotherapeutische Stressbewältigung<br />
Dozentin: Dipl.-Psych. Silvia Fisch,<br />
Münster<br />
>> 20./21.09.2019<br />
Hypnotherapie bei psychosomatischen<br />
Störungen<br />
Dozent: Prof. Dr. Walter Bongartz,<br />
Konstanz<br />
>> 13./14.12.2019<br />
Hypnotherapeutische Techniken zur<br />
Schmerzbehandlung<br />
Dozentin: Dipl.-Psych. Dr. Helga<br />
Hüsken-Janßen, Coesfeld<br />
Ego-State-Therapie<br />
Dozent: Woltemade Hartman, PhD,<br />
Pretoria/Südafrika<br />
>> 04.04.2019 - 06.04.2019<br />
Ego-State Heilsame Körperarbeit<br />
Teil I + Gruppensupervision<br />
>> 09.05.2019 - 11.05.2019<br />
Ego-State Heilsame Körperarbeit<br />
Teil II + Gruppensupervision<br />
>> 26./27.06.2019<br />
Einführung in die Ego-State-Therapie<br />
>> 26./27.09.2019<br />
Ego-State - Trauer als Ressoucre<br />
in der Psychotherapie + Gruppensupervision<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />
Westfälisches Institut für Hypnose und<br />
Hypnotherapie<br />
Daruper Straße 14<br />
48653 Coesfeld<br />
Tel.: 02541 880760<br />
Fax: 02541 70008<br />
E-Mail: hhueskenjanssen@aol.com<br />
Web:<br />
www.weiterbildungsinstitut-hypnose.de<br />
Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
Darmstadt<br />
Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums<br />
Mitte:<br />
Dipl.-Psych. Dr. phil. Michael Hübner<br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> F3 18./19.08.<strong>2018</strong><br />
(Dozentin: Dipl.-Psych. Dr. med. Katalin<br />
Bloch-Szentágothai<br />
>> F4 22./23.09.<strong>2018</strong><br />
(Dozent: Dipl.-Psych. Dr. Michael<br />
Hübner)<br />
Therapiekurse<br />
>> 18./19.08.<strong>2018</strong><br />
Hypnotherapie der Angststörungen<br />
Dozent: Dipl.-Psych. Dr. Michael Hübner<br />
>> 29./30.09.<strong>2018</strong><br />
Hypnomentale Geburtsvorbereitung<br />
Dozentin: Dipl.-Psych. Yvonne König<br />
Supervisionen<br />
>> 20.10.<strong>2018</strong><br />
Dipl.-Psych. Karl G. Möck<br />
Termine für das Curriculum 2019 finden Sie<br />
auf unserer Homepage, sobald diese<br />
verfügbar sind.<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Lars Pracejus<br />
Geschäftsstelle Zentrum Mitte:<br />
Gießener Institut für Psychologietransfer<br />
Hauptstr. 90a<br />
35516 Münzenberg<br />
E-Mail: GIPsychologietransfer@gmail.com<br />
Web:<br />
www.hypnoseausbildung.de<br />
Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
Dortmund<br />
Leiterin des Fort- und Weiterbildungszentrums<br />
Rhein/Ruhr:<br />
Dipl.-Psych. Claudia Weinspach<br />
Curriculum <strong>2018</strong><br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> F2 13./14.09.<strong>2018</strong><br />
>> F3 15./16.09.<strong>2018</strong><br />
>> F4 06./07.10.<strong>2018</strong><br />
Therapiekurse<br />
>> 01./02.11.<strong>2018</strong><br />
T1 - Hypnose in der Psychosomatik<br />
>> 03./04.11.<strong>2018</strong><br />
T2 - Hypnose bei Schmerzen<br />
>> 07./08.03.2019<br />
T3 - Hypnose und ihre Anwendung bei<br />
Ängsten<br />
>> 09./10.03.2019<br />
T4 - Hypnose bei Schlafstörungen<br />
Supervisionen<br />
>> 29.09.<strong>2018</strong><br />
13.04.2019<br />
ganztägig von 12:00 - 18:30 Uhr<br />
(in Münster)<br />
Curriculum 2019<br />
Grundkurse<br />
>> G1 01.-02.05.2019<br />
>> G2 03.-04.05.2019<br />
>> G3 24.-25.05.2019<br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> F1 14.-15.06.2019<br />
>> F2 28.-29.08.2019<br />
>> F3 30.-31.08.2019<br />
>> F4 27.-28.09.2019<br />
Therapiekurse<br />
>> T1 30.-31.10.2019<br />
Hypnose in der Psychosomatik<br />
>> T2 01.-02.11.2019<br />
Hypnose bei Schmerzen<br />
>> T3 29.-30.01.2020<br />
Hypnose und ihre Anwendung<br />
bei Ängsten<br />
>> T4 31.01.-01.02.2020<br />
Hypnose bei Schlafstörungen<br />
>> T5 13.-14.09.2019<br />
Störungen der Bindung, Alters<br />
regression und Traumata der<br />
Kindheit<br />
Supervision<br />
05.10.2019, ganztägig von<br />
12:00 - 18:30 Uhr (in Münster)<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
Dipl.-Psych. Claudia Weinspach<br />
Zum Guten Hirten 94<br />
48155 Münster<br />
Tel.: 0251 1330506<br />
E-Mail: info@claudia-weinspach.de<br />
Web:<br />
www.claudia-weinspach.de<br />
Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
Frankfurt<br />
Leiter des Klingenberger Instituts für<br />
Klinische Hypnose:<br />
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Walter Bongartz<br />
Curriculum <strong>2018</strong><br />
Therapiekurse<br />
>> 13. - 15.09.<strong>2018</strong><br />
T3 und T4 als Block<br />
>> T3 Hypnotherapie bei Angst/<br />
Trauma<br />
>> T4 Hypnotherapie bei Sucht/<br />
Impulskontrolle<br />
Einzelseminar<br />
>> 19./20.10.<strong>2018</strong><br />
T5 Hypnotherapie bei Depression<br />
Curriculum 2019<br />
Grundkurse<br />
>> 16.-20.01.2019<br />
G1 - G3 als Block 1<br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> 07.-09.03.2019<br />
F1 und F2 als Block 2<br />
>> 23.-25.05.2019<br />
F3 und F4 als Block 3<br />
Therapiekurse<br />
>> 04. - 06.07.2019<br />
T1 und T2 als Block 4<br />
T1<br />
T2<br />
Hypnotherapie und Psychosomatik<br />
Hypnotherapie bei Schmerzen<br />
>> 22. - 24.08.2019<br />
T3 und T4 als Block 5<br />
T3<br />
T4<br />
Hypnotherapie bei Angst/Trauma<br />
Hypnotherapie bei Sucht/Impulskontrolle<br />
>> 22./23.11.2019<br />
T5<br />
Hypnotherapie bei Depression<br />
Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
Freiburg<br />
Leiter des Klingenberger Instituts für<br />
Klinische Hypnose:<br />
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Walter Bongartz<br />
Curriculum <strong>2018</strong><br />
Therapiekurse<br />
>> 20. - 22.09.<strong>2018</strong><br />
T1 und T2 als Block<br />
>> T1 Hypnotherapie und Psychosomatik<br />
>> T2 Hypnotherapie bei Schmerzen<br />
>>
40 Regionale Weiterbildung der DGH<br />
Schneller ans Ziel – Blitzhypnose<br />
741<br />
>> 25. - 27.10.<strong>2018</strong><br />
T3 und T4 als Block<br />
>> T3 Hypnotherapie bei Angst/Trauma<br />
>> T4 Hypnotherapie bei Sucht/Impuls<br />
kontrolle<br />
T5 als Einzelseminar<br />
>> 07./08.12.<strong>2018</strong><br />
T5<br />
Hypnotherapie bei Depression<br />
Curriculum 2019<br />
Grundkurse<br />
>> 13.-17.02.2019<br />
G1 - G3 als Block 1<br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> 28.-30.03.2019<br />
F1 und F2 als Block 2<br />
>> 16.-18.05.2019<br />
F3 und F4 als Block 3<br />
Therapiekurse<br />
>> 20.-22.06.2019<br />
T1 und T2 als Block 4<br />
T1<br />
T2<br />
Hypnotherapie und Psychosomatik<br />
Hypnotherapie bei Schmerzen<br />
>> 12.-14.09.2019<br />
T3 und T4 als Block 5<br />
T3<br />
T4<br />
Hypnotherapie bei Angst/Trauma<br />
Hypnotherapie bei Sucht/Impuls<br />
kontrolle<br />
>> 08./09.11.2019<br />
T5<br />
Hypnotherapie bei Depression<br />
Supervisionen<br />
>> Frankfurt/Freiburg:<br />
Supervision wird jeweils nach einem Block<br />
(sonntags 9-13 Uhr) angeboten.<br />
Am Tag vor T5 fi ndet eine ganztätige Supervision<br />
(9-13 / 14-18 Uhr) statt, nach<br />
Seminar T5 Samstagsnachmittags (13-17<br />
Uhr) und am folgenden Sonntagvormittag<br />
(9-13 Uhr).<br />
Danach wären dann die Weiterbildungsvoraussetzungen<br />
(Kurse + Supervision) für<br />
das DGH-Zertifi kat erfüllt.<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Walter Bongartz<br />
Klingenberger Institut für Klinische<br />
Hypnose<br />
Färberstraße 3a<br />
78467 Konstanz<br />
Tel.: 07531 6060350<br />
Fax: 07531 6060350<br />
E-Mail:<br />
Web:<br />
bongartz@hypnose-kikh.de<br />
www.hypnose-kikh.de<br />
Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
München<br />
Leiterin des Fort- und Weiterbildungszentrums<br />
München:<br />
Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes<br />
Kaiser Rekkas<br />
Curriculum <strong>2018</strong><br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> 13./14.10.<strong>2018</strong><br />
F1 (in München)<br />
>> 06. - 10.02.2019<br />
Ideomotorische Arbeit - die Kommunikation<br />
mit dem Unbewussten<br />
F2 - F4 als Block<br />
Therapiekurse<br />
>> 30./31.03.2019<br />
T1 - Depression, Angst, Schlafstörung<br />
(Seminarort München)<br />
>> 22. - 26.05.2019<br />
T2 - T4 - Kompetenz, Ichstärkung,<br />
Stressbewältigung, Burn out-Prophylaxe,<br />
Psychotrauma, Psychosomatik, Schmerz<br />
(Seminarort München oder Hessisch<br />
Lichtenau)<br />
Curriculum 2019<br />
Grundkurse<br />
>> G1 bis G3: 24. - 28.07.2019<br />
(Fünf-Tage-Kompaktbasis-Seminar in<br />
Hessisch Lichtenau)<br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> F1 (in München)<br />
12./13.10.2019<br />
Ideomotorische Arbeit - die Kommunikation<br />
mit dem Unbewussten<br />
Sonderveranstaltungen in<br />
KAKOVATOS/Griechenland<br />
>> 02.-09.06.2019 - Ideomotorik -<br />
Dialog mit dem Unbewussten<br />
>> 22.-29.09.2019 - Körper-<br />
Seele-Heilung<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
Dipl.-Psych. Dr. Agnes Kaiser Rekkas<br />
Chorherrstr. 4<br />
81667 München<br />
Tel.: 089 4484025<br />
Fax: 089 48999748<br />
E-Mail: Agnes.Kaiser.Rekkas@gmail.com<br />
Web:<br />
www.kaiser-rekkas.de<br />
Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
Salzgitter<br />
Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums:<br />
Dr. med. dent. Christian Bittner<br />
Grundkurse<br />
>> G1 07./08.09.<strong>2018</strong><br />
>> G2 19./20.10.<strong>2018</strong><br />
>> G3 07./08.12.<strong>2018</strong><br />
Fortgeschrittenenkurse<br />
>> F1 18./19.01.2019<br />
>> F2 08./09.02.2019<br />
>> F3 01./02.03.2019<br />
>> F4 29./30.03.2019<br />
Supervisionen<br />
>> Gruppensupervisionen fi nden immer<br />
am Tag vor den Therapiekursen statt<br />
(16:00 Uhr bis 20:00 Uhr)<br />
>> Kollegiale Supervision/Supervisions<br />
stammtisch:<br />
jeweils der zweite Dienstag im 3.<br />
Quartalsmonat<br />
>> Einzelsupervision:<br />
Termine nach Vereinbarung<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
DGH Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
Salzgitter<br />
Hinter dem Salze 10<br />
38259 Salzgitter<br />
Tel.: 05341 3988857<br />
Fax: 05341 3988858<br />
E-Mail:<br />
hypnose@zahn-sz.de<br />
Schneller ans Ziel<br />
DGH - Workshop<br />
„Blitzhypnose“ 2017<br />
bei Dr. med. Martina Wittels<br />
Autor: Zahnarzt Sebastian Knop<br />
Manchmal muss es einfach schnell gehen – auch in die<br />
Hypnose hinein. Die Ärztin und Schmerztherapeutin Dr.<br />
med. Martina Wittels hat auf der DGH-Tagung 2017 in einem<br />
Tagesworkshop gezeigt, wie es geht.<br />
Hier der Bericht dazu:<br />
Dienstagabend, 19.15 Uhr.<br />
Alle freuen sich auf den<br />
bevorstehenden Feierabend.<br />
Da spricht mich meine Praktikantin<br />
an:<br />
„Ich habe richtig Angst vor<br />
dem Einschlafen, weil ich im<br />
Moment so stark mit den Zähnen<br />
knirsche. Was kann ich da<br />
nur machen?“<br />
Im Stillen denke ich, dass ich<br />
ihr mit Hypnose helfen könnte,<br />
mit der metaphorischen<br />
Geschichte vom „Schlaf des<br />
Müllers“. Aber um diese Zeit?<br />
Allein die Induktion der Hypnose<br />
kostet mich wertvolle Feierabendzeit.<br />
Doch dann fällt mir<br />
der Workshop „Blitzhypnose“<br />
von Martina Wittels ein, den ich<br />
beim DGH-Kongress 2017 besucht<br />
habe.<br />
Warum nicht mal etwas ausprobieren?<br />
Kurzweiliger Workshop mit<br />
vielen Übungen<br />
Um für solche Situationen gewappnet<br />
zu sein, hatte ich bei der<br />
Anmeldung zum DGH-Kongress<br />
2017 diesen Workshop gebucht.<br />
Zu oft entstehen in der Zahnarztpraxis<br />
– aber vermutlich nicht nur<br />
dort - Situationen, in denen Hypnose<br />
weiterhelfen könnte, die Zeit<br />
aber fehlt. Und so fand ich mich<br />
am Samstagmorgen im Lippe-Institut<br />
ein, in dem ich einen Workshop<br />
erleben durfte, den die Referentin<br />
locker, kurzweilig und mit<br />
vielen Übungen gestaltete.<br />
Martina Wittels ging dabei nicht<br />
nur unverkrampft mit den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern<br />
um, sondern auch mit der Show-<br />
Hypnose, deren Protagonisten<br />
zahlreiche Videos ins Netz stellen,<br />
die sie als Experten für Blitzhypnose<br />
ausweisen. Unverkrampft,<br />
aber nicht unkritisch, denn die<br />
Gefahr bei der Show-Hypnose<br />
bestehe darin, so Wittels, dass<br />
bei Retraumatisierungen, die<br />
Menschen gelegentlich bei Massentrancen<br />
erleiden, die Situation<br />
nicht aufgefangen, sondern übergangen<br />
werde.<br />
Verschiedene Techniken<br />
Inhaltlich lernten wir eine ganze<br />
Reihe von Blitzhypnose-Induktionen<br />
kennen, von denen die eine<br />
oder andere aus der Show-Hypnose<br />
kommt. Bei der Technik der<br />
Fingermagnete und der Handmagnete<br />
wird der Patient bei der<br />
Berührung seiner Finger bzw.<br />
seiner Hände aufgefordert, in<br />
Trance zu gehen. Derlei direktive<br />
Methoden sind mir persönlich<br />
eher ungewohnt, insofern war mir<br />
die Drei-Worte-Induktion, die ich<br />
schon vor ein paar Jahren gelernt<br />
hatte und regelmäßig anwende,<br />
vertrauter.<br />
Dabei erinnert sich der Patient<br />
an ein schönes Erlebnis und die<br />
Trance wird durch drei Worte, die<br />
er mit diesem Erlebnis verbindet,<br />
nicht nur induziert, sondern während<br />
der gesamten Trancedauer<br />
aufrechterhalten.<br />
Diese Methode eignet sich bestens<br />
zur Begleitung von Zahnbehandlungen,<br />
allerdings fällt mir<br />
immer wieder auf, dass ich dabei<br />
automatisch mein eigenes Arbeitstempo<br />
reduziere. Nach mehreren<br />
anderen Blitzhypnose-Induktionen<br />
(darunter „Handshake“,<br />
dazu später mehr, sowie „Arm<br />
Pull“, „Arm Drop“ und „Fenster<br />
im Kopf“) gab es schließlich als<br />
„Sahnehäubchen“ eine Turboinduktion<br />
zur Einleitung einer hypnotischen<br />
Anästhesie, die wir alle<br />
üben durften.<br />
Dave Elman<br />
Besonders angetan hatte es mir<br />
jedoch die Technik nach Dave Elman.<br />
Durch eine strukturierte Gliederung<br />
in körperliche und geistige<br />
Entspannung sowie eine raffinierte<br />
Form der Fraktionierung gelingt<br />
>>
42 Schneller ans Ziel – Blitzhypnose<br />
Projekttage 2019<br />
743<br />
es, den Patienten immer tiefer in<br />
Trance zu bringen.<br />
Fraktionierung bei Dave Elman:<br />
Zunächst wird der Lidschluss mit<br />
folgenden Worten getestet, „Je<br />
mehr du versuchen wirst, deine<br />
Augenlider zu öffnen, desto mehr<br />
wirst du feststellen, dass sie geschlossen<br />
bleiben.“<br />
Etwas später sollen dann die Augen<br />
kurz geöffnet werden: „Und<br />
wenn du sie dann zum zweiten<br />
Mal schließt, wirst du zweimal so<br />
tief entspannen.“ Mit der kurzzeitigen<br />
Störung des Entspannungszustandes<br />
hat der Patient<br />
ein umso stärkeres Bedürfnis, in<br />
den Trancezustand zurückzukehren,<br />
wodurch die Trance verstärkt<br />
wird. In diesem Fall handelt es<br />
sich nicht nur um eine Fraktionierung,<br />
sondern man findet auch<br />
Elemente einer Konfusion („die<br />
Augenlider werden geschlossen<br />
bleiben“ gegenüber „gleich, wenn<br />
ich es sage, wirst du deine Augen<br />
öffnen“).<br />
Die Konfusionstechnik hilft Patienten,<br />
die sich zu viele Gedanken<br />
darüber machen, ob sie alles richtig<br />
machen und ob Hypnose bei<br />
ihnen funktioniert.<br />
Ich habe folglich die Dave- Elman-Technik<br />
bei einer Patientin<br />
angewendet, die unter Kontrollzwängen<br />
leidet und daher<br />
Schwierigkeiten hat, sich auf eine<br />
Trance einzulassen und konnte<br />
feststellen, dass es ihr mit dieser<br />
Technik deutlich besser gelang.<br />
Die Dave-Elman-Technik ist für<br />
mich zwar im engeren Sinn keine<br />
Blitzhypnose, ich finde sie sogar<br />
relativ aufwändig und ohne Skript<br />
würde ich mich da noch nicht heranwagen.<br />
Wenn man aber bedenkt,<br />
dass man ziemlich tiefe<br />
Trancen in einer sehr überschaubaren<br />
Zeit induzieren kann, ist die<br />
Technik durchaus der Blitzhypnose<br />
zuzurechnen.<br />
Handshake-Induktion<br />
Zurück zu meiner Praktikantin.<br />
Mit Hilfe der Handshake-Induktion<br />
gelingt es mir, die gesamte<br />
Sitzung, einschließlich<br />
metaphorischer Geschichte, Verankerung<br />
und Ausleitung auf eine<br />
Zeitspanne von 15 bis 20 Minuten<br />
zu reduzieren.<br />
Ich kombiniere die Handshake-Induktion<br />
von Martina Wittels mit<br />
der Handshake-Technik, die ich<br />
vor Jahren bei Stefan Junker gelernt<br />
hatte. So stelle ich der Patienten<br />
zunächst drei Fragen (etwa:<br />
„Sind Sie damit einverstanden,<br />
dass wir das Problem mit Hypnose<br />
angehen?“, „Sind Sie bereit,<br />
sich auf meine Worte einzulassen?“,<br />
„Wollen Sie die Wirkung<br />
auch mit nach Hause nehmen?“).<br />
Nach jeder Frage sage ich: „Hand<br />
drauf?“. Dann reiche ich der Patientin<br />
die Hand, die daraufhin<br />
einschlägt. Nach der dritten Frage<br />
tu ich nur so, als wollte ich der Patientin<br />
meine rechte Hand geben,<br />
ergreife das rechte Handgelenk<br />
der Patientin jedoch mit meiner<br />
linken Hand und drehe ihre Hand<br />
vor ihr Gesicht mit den Worten:<br />
„Schauen Sie sich genau die Linien<br />
auf Ihrer Hand an.“<br />
Ich nähere die Hand ihrem Gesicht<br />
an, lasse sie kataleptisch<br />
werden und fahre fort mit den<br />
Worten: „Sobald die Hand Ihre<br />
Stirn berührt, schließen Sie die<br />
Augen und fallen in eine Trance.“<br />
Bei der Berührung mit der Stirn,<br />
senke ich den Kopf der Patientin<br />
nach unten, die Induktion ist vollendet.<br />
Nachtrag<br />
Unmittelbar nach der Sitzung war<br />
meine Praktikantin erstaunt über<br />
die Wirkung der Trance, mit der<br />
sie bisher keinerlei Erfahrung hatte.<br />
In der Folgezeit sagte sie auf<br />
Nachfrage, dass ihr die Hypnose<br />
geholfen habe.<br />
Fairerweise muss an dieser Stelle<br />
allerdings die Frage erlaubt sein,<br />
ob sie überhaupt eine andere Antwort<br />
hätte geben können. Außerdem<br />
kann auch der Placebo-Effekt<br />
eine Rolle gespielt haben.<br />
Der Workshop „Blitzhypnose“ hat<br />
jedenfalls mein hypnotisches Repertoire<br />
spürbar bereichert und<br />
das umfangreiche Skript bietet<br />
darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
mir die eine oder andere Technik<br />
ins Gedächtnis zu rufen.<br />
Dass ich manche Methoden<br />
schon kannte, sehe ich nicht als<br />
Nachteil an. Vielmehr boten die<br />
vielen Übungsmöglichkeiten die<br />
Chance, verschiedene Techniken<br />
auszuprobieren, wieder ins Leben<br />
zu rufen und zu vertiefen.
44 Differenzielle Kinästhetik und evozierte Synästhesie<br />
Differenzielle Kinästhetik und evozierte Synästhesie<br />
745<br />
Induktion in tiefer Trance<br />
durch differenzielle<br />
Kinästhetik und evozierte<br />
Synästhesie<br />
Autor: Dr. Michael Weh<br />
Kann mithilfe von bilateral unterschiedlichen Vorstellungen körperlicher Empfindungen<br />
und in Hypnose hervorgerufenen synästhetischen Wahrnehmungen Trance vertieft und das<br />
Tranceerleben intensiviert werden? Die folgende Einzelstudie untersucht dieses Phänomen.<br />
Einleitung<br />
Untersucht wurde die Methode,<br />
Probanden durch die Anwendung<br />
differenzieller Kinästhetik schneller<br />
in tiefere Trancestadien zu führen,<br />
um als Hypnotherapeut effektiver<br />
arbeiten zu können. Zum<br />
einen bringt eine Zeitersparnis bei<br />
der Induktion und Vertiefung ganz<br />
praktische Vorteile, zum anderen<br />
könnten tiefere Trancestadien<br />
sowohl in der klinischen als auch<br />
der experimentellen Hypnose von<br />
Vorteil sein. Nach Kenntnis des<br />
Autors wurde differenzielle Kinästhetik<br />
(ein Begriffsvorschlag des<br />
Autors) bisher in der Literatur<br />
noch nicht speziell beschrieben<br />
oder untersucht. Dieser Fallbericht<br />
einer Patientin soll einen wissenschaftlichen<br />
Impuls für weitere<br />
Forschung geben.<br />
Der Autor experimentierte mit<br />
weiteren Probanden zu diesem<br />
Thema. Dieser Fall wird hier exemplarisch<br />
als typisch vorgestellt.<br />
Der Autor<br />
Dr. Michael Weh<br />
Definition:<br />
Unter „differenzieller Kinästhetik“<br />
werden in diesem Artikel Suggestionen<br />
verstanden, die den Probanden<br />
anleiten, taktile Wahrnehmungen<br />
in Trance zu erfahren, die<br />
bilateral unterschiedlich ausfallen.<br />
Es werden also für jeweils den<br />
rechten und linken Fuß (oder die<br />
Hände) deutlich differenzierte<br />
Suggestionen erteilt, um die Konzentration<br />
stark und fokussiert zu<br />
verstärken, mit der Absicht, die<br />
Trance schnell zu vertiefen.<br />
Fallbeschreibung und Methode<br />
Die Probandin wies bisher noch<br />
keine Hypnoseerfahrung auf und<br />
war anamnestisch nicht synästhetisch.<br />
Sie wurde weitgehend standardisiert<br />
in Einzelsitzung durch Induktion,<br />
Vertiefung, Arbeitsphase und<br />
Termination mit posthypnotischen<br />
Anweisungen geleitet:<br />
Dr. Michael Weh<br />
Ablauf der Hypnosesitzung<br />
Induktion und erste Vertiefung<br />
(knapp 10 Minuten)<br />
Die wache und neugierige Patientin<br />
erfuhr eine klassisch-direkte,<br />
forcierte Hypnoseinduktion nach<br />
U. Jovanovicz mit Fixation auf ein<br />
Pendel, die ca. 2 Minuten dauerte,<br />
bis der Augenschluss auftrat.<br />
Daraufhin folgte eine Vertiefung<br />
bei geschlossenen Augen, in der<br />
die Probandin etwa 5 Minuten<br />
wiedererlebte, wie sie in ihrer Vergangenheit<br />
bereits Schwierigkeiten<br />
überwunden hatte (Induktion<br />
mit Regression nach M. Erickson),<br />
bis deutliche Trancezeichen wie<br />
mimische Atonie, reduzierter allgemeiner<br />
Muskeltonus, blasse<br />
Hautfarbe, REM und vertiefte<br />
Atmung zu erkennen waren. Anschließend<br />
wurde die Patientin innerhalb<br />
von 1 - 2 Minuten von der<br />
äußeren visuellen Wahrnehmung<br />
(Imagination einer Trauminsel) zur<br />
inneren kinästhetischen geführt.<br />
Durch Anheben der Finger der lin-<br />
Hat eine eigene Meditationsschule in Würzburg und ist Autor mehrerer psychologisch-spiritueller<br />
Bücher. Er hat an der Zahnärztekammer gelehrt, ist Motivationstrainer und Hypnotherapeut,<br />
behandelt Menschen mit Ängsten und Schmerzen und gibt Interviews über Hypnose im<br />
Radio und TV.<br />
ken Hand und der gesamten Hand<br />
im Gelenk um wenige Zentimeter<br />
wurde nun eine deutliche Katalepsie<br />
festgestellt. Die Einleitungsund<br />
Vertiefungsphase war damit<br />
abgeschlossen.<br />
Differenzielle Kinästhetik<br />
(3 Minuten)<br />
In der folgenden Arbeitsphase<br />
wurde der Probandin nun ganz<br />
gezielt differenzielle Kinästhetik<br />
suggeriert: Sie wurde angewiesen,<br />
mit nackten Füßen im weichen,<br />
warmen Sand einer Trauminsel zu<br />
gehen und diesen deutlich unter<br />
den Fußsohlen und zwischen den<br />
Zehen zu fühlen. Nach 30 Sekunden<br />
sollte der rechte Fuß von Wellen<br />
des Meeres berührt werden,<br />
sodass hier die kinästhetischen<br />
Sensationen von Kälte, Wasser<br />
und nassem Sand erfolgen sollten.<br />
Die Unterschiede in der Kinästhetik<br />
beider Füße wurden ca.<br />
1 Minute lang betont und vertieft.<br />
Daraufhin sollte die Probandin mit<br />
der linken Hand einen herabhängenden<br />
Palmwedel berühren und<br />
dessen raue Oberfläche deutlich<br />
fühlen. Die rechte ausgestreckte<br />
Hand sollte lediglich den weichen<br />
warmen Wind zwischen den gespreizten<br />
Fingern fühlen. Auch<br />
dieser Unterschied wurde ca. eine<br />
Minute lang betont.<br />
Test auf negative Halluzination<br />
(1-2 Minuten)<br />
Nun erfolgte ein Test auf negative<br />
Halluzination, um die Trancetiefe<br />
einschätzen zu können. Der<br />
Autor suggerierte, er begegnete<br />
der Probandin in Trance auf der<br />
Trauminsel als Person und strecke<br />
ihr eine leere Hand entgegen.<br />
Dann wurde sie aufgefordert, die<br />
Augen für 5 Sekunden tatsächlich<br />
zu öffnen. Der Autor streckte<br />
ihr real seine Hand entgegen, in<br />
der sich eine Brille befand, die sie<br />
aber als leer wahrnehmen sollte<br />
(„Du siehst meine leere Hand vor<br />
deinen Augen!“). Danach sollte die<br />
Probandin weiter auf der Trauminsel<br />
weilen.<br />
Evozieren von Synästhetik<br />
(5 Minuten)<br />
Nachfolgend suggerierte der Autor<br />
3 verschiedene Geräusche<br />
(Schrei einer Möwe, Meeresrauschen,<br />
Schiffssirene) und diese<br />
sollten jeweils in charakteristischen,<br />
unterschiedlichen Farben<br />
wahrgenommen werden, die die<br />
Probandin frei wählen durfte. Danach<br />
wurden 2 verschiedene Berührungen<br />
der Handflächen mit<br />
Objekten (Muschel, Baumrinde)<br />
suggeriert, die jeweils gleichzeitig<br />
als gustatorische Sensationen<br />
empfunden werden sollten. Mit<br />
der indirekten Suggestion „Es<br />
wird interessant sein, zu beobachten,<br />
ob und wie lange diese<br />
erweiterten Sinneswahrnehmungen<br />
auch in den nächsten Tagen<br />
auftreten werden: Geräusche, die<br />
du als Farben sehen kannst, und<br />
Berührungen, die du gleichzeitig<br />
schmecken kannst!“ endete die<br />
experimentelle Phase. Diese Phase<br />
nahm etwa 5 Minuten in Anspruch.<br />
Posthypnotische Suggestionen,<br />
Nachruhe (10 Minuten)<br />
Eine Standardtermination beendete<br />
die Sitzung. Weiterhin wurden<br />
durch Seeding und indirekte<br />
Suggestionen Amnesie provoziert<br />
ebenso wie interne Lernprozesse<br />
durch direkte posthypnotische<br />
Anweisungen in Aussicht gestellt.<br />
Im Anschluss an die Nachruhe<br />
wurde die Probandin gezielt abgelenkt,<br />
um eine Amnesie zu erzielen.<br />
Trancetiefe<br />
Ergebnisse<br />
Die Trance erschien nach Muskelund<br />
Hauttonus, Atmung, Hautfarbe,<br />
Augenbewegungen, Mimik,<br />
Katalepsie, Auftreten von Amnesie<br />
und Halluzinationen als tief<br />
bis sehr tief. Allerdings zeigte die<br />
Probandin kein positives Ergebnis<br />
auf den Test zur negativen Halluzination;<br />
sie erinnerte sich daran, in<br />
der visualisierten Hand des Autors<br />
im Tranceerleben eine Brille gesehen<br />
zu haben. An das Öffnen der<br />
Augen während der Hypnosesitzung<br />
erinnerte sie sich nicht. Die<br />
Patientin zeigte eine weitgehende<br />
Amnesie für das Tranceerleben<br />
und gab eine geschätzte Zeitdauer<br />
der Sitzung von 3 Minuten an<br />
(Timedistortion).<br />
Differentielle Kinästhetik<br />
Die Probandin erinnerte sich auf<br />
gezieltes Nachfragen hin an die<br />
differenziellen Suggestionen zur<br />
Kinästhetik, die sie in Trance problemlos<br />
nachvollziehen konnte.<br />
Synästhesie<br />
An das Erleben der Synästhesie<br />
(z. B. Geräusche als Farben) erinnerte<br />
sich die Patientin nur bruchstückhaft.<br />
Sie zeigte an den Folgetagen<br />
(5 Tage später telefonisch<br />
abgefragt) keine persistierenden<br />
synästhetischen Fähigkeiten, trotz<br />
gelenkter Aufmerksamkeit auf<br />
dieses Phänomen, obwohl persistierende<br />
Synästhesie in Trance<br />
als posthypnotischer Auftrag gegeben<br />
worden war.<br />
Diskussion<br />
Die Absicht hinter dieser Fallstudie<br />
war, nicht nur eine tiefere<br />
Trance zu erzielen, sondern die<br />
Trancevertiefung auch zu beschleunigen.<br />
Beides erscheint<br />
mit der Methode der Suggestion<br />
differenzieller Kinästhetik und der<br />
Synästhesie erreichbar. Als Ursache<br />
dafür vermutet der Autor die<br />
hohe Konzentration und intensive<br />
Evokation von Imagination, die<br />
durch die komplizierten und vielseitigen<br />
Suggestionen erzielt werden<br />
konnte.
46 Interview mit Dr. Stan Lifschitz<br />
Interview mit Dr. Stan Lifschitz<br />
747<br />
Interview<br />
mit Dr. Stan Lifschitz<br />
„<br />
Was hat Sie dazu motiviert,<br />
Hynose<br />
in Ihrer Therapie einzusetzen?<br />
„<br />
M<br />
eine Arbeit mit Hypnose begann<br />
mit der Realisation einer<br />
Kindheitsfantasie.<br />
Daraus wurde der Zauberteppich,<br />
der mir verschiedene Wege bewusst<br />
zu sein zugänglich machte.<br />
Hypnose wurde mein Portal,<br />
mit dem ich meine eigenen alternativen<br />
Heilungspraktiken über<br />
kulturelle, ökonomische und geographische<br />
Grenzen hinweg erforschen<br />
konnte.<br />
Wie gut ist die Anwendung von<br />
Hypnose in Südafrika akzeptiert?<br />
Genau wie in Deutschland ist die<br />
Anwendung durch professionelle<br />
Mediziner gut institutionalisiert.<br />
Die Ausübung ist überwacht und<br />
exklusiv. Wenn wir aber unseren<br />
Fokus und unser Verständnis von<br />
Hypnose erweitern und Rituale<br />
und Heilungszeremonien mit einschließen,<br />
könnten wir behaupten,<br />
dass Hypnose in S ü d a f r i k a<br />
sehr breit eingesetzt wird und vielen<br />
Menschen bekannt ist.<br />
Die ZCC Kirche, die sich der Heilung<br />
verschrieben hat, hat im südlichen<br />
Afrika über 5 Millionen Mitglieder<br />
und unsere eingeborenen<br />
Heiler sind sehr versiert in Heilungstechniken.<br />
Allerdings würden<br />
die Vielen, die während solcher<br />
Heilungen Tranceerlebnisse<br />
haben, dies niemals als „Hypnose“<br />
bezeichnen.<br />
Gab es etwas, was Sie in den<br />
letzten Jahren in Ihrem Beruf<br />
besonders beeindruckt hat?<br />
Nachdem ich als Mitglied unserer<br />
Profession immer älter werde,<br />
habe ich in den letzten Jahren<br />
meine Arbeitsweise immer mehr<br />
verändert.<br />
Ich bin speziell an der Erstellung<br />
eines eigenen Vokabulars oder<br />
Lexikons interessiert, das ausdrückt<br />
und zeigt, was ich tue. In<br />
diesem Prozess hat sich meine<br />
Perspektive vom Kopf zu den<br />
Händen verschoben und damit<br />
ging einher, dass ich die expressiven<br />
Künste als Arten und Orte der<br />
Heilung schätzen lernte.<br />
Es ist erstaunlich, wie bei diesen<br />
Übungen Trance entsteht und zu<br />
einem Gefäß der Imagination wird,<br />
einem Zauberkessel der Heilung<br />
oder einem geheiligten Ort.<br />
Wie sollte sich ein guter<br />
Therapeut verhalten?<br />
Nun, jede Antwort auf diese Frage<br />
sollte für mich einen ethischen<br />
Aspekt beinhalten. Ich versuche,<br />
ein „guter“ Therapeut zu sein, indem<br />
ich mich an eine selbstaufgestellte<br />
ethische Regel halte, die<br />
besagt:<br />
Die Heilung sollte auch für den<br />
Heiler sein. Die Balance zwischen<br />
den Menschen mit denen ich arbeite<br />
und mir selbst zu finden, ist<br />
eine immerwährende Herausforderung.<br />
Ich schwanke zwischen<br />
gut und böse - außer Balance.<br />
Für mich stellt der „gute“ Therapeut<br />
sich selbst und denen, mit<br />
denen er arbeitet, diese Frage in<br />
seinem Berufsleben oft.<br />
Was erwarten Sie sich<br />
von Ihrem Workshop?<br />
Dass die Teilnehmer mit mir zusammen<br />
einen sicheren Ort erschaffen<br />
können, an dem jeder<br />
einen Platz findet, um sich tief mit<br />
der Gruppe verbunden zu fühlen,<br />
die sich bilden wird.
48<br />
Quantum-Mind-Hypothese<br />
Quantum-Mind-Hypothese<br />
49<br />
Quantum-Mind Hypothese:<br />
wie das Bewusstsein aus dem<br />
„versteckten Beobachter“ der<br />
Hypnotherapie entsteht.<br />
Autor: Gary Bruno Schmid, Ph. D.<br />
Kann man das Bewusstsein quantenphysikalisch erklären? Seinen Ursprung ergründen?<br />
Und wo treffen wir es als Hypnotherapeuten an? Der erste Teil der folgenden wissenschaftlichen<br />
Überlegungen ist unter dem gleichen Titel in den Suggestionen 2017 erschienen.<br />
Der vorliegende Artikel ist gekürzt.<br />
Der volle Artikel, sowie Literatur und Fußnoten können beim Autor angefordert werden: gbschmid@mac.com<br />
B ewusstsein<br />
Das Bewusstsein entspringt<br />
dem zirkulären Zusammenspiel<br />
komplexer Entscheidungprozesse<br />
im lebenden Organismus, die man<br />
auch als verkörperte Intelligenz<br />
verstehen kann.<br />
Bewusstsein ist eine dem gesamten<br />
Organismus inhärente Eigenschaft<br />
und kann nicht ausschließlich<br />
im Gehirn lokalisiert werden.<br />
Mithilfe des verkörperten Bewusstseins<br />
kann die Verarbeitung<br />
von Informationen im lebenden<br />
Organismus heilen wie auch krank<br />
machen oder gar töten (Schmid<br />
2009, 2010).<br />
Einige Repräsentanzen und Prozesse<br />
der Informationsübertragung<br />
und -verarbeitung in und<br />
zwischen Mind-Body-Systemen<br />
können verstanden werden als<br />
Selbstheilungskräfte, mit denen<br />
der menschliche Organismus zwischen<br />
sich und körperfremden<br />
Agenzien differenziert, den eigenen<br />
Gesundheitszustand kontrolliert<br />
und reguliert. So können wir<br />
von einem «Ich» ausgehen, das<br />
sowohl eine psychische wie auch<br />
eine somatische Seite hat. Salopp<br />
gesagt: Das Ich ist der erste innere<br />
Beobachter, dem das eigene<br />
Verhalten bewusst ist.<br />
Das Selbst ist sodann der innerste<br />
(„versteckte“) Beobachter – siehe<br />
Teil I -, sozusagen der Homunculus,<br />
der aus dem asymptotischen<br />
Bewusstsein einer unendlichen,<br />
konvergierenden Regression von<br />
versteckten, inneren Ich-Beobachtern<br />
hervorgeht, dem Ich völlig<br />
unbewusst.<br />
In Analogie zu selbstorganisierenden<br />
dynamischen Prozessen<br />
ist das Selbst so etwas wie das<br />
Fraktalbild auf dem Bildschirm einer<br />
Videokamera, das sich selbst<br />
durch das Kamera-Auge beobachtet<br />
und somit aus der unendlich<br />
konvergierenden Rekursivität<br />
der Selbstbeobachtung (Droste-Effekt)<br />
emergiert. Verschiedene<br />
Modelle verwenden Konzepte der<br />
Signalübertragung innerhalb und<br />
zwischen bio-logischen Zellen,<br />
um etwas konkreter mit dem Begriff<br />
«Bewusstsein» umzugehen.<br />
Es ist nun hilfreich zu überlegen,<br />
ob und inwiefern die Signalübertragung<br />
in den Nerven eher nach<br />
klassischen oder evtl. doch nach<br />
quantenphysikalischen Regeln<br />
abläuft.<br />
Quantum-Mind?<br />
In der Quantenphysik muss bei<br />
jeder Beobachtung/Messung<br />
eines Objekts die Existenz eines<br />
Bewusstseins samt einer Messapparatur<br />
angenommen werden,<br />
die irgendwo als eine Art Erkenntnisfenster<br />
zwischen dem Subjekt<br />
und dem Objekt vorhanden ist.<br />
Diese merkwürdige Tatsache wurde<br />
zuerst von Johann von Neumann<br />
(1903-1957) bewiesen und<br />
besagt, dass man die Welt immer<br />
in drei Teile teilen muss: Der Beobachter<br />
(Subjekt), das beobachtete<br />
Ding (Objekt) und das Messgerät<br />
(Erkenntnisfenster). Diese Messapparatur<br />
ruft prinzipiell aus jeder<br />
Messung/ Beobachtung eines<br />
Objekts einen charakteristischen<br />
Satz von Antworten auf eine Reihe<br />
von Ja-Nein-Fragen seitens<br />
des Subjekts hervor, d. h. binäre<br />
Entscheidungen, sog. «Bits». Der<br />
Begriff «Information» analog dem<br />
Begriff «Erkenntnis» macht aber<br />
keinen Sinn, ohne dass es auch<br />
ein Subjekt bzw. einen Erkennenden<br />
gibt, dem die Information bewusst<br />
ist, sowie auch ein Objekt,<br />
das vom Subjekt bzw. vom Erkennenden<br />
erkannt wird. Ähnlich wie<br />
es keine Energie ohne Energieträger<br />
gibt (Schmid 1981, 1982,<br />
1984, 1986), gibt es kein Bit ohne<br />
ein „It“ bzw. einen stofflichen Informationsträger.<br />
Information ist die Zweieinigkeit<br />
von „It“ und „Bit“<br />
John Archibald Wheeler (1911-<br />
2008) betrachtete Information als<br />
den fundamentalsten Begriff in<br />
der Physik und erhob diese Haltung<br />
zu einer Art Doktrin, nach der<br />
die physische Welt ihren Ursprung<br />
letztendlich in der Information<br />
habe (Wheeler 1990).<br />
Da Information in der Einheit «Bit»<br />
gemessen wird, und das englische<br />
Wort „it“ für eine beliebige<br />
Sache, ein „es“ steht, fasste er<br />
diese Idee mit dem Idiom/Spruch<br />
„it from bit“ zusammen. Ich möchte<br />
seine Idee ergänzen und diese<br />
Erweiterung so formulieren: „Information<br />
ist die Zweieinigkeit von<br />
‚It’ und ‚Bit’.“<br />
Im Fall einer Münze kann man philosophieren,<br />
wo entlang der Kante<br />
man die Trennfläche zwischen<br />
dem Teil, den man «Kopf» nennt,<br />
von dem Teil, den man «Zahl»<br />
nennt, definieren möchte – siehe<br />
Teil I. Da aber jede Münze eine<br />
Zweieinigkeit vom «Kopf» und<br />
«Zahl» ist, muss man irgendwo<br />
diese Trennfläche ziehen. Genauso<br />
ist es mit der Information:<br />
Umfasst sie mehr „It“ als „Bit“<br />
(=Geist sei ein Epiphänomen der<br />
Materie) oder mehr „Bit“ als „It“<br />
(=Materie sei ein Epiphänomen<br />
des Geists)? «Zweieinigkeit» in<br />
der Quantenphysik umfasst nicht<br />
nur die «Teilchen-Welle-Zweieinigkeit»,<br />
sondern auch die «Subjekt-Objekt-Zweieinigkeit».<br />
Ich verstehe Geist und Materie<br />
bzw. Subjekt und Objekt als eine<br />
Zweieinigkeit, die wir Bewusstsein<br />
nennen. In diesem Sinne möchte<br />
ich meinen Lesern ein selbstgebasteltes<br />
Quanten-Kōan anbieten:<br />
„Ähnlich wie das Huhn die Erfindung<br />
des Eis ist, um sich selbst zu<br />
reproduzieren, ist das Subjekt die<br />
Erfindung des Objekts, um sich<br />
seiner selbst bewusst zu sein.“<br />
Was auch immer Bewusstsein ist,<br />
es muss eine physikalische Wirkung<br />
auf neuronale Prozesse haben.<br />
Da mein Wunsch, meinen Arm zu<br />
heben, offensichtlich materielle<br />
Konsequenzen hat, können wir<br />
annehmen, dass das Bewusstsein<br />
kein reines Epiphänomen ist.<br />
Ferner muss der Beobachter irgendwie<br />
sich selbst beobachten.<br />
Hier muss zwangsläufig auf der<br />
Basis der Quantenphysik ein (versteckter)<br />
Beobachter ins Spiel<br />
kommen.<br />
Die Frage ist nun: „Inwiefern kann<br />
gezeigt werden, dass die Signalübertragung<br />
im menschlichen<br />
Organismus mithilfe quantenphysikalischer<br />
Wechselwirkungen<br />
verstanden werden kann?“<br />
Zweieinigkeit<br />
Eine Menge von drei korrelativen<br />
Begriffen, wobei jeder Begriff alleine<br />
Bedingung für die Existenz der<br />
anderen zwei Begriffen ist, nennt<br />
man «Zweieinigkeit». Der Begriff<br />
«Erkenntnis» bedingt die Existenz<br />
eines «Erkennenden» wie auch einem<br />
«Erkannten» usw. In diesem<br />
Sinne ermöglicht das Bewusstsein<br />
eine Art Koevolution des Erkennenden<br />
mit dem Erkannten<br />
und umgekehrt. Die grundlegende<br />
Frage im Kontext der Signalübertragung<br />
im Gehirn ist, ob sich die<br />
Ionen, die an der Bildung der im<br />
ersten Teil erwähnten Spikes beteiligt<br />
sind, innerhalb der engen<br />
parenchymischen Dimensionen<br />
eines Axons, einer Synapse oder<br />
eines Mikrotubulus eher quantenphysikalisch<br />
oder eher klassisch<br />
verhalten. Um die Frage „Inwiefern<br />
sind quantenphysikalische<br />
Prozesse an der Signalübertragung<br />
im menschlichen Gehirn<br />
beteiligt?“ zu beantworten, müssen<br />
wir uns eingehend mit der<br />
Idee der de Broglie Wellenlänge<br />
befassen.<br />
de Broglie Wellenlänge<br />
Materie in Bewegung kann sich<br />
einzeln oder als Gruppe sowohl<br />
als Teilchen wie auch als Welle<br />
verhalten. Der Physiker Louis<br />
de Broglie (1892-1987) hat einen<br />
physikalischen Zusammenhang<br />
zwischen der wellenartigen und<br />
der teilchenartigen Natur eines<br />
sich bewegenden materiellen Objekts<br />
postuliert und zur Schätzung<br />
der Wellenartigkeit eines Teilchens<br />
- die sog. de Broglie-Wellenlänge<br />
λdeB des Teilchens - definiert.<br />
Um besser verstehen zu können,<br />
inwiefern die mögliche Wellenartigkeit<br />
jedes Teilchens eine Rolle<br />
bei der Entstehung des Bewusstseins<br />
spielt, ist es hilfreich die<br />
chemischen Prozesse im Gehirn<br />
genauer anzuschauen. Der Quantum-Mind-Hypothese<br />
geht es dabei<br />
um die Eigenschaften (v. a.<br />
Masse und Größe) und das Verhalten<br />
(v. a. Geschwindigkeit) der<br />
maßgebend an der Signalübertragung<br />
im Gehirn beteiligten Ionen<br />
und die Dimensionen der Kanäle,<br />
in denen diese Ionen übertragen<br />
werden.<br />
Signalübertragung im<br />
Nervensystem<br />
Der Mensch empfängt Signale<br />
aus der Umwelt (Schlüsselbegriff:<br />
Bits), die er als Information für<br />
sich sinnvoll deutet (Schlüsselbegriff:<br />
Qualia) und nutzt, aber es<br />
ist völlig schleierhaft, wie das genau<br />
funktioniert (Schlüsselbegriff:<br />
Hard Problem).<br />
Die Signalleitung im Gehirn erfolgt<br />
innerhalb der Neurone durch die<br />
Fortpflanzung von Spannungsänderungen<br />
in Form von Aktionspotenzialen,<br />
den sogenannten<br />
Spikes. Spikes sind alle gleich<br />
beschaffen: Ihre Eigenschaften<br />
>>
50 Quantum-Mind-Hypothese<br />
Quantum-Mind-Hypothese<br />
751<br />
verraten nicht, wie die Reize, die<br />
sie ausgelöst haben, gestaltet<br />
sind. Erst die Aufnahme der Signale,<br />
ihre räumliche Verteilung, die<br />
Kombination verschiedener Signale<br />
und ihre Einbettung in vorhandene<br />
Strukturen bilden den<br />
neuronalen Code, auf dem sensorische<br />
Wahrnehmungen basieren,<br />
sodass sie irgendwie verstanden,<br />
eingeordnet und benutzt werden<br />
können (Schlüsselbegriff: verkörperte<br />
Intelligenz).<br />
Es bleibt die Frage, wie das subjektive<br />
Verständnis (Qualia) eines<br />
neuronalen Signals genau zustande<br />
kommt und ob quantenphysikalische<br />
Prozesse an der<br />
Funktionsweise des Gehirns beteiligt<br />
sind und wenn ja, wie und<br />
in welchem Ausmaß? Die Verteilung<br />
der Spikes nach Durchlaufen<br />
eines Axons kann Eigenschaften<br />
aufweisen, die nur quantenphysikalisch<br />
erklärbar sind, wenn die<br />
parenchymischen Dimensionen<br />
eines Axons, einer Synapse oder<br />
eines Mikrotubulus für die an der<br />
Depolarisation beteiligten Ionen<br />
genügend klein sind.<br />
Die geschätzten Quanteneffektgrößen<br />
der Ionen, die an der Bildung<br />
und Fortpflanzung der obengenannten<br />
Spikes beteiligt sind,<br />
zeigen, dass mindestens ein Teil<br />
der Informationsverarbeitung in<br />
den Nervenleitungen auf quantenphysikalischen<br />
Prozessen basiert<br />
(Schmid 2016).<br />
Denkprozesse können also teilweise<br />
auf Quanteneffekte zurückgeführt<br />
werden, falls der<br />
Ort eines versteckten Beobachters<br />
anatomisch lokalisiert werden<br />
kann. Die Frage ist nun: wo<br />
steckt der versteckte Beobachter<br />
im menschlichen Organismus?<br />
Quantum-Mind Hypothese zur<br />
Entstehung des Bewusstseins:<br />
Das psychogene In vivo(?)<br />
Doppelspalt-Experiment<br />
Wenn ein Axon einen Impuls<br />
durchgibt, wird er über die Axonterminale<br />
aufgeteilt und weitergeleitet.<br />
Jedes durch das Axon<br />
geleitete Bit präsynaptischer Information<br />
(Nervenimpulse), muss<br />
sich für eine von mehreren, verzweigten<br />
Nervenendigungen des<br />
Axons “entscheiden”, bevor es in<br />
die Synapse austritt und sich wieder<br />
“entscheidet”, durch welche<br />
Synapse und in welchen der vielen<br />
Dendriten des nächsten Neurons<br />
es eintreten wird. Ich frage<br />
mich, nach welchen phänomenologischen<br />
Prinzipien diese Verteilungen<br />
bestimmt werden?<br />
Es ist umstritten, ob das Gehirn<br />
Quantenrechnungen direkt unterstützt.<br />
Damit diese auftreten,<br />
muss ein System von der thermodynamischen<br />
Umgebung zeitweise<br />
isoliert werden, da sonst Wechselwirkungen<br />
mit der Umwelt<br />
Quantensuperpositionen sofort in<br />
klassische Zustände überführen.<br />
Wie könnte das Gehirn dies ermöglichen?<br />
Die Quantum-Mind Hypothese<br />
Folgende Hypothese habe ich zur<br />
Entstehung des Bewusstseins im<br />
menschlichen Organismus postuliert<br />
(Schmid 2015c):<br />
“Der versteckte Beobachter, der<br />
sich […] im Informationsverarbeitungsnetzwerk<br />
des Organismus<br />
verbirgt, initiiert und erhält das<br />
Bewusstsein durch die Regulierung<br />
eines dynamischen Gleichgewichts<br />
zwischen Interferenz […]<br />
und Dekohärenz [...] während der<br />
[…] Übertragung von […] Signalen<br />
aufrecht.”<br />
Die «Quantum-Mind Hypothese»<br />
bietet eine anatomische Grundlage<br />
für<br />
• Interferenz oder Nicht-Interferenz<br />
zu evozieren, d. h. das<br />
wellenartige oder teilchenartige<br />
Verhalten der Signalübertragung<br />
über In vivo Quantendoppelspalt-Phänomenen,<br />
die in dynamisch interaktiven<br />
physikalischen Strukturen («it»)<br />
des Organismus stattfinden;<br />
• die Dekohärenz der Quantenwellenfunktion<br />
Ψ des Gehirns<br />
für ausreichend lange Zeiträume<br />
zu verhindern, d. h. die<br />
Kohärenz für eine ausreichend<br />
lange Zeit aufrechtzuerhalten<br />
und<br />
• ein dynamisches Gleichgewicht<br />
zwischen Interferenz (I)<br />
und Dekohärenz (II) während<br />
Übertragung von dichotomen<br />
(«bit») Signalen zu regulieren.<br />
Laut dieser Hypothese ist der<br />
Zusammenbruch von Quantenüberlagerungszuständen<br />
mit dem<br />
Auftreten eines sich selbst wahrnehmenden<br />
Bewusstseins verbunden.<br />
Ein Signal interferiert entweder<br />
mit sich selbst oder wird<br />
“gezwungen”, sich für den einen<br />
oder den anderen von mehreren<br />
möglichen Signalkanälen zu<br />
“entscheiden”:<br />
• innerhalb des Axons vor der<br />
Verzweigung in die Axon-<br />
Terminals und<br />
• innerhalb der Synapse<br />
zwischen den Axon-Terminals<br />
und den Dendriten des<br />
nächsten Neurons und<br />
• innerhalb des Zellkörpers des<br />
nächsten Neurons<br />
jenseits seiner Dendriten.<br />
Einerseits könnte ein durch das<br />
Axon vermittelter, intraneuronaler<br />
Impuls sich entscheiden, nur<br />
an einer Nervenendung und danach<br />
in der Synapse nur an einem<br />
Dendriten-Terminal des nächsten<br />
Neurons anzukommen; andererseits<br />
könnte der Impuls sich diese<br />
„Entscheidung“ irgendwie über<br />
das ihm vorliegende Nervenendungs-<br />
bzw. Dendriten-Areal verteilen<br />
(ganz zu schweigen von der<br />
interneuralen Konnektivität solcher<br />
Impulse im ganzen Gehirn).<br />
Solch ein Signal manifestiert sich<br />
entweder als “Teilchen” oder als<br />
“Welle”, abhängig davon, ob und<br />
wie ein (versteckter) Beobachter<br />
diesen Prozess begleiten kann.<br />
So lässt sich vermuten, dass der<br />
aus der Hypnotherapie wohlbekannte<br />
versteckte Beobachter<br />
letztendlich an jeder Verzweigung<br />
in den astrozytären Rezeptoren<br />
versteckt ist.<br />
So wie die Synapsen die Neuroplastizität<br />
des Gehirns und somit<br />
das Lernen wesentlich mitbestimmen,<br />
könnten die Nervenendungen<br />
von jedem einzelnen Axon,<br />
die Synapsen zwischen diesen<br />
Nervenendungen und den Dendriten<br />
des nächsten Neurons das<br />
Bewusstsein ermöglichen.<br />
Zusammengefasst lässt sich<br />
meine Quantum-Mind<br />
Hypothese wie folgt formulieren:<br />
“Durch ein quantenphysikalisches<br />
Zusammenspiel von komplexen<br />
dichotomen Entscheidungsprozessen<br />
taucht das Bewusstsein<br />
asymptotisch aus einer rekursiv<br />
konvergierenden Reihe von «versteckten<br />
Beobachtern» innerhalb<br />
der physikalischen Struktur des<br />
Organismus auf, währenddem<br />
dieser gleichzeitig zum bewussten<br />
Erleben erweckt wird.”<br />
Der aus der Hypnotherapie bekannte<br />
versteckte Beobachter<br />
wäre also letztendlich in den gliären<br />
(astrozytären) Rezeptoren versteckt,<br />
wodurch die empirische<br />
Tatsache erklärt werden könnte,<br />
dass die Selbstbeobachtung die<br />
Selbstheilung (und den psychogenen<br />
Tod) beeinflussen kann.<br />
Ausklang<br />
Wie ich gezeigt habe (Schmid<br />
2016), ist nachvollziehbar, dass<br />
ein Teil unseres Denkens sich<br />
auf Quanteneffekte zurückführen<br />
lässt.<br />
Was können wir daraus ableiten?<br />
Könnte es sein, dass eine vorwiegend<br />
quanten-physikalische Verarbeitung<br />
der Botenstoffe kaum<br />
zu erwarten wäre, da wir uns ansonsten<br />
subjektiv vorwiegend in<br />
einer Quantenwelt statt in einer<br />
klassischen Welt erleben würden,<br />
was uns in psychologischen<br />
Widerspruch zu unserem alltäglichen<br />
Erleben führen würde?<br />
Man kann zum Beispiel anhand<br />
der Glia-Entwicklung im Gehirn<br />
des Kleinkinds bis zum Alter von<br />
circa 18 Monaten argumentieren,<br />
dass die Quantenwelt die subjektive<br />
Welt des Kleinkinds ist<br />
(Schmid 2015a).<br />
Das Erlangen von Bewusstsein ist<br />
ein Prozess in der psychophysiologischen<br />
Entwicklung des Kleinkinds<br />
und konkret-operationell<br />
feststellbar.<br />
Im Sinne eines wissenschaftlich-spekulativen<br />
Erklärungsversuchs<br />
nehme ich an, dass die<br />
Quantenphysik die Basis des Bewusstseins<br />
sein muss, also notwendig<br />
für die Entstehung des<br />
Bewusstseins ist. Veränderungen<br />
der anatomischen Verhältnisse<br />
auf mikroskopischer Ebene würden<br />
eine Veränderung der „Dosis<br />
Quantenphysik“ nach sich ziehen<br />
und das Bewusstsein beeinflussen.<br />
Bewusstsein jenseits des<br />
menschlichen Körpers?<br />
Bisher gibt es keine allgemein akzeptierte<br />
Definition von Bewusstsein.<br />
Ist es die Fähigkeit, über sich<br />
selbst nachzudenken und innere<br />
Symbole für die eigene Existenz<br />
zu finden? Es ist genauso wenig<br />
ein Ding, wie die Farbe blau ein<br />
Ding ist.<br />
Es ist ein besonderer, selbstreferentieller<br />
Zustand des Körper-Geists.<br />
Könnte das Bewusstsein die<br />
Begrenzung auf das Gehirn oder<br />
den Körper überschreiten?<br />
Die Hypothese, inwiefern das<br />
im Sinne einer Art Quanten-verschränkung<br />
des Bewusstseins<br />
geschehen könnte, ist gewagt,<br />
doch berechtigt. Noch spekulativer<br />
scheinen die Behauptungen<br />
zur Aufnahmefähigkeit des Wassers<br />
für Informationen, dargestellt<br />
in unterschiedlichen Kristallbildungen,<br />
die suggerieren, Wasser<br />
könne Träger von “Bewusstsein”<br />
sein.<br />
Sicher aber ist “Bewusstsein” ein<br />
viel umfassenderer Begriff als unsere<br />
anthropozentrische Vorstellung<br />
davon.
52<br />
Literaturübersicht Wissenschaft<br />
Literaturübersicht Wissenschaft<br />
753<br />
Literaturübersicht<br />
Wissenschaft<br />
Auch im letzten Jahr wurde auf<br />
dem Gebiet der Hypnose wieder<br />
eifrig geforscht. Größtenteils sind<br />
aber inzwischen die Fragestellungen<br />
zu speziell geworden, um für<br />
unsere Leser von allgemeinem Interesse<br />
zu sein. Das zeigt natürlich<br />
andererseits, dass es schon<br />
längst nicht mehr nur darum<br />
geht zu untersuchen, ob Hypnose<br />
überhaupt funktioniert, sondern<br />
jetzt rücken Mechanismen und<br />
Zusammenhänge auf molekularer<br />
Ebene in den Fokus. Beispiele<br />
dafür sind die drei anschließend<br />
Zinaida I. Storozheva, Anna V. Kirenskaya, Mikhail N. Gordeev, Maria E. Kovaleva & Vladimir Yu<br />
Novototsky-Vlasov (<strong>2018</strong>) COMT Genotype and Sensory and Sensorimotor Gating in High and<br />
Low Hypnotizable Subjects, International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis,<br />
66:1, 83-105<br />
Abstract<br />
zitierten Arbeiten. Hier zeigt<br />
sich, dass unterschiedliche Ausprägungen<br />
der Hypnotisierbarkeit<br />
mit Variationen der Katechol-O-Methyltransferase<br />
(COMT)<br />
und damit dem dopaminergen<br />
System bzw. der Ausprägung der<br />
Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin,<br />
Dopamin) oder auch<br />
den Polymorphismen der Opioid-Rezeptoren<br />
korreliert sind. Das<br />
könnte letztlich bedeuten, dass<br />
Hypnotisierbarkeit auch eine genetisch-molekulare<br />
Komponente<br />
haben könnte. Das Thema ist<br />
auch für mich persönlich sehr interessant,<br />
weil ich vor 35 Jahren<br />
über die Nachweismöglichkeiten<br />
von Katecholaminen promoviert<br />
habe und damals noch niemand<br />
im Traum an solche möglichen<br />
Auswirkungen gedacht hat.<br />
We investigated the association between hypnotizability, COMT polymorphism, P50 suppression<br />
ratio, and prepulse inhibition of acoustic startle response (ASR) in 21 high (HH) and 19 low (LH)<br />
hypnotizable subjects. The frequency of Met/Met carriers of COMT polymorphysm was higher in<br />
HH than in LH group (33.3% versus 10.6%, p = .049).<br />
Increased ASR amplitude and latency and decreased prepulse inhibition at 120 ms lead interval<br />
were found in the HH compared to the LH group. The effect of COMT genotype on prepulse<br />
inhibition was observed in LH group only. No between-group differences in P50 measures were<br />
found. The obtained results suppose the participation of dopamine system in mechanisms of<br />
hypnotizability and different allocation of attentional resources in HH and LH subjects.<br />
E. R. Katonai, Anna Szekely, A. Vereczkei, Maria Sasvari-Szekely, Éva I. Bányai & Katalin Varga<br />
(2017) Dopaminergic and Serotonergic Genotypes and the Subjective Experiences of<br />
Hypnosis, International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 65:4, 379-397<br />
Abstract<br />
Hypnotizability is related to the Val158 Met polymorphism of the COMT gene. The authors’ aim<br />
was to find associations between candidate genes and subjective dimensions of hypnosis; 136<br />
subjects participated in hypnosis and noninvasive DNA sampling. The phenomenological<br />
dimensions were tapped by the Archaic Involvement Measure (AIM), the Phenomenology of<br />
Consciousness Inventory (PCI), and the Dyadic Interactional Harmony Questionnaire (DIH).<br />
The main results were that the “Need of dependence” subscale of AIM was associated with the<br />
COMT genotypes. The GG subgroup showed higher scores, whereas AA had below average scores<br />
on the majority of the subjective measures. An association between the 5-HTTLPR polymorphism<br />
and the intimacy scores on the DIH was also evident. The effects are discussed in the<br />
social–psychobiological model of hypnosis.<br />
Silvano Presciuttini, Michele Curcio, Rosalia Sciarrino, Fabrizio Scatena, Mark P. Jensen &<br />
Enrica L. Santarcangelo (<strong>2018</strong>) Polymorphism of Opioid Receptors μ1 in Highly Hypnotizable<br />
Subjects, International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 66:1, 106-118<br />
Abstract<br />
The possible cooperation between hypnotizability-related and placebo mechanisms in pain<br />
modulation has not been consistently assessed. Here, we investigate possible genetic bases for<br />
such cooperation. The OPRM1 gene, which encodes the μ1 opioid receptor—the primary site of<br />
action for endogenous and exogenous opioids—is polymorphic in the general population for the<br />
missense mutation Asn40Asp (A118G, rs1799971).<br />
The minor allele 118G results in decreased levels of OPRM1 mRNA and protein.<br />
As a consequence, G carriers are less responsive to opioids.<br />
The aim of the study was to investigate whether hypnotizability is associated with the presence of<br />
the OPRM1 polymorphism. Forty-three high and 60 low hypnotizable individuals, as well as 162<br />
controls, were genotyped for the A118G polymorphism of OPRM1.<br />
The frequency of the G allele was significantly higher in highs compared to both lows and controls.<br />
Findings suggest that an inefficient opioid system may be a distinctive characteristic of highs and<br />
that hypnotic assessment may predict lower responsiveness to opioids.<br />
>>
54<br />
Literaturübersicht Wissenschaft<br />
Nachruf Dieter Gerd Hoff<br />
755<br />
Anschließend eine klinische Studie, die ein weiteres Mal die Wirksamkeit von Selbsthypnose<br />
bei chronischen Schmerzen, hier bei Kindern, aufzeigt.<br />
Honorine Delivet, Sophie Dugue, Alexis Ferrari, Silvia Postone & Souhayl Dahmani (<strong>2018</strong>)<br />
Efficacy of Self-hypnosis on Quality of Life For Children with Chronic Pain Syndrome,<br />
International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 66:1, 43-55<br />
Abstract<br />
The aim of this study was to assess the efficacy of self-hypnosis in a therapeutic education program<br />
(TEP) for the management of chronic pain in 26 children aged 7 to 17 years.<br />
Outcomes of the study were a total or a partial (at least 1) achievement of the therapeutic goals<br />
(pain, quality of sleeping, schooling, and functional activity). Sixteen patients decreased their pain<br />
intensity, 10 reached all of their therapeutic goals, and 9 reached them partially.<br />
Self-hypnosis was the only component of the TEP associated with these improvements.<br />
The current study supports the efficacy of self-hypnosis in our TEP program for chronic pain<br />
management in children.<br />
Dieter Gerd Hoff<br />
Dipl.-Psych. und<br />
Psychologischer Psychotherapeut<br />
Besonders gut gefällt mir die nachfolgende Arbeit: das Video ist frei verfügbar und wirklich<br />
schön gemacht. Hier würde ich mir eine breite Akzeptanz und Anwendung wünschen.<br />
Der Aufwand ist überschaubar und der Effekt scheint wirklich gut zu sein.<br />
Zahi Arnon, Hosari Hanan & Jorge Mogilner (<strong>2018</strong>) THE EFFECT OF A HYPNOTIC-BASED<br />
ANIMATED VIDEO ON STRESS AND PAIN REDUCTION IN PEDIATRIC SURGERY,<br />
International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 66:2, 123-133<br />
Abstract<br />
Die Autoren haben unter Zuhilfenahme hypnosuggestiver Techniken ein Video entwickelt, das bei<br />
Kindern Stress und Schmerz bei chirurgischen Eingriffen signifikant vermindert.<br />
Dem Kind wird gezeigt, wie es sich auf einem fliegenden Teppich an einen Wohlfühlort<br />
zurückziehen kann. Das ist vor allem interessant, weil der Effekt sehr rasch eintritt<br />
(das Video dauert 6 Minuten) und in der aktuellen Situation kein Hypnosekundiger vor Ort<br />
sein muss.<br />
https://www.dropbox.com/s/8chpumfsb6jh4z9/English%20version.mp4?dl=0<br />
Peter Dünninger
56 Neue Mitglieder der DGH<br />
Neue Mitglieder der DGH<br />
757<br />
Neue Mitglieder der DGH<br />
Herzlich willkommen in der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V.!<br />
Titel Vorname Name Ort<br />
Titel Vorname Name Ort<br />
Dipl.-Psych.<br />
lic. phil., Psychologische<br />
Psychotherapeutin<br />
Dr. med.<br />
Dr. med.<br />
B.Sc. Psychologie<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych., MSc.<br />
Dr.<br />
Ärztin<br />
Dipl.-Psych.<br />
B.Sc. Psychologie<br />
Dipl.-Psych.<br />
Ärztin<br />
Dr. med.<br />
Dr. med.<br />
KJP<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Prof. Dr. med.<br />
Dipl.-Soz.-Päd., KJP<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Arzt<br />
Dipl.-Psych.<br />
Carmen Lavinia<br />
Isabel<br />
Diana<br />
Pia<br />
Jasmin Liane<br />
Stefanie<br />
Klaus<br />
Cora<br />
Kerstin<br />
Wolfgang<br />
Daniela<br />
Brigitte<br />
Andreas<br />
Alexander<br />
Elisabeth<br />
Barbara<br />
Mario<br />
Barbara<br />
Maria<br />
Heike<br />
Norbert<br />
Julija<br />
Rolf<br />
Merle<br />
Irmgard<br />
Thomas<br />
Susann<br />
Heike<br />
Simone<br />
Yvonne<br />
Michaela Maria<br />
Silke<br />
Brigitte<br />
David<br />
Sigrid<br />
René<br />
Heike<br />
Peter<br />
Werner<br />
Christian<br />
Carolin<br />
Alireza<br />
Baglej<br />
Barb<br />
Baust<br />
Becker<br />
Becker<br />
Benecke<br />
Besser-Siegmund<br />
Cohausz-Terfloth<br />
Dau<br />
Desombre<br />
Diekmann<br />
Dörner<br />
Eckel<br />
Erdmann<br />
Fegert<br />
Friedrich-Grossl<br />
Gareus<br />
Geiger<br />
Geiger<br />
Gelse<br />
Gileles<br />
Hauser<br />
Haverkamp<br />
Heimann<br />
Henkel<br />
Herzog<br />
Heymann<br />
Hickl<br />
Hoffmann<br />
Hölker<br />
Holste<br />
Hornstein<br />
Karmeli<br />
Kempter<br />
Klöpper<br />
Knehans<br />
Kranl<br />
Kraus<br />
Kreß<br />
Kuhlen<br />
München<br />
Basel<br />
Ritterhude<br />
Bergisch Gladbach<br />
Lampertheim<br />
Bonn<br />
Dessau<br />
Hamburg<br />
Telgte<br />
Siegburg<br />
Osnabrück<br />
Köln<br />
Weil am Rhein<br />
Erfurt<br />
Lahr<br />
Niefern-Öschelbronn<br />
Stuttgart<br />
Forchheim<br />
Surwold<br />
Bretten<br />
Bodelshausen<br />
Osnabrück<br />
Freiburg<br />
Wulfsen<br />
Frankfurt<br />
Marburg<br />
Lüdingworth<br />
Essen<br />
Dresden<br />
Frankfurt am Main<br />
Münster<br />
Marl<br />
Steinfurt<br />
Frankfurt<br />
Gailingen<br />
Bad Nauheim<br />
Dissen<br />
Tegernsee<br />
Steinhagen<br />
Dresden<br />
Ostenfelde<br />
Dr. med.<br />
Dr. med.<br />
Ärztin<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Ärztin<br />
Dipl.-Päd., KJP<br />
Dipl.-Psych.<br />
Ärztin<br />
Dipl.-Psych.<br />
M.Sc. Psychologie<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
lic. phil., Psychologischer<br />
Psychotherapeut<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych. Dr. phil.<br />
Dr. med.<br />
Mag. phil.<br />
Arzt<br />
Arzt<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Päd., KJP<br />
Dr. med.<br />
Dr. med.<br />
M.Sc. Psychologie<br />
Dr. med.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Zahnarzt<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Heilpäd., KJP<br />
MOM<br />
Volker<br />
Peter<br />
Ulrike<br />
Franka<br />
Günter<br />
Gerlinde<br />
Beate<br />
Werner<br />
Nicole<br />
Frauke<br />
Franz<br />
Kilian<br />
Winfried<br />
Arne<br />
Claudia<br />
Karolina<br />
Simon<br />
Suzana<br />
Merit<br />
Kerstin<br />
Kathrin<br />
Ida<br />
Lucia<br />
Manuel<br />
Swen<br />
Lisa<br />
Maria<br />
Miriam<br />
Gabriela<br />
Petra<br />
Claudia<br />
Nicole<br />
Evelyne<br />
Sylvia<br />
Christiane<br />
Knut<br />
Meike<br />
Barbara<br />
Edith<br />
Rainer<br />
Lötsch<br />
Marks<br />
Mehling<br />
Mehnert<br />
Meng<br />
Messmer<br />
Meyer<br />
Müller<br />
Müller-Bütow<br />
Nees<br />
Neugebauer<br />
Nolte<br />
Oelker<br />
Oppelt<br />
Plitzko<br />
Pluta-Karamyan<br />
Räber<br />
Ravlic<br />
Reinhard<br />
Reinhardt<br />
Riebel<br />
Rissling<br />
Rizzo<br />
Schäfer<br />
Schommen<br />
Seidelmann<br />
Sellentin<br />
Stock<br />
Syrbe<br />
Veser<br />
von Voigt<br />
Wagner<br />
Weinheimer<br />
Weise<br />
Werling<br />
Wernitz<br />
Wessling<br />
Zeyen<br />
Zielenbach<br />
Zimmermann<br />
Kempten<br />
Hettstadt<br />
Berlin<br />
Dresden<br />
Mainz<br />
Kirchheim<br />
Essen<br />
Ubstadt-Weiher<br />
Leipzig<br />
Berlin<br />
München<br />
Burgdorf<br />
Meschede<br />
Gronau<br />
Essen<br />
Zürich<br />
Hermikon<br />
Worms<br />
Leimen<br />
Wetter<br />
Mainz<br />
Romanshorn<br />
Ainring<br />
Bonn<br />
Mönchengladbach<br />
Frankfurt a.M.<br />
Geisenfeld<br />
Ulm<br />
Bünde<br />
Solingen<br />
Geisenheim<br />
Schondorf a. Ammersee<br />
Lünen<br />
Langebrück<br />
Wiesloch<br />
Köln<br />
Wentorf bei Hamburg<br />
Biel<br />
Duisburg<br />
Aldingen
58 Neue DGH- Zertifikatsinhaber<br />
Rezensionen & Neuerscheinungen<br />
759<br />
Neue Zertifikatsinhaber<br />
Herzlichen Glückwunsch zum Erhalt des DGH-Zertifikats!<br />
Rezensionen & Neuerscheinungen:<br />
Autoren: Dr. med. dent. Peter Dünninger // Dipl.-Psych. Anke Precht // Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser Rekkas<br />
Titel Vorname Name Ort<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Arzt<br />
Dr. rer. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych., MSc.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Päd., KJP<br />
Dipl.-Psych. Dr. phil.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Prof. Dr. med.<br />
Dipl.-Soz.-Päd., Dipl.-Päd.,<br />
KJP<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Mag., KJP<br />
Lic. phil. et theol., Psychologischer<br />
Psychotherapeut<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Päd., KJP<br />
Dr. med.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych. Dr. phil.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Päd., KJP<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Ärztin<br />
Dr. med.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dipl.-Psych.<br />
Dr. med.<br />
Dr. med.<br />
Dr. med.<br />
Annette<br />
Anton<br />
Anne<br />
Andrea<br />
Johannes<br />
Elke<br />
Fernando-Mathias<br />
Britta<br />
Ulrich<br />
Kerstin<br />
Wolfgang<br />
Ingeborg<br />
Sina<br />
Dirk<br />
Birgit<br />
Ute<br />
Karin<br />
Ursula<br />
Rolf<br />
Gabriele<br />
Brigitte<br />
Birgit<br />
Gabriele<br />
Cyrill<br />
Matthias<br />
René<br />
Andreas<br />
Beate<br />
Gabriele<br />
Annette<br />
Nidal<br />
Ellen<br />
Frieda<br />
Walter<br />
Anne<br />
Daniela<br />
Isabel Maria<br />
Katharina<br />
Jutta<br />
Suzana<br />
Antje<br />
Oliver<br />
Barbara<br />
Aschmann<br />
Baur-Benner<br />
Becher<br />
Bender-Nickel<br />
Bernarding<br />
Blank Kauschinger<br />
Bollmann<br />
Buchhold<br />
Busch<br />
Cohausz-Terfloth<br />
Dau<br />
Eick-Prinz<br />
Eilers<br />
Frenzel<br />
Funke<br />
Grottker-Wiener<br />
Gudat<br />
Hanspach-Dahl<br />
Hauser<br />
Hildebrand<br />
Jahnke<br />
Jakobs<br />
Jelencsics<br />
Kälin<br />
Kauschke<br />
Klöpper<br />
Kroll<br />
Kuhn<br />
Matern<br />
Merkens<br />
Moughrabi<br />
Orbke<br />
Popp<br />
Quast<br />
Schag<br />
Schneider<br />
Spelz<br />
Taffertshofer<br />
Teuber<br />
Trivakovic-Thiel<br />
Ulmer<br />
Zafiris<br />
Zeyen<br />
Berlin<br />
Breisach<br />
Berlin<br />
Taunusstein<br />
Berlin<br />
Niedernhall<br />
Stuttgart<br />
Greifswald<br />
Weilrod<br />
Telgte<br />
Siegburg<br />
Wolfhagen<br />
Bonn<br />
Beetzendorf<br />
Augsburg<br />
Hamburg<br />
Castrop-Rauxel<br />
Offenbach<br />
Freiburg<br />
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Bad Salzuflen<br />
Weyerbusch<br />
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Bad Nauheim<br />
Karlsruhe<br />
Niederkassel<br />
Augsburg<br />
Karlsruhe<br />
London/UK<br />
Bielefeld<br />
Nordhorn<br />
Trier<br />
Stuttgart<br />
Feldatal<br />
Kleve<br />
Ebersberg<br />
Dortmund<br />
Bad Pyrmont<br />
Karlsruhe<br />
Düsseldorf<br />
Biel<br />
Michael E. Harrer:<br />
>> Hypnose und Achtsamkeit –<br />
Zwei Schwestern auf dem<br />
Tandem, Carl Auer, Heidelberg,<br />
<strong>2018</strong>.<br />
Michael Harrer verknüpft in diesem<br />
Buch zwei auf den ersten<br />
Blick ziemlich gegensätzliche Methoden.<br />
Auf der einen Seite die<br />
uralte Technik der Hypnose, die<br />
auf Neudeutsch top-down durch<br />
Suggestionen unwillkürliche, unbewusste<br />
Veränderungen initiieren<br />
will, auf der anderen Seite die<br />
ebenfalls alte, im Buddhismus begründete<br />
Achtsamkeitslehre, die<br />
sozusagen bottom-up durch Beobachtung,<br />
Akzeptanz und Bewusstwerdung<br />
die Einstellung zu<br />
bestehenden Problemen verändern<br />
will.<br />
Er zeigt sehr sachkundig und beeindruckend<br />
mit Literaturzitaten<br />
untermalt auf, dass die beiden<br />
prinzipiell so unterschiedlichen<br />
Herangehensweisen sich eigentlich<br />
ideal ergänzen und kombinieren<br />
lassen. Die Grundprinzipien<br />
und Wirkungsweisen werden bis<br />
ins Einzelne geschildert und auf<br />
ihre gegenseitige Kompatibilität<br />
geprüft. Das wird durch einzelne<br />
Anwendungsbeispiele und Beschreibung<br />
geeigneter Synergieeffekte<br />
bei zahlreichen Krankheitsbildern<br />
wirkungsvoll untermalt.<br />
Das Buch ist sicher keine leichte<br />
Kost für den psychotherapeutischen<br />
Anfänger. Für den, der sich<br />
in einer der beiden Therapieformen<br />
aber schon etwas auskennt,<br />
bietet es einen hervorragenden<br />
Einblick in die jeweils andere<br />
Technik und zusätzlich neue Erkenntnisse<br />
über die vermeintlich<br />
schon vertraute eigene Methode<br />
aus neuen Blickwinkeln. Gerade<br />
durch die sehr profunde Ausarbeitung<br />
und detaillierte Beschreibung<br />
der Einsatzmöglichkeiten einer<br />
Kombination von Hypnose und<br />
Achtsamkeit bei den unterschiedlichsten<br />
Problemfeldern kann es<br />
dem Leser helfen, sein eigenes<br />
Therapiespektrum zu erweitern.<br />
Im besten Sinne ein „Fachbuch“<br />
mit dem Zeug zum Klassiker. > Das Praxisbuch der hypnotherapeutischen<br />
Raucherentwöhnung:<br />
66 Interventionen für Freiatmer,<br />
Carl Auer, Heidelberg, <strong>2018</strong>.<br />
Dr. Cornelie Schweizers zweites<br />
Buch zum Thema Raucherentwöhnung<br />
ergänzt das bereits<br />
2009 erschienene „Vom blauen<br />
Dunst zum frischen Wind“ um<br />
die Anleitung zur Raucherentwöhnung<br />
im Einzelsetting mit 66<br />
konkreten hypnotherapeutischen<br />
Interventionsvorschlägen. Das<br />
Buch ist hervorragend strukturiert,<br />
was dem Leser ermöglicht, auch<br />
punktuell auf Techniken zuzugreifen,<br />
ohne das Buch vorab komplett<br />
gelesen zu haben.<br />
Die einzelnen Kapitel ermöglich<br />
einen schnellen, praktischen<br />
Überblick:<br />
Technik, benötigte Zeit dafür, Indikationen<br />
und Kontraindikationen<br />
sowie praktische Tipps (so zum<br />
Beispiel empfiehlt die Autorin,<br />
bei Klienten, die Autogenes Training<br />
anwenden, auf die Handlevitation<br />
zu verzichten), dann folgt<br />
eine Tranceanleitung im Wortlaut,<br />
ein Hinweis auf mögliche Fragen<br />
und Hürden und Antworten darauf<br />
sowie in manchen Kapiteln Fallbeispiele.<br />
Die zeigen auf, wie die<br />
Technik auch bei anderen Indikationen<br />
genutzt werden kann.<br />
Von Anfang an: Schweizer gibt<br />
hilfreiche Informationen zur Zielgruppe,<br />
ebenfalls zum Setting<br />
und den Unterschieden zwischen<br />
Gruppen- und Einzelsetting wie<br />
auch realistischen Erwartungen<br />
hinsichtlich des Erfolgs, untermauert<br />
mit Zahlen aus verschiedenen<br />
Studien. Der hypnotische<br />
Ansatz wird ergänzt durch viele<br />
Tipps für Klienten. Das Buch befähigt<br />
auch Anfänger in der hypnotherapeutischen<br />
Raucherentwöhnung,<br />
ideenreich und individuell<br />
zu arbeiten und sich vom reich<br />
gedeckten Tisch der Vorschläge<br />
zu bedienen.<br />
Erfahrenere Kollegen werden ihren<br />
Ideenschatz erweitern.<br />
Nur welche der vielen Möglichkeiten<br />
auswählen?<br />
Manche stehen für sich, andere<br />
sind kurz und kombinierbar. Zum<br />
Glück sind sie im Inhaltsverzeichnis<br />
unter verschiedenen Rubriken<br />
eingeteilt, die aber schon eine gewisse<br />
Erfahrung in den Etappen<br />
der Entwöhnungsarbeit voraussetzen.<br />
Die Hypnoseanleitungen<br />
lesen sich wunderbar geschmeidig<br />
und sind ein Wunschbrunnen<br />
nicht nur für rauch-entwöhnende<br />
Hypnotherapeuten.<br />
Besonders schön: Verschiedene<br />
Vorschläge zur Trance-Vertiefung,<br />
nutzbar für verschiedene Typen<br />
von Klienten. Zum Buch werden<br />
außerdem 66 Karten, so genannte<br />
Spickzettel, geliefert, auf denen<br />
einige zentrale Punkte der jeweiligen<br />
Intervention zusammengefasst<br />
werden. Um die zu nutzen,<br />
>>
60 Rezensionen & Neuerscheinungen<br />
Rezensionen & Neuerscheinungen // Forum: Medienpräsenz der DGH<br />
761<br />
muss man sich aber vorher intensiv<br />
ins Kapitel und den Kontext<br />
eingearbeitet haben.<br />
Fazit: Ein hilfreiches Werk für alle,<br />
die mit abstinenzwilligen Rauchern<br />
arbeiten, wie auch für Kollegen,<br />
die in fachmännisch formulierten<br />
Hypnoseanleitungen schmökern<br />
möchten, um ihr Improvisationsreservoir<br />
zu befüllen. > Hypnose und Hypnotherapie:<br />
Manual für Praxis, Fortbildung<br />
und Lehre, Carl Auer <strong>2018</strong>.<br />
Die Inhalte des Grundkursmoduls<br />
lehren Basiskenntnisse zu Theorie<br />
und Praxis der Hypnose. Die Vielfalt<br />
an wörtlich wiedergegebenen<br />
hypnotischen Interventionen kann<br />
sofort in die tägliche Arbeit integriert<br />
werden. 21 Trainingseinheiten<br />
bieten detaillierte Anleitung, um<br />
einzelne Methoden – wie Rapport,<br />
hypnotische Kommunikation, tiefe<br />
Trance, Sprache, Suggestion und<br />
Suggestibilität sowie die Tiefenwirkung<br />
hypnotischer Vorgänge<br />
– intensiv zu üben und dabei die<br />
gewünschten Phänomene sowohl<br />
hervorzurufen als auch‚ am eigenen<br />
Leib‘ und‚ in der eigenen Seele‘<br />
zu erfahren.<br />
Ein Kapitel rückt den Therapeuten<br />
selbst in den Fokus – als Modell<br />
für Selbstfürsorge, Selbstmanagement,<br />
Selbstschutz, Entwicklung<br />
und Freude am Sein. Darüber<br />
hinaus wird der professionelle<br />
Umgang mit hypnosetypischen<br />
schwierigen Situationen erklärt.<br />
Im Aufbaumodul werden komplexe<br />
und hochdifferenzierte Hypnoseinterventionen<br />
ausführlich didaktisch<br />
aufbereitet: Ideomotorik,<br />
Arbeit mit Symptomtrancen und<br />
pathologisch veränderten Ichzuständen,<br />
die diffizile ‚psychologische‘<br />
Kommunikation mit Ich-Instanzen<br />
und Veränderung auf tiefer<br />
unbewusster Ebene. Hypnotherapeutische<br />
Phantasiereisen versetzen<br />
an wundervolle Orte mit<br />
geheimnisvollen Vorgängen, von<br />
denen der Reisende gereift und<br />
gestärkt zurückkehrt. Weil die Erfolge<br />
der Hypnotherapie letztlich<br />
auf der Initiative und Kooperation<br />
des Patienten beruhen, wird<br />
mit Blick auf Selbstwirksamkeit<br />
die Selbsthypnose mit speziellen<br />
Techniken in der Ich-Form dargestellt.<br />
Hypnoseanleitungen speziell für<br />
Gruppen tragen dem Vorteil der<br />
stimulierenden Konkurrenz im<br />
positiv aufgeladenen Gruppenflair<br />
Rechnung, vorzugsweise in<br />
Form von besonders geeigneten<br />
Trancereisen.<br />
Ein reichhaltiges und ausgeklügeltes<br />
Supervisionsprogramm<br />
hinterfragt und optimiert die Hypnoseanwendung<br />
und ihre Effekte.<br />
Vielseitige Fragestellungen zu allen<br />
Facetten der Therapie – z. B. in<br />
Bezug auf Setting, Zielsetzungen,<br />
Ideen, Flow – ermöglichen Reflexion<br />
und lehrreiche Erkenntnisse<br />
sowohl im Selbststudium als auch<br />
im Seminarkontext.<br />
Das reichhaltige Praxismodul<br />
demonstriert auf fundierte Weise<br />
die Anwendung der Hypnose in<br />
den verschiedenen psychotherapeutischen<br />
und medizinischen<br />
Einsatzgebieten – von Allergie bis<br />
Zwangsstörung. Nach einer theoretischen<br />
Einführung werden jeweils<br />
bewährte Hypnosetechniken<br />
und -anleitungen exemplarisch<br />
dargestellt, immer verbunden mit<br />
der Ermunterung zur Gestaltung<br />
eigener Texte.<br />
Das Kapitel zur Hypnose mit Kindern<br />
und Jugendlichen zeichnet<br />
ein Bild von der belebenden,<br />
phantasievollen, entlastenden<br />
und erfolgreichen Arbeit mit jungen<br />
Menschen.<br />
Der Abschnitt zum Hypnocoaching<br />
versammelt klare, zielgerichtete<br />
Techniken zur Performance<br />
und Leistungssteigerung u. a. bei<br />
Prüfungen, künstlerischen Darbietung<br />
und im Leistungssport. Der<br />
Hypnose in der Zahnmedizin ist<br />
ein eigenes Kapitel gewidmet. > Hypnose wirkt!<br />
Springer 2016<br />
Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum.<br />
Agnes Kaiser Rekkas<br />
So plakativ der Titel wirkt, so überzeugt<br />
ist der Autor offensichtlich<br />
von seinem Thema, der Hypnose<br />
in allen ihren therapeutischen<br />
Ausprägungen. Dieser Enthusiasmus<br />
überträgt sich auch auf den<br />
Leser. Das Buch versteht sich als<br />
Ratgeber für interessierte Laien<br />
und Übersichtswerk für Therapeuten<br />
am Anfang einer Hypnose-/Hypnotherapieausbildung.<br />
Nach einer kurzen Einleitung zum<br />
Wesen der Hypnose, einem Abriss<br />
der Geschichte und allgemeinen<br />
Hypnosetechniken (Nutzung<br />
von Resourcen, Reframing, posthypnotische<br />
Suggestionen) folgt<br />
eine ziemlich weitgefächerte Aufzählung<br />
von Krankheitsbildern,<br />
bei denen Hypnose bzw. Hypnotherapie<br />
eingesetzt werden kann.<br />
Eigene Kapitel sind der Zahnbehandlung<br />
und der Hypnose bei<br />
Kindern und Jugendlichen sowie<br />
der Selbsthypnose gewidmet. Die<br />
Schilderung der einzelnen Krankheitsbilder<br />
ist relativ knapp gehalten,<br />
allerdings gibt es zu jeder<br />
Indikation Fallbeispiele und auch<br />
Musterinterventionen, die zum Teil<br />
recht ausführlich sind.<br />
Insgesamt erfüllt das Buch recht<br />
genau seinen Anspruch: wer sich<br />
als Laie oder angehender Hypnoseanwender<br />
informieren will, was<br />
Hypnose ist und kann, wird recht<br />
breit informiert.<br />
Die einführenden Kapitel befinden<br />
sich in etwa auf Hypnosegrundkursniveau<br />
und sind sehr verständlich<br />
gehalten. Dass bei der<br />
Breite des Gebotenen und dem<br />
Umfang des Werkes die einzelnen<br />
Anwendungen nicht in die Tiefe<br />
besprochen werden können, ist<br />
verständlich.<br />
Sehr schön für angehende Hypnoseanwender<br />
sind die jeweiligen<br />
Beispielinterventionen, von denen<br />
man sich sicher einige Formulierungen<br />
abschauen kann.<br />
Für die avisierte Zielgruppe ist das<br />
Buch auf jeden Fall zu empfehlen,<br />
aber auch für erfahrenere Therapeuten<br />
könnte es als Handreichung<br />
für ihre Patienten/Klienten<br />
hilfreich sein, es kann sicher manches<br />
Aufklärungsgespräch über<br />
Prinzipien und Wirkungsweisen<br />
der Hypnose ergänzen.
62<br />
Kongress- Bonbon<br />
Einladung Mitgliederversammlung<br />
763<br />
7<br />
Unser Kongress-Bonbon:<br />
100 € Gratifikation!<br />
Einladung<br />
zur Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Hypnose und Hypnotherapie e.V.<br />
Am: Freitag, 16.11.<strong>2018</strong><br />
Viele von uns haben KollegInnen oder Freunden schon von der DGH-Jahrestagung in Bad Lippspringe<br />
vorgeschwärmt – und auch schon einige überzeugt, die Tagung selbst zu besuchen.<br />
Wer einen neuen Besucher mitbringt, also jemanden, der den Kongress dieses Jahr zum ersten<br />
Mal besucht und noch nicht bei der DGH als Interessent oder Mitglied geführt ist, hilft der DGH<br />
bei ihrem Auftrag – und erhält als Dankeschön 100 €. Ausgenommen sind nur die Referenten.<br />
Ansprechpartner ist die Geschäftsstelle unter dgh-geschaeftsstelle@t-online.de<br />
Tagesordnung<br />
Im:<br />
Um:<br />
Best Western Premier Park Hotel<br />
am Kaiser-Karls-Park<br />
Peter-Hartmann-Allee 4<br />
33175 Bad Lippspringe<br />
20.30 Uhr<br />
Kongress-Gewinnspiel:<br />
auch dieses Jahr wieder!<br />
Dipl.-Psych. Claudia Pohler-Ricken<br />
Psychologische<br />
Psychotherapeutin,<br />
Witten<br />
„<br />
Der Hoch-Schwarzwald, dunkle Wälder, romantische Schluchten,<br />
saftige Wiesen über und über mit Löwenzahn bedeckt, so<br />
steht es im Prospekt und genau so haben wir es angetroffen.<br />
Als eine der glücklichen Gewinnerinnen, die beim letzten Jahreskongress<br />
der DGH in Bad Lippspringe bei der Schätzaufgabe<br />
einen der begehrten Preise ergattert hat, möchte ich der Deutschen<br />
Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie meinen<br />
herzlichsten Dank für die sehr willkommene Unterbrechung meines<br />
Praxisalltags aussprechen.<br />
Mein Mann und ich konnten dadurch ein verlängertes Wochenende<br />
im Hotel Landgut Sternen im Höllental in Breitnau verbringen.<br />
Unser wunderschönes Zimmer lag im historischen Goethehaus,<br />
und die Lage des Hotels war ideal für eine Fahrradtour zum<br />
„<br />
Titisee und einen Abstecher nach Freiburg.<br />
Wir haben das alles sehr genossen!<br />
TOP 1<br />
TOP 2<br />
TOP 3<br />
TOP 4<br />
TOP 5<br />
TOP 6<br />
TOP 7<br />
Feststellung der<br />
ordnungsgemäßen<br />
Einberufung<br />
Wahl des<br />
Versammlungsleiters<br />
Wahl des Protokollanten<br />
Beschluss der<br />
Tagesordnung<br />
Verabschiedung des<br />
Protokolls der letzten MV<br />
Bericht des Vorstandes<br />
Aussprache zum Bericht<br />
des Vorstandes<br />
TOP 8<br />
TOP 9<br />
TOP 10<br />
TOP 11<br />
TOP 12<br />
TOP 13<br />
Bericht der Kassenprüfer<br />
Aussprache zum Bericht<br />
der Kassenprüfer<br />
Bericht des<br />
Datenschutzbeauftragten<br />
Aussprache zum Bericht<br />
des Datenschutzbeauftragten<br />
Entlastung des<br />
Vorstandes<br />
Verschiedenes<br />
So klingt es, wenn eine Kongress-Teilnehmerin von ihrem Gewinn berichtet.<br />
Was es dieses Jahr zu gewinnen gibt, ist noch ein Geheimnis. Gelüftet wird es beim DGH-Fest am 17. November.
64 Protokoll der Mitgliederversammlung<br />
Protokoll der Mitgliederversammlung 765<br />
Mitgliederversammlung der deutschen Gesellschaft<br />
für Hypnose und Hypnotherapie e.V.<br />
Am 17.11.2017 im Best Western Premier Parkhotel, Peter-Hartmann-Allee 4,<br />
33175 Bad Lippspringe.<br />
Beginn: 20:30 Uhr<br />
Tagesordnung:<br />
>> Top 1: Feststellung der<br />
ordnungsgemäßen<br />
Einberufung<br />
>> Top 2: Wahl des Versammlungsleiters<br />
>> Top 3: Wahl des Protokollanten<br />
>> Top 4: Beschluss der<br />
Tagesordnung<br />
>> Top 5: Verabschiedung des<br />
Protokolls der<br />
letzten Mitgliederversammlung<br />
>> Top 6: Bericht des<br />
Vorstandes<br />
>> Top 7: Aussprache<br />
zum Bericht des<br />
Vorstandes<br />
>> Top 8: Bericht der<br />
Kassenprüfer<br />
>> Top 9: Aussprache zum<br />
Bericht der<br />
Kassenprüfer<br />
>> Top 10: Bericht des<br />
Datenschutzbeauftragten<br />
>> Top 11: Aussprache<br />
zum Bericht des<br />
Datenschutzbeauftragten<br />
>> Top 12: Entlastung des<br />
Vorstandes<br />
>> Top 13: Verschiedenes<br />
>> Top 1:<br />
Feststellung der ordnungsgemäßen<br />
Einberufung<br />
Der Präsident der DGH, Herr Dr.<br />
Klaus Hönig, eröffnet die Mitgliederversammlung<br />
um 20:30 Uhr und<br />
stellt deren ordnungsgemäße und<br />
fristgerechte Einberufung mit den<br />
„Suggestionen <strong>Ausgabe</strong> 2017“ fest.<br />
>> Top 2:<br />
Wahl des Versammlungsleiters<br />
Herr Dr. Hönig schlägt vor, Herrn<br />
Sebastian Knop zum Versammlungsleiter<br />
zu wählen. Herr Knop ist im<br />
Falle der Wahl bereit, das Amt anzunehmen.<br />
Er wird einstimmig ohne<br />
Gegenstimme zum Versammlungsleiter<br />
gewählt. Herr Knop nimmt die<br />
Wahl an.<br />
>> Top 3:<br />
Wahl des Protokollanten<br />
Herr Dr. Hönig schlägt vor, Herrn Dr.<br />
Christian Bernd Hüsken zum<br />
Protokollanten zu wählen. Herr Dr.<br />
Christian Bernd Hüsken ist im Falle<br />
seiner Wahl bereit, das Amt anzunehmen.<br />
Herr Dr. Christian Bernd Hüsken<br />
wird einstimmig zum Protokollanten<br />
gewählt. Herr Dr. Christian Bernd<br />
Hüsken nimmt die Wahl an.<br />
>> Top 4:<br />
Beschluss der Tagesordnung<br />
Die Tagesordnung wird wie vorgelegt<br />
einstimmig ohne Gegenstimmen oder<br />
Enthaltungen beschlossen.<br />
>> Top 5:<br />
Verabschiedung des Protokolls der<br />
letzten Mitgliederversammlung<br />
Schriftliche oder mündliche<br />
Einwendungen gegen das Protokoll<br />
der letzten Mitgliederversammlung<br />
vom 20.11.2016 in Bad Lippspringe<br />
liegen nicht vor.<br />
Der Versammlungsleiter stellt die<br />
Ordnungsgemäßheit des Protokolls –<br />
wie publiziert in Suggestionen 2017 –<br />
fest. Die Versammlung beschließt das<br />
Protokoll einstimmig ohne Gegenstimmen<br />
oder Enthaltungen.<br />
>> Top 6:<br />
Bericht des Vorstandes<br />
Herr Dr. Hönig berichtet von der Arbeit<br />
des Vorstandes im vergangenen<br />
Jahr. Er berichtet insbesondere davon,<br />
dass im Rahmen der Projekttage<br />
eine Veranstaltung zum Thema<br />
„Trauma“ in Bad Lippspringe mit ausgesprochen<br />
positiver Resonanz stattgefunden<br />
hat. Er äußert seine Freude<br />
darüber, dass für diese Veranstaltung<br />
namhafte Referenten wie z. B.<br />
Prof. Kapfhammer gewonnen werden<br />
konnten. Er berichtet weiterhin über<br />
die Außendarstellung der DGH. So ist<br />
u. a. mit Herrn Precht ein neues Profil<br />
für die Außendarstellung der Gesellschaft<br />
erarbeitet worden. Ein Ansatz<br />
ist, dass verstärkt Kontakte genutzt<br />
werden sollen, die einzelne Mitglieder<br />
zu Universitäten, Verbänden und<br />
sonstigen Einrichtungen haben, um<br />
so zu erreichen, dass die DGH an diesen<br />
Einrichtungen präsenter ist.<br />
Die Vizepräsidentin der Gesellschaft,<br />
Frau Dr. Helga Hüsken-Janßen, berichtet<br />
von der Arbeit der Geschäftsstelle<br />
im vergangenen Jahr.<br />
Sie berichtet, dass sich im Rahmen<br />
des diesjährigen Kongresses ca. 50<br />
Teilnehmer mehr angemeldet haben<br />
als im vergangenen Jahr. Im Vorstand<br />
bestand Einigkeit darüber, dass sich<br />
die Tagungsstätten in Bad Lippspringe<br />
bewährt haben und dass – sofern<br />
die Teilnehmerzahl nicht signifikant<br />
weiter steigt – Bad Lippspringe eine<br />
perfekte Lokalisation ist, um den<br />
Kongress durchzuführen.<br />
Bewährt haben sich insbesondere<br />
gute Kontakte zur Stadt, zur Verwaltung<br />
der Gemeinde unter Einschluss<br />
des Bürgermeisters und auch zu dem<br />
Tagungshotel und seiner Leitung. Sie<br />
berichtet weiter, dass zunehmend<br />
mehr Ärzte in die DGH eintreten.<br />
Der Anteil von Ärzten im Verhältnis<br />
zu Zahnärzten und psychologischen<br />
Psychotherapeuten ist signifikant<br />
gestiegen. Sie berichtet von 68 Neueintritten<br />
im vergangenen Jahr im<br />
Verhältnis zu ca. 30 Kündigungen.<br />
Insoweit ergibt sich eine durchaus<br />
positive Bilanz.<br />
Anhand eines Charts wird die Mitgliederentwicklung<br />
in den vergangenen<br />
Jahren in Augenschein genommen.<br />
Auffällig ist, dass es im Jahre 2015<br />
zu deutlich mehr Kündigungen gekommen<br />
ist als im letzten Jahr bzw.<br />
in den Jahren zuvor. Auf Nachfrage<br />
erläutert die Vizepräsidentin, dass im<br />
Jahre 2015 die Umstellung auf das<br />
IBAN Einzugsverfahren durchgeführt<br />
worden ist. Dies hat wohl bei den<br />
Kolleginnen und Kollegen, die ihre<br />
Mitgliedschaft nicht allzu aktiv gehandhabt<br />
haben, zu der Überlegung<br />
geführt, die Mitgliedschaft nunmehr<br />
zu beenden. Berichtet wird weiter<br />
von dem Projekt „neue Homepage“.<br />
Anhand des Recherchetools Google<br />
Analytics konnte festgestellt werden,<br />
dass es einen äußerst hohen Zugriff<br />
auf die Therapeutenliste gibt.<br />
Bedauerlicherweise ist indes eine<br />
recht kurze Verweildauer auf den einzelnen<br />
anderen Seiten zu verzeichnen.<br />
Insoweit soll das Ziel sein, die<br />
Verweildauer einzelner Besucher auf<br />
der Homepage auf den Seiten deutlich<br />
zu steigern durch interessantere<br />
Gestaltung bzw. sollten die notwendigen<br />
Informationen komprimierter dargestellt<br />
werden. Hier soll auch eine<br />
Effizienzsteigerung in Bezug auf die<br />
Öffentlichkeitsarbeit, die durch die<br />
Homepage verkörpert wird, erfolgen.<br />
Die Vizepräsidentin berichtet weiter<br />
von den positiven Erfahrungen mit<br />
der Summerschool Bonn im vergangenen<br />
Jahr. Ursprünglich war angedacht,<br />
ein Angebot für Studentinnen<br />
und Studenten zu schaffen, um sie<br />
schon früh für die Hypnose und Hypnotherapie<br />
zu interessieren.<br />
De facto war es indes so, dass der<br />
Anteil von Studenten bei dieser Summerschool<br />
nur 15 % betrug. Die restlichen<br />
Teilnehmer waren ärztlich bzw.<br />
psychologisch bereits tätige Kolleginnen<br />
und Kollegen.<br />
Sie berichtet davon, dass ein hoher<br />
Prozentsatz der in Rede stehenden<br />
Personen auf Folgeveranstaltungen<br />
erneut gegrüßt werden konnten. Diesen<br />
beziffert sie mit 45 %. Insoweit<br />
konnte die Summerschool gewissermaßen<br />
als Schnupperveranstaltung<br />
verstanden werden, die ein signifikantes<br />
Tool zur Steigerung der Attraktivität<br />
der Angebote der DGH in<br />
den in Rede stehenden Berufskreisen<br />
darstellt.<br />
Insofern ist es als signifikantes Nebenprodukt<br />
zu bezeichnen, dass<br />
ähnlich wie bei den Projekttagen eine<br />
deutlich gestiegene Anzahl von Kollegen<br />
„von außen“ erstmalig mit DGH<br />
respektive mit der Hypnotherapie als<br />
solcher in Kontakt treten. Diesen Anteil<br />
beziffert sie mit ca. 1/3. Sie berichtet<br />
weiter, dass im Jahre <strong>2018</strong> die<br />
Summerschool erneut an der Charité<br />
in Berlin stattfinden wird. Unter Beteiligung<br />
von Herrn Dr. Michael Teut<br />
ist es gelungen, hier wiederum Räumlichkeiten<br />
anzumieten.<br />
Es schließt sich ein Bericht über berufspolitische<br />
Aktivitäten im Jahre<br />
>>
66 Protokoll der Mitgliederversammlung<br />
Protokoll der Mitgliederversammlung<br />
767<br />
2017 an. Die KBV hatte wohl intendiert,<br />
die Abrechnungsziffer 35120<br />
Hypnose nicht mehr zeitgleich mit<br />
verhaltenstherapeutischen Maßnahmen<br />
abrechenbar zu stellen.<br />
Hierin wurde der latente Versuch vermutet,<br />
hypnotherapeutische Verfahren<br />
aus dem regulären Versorgungssystem<br />
zu verdrängen.<br />
Durch unterstützende Mitwirkung des<br />
DPtV ist es gelungen, dass die ursprünglich<br />
geplante Maßnahme rückgängig<br />
gemacht wurde.<br />
Indes sei es zwingend erforderlich,<br />
gegen Abrechnungen für das zweite<br />
Quartal 2017 Widerspruch einzulegen,<br />
da nach Rücksprache mit einigen<br />
KVen nicht davon auszugehen<br />
sei, dass eine Nachvergütung automatisch<br />
geschähe.<br />
Frau Dr. Hüsken-Janßen berichtet<br />
auch von berufspolitischen Aktivitäten<br />
zur Abrechenbarkeit von Hypnose<br />
im Rahmen der Tiefenpsychologie.<br />
Es konnte erreicht werden, dass<br />
der Unterausschuss Psychotherapie<br />
beim GBA sich mit diesem Thema<br />
im Frühjahr beschäftigen wird. Sie<br />
berichtet weiter von einer Studie zur<br />
Wirksamkeit von Hypnotherapie zur<br />
Stressbewältigung, die derzeit an der<br />
Charité Berlin von Frau Silvia Fisch,<br />
Münster, und Herrn. Dr. Teut, Berlin,<br />
durchgeführt wird. Herr Dr. Teut stellt<br />
dieses Projekt kurz vor. Er berichtet,<br />
dass auf der Internetdomain betterplace.org<br />
eine Aktion zum Crowdfunding<br />
gestartet worden ist. Es werden<br />
noch ca. 7.000,00 € zur Finanzierung<br />
der Studie benötigt. Intendiert ist<br />
auch die Schaffung standardisierter<br />
Zugänge. Herr Dr. Hönig, berichtet<br />
weiter von einer Studie zur Wirksamkeit<br />
von Hypnotherapie im Bereich<br />
der Onkologie. Er berichtet ebenfalls<br />
davon, dass auch für das kommende<br />
Jahr beabsichtigt ist, einen Wissenschaftspreis<br />
zu vergeben, der mit<br />
5.500,00 € dotiert ist.<br />
Die Vizepräsidentin der DGH, Frau Dr.<br />
Kaiser Rekkas, berichtet von ihrer Tätigkeit<br />
im Vorstand.<br />
Sie berichtet insbesondere, dass sie<br />
nunmehr einen neuen Grafiker zur<br />
Erstellung des Plakats für das Programm<br />
zum Jahreskongress gefunden<br />
habe. Sie berichtet weitergehend<br />
von ihrer Tätigkeit als Herausgeberin<br />
am sogenannten Hypnosemanual,<br />
das als Werk von drei Bänden als Loseblattsammlung<br />
einseitig bedruckt<br />
erscheinen soll. Frau Dr. med. Nikola<br />
Aufmkolk berichtet von ihrer Tätigkeit<br />
als verantwortliche Redakteurin der<br />
Mitgliederzeitschrift „Suggestionen“.<br />
Sie hat diese Tätigkeit zusammen mit<br />
Dr. Dünninger, Münchberg, durchgeführt.<br />
Nach Übernahme dieser Tätigkeit<br />
durch Frau Anke Precht, Offenburg,<br />
wird sie sich in der Zukunft<br />
intensiver um berufspolitische Fragen<br />
kümmern.<br />
>> Top 7:<br />
Aussprache zum Bericht des<br />
Vorstandes<br />
Gefragt wird, wie hoch die Anzahl der<br />
Teilnehmer ist, die für die Stress-Studie<br />
an der Charité benötigt werden.<br />
Hier wird die Zahl von 90-120 Personen<br />
genannt. Nach den ersten Voruntersuchungen<br />
ist zu erwarten, dass<br />
die Ergebnisse der Studie ein ausgesprochener<br />
Erfolg werden.<br />
>> Top 8:<br />
Bericht der Kassenprüfer<br />
Die Kassenprüfer stellen das Ergebnis<br />
der Kassenprüfung vor. Die Kassenprüfung<br />
hat keinerlei Unstimmigkeiten<br />
ergeben. Der anliegende Bericht<br />
der Kassenprüfer ist Bestandteil dieses<br />
Protokolls.<br />
Die Kassenprüfer empfehlen die Entlastung<br />
des Vorstands. Sie erläutern,<br />
welche Rechtsfolgen mit der Entlastung<br />
des Vorstandes von Rechts wegen<br />
verknüpft sind, dass insbesondere<br />
die persönliche zivilrechtliche<br />
Verantwortlichkeit der Mitglieder des<br />
Vorstands im Regelfall dann entfällt,<br />
wenn bzw. soweit diesen die Entlastung<br />
erteilt wurde.<br />
>> Top 9:<br />
Aussprache zum Bericht der<br />
Kassenprüfer<br />
entfällt.<br />
>> Top 10:<br />
Bericht des Datenschutzbeauftragten<br />
Der anliegende Datenschutzbericht des Datenschutzbeauftragten Dr. Peter Dünninger ist Bestandteil dieses Protokolls.<br />
>> Top 11:<br />
Aussprache zum Bericht des Datenschutzbeauftragten<br />
Es wird gefragt, ob Unstimmigkeiten in Bezug auf die Datensicherheit aufgetreten seien. Namentlich ob die Computer<br />
ordnungsgemäß mit einer Firewall versehen seien. Der Datenschutzbeauftragte berichtet, ihm seien insoweit keine<br />
negativen Vorkommnisse bekannt.<br />
>> Top 12:<br />
Entlastung des Vorstandes<br />
Die Versammlung beschließt die Entlastung des Vorstands bei Stimmenenthaltung der Mitglieder des Vorstands<br />
einstimmig.<br />
>> Top 13:<br />
Verschiedenes<br />
Keine Rückmeldung<br />
Dieser ist im vergangenen Jahr an<br />
Frau Marie Worseck mit einer Studie<br />
zum Thema: „Die Vermessung<br />
der Hypnose im Schmerzexperiment:<br />
Physiologische Reaktionen unter<br />
hypnotischen Analgesiesuggestionen<br />
im Kaltwassertest“ vergeben worden.<br />
Der Vorstand freue sich über diesbezügliche<br />
Anträge zur Förderung von<br />
Forschungsvorhaben zum Thema<br />
Hypnose aus den Mitgliederreihen.<br />
Der Versammlungsleiter schließt die Versammlung um 22.30 Uhr.
68 Protokoll der Mitgliederversammlung<br />
Protokoll der Mitgliederversammlung<br />
769<br />
Kassenbuchprüfung für das Jahr<br />
2016 bei der deutschen<br />
Gesellschaft für Hypnose (DGH)<br />
Bericht des<br />
Datenschutzbeauftragten 2017<br />
An:<br />
• die DGH- Mitgliederversammlung<br />
in Bad Lippspringe<br />
• den Vorstand der DGH<br />
• die Geschäftsstelle der DGH in<br />
Coesfeld<br />
Vorbemerkung:<br />
Die Kassenbuchprüfung für das<br />
Geschäftsjahr 2016 wurde am<br />
16.11.2017 im Park Hotel in Bad<br />
Lippspringe durchgeführt.<br />
Anwesend waren der Schatzmeister<br />
Herr Dr. Christoph Müller und die<br />
Kassenprüfer Herr Dipl.-Psych.<br />
Thomas Seiffert und Herr Dipl.-Psych.<br />
Andreas Kruse.<br />
ZUR PRÜFUNG:<br />
Die Prüfung für das Kalenderjahr<br />
2016 fand am 16.11.2017 von 11.00<br />
bis 13.00 Uhr im Park Hotel in Bad<br />
Lippspringe statt. Zur Kassenprüfung<br />
standen alle erforderlichen Belege<br />
und Kontoauszüge für das Jahr<br />
2016 zur Prüfung zur Verfügung. Wir<br />
danken dem Schatzmeister für seine<br />
Unterstützung und seine bereitwillige<br />
Auskunftserteilung. Die Buchführung<br />
entspricht den Erfordernissen eines<br />
Einnahme/<strong>Ausgabe</strong>nachweises und<br />
ermittelt den Einnahmenüberschuss<br />
des Jahres 2016. Die Buchführung für<br />
2016 wurde mit Hilfe von DATEV im<br />
Steuerbüro Rubel und Kothe erstellt.<br />
Auf die Führung eines Kassenbuches<br />
konnte aufgrund der EDV verzichtet<br />
werden. Es waren Ausdrucke aller<br />
mittels EDV durchgeführter Buchungen<br />
sowie Buchungsübersichten<br />
(Journal) vorhanden. Bei der Kassenprüfung<br />
konnte festgestellt werden,<br />
dass die Buchungsunterlagen der<br />
DGH wiederum vorbildlich geführt<br />
worden sind und keinen Anlass zur<br />
Beanstandung gaben. Von einer optimalen<br />
Haushaltsführung kann gesprochen<br />
werden.<br />
ZUR EINZELPRÜFUNG:<br />
Die Prüfung der Handkasse entfällt,<br />
da bei der DGH keine geführt wird.<br />
Bei der Prüfung der Buchungsunterlagen<br />
und des Journals konnte festgestellt<br />
werden, dass diese zum<br />
Jahresabschluss (31.12.2016) rechnerisch<br />
korrekt waren. Es waren keine<br />
Saldendifferenzen vorhanden.<br />
Überprüft wurde folgendes:<br />
• Kontrolle der Salden<br />
• Kontrolle sämtlicher<br />
Einzelbelege<br />
• Reisekostenabrechnungen<br />
und Auslagenerstattungen<br />
auf Korrektheit<br />
• Kostenstruktur der DGH<br />
• Überprüfung der Buchungen<br />
bei Abweichung der Salden<br />
der Gegenkonten von mehr<br />
als 1000 € zum Vorjahr<br />
Bei der <strong>Ausgabe</strong>nkontrolle der DGH<br />
wurde festgestellt, dass die Kostenstruktur<br />
der DGH grundsätzlich im<br />
Vergleich zum Vorjahr beibehalten<br />
worden ist.<br />
Empfehlung der Kassenprüfer:<br />
Keine.<br />
Es kann von einer soliden Haushaltsführung<br />
der DGH gesprochen werden.<br />
Nach der Prüfung der Buchführung,<br />
der Einsicht der Belege, Bankauszüge<br />
und sonstigen Buchungsunterlagen<br />
wird die Ordnungsmäßigkeit der<br />
Rechnungslegung bestätigt.<br />
Empfehlung zur Entlastung des Vorstandes<br />
für das Kalenderjahr 2016:<br />
Die Entlastung des Vorstandes durch<br />
die Mitgliederversammlung der DGH<br />
bewirkt die Freistellung des Vorstandes<br />
von allen Ansprüchen, die bei<br />
sorgfältiger Prüfung aller Unterlagen<br />
erkennbar waren. Die Überprüfung<br />
hat für das Jahr 2016 keine Mängel<br />
ergeben. Daher empfehlen wir der<br />
Mitgliederversammlung der DGH,<br />
dem Vorstand der DGH für das Jahr<br />
2016 Entlastung zu erteilen.
70 Geburtstagsgrüße für Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen Geburtstagsgrüße für Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen 771<br />
Geburtstagsgrüße<br />
für Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />
aber auf eine angenehme Weise...<br />
und so ähnlich sollte es später<br />
noch vielen anderen gehen (z.B.<br />
defensiven Chefs von Psychotherapeutenkammern,<br />
einladungsresistenten<br />
Celebritäten, Workshopleitern<br />
etc.). Nur, so richtig<br />
klar ist mir das Geheimnis ihres<br />
Vorgehens bis heute noch nicht.<br />
Helga, die gute Seele der DGH,<br />
feiert einen runden Geburtstag in<br />
diesem Jahr – für uns ein willkommener<br />
Anlass, ihr von Herzen alles<br />
erdenklich Gute zu wünschen,<br />
viel Glück und viel Segen!<br />
Dabei möchten wir außerdem die<br />
Gelegenheit nutzen, ihr Dank zu<br />
sagen für ihr vielfältiges wertvolles<br />
Wirken zum Wohle der DGH<br />
und ihren unermüdlichen Einsatz<br />
in vielen Bereichen, der Hypnose<br />
und Hypnotherapie zu hochqualifizierter<br />
Anwendung und<br />
gesellschaftlicher Akzeptanz zu<br />
verhelfen. Ja, dass dies Herzensanliegen<br />
von Helga sind, wird jeder<br />
unmittelbar spüren, der sie<br />
als Dozentin und Supervisorin in<br />
ihrem Weiterbildungsinstitut der<br />
DGH oder in ihrer Funktion als<br />
Geschäftsführerin der DGH oder<br />
auf dem Jahreskongress der DGH<br />
erlebt.<br />
Doch der Reihe nach: Bereits als<br />
Mädchen, als Helga auf dem täglichen<br />
Schulweg in Coesfeld die<br />
Daruper Straße entlang ging, kam<br />
von Prof. Dr. Walter<br />
Bongartz<br />
sie Tag für Tag an einer schönen<br />
Villa mit Erkertürmchen und einer<br />
Hecke um einen verheißungsvollen<br />
Garten vorbei.<br />
Und intuitiv spürte Helga die<br />
Neugier in sich und den großen<br />
Wunsch, doch einmal durch die<br />
Gartentüre in den Garten schauen<br />
zu dürfen. Da musste doch etwas<br />
Wunderbares zu finden sein!<br />
Und wie das manchmal so ist mit<br />
intuitiven Wünschen, die über<br />
Jahre Gestalt annehmen dürfen<br />
– als rund 50 Jahre später diese<br />
Immobilie zum Verkauf angeboten<br />
wurde, nutzte Helga ihr bis dahin<br />
schon sehr gut entwickeltes hypnotherapeutisches<br />
Geschick und<br />
erwarb das repräsentative Haus,<br />
das seit 2010 die Geschäftsstelle<br />
der DGH und auch das Weiterbildungsinstitut<br />
der DGH Coesfeld<br />
unter seinem Dach beherbergt.<br />
und Dipl.-Psych.<br />
Silvia Fisch<br />
Den Weg zur DGH fand Helga bereits<br />
in den 1980er Jahren kurz<br />
nach der Gründung der Fachgesellschaft<br />
und engagiert sich seit<br />
1989 seit nunmehr fast 30 Jahren<br />
im Vorstand. Aus dieser Zeit<br />
erinnere ich mich (WB) an eine<br />
Episode von einem der frühen<br />
DGH-Feste, als die DGH-Feste<br />
noch klein waren, aber schon<br />
die fröhliche Ausgelassenheit<br />
der späteren und heutigen Feste<br />
kannten. Auf einem solchen Fest<br />
bahnt sich Helga mit meiner Frau<br />
Bärbel einen Weg durch den Trubel<br />
zu mir und ruft mir ins Ohr,<br />
dass es möglich sei, einen ausgewachsenen<br />
Mann plus Stuhl mit<br />
nur vier Fingern hochzuheben.<br />
Das schien mir eine unseriöse Behauptung<br />
zu sein, gegen die ich<br />
protestierte und die ich schon<br />
garnicht an mir ausprobieren lassen<br />
wollte. Und schon saß ich auf<br />
dem Stuhl, ohne genau zu wissen,<br />
wie ich dahin gekommen war und<br />
wurde von den Zeigefingern Helgas<br />
und meiner Frau zu meinem<br />
ungläubigen Staunen und mit viel<br />
Gelächter angehoben und begann<br />
nach oben zu schweben. Ich verlor<br />
den Boden unter den Füßen,<br />
war sozusagen in Helgas Händen,<br />
Parallel war Helga auch über die<br />
DGH hinaus berufspolitisch aktiv.<br />
Die Kontakte, die sie dadurch<br />
und insbesondere durch die Legislaturperioden,<br />
in denen sie im<br />
Vorstand der jungen Psychotherapeutenkammer<br />
NRW Anfang<br />
der 2000er Jahre mitwirkte, sind<br />
für die DGH, aber auch für alle mit<br />
Hypnose arbeitenden Psychotherapeuten<br />
und Ärzte Gold wert.<br />
Dies zeigte sich nicht nur in jüngerer<br />
Vergangenheit, als im Rahmen<br />
der neuen Psychotherapierichtlinien<br />
2017 plötzlich die Abrechnung<br />
der Hypnoseziffer aus dem<br />
EBM verschwand und Helga innerhalb<br />
kürzester Zeit die richtigen<br />
Menschen an den richtigen<br />
Stellen mobilisierte, um eine Korrektur<br />
dieser misslichen Entscheidung<br />
zu erreichen.<br />
Bei ihrem Wirken in der und für<br />
die DGH entwickelten sich Kontakte<br />
zu internationalen Experten,<br />
die aus sehr verschiedenen Zusammenhängen<br />
heraus zur Weiterentwicklung<br />
und Vermittlung<br />
hypnotherapeutischen Wissens<br />
beitragen. Dazu gehören Jeff Zeig,<br />
Michael Yapko, Marc Jensen, Brian<br />
Alman, Maggy Philipps, Betty<br />
Erickson, Woltemade Hartman …<br />
Nicht zuletzt durch Helgas authentische<br />
Herzlichkeit, Begeisterung<br />
und Wertschätzung wurden<br />
aus diesen Kontakten wertvolle<br />
persönliche Beziehungen, von<br />
denen die DGH als Fachgesellschaft<br />
profitiert, weil sie immer<br />
wieder solche Koryphäen auf<br />
ihrem Jahreskongress begrüßen<br />
darf. Da kann es schon das eine<br />
oder andere Mal zu sogenannten<br />
„Serviettenverträgen“ kommen,<br />
wenn abends beim Rotwein schon<br />
einmal ein Workshop für den übernächsten<br />
Kongress vereinbart<br />
wird. Neben diesen renommierten<br />
Fachleuten aus einem wissenschaftlichen<br />
Kontext sind es auch<br />
die Vertreter einer traditionell-intuitiven,<br />
aus schamanischem Wissen<br />
schöpfende Größen, die Helga<br />
persönlich und auch die DGH<br />
mit ihren Beiträgen bereichern. So<br />
saß Helga eines Abends während<br />
eines Kongresses mit einer Gruppe<br />
von Kollegen noch lange mit<br />
Galsan Tschinag, dem Schamanen<br />
aus der Mongolei, zusammen<br />
und erzählte von ihrem Dilemma,<br />
sich zwischen ihren Aufgabenbereichen<br />
Psychotherapeutische<br />
Praxis, Weiterbildungsinstitut und<br />
Geschäftsführung der DGH entscheiden<br />
zu müssen.<br />
Was nützt alles rationale Abwägen,<br />
wenn Galsan seine Knöchelchen<br />
zur Hand hat? Genau einmal<br />
darf man die vier Knöchelchen<br />
werfen, von denen die verschiedenen<br />
Seiten Tiere darstellen,<br />
deren Bedeutung jeweils auf eine<br />
bestimmte Weise zu interpretieren<br />
Für Dipl.-Psych. Dr.<br />
Helga Hüsken-Janßen<br />
ist. So warf Helga die Knöchelchen,<br />
die als ein „Schaf“ und drei<br />
„Ziegen“ landeten. Was bedeutete<br />
das?<br />
Das war für den Schamanen eindeutig:<br />
Das Schaf symbolisiere<br />
Helga, die drei Ziegen seien<br />
Herausforderungen, denen man<br />
sich stellen müsse. Also war es<br />
klar:<br />
Helgas Aufgabe sei es, alle drei<br />
Bereiche Praxis, Institut und Geschäftsführung<br />
zu meistern.<br />
Das konnte ja nicht sein, auch so<br />
ein Orakel kann sich irren, fand<br />
Helga. „Galsan, bitte, lass mich<br />
noch mal werfen, ich muss mich<br />
doch zwischen den Bereichen<br />
entscheiden, alle drei gehen wirklich<br />
nicht!“ Normalerweise werfen<br />
Schamanen die Knöchelchen natürlich<br />
nur ein einziges Mal, aber<br />
selbst Galsan kann Helga keinen<br />
Wunsch abschlagen.<br />
Nachdem auch andere in der<br />
Runde die Knöchelchen mit ganz<br />
unterschiedlichen Ergebnissen<br />
geworfen hatten, noch ein Wurf<br />
von Helga – und o Wunder, diesmal<br />
lagen die drei Knöchelchen >>
72 Geburtstagsgrüße für Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen Geburtstagsgrüße für Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen 773<br />
auf den Seiten „Schaf“, „Ziege“,<br />
„Ziege“, „Ziege“! Jeder normale<br />
Mensch hätte nun eingesehen,<br />
dass nach zwei Würfen, in denen<br />
das statistisch ziemlich unwahrscheinliche<br />
Ereignis genau gleicher<br />
Symbole eintritt, das Orakel<br />
eindeutig gesprochen hat. Helga<br />
aber gab noch keine Ruhe.<br />
Als sich die Runde der Kollegen<br />
schon aufgelöst hatte und Helga<br />
noch bei einem letzten Glas Wein<br />
mit Galsan Tschinag und wenigen<br />
Vertrauten zusammensaß, redete<br />
sie weiter auf ihn ein. Für Galsan<br />
war die Sache klar: „Einmal werden<br />
die Knöchelchen geworfen,<br />
das ist das Orakel! Ich weiß nicht,<br />
wie ich dich habe schon zweimal<br />
die Knöchelchen werfen lassen<br />
können! Ein drittes Mal - auf gar<br />
keinen Fall!“ Wer Helga kennt,<br />
wird erahnen können, wie es ihr<br />
gelang, Galsan vom Gegenteil zu<br />
überzeugen.<br />
Also warf Helga noch einmal die<br />
vier Knöchelchen und sie landeten<br />
als „Schaf“, „Ziege“, „Ziege“,„Ziege“!<br />
Damit war besiegelt,<br />
dass die Lösung wohl doch nicht<br />
im Entscheiden zwischen den drei<br />
Bereichen zu finden war, sondern<br />
in einer Kombination aus allen drei<br />
Bereichen. Zum Glück für alle die,<br />
die so in all diesen Kontexten von<br />
Helgas immenser Fachkompetenz,<br />
engagierter Entschiedenheit<br />
und ihrer Herzenswärme profitieren<br />
dürfen!<br />
Helgas ganz persönliches fachliches<br />
Spezialgebiet – sozusagen<br />
„ihr Baby“ – mit dem sie 2003 promovierte,<br />
ist die Geburtsvorbereitung<br />
mit Hypnose. Mit der ihr bekannten<br />
Sorgfalt und Genauigkeit<br />
entwickelte sie aufbauend auf der<br />
Hypnoreflexogenen Methode von<br />
Paul Schauble in enger Kooperation<br />
mit ihm die Hypnomentale<br />
Geburtsvorbereitung.<br />
Ihre Wirksamkeit belegte sie mit<br />
einer groß angelegten multizentrischen<br />
Studie, woran auch einige<br />
Kolleginnen und Kollegen aus der<br />
DGH als in der Methode geschulte<br />
Hypnotherapeuten mitwirkten.<br />
Seitdem dürften schon etliche<br />
Kinder dank ihrer entspannten und<br />
optimal auf die Geburt vorbereiteten<br />
Mütter einen besonders guten<br />
Start ins Leben gehabt haben!<br />
Ihr unvorstellbar umfangreiches<br />
Wirken für den Jahreskongress,<br />
das weit mehr als ein Jahr vor dem<br />
jeweiligen Ereignis beginnt und<br />
neben dem Zusammenstellen des<br />
abwechslungsreichen und fachlich<br />
interessanten Programms,<br />
dem Gewinnen hochkarätiger<br />
internationaler Referenten und<br />
darauf abgestimmter und gleichzeitig<br />
unterhaltsamer Rahmenprogramm-Acts<br />
viele, viele Details<br />
vom Erstellen der Kongressmappen<br />
über das Erdenken der Begrüßungsgeschenkchen<br />
auch die<br />
geschmackvolle Tischdeko und<br />
das Bekleben der Strohhalme<br />
in dem Begrüßungsaperitif des<br />
DGH-Festes (!) beinhaltet, muss<br />
hier gar nicht mit so vielen Worten<br />
beschrieben werden.<br />
Denn wer schon einmal den<br />
DGH-Kongress besucht hat, wird<br />
wissen, dass diese ganz besondere<br />
Atmosphäre dort, in der man<br />
sich ganz persönlich herzlichst<br />
willkommen und gewürdigt fühlt,<br />
wesentlich durch Helgas unnachahmliche<br />
Art und Weise entstanden<br />
und geprägt ist.<br />
Liebe Helga,<br />
wir gratulieren Dir zu Deinem<br />
Geburtstag, wünschen Dir von<br />
Herzen alles Gute und uns allen<br />
weiterhin viel gemeinsame schöne,<br />
bereichernde, fröhliche und<br />
erfolgreiche Zeit mit Dir!<br />
Prof. Dr. Walter Bongartz und<br />
Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />
Helga is a force of nature.<br />
She is a tireless contributor who<br />
has permanently influenced the<br />
development of hypnotherapy<br />
in German-speaking countries<br />
through the marvelous conferences<br />
she has organized.<br />
I am honored that she has invited<br />
me to speak multiple times at<br />
DGH conferences.<br />
As a conference organizer, I know<br />
the time and effort that is involved.<br />
Helga does a spectacular job.<br />
I am a better person for knowing<br />
Helga. She is dear to me as a<br />
friend and esteemed colleague.<br />
Happy Birthday Helga!<br />
Much love,<br />
Jeffrey K. Zeig, Ph.D.<br />
The Milton H Erickson<br />
Foundation.<br />
von Jeffrey K. Zeig,<br />
Ph.D.<br />
Dear, dear Helga,<br />
Happy birthday! We are thinking of you on this special birthday, sending our love and best wishes.<br />
It’s hard to believe we have been friends and colleagues for almost 20 years now. How time flies!<br />
We have always appreciated your kindness and generosity, as well as the many ways you have<br />
contributed to our field through your dedication to the DGH.<br />
You have been amazing in all you have done, and we know there is still much more we can expect<br />
from you. You are creative, passionate, and so open in sharing your innate gifts We enjoy every visit<br />
with you and always look forward to the next one, wherever in the world it might be.<br />
Come visit us in San Diego, perhaps? We hope it will be soon!<br />
Have a wonderful birthday celebration, know that you are in our hearts, and take good care.<br />
With great affection,<br />
Diane and Michael Yapko<br />
von Diane and Michael<br />
Yapko
74 Vorschau Kongresstermine<br />
Vorschau Kongresstermine<br />
15.-19.11.<strong>2018</strong><br />
Jahreskongress der DGH –<br />
Impulse in Trance<br />
Bad Lippspringe<br />
www.dgh-hypnose.de<br />
03.-04.05.2019<br />
Projekttage Hypnose zur<br />
Stärkung der<br />
Immunkompetenz<br />
Bad Lippspringe, Park<br />
Hotel<br />
www.dgh-hypnose.de<br />
14.-18.11.2019<br />
Jahreskongress der DGH –<br />
Schmerz, lass nach!<br />
Bad Lippspringe<br />
www.dgh-hypnose.de<br />
Vorwärtskommen!<br />
Hypnose und Hypnotherapie bei Carl-Auer<br />
04.-08.12.<strong>2018</strong><br />
Brief Therapy Conference der<br />
Milton Erickson Foundation<br />
San Francisco, USA<br />
www.brieftherapyconference.com<br />
03.-05-05.2019<br />
Jubiläum 30 Jahre MEGA<br />
Österreich<br />
www.hypno-mega.at<br />
26.-29.08.2020<br />
ESH XV. Congress<br />
Basel<br />
www.esh-hypnosis.eu<br />
NEU <strong>2018</strong><br />
NEU <strong>2018</strong><br />
21.-27.02.2019<br />
Ego-State-World-Conference<br />
Namibia<br />
www.meisa.co.za<br />
29.08.-01.09.2019<br />
Jahrestagung der DGZH<br />
Berlin<br />
www.hypnose-kongress-berlin.de<br />
304 Seiten, Kt, 2017 172 Seiten, Kt, 2017 204 Seiten, Kt, <strong>2018</strong><br />
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978-3-8497-0177-2<br />
auch als eBook erhältlich<br />
€ (D)19,95/€ (A)20,60<br />
978-3-8497-0198-7<br />
auch als eBook erhältlich<br />
€ (D)24,95/€ (A)25,70<br />
978-3-8497-0239-7<br />
auch als eBook erhältlich<br />
240 Seiten, Kt, <strong>2018</strong><br />
€ (D)29,95/€ (A)30,80<br />
978-3-8497-0240-3<br />
auch als eBook erhältlich<br />
21.24.03.2019<br />
Jahrestagung der MEG – gender,<br />
sex und identität, Hypnotherapie<br />
und Vielfalt<br />
Bad Kissingen<br />
www.tagung.de<br />
15.-19.10.2019<br />
First Asian Congress of<br />
Hypnosis<br />
Mashad (Iran)<br />
www.cong-asianhypnosis2019.mums.ac.ir/en/<br />
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HERBST <strong>2018</strong><br />
ca. 256 Seiten, Kt, <strong>2018</strong><br />
ca. € (D)29,95/€ (A)30,80<br />
978-3-8497-0244-1<br />
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125 Seiten, Kt, <strong>2018</strong><br />
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Daruper Str. 14 l 48653 Coesfeld<br />
Tel. 0 25 41 - 88 07 60 l Fax 0 25 41 - 7 00 08<br />
DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de l www.hypnose-dgh.de