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FietsPad.De – Traum Südamerika – <strong>Teil</strong> 2<br />
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Abschied<br />
Im Flughafen befinde ich mich wieder inmitten von Restriktionen und Stress. Mühsam, und vor<br />
Schweiß triefend, verpacke ich mein Rad. Wieder bekomme ich keinen Fensterplatz in dem<br />
großen glänzenden Lufthansa-Jumbo. Irgendwie ist er ein Stück Heimat im fernen heißen<br />
Venezuela. Der Weg nach Deutschland ist schwieriger als Gedacht. Ich muss meine Filme erst<br />
vor dem X-Ray des Zoll und dann noch vor dem X-Ray der Lufthansa bewahren. Niemand traut<br />
dem anderen. Erst werde ich im Zoll kontrolliert, danach werde ich auf Metalle abgetastet und<br />
vor der Fluggastbrücke führen Lufthansa-Mitarbeiter an jedem Passagier eine Leibesvisitation<br />
durch.<br />
Der Flug ist dunkel. Ich sehe einen deutschen Film und versuche mich mental auf meine<br />
Rückkehr vorzubereiten. Ich freue mich auf zu Hause. Andererseits verlasse ich Südamerika<br />
sehr ungern.<br />
Nach einer extrem kurzen Nacht geht die Sonne einige tausend Kilometer weiter nordwestlich<br />
wieder auf. Wir befinden uns über dem Golf von Biscaya und nur kurze Zeit später sitze ich in<br />
einer Wartehalle im Frankfurter Flughafen. In Bolivien habe ich eine solche Distanz nicht einmal<br />
in zwei Wochen zurücklegen können...<br />
Die Menschen sind komisch. Besonders viele Frauen. Alle sprechen sie in einer so<br />
hochnäsigen aufdringlichen Stimme; eine Tonart, die in sie auch bei den Versuchen, Spanisch<br />
zu sprechen, sofort als Deutsche ausweist. Ich habe das Gefühl, in eine Gesellschaft voller<br />
unfreundlicher Menschen zurückgekehrt zu sein. Supjekive Wahrnehmung? Mein Sitznachbar<br />
im Flugzeug nach Hamburg ist wiederum ganz nett. Er kommt gerade aus Los Angeles, womit<br />
uns schon mal der Jetlag verbindet. Nach kurzem Flug überqueren wird bereits die Elbe. Dann<br />
die Marsch, Uetersen, mein zu Hause und viele andere Orte, die ich kenne. Es nieselt und es ist<br />
kalt.<br />
Typischer Hamburger Nieselregen.