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FietsPad.De – Traum Südamerika – <strong>Teil</strong> 2<br />
Menschen in Caracas<br />
Beim Aussteigen stößt mir wieder diese feuchtwarme Küstenluft entgegen, wie es sie in Mérida<br />
überhaupt nicht gegeben hat. Ich setze mich in einen Bus nach Caracas und dort beginnt<br />
wieder der alltägliche Kampf. Offenbar in dem Glauben, ich käme gerade frisch aus dem<br />
Ausland, wollen mir verschiedene Taxifahrer eine Fahrt für 4000 Bolivares anbieten. Ich weiß,<br />
dass es auch für 2500 Bolivares geht und als sie nicht zum Verhandeln bereit sind, lege ich<br />
meinen Weg zu Fuß zurück. Ausgerechnet jetzt beginnt es zu regnen. Egal. Ich muss sowieso<br />
noch zur Bank. Nachdem ich 100.000 Bolivares abgehoben habe, finde ich wenigstens ein Taxi,<br />
das mich für 3000 Bolivares zu meinem alten Hotel bringt.<br />
Trotz aller Befürchtungen bekomme ich mein Rad wohlbehalten zurück. Am Lenker sind weder<br />
rosa Bömmelchen oder Fesseln, noch sonst irgendwelche Anzeigen davon zu sehen, dass es<br />
"missbraucht" worden sein könnte... Ich werde die nächste Nacht in einer anderen Herberge<br />
verbringen. Hier ist inzwischen das eingetreten, wovon ich letztes Mal gar nichts gemerkt habe:<br />
Der "Wochenendverkehr". In doppelter Hinsicht...<br />
Wie gut, dass ich hier nicht noch eine Nacht verbringen muss. Während ich mein Rad bepacke,<br />
hallt über die gesamte Eingangshalle ein Stöhnen und Schreien, als wenn ich mitten in einem<br />
Pornofilm gelandet wäre. Die ganze Zeit werde ich von der Puffmutter argwöhnisch beobachtet<br />
- ich habe Mühe, ein Grinsen angesichts dieser Situation zu unterdrücken. Ich drücke ihr noch<br />
10.000 Bolivares in die Hand, lasse mir noch von ihr erklären, wie ich auf dem Weg zur Sabana<br />
Grande die Armenviertel am besten umfahre, und mache mich auf den Weg.<br />
Auf abenteuerlichen Wegen erreiche ich endlich das Backpackers Hostel, eine ebenfalls wie ein<br />
Hochsicherheitstrakt abgeschlossene Herberge. Danach schlendere ich noch ein wenig über<br />
die Sabana Grande, esse beim Araber einen Falafel und muss mir auf dem Rückweg auch noch<br />
von transsexuellen Sex anbieten lassen. Nein danke! So langsam beginne ich diese Stadt<br />
wirklich zu hassen...<br />
Simuliert<br />
An dieser Stelle möchte ich einen kleinen Einblick in mein Hobby geben; oder<br />
anders beschrieben: das, womit ich meine Brötchen verdiene:<br />
Die Flugsimulation.<br />
In den folgenden Bildern ist der oben beschriebene Flug exakt in 3D<br />
nachempfunden. Start auf dem Flughafen Alberto Carnevalli in Mérida, der<br />
Flug entlang der Transandina, das Steigen über der Paso Aguila, der<br />
beginnende Sinkflug über die Karibik und die Ankunft in Caracas-Maiquetía.<br />
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