Teil 2 - LimeSim
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FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 2 begeistern kann. Doch hier komme ich an mein Limit. Es geht immer tiefer in den dichter werdenden Urwald des Nationalparks Henri Pittier. Kurve um Kurve schleppt sich der Bus auf den Bergrücken und in rasantem Tempo geht es auf der anderen Seite wieder herunter. Nach über zwei Stunden Fahrt ist mir speiübel, als ich in Choroní endlich aus dem Bus torkle... Posada El Ancla Bei meiner Suche nach einem Hostal werde ich von einer gut aussehenden jungen Frau angesprochen, ob ich eine Unterkunft suche. Erst unterhalten wir uns auf Spanisch, dann Englisch und zuletzt finden wir heraus, dass wir beide Deutsch sprechen. Sie ist Schweizerin und hat seit kurzer Zeit eine nette Posada namens "El Ancla". Für nur 20.000 Bolivares komme ich in den Genuss eines eigenen Badezimmers, einer schönen Terrasse, einer Küche und eines Swimmingpools! Ich teile mir die gesamte Posada mit zwei holländischen Packpackern, die beide schon etwa 50 Jahre alt sind. Ich genieße meine 3 Tage in Choroní und lasse mich nach den vergangenen Stresstagen mal so richtig hängen. Dann und wann habe ich lange Unterhaltungen mit den beiden Holländern, dem Franzosen Jacques, den deutschen Bäckern in Dorf und ich treffe auch den US - Amerikaner vom Pico Ávila wieder. Die beiden deutschen Bäcker sind eine Klasse für sich. Nicht nur, dass ihr Brot absolute Spitze ist (seit Deutschland habe ich nichts Besseres mehr gegessen!), nein, auch als Menschen. So richtige Aussteigertypen, die den ganzen Tag braun gebrannt in kurzer Hose und Hemd herumlaufen und immer guter Dinge sind. Dabei sind sie beide bestimmt schon über ein halbes Jahrhundert alt. Gleich bei meinem ersten Besuch an ihrer Holzhütte fragt man mich der eine von ihnen: "Na? Was darf's denn sein?" "Eh... wie jetzt? Sehe ich so Deutsch aus?" erwidere ich beleidigt. - 68 -
FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 2 "Glaub mir, im Laufe der Jahre erkennt man das." Einer der beiden heißt Donat und er hat ein Zimmerchen direkt neben der Posada. Man sieht in abends immer spät von der Arbeit kommen. Dabei hat man immer den Eindruck, dass sein Oberkörper kaum mit den beiden vor ihm her schwankenden Beinen mithalten kann. Schon kurz nach Arbeitsbeginn früh morgens führt er sich die Flasche an die Lippen... und trotzdem macht er nicht den Eindruck, als wenn er sich den Verstand aus dem Leib getrunken hätte. Immer aufgelegt zu politischen Diskussionen und Anekdoten über das Leben hier erzählt er uns über das Brotbacken in Venezuela. Die hohe Miete für den Schuppen, das Mehl, dass extra aus Kolumbien geliefert werden muss, und und und... Hier unten im Dorf hat man zum Beispiel von der Krise im Winter sehr wenig bemerkt. Und das, obwohl der Diktator seinen Stützpunkt gleich nebenan in Maracay hat. Das Schlimmste war natürlich, dass das Benzin limitiert war. Eine wahre Horrorvorstellung für jeden echten Venezuelaner, dessen riesiger Schlitten schon mal gut und gerne 30 Liter auf 100 Kilometern verbraucht. Zweimal die Woche kam ein Tanklaster und die Leute standen über einen Tag lang Schlange um an das kostbare Mittel zur Mobilität zu kommen... Das erste Mal im Leben kann ich mich an einem Strand entspannen. Bei einer Kulisse wie dieser ist das zugegebenermaßen auch keine Anstrengung. Nach einem ausgedehnten Bad in den hohen Wellen liege ich entspannt im Schatten der Palmblätter, döse vor mich hin... döse... und döse... und schlafe ein... Drei Stunden später macht es "Plopp". "Plopp, Plopp". Hmpf...? Neben mir fällt eine Kokosnuss nach der anderen in den weißen Sand. Über mir sitzt jemand in der Palme, der sie einer nach der anderen abschneidet und herunterwirft. Richtig fette Kokosnüsse. Bin ich im Paradies gelandet? Kurz darauf fällt mir ein weitaus weniger paradiesischer Zustand auf. Ich bin rot eine Tomate! Während ich schlief, ist die Sonne - mir nichts dir nichts - weitergewandert und hat den Schatten neben mir gelassen. Oje... - 69 -
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begeistern kann. Doch hier komme ich an mein Limit. Es geht immer tiefer in den dichter<br />
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den Bergrücken und in rasantem Tempo geht es auf der anderen Seite wieder herunter. Nach<br />
über zwei Stunden Fahrt ist mir speiübel, als ich in Choroní endlich aus dem Bus torkle...<br />
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Bei meiner Suche nach einem Hostal werde ich von einer gut aussehenden jungen Frau<br />
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und hat seit kurzer Zeit eine nette Posada namens "El Ancla". Für nur 20.000 Bolivares komme<br />
ich in den Genuss eines eigenen Badezimmers, einer schönen Terrasse, einer Küche und eines<br />
Swimmingpools! Ich teile mir die gesamte Posada mit zwei holländischen Packpackern, die<br />
beide schon etwa 50 Jahre alt sind.<br />
Ich genieße meine 3 Tage in Choroní und lasse mich nach den vergangenen Stresstagen mal<br />
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dem Franzosen Jacques, den deutschen Bäckern in Dorf und ich treffe auch den US -<br />
Amerikaner vom Pico Ávila wieder.<br />
Die beiden deutschen Bäcker sind eine Klasse für sich. Nicht nur, dass ihr Brot absolute Spitze<br />
ist (seit Deutschland habe ich nichts Besseres mehr gegessen!), nein, auch als Menschen. So<br />
richtige Aussteigertypen, die den ganzen Tag braun gebrannt in kurzer Hose und Hemd<br />
herumlaufen und immer guter Dinge sind. Dabei sind sie beide bestimmt schon über ein halbes<br />
Jahrhundert alt. Gleich bei meinem ersten Besuch an ihrer Holzhütte fragt man mich der eine<br />
von ihnen: "Na? Was darf's denn sein?"<br />
"Eh... wie jetzt? Sehe ich so Deutsch aus?" erwidere ich beleidigt.<br />
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