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Karibischer Traum<br />
Sonnenbrand und Kokosnüsse<br />
FietsPad.De – Traum Südamerika – <strong>Teil</strong> 2<br />
Exkurs: Krieg den Briten!<br />
Wirft man einen genaueren Blick, auf die venezuelanischen<br />
Nummernschilder, so wird einem schnell die schön hinterlegte Landkarte<br />
auffallen.<br />
Doch was ist diese kleine schraffierte Landfläche daneben?<br />
Guyana - oder ehemals British Guyana - nennt sich dieses unscheinbare<br />
Land zwischen Venezuela und dem noch weniger bekannten Surinam.<br />
Papillon, der bekannte französische Flüchtling, fand hier einst Unterschlupf,<br />
bevor er in Venezuela seine neue Heimat fand.<br />
Unter Berufung auf historisches Recht beansprucht Venezuela trotz<br />
verschiedener Abkommen weiterhin einen beträchtlichen <strong>Teil</strong> Guyanas im an<br />
Bodenschätzen reichen Gebiet westlich des Essequibo-Flusses, was mehr als<br />
die Hälfte des Staates Guyana ausmacht. Auf vielen Karten wird dieses<br />
Gebiet als "Area claimed by Venezuela" ausgewiesen. Es handelt sich hierbei<br />
hauptsächlich um ein von Indianern bewohntes Gebiet. Dieses Gebiet gehört<br />
seit dem Laudo von 1898 zu British Guyana, wird aber auch von Venezuela<br />
beansprucht.<br />
Selbst so mancher Venezuelaner macht sich über diese<br />
Großmachtbestrebungen der eigenen Regierung lustig. "Man soll sich erst<br />
mal mit den inneren Problemen auseinandersetzen bevor man<br />
Dschungeldörfer wie Matthew's Ridge, und Banana Lodge besetzt" sagen sie.<br />
Andererseits wird befürchtet, dass der diktatorisch regierende Präsident<br />
Chávez gerade in der jetzigen kritischen Lage dort einmarschieren wird, nur<br />
um von innerpolitischen Problemen abzulenken. Und das hieße Krieg gegen<br />
die UNO und Großbritannien. Na dann: Viel Spaß!<br />
Bevor der Bus nach Choroní abfährt, werde ich eine volle Stunde lang zum Konsumieren<br />
angehalten. Immer wieder kommen Straßenverkäufer durch den Bus und bieten ihre Ware<br />
preis. Von Eis über Lutscher und Salat bis zu Zahnbürsten kann man so ziemlich alles kaufen.<br />
Dann endlich geht es los. Der Fahrer schaltet einen grauenvollen Mix aus Techno und Salsa auf<br />
die Lautsprecher und ab geht es in die Berge. Nach einer Weile liegen bei den ersten<br />
Fahrgästen die Nerven blank. Lauthals schreien sie den Busfahrer an, dass er doch bitte diese<br />
Tortur abschalten möge. Er schreit zurück und fordert sie auf, den Bus zu verlassen, wenn<br />
ihnen das nicht passt! Nach Jahren der Unstabilität scheinen bei recht vielen Venezuelanern die<br />
Nerven blank zu liegen.<br />
Vor der Fahrt hätte ich einen guten Rat lieber ernst nehmen sollen. Ich hätte nichts essen<br />
dürfen! Hoher Seegang, Flugturbulenzen etc... das sind alles Dinge, an denen ich mich<br />
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