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FietsPad.De – Traum Südamerika – <strong>Teil</strong> 2<br />
José-Tours...<br />
Ich bin den beiden unglaublich dankbar und möchte mich gleich auf den Weg nach Caracas<br />
machen. "Das geht nicht!" bekomme ich sofort zur Antwort. "Viel zu gefährlich und außerdem ist<br />
die Autopista für Radfahrer verboten!" Sie versuchen mich allen Kräften von meinem Vorhaben<br />
abzuhalten. Ich glaube ihnen nicht so ganz und schlage in meinem Radreiseführer nach.<br />
"Da gibt es aber noch eine alte, für Radfahrer erlaubte, Autopista nach Caracas" entgegne ich<br />
ihnen.<br />
"Da sind die Slums! Die werden dich abmurksen!" Mit eindeutiger Geste zeigt man die Haltung<br />
eines Maschinengewehrs: "Klack! Klack! Klack! Klack!" - und einen daraufhin sterbenden<br />
Menschen. Sie haben bereits einen "amigo muy bueno" (einen sehr guten Freund) gerufen, der<br />
mich nach Caracas bringen will. Kaum ist dieser angekommen, will er mich auch davon<br />
überzeugen, dass ich mit ihm fahren soll. Allerdings nicht ganz umsonst. Er will immerhin<br />
45.000 Bolivianos dafür haben. Ganz schön gerissen...<br />
Doch die Warnungen haben gewirkt. Sie haben mich überzeugt.<br />
Wohnviertel und der Flughafen von Maiquetía<br />
Immerhin bekomme ich für den Preis auch etwas geboten. Der "amigo muy bueno" ist José und<br />
angeblich soll er bereits das ganze schöne Venezuela gesehen haben - ein perfekter<br />
Reiseführer also. Um das zu untermalen, hat er sich die Venezuelanische Nationalflagge auf<br />
sein Shirt gestickt. Er ist ein lustiger Mensch und die ganze Fahrt über versucht er meine<br />
getrübte Laune mit andauerndem Plappern aufrecht zu erhalten. Kaum wende ich meinen Blick<br />
von ihm ab, tippt er mir schon wieder auf die Schulter und plappert fröhlich weiter. Mit dem<br />
Fahrrad auf der Ladefläche holpern wir die Autopiste aufwärts nach Caracas. Am Flughafen hält<br />
er extra für mich zu einem kurzen Fotostopp mitten auf der Autobahn. Weiter geht es durch<br />
dicht bewaldete Berge und auf die grüne Hölle folgt die urbane Hölle. Was ich hier alles sehe,<br />
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