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FietsPad.De – Traum Südamerika – <strong>Teil</strong> 2<br />
4 Stunden?! In Deutschland haben Fluglotsen Schichten von einer Stunde! Das beruhigt mich<br />
nicht besonders, da mein Leben morgen in der Hand von einem seiner Kollegen liegen wird.<br />
Und dann fragt er mich noch, was ich von Beziehungen zwischen Homosexuellen halte. Das<br />
scheint momentan ein ganz großes Thema in Perú zu sein, welches die Peruaner unheimlich<br />
wurmt. "Da gibt es tatsächlich Schwule, die heiraten und ein Kind adoptieren dürfen!" sagt er<br />
mir mit Abscheu. Und wieder werde ich gefragt, wie das in Deutschland denn so ist. Und wieder<br />
antworte ich, dass es mir eigentlich ziemlich wurscht ist wenn die heiraten, das aber auf der<br />
anderen Seite recht abstoßend finde. Ich hoffe mal nicht, dass es an meiner Person liegt, dass<br />
ich das immer wieder gefragt werde. Oder sehe ich für die Peruaner so aus?! Hmpf...<br />
In der Innenstadt gehe ich noch etwas essen bevor ich mich zu Fuß auf den Rückweg zur<br />
Busstation mache. Zwischendurch gehe ich noch in ein Internet-Café, das sich direkt über<br />
einem Laden befindet, der "katholische Güter", also Krutzifixe, Maria-Statuen und ähnliches<br />
verkauft. Man geht eben mit der Zeit...<br />
Mir steht eine Übernachtung am Flughafen bevor und ich decke mich noch mit Lebensmitteln<br />
ein. Für nicht einmal 5 Euro kaufe ich mir auf dem Markt zwei Stücke Schokoladenkuchen, ein<br />
Stück Kirschtorte, 2 Empanadas mit Käse, einen halben Liter Joghurt, 3 Brötchen mit<br />
Reibeplätzchen und 2 Liter Wasser. Das sollte fürs Erste reichen.<br />
Ich packe meine Taschen und meinen Drahtesel in einen Toyota Combi und lasse mich für 15<br />
S/. vom Taxifahrer zum Flughafen bringen. Bei einem kurzen Stopp an einer Tankstelle fällt mir<br />
beim Anblick der Preistafel die Kinnlade runter. 10 S/. für einen Liter Benzin?! Das wäre ja das<br />
Doppelte von dem Preis in Deutschland! Der Fahrer bestätigt meine Vermutung und schiebt<br />
gleich ein paar schmollende Worte darüber hinterher, dass Perú dass teuerste Benzin auf der<br />
Welt habe. Bei diesen Preisen kann ich mich nur wundern, dass er mich für 15 S/. zum<br />
Flughafen bringen kann. Bei dieser Rechnung bleibt ja kaum noch etwas für den armen<br />
Menschen übrig!<br />
Am Flughafen hilft er mir noch beim Packen des Fahrrades und wir verabschieden uns<br />
voneinander.<br />
Ich schiebe mein Rad durch die dichten Menschenmassen im Terminal, wechsle meine Sóles in<br />
Doláres und suche mir ein ruhiges Plätzchen. Es gibt keine Aufzüge und ich muss mein<br />
schweres Rad über die Treppen schleppen. Den Rest des Abends hole ich Tagebucheinträge<br />
nach und höre Musik. Viele Südamerikaner interessieren sich für mein bepacktes Rad und<br />
fragen nach meinem Woher und Wohin. So langsam gehen mir diese ständig gleichen Fragen<br />
auf die Nerven, andererseits sind diese Leute alle sehr nett und aufgeschlossen.<br />
Gegen 12 Uhr kuschle mich in meinen Poncho und lege mich auf die Isomatte. Gute Nacht<br />
Perú...<br />
Tag 69:<br />
Laguna Huacachina - Lima (Aeropuerto)<br />
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