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Teil 2 - LimeSim

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FietsPad.De – Traum Südamerika – <strong>Teil</strong> 2<br />

Abschied von der Südhalbkugel<br />

ein letzter Tag in Lima<br />

Klostrudelspekulationen<br />

Es waren einmal die Simpsons. Jetzt mag man sich natürlich fragen:<br />

"Was verdammt noch mal haben gelbe Comicfiguren aus Nordamerika<br />

mit diesem Reisebericht gemeinsam?!"<br />

Nun, man mag diese Serie mögen oder nicht. Allerdings hat mich eine<br />

Folge dieser Zeichentrickserie so sehr beeindruckt, dass sie an dieser<br />

Stelle einfach noch einmal Revue passieren lassen möchte. Es ging in<br />

gewisser Weise um die humorvolle Behandlung des Nord-Süd-Konflikts.<br />

Nun gut: Eines Tages streiten sich Bart und seine klügere Schwester<br />

Lisa aufs schärfste darum, in welche Richtung sich der Wasserstrudel bei<br />

der Klospülung dreht. Sie sagt rechts, er sagt links. Alles hilft nichts, Bart<br />

bekommt den Strudel in der Klospülung nicht dazu nach links zu drehen.<br />

Um ihre Theorie zu untermauern sagt Lisa, dass sich auf der<br />

Südhalbkugel der Strudel links herum dreht. Das wurmt Bart so sehr,<br />

dass er auf der Südhalbkugel herumtelefoniert und alle Leute fragt, wie<br />

herum sich der Strudel bei ihnen dreht.<br />

In der Antarktis hat Bart wenig Glück. Der Wissenschaftler an der<br />

Polarstation lässt ihn wissen, dass das Klo eingefroren sei. Allerdings<br />

ließe sich erkennen, dass die Spülung links herum läuft.<br />

In Südamerika gelangt er an das Autotelefon eines schwarzen Mercedes.<br />

Fluchend hebt ein grauhaariger Greis mit schmalem Schnauzer den<br />

Hörer ab. Im Hintergrund kommt gerade ein Radfahrer vorbei, hebt die<br />

rechte Hand und ruft ein kräftiges "Buenos dias, Führer!" zum Gruß aus.<br />

Der Herr Führer will Bart leider nicht sagen, wie herum sich die<br />

Klospülung dreht...<br />

Bart versucht es in Australien. Ein kleiner Farmjunge nimmt das R-<br />

Gespräch aus den USA an und sagt Bart, dass seine Toilette nicht mit<br />

Wasser funktioniert. Allerdings hätte sein Nachbar eine Toilette mit<br />

Wasserspülung. Also legt der Junge den Hörer zur Seite, steigt auf sein<br />

Fahrrad und fährt zum 30 Meilen entfernten Nachbarn. Dort dreht sich<br />

das Wasser auch links herum.<br />

Was folgt, ist eine politische Krise zwischen den USA und Australien<br />

wegen eines nicht bezahlten R-Gesprächs. Doch das ist eine andere<br />

Geschichte...<br />

Ich packe meine Sachen so, dass alle schweren Lebensmittel im Flug nicht dabei sind. Danach<br />

mache ich mich auf den Weg zur Busstation in Ica und erstehe für 10 S/. ein Ticket nach Lima.<br />

Für das Fahrrad will man wieder ein kleines Bestechungsgeld von mir haben und mit 5 S/. gibt<br />

man sich zufrieden. Mir ist jetzt nur noch daran gelegen, dass ich rechtzeitig und problemlos<br />

nach Lima komme. Ich bin mal wieder der einzige "Gringo" im ganzen Bus und werde bei allen<br />

meinen Handgriffen oftmals von aufmerksamen Augenpaaren begafft.<br />

Während der Fahrt sehe ich auf der linken Seite den unruhigen Pazifik im Dunst liegen; Das<br />

erste Mal, seitdem ich Antofagasta zu Beginn meiner Reise verlassen habe. Am rechten<br />

Straßenrand der Panamericana stehen trostlose Hütten, in denen Seeigelfischer leben. Die<br />

haben ein entbehrungsreiches Leben und müssen täglich über die hohen Klippen runter ans<br />

Wasser steigen um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.<br />

Im Busfernsehen läuft eine Kopie des US -Propagandastreifens "Nos fuimos heroes - Wir waren<br />

Helden". Und immer, wenn ein US -Soldat stirbt, oder verletzt wird, spüre ich die Blicke der um<br />

mich Sitzenden auf mir haften. Verdammt! Sehe ich denn so sehr wie ein Nordamerikaner<br />

aus!?!? Es wird Zeit, dass ich aus diesem Land heraus komme und wieder einen<br />

Tapetenwechsel bekomme. Ich bin inzwischen viel zu leicht reizbar.<br />

In Lima darf ich mein Rad im Gepäckdepot der Busstation stehen lassen, was allerdings noch<br />

einmal extra Geld kostet. Danach lasse ich mich im Taxi in den noblen Stadtteil Miraflores<br />

fahren. Ich möchte erst einmal etwas essen und einen Blick auf den Pazifik werfen. Der<br />

Taxifahrer erzählt mir viel über das Bankenviertel San Isidro mit seinen Wolkenkratzern und<br />

darüber wo man in Miraflores am besten essen und das Meer sehen kann.<br />

Dort angekommen sehe ich mich erst einmal ein wenig um. Ganz schön nobel hier. Das erste<br />

Mal seit langer Zeit sehe ich richtige Kaufhäuser und die Restaurants scheinen auch nicht von<br />

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