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Der indische Diamant im Billigautosegment - Universität Würzburg

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ländern wie Indien angeboten werden und eine Edelversion in Westeuropa. Das heißt, angepasst<br />

an die Bedürfnisse des Marktes, soll dieser Kleinwagen in Ausstattung, Motorisierung<br />

etc. variiert werden. Durch das aus der Doppelstrategie folgende höhere Absatzvolumen<br />

möchte VW schon von Anfang an Profitabilität sicherstellen. 325<br />

Die Konkurrenzsituation <strong>im</strong> <strong>indische</strong>n <strong>Billigautosegment</strong> wird aktuell - besonders aufgrund<br />

der zu erwartenden Entwicklung - positiv eingeschätzt. Ein weiterer Zustrom an internationalen<br />

Automobilherstellern wird den Wettbewerb in der Branche vorantreiben und eine gesteigerte<br />

Wettbewerbsfähigkeit nach sich ziehen.<br />

Laut PORTER gibt es landesspezifische Unterschiede, wie Unternehmen geführt werden und<br />

organisiert sind. Darüber hinaus sind die Ziele eines Unternehmens und der Einzelpersonen,<br />

welche <strong>im</strong> Unternehmen tätig sind, in der Regel von Land zu Land verschieden. Bedingt durch<br />

Einstellungen, Werte, soziale und professionelle Verhaltensnormen etc., drücken sich die Unterschiede<br />

beispielsweise in der Beziehung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber, dem<br />

Maß der Eigeninitiative oder der Tendenz zu Hierarchie- bzw. Teamorientierung aus. Faktoren<br />

wie Kooperation, Initiative, Innovationsfreude und Engagement sind wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Unternehmen. Dies trifft besonders in komplexen, technischen Branchen<br />

wie der Automobilindustrie zu. 326<br />

Indien verfügt nach Ergebnissen des GLOBAL COMPETITIVENESS REPORTS über eine hohe<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>im</strong> Bereich „Innovation“. Diese basiert auf der starken Innovationsfreude<br />

der <strong>indische</strong>n Unternehmen bzw. ihrer Mitarbeiter. Auch die große Bereitschaft, neue<br />

Technologien zu übernehmen, wird in diesem Zusammenhang als positiv bewertet. 327<br />

Von deutschen Managern, die in Indien tätig sind, wird jedoch oftmals bemängelt, dass viele<br />

<strong>indische</strong> Mitarbeiter nur bedingt bereit sind, selbstständig zu arbeiten und zu entscheiden.<br />

Stattdessen warten sie auf Vorgaben des Vorgesetzten und präferieren kollektive Standards.<br />

Die Gründe hierfür liegen erstens in den traditionell strengen Hierarchien <strong>im</strong> Geschäfts- sowie<br />

Privatleben und zweitens in der ausgeprägten Kollektivgebundenheit der Inder. Es gilt daher,<br />

die Mitarbeiter entsprechend zu schulen und Anreize zu schaffen, die zum selbstständigen<br />

Arbeiten und zur Übernahme von Verantwortung motivieren. 328<br />

325<br />

Vgl. Fischer (2007); o. V. (2007); ddp (2008); Dudenhöffer (2008a), S. 31.<br />

326<br />

Vgl. Porter (1991), S. 132ff.<br />

327<br />

Vgl. World Economic Forum (2008), S. 189.<br />

328<br />

Vgl. Kusch/ Kumar (2005), S. 205; Wamser (2005), S. 259.<br />

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