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Der indische Diamant im Billigautosegment - Universität Würzburg

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mehr private Fluggesellschaften neben den ineffektiven staatlichen und auch die Privatisierungsverfahren<br />

der Flughäfen von New Delhi und Mumbai sind angelaufen. 214<br />

Die Kapazitäten der <strong>indische</strong>n Seehäfen sind nach HOFMANN zwar zufriedenstellend, trotzdem<br />

werden die Häfen den Ansprüchen nicht mehr gerecht. Die Ausrüstungen sind veraltet, die<br />

Verwaltungsstrukturen ineffizient. Beides sorgt für Verzögerungen (unter anderem lange Umschlagzeiten),<br />

die den internationalen Warenaustausch, den Wettbewerb, das wirtschaftliche<br />

Wachstum usw. hemmen. Es sind zwar schon verschiedene Maßnahmen zu Modernisierung<br />

und Privatisierung ergriffen worden, jedoch reichen diese noch lange nicht aus - besonders <strong>im</strong><br />

Vergleich zu China. 215 Die Logistik ist in Indien also weitgehend ineffizient, mit hohen Kosten<br />

verbunden und es wird schwer, Gesamtindien von einem Standort aus zu bedienen.<br />

Die Stromversorgung kann laut RAIDT nicht mehr mit dem steigenden Bedarf mithalten, Unternehmen<br />

sehen sich mit häufigen Stromausfällen konfrontiert. 216 Größere Firmen können die<br />

Stromausfälle mit eigenen Generatoren überbrücken, kleinere haben diese Möglichkeit oftmals<br />

nicht. 217 In Stoßzeiten übersteigt die Stromnachfrage die vorhandene Kapazität um 16 Prozent.<br />

Die Ursachen sieht PILNY unter anderem in dem veralteten Stromnetz (dadurch über 30 Prozent<br />

Verlust des produzierten Stroms) und den unzureichenden Stromverbindungen zwischen<br />

den Staaten. Als Folge dessen sind die Energiekosten überdurchschnittlich hoch - sogar höher<br />

als in Deutschland oder den USA. 218 Die dargestellte Problematik <strong>im</strong> Energiesektor kann für<br />

Unternehmen des <strong>Billigautosegment</strong>s insbesondere <strong>im</strong> Rahmen ihrer Fertigungstätigkeiten zu<br />

Produktivitätsverlusten führen.<br />

Zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung bzw. Erneuerung der physischen Infrastruktur sind<br />

schon eingeleitet worden oder zumindest in Planung und nehmen bei der Regierung einen hohen<br />

Stellenwert ein. Den Schwerpunkt bilden umfangreiche Investitionen in das Straßennetz,<br />

wie der Bau der 6.000 km langen „Goldenen Quadrilateral“, die Delhi, Kolkata, Chennai und<br />

Mumbai miteinander verbindet und auf der folgenden Abbildung 8 zu erkennen ist. 219<br />

214<br />

Vgl. Alex/ Knipp/ Rodewald (2006), S. 24; Kaufmann et al. (2006), S. 26f.<br />

215<br />

Vgl. Hofmann (2005), S. 32.<br />

216<br />

Vgl. Raidt (2007), S. 30.<br />

217<br />

Vgl. Kusch/ Kumar (2005), S. 206.<br />

218<br />

Vgl. Pilny (2006), S. 64.<br />

219<br />

Vgl. Wamser (2005), S. 295; Kaufmann et al. (2006), S. 26.<br />

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