17.12.2012 Aufrufe

Der indische Diamant im Billigautosegment - Universität Würzburg

Der indische Diamant im Billigautosegment - Universität Würzburg

Der indische Diamant im Billigautosegment - Universität Würzburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ensbedingungen zu verbessern. Denn Mobilität sichert beispielsweise den Zugang zu<br />

Gesundheitsfürsorge, Bildung oder Beschäftigungsmöglichkeiten. 161<br />

Die Zahl der Haushalte, die sich ein Auto leisten können, wird durch Billigautos laut einer<br />

Studie des Marktforschungsunternehmens CRISIL um 65 Prozent steigen. 162 Bereits <strong>im</strong> Jahr<br />

2020 könnten sich nach MAYER/ RATTEY/ PLEINES etwa 270 Millionen Inder ein Auto leisten,<br />

wenn dieses 4.000 US-Dollar kosten würde. Bei 3.000 US-Dollar würde sich die Zahl der potentiellen<br />

Neukunden auf fast 400 Millionen belaufen, bei 2.000 US-Dollar auf bis zu 530 Millionen.<br />

163 Das Teilsegment der Billigstautos ist folglich als besonders attraktiv zu bewerten.<br />

Ein Umfeld (Größe, Wachstum und segmentspezifische Nachfrage) für Aufmerksamkeit,<br />

schnelles Handeln, Innovationen und Investitionsbereitschaft ist hier also gegeben.<br />

Handelt es sich um anspruchsvolle und entwickelte Konsumenten, so werden diese die Unternehmen<br />

unter Druck setzen und zu Verbesserungen, Fortschritt und kreativen Lösungen anspornen.<br />

Infolgedessen können Unternehmen Wettbewerbsvorteile erringen. 164<br />

Marktführer kann auf den Märkten für Billigautos nur werden, wer es schafft preiswerte, aber<br />

hoch innovative Produkte anzubieten, die konsequent auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten<br />

sind. Eine s<strong>im</strong>ple Reduktion der bestehenden Ausstattung auf die einfachste Standardausrüstung<br />

mache ein Auto laut DUDENHÖFFER noch nicht zu einem echten Billigauto,<br />

sondern drücke lediglich die Gewinnspanne des Unternehmens. 165 Folglich bedarf es neuer,<br />

innovativer Ansätze.<br />

Um global gesehen Wettbewerbsvorteile zu generieren, müssen die inländischen Käuferbedürfnisse<br />

nach PORTER frühzeitig einer entstehenden Nachfrage anderer Länder entsprechen.<br />

Das heißt, sie antizipieren und/ oder prägen <strong>im</strong> Ausland entstehende Bedürfnisse und Trends.<br />

Steht die inländische Nachfrage isoliert, ist sie also nicht auf andere Länder übertragbar, handelt<br />

es sich nicht um einen nationalen Wettbewerbsvorteil. 166<br />

In den 18 größten Schwellen- und Entwicklungsländern gibt es nach HAMMOND/ PRAHALAD<br />

insgesamt 680 Millionen Haushalte mit einem jährlichen Einkommen von weniger als 6.000<br />

161<br />

Vgl. BMZ (2003), S. 8 und 14.<br />

162<br />

Vgl. Alex (2008).<br />

163<br />

Vgl. Mayer/ Rattey/ Pleines (2007), S. 2.<br />

164<br />

Vgl. Porter (1990), S. 79 und (1991), S. 109ff.<br />

165<br />

Vgl. Dudenhöffer (2008a), S. 30ff. und (2008c), S. 78f.<br />

166<br />

Vgl. Porter (1991), S. 115–119.<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!