Der indische Diamant im Billigautosegment - Universität Würzburg
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krise als nur bedingt voraussehbar erscheint. Diese Ungewissheit bringt jedoch gewinnträchtige<br />
Gelegenheiten mit sich, welche nach KIRZNER nur die findigen Unternehmer zu nutzen<br />
wissen. 77 Auch HAYEK spricht von Gelegenheiten. <strong>Der</strong> Wettbewerb wird von ihm als ein Entdeckungsverfahren<br />
bezeichnet, in dem Unternehmer als Kundschafter „auf der ständigen Suche<br />
nach unausgenützten Gelegenheiten sind“. 78 Die Identifizierung der Gelegenheiten bezeichnet<br />
HAYEK als schwierig. 79 Im Strategieverständnis von DRUCKER entspricht die Fähigkeit<br />
die Gelegenheiten zu erkennen und auszunutzen, der Definition eines wahren Unternehmers.<br />
80 SCHUMPETER unterscheidet zwischen Wirten, wie von ihm der heutige Manager <strong>im</strong><br />
Jahr 1911 bezeichnet wurde, und Unternehmern. <strong>Der</strong> Unternehmertypus, welcher durch ein<br />
höheres Maß an Intelligenz, Phantasie und Mut neue Kombinationen wahrzunehmen und<br />
durchzusetzen vermag, bezeichnet SCHUMPETER dabei als Minorität von Menschen. 81<br />
MISES vertritt einen ähnlichen Standpunkt: Seiner Meinung nach verfügt nicht jeder Wirt über<br />
die nötigen Eigenschaften, um auch ein Unternehmer zu sein. 82 Diesen Titel trägt nur, wer „es<br />
sich zur besonderen Aufgabe (…) [macht, Anm. d. Verf.], aus den Veränderungen der Marktlage<br />
zu profitieren.“ 83 Selbst wenn Wirte Entwicklungen erkennen, erfordert es eine spezielle<br />
Eignung, aus einem Wandel unternehmerischen Nutzen zu ziehen. Es setzt voraus, sich<br />
schneller und besser den neuen Rahmenbedingungen anzupassen als die Konkurrenz. Unternehmergewinne<br />
sind folglich denen vorbehalten, die die zukünftige Marktsituation zutreffender<br />
beurteilen und auf dieser Basis handeln. 84 Angetrieben von einem ausgeprägten Streben<br />
nach Unternehmensgewinnen lassen sich diese nach Auffassung von MISES einzig durch einen<br />
hohen Grad an Wagemut und Weitblick erreichen. 85 <strong>Der</strong> Begriff des Wagemuts ist dabei als<br />
Bereitschaft des Unternehmers zu verstehen, Risiken für sein Geschäft einzugehen. Auch beziehungsweise<br />
gerade wenn andere davor zurückweichen. Wagemut ist dennoch nicht gleichzusetzen<br />
mit unüberlegtem Handeln. Dies lässt sich auf den Weitblick des Unternehmers zurückführen,<br />
welcher mit dem Wagemut einhergeht. Er schreitet voran, während andere lediglich<br />
folgen und ihn <strong>im</strong>itieren. Sein Engagement und seine Innovationskraft setzen die Markt-<br />
77 Vgl. Kirzner (1988), S. 19.<br />
78 Hayek (1968), S. 14.<br />
79 Vgl. Hayek (1968), S. 11.<br />
80 Vgl. Drucker (1985), S.27f.<br />
81 Vgl. Schumpeter (1993/1911), S. 119ff.<br />
82 Vgl. Mises (1940), S.248.<br />
83 Mises (1940), S.248.<br />
84 Vgl. Mises (1940), S.249.<br />
85 Vgl. Mises (1940), S.248.<br />
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