Der indische Diamant im Billigautosegment - Universität Würzburg
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lassen und (hinter China) den zweiten Platz einnehmen. 51 Indien wird China in der Investorenbeliebtheit<br />
wohl aber erst mittel- bis langfristig überholen können. Denn obwohl die <strong>indische</strong><br />
Regierung bei dem Versuch, ausländische Investoren zu weiteren Investitionen zu motivieren,<br />
die Rahmenbedingungen schon weitreichend verbessert hat, sind nach Meinung von ALEX/<br />
KNIPP/ RODEWALD kurzfristig noch etliche Hemmnisse wie unzureichende Infrastruktur, Bildungs-<br />
und Gesundheitseinrichtungen vorhanden. Für eine zukünftig noch positivere wirtschaftliche<br />
Entwicklung sind daher weitere, konsequente Reformen, eine Liberalisierung des<br />
Marktes und Investitionen insbesondere in den Infrastrukturaufbau notwendig. 52<br />
2.2 Entwicklung einer neuen Konsumentengruppe<br />
Mit dem kontinuierlichen Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren ging eine Steigerung des<br />
Wohlstands der Bevölkerung - also der verfügbaren Einkommen - einher. So stiegen diese von<br />
1985 bis 2005 um 5,9 Prozent p.a. absolut und um 3,6 Prozent p.a. durchschnittlich pro Haushalt.<br />
Letzteres betrug demnach <strong>im</strong> Jahr 2005 2.437 US-Dollar. 53 Zahlreiche Prognosen besagen,<br />
dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren fortsetzen und sich dadurch das durchschnittlich<br />
verfügbare Einkommen bis 2020 verdoppeln bis verdreifachen wird. Indien kann<br />
demnach auf den Stand von asiatischen Ländern mit mittlerem Einkommen wie zum Beispiel<br />
Thailand gelangen. 54 Dafür ist allerdings neben einem florierenden Dienstleistungssektor, der<br />
hochqualifizierten Arbeitnehmern gut bezahlte Jobs bietet, eine weitere Liberalisierung des<br />
Industriesektors von Nöten. Dadurch könnten zusätzliche Arbeitsplätze <strong>im</strong> mittleren und unteren<br />
Bereich geschaffen werden, die gerade Geringqualifizierten die Möglichkeit einer Einkommensverbesserung<br />
eröffnen würden. 55<br />
Nach PRAHALAD kann die Einkommensverteilung in Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
graphisch am deutlichsten anhand der Form einer Pyramide dargestellt werden. Die Reichen<br />
bilden die Spitze der Pyramide, die Mittelschicht stellt den Rumpf dar, die Vielzahl der in extremer<br />
Armut lebenden Menschen repräsentiert den breiten Sockel. 56 Auch in Indien stellt sich<br />
51<br />
Vgl. A.T. Kearney (2007), S. 2.<br />
52<br />
Vgl. Alex/ Knipp/ Rodewald (2006), S. 123ff.<br />
53<br />
Vgl. McKinsey Global Institute (2007), S. 29.<br />
54<br />
Vgl. Lanzeni (2005), S. 10; McKinsey Global Institute (2007), S. 29.<br />
55<br />
Vgl. McKinsey Global Institute (2007), S. 64-67.<br />
56<br />
Vgl. Prahalad (2006), S.22 f.<br />
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