Töfte Regionsmagazin 09/2018 - Gesunder Schlaf / Auto

DAS UNBEKANNTE DRITTEL UNSERES LEBENS
Wissenswertes zum Schlaf und Faktencheck zu Schlafmythen. Fast die Hälfte
aller Deutschen klagt über regelmäßig wiederkehrende Schlafstörungen. Bei
einem Drittel sind die Probleme sogar so gravierend, dass das Wohlbefinden
beträchtlich eingeschränkt ist. Auslöser für die Schlafstörungen sind in den
meisten Fällen Stress im Arbeitsleben. Aber auch private Sorgen und gesundheitliche
Probleme lassen Betroffene in der Nacht nicht zur Ruhe kommen. Treten
die Schlafstörungen häufiger auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Darüber
hinaus gibt es eine ganze Reihe an Tipps, die das Einschlafen erleichtern.
Besser Schlafen
So sollten Smartphone, Fernseher sowie andere elektronische Geräte im
Schlafzimmer keinen Platz haben und gleichbleibende Zubettgeh- und
Aufstehzeiten eingehalten werden. Will der Schlaf nicht kommen oder
wird die Nachtruhe unterbrochen, ist es ratsam aufzustehen und leichte
Tätigkeiten auszuführen, bis sich die Müdigkeit einstellt. Außerdem
sollte die Raumtemperatur im Schlafzimmer um die 16 Grad Celsius bei
einer Luftfeuchte zwischen 45 und 65 Prozent betragen. Einige weitere
Maßnahmen sind ein Koffeinverzicht schon mehrere Stunden vor dem
Zubettgehen sowie ein Verzicht auf spätabendliche Mahlzeiten, Alkoholkonsum
und körperliche Anstrengungen. Empfohlen hingegen ist vor
dem Zubettgehen eine Tasse Schlaf- und Beruhigungstee beispielsweise
mit Baldrian, Melisse und Hopfen.
Im Schlaf lernen, geht das?
Der Schlaf ist alles andere als eine Auszeit für den Körper. Tatsächlich
ist der Organismus während der Nachtruhe hochaktiv. Herzschlag und
Blutdruck werden zwar abgesenkt, gleichzeitig jedoch findet eine Regeneration
der Organe statt. Auch für das Immunsystem ist jetzt Hauptarbeitszeit
und das Gehirn wiederholt und rekapituliert alles was im Laufe
des Tages geschehen ist. Das Sinnbild, ein Lehrbuch unter das Kopfkissen
zu legen, ist daher gar nicht so abwegig, fördert ein langer Schlaf doch
das Lernen. Unterstützt wird der Effekt darüber hinaus dadurch, dass ein
gesunder Schlaf auch die Konzentration am nächsten Tag verbessert.
Zudem ranken sich zahlreiche weitere Legenden um das Thema Schlaf.
Welche davon auf Tatsachen beruhen sowie welche sich nicht bestätigen
lassen, erfahren Sie im Folgenden.
Was stimmt und was nicht?
So stimmt es nicht, dass Schlafentzug tödlich sein kann. Es kommt hier
vielmehr auf die Begleitumstände wie Stress oder auch bestimmte Krankheitsbilder
an. Ebenfalls ins Reich der Legenden gehört, dass Menschen
regelmäßig um die acht Stunden Schlaf pro Nacht brauchen. Tatsächlich
ist der Schlafbedarf sehr individuell. So kommen viele Menschen gut
mit nur fünf Stunden Schlaf aus, während andere bis zu zehn Stunden
benötigen. Auch ist nicht richtig, dass der wertvollste Schlaf vor Mitternacht
stattfindet. Vielmehr kann eine Anhäufung von Tiefschlafphasen
am frühen Morgen in der Zeit von drei Uhr bis vier Uhr beobachtet werden.
Auch kann der Vollmond entgegen landläufiger Meinung nicht für
Schlafstörungen verantwortlich gemacht werden. Tests haben ergeben,
dass die Mondphasen keinen Einfluss auf die Schlafqualität haben. Richtig
hingegen ist, dass ältere Menschen, wenn auch in geringerem Umfang
als meist angenommen, mit weniger Schlaf auskommen. Zudem
werden sie am Abend eher müde, weswegen sie oft schon in den frühen
Morgenstunden ausgeschlafen sind. Zutreffend schließlich ist auch, dass
Schäfchenzählen die Zeit bis zum Einschlafen verkürzt. Allerdings gilt
dies für alle monotonen Beschäftigungen des Gehirns.
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