Töfte Regionsmagazin 09/2018 - Gesunder Schlaf / Auto

WIRTSCHAFTSSTANDORT SENDENHORST
Im Interview mit
ANNETTE GÖRLICH
WIRTSCHAFTSFÖRDERIN
DER STADT SENDENHORST
„
WO LIEGEN GENAU DIE SCHWERPUNKTE IHRER ARBEIT?
Aktuelle Themen sind: Die Innenstadtentwicklung und die Herausforderungen
durch den Online-Handel für den stationären Einzelhandel.
Hier findet allgemein ein großer Wandel statt. Konsumgewohnheiten
der Menschen haben sich in den letzten Jahren erheblich verändert, Online-Shopping
ist allgegenwärtig. Wie kann die Innenstadt auch weiterhin
attraktiv bleiben, wenn Besucherzahlen zurückgehen, weniger Verkaufsfläche
benötigt wird und die bestehenden Geschäfte einen höheren Wettbewerbsdruck
verspüren? Dieses wichtige Thema ist derzeit im Bereich
Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing landauf, landab ganz oben auf der
Tagesordnung.
Eine weitere wichtige Aufgabe für die Wirtschaftsförderung ist der dringende
Bedarf von kurzfristig verfügbaren kommunalen Gewerbegrundstücken,
um Betriebserweiterungen und Neuansiedlungen zu ermöglichen. Mit der
kompletten Vermarktung der städtischen Gewerbegrundstücke im Gewerbegebiet
Ostheide im vergangenen Jahr benötigen wir früher als erwartet
wieder kommunale Gewerbegrundstücke.
ZWEI ORTSTEILE, DIE SICHERLICH ALLE ZU IHREM RECHT KOMMEN
„
WOLLEN. BRINGT DAS FÜR IHRE TÄTIGKEIT BESONDERE HERAUS-
FORDERUNGEN MIT SICH?
Das lokale Selbstverständnis in den einzelnen Ortsteilen hat sich historisch
entwickelt und wird bis heute durch viele Akteure vor Ort lebendig
gehalten. Dies zu respektieren, empfinde ich als selbstverständlich.
Besondere Herausforderungen sind aus meiner Sicht nicht damit verbunden.
AUF WIE VIELE SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIGE ARBEITSPLÄT-
„
ZE KANN SENDENHORST VERWEISEN? KANN DIES AUF DIE ZWEI
ORTSTEILE HERUNTERGEBROCHEN WERDEN?
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort
beträgt in Sendenhorst 4.281 (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stichtag
Juni 2017). In Relation zu der Einwohnerzahl von Sendenhorst von 13.182
ist das für eine Kommune dieser Größenordnung ein sehr ordentlicher
Wert. Nicht nur die beiden größten Arbeitgeber in Sendenhorst mit jeweils
über 1.000 Beschäftigten, die Veka AG und das St. Josef-Stift, sondern auch
die vielen kleineren Betriebe aus Handel, Handwerk, Industrie oder Dienstleistung
bieten attraktive Arbeitsplätze vor Ort und sorgen auch durch ihr
Angebot an Ausbildungsplätzen für den Fachkräftenachwuchs. Zahlen für
die einzelnen Ortsteile werden in der offiziellen Statistik nicht erhoben.
„
WIE HOCH IST AKTUELL DIE ANZAHL DER AUSBILDUNGSPLÄTZE AM
WIRTSCHAFTSSTANDORT SENDENHORST?
Die Zahl der Auszubildenden beträgt 198 Auszubildende, davon 150
männliche und 48 weibliche Auszubildende (Quelle: Landesbetrieb
IT.NRW, Stichtag 31.12.2017). Durchschnittlich beginnen pro Jahr 74 Auszubildende
ihre Ausbildung neu. Die Betriebe in Sendenhorst engagieren sich
wie allgemein im Münsterland überdurchschnittlich für den Bereich Ausbildung:
Die Ausbildungsbetriebsquote liegt in Sendenhorst bei 27,8 %, während
bundesweit nicht einmal jedes fünfte Unternehmen ausbildet (hier
liegt die Quote nur bei 19,8 %).
ALLES SPRICHT VON DIGITALISIERUNG – INSBESONDERE IM
„
BEREICH VON GEWERBE UND DIENSTLEISTUNG. WIE SIEHT DER
AKTUELLE STAND IN SENDENHORST AUS?
Digitalisierung ist der Mega-Trend und sorgt in allen Lebensbereichen,
ob bei Bürgern, bei den Unternehmen oder in der Verwaltung, für einschneidende
Veränderungen. Damit die Herausforderungen der Digitalisierung
bewältigt und Chancen genutzt werden können, ist eine bestmögliche
Versorgung mit leistungsfähiger Infrastruktur notwendig. Wir sind in diesem
Jahr beim Thema Breitbandinfrastruktur als Voraussetzung für Digitalisierung
einen weiteren Schritt vorangekommen: Die Arbeiten am Glasfasernetz
in Albersloh sind im Juli 2018 abgeschlossen. Insgesamt sind bis heute 551
Kunden, etwa 45 Prozent der Wohneinheiten, an das Glasfasernetz angeschlossen
und verfügen über eine zukunftsfähige Breitbandversorgung.
„
WIE BEWERTEN SIE VON IHRER SEITE DIE ZUSAMMENARBEIT MIT
DEN GEWERBEVEREINEN IN SENDENHORST UND ALBERSLOH?
Ich schätze den engen Kontakt zu den Gewerbevereinen hoch ein, um
nah dran an den Anliegen der Gewerbetreibenden zu sein. Die Zusammenarbeit
mit den beiden Gewerbevereinen ist mir persönlich sehr wichtig
und aus meiner Sicht sehr positiv verlaufen, ein Beispiel ist die Neuanschaffung
der Weihnachtsbeleuchtung im vergangenen Jahr.
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