Töfte Regionsmagazin 09/2018 - Gesunder Schlaf / Auto
In der September-Ausgabe des Töfte Regionalmagazins für Sendenhorst, Albersloh, Wolbeck, Enniger, Ennigerloh, Ostenfelde, Westbevern, Drensteinfurt, Rinkerode, Walstedde, Everswinkel, Alverskirchen, Hoetmar, Vorhelm und Tönnishäuschen dreht sich alles um das Thema "gesunder Schlaf", Heimatshoppen sowie Sportwagen & Roadster! Weitere Informationen finden Sie auf Facebook unter: https://www.facebook.com/toefte.regionsmagazin/ In der September-Ausgabe des Töfte Regionalmagazins für Sendenhorst, Albersloh, Wolbeck, Enniger, Ennigerloh, Ostenfelde, Westbevern, Drensteinfurt, Rinkerode, Walstedde, Everswinkel, Alverskirchen, Hoetmar, Vorhelm und Tönnishäuschen dreht sich alles um das Thema "gesunder Schlaf", Heimatshoppen sowie Sportwagen & Roadster! Weitere Informationen finden Sie auf Facebook unter: https://www.facebook.com/toefte.regionsmagazin/
Alles Bio Markus Lingnau | Chefredakteur TÖFTE KOLUMNE VON MARKUS LINGNAU Was macht nachhaltig produzierte Lebensmittel so teuer? Bioprodukte sind in der öffentlichen Wahrnehmung allgegenwärtig. Ob in der Werbung oder in Verbrauchermagazinen: Überall nehmen sie eine überragende Stellung ein. Natürlich wollen wir da auch im Alltag nicht zurückstehen. Daher kreist so manche Diskussion im Kollegen- oder Freundeskreis um Nachhaltigkeit, Fairtrade und Co. Selbst den Stammtisch scheint die nun schon viele Jahre anhaltende Biowelle erobert zu haben. Marktanteile im einstelligen Prozentbereich oder darunter Von nachhaltig produzierten Textilien beispielsweise sind über 70 Prozent der Deutschen überzeugt. Die nackten Verkaufszahlen jedoch sprechen eine andere Sprache. Kleidungsstücke und andere Textilien nach dem sogenannten Global Organic Textile Standard (GOTS) haben hierzulande nur einen Marktanteil von 0,05 Prozent. Beim Blick in den Kleiderschrank trägt also nur eines von 2.000 Hemden oder T-Shirts das GOTS-Label. Der Verdacht drängt sich auf, dass beim einen oder der anderen das Bekenntnis zu Bio die Kaufentscheidung eher weniger beeinflusst. Ähnliches ist auch im Lebensmittelsektor festzustellen. Die Essensretter von Foodwatch haben Zahlen veröffentlicht, nach denen weniger als fünf Prozent der in Deutschland verkauften Lebensmittel aus zertifiziert biologischer Produktion stammen. Insgesamt toppt Deutschland damit zwar die anderen Märkte in Europa. Der pro-Kopf-Umsatz an Bio-Lebensmitteln jedoch liegt beispielsweise in der Schweiz bei 262 EUR im Jahr, während sich die Deutschen das gute Gewissen auf dem Teller nur vergleichsweise schlappe 106 EUR per anno kosten lassen. 22 Töfte | … denn „gut“ kann jeder! www.toefte.ms Anzeige
oder was? Ungleiche Ausgangslage für konventionelle und nachhaltige Wirtschaft Ein naheliegender Grund für die angesichts ihres hohen Renommees geringen Umsätze zertifiziert nachhaltiger Lebensmittel offenbart sich beim Preisvergleich mit konventionellen Produkten. Wenn hier für eine zum Reinbeißen appetitliche Tomate nur ein Drittel des Preises aufgerufen wird, der für eine oft schäbig beulige Öko-Tomate fällig wird, siegt schon einmal das Design vor dem ökologisch korrekten Sein. Dabei ist die Hochpreisigkeit von Öko-Produkten gar nicht einmal unbedingt Folge einer schamlosen Preisgestaltung ihrer Hersteller. Tatsächlich gelten für nachhaltig wirtschaftende Produzenten an vielen Stellen ungünstigere Bedingungen als für konventionell arbeitende Betriebe. Letztere haben zwar auch immer mehr Auflagen zu erfüllen, können im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen unsere Umwelt aber mit Nitraten und Phosphaten sowie mit Schädlingsund Unkrautbekämpfungsmitteln belasten, ohne für die Folgen unter anderem pekuniär aufkommen zu müssen. Teure Dokumentationspflichten und Kontrollen bei Bio-Betrieben Der Biobauer hingegen befindet sich in der ständigen Verpflichtung, die Unbedenklichkeit seines Tuns nachweisen zu müssen. Das kostet! So muss er einen enormen Aufwand betreiben, um seinen besonderen Dokumentationspflichten nachkommen zu können. Dazu finden bei ihm neben regelmäßigen Überprüfungen auch Überraschungs-Kontrollen statt, die ihm allesamt in Rechnung gestellt werden. Demgegenüber liegt der Erlös selbstständig arbeitender Landwirte im nachhaltigen Bereich kaum über Mindestlohn-Niveau oder sogar darunter. Klar, dass Kosten durch Mehraufwand und Kontrollen an den Verbraucher weitergegeben werden müssen. Wenn der Verzicht auf ein Bio-Zertifikat die Marktchancen erhöht Eine Folge der Ungleichbehandlung nachhaltiger und konventioneller Landwirtschaft ist, dass immer mehr entsprechend gewillte Betriebe dazu übergehen, auf eine Bio-Zertifizierung zu verzichten. Sie entscheiden sich stattdessen dazu, auf Basis von Treu und Glauben nach ökologisch-ethischen Grundsätzen zu handeln. Noch beachtenswerter: Über 600 Bio-Betriebe pro Jahr annullieren Ihre Zertifizierung freiwillig. Sie ändern weder etwas an ihrer Wirtschaftsweise noch an ihren Standards. Lediglich das teure Bio-Siegel verschwindet. Verbraucher können dadurch Bio-Ware zu günstigeren Preisen erwerben. Es liegt jedoch an ihnen, sich persönlich von der Nachhaltigkeit eines Hofes bzw. Erzeugers zu überzeugen. Naturfriseur Haarliebe a Münster Straße 26 · 48291 Telgte · c 02504 - 98 47 677 · f haarliebe-conny-mai@web.de · q haarliebe-conny-mai.de Anzeige www.toefte.ms … denn „gut“ kann jeder! | Töfte 23
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Markus Lingnau | Chefredakteur<br />
TÖFTE KOLUMNE<br />
VON MARKUS LINGNAU<br />
Was macht nachhaltig produzierte<br />
Lebensmittel so teuer? Bioprodukte<br />
sind in der öffentlichen Wahrnehmung<br />
allgegenwärtig. Ob in der Werbung<br />
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Überall nehmen sie eine überragende<br />
Stellung ein. Natürlich wollen wir da<br />
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Daher kreist so manche Diskussion<br />
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Selbst den Stammtisch scheint die<br />
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Global Organic Textile Standard (GOTS) haben hierzulande nur<br />
einen Marktanteil von 0,05 Prozent. Beim Blick in den Kleiderschrank trägt<br />
also nur eines von 2.000 Hemden oder T-Shirts das GOTS-Label. Der Verdacht<br />
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Insgesamt toppt Deutschland damit zwar die anderen Märkte in Europa.<br />
Der pro-Kopf-Umsatz an Bio-Lebensmitteln jedoch liegt beispielsweise<br />
in der Schweiz bei 262 EUR im Jahr, während sich die Deutschen das gute<br />
Gewissen auf dem Teller nur vergleichsweise schlappe 106 EUR per anno<br />
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