Schnelle Kommuni- kation im Steuerungs- und Anlagenbau
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Training<br />
Funktionsweise der Verdunstungsfalle<br />
V 1 < 250 µg/min.*, bei 15 sec. Wägung < 62,5 µg<br />
V1 < 10 µg/min.*, bei 15 sec. Wägung < 2,5 µg<br />
* PTB-Mitteilung 105 aus 6/95<br />
offenes Becherglas<br />
Abb. 2. Funktionsweise einer Verdunstungsfalle.<br />
verdunstende Flüssigkeit<br />
Prüfflüssigkeit<br />
Wägeteller<br />
Deckel<br />
gesättigte Luft<br />
Flüssigkeitsreservoir<br />
Zylinder mit Prüfflüssigkeit<br />
Systemadapter<br />
Abb. 3. Verdunstungsfalle<br />
in einer Halbmikrowaage<br />
ME215P-SD, mit gekürztem<br />
Windschutz.<br />
Fehlererkennung = Fehlervermeidung.<br />
Neben überarbeiteten Messtoleranzen wird<br />
in der ISO 8655 viel Wert auf die Erkennung<br />
<strong>und</strong> Vermeidung von Fehlern durch falsche<br />
Handhabung oder Fehlinterpretation gelegt.<br />
Beachtenswert ist hierzu die Tabelle <strong>im</strong> Teil 2.,<br />
Anhang B., die über die wichtigsten Fehlerursachen<br />
<strong>und</strong> ihre Einflussgröße auf den Messwert<br />
Auskunft gibt. Eine der größten Fehlerquellen<br />
während der Messung stellt die<br />
Verdunstung von Prüfflüssigkeit dar.<br />
Besonders bei Volumina < 50 µl kann allein<br />
dieser Fehler bereits darüber entscheiden, ob<br />
eine Pipette innerhalb oder außerhalb der<br />
Toleranzen gemessen wurde. Um diesen Fehler<br />
nahezu gänzlich auszuschließen, hat sich<br />
der Einsatz einer sogenannten Verdunstungsfalle<br />
[Abb. 2.+3.] als geeignet erwiesen. Durch<br />
die Anreicherung der umgebenden Luft mit<br />
Wasserdampf wird die Verdunstung von Prüfflüssigkeit<br />
auf ein nicht mehr messrelevantes<br />
Maß reduziert.<br />
Wahl der richtigen Waage.<br />
Große Unsicherheit besteht be<strong>im</strong> Anwender<br />
oftmals darüber, welche Wägewertauflösung<br />
die verwendete Waage besitzen muss. Deshalb<br />
als Auszug aus Teil 6., Abschnitt 4.1 eine<br />
Tabelle [Tab. 1.] mit der Zuordnung von zu<br />
prüfenden Nennvolumina der Pipette zur<br />
Wägewertauflösung der Waage:<br />
Gewähltes Volumen Auflösung<br />
des zu prüfenden der Waage<br />
Geräts (mg)<br />
1 µl – 10 µl 0,001<br />
> 10 µl – 100 µl 0,01<br />
> 100 µl – 1000 µl 0,1<br />
> 1 ml – 10 ml 0,1<br />
> 10 ml – 200 ml 1<br />
Tab. 1. Zuordnung von zu prüfendes Nennvolumen<br />
zur Wägewertauflösung<br />
Trotz dieser Hilfe stößt der Anwender bei der<br />
Wahl der richtigen Waage schnell an die<br />
Grenzen der Messgenauigkeit, wenn es um<br />
die Best<strong>im</strong>mung kleinster Massen oder wie in<br />
diesem Fall kleinster Volumina geht. Dies<br />
wird in der Betrachtung zur Kalibration einer<br />
10 µl – Pipette sehr deutlich:<br />
Setzt man 10 µl gleich 10 mg, so wird klar,<br />
dass selbst auf einer Halbmikrowaage nur<br />
0,01000 g = 1000 Ziffernschritte angezeigt<br />
werden. Da ein Messgerät seine größte<br />
relative Unsicherheit am Anfang seines Mess-,<br />
hier Wägebereiches hat, machen sich kleinste<br />
physikalische Einflüsse besonders störend<br />
bei der Ermittlung der Standardabweichung<br />
bemerkbar. Aus gleichem Gr<strong>und</strong> gibt es eine<br />
Mindestlast bei eichfähigen Waagen bzw.<br />
wird <strong>im</strong> Pharmabereich nach USP eine<br />
Mindestlastbest<strong>im</strong>mung durchgeführt. Kurz,<br />
die Verwendung einer Mikrowaage bei<br />
kleinerem Pipettenvolumen führt (bei 10 µl =<br />
0,010000 g) zu einer 10-fach höheren<br />
Messgenauigkeit. Für die Überprüfung von<br />
Nennvolumina < 10 µl hat Sartorius daher<br />
eigens eine Verdunstungsfalle für die Mikrowaage<br />
MC5 entwickelt [Abb. 4.]. In Verbindung<br />
mit einem leicht veränderten Windschutz,<br />
der eine ergonomische Handhabung<br />
der Pipette ermöglicht, ist so ein sicheres<br />
Arbeiten, auch mit Kleinstvolumina,<br />
gewährleistet.<br />
für Seminarunterlagen: Kennziffer: 048<br />
für Infos zu Trainings: Kennziffer: 049<br />
Abb. 4. Mikrowaage MC5 mit<br />
Verdunstungsfalle.