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273 Wägungen pro Minute, geeicht – geht das? R51-Prüflabor bei der Sartorius AG In Zusammenarbeit mit der Tochtergesellschaft Boekels hat sich die Sartorius AG mit den selbsttätigen Kontrollwaagen (sogenannte Checkweigher) und den selbsttätigen Waagen für Einzelwägungen (sogenannte Catchweigher) ein völlig neues Geschäftsfeld erschlossen. Check-/Catchweigher sind Waagen, mit denen selbsttätig, ohne Eingriff von Bedienpersonal, gemessen wird. Sie werden nach OIML R51 geprüft und zertifiziert. Bisher verfügte die Sartorius AG über ein von der Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt (PTB) anerkanntes und zertifiziertes R76- Prüflabor in der Abteilung Metrologiezentrum. Dadurch werden die Messungen im Rahmen der eigenen EG-Bauartzulassungen und OIML-Reports, die hier durchgeführt und von der PTB übernommen werden, weltweit anerkannt. Mit diesen Erfahrungen im Hintergrund lag es nah, das Prüflabor auf Messungen nach R51 zu erweitern. Die R51 ist eine internationale Empfehlung, die messtechnische und technische Anforderungen sowie Prüfverfahren für selbsttätige Waagen für Einzelwägungen, die der nationalen Kontrolle unterliegen, festlegt. Ihr Zweck ist es, standardisierte Anforderungen und Prüfverfahren zur Verfügung zu stellen, damit die messtechnischen und technischen Merkmale einheitlich und rückverfolgbar bewertet werden können. Diese Empfehlung gilt für alle Waagen, die einzelne Lasten selbsttätig wiegen. Unter diese Waagen fallen die Check- und Catchweigher. Um dies zu erreichen, waren noch einige Aufgaben von den Abteilungen Entwicklung Mechatronik, Metrologiezentrum der Sartorius AG und der Firma Boekels zu lösen. Ein Klimaraum musste gefunden werden, in dem die raumgreifenden Anlagen mit ihren Zuführ- und Abzugsbändern – eines der Testgeräte war ca. 7 m lang – aufgestellt und bei Temperaturen zwischen 0 und 40°C gemessen werden konnten. Der große Klimaraum der Entwicklung Mechatronik, mit einem Temperaturbereich von –20 bis + 50°C, war mit seinen räumlichen Gegebenheiten ausschlaggebend, die Messungen im Hauptwerk der Sartorius AG in Göttingen durchzuführen. Nachdem alle notwendigen statischen R76- Messungen erfolgreich abgeschlossen waren, kam das Projekt mit den R51-Prüfungen richtig in Fahrt. Zum ersten Mal wurden Sartorius-Wägesysteme bei selbsttätigen Wägungen eingesetzt. Das Ziel war, eine angestrebte Wägeleistung von 273 Wägungen/min in den vorgeschriebenen Fehlergrenzen zu erreichen. Dazu mussten einige Voraussetzungen geschaffen werden. Eine verwindungssteife und vibrationsfreie Aufstellung der Wägesysteme musste gewährleistet sein. Die Übergänge zwischen den einzelnen Bändern mussten eine stoßfreie Übergabe des Gewichtes ermöglichen. Die Ebenheit des Wägetisches erforderte höchste Präzision und durfte sich im vorgegebenen Temperaturbereich nicht verändern. Das Gleiche galt für die Transportgeschwindigkeit. Neu waren auch die Gewichte, mit denen man die R51-Messungen durchführte. Es wurden nämlich bei den dynamischen Prüfungen nicht die Gewichtsnormale genommen, wie man sie bei R76-Messungen verwendet, sondern verwendungstypische Packungen. Beschleunigt vom Zuführband liefen diese Packungen (im Gewichtsbereich von 5–1000 g) bei Temperaturen zwischen 0 und 40°C mit einer Förderbandgeschwindigkeit von bis zu 1,5 m/sec über den Wägetisch, um danach auf dem Abzugsband abgebremst zu werden. Das entspricht in der Praxis einer Stückzahl von 273 Packungen pro Minute. So wurden letztendlich auch die R51-Anforderungen erfolgreich bestanden. Da es bis zum heutigen Tag keine EU-Bauartzulassung für selbsttätige Waagen gibt, war der Anfang eine nationale Zulassung in Deutschland und ein OIML-Report. Zulassungen in anderen Ländern werden folgen. Mittlerweile sind alle beantragten Eichzulassungen nach R76 und R51 durch die PTB erteilt worden. Im März diesen Jahres wurde ein Audit durchgeführt, bei dem das Labor des Metrologie-Zentrums durch die entsprechende PTB-Fachabteilung für R51-Messungen zertifiziert wurde. Metrologie Der Boekels Checkweigher mit Wägetisch und kurzem Zuführ- und Abzugsband. Blick in den großen Klimaraum der Entwicklungsabteilung – rechts und links vom Checkweigher die langen Zuführund Abzugsbänder. | 19
20 | Internes Übergabe des Spendenscheck an die Film-AG des Heinrich-Heine-Gymnasiums, von links: Valentin Fuhlenbrock, Rainer Boncke, Sabine Schmidt (GWT), Leonard Hollmann, Hauke Herrnring Filmdreh einmal anders GWT fördert Film-AG des Heinrich-Heine-Gymnasium GWT Global Weighing Technologies GmbH, ein Unternehmen der Sartorius Gruppe, ist einer der führenden Hersteller von industrieller Wägetechnik. Rund 170 Mitarbeiter stehen am Standort Deutschland im Nordosten Hamburgs für die innovative Entwicklung, modernste Fertigung und Prozesskontrolle von Wägezellen und Wägeelektronik zur Verfügung. Im Rahmen einer zweimonatigen engen Zusammenarbeit zwischen Schülern des Heinrich-Heine-Gymnasiums und der Marketingabteilung von GWT ist der Film „Die Bedeutung des Kabelverbindungskastens für die Messgenauigkeit“ entstanden. Zunächst sollte ein schlichter Versuchsaufbau gedreht werden. Später wurde durch die tatkräftiger Hilfe der kreativen und gestalterischen Ideen der Schüler und deren Lehrer – Herrn Rainer Bonke – ein richtiges Filmprojekt. Der Film zeigt die Entstehung, Entwicklung und den Einsatz von Kabelkästen für den industriellen Bereich. Das Schreiben eines kleinen „Storyboards“, das Filmen der einzelnen Abschnitte sowie Auswahl und Schneiden der einzelnen Sequenzen bis hin zur Hinterlegung des Filmmaterials mit selbstkomponierter Musik lag in der Verantwortung des Projektteams und der Schüler. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und braucht sich nicht hinter den Filmprojekten eines professionellen Filmteams zu verstecken. Auf der ACHEMA 2003 konnte GWT den Film bereits erfolgreich einsetzen. Als Dankeschön für die gelungene Arbeit stiftete GWT dem Heinrich-Heine-Gymnasium eine neue Digitalkamera im Wert von 1.500 ¤ für zukünftige Projekte der Film-AG. Für GWT ist die Ausbildungsförderung ein wichtiger Faktor der unternehmerischen Verantwortung. Neben dem ständigen Angebot an Ausbildungsplätzen in unterschiedlichen Industrieberufen sind außerbetriebliche jugendfördernde Aktivitäten für GWT von großer Bedeutung. Sartorius VIP-Kundentag auf der ACHEMA Die alle drei Jahre stattfindende ACHEMA öffnete im Mai dieses Jahres erneut in Frankfurt am Main ihre Pforten. Gemessen an der Anzahl der Aussteller und Fachbesucher ist die ACHEMA sicher das weltweit bedeutendste Forum für die Ausrüster aller Branchen der stoffumwandelnden Industrien, insbesondere der chemischen Industrie. Wer eine Messe dieser Größenordnung besucht, der weiß, welch hoher Stellenwert der intensiven Vorbereitung eines möglichst effektiven Besuchs zu widmen ist. Selbst unter dieser Voraussetzung ist es aber oftmals nicht einfach, die für die eigene Arbeit essentiellen Innovationen in der Fülle des Angebots schnell auszumachen und effektiv zu bewerten. Einem eindringlichen Beispiel für diese Problematik sah sich auch Sartorius bei der Vorbereitung der ACHEMA gegenüber. Zwischenzeitlich ist das Angebot der Sartorius Group auf einen Umfang angewachsen, der die Präsentation in unterschiedlichen Messehallen mit entsprechenden Themenschwerpunkten notwendig machte: Labor- und Analysetechnik, Biotechnologie, Mess-/Regel- und Prozessleittechnik sowie Pharma-/Verpackungs- und Lagertechnik. Aus den genannten Gründen hatten wir uns im Vorfeld zur ACHEMA dazu entschlossen, unsere wichtigsten Kunden, die häufig auf mehreren Anwendungsebenen mit uns zusammenarbeiten, zu einem Treffen abseits des Messetrubels einzuladen. Den Mittelpunkt dieser Veranstaltung bildete eine Präsentation, in der wir nicht nur über die aktuelle Situation des Unternehmens und die Messeneuheiten sondern auch über unsere künftige strategische Ausrichtung berichteten. Mit diesen Informationen, die im allgemeinen nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind, wollten wir die in der Regel seit Jahren bestehende Zusammenarbeit auf eine vertrauensvolle, breitere Basis stellen und unseren VIP-Kunden die Botschaft vermitteln, dass Sartorius auch in Zukunft als kompetenter Partner an ihrer Seite steht. Im Anschluss daran bestand für die Teilnehmer die Gelegenheit, die aktuellen Produktinnovationen näher in Augenschein zu nehmen und mit den zuständigen Produktmanagern detaillierte Fragestellungen zu diskutieren. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Mittagessen. Wir haben uns über den großen Zuspruch an dieser Veranstaltung und die aktive Mitarbeit unserer Gäste sehr gefreut. Der Erfolg dieses Kundentags und die Vielzahl der positiven Rückmeldungen ermuntern uns, den Kontakt weiterhin auf dieser Basis zu pflegen und auszubauen. Vielleicht gibt es schon ein Wiedersehen zur ANALYTICA 2004.
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