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Schnelle Kommuni- kation im Steuerungs- und Anlagenbau

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Appli<strong>kation</strong><br />

Herr Hensel, technischer Ingenieur des Geo-Instituts<br />

<strong>und</strong> Andreas Zeller, der <strong>im</strong> Rahmen seiner Diplomarbeit<br />

Forschungen an Gashydraten durchführt, in der Kältekammer.<br />

Das Gashydrat-Pulver wird zur Gewichtsbest<strong>im</strong>mung<br />

auf der Waage platziert.<br />

Um während der Messung <strong>und</strong> dem späteren<br />

Wägevorgang innerhalb des Stabilitätsbereiches<br />

für Druck <strong>und</strong> Temperatur des Gashydrats<br />

zu bleiben, muss die Probe auf ca.<br />

–196°C (Temperatur von Flüssigstickstoff bei<br />

Atmosphärendruck) abgekühlt werden.<br />

Man kann sich leicht vorstellen, dass das<br />

Wägen sehr kalter Proben große Probleme<br />

bereitet, bedingt durch den starken Temperaturunterschied,<br />

da eine erhebliche Menge<br />

Luftfeuchtigkeit am Probengefäß kondensiert<br />

<strong>und</strong> damit zu Ungenauigkeiten führt. Auch<br />

eine weitere Methode, die Probe direkt <strong>im</strong><br />

Flüssigstickstoff zu wägen, brachte keine<br />

zufriedenstellenden Ergebnisse.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> suchte man <strong>im</strong> Institut<br />

der Universität Göttingen nach einer hochwertigen<br />

Waage, die auch unter schwierigsten<br />

Bedingungen, wie zum Beispiel extrem<br />

niedriger Temperaturbereich, sicher, zuverlässig<br />

<strong>und</strong> stabil arbeitet, um letztlich in der<br />

institutseigenen Kältekammer (–10°C,<br />

geringe relative Luftfeuchte) das Gewicht der<br />

Proben zu ermitteln. Das Prüfmittel sollte<br />

einfach zu bedienen sein <strong>und</strong> trotzdem größtmögliche<br />

Funktionalität bieten <strong>und</strong> außerdem<br />

den extrem hohen Ansprüchen an Genauigkeit<br />

<strong>und</strong> Zuverlässigkeit der Wägeergebnisse<br />

gerecht werden.<br />

Die Sartorius Master pro LA Premium-Waage<br />

erfüllt die Anforderungen opt<strong>im</strong>al. Sie steht<br />

heute in der Kältekammer des Geo-Instituts<br />

<strong>und</strong> die Proben werden direkt in einem Edelstahlgefäß,<br />

welches zuvor in Flüssigstückstoff<br />

gekühlt wird, auf die Waageschale gestellt.<br />

Produktfoto der Präzisionswaage LA4200, die <strong>im</strong><br />

Geo-Institut <strong>im</strong> Einsatz ist.<br />

Der modulare Aufbau ermöglicht die Platzierung<br />

der Bedien- <strong>und</strong> Anzeigeeinheit außerhalb<br />

der Kältekammer (siehe Foto).<br />

In der Kältekammer spielt sich Folgendes ab:<br />

nachdem der Flüssigstickstoff außen verdampft<br />

ist, kann ein stabiles Gewicht<br />

ermittelt werden. Durch mehrmaliges Wägen<br />

der gekühlten <strong>und</strong> temperierten Probengefäße<br />

konnte die Differenz des scheinbaren<br />

Gewichtes infolge des kalten Luftstromes<br />

beziehungsweise der kälteren Luft innerhalb<br />

des Gefäßes reproduzierbar ermittelt<br />

werden. Dadurch ist es gelungen, den Fehler<br />

der Gewichtsmessung innerhalb der Messgenauigkeit<br />

der Waage zu halten.<br />

„Wir sind mit der Waage sehr zufrieden <strong>und</strong><br />

hoffen, die Oberflächenmessung mit <strong>im</strong>mer<br />

kleineren Probenmengen zu verwirklichen“, so<br />

Andreas Zeller, der gerade am Institut seine<br />

Diplomarbeit über dieses Thema schreibt <strong>und</strong><br />

die Exper<strong>im</strong>ente durchführt <strong>und</strong> betreut.<br />

Bisherige Messungen ergaben Oberflächenwerte<br />

zwischen ca. 0.1 <strong>und</strong> 1.5 [m 2 /g] je<br />

nachdem, wie weit die Formation des Gashydrates<br />

aus Eis fortgeschritten war bzw.<br />

die Hydratprobe zerkleinert wurde, da die<br />

Oberfläche mit abnehmender durchschnittlicher<br />

Korngröße zun<strong>im</strong>mt.<br />

Die Hauptaufgabe in der näheren Zukunft<br />

wird sein, das Modell des Porösen Hydrates<br />

<strong>und</strong> die Probenherstellung so weit zu verfeinern,<br />

dass man die Effekte durch<br />

Oberflächenvergrößerung aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Korngrößen herausrechnen kann,<br />

um letztlich eindeutige Aussagen über die<br />

Porösität (Poren/Gesamtvolumen), auch<br />

in natürlichem Gashydrat mittels der Oberflächenmessung,<br />

treffen zu können.<br />

Kennziffer: 045

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