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Schnelle Kommuni- kation im Steuerungs- und Anlagenbau

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Waagen-Kissling GmbH<br />

Bahnhofstraße 17A<br />

64668 R<strong>im</strong>bach<br />

Tel.: 06253-9820-0<br />

eMail: info@waagen-kissling.de<br />

www.waagen-kissling.de


WÄGERAUM<br />

■ <strong>Schnelle</strong> <strong>Kommuni</strong><strong>kation</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Steuerungs</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Anlagenbau</strong><br />

Der neue PR 5210<br />

Profibus Transmitter<br />

von GWT<br />

Seite 7<br />

■ Junges Gemüse<br />

Allpress Farms von<br />

Boekels Kontrollwaagen<br />

sichtlich beeindruckt<br />

Seite 10<br />

■ Schneeflöckchen,<br />

weiß’ Röckchen...<br />

Die Untersuchung von<br />

Gashydraten bei eisigen<br />

Bedingungen mit<br />

LA-Premium-Waagen<br />

Seite 12<br />

■ Damit Sie auch<br />

morgen noch sicher<br />

Auto fahren können<br />

Altenrath GmbH – das<br />

Unternehmen für Mikrodosierung<br />

<strong>im</strong> Ex-Bereich<br />

Seite 17<br />

7


Impressum<br />

2|<br />

Produkte Inhalt<br />

Ausgabe: 7 | 2003<br />

Herausgeber: Sartorius AG, 37070 Göttingen<br />

www.sartorius.com<br />

Redakteurin: Christiane Schulze<br />

Layout: Weckner Fotosatz GmbH, Media + Print<br />

Druck: Goltze-Druck<br />

Die Kopie einzelner Beiträge ist nur nach<br />

vorheriger Rücksprache mit der Redaktion<br />

gestattet.<br />

Christiane Schulze<br />

Telefon: 0551.308.1695 | Fax: 0551.308.3495<br />

e-mail: christiane.schulze@sartorius.com<br />

Titelbild:<br />

100 µm + 100 µm großer Ausschnitt<br />

eines Schneekristalls.<br />

Forschungen dazu werden in der<br />

Kristallographie des Geowissenschaftlichen<br />

Zentrums der Uni<br />

Göttingen betrieben. Im Artikel ab<br />

Seite 12 lesen Sie mehr dazu.<br />

Qualität 4<br />

Produkte 6<br />

7<br />

Appli<strong>kation</strong> 8<br />

9<br />

10<br />

12<br />

15<br />

Sartorius Inside 17<br />

Metrologie 19<br />

Internes 20<br />

20<br />

Training 21<br />

Richtigstellung<br />

Leicht verständlich notiert…<br />

Gerätequalifizierung pH-Meter, Ionenmeter,<br />

Konduktometer<br />

Tropfen für Tropfen<br />

Neue GENIUS für den Einsatz in Pipettenkalibrierstationen<br />

<strong>und</strong> automatisierten<br />

Systemen<br />

<strong>Schnelle</strong> <strong>Kommuni</strong><strong>kation</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Steuerungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Anlagenbau</strong><br />

Der neue PR 5210 Profibus Transmitter<br />

von GWT<br />

Combics. Mobil<br />

Mit Plattform „unterwegs“ in der<br />

Produktionshalle<br />

Combics. Wo Flexibilität kein<br />

Fremdwort ist…<br />

Untergestell maßgeschneidert angepasst<br />

Junges Gemüse<br />

Allpress Farms von Boekels Kontrollwaagen<br />

sichtlich beeindruckt<br />

Schneeflöckchen, weiß’ Röckchen...<br />

Die Untersuchung von Gashydraten<br />

bei eisigen Bedingungen mit<br />

LA-Premium-Waagen<br />

Häusle bauen?<br />

RotoMis – die intelligente Lösung zur<br />

Zementabfüllung<br />

Damit Sie auch morgen noch sicher<br />

Auto fahren können<br />

Altenrath GmbH – das Unternehmen für<br />

Mikrodosierung <strong>im</strong> Ex-Bereich<br />

273 Wägungen pro Minute,<br />

geeicht – geht das?<br />

R51-Prüflabor bei der Sartorius AG<br />

Filmdreh einmal anders<br />

GWT fördert Film-AG des Heinrich-Heine-<br />

Gymnasium<br />

Sartorius VIP-K<strong>und</strong>entag auf der ACHEMA<br />

DIN ISO 8655<br />

Neuregelung der Norm zur grav<strong>im</strong>etrischen<br />

Pipettenkalibration<br />

In unserer letzten Ausgabe Nr. 6 des „Wägeraums“ berichten wir<br />

über das Service-Dienstleistungs-Angebot von Sartorius. Durch die<br />

Darstellung – insbesondere die Abbildung auf Seite 36 – kann irrtümlich<br />

der Eindruck entstehen, Sartorius verfüge über die Berechtigung<br />

zur Nacheichung von Waagen.<br />

Wir möchten richtig stellen, dass wir vom Niedersächsischen<br />

Landesverwaltungsamt – Eichwesen –, Hannover, benannte Stelle<br />

der Kommission der Europäischen Gemeinschaften Nr. 0111, die<br />

Berechtigung haben, an nichtselbsttätigen Waagen Ersteichungen<br />

gemäß der Eichordnung vorzunehmen. Nacheichungen sind davon<br />

unberührt. Diese müssen nach wie vor von den jeweils zuständigen<br />

Eichämtern durchgeführt werden.<br />

Auf der Seite 11 vom „Wägeraum“ Nr. 6 ist das „v“ in den ersten<br />

beiden Formeln falsch <strong>und</strong> muss in einen Pfeil umgewandelt werden:<br />

Kathodenreaktion: 4H + + 4e – ➝ 2H 2<br />

Anodenreaktion: P 4O 12 4– ➝ P40 10 + 0 2 + 4e –


Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Im Mai diesen Jahres fand in Frankfurt am<br />

Main die 27. ACHEMA statt, die bedeutendste<br />

internationale Fachmesse für die Ausrüster<br />

der Chemischen <strong>und</strong> verarbeitenden Industrien.<br />

Seit Gründung dieses Forums gehört<br />

Sartorius zu der „Handvoll“ Unternehmen, die<br />

bisher <strong>im</strong>mer dort vertreten waren.<br />

In diesem Jahr war Sartorius mit insgesamt<br />

4 Ständen auf einer Fläche von fast 400 m 2<br />

präsent, zugeordnet den Bereichen Labor<strong>und</strong><br />

Analysentechnik, Biotechnologie,<br />

Pharma-, Verpackungs- <strong>und</strong> Lagertechnik<br />

sowie Mess-, Regel- <strong>und</strong> Prozesstechnik.<br />

Dadurch wurde den verschiedenen Interessenlagen<br />

der Fachbesucher Rechnung getragen.<br />

Im Vordergr<strong>und</strong> stand auf allen Ständen<br />

das Thema „Prozesstechnik“. Der neue<br />

„transparente“ Messe-Auftritt, passend zum<br />

Motto „Discover Sartorius…“ lud <strong>im</strong> wahrsten<br />

Sinne des Wortes ein, neben exzellenten<br />

Produkten die gesamte Vielfalt des Angebotes<br />

der Sartorius Gruppe zu entdecken.<br />

Obwohl wir insgesamt einen leichten Rückgang<br />

der Besucherzahlen verzeichneten, so<br />

war die Anzahl der qualifizierten Gespräche<br />

<strong>und</strong> internationalen Kontakte deutlich höher<br />

als noch vor 3 Jahren. So können wir auch<br />

die diesjährige ACHEMA als Erfolg für den<br />

Gesamt-Konzern verbuchen. Viele neue <strong>und</strong><br />

innovative Produkte aus allen Bereichen<br />

der Sartorius Gruppe wurden erstmalig ausgestellt<br />

<strong>und</strong> dem internationalen Publikum<br />

präsentiert. Dabei wurde das Stand-Team,<br />

bestehend aus der deutschen Vertriebs-<br />

<strong>und</strong> Produktmanagement-Mannschaft, tatkräftig<br />

von Kollegen aus Europa <strong>und</strong> Asien<br />

unterstützt.<br />

Einer der 4 Sartorius Messestände auf der ACHEMA.<br />

Die DECHEMA e.V. vermerkt in ihrem<br />

Schlussbericht:<br />

Die ACHEMA 2003 war für Aussteller <strong>und</strong><br />

Besucher ein Erfolg! Die hohen Erwartungen<br />

an diese weltgrößte Leistungsschau <strong>und</strong><br />

Kontaktbörse für Chemische Technik, Biotechnologie<br />

<strong>und</strong> Umweltschutz wurden<br />

trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld<br />

mehr als erfüllt. 3.819 Aussteller aus<br />

48 Ländern präsentierten vom 19. bis 24. Mai<br />

2003 auf dem Frankfurter Messegelände<br />

in 12 Ausstellungsgruppen auf 138.345 Quadratmetern<br />

Nettoausstellungsfläche technologische<br />

Kompetenz, Neuentwicklungen<br />

<strong>und</strong> Service für die Prozeßindustrien.<br />

Insgesamt 192.161 Teilnehmer aus über<br />

100 Ländern nutzen die ACHEMA zum Erfahrungsaustausch.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Christiane Schulze<br />

Marketing Mechatronik <strong>und</strong> Redaktion<br />

„Wägeraum“<br />

Produkte Editorial<br />

Bitte nutzen Sie die Fax-Antwort<br />

um nähere Informationen zu<br />

einzelnen Artikeln oder Produkt-<br />

Informationen anzufordern.<br />

Hier können Sie – falls noch nicht<br />

geschehen – auch angeben, ob<br />

Sie den „Wägeraum“ in Zukunft<br />

weiterhin kostenfrei beziehen<br />

möchten oder nicht.<br />

Auch auf der Sartorius Website<br />

www.sartorius.de besteht die<br />

Möglichkeit, sich zu registrieren.<br />

Klicken Sie einfach auf das<br />

Banner „Wägeraum online-abo“;<br />

füllen Sie bitte das Formular<br />

vollständig aus <strong>und</strong> wählen Sie<br />

am Ende, ob Sie den „Wägeraum“<br />

zukünftig in der Print- <strong>und</strong>/oder<br />

PDF-Version beziehen möchten.<br />

Ihre Meinung ist gefragt! Haben<br />

Sie Kritik oder Anregungen?<br />

Schicken Sie mir eine e-mail:<br />

christiane.schulze@sartorius.com<br />

Unter 0551.308.1695 können Sie<br />

mich telefonisch erreichen.<br />

| 3


4|<br />

Qualität<br />

Sartorius PP-50: kombiniertes pH-,<br />

Ionen- <strong>und</strong> Konduktometer.<br />

Leicht verständlich notiert…<br />

… Gerätequalifizierung pH-Meter, Ionenmeter, Konduktometer<br />

Gr<strong>und</strong>sätzliches Ziel jeder Gerätequalifizierung<br />

ist, die Eignung des Messgerätes<br />

für die jeweilige Messaufgabe innerhalb<br />

eines Prozesses nachzuweisen <strong>und</strong> zu<br />

dokumentieren.<br />

Die Vergleichbarkeit von Messergebnissen<br />

untereinander oder ihre Interpretierbarkeit<br />

<strong>im</strong> Hinblick z.B. auf das Einhalten best<strong>im</strong>mter<br />

Grenzwerte haben in der analytischen Messtechnik<br />

dazu geführt, dass <strong>im</strong>mer häufiger<br />

Zertifikate gefordert sind, die dokumentieren,<br />

dass das einzelne Analysenergebnis den<br />

jeweiligen Ansprüchen genügt. Analysen oder<br />

Messungen sollten nicht gr<strong>und</strong>sätzlich mit<br />

der größtmöglichen sondern mit der <strong>im</strong><br />

Einzelfall notwendigen Genauigkeit durchgeführt<br />

werden. Die Messgenauigkeit muss<br />

jedoch bekannt sein <strong>und</strong> z.B. in Form der<br />

Messunsicherheit zusammen mit dem Analysenergebnis<br />

angegeben werden – nur so sind<br />

die Ergebnisse wirklich aussagekräftig <strong>und</strong><br />

interpretierbar.<br />

In Wägeraum Nr. 5 2003, S. 4–7 wurde ein<br />

kurzer Überblick über die wichtigsten Qualitätsmangement-Systeme<br />

<strong>und</strong> die allgemeinen<br />

Forderungen an die Mess- <strong>und</strong> Prüfmittelüberwachung<br />

nach DIN ISO 10012<br />

gegeben. Die praktische Umsetzung dieser<br />

Anforderungen für pH-Meter, Ionen-Meter<br />

<strong>und</strong> Konduktometer soll <strong>im</strong> Folgenden<br />

gezeigt werden:<br />

Die Qualifizierung (nach DIN ISO 10012 <strong>und</strong><br />

GLP/GMP) dient als dokumentierter Eignungsnachweis<br />

für den Einsatz eines Prüfmittels für<br />

eine best<strong>im</strong>mte Aufgabe. Es soll sichergestellt<br />

werden, dass das Messgerät die erforderliche<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Messgenauigkeit aufweist.<br />

Die Dokumentation der Qualifizierung<br />

erfolgt in den sogenannten Logbüchern.<br />

Die wichtigsten Schritte einer Qualifizierung:<br />

DQ – Design-Qualifizierung<br />

(Design Qualification).<br />

Die Design-Qualifizierung erfolgt gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

vor der Anschaffung des Messgerätes <strong>und</strong><br />

muss vom Anwender durchgeführt werden.<br />

Definiert – <strong>und</strong> dokumentiert – werden z.B.<br />

die zu verwendenden Messmethoden, die das<br />

Messgerät unterstützen muss, die Messgenauigkeit<br />

oder die „angestrebte Unsicherheit“ als<br />

maßgeblicher Wert für die max<strong>im</strong>al zulässige<br />

erweiterte Unsicherheit. Dieser Wert hängt<br />

vom Zweck der Messung bzw. des Messergebnisses<br />

ab <strong>und</strong> dient als Vorgabe für die<br />

Spezifi<strong>kation</strong> der Messeinrichtung sowie<br />

der Messbedingungen.<br />

IQ – Installationsqualifizierung<br />

(Installation Qualification).<br />

Die IQ umfasst die Aufstellung <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />

der Messeinrichtung vor Ort einschließlich<br />

der Prüfung auf Vollständigkeit<br />

des erforderlichen Zubehörs. Dazu gehören<br />

auch eine detaillierte Betriebsanleitung sowie<br />

eine kurze praktische Einführung in die<br />

Bedienung des Gerätes.<br />

OQ – Funktionsqualifizierung<br />

(Operational Qualification).<br />

Wie die IQ kann auch die OQ – die Funktionsqualifizierung<br />

- sowohl vom Anwender selbst<br />

als auch vom Gerätehersteller durchgeführt<br />

werden. Die funktionstechnische Überprüfung<br />

bei elektrochemischen Messeinrichtungen<br />

wie z.B. pH-Metern erfolgt in zwei<br />

Schritten: Zunächst wird das Messgerät<br />

Funktionsqualifizierung eines Sartorius Professional Meter<br />

mithilfe des Kalibrators.


allein mit Hilfe eines kalibrierten Spannungsgebers<br />

<strong>und</strong> kalibrierter Widerstände<br />

geprüft. Anschließend werden die externen<br />

Sensoren (die Messketten) angeschlossen <strong>und</strong><br />

das vollständige System aus Messgerät <strong>und</strong><br />

elektrochemischem Sensor wird mit zertifizierten<br />

Referenzlösungen bekannter Messunsicherheit<br />

geprüft.<br />

PQ – Leistungsqualifizierung<br />

(Performance Qualification).<br />

Die Qualifizierung der Messsysteme in einer<br />

speziellen Appli<strong>kation</strong> kann nur nach individueller<br />

Abst<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> genauer Definition<br />

der Prüfbedingungen erfolgen. Hier sind –<br />

insbesondere bei der Verwendung von ionenselektiven<br />

Elektroden – zahlreiche spezielle<br />

Anwendungen denkbar. Beispiele hierfür sind<br />

eine Best<strong>im</strong>mung der Ca 2+ -Konzentration<br />

nach dem Standard-Additionsverfahren oder<br />

eine TDS-Best<strong>im</strong>mung (Total Dissolved Solids)<br />

aus der spezifischen elektrischen Leitfähigkeit<br />

einer wässrigen Lösung.<br />

Im Folgenden wird die Funktionsqualifizierung<br />

eines kombinierten pH-, Ionen- <strong>und</strong><br />

Konduktometers (OQ) näher beschrieben,<br />

zunächst jedoch einige Anmerkungen zu den<br />

benötigten Hilfsmitteln – dem Kalibrator<br />

<strong>und</strong> den Referenzlösungen.<br />

Kalibrator:<br />

Der Kalibrator ist ein Gerät zur Überprüfung<br />

von pH- <strong>und</strong> Leitfähigkeitsmessgeräten, dabei<br />

ersetzt er die jeweilige Elektrode bzw. deren<br />

Temperatursensor. Für den Kalibrator liegt ein<br />

DKD-Kalibrierschein vor. Es stehen drei definierte<br />

Gleichspannungen <strong>und</strong> fünf definierte<br />

Gleichstromwiderstände zur Prüfung der<br />

Messgeräte zur Verfügung. Die Spannungsversorgung<br />

des Kalibrators erfolgt netzunabhängig<br />

über Solarzellen.<br />

Standardreferenzlösungen:<br />

Die bei der Qualifizierung zur Prüfung des<br />

kompletten Messsystems verwendeten<br />

pH-Wert-Referenzpufferlösungen werden<br />

hergestellt nach DIN 19266. Die Referenzpufferlösungen<br />

sind auf pr<strong>im</strong>äre Standards<br />

rückgeführt: Der pH-Wert wird über Vergleichsmessungen<br />

gegen sek<strong>und</strong>äre Referenzmaterialien<br />

best<strong>im</strong>mt, der pH-Wert des<br />

sek<strong>und</strong>ären Referenzmaterials wurde durch<br />

Absolutmessung in einer Bezugsnormalmesseinrichtung,<br />

die durch pr<strong>im</strong>äre Referenzmaterialien<br />

des NIST / der PTB auf internationale<br />

Standards rückgeführt wurde, best<strong>im</strong>mt.<br />

Die pH-Werte einschließlich der erweiterten<br />

Messunsicherheit sowie die Rückführbarkeit<br />

werden in einem DKD-Kalibrierschein<br />

bescheinigt.<br />

Ähnlich wie für die pH-Wert-Best<strong>im</strong>mung<br />

werden auch für die Qualifizierung von<br />

Konduktometern „Referenzflüssigkeiten für<br />

die elektrische Leitfähigkeit“ mit DKD-Kalibrierzertifikat<br />

eingesetzt; diese sind rückgeführt<br />

auf Transfernormallösungen, gemessen<br />

von der PTB.<br />

Für die Überprüfung von Ionenmetern <strong>und</strong><br />

ionenselektiven Elektroden existieren bisher<br />

keine Referenzlösungen (vergleichbar den<br />

pH-Wert-Referenzpufferlösungen), die auf<br />

pr<strong>im</strong>äre internationale Standard-Referenzmaterialien<br />

rückgeführt sind. Es werden für<br />

die Qualifizierung daher Standardlösungen<br />

eingesetzt, die mit einem Herstellerzertifikat<br />

geliefert werden, so dass unter den gegebenen<br />

Voraussetzungen eine möglichst sichere<br />

Bezugsgröße für die Kalibrierung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />

von Ionenmetern verwendet wird.<br />

Dasselbe gilt sinngemäß auch für Redox-<br />

Standards.<br />

Funktionsqualifizierung (OQ):<br />

Nach erfolgreichem Abschluss der Installationsqualifizierung<br />

wird zunächst das Messgerät<br />

alleine (<strong>im</strong> Beispiel ein PP-50 von<br />

Sartorius) mit dem Kalibrator auf Einhalten<br />

der Sollwerte der Spezifi<strong>kation</strong> geprüft.<br />

Die Messkanäle für die pH-, Ionen- <strong>und</strong> die<br />

Redoxmessung werden mithilfe von drei<br />

Gleichstromspannungen kalibriert. Der<br />

Messkanal für Leitfähigkeits- bzw. Widerstandsmessungen<br />

wird mithilfe der fünf<br />

Gleichstromwiderstände geprüft. Die Temperaturmessung<br />

wird ebenfalls mit einem der<br />

definierten Widerstände des Kalibrators<br />

geprüft.<br />

Anschließend werden die zu prüfenden<br />

Messketten – pH-Elektrode, Leitfähigkeitsmesszelle,<br />

ionenselektive Elektrode oder<br />

Redoxmesskette – an das Sartorius PP-50<br />

angeschlossen. In mehreren Referenzlösungen<br />

erfolgt nun die Prüfung des Gesamtsystems<br />

auf Einhalten der vorgegebenen Toleranzen.<br />

Alle Einzelergebnisse sowie der erfolgreiche<br />

Abschluss der Prüfung werden <strong>im</strong> Logbuch<br />

dokumentiert.<br />

(Übrigens können Sie – wenn Sie eine Geräte-<br />

Qualifizieung selber durchführen wollen – bei<br />

uns auch nur die SOP mit Logbuch beziehen.)<br />

Kennziffer: 035<br />

Quellennachweis:<br />

Deutscher Akkreditierungsrat: DAR-4-INF-08,<br />

Anforderungen an Prüflaboratorien <strong>und</strong> Akkreditierungsstellen<br />

bezüglich der Messunsicherheitsabschätzung<br />

nach ISO/IEC 17025 (5.4.6/5.10.3); Version 1.0 bestätigt<br />

am 10.10.2001<br />

Swedish National Testing and Research Institute:<br />

Wichtige Informationen für unsere K<strong>und</strong>en bezüglich<br />

der Qualität von Messungen (Übersetung von „Important<br />

information to our customers concerning the quality<br />

of measurements“); www.dar.bam.de/pdf/qualitaet_<br />

Qualität<br />

Standardarbeitsanweisung mit Logbuch<br />

für Ihre Installations-, Funktions- <strong>und</strong><br />

Leistungsqualifizierung.<br />

Beispiel für DKD Zertifikat einer Referenzlösung<br />

zur Prüfung des Gesamt-Systems<br />

(Messgerät + Messkette).<br />

messungen.pdf | 5


6|<br />

Produkte<br />

Pipettieren leicht gemacht –<br />

durch verschließbare Öffnung <strong>im</strong> Windschutz.<br />

Tropfen für Tropfen<br />

Neue GENIUS für den Einsatz in Pipettenkalibrierstationen<br />

<strong>und</strong> automatisierten Systemen<br />

Die Sem<strong>im</strong>ikro- <strong>und</strong> Analysenwaagenbaureihe<br />

GENIUS ME wurde durch das Modell<br />

ME235P-SD mit einem gekürzten Windschutz<br />

erweitert. Wägebereichsstruktur <strong>und</strong> Ablesbarkeit<br />

entsprechen mit 60/110/210 g <strong>und</strong><br />

0,01/0,02/0,05 mg der ME235P. Gegenüber<br />

der Standardausführung ist die obere Windschutztür<br />

um 58 mm in der Höhe reduziert.<br />

Zusätzlich wurde das Windschutzelement<br />

mit einer Öffnung von 60 mm Durchmesser<br />

versehen.<br />

Be<strong>im</strong> Pipettieren entfallen somit das Öffnen<br />

<strong>und</strong> Schließen des oberen Elementes,<br />

wodurch eine erhebliche Zeitersparnis in<br />

Serienbest<strong>im</strong>mungen erzielt wird. Der mitgelieferte<br />

Deckel kann während eines<br />

Wägevorgangs schnell verschlossen werden.<br />

Selbstverständlich lässt sich das obere Windschutzelement<br />

auch über das Windschutzkonzept<br />

F.A.S.T. motorisch <strong>und</strong> vollautomatisch<br />

über die seitlich an der Displayeinheit<br />

angebrachten Tasten bedienen. Die Waage<br />

kann über ihren Einsatz be<strong>im</strong> Pipettieren hinaus,<br />

unter Berücksichtigung der reduzierten<br />

Windschutzhöhe, auch als vollwertige Laborwaage<br />

genutzt werden.<br />

Ferner ist der Einsatz des gekürzten Windschutzes<br />

bei automatisierten Wägeprozessen<br />

von Vorteil. Aufgr<strong>und</strong> der geringen Luftumwälzung<br />

be<strong>im</strong> Öffnen des oberen Windschutzelementes<br />

wird bei der Beladung von<br />

oben eine noch schnellere Wägung realisiert.<br />

Durch die verringerten Volumenausmaße<br />

erlaubt dieses spezielle GENIUS-Modell eine<br />

freiere Bewegung des Roboterarms.<br />

Kennziffer: 036<br />

Zusammen mit dem Pipettenkalibrierset YCP03,<br />

der PC-Software PICASO <strong>und</strong> einer Verdunstungsfalle<br />

entsteht aus der GENIUS ME235P-SD eine komplette<br />

Pipettenkalibrierstation.


<strong>Schnelle</strong> <strong>Kommuni</strong><strong>kation</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Steuerungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Anlagenbau</strong><br />

Der neue PR 5210 Profibus Transmitter von GWT<br />

Der Profibus Transmitter PR 5210 ist die<br />

neueste Entwicklung auf dem Gebiet der<br />

Digital-Transmitter <strong>und</strong> ist ideal für den<br />

<strong>Steuerungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Anlagenbau</strong> geeignet. Das<br />

Gerät wurde von Gr<strong>und</strong> auf neu konzipiert<br />

<strong>und</strong> baut auf der neuesten Generation von<br />

Hochleistungsprozessoren auf.<br />

Der hochstabile Eingangsverstärker <strong>und</strong> der<br />

aufwändige Sense-Verstärker garantieren<br />

beste Signalstabilität auch unter schwierigen<br />

Bedingungen <strong>und</strong> über große Distanzen.<br />

Ebenfalls neu ist eine besonders schnelle <strong>und</strong><br />

hochauflösende A/D-Wandlung <strong>und</strong> die<br />

zugehörige digitale Signalverarbeitung. Diese<br />

garantiert schnelle Messwerte (bis zu 10 ms<br />

Wandlungszeit) sowie höchste Präzision (bis<br />

zu 4.8 Mio. Teile interne Auflösung). Der<br />

gefilterte <strong>und</strong> skalierte Gewichtswert steht<br />

an der schnellen Profibus-DP Schnittstelle<br />

(12 Mbit) an <strong>und</strong> lässt sich von dort einfach<br />

in die Steuerung übernehmen.<br />

Ein besonderes Highlight ist die bequeme<br />

Konfigurierung des Gerätes. Diese kann wahlweise<br />

über das mitgelieferte Windows Konfigurationstool<br />

oder einen PDA der Palm-Serie<br />

(z.B. m105 oder m130) über die frontseitig<br />

zugängliche RS-232 Schnittstelle geschehen.<br />

Das notwendige Kabel zur Verbindung mit<br />

dem PC/Laptop ist <strong>im</strong> Lieferumfang bereits<br />

enthalten.<br />

Das Gerät präsentiert sich <strong>im</strong> platzsparenden<br />

Kompaktgehäuse für die Hutschienenmontage.<br />

Die moderne Anschlusstechnik mit<br />

hochwertigen, steckbaren Schraubterminals<br />

macht Montage <strong>und</strong> Wartung besonders einfach,<br />

ohne bei der Kontaktsicherheit unnötige<br />

Kompromisse eingehen zu müssen.<br />

Die integrierten digitalen Ein- <strong>und</strong> Ausgänge<br />

(jeweils 3) ermöglichen das Schalten von<br />

Grenzwerten <strong>und</strong> das Reagieren auf externe<br />

Signale (z.B. Tarieren) <strong>und</strong> sind galvanisch<br />

vom Gerät getrennt. Damit sind einfache<br />

<strong>Steuerungs</strong>aufgaben, wie die Grenzwertüberwachung,<br />

Überfüllschutz oder Trockenlaufschutz<br />

sowie das Initiieren, beispielsweise<br />

einer automatischen Nachfüllung, problemlos<br />

<strong>und</strong> ohne Programmieraufwand möglich.<br />

Der hochauflösende 4..20 mA-Analogausgang<br />

ist konfigurierbar (brutto, netto, Verhalten<br />

<strong>im</strong> Fehlerfall) <strong>und</strong> galvanisch vollständig<br />

vom Sensorschaltkreis sowie der Hilfsenergie<br />

getrennt. Die serielle Schnittstelle RS-422/<br />

485 ermöglicht den Anschluss einer<br />

Fernanzeige.<br />

Das Gerät ist eines der wenigen dieser Klasse,<br />

welches vollständig den strengen Richtlinien<br />

der NAMUR in Bezug auf Ausfall- <strong>und</strong><br />

Störsicherheit durch elektromagnetische<br />

Einstrahlung entspricht. Durch die ausschließliche<br />

Verwendung hochwertiger Komponenten<br />

<strong>und</strong> die Anwendung modernster Fertigungsstandards<br />

überzeugt das Geräte durch<br />

seine hohe Qualität <strong>und</strong> Zuverlässigkeit, seine<br />

hervorragenden Leistungsdaten <strong>und</strong> ein<br />

besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Kennziffer: 037<br />

Neueste Entwicklung <strong>im</strong> Bereich der Digital-Transmitter:<br />

GWT Profibus Transmitter PR 5210.<br />

Produkte<br />

| 7


8|<br />

Appli<strong>kation</strong><br />

Combics. Mobil<br />

Mit Plattform „unterwegs“ in der Produktionshalle<br />

Prozessorientierung <strong>und</strong> -opt<strong>im</strong>ierung sind<br />

die Schlagworte unserer Zeit, <strong>und</strong> speziell<br />

<strong>im</strong> sek<strong>und</strong>ären Sektor setzt man sich damit<br />

auseinander. In großen Produktionshallen<br />

werden verschiedene Arbeitsschritte <strong>im</strong>mer<br />

schneller, besser <strong>und</strong> angepasster an die<br />

jeweiligen Umgebungsbedingungen durchgeführt.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch<br />

Höchstleistung vom Prüfmittel Waage<br />

gefordert. So ist nicht mehr nur Robustheit,<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Modularität verlangt, sondern<br />

vor allem die Anpassung an den Produktionsprozess.<br />

Infolge dieser Überlegungen rückte eine<br />

Combics Wägeplattform des Types<br />

CAPS4-150IG-I mit 150 kg Wägebereich <strong>und</strong><br />

den Abmessungen 800 + 600 mm in das<br />

Interesse des Betrachters. Ein „Sonder-Aufstellbock“<br />

aus Edelstahl, mit Stativ <strong>und</strong> vor<br />

allem Rollen, zum schnellen Transport, war<br />

der Wunsch des K<strong>und</strong>en, den es zu realisieren<br />

galt. Diese spezielle Anfrage konnte durch<br />

die ICE-Abteilung 1 der Sartorius AG bearbeitet<br />

<strong>und</strong> realisiert werden.<br />

Mobile Plattform „auf Rollen“.<br />

Combics Plattformen sind in der mobilen<br />

Version abgest<strong>im</strong>mt auf individuelle Produktionsprozesse<br />

<strong>und</strong> liefern natürlich auch in<br />

dieser Ausführung be<strong>im</strong> Kontrollieren, Dosieren<br />

<strong>und</strong> Rezeptieren eine fein abgest<strong>im</strong>mte<br />

Dosis Qualität, „unterfüttert“ mit einem weltweit<br />

agierenden Service-Team.<br />

Kennziffer: 038


Combics. Wo Flexibilität kein<br />

Fremdwort ist…<br />

Untergestell maßgeschneidert angepasst<br />

Seit vielen Jahren steht die Lebensmittelindustrie<br />

<strong>im</strong> Fokus von Wirtschaft <strong>und</strong> Politik.<br />

Immer neue Regelwerke <strong>und</strong> Regularien,<br />

Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen, von Gremien der<br />

Europäischen Gemeinschaft <strong>und</strong> weltweiten<br />

Organisationen, stellen Unternehmen der<br />

Nahrungsmittelindustrie vor neue Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> verlangen die permanente<br />

Anpassung an verschärfte Bedingungen<br />

<strong>im</strong> Bereich der Produktionsmittel <strong>und</strong><br />

-umgebung.<br />

Als wichtiges Prüfmittel kommen auch<br />

Waagen <strong>im</strong> Verlauf des Produktionsprozesses<br />

zum Einsatz. Mit den Sartorius Plattformen<br />

aus Edelstahl der Sorten „poliert“, „elektropoliert“<br />

<strong>und</strong> „Tränenblechstruktur“ ist die<br />

Festlegung geeigneter Maßnahmen zur<br />

Vermeidung von Kontaminationen stark<br />

vereinfacht.<br />

Folgendes Beispiel zeigt, dass man mit der<br />

Wahl des richtigen Kooperationspartners<br />

schnell <strong>und</strong> flexibel auch kleinere Anpassungen<br />

bei Standardprodukten durchführen <strong>und</strong><br />

einfache Lösungen finden kann, die das<br />

Arbeiten in der Praxis deutlich verbessern.<br />

Die Firma Unifine Döhler aus Belgien suchte<br />

zum Kommisionieren von kleinen <strong>und</strong> großen<br />

Gebinden von Früchten <strong>und</strong> Schokolade ein<br />

geeignetes Produkt. Die Sartorius Combics<br />

Wägeplattform CAPS4-1500NL-I mit einem<br />

Wägebereich von 1,5 Tonnen eignete sich<br />

hervorragend für diese Anwendung.<br />

Praktische Kombination: Wägeplattform mit Untergestell<br />

aus Edelstahl bei der wägetechnischen Prüfung bei<br />

1,5 Tonnen Belastung.<br />

Jedoch kann durch die Bauweise des Hochhubwagens<br />

(siehe Foto), welcher durch den<br />

tiefen Schwerpunkt eine besondere Standfestigkeit<br />

aufweist, eine auf dem Boden<br />

stehende Wägeplattform nicht ohne Weiteres<br />

erreicht werden. Demzufolge benötigte der<br />

K<strong>und</strong>e ein entsprechendes Untergestell, um<br />

die Plattform vom Hochhubwagen aus überhaupt<br />

beladen zu können. Weiterhin sollte<br />

das leichte Reinigen <strong>und</strong> Desinfizieren<br />

gewährleistet sein. In bester Kooperation<br />

mit dem Endk<strong>und</strong>en wurde ein spezielles<br />

Untergestell entworfen <strong>und</strong> später <strong>im</strong> ICE-<br />

Team 1 in Göttingen gebaut. Heute hat sich<br />

diese ursprüngliche Sonderlösung <strong>im</strong> Markt<br />

etabliert <strong>und</strong> die Kombination Plattform<br />

inklusive Untergestell wird von vielen K<strong>und</strong>en<br />

nachgefragt.<br />

Kennziffer: 038<br />

1 ICE-Abteilung, kurz für Industrial Customer Engineering<br />

Group, Göttingen. Eine Abteilung, die spezialisiert ist auf<br />

die individuelle Anpassung der Standardprodukte an<br />

spezielle K<strong>und</strong>enbedürfnisse. Hier werden Modifi<strong>kation</strong>en<br />

an bestehenden Geräten durchgeführt, die der K<strong>und</strong>e<br />

wünscht.<br />

Appli<strong>kation</strong><br />

Der Hochhubwagen kann die durch<br />

das Untergestell erhöhte Plattform<br />

problemlos beladen.<br />

Hochhubwagen mit tiefem Schwerpunkt.<br />

Erst durch das Untergestell<br />

der Plattform ist ein Abstellen der<br />

Paletten möglich.<br />

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10 |<br />

Appli<strong>kation</strong><br />

Boekels Kontrollwaage EWK 1000 am Ende der<br />

Verarbeitungssstraße zur Erkennung über- <strong>und</strong> untergewichtiger<br />

Lauch-Packungen.<br />

Junges Gemüse<br />

Allpress Farms von Boekels Kontrollwaagen sichtlich beeindruckt<br />

Allpress Farms in der englischen Grafschaft<br />

Cambridgeshire zählt zu den führenden<br />

Anbauern von Lauch-Gemüse. Beliefert werden<br />

sowohl K<strong>und</strong>en <strong>im</strong> Vereinigten Königreich<br />

als auch in ganz Europa. Da zu den<br />

Abnehmern unter anderem der Lebensmittelkonzern<br />

J. Sainsbury’s gehört, muss Allpress<br />

Farms sein Lauch-Gemüse nicht nur in „loser“<br />

Form, sondern an verschiedene Supermarktketten<br />

bereits abgepackt ausliefern.<br />

Die Ware wird nach den Anforderungen der<br />

Fertigpackungsverordnung abgepackt.<br />

Das bedeutet, Allpress Farms ist sowohl <strong>im</strong><br />

Sinne der geltenden Handelsvorschriften als<br />

auch seinen K<strong>und</strong>en gegenüber dafür verantwortlich,<br />

dass die ausgelieferten Produkte<br />

kein Untergewicht aufweisen. Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> entschied man sich bei Allpress<br />

Farms dazu, eine dynamische Kontrollwaage<br />

anzuschaffen, die untergewichtige Gebinde<br />

zuverlässig identifiziert, ohne den Durchsatz<br />

von 60 Packungen pro Minute herabsetzen<br />

zu müssen.<br />

Endverpackung der „guten“<br />

Packungen nach Durchlauf<br />

über die Kontrollwaage<br />

EWK 1000.<br />

Doch bei der Wahl der geeigneten Kontrollwaage<br />

spielten nicht nur die Schutzmaßnahmen<br />

gegen untergewichtige Packungen,<br />

sondern auch andere Einflussfaktoren eine<br />

entscheidende Rolle, wie Stuart Threadgill,<br />

Produktkoordinator bei Allpress Farms,<br />

erläuterte:<br />

„Unsere Herstellungsprozesse werden zwar<br />

engmaschig überwacht, doch bei Lauch<br />

handelt es sich um ein Gemüse mit einem<br />

relativ hohen Feuchtegehalt, das schnell<br />

beschädigt werden kann. So können sich<br />

Gemüseabfälle leicht in den Maschinen<br />

<strong>und</strong> Fließbandanlagen verfangen, wo sie<br />

einen idealen Nährboden für Bakterien<br />

darstellen.“<br />

Um einer solchen Verunreinigung der Anlagen<br />

vorzubeugen, fiel die Entscheidung bei Allpress<br />

Farms zugunsten der Boekels Kontrollwaage<br />

EWK1000 aus, einer kompakten,<br />

robusten <strong>und</strong> leicht zu reinigenden Kontrollwaage.<br />

Diese Investition in die Boekels-Waage<br />

hat sich von Anfang an bewährt. Da die Kontrollwaage<br />

zusätzlich über Möglichkeiten<br />

zur Datenerfassung verfügt, ist es dem Unternehmen<br />

gelungen, auch Übergewicht von<br />

Verpackungen zu identifizieren <strong>und</strong> entsprechend<br />

zu korrigieren, wodurch sich die<br />

Kosten <strong>im</strong> Bereich der Verarbeitungsstraße<br />

verringern lassen. Außerdem kann die<br />

Kontrollwaage auch in Verbindung mit einer<br />

Mehrkopfwaage eingesetzt werden.


Doch die Boekels Kontrollwaage von Sartorius<br />

erfüllt bei Allpress Farms nicht nur die Anforderungen<br />

an Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> einfache Reinigung.<br />

Sie besticht auch durch ihren attraktiven<br />

Preis. Stuart Threadgill ist der Überzeugung,<br />

dass die Kontrollwaage einen entscheidenden<br />

Einfluss auf den Herstellungsprozess bei<br />

Allpress Farms hat:<br />

“Insgesamt gesehen erhöht die Kontrollwaage<br />

unsere Wettbewerbsfähigkeit als<br />

Lieferant, wovon letzten Endes neben<br />

unseren K<strong>und</strong>en auch die Frischprodukteherstellung<br />

profitieren wird”.<br />

Kennziffer: 039<br />

Lauchgemüse vor dem Verpacken. Lauchgemüse nach dem Verpacken.<br />

Die Lauch-Packungen laufen über die Kontrollwaage,<br />

rechts der weiße „Pusher“ zum Ausstoß der über- <strong>und</strong><br />

untergewichtigen Packungen.<br />

Wussten Sie<br />

schon…?<br />

ab sofort können Sie den neuen Gesamtkatalog<br />

INDUSTRIE <strong>und</strong> den Gesamtkatalog<br />

LABOR bei uns anfordern!<br />

Die komplette Produktpalette der industriellen<br />

Mechatronik von Sartorius finden Sie<br />

übersichtlich sortiert nach Einsatzbereichen<br />

in der Broschüre „Unser Leistungsspektrum<br />

für industrielle Wägetechnik 2003“. Die<br />

Wägetechnik für das Labor ist Inhalt vom<br />

„Gesamtkatalog Mechatronik Labor“, der nach<br />

Produktreihen geclustert, alle Geräte zeigt<br />

die Sartorius anbietet.<br />

Wenn Sie in der Branche Food, Pharma oder<br />

Chemie tätig sind, können Sie auch unsere<br />

Branchen-Broschüren anfordern, um sich<br />

über die Wägetechnik zu informieren, die wir<br />

für Ihre Appli<strong>kation</strong>en entwickelt haben.<br />

Benutzen Sie einfach unsere Kennziffern:<br />

Industrie-Katalog 040<br />

Labor-Katalog 041<br />

Broschüre Food 042<br />

Broschüre Pharma 043<br />

Broschüre Chemie 044<br />

Appli<strong>kation</strong><br />

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Appli<strong>kation</strong><br />

Bei 60 bar <strong>und</strong> ca. –10°C künstlich hergestellte, poröse<br />

Gashydrat-Probe zur Untersuchung der Poren.<br />

Schneeflöckchen, weiß’ Röckchen…<br />

Die Untersuchung von Gashydraten bei eisigen Bedingungen<br />

mit LA-Premium-Waagen<br />

Schneeflocken sind Eiskristalle<br />

…die aus dem Wasserdampf der Wolken<br />

entstehen <strong>und</strong> auf dem Weg zur Erdoberfläche<br />

zahlreiche Veränderungen durchlaufen.<br />

Gashydrate sind Feststoffe<br />

…die so ähnlich aussehen wie Eis. Sie finden<br />

sich unter dem ewigen Eis der Arktis, in Permafrostböden<br />

Russlands, Kanadas, Alaskas<br />

<strong>und</strong> in den Ozeanböden, da sie entweder tiefe<br />

Temperaturen oder hohe Drücke benötigen,<br />

um stabil zu sein.<br />

Natürliches Gashydrat.<br />

Sie enthalten größtenteils Methan (CH 4 ), aber<br />

auch Stickstoff, Kohlendioxid <strong>und</strong> einige<br />

andere Gase in hoher Dichte. Wissenschaftler<br />

untersuchen die weltweit vorkommenden<br />

Gashydrate, da sie als zukünftige fossile Energieressourcen<br />

Erdöl ersetzen könnten.<br />

Methan ist jedoch ein hoch wirksames Treibhausgas,<br />

<strong>und</strong> noch sind keine Methoden zur<br />

Förderung des Gashydrats gef<strong>und</strong>en worden,<br />

die nicht erhebliche Risiken für die Ozeane,<br />

die Atmosphäre <strong>und</strong> den Menschen in sich<br />

bergen.<br />

Modell eines einzelnen CH 4 -Hydrat-Käfigs, der elementare<br />

Baustein von Gashydraten.<br />

Gemessen an dem in diesen Gashydraten<br />

enthaltenen Anteil an Kohlenstoff übertreffen<br />

die Gashydratvorkommen der ganzen<br />

Erde alle anderen fossilen Brennstoffe um das<br />

Doppelte. Methan setzt jedoch bei der<br />

Verbrennung mit gleichem Energiegewinn<br />

weniger CO 2 frei als Erdöl <strong>und</strong> Kohle.<br />

Gashydrate sind heute weltweit ins Blickfeld<br />

der Forschung gerückt. In einigen Ländern,<br />

wie zum Beispiel in Japan, ist man sogar<br />

entschlossen, diese Energiequelle zukünftig<br />

kommerziell zu nutzen. Auch in Deutschland<br />

wird der Gashydratforschung eine hohe<br />

Priorität beigemessen.<br />

Das Hauptaugenmerk deutscher Wissenschaftler<br />

richtet sich jedoch nicht auf das<br />

mögliche Energiepotenzial der Gashydrate.<br />

Viel bedeutender ist ihre Rolle <strong>im</strong> Kohlenstoffkreislauf,<br />

ihre mögliche Kl<strong>im</strong>awirksamkeit<br />

<strong>und</strong> das Risikopotenzial.<br />

Erst kürzlich wurde <strong>im</strong> Rahmen einer bislang<br />

beispiellosen internationalen Zusammenarbeit<br />

ein fast nur aus Gashydraten bestehender<br />

Gebirgsrücken vor der Küste des US-<br />

Staates Oregon mit Messstationen für Langzeitexper<strong>im</strong>ente<br />

bestückt. Mit neuartigen<br />

Beprobungstechnologien <strong>und</strong> der Entwicklung<br />

von Druck- <strong>und</strong> Exper<strong>im</strong>entierkammern<br />

wird es zudem erstmals möglich sein, Gashydrate<br />

unter den realen Druck- <strong>und</strong> Temperaturbedingungen<br />

des Meeresbodens zu<br />

untersuchen <strong>und</strong> für weitere Exper<strong>im</strong>ente<br />

<strong>im</strong> Labor zu nutzen.<br />

Versuchsapparatur für BET-Oberflächenmessungen.


Geo-Institut.<br />

In der Kristallographie des Geowissenschaftlichen<br />

Zentrums der Uni Göttingen befindet<br />

sich ebenfalls ein Forschungsstandort für<br />

Gashydrate.<br />

Es gibt die Kristallographie <strong>im</strong> klassischen<br />

Sinne, das heißt, es werden verschiedene<br />

Stoffe auf ihre Kristallstruktur <strong>und</strong> ihre verschiedenen<br />

physikalischen Eigenschaften<br />

untersucht. Die verschiedenen festen Phasen<br />

des Wassers (Eis) sind einige davon.<br />

Der Hauptforschungsschwerpunkt <strong>im</strong><br />

Moment ist zweifelsohne die Gashydratforschung.<br />

Hier sind nur einige Ansätze kurz<br />

erwähnt: Phasendiagramme werden ermittelt,<br />

Formationsbedingungen werden untersucht.<br />

Das heißt, es werden z.B. CO 2 -Hydrate unter<br />

Druck <strong>und</strong> Temperaturbedingungen des Mars<br />

geprüft. Molekülstrukturen werden theoretisch<br />

errechnet <strong>und</strong> auf ihre Wandlungsmöglichkeiten<br />

untersucht.<br />

Die Wissenschaftlichen Methoden reichen<br />

von Massenspektronomie, Röntgendiffraktromie,<br />

Ramanspektroskopie, bis hin zu AFM<strong>und</strong><br />

Rasterelektronenmikroskopie <strong>und</strong> reiner<br />

Modellierung. Es werden natürliche Gashydratproben<br />

auf ihre Zusammensetzung <strong>und</strong><br />

Eigenschaften untersucht, oder auch Gashydrate<br />

aus verschiedenen Gasen <strong>im</strong> Labor<br />

unter kontrollierten Bedingungen hergestellt.<br />

Um genaueres zu erfahren sei hier die<br />

Homepage des Institutes empfohlen:<br />

http://kristall.uni-mki.gwdg.de/<br />

Bei der Auswertung von Elektronenmikroskopbildern<br />

wurden hier z.B. zum ersten Mal<br />

Poren in Gashydraten entdeckt. Gut kristallisierte<br />

(10–100 nm) mesoporöse Materialien<br />

sind sonst nicht bekannt <strong>und</strong> so war das<br />

Interesse für weitere Forschung geweckt.<br />

Verschiedenen Stadien der<br />

Metamorphose natürlicher<br />

Schneekristalle.<br />

Messung der spezifischen Oberfläche<br />

von Gashydraten.<br />

Das Vorhandensein von Poren ändert einige<br />

physikalische Parameter des zu untersuchenden<br />

Stoffes, des Gashydrates. Zu nennen sind<br />

hier: Permeabilität, Stabilität <strong>und</strong> vor allem<br />

die Reflexion <strong>und</strong> Durchlässigkeit seismischer<br />

Wellen. Da die Interpretation letzterer dazu<br />

dient, Informationen über die Beschaffenheit<br />

geologischer Strukturen, wie zum Beispiel<br />

Gashydratvorkommen, zu liefern, interessiert<br />

man sich für die Häufigkeit <strong>und</strong> Beschaffenheit<br />

der Poren natürlicher Gashydrate.<br />

Da ein direkter Zusammenhang zwischen dem<br />

Auftreten von Poren <strong>und</strong> der Größe der<br />

Hydrat-Oberfläche existiert, wird <strong>im</strong> Rahmen<br />

einer Diplomarbeit die spezifische Oberfläche<br />

von Gashydraten exper<strong>im</strong>entell ermittelt.<br />

Dabei wird die so genannte BET-Methode<br />

benutzt. Die Methode ist nach ihren Erfindern,<br />

den drei Physikern Brunauer, Emmet<br />

<strong>und</strong> Teller benannt. Dies ist eine Gas-Adsorptionsmessung,<br />

bei der über die Anzahl der<br />

adsorbierten Gas-Moleküle auf der Hydratoberfläche<br />

bei verschiedenen Drücken die<br />

spezifische Oberfläche (Fläche/g) ermittelt<br />

wird.<br />

Appli<strong>kation</strong><br />

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14 |<br />

Appli<strong>kation</strong><br />

Herr Hensel, technischer Ingenieur des Geo-Instituts<br />

<strong>und</strong> Andreas Zeller, der <strong>im</strong> Rahmen seiner Diplomarbeit<br />

Forschungen an Gashydraten durchführt, in der Kältekammer.<br />

Das Gashydrat-Pulver wird zur Gewichtsbest<strong>im</strong>mung<br />

auf der Waage platziert.<br />

Um während der Messung <strong>und</strong> dem späteren<br />

Wägevorgang innerhalb des Stabilitätsbereiches<br />

für Druck <strong>und</strong> Temperatur des Gashydrats<br />

zu bleiben, muss die Probe auf ca.<br />

–196°C (Temperatur von Flüssigstickstoff bei<br />

Atmosphärendruck) abgekühlt werden.<br />

Man kann sich leicht vorstellen, dass das<br />

Wägen sehr kalter Proben große Probleme<br />

bereitet, bedingt durch den starken Temperaturunterschied,<br />

da eine erhebliche Menge<br />

Luftfeuchtigkeit am Probengefäß kondensiert<br />

<strong>und</strong> damit zu Ungenauigkeiten führt. Auch<br />

eine weitere Methode, die Probe direkt <strong>im</strong><br />

Flüssigstickstoff zu wägen, brachte keine<br />

zufriedenstellenden Ergebnisse.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> suchte man <strong>im</strong> Institut<br />

der Universität Göttingen nach einer hochwertigen<br />

Waage, die auch unter schwierigsten<br />

Bedingungen, wie zum Beispiel extrem<br />

niedriger Temperaturbereich, sicher, zuverlässig<br />

<strong>und</strong> stabil arbeitet, um letztlich in der<br />

institutseigenen Kältekammer (–10°C,<br />

geringe relative Luftfeuchte) das Gewicht der<br />

Proben zu ermitteln. Das Prüfmittel sollte<br />

einfach zu bedienen sein <strong>und</strong> trotzdem größtmögliche<br />

Funktionalität bieten <strong>und</strong> außerdem<br />

den extrem hohen Ansprüchen an Genauigkeit<br />

<strong>und</strong> Zuverlässigkeit der Wägeergebnisse<br />

gerecht werden.<br />

Die Sartorius Master pro LA Premium-Waage<br />

erfüllt die Anforderungen opt<strong>im</strong>al. Sie steht<br />

heute in der Kältekammer des Geo-Instituts<br />

<strong>und</strong> die Proben werden direkt in einem Edelstahlgefäß,<br />

welches zuvor in Flüssigstückstoff<br />

gekühlt wird, auf die Waageschale gestellt.<br />

Produktfoto der Präzisionswaage LA4200, die <strong>im</strong><br />

Geo-Institut <strong>im</strong> Einsatz ist.<br />

Der modulare Aufbau ermöglicht die Platzierung<br />

der Bedien- <strong>und</strong> Anzeigeeinheit außerhalb<br />

der Kältekammer (siehe Foto).<br />

In der Kältekammer spielt sich Folgendes ab:<br />

nachdem der Flüssigstickstoff außen verdampft<br />

ist, kann ein stabiles Gewicht<br />

ermittelt werden. Durch mehrmaliges Wägen<br />

der gekühlten <strong>und</strong> temperierten Probengefäße<br />

konnte die Differenz des scheinbaren<br />

Gewichtes infolge des kalten Luftstromes<br />

beziehungsweise der kälteren Luft innerhalb<br />

des Gefäßes reproduzierbar ermittelt<br />

werden. Dadurch ist es gelungen, den Fehler<br />

der Gewichtsmessung innerhalb der Messgenauigkeit<br />

der Waage zu halten.<br />

„Wir sind mit der Waage sehr zufrieden <strong>und</strong><br />

hoffen, die Oberflächenmessung mit <strong>im</strong>mer<br />

kleineren Probenmengen zu verwirklichen“, so<br />

Andreas Zeller, der gerade am Institut seine<br />

Diplomarbeit über dieses Thema schreibt <strong>und</strong><br />

die Exper<strong>im</strong>ente durchführt <strong>und</strong> betreut.<br />

Bisherige Messungen ergaben Oberflächenwerte<br />

zwischen ca. 0.1 <strong>und</strong> 1.5 [m 2 /g] je<br />

nachdem, wie weit die Formation des Gashydrates<br />

aus Eis fortgeschritten war bzw.<br />

die Hydratprobe zerkleinert wurde, da die<br />

Oberfläche mit abnehmender durchschnittlicher<br />

Korngröße zun<strong>im</strong>mt.<br />

Die Hauptaufgabe in der näheren Zukunft<br />

wird sein, das Modell des Porösen Hydrates<br />

<strong>und</strong> die Probenherstellung so weit zu verfeinern,<br />

dass man die Effekte durch<br />

Oberflächenvergrößerung aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Korngrößen herausrechnen kann,<br />

um letztlich eindeutige Aussagen über die<br />

Porösität (Poren/Gesamtvolumen), auch<br />

in natürlichem Gashydrat mittels der Oberflächenmessung,<br />

treffen zu können.<br />

Kennziffer: 045


Häusle bauen?<br />

RotoMis – die intelligente Lösung zur Zementabfüllung<br />

In vielen Herstellprozessen ist das Gewicht zur<br />

Kennzeichnung der Stoffmenge ein wichtiger<br />

Parameter. Die Integration von Wägetechnik<br />

in Maschinen ist eine Entscheidung, die<br />

<strong>im</strong>mer mehr Unternehmen, auch aus Gründen<br />

der Wirtschaftlichkeit, zu treffen haben.<br />

Eine Zementabfüllanlage ohne einen Rotopacker<br />

ist heutzutage nur eine halbe Sache.<br />

Ein Rotopacker ist so konstruiert, dass er<br />

Zementsäcke innerhalb einer oder einer<br />

halben Drehung bis zu einer best<strong>im</strong>mten<br />

Einstellmarkierung befüllt <strong>und</strong> anschließend<br />

können die gefüllten Säcke auf Transportbänder<br />

abgelegt werden. Danach werden die<br />

Säcke für den Vertrieb auf LKWs oder andere<br />

Fahrzeuge verladen. Über ein intelligentes<br />

<strong>Steuerungs</strong>instrument wird der gesamte<br />

Abfüll- <strong>und</strong> Verladevorgang kontrolliert.<br />

Worum handelt es sich bei RotoMIS?<br />

RotoMIS ist eine Anwendungssoftware, die<br />

von Sartorius Mechatronics India Pvt L<strong>im</strong>ited<br />

– einer Tochtergesellschaft der Sartorius AG –<br />

entwickelt wurde. Als integrativer Bestandteil<br />

der Kontrollwägung erleichtert RotoMIS die<br />

Online-Überwachung <strong>und</strong> Steuerung des<br />

Blockdiagramm des RotoMIS<br />

2.5<br />

RPM<br />

Rotosoft<br />

(Verwaltung der<br />

Abfüllparameter <strong>und</strong><br />

Berichterstattung<br />

RS485-<br />

RS232<br />

Rotopackers. Ferner können damit verschiedene<br />

MIS-Berichte (MIS = Management<br />

Information System) für die Produktionsoder<br />

Geschäftsleitung erstellt werden <strong>und</strong> es<br />

ist außerdem in ein bestehendes ERP-System<br />

(= Enterprise Resource Planning, z.B. SAP)<br />

integrierbar.<br />

Ausgangssituation.<br />

Bei laufendem Betrieb lassen sich Online-<br />

Daten über die Leistung einer Abfüllanlage<br />

nur schwer erstellen. Wenn an der Anlage zu<br />

wenig oder zu viel Zement in die Säcke abgefüllt<br />

wird, ist dies erst auf der Brückenwaage<br />

am Warenausgang erkennbar, wenn der beladene<br />

LKW hier Über- oder Untergewicht aufweist.<br />

Eine Korrektur ist zu diesem Zeitpunkt<br />

kaum noch durchführbar. Die einzige Möglichkeit<br />

bestünde darin, den LKW zurückzuhalten,<br />

die Säcke auszuleeren <strong>und</strong> einen<br />

erneuten Abfüllvorgang vorzunehmen. Dies<br />

wäre jedoch gleichbedeutend mit einem<br />

beträchtlichen Verlust an Zeit <strong>und</strong> Geld.<br />

Selbst wenn sich ein Über- oder Untergewicht<br />

der Zementsäcke zu einem früheren<br />

Zeitpunkt feststellen ließe, sind die in diesem<br />

Fall erforderlich werdenden Korrekturmaßnahmen<br />

sehr zeitaufwändig: Die Abfüllanlage<br />

müsste angehalten, die korrigierten Werte<br />

in die <strong>Steuerungs</strong>einheiten eingegeben <strong>und</strong><br />

die Anlage wieder hochgefahren werden.<br />

RS485<br />

Schleifringe<br />

Appli<strong>kation</strong><br />

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16 |<br />

Appli<strong>kation</strong><br />

Andererseits ist es ausgesprochen schwierig,<br />

Parameter zu beschaffen, mit denen die<br />

Leistung <strong>und</strong> der Durchsatz (damit also die<br />

Effizienz) der Abfüllanlage bewertet werden<br />

können. Der einzig mögliche Weg ist in diesem<br />

Fall die Beschaffung der Berichte über<br />

die Gewichtsdaten am Warenausgang, die mit<br />

Hilfe der Brückenwaage erstellt werden, <strong>und</strong><br />

der Versuch, aus diesen Daten die relevanten<br />

Informationen herauszufiltern. Aber auch dies<br />

ist ein zeitraubendes Unterfangen, das nicht<br />

notwendigerweise eine korrekte Information<br />

der Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> des Durchsatzes<br />

der Abfüllanlage liefert.<br />

Moderne Herstellungsbetriebe verlangen<br />

ein Höchstmaß an Integration. Dazu ist<br />

es erforderlich, dass für jeden relevanten<br />

Herstellungsprozess eine Dokumentation<br />

erstellt wird, die die Geschäftsführung in die<br />

Lage versetzen, die notwendigen Entscheidungen<br />

zu treffen. Das Gebot der St<strong>und</strong>e<br />

ist daher eine sorgfältige Online-Berichterstattung<br />

<strong>und</strong> Integration der Systeme in<br />

ein MIS-/ERP-System.<br />

Herausragende Merkmale der RotoMIS.<br />

Mit der Software RotoMIS eröffnet sich die<br />

Möglichkeit der Online-Überwachung <strong>und</strong><br />

Online-Steuerung des aktuellen Rotopacker-<br />

Zustands. Relevant sind daher die nachfolgend<br />

aufgeführten Softwaremerkmale:<br />

• Für jeden abgefüllten Sack Zement<br />

lässt sich das aktuelle Gewicht auf dem<br />

Bildschirm anzeigen.<br />

• Der Zustand der einzelnen Abfüllstutzen<br />

(am Rotopacker) kann dargestellt<br />

werden.<br />

Firma Enexco aus Indien ist von RotoMIS begeistert <strong>und</strong><br />

setzt diese Technik in allen Anlagen ein.<br />

• Die <strong>Steuerungs</strong>parameter der einzelnen<br />

Abfüllstationen können online geändert<br />

werden. Bei Identifizierung eines fehlerhaft<br />

arbeitenden Abfüllrohres lassen sich die<br />

Parameter für dieses Rohr durch einfachen<br />

Tastendruck am PC korrigieren.<br />

• Über die historische Datenaufzeichnung<br />

(Historical Data Logging) kann das Gewicht<br />

der Zementsäcke in Form von Langzeitstatistiken<br />

festgehalten werden.<br />

• Es können Daten gesammelt <strong>und</strong> Berichte<br />

<strong>und</strong> Dokumentationen erstellt werden.<br />

• Eine einzige RotoMIS erlaubt die Integration<br />

mehrerer Rotopacker.<br />

• Optional können die Daten per Funk an die<br />

RotoMIS übertragen werden.<br />

• Möglich ist auch ein Aufwärtsanschluss an<br />

ERP-Systeme wie z.B. SAP etc.<br />

• Stets aktuelle Informationen, wann das Silo<br />

nachgefüllt werden muss.<br />

Der auf dem Foto abgebildete Rotopacker der<br />

Firma Enexco ist an die Controller PR1713<br />

von GWT angeschlossen, welche die automatische<br />

Dosierung der Zementsäcke steuern.<br />

Die Firma Enexco aus Indien war so begeistert<br />

von der Sartorius Software-Komplett-Lösung,<br />

dass alle Maschinen in Zukunft nur noch mit<br />

dem RotoMIS an den Endk<strong>und</strong>en ausgeliefert<br />

werden.<br />

Die indische Firma Enexco verwendet für alle<br />

Rotopacker die RotoMIS Komplettlösung von<br />

Sartorius Mechatronics India Pvt L<strong>im</strong>ited.<br />

Kennziffer: 046


Damit Sie auch morgen noch sicher<br />

Auto fahren können<br />

Altenrath GmbH – das Unternehmen für Mikrodosierung<br />

<strong>im</strong> Ex-Bereich<br />

Hoffentlich haben Sie ihn noch nicht<br />

gebraucht – den Airbag in Ihrem Fahrzeug!<br />

Dennoch schützt <strong>und</strong> rettet er Leben in<br />

gefährlichen Unfall-Situationen. Die ersten<br />

Patente zum KfZ-Airbag wurden bereits in<br />

den 50er Jahren in Deutschland angemeldet.<br />

Die eigentliche Entwicklung der heute<br />

üblichen Gasgeneratoren begann erst<br />

1968/69 bei Mercedes Benz in Stuttgart.<br />

Heute gibt es viele Firmen, die sich mit der<br />

Herstellung von Airbags beschäftigen. Auch<br />

die Autofirmen entwickeln den Airbag intern<br />

<strong>im</strong>mer weiter.<br />

Seit 25 Jahren beschäftigt sich die Firma<br />

Altenrath mit dem Bau von Sonderanlagen.<br />

Spezialisiert hat sich das Wuppertaler Unternehmen<br />

auf die Entwicklung, Konstruktion,<br />

Montage <strong>und</strong> Service von Anlagen zum<br />

Abfüllen von kleinen Mengen. Gehandelt<br />

werden neben Feststoffen auch Flüssigkeiten,<br />

Gase <strong>und</strong> Pellets. Weiterhin stellt die Altenrath<br />

GmbH Kontrollanlagen her. Zu den<br />

K<strong>und</strong>en gehören Unternehmen der Automobilzuliefer-,<br />

Nahrungsmittel-, Pyro-, Gas<strong>und</strong><br />

Pharmaindustrie.<br />

Ein interessantes Aufgabenfeld ist die Automobilzulieferer-Branche.<br />

In diesem Markt-<br />

Segment ist die Altenrath GmbH weltweit<br />

führend in der Abfüllung von Airbagzündern<br />

<strong>und</strong> –treibladungen. Die Kooperation mit<br />

international tätigen Airbag-Herstellern<br />

kennzeichnet dieses Geschäft. Die Abfüllanlage<br />

AEW 814-KL-Dual mit Volumendosierer<br />

ist eine Abfüllanlage für Airbag-Anzündmischungen,<br />

die mit einer Leistung von<br />

30–60 Takten in der Minute fährt. Bei einer<br />

Füllmenge zwischen 30 <strong>und</strong> 5000 mg gibt es<br />

eine Fülltoleranz ab +/– 2 mg. Hier werden<br />

Sartorius Wägezellen zur Messwertermittlung<br />

verwendet, um den hohen Anforderungen<br />

an Genauigkeit <strong>und</strong> Schnelligkeit gerecht<br />

zu werden.<br />

Kontrollanlagen werden ebenfalls von der<br />

Automobilzuliefer-Industrie benötigt. Mittels<br />

der Kontrollanlagen der Altenrath GmbH<br />

werden beispielsweise Sinter- <strong>und</strong> Schmiedeteile<br />

kontrolliert.<br />

Die „Nadellose Spritze“ ist eine echte Innovation<br />

aus der Pharma-Industrie <strong>und</strong> die Technologie<br />

der Zukunft für die Verabreichung<br />

von Medikamenten oder Impfstoffen. Die<br />

Firma Altenrath baute die erste Anlage zur<br />

Abfüllung eines Gasgenerators, welcher wichtiger<br />

Bestandteil der „Nadellosen Spritze“ ist.<br />

Mit der abgebildeten Anlage AEW 855 KL<br />

kann eine Leistung von 5–60 Takten in der<br />

Minute gefahren werden <strong>und</strong> eine Füllmenge<br />

zwischen 0,2 mg <strong>und</strong> 500 mg gewählt<br />

werden. Für die Messwertermittlung sind<br />

Sartorius MC5-Wägezellen <strong>im</strong> Einsatz, gut<br />

sichtbar <strong>im</strong> Bild durch das weiße Elektronik-<br />

Gehäuse mit Anzeigeelement. Neben ihrer<br />

hohen Präzision zeichnen sich die Sartorius<br />

Wägezellen durch eine schnelle Messwertermittlung<br />

aus. Von diesen Hochleistungsmerkmalen<br />

überzeugt <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des<br />

weltweiten Service-Netzwerkes hatte man<br />

sich bereits 1978 für Sartorius als Lieferanten<br />

von Wägetechnik entschieden.<br />

AEW 855 KL – Abfüllanlage für Gasgeneratoren der Firma<br />

Altenrath, sichtbar die Sartorius MC5 Elektronik <strong>im</strong> weißen<br />

Gehäuse mit Anzeige.<br />

Sartorius<br />

Inside<br />

Sartorius WZ Wägezellen.<br />

Vielfältig verwendbar für Ihre<br />

individuelle Mess-Appli<strong>kation</strong>.<br />

| 17


18 |<br />

Sartorius<br />

Inside<br />

AEW 814 KL-Dual mit Volumendosierer für Airbag-<br />

Anzündmischungen.<br />

Apparaturen zum Abfüllen von Feststoffen<br />

finden verstärkt in der Lebensmittel-Branche<br />

Anwendung. Für die Gasindustrie werden<br />

Anlagen zur Abfüllung von Mischgasen <strong>und</strong><br />

medizinischen Gasen hergestellt, wohingegen<br />

die Pyrotechnik mit Anlagen zur Befüllung<br />

von Feuerwerken beliefert wird.<br />

Um weiterhin innovative Produkte anbieten<br />

zu können, wird die Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

<strong>im</strong> Hause Altenrath sehr groß geschrieben.<br />

So werden ständig innovative Prozess-<br />

Lösungen für den Endk<strong>und</strong>en entwickelt,<br />

beispielsweise neue Antriebsformen, um die<br />

opt<strong>im</strong>ale Fördermöglichkeit der Stoffe zu<br />

erreichen oder den IP65-Schutz sicherzustellen.<br />

Daneben werden Sicherheitseinrichtungen,<br />

die bei den Anlagen <strong>im</strong> explosiven<br />

Bereich eingesetzt werden, regelmäßig<br />

Abbrandversuchen ausgesetzt, um die Bediener<br />

der Anlagen <strong>im</strong> laufenden Betrieb keinen<br />

Gefahren auszusetzen. Dies geschieht teilweise<br />

sogar videogestützt, um den K<strong>und</strong>en<br />

auf den aktuellen Stand zu bringen.<br />

Im Jahre 2001 wurde neben dem Wuppertaler<br />

Unternehmen die Altenrath LLC mit Sitz in<br />

Denver, Colorado, USA gegründet. Die Expansion<br />

auf den amerikanischen Markt war wichtig,<br />

da auch hier ein großer Bedarf an Anlagen<br />

zur Abfüllung von kleinsten Mengen<br />

besteht. Die Altenrath LLC bedient den amerikanischen<br />

Markt, während das Wuppertaler<br />

Unternehmen in Europa aktiv ist. Zur Zeit gibt<br />

es Überlegungen, nach Asien zu expandieren.<br />

Um dieses interessante Geschäftsfeld international<br />

bedienen zu können, wird bei Altenrath<br />

viel „Menpower“ an den Tag gelegt. Dipl.-Ing.<br />

Klaus Altenrath leitet das Unternehmen seit<br />

seiner Gründung <strong>und</strong> ist ein gutes Vorbild für<br />

seine Mitarbeiter. Die Belegschaft setzt sich<br />

zu einem großen Anteil aus Diplom-Ingenieuren<br />

zusammen, die für die Entwicklung, Herstellung<br />

<strong>und</strong> Betreuung der hochkomplizierten<br />

Anlagen verantwortlich sind.<br />

Die Altenrath GmbH erhielt in diesem Jahr<br />

den „Bergischen Award“ für lebendige Unternehmenskultur.<br />

Bei dieser Verleihung werden<br />

innovative Unternehmen geehrt.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit bei der<br />

Entwicklung neuer Produkte erwarten beide<br />

Firmen auch in Zukunft wachsende Erfolge.<br />

Für weitere Informationen wenden Sie sich<br />

bitte an:<br />

Altenrath GmbH<br />

Monschaustr. 22–24<br />

42369 Wuppertal<br />

Tel. 02 02-47 82 90<br />

Fax 02 02-4 78 29 29<br />

E-Mail info@altenrath.de<br />

Kennziffer: 047


273 Wägungen pro Minute, geeicht –<br />

geht das?<br />

R51-Prüflabor bei der Sartorius AG<br />

In Zusammenarbeit mit der Tochtergesellschaft<br />

Boekels hat sich die Sartorius AG mit<br />

den selbsttätigen Kontrollwaagen (sogenannte<br />

Checkweigher) <strong>und</strong> den selbsttätigen<br />

Waagen für Einzelwägungen (sogenannte<br />

Catchweigher) ein völlig neues Geschäftsfeld<br />

erschlossen. Check-/Catchweigher sind<br />

Waagen, mit denen selbsttätig, ohne Eingriff<br />

von Bedienpersonal, gemessen wird. Sie werden<br />

nach OIML R51 geprüft <strong>und</strong> zertifiziert.<br />

Bisher verfügte die Sartorius AG über ein von<br />

der Physikalisch-Technischen-B<strong>und</strong>esanstalt<br />

(PTB) anerkanntes <strong>und</strong> zertifiziertes R76-<br />

Prüflabor in der Abteilung Metrologiezentrum.<br />

Dadurch werden die Messungen <strong>im</strong><br />

Rahmen der eigenen EG-Bauartzulassungen<br />

<strong>und</strong> OIML-Reports, die hier durchgeführt <strong>und</strong><br />

von der PTB übernommen werden, weltweit<br />

anerkannt. Mit diesen Erfahrungen <strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong><br />

lag es nah, das Prüflabor auf Messungen<br />

nach R51 zu erweitern.<br />

Die R51 ist eine internationale Empfehlung,<br />

die messtechnische <strong>und</strong> technische<br />

Anforderungen sowie Prüfverfahren für<br />

selbsttätige Waagen für Einzelwägungen,<br />

die der nationalen Kontrolle unterliegen,<br />

festlegt. Ihr Zweck ist es, standardisierte<br />

Anforderungen <strong>und</strong> Prüfverfahren zur<br />

Verfügung zu stellen, damit die messtechnischen<br />

<strong>und</strong> technischen Merkmale einheitlich<br />

<strong>und</strong> rückverfolgbar bewertet werden<br />

können. Diese Empfehlung gilt für alle<br />

Waagen, die einzelne Lasten selbsttätig<br />

wiegen. Unter diese Waagen fallen die<br />

Check- <strong>und</strong> Catchweigher.<br />

Um dies zu erreichen, waren noch einige<br />

Aufgaben von den Abteilungen Entwicklung<br />

Mechatronik, Metrologiezentrum der<br />

Sartorius AG <strong>und</strong> der Firma Boekels zu lösen.<br />

Ein Kl<strong>im</strong>araum musste gef<strong>und</strong>en werden, in<br />

dem die raumgreifenden Anlagen mit ihren<br />

Zuführ- <strong>und</strong> Abzugsbändern – eines der Testgeräte<br />

war ca. 7 m lang – aufgestellt <strong>und</strong><br />

bei Temperaturen zwischen 0 <strong>und</strong> 40°C<br />

gemessen werden konnten. Der große Kl<strong>im</strong>araum<br />

der Entwicklung Mechatronik, mit<br />

einem Temperaturbereich von –20 bis + 50°C,<br />

war mit seinen räumlichen Gegebenheiten<br />

ausschlaggebend, die Messungen <strong>im</strong> Hauptwerk<br />

der Sartorius AG in Göttingen durchzuführen.<br />

Nachdem alle notwendigen statischen R76-<br />

Messungen erfolgreich abgeschlossen waren,<br />

kam das Projekt mit den R51-Prüfungen<br />

richtig in Fahrt. Zum ersten Mal wurden<br />

Sartorius-Wägesysteme bei selbsttätigen<br />

Wägungen eingesetzt. Das Ziel war, eine<br />

angestrebte Wägeleistung von 273 Wägungen/min<br />

in den vorgeschriebenen Fehlergrenzen<br />

zu erreichen. Dazu mussten einige Voraussetzungen<br />

geschaffen werden. Eine<br />

verwindungssteife <strong>und</strong> vibrationsfreie Aufstellung<br />

der Wägesysteme musste gewährleistet<br />

sein. Die Übergänge zwischen den einzelnen<br />

Bändern mussten eine stoßfreie Übergabe<br />

des Gewichtes ermöglichen. Die Ebenheit des<br />

Wägetisches erforderte höchste Präzision <strong>und</strong><br />

durfte sich <strong>im</strong> vorgegebenen Temperaturbereich<br />

nicht verändern. Das Gleiche galt für die<br />

Transportgeschwindigkeit. Neu waren auch<br />

die Gewichte, mit denen man die R51-Messungen<br />

durchführte. Es wurden nämlich bei<br />

den dynamischen Prüfungen nicht die<br />

Gewichtsnormale genommen, wie man sie bei<br />

R76-Messungen verwendet, sondern verwendungstypische<br />

Packungen. Beschleunigt vom<br />

Zuführband liefen diese Packungen (<strong>im</strong><br />

Gewichtsbereich von 5–1000 g) bei Temperaturen<br />

zwischen 0 <strong>und</strong> 40°C mit einer Förderbandgeschwindigkeit<br />

von bis zu 1,5 m/sec<br />

über den Wägetisch, um danach auf dem<br />

Abzugsband abgebremst zu werden. Das entspricht<br />

in der Praxis einer Stückzahl von 273<br />

Packungen pro Minute. So wurden letztendlich<br />

auch die R51-Anforderungen erfolgreich<br />

bestanden.<br />

Da es bis zum heutigen Tag keine EU-Bauartzulassung<br />

für selbsttätige Waagen gibt, war<br />

der Anfang eine nationale Zulassung in<br />

Deutschland <strong>und</strong> ein OIML-Report. Zulassungen<br />

in anderen Ländern werden folgen.<br />

Mittlerweile sind alle beantragten Eichzulassungen<br />

nach R76 <strong>und</strong> R51 durch die PTB<br />

erteilt worden.<br />

Im März diesen Jahres wurde ein Audit<br />

durchgeführt, bei dem das Labor des Metrologie-Zentrums<br />

durch die entsprechende<br />

PTB-Fachabteilung für R51-Messungen<br />

zertifiziert wurde.<br />

Metrologie<br />

Der Boekels Checkweigher mit Wägetisch <strong>und</strong> kurzem<br />

Zuführ- <strong>und</strong> Abzugsband.<br />

Blick in den großen Kl<strong>im</strong>araum der Entwicklungsabteilung<br />

– rechts <strong>und</strong> links vom Checkweigher die langen Zuführ<strong>und</strong><br />

Abzugsbänder.<br />

| 19


20 |<br />

Internes<br />

Übergabe des Spendenscheck an die Film-AG des<br />

Heinrich-Heine-Gymnasiums, von links:<br />

Valentin Fuhlenbrock, Rainer Boncke, Sabine Schmidt<br />

(GWT), Leonard Hollmann, Hauke Herrnring<br />

Filmdreh einmal anders<br />

GWT fördert Film-AG des Heinrich-Heine-Gymnasium<br />

GWT Global Weighing Technologies GmbH,<br />

ein Unternehmen der Sartorius Gruppe, ist<br />

einer der führenden Hersteller von industrieller<br />

Wägetechnik. R<strong>und</strong> 170 Mitarbeiter stehen<br />

am Standort Deutschland <strong>im</strong> Nordosten<br />

Hamburgs für die innovative Entwicklung,<br />

modernste Fertigung <strong>und</strong> Prozesskontrolle<br />

von Wägezellen <strong>und</strong> Wägeelektronik zur Verfügung.<br />

Im Rahmen einer zwe<strong>im</strong>onatigen engen<br />

Zusammenarbeit zwischen Schülern des Heinrich-Heine-Gymnasiums<br />

<strong>und</strong> der Marketingabteilung<br />

von GWT ist der Film „Die Bedeutung<br />

des Kabelverbindungskastens für die<br />

Messgenauigkeit“ entstanden. Zunächst sollte<br />

ein schlichter Versuchsaufbau gedreht werden.<br />

Später wurde durch die tatkräftiger Hilfe<br />

der kreativen <strong>und</strong> gestalterischen Ideen der<br />

Schüler <strong>und</strong> deren Lehrer – Herrn Rainer<br />

Bonke – ein richtiges Filmprojekt. Der Film<br />

zeigt die Entstehung, Entwicklung <strong>und</strong> den<br />

Einsatz von Kabelkästen für den industriellen<br />

Bereich. Das Schreiben eines kleinen „Storyboards“,<br />

das Filmen der einzelnen Abschnitte<br />

sowie Auswahl <strong>und</strong> Schneiden der einzelnen<br />

Sequenzen bis hin zur Hinterlegung des Filmmaterials<br />

mit selbstkomponierter Musik lag<br />

in der Verantwortung des Projektteams <strong>und</strong><br />

der Schüler. Das Ergebnis kann sich sehen<br />

lassen <strong>und</strong> braucht sich nicht hinter den Filmprojekten<br />

eines professionellen Filmteams<br />

zu verstecken. Auf der ACHEMA 2003 konnte<br />

GWT den Film bereits erfolgreich einsetzen.<br />

Als Dankeschön für die gelungene Arbeit stiftete<br />

GWT dem Heinrich-Heine-Gymnasium<br />

eine neue Digitalkamera <strong>im</strong> Wert von 1.500 ¤<br />

für zukünftige Projekte der Film-AG. Für GWT<br />

ist die Ausbildungsförderung ein wichtiger<br />

Faktor der unternehmerischen Verantwortung.<br />

Neben dem ständigen Angebot an<br />

Ausbildungsplätzen in unterschiedlichen<br />

Industrieberufen sind außerbetriebliche<br />

jugendfördernde Aktivitäten für GWT von<br />

großer Bedeutung.<br />

Sartorius VIP-K<strong>und</strong>entag auf der ACHEMA<br />

Die alle drei Jahre stattfindende ACHEMA<br />

öffnete <strong>im</strong> Mai dieses Jahres erneut in Frankfurt<br />

am Main ihre Pforten. Gemessen an der<br />

Anzahl der Aussteller <strong>und</strong> Fachbesucher ist<br />

die ACHEMA sicher das weltweit bedeutendste<br />

Forum für die Ausrüster aller Branchen<br />

der stoffumwandelnden Industrien, insbesondere<br />

der chemischen Industrie.<br />

Wer eine Messe dieser Größenordnung<br />

besucht, der weiß, welch hoher Stellenwert<br />

der intensiven Vorbereitung eines möglichst<br />

effektiven Besuchs zu widmen ist. Selbst<br />

unter dieser Voraussetzung ist es aber oftmals<br />

nicht einfach, die für die eigene Arbeit<br />

essentiellen Innovationen in der Fülle des<br />

Angebots schnell auszumachen <strong>und</strong> effektiv<br />

zu bewerten. Einem eindringlichen Beispiel<br />

für diese Problematik sah sich auch Sartorius<br />

bei der Vorbereitung der ACHEMA gegenüber.<br />

Zwischenzeitlich ist das Angebot der<br />

Sartorius Group auf einen Umfang angewachsen,<br />

der die Präsentation in unterschiedlichen<br />

Messehallen mit entsprechenden<br />

Themenschwerpunkten notwendig machte:<br />

Labor- <strong>und</strong> Analysetechnik, Biotechnologie,<br />

Mess-/Regel- <strong>und</strong> Prozessleittechnik sowie<br />

Pharma-/Verpackungs- <strong>und</strong> Lagertechnik.<br />

Aus den genannten Gründen hatten wir uns<br />

<strong>im</strong> Vorfeld zur ACHEMA dazu entschlossen,<br />

unsere wichtigsten K<strong>und</strong>en, die häufig auf<br />

mehreren Anwendungsebenen mit uns<br />

zusammenarbeiten, zu einem Treffen abseits<br />

des Messetrubels einzuladen. Den Mittelpunkt<br />

dieser Veranstaltung bildete eine Präsentation,<br />

in der wir nicht nur über die aktuelle<br />

Situation des Unternehmens <strong>und</strong> die Messeneuheiten<br />

sondern auch über unsere künftige<br />

strategische Ausrichtung berichteten. Mit<br />

diesen Informationen, die <strong>im</strong> allgemeinen<br />

nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind, wollten<br />

wir die in der Regel seit Jahren bestehende<br />

Zusammenarbeit auf eine vertrauensvolle,<br />

breitere Basis stellen <strong>und</strong> unseren VIP-K<strong>und</strong>en<br />

die Botschaft vermitteln, dass Sartorius auch<br />

in Zukunft als kompetenter Partner an ihrer<br />

Seite steht.<br />

Im Anschluss daran bestand für die Teilnehmer<br />

die Gelegenheit, die aktuellen<br />

Produktinnovationen näher in Augenschein<br />

zu nehmen <strong>und</strong> mit den zuständigen<br />

Produktmanagern detaillierte Fragestellungen<br />

zu diskutieren. Den Abschluss bildete ein<br />

gemeinsames Mittagessen.<br />

Wir haben uns über den großen Zuspruch an<br />

dieser Veranstaltung <strong>und</strong> die aktive Mitarbeit<br />

unserer Gäste sehr gefreut. Der Erfolg dieses<br />

K<strong>und</strong>entags <strong>und</strong> die Vielzahl der positiven<br />

Rückmeldungen ermuntern uns, den Kontakt<br />

weiterhin auf dieser Basis zu pflegen <strong>und</strong> auszubauen.<br />

Vielleicht gibt es schon ein Wiedersehen<br />

zur ANALYTICA 2004.


DIN ISO 8655<br />

Neuregelung der Norm zur grav<strong>im</strong>etrischen Pipettenkalibration<br />

Im Januar 2003 wurden in der Europäischen<br />

Union die nationalen Normen zur<br />

Kalibration von Kolbenhubpipetten (in<br />

Deutschland die DIN 12650) durch die<br />

ISO 8655 abgelöst. Insgesamt 22 Länder<br />

haben dieses Regelwerk gemeinsam<br />

erarbeitet <strong>und</strong> in nationales Recht umgesetzt.<br />

Darüber hinaus orientieren sich<br />

viele Nicht-EU-Länder an der ISO 8655.<br />

Für die Betreiber einer Pipettenkalibrierstation<br />

oder Anwender, die sich mit der Installation<br />

einer eigenen Prüfmittelüberwachung<br />

für Mikroliterpipetten befassen, stellt sich<br />

nunmehr die Frage, welche Anforderungen<br />

für sie aus der neuen Norm erwachsen. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut<br />

für Silikatforschung <strong>und</strong> der Fa. Brandt GmbH<br />

führte die Sartorius AG am 1.+2. Juli 2003<br />

zwei K<strong>und</strong>enseminare durch, um diese Fragen<br />

zu klären.<br />

Seminar “Pipettenkalibration*”.<br />

Verb<strong>und</strong>en mit einem praktischen Workshop<br />

konnten sich die Seminarteilnehmer über die<br />

Inhalte der neuen DIN ISO 8655 informieren.<br />

Herr Dr. Lochner vom Institut für Silikatforschung,<br />

selbst Mitglied <strong>im</strong> Normungsausschuss<br />

für Volumenmessgeräte, berichtete<br />

ausführlich über die Neuerungen der Norm<br />

<strong>und</strong> erläuterte anhand eigener Untersuchungen<br />

die Störgrößen, die die Qualität einer<br />

Pipettenkalibration beeinflussen. Wie die Teilnehmer<br />

<strong>im</strong> anschließenden Praxisteil bestätigen<br />

konnten, gilt der Mensch dabei als eine<br />

der größten Fehlerquellen.<br />

Herr Dr. Romaguera von der Fa. Brand<br />

ergänzte die Ausführungen mit Informationen<br />

um die Kalibration von Glas–Volumenmessgeräten,<br />

gemäß der ISO 4787. Dieser Beitrag<br />

fand ein besonderes Interesse. Zeigte es<br />

sich doch <strong>im</strong> Gespräch mit den Seminarteilnehmern,<br />

dass die Überprüfung von Glaspipetten<br />

<strong>im</strong> Laboralltag bisher wenig Beachtung<br />

findet, obgleich sie in ihrer Bedeutung<br />

mit der Prüfmittelüberwachung von Kolbenhubpipetten<br />

gleichzusetzen ist.<br />

Im praktischen Teil der Veranstaltung konnten<br />

die Teilnehmer noch verschiedene Softwarelösungen<br />

zur Pipettenkalibration von Brand<br />

<strong>und</strong> Sartorius testen [Abb. 1.]. Darüber hinaus<br />

wurden Lösungen zur Validierung einer Pipettenkalibrierstation<br />

erarbeitet.<br />

* Auf Anfrage sind die Seminarunterlagen bei der<br />

Sartorius AG erhältlich. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Nachfrage<br />

werden weitere Seminare vorbereitet, die bei entsprechender<br />

Teilnehmerzahl auf Wunsch auch be<strong>im</strong> K<strong>und</strong>en durchgeführt<br />

werden können.<br />

ISO 8655.<br />

Die Teile 1.–5. befassen sich mit allgemeinen<br />

Anforderungen <strong>und</strong> den verschiedenen Volumenmessgeräten,<br />

wie Kolbenhubpipetten,<br />

Dilutoren oder Dispensern. Teil 6. beschreibt<br />

die grav<strong>im</strong>etrische Pipettenkalibration, Teil 7.<br />

(noch nicht gültig) die nicht grav<strong>im</strong>etrischen<br />

Methoden. Für die grav<strong>im</strong>etrische Pipettenkalibration<br />

sind die Teile 2.+6. von Bedeutung.<br />

Für Anwender der alten DIN 12650<br />

besonders wichtig: diese DIN hat ihre Gültigkeit<br />

verloren <strong>und</strong> darf nicht mehr genutzt<br />

werden! Diese Regelung hat auch Auswirkungen<br />

auf die Bewertung der Messergebnisse<br />

einer Kalibration. Die Regelung zur Anwendung<br />

der Fehler- oder Gebrauchsfehlergrenze<br />

ist in der ISO 8655 nicht mehr enthalten. Zur<br />

Bewertung der Pipette werden nunmehr die<br />

systematische <strong>und</strong> die zufällige Messabweichung<br />

herangezogen. Diese waren zwar auch<br />

schon in der DIN 12650 bekannt, sind <strong>im</strong> Entstehungsprozess<br />

der ISO 8655 allerdings<br />

überarbeitet worden. Lag z.B. die Fehlergrenze<br />

einer 100 µl-Pipette in der DIN 12650 bei<br />

± 1,5 µl (= 1,5%), so beträgt sie nun in der<br />

ISO 8655 ± 0,8 µl (= 0,8%). Für die Prüfung<br />

von Zwischenvolumen ist künftig die absolute<br />

Fehlergrenze des nächst größeren Nennvolumens<br />

anzuwenden, in der DIN 12650 wurde<br />

auf die relative Fehlergrenze des nächst gelegenen<br />

bzw. nächst kleineren Nennvolumens<br />

zurückgegriffen (ISO 8655, Teil 2., Abschnitt<br />

7.2). Für Mehrkanalpipetten gilt nun, dass<br />

jeder Kanal einzeln die Bewertungskriterien<br />

erfüllen muss <strong>und</strong> nicht wie in früheren<br />

Regelwerken der Durchschnitt aus allen<br />

Kanälen zu verwenden ist.<br />

Training<br />

Abb. 1. Praktisches Arbeiten an einer<br />

Pipettenkalibrierstation.<br />

| 21


22 |<br />

Training<br />

Funktionsweise der Verdunstungsfalle<br />

V 1 < 250 µg/min.*, bei 15 sec. Wägung < 62,5 µg<br />

V1 < 10 µg/min.*, bei 15 sec. Wägung < 2,5 µg<br />

* PTB-Mitteilung 105 aus 6/95<br />

offenes Becherglas<br />

Abb. 2. Funktionsweise einer Verdunstungsfalle.<br />

verdunstende Flüssigkeit<br />

Prüfflüssigkeit<br />

Wägeteller<br />

Deckel<br />

gesättigte Luft<br />

Flüssigkeitsreservoir<br />

Zylinder mit Prüfflüssigkeit<br />

Systemadapter<br />

Abb. 3. Verdunstungsfalle<br />

in einer Halbmikrowaage<br />

ME215P-SD, mit gekürztem<br />

Windschutz.<br />

Fehlererkennung = Fehlervermeidung.<br />

Neben überarbeiteten Messtoleranzen wird<br />

in der ISO 8655 viel Wert auf die Erkennung<br />

<strong>und</strong> Vermeidung von Fehlern durch falsche<br />

Handhabung oder Fehlinterpretation gelegt.<br />

Beachtenswert ist hierzu die Tabelle <strong>im</strong> Teil 2.,<br />

Anhang B., die über die wichtigsten Fehlerursachen<br />

<strong>und</strong> ihre Einflussgröße auf den Messwert<br />

Auskunft gibt. Eine der größten Fehlerquellen<br />

während der Messung stellt die<br />

Verdunstung von Prüfflüssigkeit dar.<br />

Besonders bei Volumina < 50 µl kann allein<br />

dieser Fehler bereits darüber entscheiden, ob<br />

eine Pipette innerhalb oder außerhalb der<br />

Toleranzen gemessen wurde. Um diesen Fehler<br />

nahezu gänzlich auszuschließen, hat sich<br />

der Einsatz einer sogenannten Verdunstungsfalle<br />

[Abb. 2.+3.] als geeignet erwiesen. Durch<br />

die Anreicherung der umgebenden Luft mit<br />

Wasserdampf wird die Verdunstung von Prüfflüssigkeit<br />

auf ein nicht mehr messrelevantes<br />

Maß reduziert.<br />

Wahl der richtigen Waage.<br />

Große Unsicherheit besteht be<strong>im</strong> Anwender<br />

oftmals darüber, welche Wägewertauflösung<br />

die verwendete Waage besitzen muss. Deshalb<br />

als Auszug aus Teil 6., Abschnitt 4.1 eine<br />

Tabelle [Tab. 1.] mit der Zuordnung von zu<br />

prüfenden Nennvolumina der Pipette zur<br />

Wägewertauflösung der Waage:<br />

Gewähltes Volumen Auflösung<br />

des zu prüfenden der Waage<br />

Geräts (mg)<br />

1 µl – 10 µl 0,001<br />

> 10 µl – 100 µl 0,01<br />

> 100 µl – 1000 µl 0,1<br />

> 1 ml – 10 ml 0,1<br />

> 10 ml – 200 ml 1<br />

Tab. 1. Zuordnung von zu prüfendes Nennvolumen<br />

zur Wägewertauflösung<br />

Trotz dieser Hilfe stößt der Anwender bei der<br />

Wahl der richtigen Waage schnell an die<br />

Grenzen der Messgenauigkeit, wenn es um<br />

die Best<strong>im</strong>mung kleinster Massen oder wie in<br />

diesem Fall kleinster Volumina geht. Dies<br />

wird in der Betrachtung zur Kalibration einer<br />

10 µl – Pipette sehr deutlich:<br />

Setzt man 10 µl gleich 10 mg, so wird klar,<br />

dass selbst auf einer Halbmikrowaage nur<br />

0,01000 g = 1000 Ziffernschritte angezeigt<br />

werden. Da ein Messgerät seine größte<br />

relative Unsicherheit am Anfang seines Mess-,<br />

hier Wägebereiches hat, machen sich kleinste<br />

physikalische Einflüsse besonders störend<br />

bei der Ermittlung der Standardabweichung<br />

bemerkbar. Aus gleichem Gr<strong>und</strong> gibt es eine<br />

Mindestlast bei eichfähigen Waagen bzw.<br />

wird <strong>im</strong> Pharmabereich nach USP eine<br />

Mindestlastbest<strong>im</strong>mung durchgeführt. Kurz,<br />

die Verwendung einer Mikrowaage bei<br />

kleinerem Pipettenvolumen führt (bei 10 µl =<br />

0,010000 g) zu einer 10-fach höheren<br />

Messgenauigkeit. Für die Überprüfung von<br />

Nennvolumina < 10 µl hat Sartorius daher<br />

eigens eine Verdunstungsfalle für die Mikrowaage<br />

MC5 entwickelt [Abb. 4.]. In Verbindung<br />

mit einem leicht veränderten Windschutz,<br />

der eine ergonomische Handhabung<br />

der Pipette ermöglicht, ist so ein sicheres<br />

Arbeiten, auch mit Kleinstvolumina,<br />

gewährleistet.<br />

für Seminarunterlagen: Kennziffer: 048<br />

für Infos zu Trainings: Kennziffer: 049<br />

Abb. 4. Mikrowaage MC5 mit<br />

Verdunstungsfalle.


K<strong>und</strong>enzeitschrift „Wägeraum“<br />

Fax-Antwort an die Sartorius AG<br />

Fax-Nummer 0551.308.1676<br />

(für Österreich/Schweiz 0049.551.308.1676)<br />

Ja, folgende Themen interessieren mich. Bitte senden Sie mir ausführliche<br />

Informationen zu diesen Wägeraum-Beiträgen:<br />

Kennziffer (am Ende jedes Artikels): 035 036 037 038 039<br />

040 041 042 043 044 045 046 047 048 049<br />

Außerdem interessiert mich:<br />

Wägetechnik für das Labor Industrielle Wägetechnik<br />

Feuchtemessung Komplettwaagen<br />

Differenzwägung Transmitter | Digital-Analog Wandler<br />

Tierwägung Indikatoren<br />

Dichtebest<strong>im</strong>mung Wägezellen<br />

Pipettenkontrolle System Controller<br />

Rezeptur Plattformen<br />

Mikrowägung Ex-Wägetechnik<br />

Elektroanalytik Dynamische Wägetechnik<br />

Automatisierte Lösungen das gesamte industrielle Leistungsspektrum<br />

Metrologie | Masse<br />

Kalibriergewichte<br />

Zubehör<br />

Ich möchte über Schulungsangebote der Wägetechnik informiert werden.<br />

Ja, ich möchte den „Wägeraum“ weiterhin kostenfrei per Post beziehen.<br />

Nein, bitte schicken Sie mir den „Wägeraum“ nicht mehr zu.<br />

Vorname | Nachname Branche<br />

Position | Funktion Telefon<br />

Firma Fax<br />

Abteilung E-Mail<br />

Straße PLZ | Ort<br />

Ich möchte alle Unterlagen auf dem Postweg. Ich möchte – wenn möglich – alle Unterlagen per E-Mail.<br />

Vielen Dank!


Sartorius AG<br />

Weender Landstraße 94–108<br />

37075 Göttingen<br />

Telefon 0551.308.0<br />

Fax 0551.308-3289<br />

www.sartorius.com<br />

Printed in Germany<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

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